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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 85

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85 terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides zu sich. , ‘ ' Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe- ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt. Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol- chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510 Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles, stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in- dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar- tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet, -selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun- dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo- menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit- ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin- gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 78

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
78 Alte Geschichte« Ephorat entweder errichtete, oder doch die Macht des- selben erweiterte. Ungefähr vierzig Jahre später begann der zweite messenische Krieg (682- 608 v. Chr.). Besonders die Jugend Messeniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit ihrer Vater, und wünschte das harte Joch der Spartaner abzuwerfen. Vor allen aber glühte der messenische Jüng- ling Aristo men es vor Begierde, sein Vaterland zu be- freien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber auch den Spartanern ward, als sie im Gedränge der Noch das Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Führer baren, von den Athenern der Dichter Lyrtäus gesandt, dessen Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder ho- den. Bei Stenpklerus kam es zwischen beiden Parteien und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristome- ues siegte. Er ward immer kühner und unternehmender. Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des Heldenmutheö mußte er sich, durch die Verrätherei der Ar- cadier genöthigt, in die Festung auf dem Berge Ira werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Sparta- ner. Er gerieth in spartanische Gefangenschaft, aber wunderbar gerettet, wurde er von Ira aus aufs neue furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück. Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Ira durch Überfall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere Ausdauer des Kampfes den Messeniern unmöglich ge- macht. Viele Messcnier wunderten aus. Die Übrigen, welche auf Ira oder dem Laude zurückgeblieben waren, wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil des meffenischen Landeigenthnms durch das Loos unter sich. Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furcht- bar zu werden drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit, welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v. Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 545

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 545 Michael Paläologus griff alsbald mehrere Besitzungen der Lateiner mit Glück an; im Jahre 1261 stürmte sein Feld- herr Strategopulus Constantinopel; Balduin Ii. muß- te flüchten; die Herrschaft der Griechen ward wieder her- gestellt. 3. Di e Kaise r von Nieäa: Theodor Lascaris (1204- 1222), Johannes Hi. Dueas Vataces ( 1222 - 1255 ), Theodor Lascaris Ii. (1255 - 1259), Johannes Iv. Lascaris (1259), Mi- chael Paläologus. Constantinopels Verlust hatte den Griechen wieder Muth und Stärke gegeben. Selbst Helden traten jetzt aus dem Kreise derselben hervor. So der Schwieger- sohn Kaisers Alexius 111., Theodor Lascaris (1204 — 1222), der am Anfänge bloß über drei Städte und zwei tausend Soldaten geboten hatte, aber im Laufe einer acht- zehnjährigen siegreichen Regierung daö kleine Fürstenthum Nicaa zur Größe eines Kaiserthums ausdehnte. Sein Ei- dam und Nachfolger Johannes Ducas Vataces (1222-1255) erweiterte die Gränzen des neuen Staates noch mehr, und bedrängte selbst Constantinopel auf allen Seiten. Zugleich sorgte Vataces für den innern Wohlstand seines Reichs, besonders durch Beförderung des Ackerbaues. Auch war die Erziehung der Jugend und die Wiederbele- bung der Wissenschaften ein Gegenstand seiner ernsten Für- sorge. Theodor Lascaris 11.(1255- 1259), obwohl er seinem Vater Vataces an Tugenden weit nachstand, führte während seiner kurzen Negierung sein Heer dreimal in das Herz der Bulgarei. Durch Michael Paläolo- gus, einen griechischen Großen von einem alten, berühm^- teo Hause, wurde zwar Johann es Iv. Lascaris (1259), der bei dem Tode seines Vaters Lascaris Ii. noch minder- jährig war, um Thron und Freiheit gebracht, aber auch die Herrschaft der Griechen in Europa wiederhergestellt.

5. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 450

1824 - Berlin : Amelang
s 450 zur offenen Gewalt, warb eine Schaar Krieger für . Sold an, drang mit denselben siegreich in Athen ein, Pis,stratus und behauptete die nun erkämpfte Obergewalt von 538 — à'b 528 ohne Widerspruch bis an seinen Tod. — Daß keine 582, Gegenrevolution erfolgte, davon lag die Ursache theils an Ol. 63.ä. dem richtigen Sinne der Athener, die eine einstweilige, ge- mäßigte und erhaltende Monarchie, mit den bestehenden republikanischen Formen, einer zerstörenden Aristokraten - oder Volksherrschaft vorzogen, zumal da sie einsahen, daß die entstohenen Alkmaoniden nichts Höheres und Bes- seres wollten, als die Pisistratiden, theils an dem wahrhaft populären, schonenden und schützenden Charak- ter des Pisistrarus selbst, der, obgleich Tyrann, d. h. Usurpator, — ein wider die Gesetze sich auforingender und über dieselben sich erhebender, unverantwortlich seyn wollender Vorsteher des gemeinen Wesens — den- noch so wenig — im neuern Sinne des Worts — ty- rannisch regierte, oder despotisch herrschte — daß er nicht nur das Eigenthum, die persönliche und bürgerliche Frei- heit und Verfassung unverletzt erhielt, sondern auch im Sinne Solottö die Civil-Gesetzgebung verbesserte, Ge- werbe, Künste Und Wissenschaften beförderte, das Land durch Ackerbau, die Stadt durch Tempel und Gymnasien verschönte, eine öffentliche Vüchersammlung anlegte, und dieselbe mit einer Abschrift der homerischen Gesänge ver- mehrte, ja! endlich auch seine durch Kraft und Gesinnung geadelte 17jährige Herrschaft erblich auf seine Familie übertrug, die in seinem Geiste gemeinschaftlich fortregierte. §. h. Hipparch, nach Plato der altere, nachthucy- Dte Pii>»dides, libi Vl 545 der jüngere Sohn des Pisiftra- stratiöett U. îu s, erhöhete die bürgerliche und geistige Bildung^ seiner Alkkttaotti- Vaterstadt, versammelte Dichter um sich"— den üimo-- à nides und Anakre0n — verbreitete ihre und Homers Werke — und weckte dadurch, wie durch die Inschriften Und Sittensprüche, die er auf die Hermensäulen setzen ließ, moralische Ideen und religiöse Betrachtungen. Des- sen Ungeachtet wurde derselbe in einer von zwei jungen 51$ Griechen, Harmodius und Aristogrton — aus Pri- Ai £jjr vatleidenschafk — gestifteten Verschwörung am Feste der M ss 9 Panathenäen bei dem feierlichen Aufzuge zum Miner- ‘ ^ven-Tempel ermordet. — H i p p i as, selbst kaum den Dolchen der Mörder entronnen, überließ sich ganz der frischen Glut der Rachsucht; Harmodius ward auf der

6. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 554

1824 - Berlin : Amelang
554 Plar. Pliaedr. Axiatoph. Acharn, 539, Thucydj Ii, 60, Cic, in Brut. 7 —. j3. Nachdem aber die Sophisten, von Gorgias an, die Be- redtsamkeit auch theoretisch gelehrt, nachdem die innern und äußern Staats-Verhältnisse Griechenlands sich bedeutend verän- dert, Künste und Wissenschaften erhöhete Fortschritte gemacht, die peloponnesischen Bürgerkämpfe, die Ohnmacht des zerrissenen Griechenlands neuen Gefahren Preis gegeben, die Sitten ver- darben, die Prozesse vermehrt, den Faktionsgeist genährt, kurz einen Philipp von Mazedonien ins Land gezogen hatten: da schien das Zeitalter der praktischen Beredtsamkeit und die Periode gekommen zu seyn, wo der Staatsmann immer mehr Redner seyn mußte, um die Staatsgeschäfte leiten, um auf der Redncrbühne die erkaltete Brust für patriotische Gefühle erwär- men zu können. So bahnte besonders auch die Vervielfältigung der Staats-Prozesse der Theilnahme an den Staatsgeschäften den Weg; so wurden aus Sachwaltern Staatsverwalrer, und aus G.richtsmannern Staatsmänner, und die Begriffe von Rednern und Staatsmännern in der praktischen Politik Wechsel- begriffe, wie das Beispiel eines Antiphon, Andozides, Lysiaö und selbst eines Isok rares beweist, der sich als Lehrer der Beredtsamkeit zugleich als Lehrer der Staatskunft betrachtete. ^rb.ol.gg, Noch mehr aber bewährt sich diese innige Verbindung und 384 «. Wechselwirkung zwischen Staats- und Rede-Kunst in dem à(36s». Bilde und Beispiele desjenigen Redners, welchen selbst der '3 Meister der römischen Beredtsamkeit für seinen Meister er- ^321 (fastklarte, Cic. in Br. c. 9, nämlich des Demosthenes, eines qleick;. mit Mannes, welchen das Zeitalter eines Philipp eben so noth- -U'istoteles). wendig hervorrief, wie die Perserkriege einen Themistokles, und der athenisch-spartanische Bürgerkrieg einen Perikles, eines Mannes und Meisters, dessen Politik eben so tief aus seinem Gemüth, wie aus dem Geist seiner Zeit hervorging, der - wie Sokrates gegen die Sophisten, so gegen den arglistigen Mazedonier Philipp, von seinem ersten Auftreten bis zu dem Gift, daö er im Tempel nahm, mit einer so erhabenen Große und Standhaftigkeit, zugleich aber auch mit einem Unglücke kämpfte, daß er — als ein Held im Kampfe mit dem Schicksal — unter allen politischen Charakteren den höchsten und reinsten tragischen Charakter enthüllt — bald als Sachwalter — als Vertheidiger und Ankläger —, bald als Rathgeber, bald als Gesandter, bald als Friedensstifter, bald als Freiheitsprediger, bald als Kriegesund Kampfes-Herold seiner Vaterstadt, bald als Selbstvertheidiger gegen politische Sykophantien und Fak- tionen (Aeschineö), immer aber als Gegner der mazedonischen Politik, als Zeichendeuter und Seher der politischen Zukunft auftretend — bestand er — nicht mit Mitteln, wie sie neuern Staatsmännern zu Gebote stehen, die Befehle aus demkabinet des Fürsten ertheilen, und über Schatzkammern, über Ehren- stellen und Ordensbänder gebieten, ausgerüstet, sondern einzig und allein durch seine große Persönlichkeit, durch seine Talente, seine Thätigkeit und seinen Muth getragen und gestützt — dreißig Jahr lang den Kampf mit der auswärtigen Ueber- macht, und den noch größern und gefährlichern mit der Ver- derbniß seines eigenen Volkes, und wich nicht, bis er unter seinen Trümmern erschlagen ward. Vergl. Beckers Demo- sthenes als Staatsmann und Redner, i8i5.

7. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 567

1824 - Berlin : Amelang
567 tige Athen, das zweideutig getriebene Spiel mit Friedens- schlüssen, heimliche Unruhestiftungen, Besoldungen feiler Demagogen, innere Konsequenz bei scheinbar äußerer Plan- losigkeit, Feinheit und Gewandtheit in der Unterhandlungs- kunst : das waren die öffentlichen und geheimen Mittel, mit denen gerüstet, der König seinem letzten Eroberungs- ziele sich näherte.— Gerecht von den Phozensern we- gen ihres Gegenbündnisses in dem thessalischen Tyrannen- Kriege, überzieht er dieselben mit einem Rachekrieg, bis „ Thermopylä vordringend, hier aber zurückgeworfen von ' ' den Athenern — und um im Rücken gesichert, mit ver- stärkter Kraft den Anfall zu erneuern — greift er die mächtige Handelsstadt Olynth an; sie fällt, vergeblich zu halten versucht von Demosthenes, dessen Worte die unpatriotischen Athener, wie die Troer die Weissagungen der Kassandra hörten. Nach diesem Land- und einem o48. gleichzeitigen Seestege bei Salamis, überlistet er die Athe- ner durch einen glücklichen Angriff auf Euböa, und schlägt ihre drohenden Rüstungen durch einen mittelst der Rede- künste des bestochenen Aeschines erkauften Friedens nie- 347. der, während er zu derselben Zeit athenische Bundeöstädte in Thrazien treulos überfallen läßt. Kaum aber haben die verrathenen und getäuschten Athener durch eine Gesandtschaft unter Demosthenes ihre Beschwerden laut werden lassen, so rufen die The- baner den hinterlistigen Fremdling zur Bestrafung der tempelräuberischen Phozenser aufs neue ins Land. — Philipp erscheint als Rächer in Hellas; die blühende 346. Landschaft Phozis wird mit Feuer und Schwert zur grausenhaften Einöde zerstört; und als hätte er nun sein Rächeramt und seine Bundesgenossenpflicht vollzogen, so eilt er von dem Schauplatz der Gräuel, welche ihn die politisch-religiöse Parteiwuth der Griechen bereiten ließ, so- nach den Küsten von Jllyrien und Thrazien hinauf, 344. um unter scheinbaren Erweiterungs-Projekten gegen die Barbarenvdlker an der Donau die aufgeschreckten Hellenen wieder einzuschläfern, und während seine geheimen Agen- ten die politische Lethargie derselben klüglich unterhalten, 342-340. belagert er die griechische Pflanzstadt Byzanz, deren Fall nur noch Phozion, des ersten und letzten Feld- herrn der damaligen Griechenzeit, vereitelte. Abgerufen von den bestochenen Amphiktvonen — die den Mazedonier anstatt den Phozier zum Mitgliede ihres hohen Bundes- raths, — und dadurch zum Mitstand von Griechenland

8. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 545

1824 - Berlin : Amelang
545 den Preis der Freiheit durch die jungen Heroen ihres Landes begeistert, auch mit Athen im Schutz- und Freund- schafts-Bündniß stehend, vertilgten die Zeiten früherer Abtrünnigkeit und Schande durch die Tage des neuen und kommenden Ruhmes.— Pelopid as und Epami- nondas, und die athenischen Feldherren Ch abrtas und Timotheus, dieser, der Sohn eines großen Vaters, des Konon, schlugen zu Wasser und zu Lande alle An- griffe der spartanischen Könige Age sil aus und Kleom- brotus zurück.— Während dieses immer lebhafter wer- denden Befreiungskampfes kommen unvermuthet Herolde - vom großen König, Artaxerxes Ii., vermitteln einen Waffenstillstand und Frieden, unter der frühern Bedin- gung: die kleinern Staaten Griechenlands frei zu geben, und unabhängig seyn zu lassen ! Darauf — denn das war der Grund ihrer Friedensstiftung — stellen sie Wer- bungen an, und schiffen unter dem athenischen Feldherrn Jphikrates ein Heer von 20,000 Söldnern — so viel 374. hatte der lockende Preis zusammengetrieben! — nach Ae- gypten ein, um vereint mit der persischen Armee unter Pharnabazus, die dortigen Empörer zu züchtigen. — Allein diese kurze erzwungene Waffenruhe gab den Gemüthern mehr Kraft und Besonnenheit als Eintracht und Liebe; auch war jede Annäherung der drei gegen ein- ander gespannten Staaten so lange unmöglich, als nicht jener unbestimmte Friedens-Artikel eine nähere Deklara- tion, oder irgend eine garantirende Macht das Recht der Vollziehung desselben erhielt. — So zerschlugen sich denn auch die auf einem Landtage in Sparta fortgesetzten Frie- dens-Unterhandlungen, indem Theben durch seinen Ab- geordneten, Epaminondas, kühn und unumwunden 372+ erklären ließ: „daß es so lange die Städte Böotiens in den Anspruch auf Unterwürfigkeit und Abhängigkeit neh- me, als Sparta sein Recht auf die peloponnesischen Frei- städte nicht aufgeben werde?' Auch gaben die Thebaner ihren Erklärungen durch die Zerstörung des widerspenstigen Platää und Thespiä nicht nur einen furchtbaren Nach- druck, sondern ließen auch durch ihre ganze Kriegs-Politik die Absicht durchblicken, daß sie etwas Höheres als ihre eigene Unabhängigkeit und die Oberherrschaft über Böo- tien zu erstreben gewilligt seyen, daß sie nunmehr Kraft und Muth, Stolz und Würde genug besäßen, um, wie früher Sparta und Athen, das Prinzipat von Hel- las in dritter Reihenfolge zu übernehmen. — Unter die- 35

9. Die weite Welt - S. 159

1865 - Leipzig : Amelang
159 man ihm durchaus nichts aufbürden. Aber statt seine Richter, wie sie es erwartet hatten, mit Bitten und Thränen um ein mildes Ur- theil anzugehen, griff er auch hier ihre Laster an und erbitterte sie durch seine Rede viel mehr, als dass er sie zu seinen Gunsten ge- stimmt hätte. Das Todesurtheil wurde über ihn ausgesprochen. Er hörte es ruhig an und ging fröhlichen Muthes in den Kerker, in dem er nun dreissig Tage lang gefesselt liegen musste. Doch durften seine Freunde ihn besuchen, und er fuhr fort, sie zu belehren. Da- neben tröstete er sie freundlich wegen ihres Schmerzes um sein her- des Geschick und suchte sie auch wohl durch ein scherzendes Wort zu erheitern. So rief Einer aus: „Nein, so unschuldig sterben zu müssen/“ und er erwiderte lächelnd: „Möchtest du denn lieber, dass ich schuldig stürbe?“ Seine Freunde wollten ihm durch Be- stechung der Wächter zur Flucht verhelfen; allein m\t aller Ent- schiedenheit wies er die Verführung derselben zur Verletzung ihrer Pfiicht zurück. Am letzten Tage kamen seine Schüler am frühen Morgen [in sein Gefängniss und blieben bis zum Abende bei ihm. Den ganzen lag über sprach er mit ihnen über Tod und Unsterblichkeit. Den Inhalt dieses Gespräches hat der schon erwähnte Plato in einem noch vorhandenen Buche niedergeschrieben. Als die Sonne sich neigte, griff er nach dem Giftbecher, sprach zu seinen Freunden: „Lasset uns beten, dass der Ueber gang in die andere Welt glücklich von statten gehe!“ und leerte dann den Becher auf einen Zug. Die Freunde weinten und jammerten laut; er hiess sie ruhig sein und ging in seinem Gefängnisse auf und, ab, bis er matt ivurde. Dann streckte er sich mit verhülltem Angesichte auf das Lager nieder. Er erkaltete und erstarrte von unten auf. Als er den Tod an der Brust spürte, bat er, man möge für ihn dem Asklepios, dem Gotte der Gesundheit (als der ihm nun zur völligen Gesundheit verhelfe) einen Hahn opfern, und starb bald darauf. Kaum war er todt, so stimmte die ganze Stadt eine laute Klage über ihn an. Seine Ankläger wurden in die Verbannung geschickt, ihm aber zum bleibenden Gedächtnisse eine eherne Bildsäule gesetzt. So waren die Athener! 103. Alexander der Große. 1. Die Oberherrschaft der Spartaner wurde den andern griechischen Staa- ten in kurzer Zeit noch drückender, als es früher die athenische gewesen war. Um in Griechenland freie Hand zu behalten, schlossen sie mit den Persern einen Frieden, der so schimpflich war, daß die griechischen Bundesgenossen nur mit Widerstreben in denselben willigten. Theben versagte seine Zu- stimmung ; durch Gewalt sollte es zum Schweigen gebracht werden. Spar- tanische Krieger überfielen die dicht bei dieser Stadt gelegene Burg und ver- jagten die angesehensten Bürger. Doch waren sie ihres Raubes nicht lange froh. Der hochherzige Thebaner Pelöpidas stellte sich an die Spitze einer Verschwörung, züchtigte die übermüthigen Spartaner und errang seiner Va- v

10. Die weite Welt - S. 160

1865 - Leipzig : Amelang
160 terstadt die Freiheit wieder. Was Pelopidas begonnen hatte, das vollendete sein Freund, der als Feldherr und Staatsmann gleich ausgezeichnete Epa- minondas. Dieser erfocht (mit Anwendung der von ihm erfundenen schrä- gen Schlachtordnu ng) im Jahre 371 bei Leuctra einen glanzenden Sieg über die Spartaner und erhob dadurch das früher unberühmte Theben zum Range des ersten Staates in Griechenland? Doch dauerte auch diese Erhebung nur kurze Zeit. Pelopidas kämpfte gegen einen Gewaltherrscher in Thessalien und siel in einer Schlacht; Epaminondas suchte die Spartaner in ihrem eigenen Lande auf und schlug sie zum zweiten Male bei Mantinea (362), doch wurde er tödtlich verwundet und starb gleich nach errungenem Siege. Auch Thebens Ruhm und Größe sank wieder dahin. Während sich so die Griechen durch unaufhörliche innere Kämpfe gegen- seitig aufrieben, zog aus dem Norden ein schweres Unwetter gegen sie heran. Dort hatte sich aus geringen Anfängen das K önigre ich Makedonien ge- bildet. Jetzt herrschte in demselben König Philipp, ein schlauer Mann und Meister in der Verstellnngsknnst. Er that freundlich mit den Griechen, mischte sich in ihre Angelegenheiten und — bestach die Vornehmsten unter ihnen, um sie für sich zu gewinnen. Er pflegte wohl zu sagen, keine Mauer sei so hoch, daß nicht ein mit Gold beladener Esel hinüberkommen könne. Thörichter Weise zogen ihn die Griechen selbst in ihre Händel. Die Thebaner riefen ihn herbei, damit er die Phocier züchtige, die den Tempelschatz zu Delphi frevelhaft geplüudert hatten; — so sehr war der Griechen eigene Kraft gesunken! Der berühmte Redner Dcmosthönes zu Athen war der Einzige, der die Gefahr des Vaterlandes erkannte. Mit allem Feuer der Beredsamkeit suchte er die verderblichen Pläne des macedonischen Königs offen darzulegen; aber alle seine Reden voll zorniger Kraft und glühender Vater- landsliebe vermochten das griechische Volk nicht aus seinem Schlummer zu wecken. Man ließ es ruhig geschehen, daß Philipp durch den Engpaß von Thermopylä zog und in Griechenland festen Fuß faßte. Erst als er ganz nach Willkür und wie in einem eroberten Lande schaltete und waltete, sahen die Griechen ihre Thorheit ein. Sie griffen zu den Waffen; aber es war zu spät. Bei C h äronsa kam es im Jahre 338 zu einer blutigen Schlacht. Philipp blieb Sieger; die griechische Freiheit hatte ihr E.nde er- reicht. Doch machte er von der errungenen Herrschaft nur einen sehr ge- mäßigten Gebrauch. Er ließ den Ueberwundenen ihre Sitten und Rechte, und als man ihm rieth, Athen zu zerstören, wies er diesen Vorschlag mit den Worten zurück: „Wie, ich habe so viel für den Ruhm gethan, und sollte jetzt den Schauplatz des Ruhmes zerstören?" Auch gestattete er es, daß De- mosthenes, sein heftigster Gegner, den bei Chäronca gefallenen Athenern die Leichenrede hielt. — Auf einer allgemeinen Versammlung der griechischen Staaten zu Korinth ließ sich Philipp zum Oberanführer des Heeres gegen die Perser ernennen. Schon gedachte er den Feldzug zu beginnen; — da wurde er von Pausanias, dem Befehlshaber seiner Leibgarde, der sich beleidigt glaubte, ermordet. (336.) 2. An Philipps Stelle wurde dessen einundzwanzigjähriger Sohn Alexan- der König von Griechenland. Dieser war in derselben Nacht geboren worden,
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