Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 96

1861 - Freiburg : Herder
96 Geschichte des Mittelalters. ihres meistens durch Wucher erworbenen Reichthums, sodann wegen ihrer eigentümlichen Lebensweise und endlich standen sie im Verdachte mit dem Blute ermordeter Christenkinder Zauberei zu treiben. So wurde ihnen die Aufregung des ersten Kreuzzuges verderblich; blie- den sie bei verheerenden Seuchen verschont, wozu ihre Mäßigkeit und Vorsicht zweifelsohne viel beitrug, so wurden sie beschuldigt die Brun- nen vergiftet zu haben und massenhaft ermordet. § 286. Noch schlimmer aber erging es denen, welche von dem Glauben der Kirche absielen, den Häretikern oder Ketzern (von dem griechischen Katharoi, d. h. Reine, weil sie die Kirche von Jrrthü- mern zu reinigen behaupteten). Diese wurden, sobald sie von der Geistlichkeit ihres Irrglaubens schuldig erfunden wurden und sich nicht bekehrten, von dem weltlichen Arme ergriffen und dem Tode, ge- wöhnlich dem Feuertode überliefert. Diese Justiz war aus dem Heidenthume (man erinnere sich an die Verfolgung der Philosophen, an die Christenverfolgungen von Nero bis Diokletian) in das christliche Cäsarenreich übergegangen und hatte sich auch frühe in das Abendland übersiedelt. Jedoch ist cs eine falsche Behauptung, daß die mittelalter- lichen Häretiker harmlose Leute gewesen seien, die gerne in der Stille ihrer Ueberzeugung gelebt hätten, aber dem spürenden Glaubenshasse zum Opfer sielen; die Geschichte beweist im Gegentheil, daß fast alle Häresien mit dem größten Eifer Anhänger warben, und die Kirche mit glühendem Hasse verfolgten, dem es nur an der Macht zu einem Religionskriege fehlte. Die Kirche durfte dem Abfalle nicht ruhig zusehen, und die damaligen Staaten waren so innig mit der Kirche verbunden, daß ein Abfall von der Kirche zugleich als eine Empörung gegen die Staatsordnung betrachtet wurde. Die Albi- § 287. Die bedeutendste Häresie war die der Albigenser (von genfer. £er Stadt Albi so genannt) in dem südlichen und südwestlichen Frank- reich. Sie lehrten nicht nur, daß der Besitz weltlicher Macht in den Händen der Geistlichen unchrifilich sei, sondern hatten in ihren Glauben auch manichäische Elemente ausgenommen; ihr Beschützer war ihr Lan- desherr, der mächtige Graf Raymund von Toulouse. Die Be- kehrungsversuche waren bei ihnen vergeblich, 1208 erschlugen sie sogar einen päpstlichen Legaten; darauf ordnete Papst Innocenz Iii. in Uebereinstimmung mit Ludwig Viii. von Frankreich einen Kreuzzug gegen sie an, in welchem Simon von Montfort der Anführer war, der Städte und Schlösser erstürmte und ein fürchterliches Blutbad anrichtete. Ihm war es wie dem König von Frankreich wenigstens ebenso viel um die Eroberung der Grafschaft als um den wahren Glauben zu thun, daher kam König Peter von Aragonien, dem die Grafschaft einmal als Erbtheil zufallen konnte, seinen Verwandten zu Hilfe, fand aber in der Schlacht den Tod. Selbst als der Papst den reuigen Grafen schützte, konnte er ihm nur einen Theil seines Be- 1227. sitzeö retten, der andere siel an Montforts Sohn Amalrich, der ihn später dem französischen König abtrat. Damals führte der Papst die Dieinqui-Inquisition (Nachforschung) ein, d. h. er verordnete, daß jeder Bi- sition. in den Pfarreien seiner Diöcese zuverlässige Männer auswähle und eidlich verpflichte den Ketzereien nachzuspüren und dem Bischöfe zu berichten; später wurden die Dominikaner mit dieser Inquisition hetraut.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 16

1861 - Freiburg : Herder
16 Geschichte der neueren Zeit. weil sie die Kindertaufe verwarfen und nochmals tauften, hieß man sie Wiedertäufer. Dieses Wesen, zu dem Thomas Münzer den Anstoß gegeben hatte, breitete sich von Zürich, St. Gallen und Basel über Schwaben, Franken, Bayern, Thüringen und Sachsen bis in die Niederlande aus, und war mit wildem Fana- tismus und Ausschweifungen aller Art begleitet. Vergebens schrie- den, predigten und disputierten die Reformatoren, die Wiedertäufer blie- den bei ihrem Glauben, bis die weltlichen Obrigkeiten (hierin stimmten protestantische und katholische überall zusammen) die Anführer durch Schwert, Strick oder Ersäufung aus der Welt schafften und den An- hang durch etwas weniger starke Maßregeln bekehrten. s 40. Im westfälischen Münster stellten die Wiedertäufer wirk- lich eine Probe ihres heiligen Staates auf. Die Stadt hatte ihren 1532. Fürstbischof vertrieben und Luthers Lehre angenommen, entschied sich aber bald darauf für die Lehre der Wiedertäufer und wurde der Sammelplatz derselben. Man wählte Aelteste der Gemeinde, übergab ihnen alles Gold und Silber, sie aber wiesen jedem seine Arbeit an, vertheilten Gewand und Schuhe, und ordneten gemeinschaftliche Mahl- zeiten an. Sie schlugen die Angriffe der fürstbischöflichen Truppen zurück und machten kühne Ausfälle; wer aber in der Stadt gegen sie sprach, wurde hingerichtet oder vertrieben. Es gab viele vom Geiste Ergriffene jedes Alters und Geschlechts und mehr als einen Prophe- ten. Der vornehmste wurde jedoch Johann Bokhold von Ley- den, früher ein lüderlicher Musikant und Schneider, der eine Offen- barung erhielt, daß er in Münster und später überall König der Ge- rechtigkeit werden solle; er wurde in der That König in Münster und schickte zwölf Apostel aus, die aber sämmtlich festgenommen und hinge- richtet wurden. Zuletzt wurde Münster von den westfälischen Kreis- truppen eingeschlossen, ausgehungert und durch einen nächtlichen Angriff 2t. Juni mit Verrätherhilse in hartem Kampfe genommen, der König der Ge- io35. xxchtigkeit und seine ersten Diener nach grausamer Folter hingerichtet. Äic Türkennoth. § 41. Während in Deutschland die Zwietracht sich fortwährend steigerte, und Karl V. den schweren Kampf mit der französischen Macht an den Pyrenäen, dem Po und der Maas ausfocht, drangen von Osten her die Türken an der Donau so weit vor, als viele Jahrhunderte früher die Awaren, ihre Stammverwandten, deren Verwüstungen der erste Kaiser, der große Karl, so hart gestraft hatte. Mohammed Ii., ji der Eroberer Konstantinopels, ließ 1480 Rhodus vergeblich mit reg'?^ii8i großer Macht angreifen, sein Sohn Bajazet Ii. war meistens durch bis 1512. innere Unruhen beschäftigt, aber S elim I., ein nach orientalischer Weise Selim j. hochgebildeter, poetisch begabter, kriegskundiger, treuloser und blut- 6ia" 1520. dürftiger Dcspote, machte den Namen der Osmanen furchtbarer als er je gewesen. Ungarn und die anderen Gränzländer ließ er nur durch Raubzüge heimsuchen, weil er entschlossen war, vorerst seinem Reiche eine sichere Grundlage in Asien zu schaffen. Deßwegen bekriegte er zuerst das neue persische Reich, welches nach der Auflösung der 1500. Monarchie Timurs von dem persischen Scheich Ismael Sofi gegrün- det und bis Mesopotamien ausgedehnt wurde. Den Osmanen war dieses

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 13

1861 - Freiburg : Herder
Die Reformation in Deutschland. 13 waren sehr verschieden; in Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Zug Innere Zu. und Appenzell waltete die reine Demokratie, in Luzern, Zürich, Solothurn, Freiburg, Basel und Schaffhausen bildete sich um diese Zeit die Aristokratie aus, in Bern die Oligarchie. Die Städte beherrschten kleinere oder größere Gebiete in der Regel milde und klug, behielten sich jedoch die einträglichsten Zweige des Handels und Gewerbes vor, so daß die Stadtbürger die Vortheile eines nahen und sicheren Marktes genossen. Es gab aber auch Herrschaften oder Vogteien, die mehreren Orten gemeinschaftlich gehörten z. B. im Rheinthal, Thurgau, Aargau, jenseits des Gotthards der untere Theil des heutigen Kantons Tessin, während der obere, das Thal Leven- tina, ausschließlich von Uri beherrscht wurde. So setzten also die Hirten und Bauern im Gebirge aus ihrer Mitte über unterworfene Landschaften Vögte, nachdem sie selbst 200 Jahre vorher die Vögte Habsburgs und anderer adeligen Häuser vertrieben hatten, und gerade die aus den demokratischen Orten gesandten Vögte zeigten sich in der Regel als die habsüchtigsten. § 34. Denn nach dem Burgunderkriege (Th. Ii. § 353) war in Die Schwei, der Eidgenossenschaft ein fremder Geist eingekehrt; in diesen Krieg Jal|{®J hatten sich die Eidgenossen durch Frankreichs Ränke und Geld hin- einziehen lassen und dadurch ihre früher standhaft bewahrte Neutralität gebrochen. Frankreich ärntete die Frucht des Krieges, indem die Mit- telmacht Burgund, welches selbstständig Frankreich, Deutschland und Italien aus einander gehalten hatte, vernichtet wurde, die Eidgenossen nur Ruhm und Geld. Die gemeinen Krieger glaubten sich nach der Feuerprobe bei Granson, Murten und Nancy unüberwindlich, und in der That waren sie auch das trefflichste Fußvolk, daher wurden sie um hohen Sold für den Dienst fremder Herren geworben, und sie gingen Solvdienst. um so lieber, als sie des Sieges und damit großer Beute sicher waren. Aber die „Reisläufer" verwilderten in ihrem blutigen Dienste, ge- wöhnten sich im Felde an ein ungeordnetes, ausschweifendes Leben, verachteten den Erwerb durch friedliche Arbeit, brachten fremde Sitten und Laster mit und verbreiteten sie in ihren Thälern. Die Standes- häupter und Vornehmen ließen sich ihre Dienste in den Rathsälen und im Felde theuer bezahlen und erhielten zuletzt von dem französischen Könige förmliche Pensionen. Daher hatte die eidgenössische Politik auch keinen festen, durch die höheren Interessen des Vaterlandes geregelten Gang, sondern diente die meiste Zeit eroberungssüchtigen französischen Köni- gen. So vertheidigten die Schweizer das Herzogthum Mailand weder treu noch ausdauernd, obwohl es die Sicherheit ihrer eigenen Heimat verlangte, daß Italien nicht französisch werde; so verweiger- ten sie Venedig gegen die Liga jede Unterstützung und ließen selbst den Papst mehrmals zu Gunsten Frankreichs im Stich. Aber gerade in Oberitalien, das sie gegen Frankreich so leicht hätten schützen können, verloren sie bei Marignano und Bikokka den Ruf ihrer Uuüberwindlichkeit, und ihre Söldner sanken um so mehr im Werthe, je mehr sich die neue Kriegskunst in Spanien, Deutschland und Frank- reich ausbildete. Die Eidgenossenschaft zog sich deßwegen auch in eine neutrale Stellung zurück, indem sie als Staat oder Volk sich nicht mehr an europäischen Streitfragen betheiligte, jedoch dieser und jener Macht

4. Geschichte des Alterthums - S. 110

1869 - Freiburg : Herder
110 Das römische Kaiserthum. Von Augustus bis Romulus Augustulus. gedeckt mit goldenen Schilden; durch 450 Thore ziehen die in der Schlacht gefallenen Helden (die Walen) ein. Hier trinken sie mit Wuotan und den Asen Meth, schmausen vom Eber, der immer wieder nachwächst, lau- schen den Heldenliedern, ziehen aus zum Kampfe und vom Kampfe wieder zurück zum Schmause, denn die Erschlagenen leben nach dem Kampfe wieder auf, ruhen die Nacht über, bis sie Walhallas goldkammiger Hahn durch seinen Morgenruf wieder zu neuer Lust weckt. Die Feiglinge und Böse- wichter versammelt Hela in ihre schauerlichen Räume. Es kommt aber eine Zeit, wo die ganze Welt unter geht. Voraus gehen^Jahre voll einheimischen. Krieges, Verwandtenmordes und Meineids, voll Stürme und Unwetters. Darm werden die feindlichen Götter und Ungeheuer los und ziehen gegen Asgard; Wuotan mit den Asen und den Helden der Walhalla gehen ihnen entgegen, es erfolgt ein Kampf, in wel- chem sich alle gegenseitig vernichten; die Welt ist von Surturs Flammen ergriffen und versinkt brennend im Meere. Doch schafft eine höhere Macht eine neue schönere Welt. Die Germanen brachten ihren Göttern Opfer und Verehrung dar in heiligen Wäldern, doch gab es auch einzelne hölzerne Tempel und Bilder. Die Feste wurden mit Opferflammen, Reigen, Gesang und Schmaus gefeiert (daran erinnern noch Funkensonntag, Ostereier, Hahnentanz, Jo- hannisfeuer u. s. w.). Die Opfer bei den großen Festen wurden von den Priestern, welche den edelsten Familien angehörten, dargebracht; diese erforschten auch den Willen der Götter z. B. aus dem Wiehern heiliger Rosse, aus dem Opferblute u. s. w. Geopfert wurden Früchte und Thiere, aber auch Menschen, besonders dem Wuotan, meistens gefangene Feinde. Uebrigens konnte jeder Hausvater mit den Seinigen opfern und die Zukunft erforschen. Die Germanen glaubten, daß die Götter dem weiblichen Ge- schlechts vorzugsweise die Gabe der Weissagung verleihen, daher gab es bei allen Stämmen weissagende Frauen und Jungfrauen. Auch manche Thiere sollten Vorzeichen geben, z. B. Wolf, Rabe, Adler, Kukuk, Elster rc. Kriegsweise. §. 10. Die Religion der Germanen war die eines kriegerischen Volkes; Heldenmuth ist die erste Tugend des Mannes, Kampf seine höchste Lust, der Tod aus dem Schlachtfelde der schönste, denn er führt geraden Wegs in die Walhalla; daraus entsprang die den Römern ebenso unbegreifliche als furchtbare Lust, mit welcher sich die Germanen in die Schlacht und in den Tod stürzten. Vor der Schlacht riefen sie mit einem schauerlich hallenden Gesänge die Götter an, denn auch für diese ist die Schlacht das schönste Fest, daher eilen sie, Wuotan voran (Wuotans Heer, der wilde Jäger), durch die Lüfte herbei und sehen den Thaten der Krieger zu. Die Stärke des Heeres lag in dem Fußvolke, das sich, nach Ver- wandtschaften geordnet, keilförmig ausstellte und dann gegen den Feind Sturm lief; gelang der erste Angriff nicht, so war meistens die Kraft gebrochen und die Schlacht verloren, weil ein germanisches Heer, einmal in Unordnung gebracht, nicht wieder geordnet werden konnte, denn es war nicht in kleinen und größern Abtheilungen unter eigenen Anführern gegliedert. Als Schutzwasfe hatten die Germanen den Schild, der meistens aus Weidenzweigen geflochten und mit verschiedenen Farben bemalt war; Helm und Panzer waren selten. Als Hauptwaffe zum Angriff diente der Spieß; Schwerter hatten nur wenige und ein großer Theil mußte nüt Keulen und

5. Geschichte der Neuzeit - S. 201

1883 - Freiburg : Herder
Unruhen in Italien, Deutschland und der Schweiz. 201 Der Herzog Karl von Braunschweig hatte durch despotische Launen den Adel und die Offiziere erbittert und sich die hhern Brgerklassen entfremdet; am 6. September abends fand sich ein Volkshaufen zusam-men, der den aus dem Theater heimfahrenden Herzog mit Geschrei und Steinwrfen begrte, hierauf ungehindert von dem aufgestellten Militr in das Schlo drang und dasselbe anzndete. Der Herzog ent-floh und sein Bruder Wilhelm bernahm mit Genehmigung der Agna-teil (der Angehrigen der Dynastie Hannover) und des Deutschen Bundes die Regierung. In Hannover kam es Anfangs 1831 zu unruhigen Auftritten, die leicht unterdrckt wurden; der Generalgouverneur jedoch, der liberale Herzog von Cambridge, bewog den König Wilhelm Iv. von England, den Landesherrn, mit den Stnden eine neue Ver-fassung zu vereinbaren, durch welche der Brger- und Bauernstand eine angemessene Vertretung auf dem Landtage erhielt. Am 27. Mai 1832 feierten ungefhr 20 000 Menschen bei der Schloruine Hambach in Rheinbayern ein Revolutionsfest und gaben dadurch dem deutschen Bundestage Veranlassung zu scharfen Gesetzen gegen Vereine, Versammlungen und gegen die Zeitungen. Am 3. April 1833 machten einige zwanzig Studenten den wahnsiu-nigen Versuch, den Bundestag in Frankfurt zu berfallen, was nur eine strengere berwachung der Hochschulen zur Folge hatte. Damit endigte in Deutschland das Nachspiel der Juli-Revolutiou, das aber manches Gefngnis mit politischen Verbrechern gefllt hatte. Noch mehrere hatten sich nach Frankreich, Belgien und die Schweiz geflchtet, wo sie, wie die italienischen und franzsischen Flchtlinge, Geheimbnde schlssen. 12. In der Schweiz waren die Verfassungen der kleinen Kantone ttri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Zug und Appenzell rein demokratisch; die Landesgemeinde (Volksversammlung) whlte nmlich alljhrlich die Landesobrigkeiteu, nderte die Gesetze ab oder beschlo neue, wenn sie es fr gut fand, und bewilligte Steuern und Abgaben; in den andern Kantonen dagegen hatte ein Groer oder Kantons-Nat das Recht der Gesetzgebung, Besteuruug und Be-amtenwahl; in diesem Rate aber war das Landvolk viel schwcher vertreten, als die Stdtebevlkerung. berdies wurden die wenigsten Vertreter frei gewhlt, Reichtum und mter vielmehr berechtigten zum Eintritt in den Ratsal. Nach der Juli-Revolutiou regte es sich in allen diesen Kantonen und die Verfassungen wurden ohne groe Strme im demokratischen Sinne gendert; nur zwischen der reichen Stadt Basel und der Landschaft erhob sich ein erbitterter Streit, der

6. Geschichte der Neuzeit - S. V

1883 - Freiburg : Herder
Inhalt: Heue Zeit. Erstes Auch. Von der Reformation bis )Um westflischen Frieden. Seite Die Reformation gewinnt im nrdlichen Europa die Herrschaft. Z e r- rttung des Staates und der Kirche zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts. Dr. Martin Sitthers 95 Thesen gegen den Abla. Kaiser Karl V. Das spanische und das deutsche Haus Habsburg. Der Wormser Reichstag. Das Reichs-regiment. Der Ritterkrieg des Franz von Sickingen. Der Bauern-krieg. Karls V. erster franzsischer Krieg. Schlacht bei Pavia. Karl V. sprengt die Liga. Fortschritte der Reformation in Deutsch-land. Reichstag zu Speyer. Reichstag zu Augsburg. Confessio Augustana. Bndni zu Schmalkalden. Nrnberger Friede . 1 12 Die Reformation in der Schweiz. Die Eidgenossenschaft seit 1477. Ulrich Zwingli. Religionskrieg. Schlacht bei Kappel. Die Wieder-tnfer. Die Trkennot. Die Sultane cltm I,, und Soliman. Karl V. erobert Tunis. Franzsischer Krieg. Karls V. unglckliche Unternehmung gegen Algier. Trken- und Franzosenkriege. Soliman in Ungarn. Fernere Fortschritte der Reformation in Deutschland. Der schmalkaldische Krieg. Das Augsburger Interim. Kurfürst Moritz berfllt den Kaiser. Der Passauer Vertrag. Die lothringischen Festungen französisch. Reichskrieg gegen die Franzosen und Trken. Schlacht bei Sievershausen. Der Augsburger Reli-gionsfriede. Karls V. Abdankung und Tod. Das Konzil von Trient............1225 Bumller, berblick. Iii. 3. Aufl. **

7. Grundriss der römischen Altertümer - S. 6

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
6 4. Die Gründung Roms. Kultur eingewirkt: die Griechen im Süden, im Norden die Etrusker und Kelten, durch Handelsberührung die Phöniko - Karthager; weniger wohl das in Latium uransässige Volk, die sog. Äboriginer (Casci = Prisci), deren Stammesangehörigkeit nicht ermittelt ist. So zweifelhaft es ist, dafs eine gröfsere Masse Etrusker sich in Rom ansiedelte, so sicher hahen diese auf die römische Kultur eingewirkt; am meisten ist von ihrem ausgebildeten Religionswesen (wie die Opferschau und die Deutung der Himmelszeichen) auf das römische übergegangen; aufserdem fanden ihre Festspiele (z. B. die Gladiatorenkämpfe), dann die etruskische Art, Bauten aufzuführen, und manche Kunstweise in Rom Eingang. Hie Etrusker besafsen eine hohe Kultur, bauten Städte mit Mauerringen, und zwar gern auf Anhöhen, während die italischen Völker in offenen Dörfern (vicatim) wohnten. — Zur Zeit, wo die Römer in die Geschichte ein traten, bestand unter den Latinern in Latium bereits eine Verbindung von Gaugemeinden zu einem Staatenbunde (populus, civitas). Dieser umfafste 30 selbständige Gemeinden (Städte) mit Gegenseitigkeit der Ehe (co-nubium), des Bürgerrechtes (civitas) und des Eigentumserwerbes (commercium), d. i. des Rechtes eines jeden Bundesbeteiligten, innerhalb des ganzen Bundes Handel und Wandel zu üben. Alljährlich traten an den feriae Latinae (Latinerfesten) die Gemeinden zur Beratung ihrer Angelegenheiten und Abhaltung des Bundesfestes am Albanerberge zusammen, an dessen Pufs das gemeinsame Heiligtum im Haine und an der Quelle der Ferentina, der zweiten Schutzgöttin des Latinerbundes, lag; oberster Bundesgott war der Juppiter Latiaris. In dieser latinischen Bundesgenossenschaft hatte wahrscheinlich Alba Longa seit unvordenklicher Zeit die Vorsteherschaft, bis diese (durch König Tullus Hostilius) an die jüngere latinische Stadt Rom kam. Alba Longa stand in älterer Zeit auch unter Königen, deren Macht durch den Rat der Alten (senatus) und die Volksversammlung eingeschränkt war, ganz wie wir es in Rom treffen. § 4. Die Gründung Roms. Über die Gründung Roms haben wir fast nur dunkle und verworrene Sagen. Nach der (jüngeren) Sage sollen Trojaner unter Aneas nach Latium gekommen und Lavinium am Meere gegründet haben, bis sie sich mit den eingeborenen Latinern verschmolzen. Von diesem Mischvolke sei dann Alba erbaut worden und später von hier Rom als Kolonie ausgegangen; und zwar

8. Grundriss der römischen Altertümer - S. 215

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 113. Die Pontifices und ihr Priesterkreis. 215 Der Tiberflufs, welcher in ältester Zeit einen sorgfältigen Kultus genofs, wurde unter religiösen Ceremonien überbrückt und an der Brücke durfte kein Eisen verwendet werden. — Seit ältester Zeit waren indes die Pontifices zugleich die oberste priesterliche Behörde: sie hatten die Aufsicht über den gesamten Kultus und alle dabei beteiligten Priester und Diener, zugleich das Recht, Strafen aufzulegen, über die Yestalinnen übten sie sogar die Kriminaljustiz; über alle sakralrechtlichen Fälle gaben sie die letzte Entscheidung ab, ebenso über alle Prodigien, und bei vielen religiösen und politischen Akten war ihre Mitwirkung (adhibere pontifices) unbedingt notwendig. Sie allein dienten nicht einer bestimmten Gottheit, sondern allen Göttern {Cie. legg. 2, 8: divisque aliis alii sacerdotes, omnibus pontifices sunto). Sie besorgten ferner die Aufstellung des Festkalenders, regelten die Zeitrechnung u. S. w. und mufsten deshalb eine gründliche Kenntnis des Rechts (ius pontificium) besitzen. — Der pontifex maximus war Präsident des Kollegiums, aus der Zahl der übrigen Pontifices auf Lebenszeit gewählt; gewöhnlich erlangte ein Mann, der schon die höchsten Staatsämter verwaltet hatte, jene Würde. Der Oberpriester durfte nur einmal verheiratet sein, sich nicht durch Berührung eines Leichnams beflecken u. a. Er war der einzige Priester, welcher weitgehende magistratische Rechte ausübte; er ernannte auch die drei flamines, die Salier, den Opferkönig und die Vestalinnen. Seine Amtswohnung war das alte Königshaus (Regia) an der heiligen Strafse, in welchem die Vestalinnen den Dienst der Vesta, über deren Kult der pontifex maximus ganz besonders wachte, besorgten. Nach ihm sind auch die annales maximi benannt, die Jahrbücher, welche der Oberpriester mit den übrigen Pontifices aufschrieb. Cic. pro domo 1, 1: Cum multa divinitus, pontifices, a maioribus nostris inventa et institute sunt, tum nihil praeclarius quam quod vos eosdem et religionibus deorum et summae reipublicae praeesse voluerunt. Zum Collegium pontificum gehörten als weitere Priester-tümer: 2. Der rex sacrorum oder rex sacrificulus, Opferkönig, welcher mit dem Entstehen der Republik an Stelle des vertriebenen Königs die höchste geistliche Gewalt, jedoch nur nominell, überkam, sowie die vom Könige bisher besorgten Opferhandlungen verrichtete. Er mufste Patricier sein, wurde vom pontifex maximus ernannt, verwaltete sein Amt lebenslänglich, durfte nicht entsetzt noch getötet werden und besorgte anfangs nur die Opfer des Janus, später auch andere. Seine Gattin, die regina sacrorum? nahm an seinem Priestertum teil und

9. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1882 - Freiburg : Herder
86 Das heilige römische Reich deutscher Nation. Die Würger. § 91. Durch die Kreuzzüge entstand ein lebhafter Verkehr nicht nur zwischen den europäischen Nationen, sondern auch zwischen dem Morgen- und Abendlande. Den größten Nutzen davon hatten die italienischen Seestädte, besonders Venedig, Genua und Pisa. Mit den Italienern verkehrten zunächst die süddeutschen Städte, z. B. Augsburg, Ulm, Lindau, Konstanz, Regensburg, Wien, und versorgten die norddeutschen Städte, welche mit England, den skandinavischen Län- dern, Polen und Rußland im Handelsverkehr standen. Die Kaufleute bildeten geschlossene Verbindungen, Hansen genannt, und gründeten in den fremden Ländern Ansiedelungen, die gegen Gewalttätigkeiten mit den Waffen verteidigt wurden. Der Gewerbfleiß hatte seinen ausschließlichen Sitz in den Städten. Ursprünglich bestanden die Bürger aus leibeigenen Bauern und Hand- werkern (s. S. 51), aber es war sehr natürlich, daß die Herren die Dienste und Lieferungen in Geldabgaben verwandelten; denn es trug ihnen mehr ein, so daß sie es gern sahen, wenn die Zahl der Bürger sich durch Einwanderung vermehrte, weil dadurch die Einnahmen der Herr- schaft wuchsen. Dadurch hörten die schweren Lasten der Leibeigenschaft von selbst auf und der Wohlstand der Städte hob sich immer mehr, weil sie durch ihre Mauern gegen Raub und Brand in jener Zeit der Kriege und Fehden gesichert waren und die Märkte in ihnen abge- halten wurdeu. Auf dem Lande konnten weder Handel noch Gewerbe blühen, weil meistens nur wenige Jahre ohne Krieg und Fehde ver- gingen. Auch die Handwerker vereinigten sich in Genossenschaf- ten (Zünfte, Innungen, Gilden) und regelten sie durch strenge Gesetze. Je mehr sie au Zahl und Wohlstand zunahmen, um so ungeduldiger er- trugen sie die Herrschaft geistlicher und weltlicher Herren und strebten nach mehr Freiheiten, was ihnen gewöhnlich durch Kauf, d. h. durch Ablösung vermittelst Geldes gelang; eine ziemlich große Zahl erhielt auch gänzliche Freiheit (Reichsstädte; s. S. 71). So erhob sich in Deutsch- land ein freier Bürgerstand oder der dritte Stand. Die christliche Wissenschaft. § 92. Dem Mittelalter eigentümlich ist die Scholastik, d. h. die mittelalterlichen Gelehrten machten es zur Aufgabe der Wissenschaft, die Theologie und Philosophie zu vereinigen. Die Theologie war ihnen die Quelle aller Wahrheit und der Prüfstein für alle Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschungen. Die bedeutendsten Scholastiker waren: Albert der Große, geboren in Lauingen (Schwaben), Anselm von

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig
   bis 10 von 132 weiter»  »»
132 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 132 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 1
3 0
4 26
5 2
6 0
7 7
8 1
9 3
10 23
11 5
12 5
13 0
14 2
15 0
16 1
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 2
24 0
25 33
26 15
27 42
28 4
29 0
30 0
31 6
32 2
33 8
34 10
35 1
36 8
37 43
38 1
39 4
40 0
41 0
42 8
43 25
44 17
45 21
46 18
47 3
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 52
2 45
3 37
4 24
5 6
6 7
7 76
8 63
9 108
10 4
11 4
12 4
13 34
14 35
15 8
16 84
17 363
18 2
19 11
20 39
21 15
22 303
23 72
24 5
25 83
26 76
27 3
28 13
29 8
30 5
31 0
32 14
33 9
34 8
35 45
36 14
37 23
38 4
39 28
40 5
41 67
42 19
43 138
44 4
45 78
46 14
47 15
48 9
49 3
50 5
51 1
52 115
53 78
54 11
55 5
56 73
57 4
58 268
59 25
60 33
61 10
62 5
63 35
64 8
65 35
66 19
67 13
68 98
69 120
70 5
71 47
72 28
73 31
74 23
75 14
76 17
77 62
78 5
79 8
80 22
81 7
82 32
83 7
84 7
85 7
86 101
87 11
88 32
89 33
90 288
91 16
92 277
93 79
94 52
95 31
96 46
97 3
98 118
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 23
1 9
2 66
3 21
4 131
5 79
6 25
7 272
8 28
9 86
10 71
11 9
12 17
13 14
14 2
15 40
16 323
17 9
18 55
19 194
20 6
21 27
22 54
23 11
24 21
25 2
26 74
27 35
28 9
29 55
30 25
31 47
32 2
33 478
34 13
35 55
36 0
37 18
38 5
39 141
40 83
41 378
42 20
43 33
44 62
45 43
46 22
47 22
48 170
49 66
50 40
51 176
52 106
53 22
54 470
55 69
56 12
57 33
58 41
59 487
60 38
61 39
62 167
63 50
64 67
65 53
66 0
67 125
68 59
69 10
70 4
71 97
72 39
73 179
74 15
75 50
76 24
77 135
78 36
79 86
80 244
81 910
82 40
83 8
84 4
85 53
86 12
87 26
88 311
89 13
90 4
91 124
92 59
93 19
94 0
95 1
96 0
97 79
98 145
99 92
100 353
101 2
102 174
103 107
104 7
105 19
106 21
107 2
108 33
109 17
110 9
111 42
112 114
113 7
114 8
115 26
116 78
117 10
118 50
119 11
120 35
121 84
122 13
123 45
124 28
125 19
126 31
127 165
128 133
129 35
130 2
131 112
132 106
133 10
134 30
135 1
136 472
137 0
138 27
139 8
140 76
141 11
142 45
143 131
144 27
145 312
146 38
147 15
148 314
149 9
150 83
151 78
152 95
153 24
154 17
155 79
156 130
157 155
158 179
159 27
160 13
161 24
162 29
163 29
164 4
165 114
166 124
167 45
168 2
169 64
170 8
171 209
172 143
173 155
174 13
175 178
176 102
177 432
178 10
179 90
180 5
181 49
182 351
183 200
184 21
185 10
186 53
187 30
188 42
189 46
190 44
191 97
192 60
193 12
194 102
195 6
196 85
197 133
198 20
199 35