Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
— 106 —
könntet los werden, und einander verhießen beizustehn und ihr gutes Recht zu schirmen; so würde euch Gott ohne Zweifel nicht verlassen und die Unbilligkeit dämmen helfen."
Also gedachte Stauffacher bei sich selber, der Frauen Rat möchte gut sein, machte sich auf gen Uri und lag aüda etliche Tage still, zu lauschen, wie der gemeine Mann gesinnt wäre. Da hörte er von vielen vertrauten Ehrenleuten große Klage und Unwillen wider den Landvogt. Nun war der Stauffacher froh; doch vertraute er sein Anliegen diesmal nur einem verständigen und achtbaren Manne zu Uri, Walther Fürst genannt. Dieser lobte der Frauen Rat und erbot sich, seinesteils solchem Anschlage beizutreten. Hierauf erzählte er ihm von dem Gesellen aus Unterwalden, Arnold von Melchthal, wie derselbe sich bei ihnen in Uri verborgen halte, aber oftmals heimlich gen Unterwalden zu den Seinen wandele; er fei ein tapferer, verständiger und zuverlässiger Mann, wiewohl noch jung, habe auch große Blutsfreundschaft in seinem Lande und könne dieser Sache gute Dienste leisten.
Diesen riefen sie nun zu sich, und wurden also diese drei Männer, Walther Fürst von Uri, Werner von Stauffach von Schwyz und Arnold von Melchthal von Unterwalden, mit einander eins, daß sie Gott zu Hilfe nehmen und dieser Sache sich unterwinden wollten; des schwuren sie einen Eid zu Gott und den Heiligen zusammen. Weiter verabredeten sie und verpflichteten sich feierlich, daß jeder von ihnen unter seinen Blutsfreunden und vertrauten Leuten heimlich um Hilfe und Beistand werben und, die dazu geeignet wären, in ihr Bündnis und Eidesgelübde aufnehmen sollte: nämlich, daß sie wollten behilflich sein, ihre alte Freiheit wieder zu gewinnen, die tyrannischen Landvögte zu vertreiben, die Willkürherrschaft zu stürzen, einander bei Gericht und Recht zu schirmen und daran Leib und Leben zu setzen, doch daß nichtsdestominder jede der drei Landschaften dem heiligen römischen Reiche nach wie vor gebührlichen Gehorsam leisten, auch jeder einzelne seinen sonderlichen Pflichten, dazu er von alters her verbunden gewesen, es sei gegen Gotteshäuser, Herren, Edle oder Unedle, solle Genüge thun, sofern als dieselben sie nickt von ihren Freiheiten und wider Recht zu drängen vornehmen. Auch ward abgeredet, daß' sie diese Sache bei Eidesgelöbnis heimlich hielten bis zu der Zeit, da sie ihren Bund gemeinsam in allen drei Waldstätten zumal offenbaren wollten.
Also ward dieses Bündnis von den genannten drei tapfern Männern in dem Lande Uri fürerft gemacht und geschworen, davon die Eidgenossenschaft entsprungen und das Land Helvetia, jetzt Schweizerland genannt, wieder in seinen uralten Stand und Freiheit gebracht worden.
Da fuhr der Stauffacher froh gestärkt wieder heim gen Schwyz, und Arnold von Melchthal mit Konrad von Baumgarten, der zur Stund auch den Bnnd beschwur, heimlich mit einander gen Unterwalden; da wirkte der eine ob dem Wald, der andre nied dem Wald, und that jeder, so viel er vermochte, für die beschworene Sache.
Aber von Zeit zu Zeit, so oft etwas vorfiel, daß vonnöten war, sich zu unterreden, kamen sie nachts zusammen an einem verabredeten Orte ant See. Der lag
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Walther Arnold_von_Melchthal Walther Werner_von_Stauffach_von_Schwyz Arnold_von_Melchthal Arnold_von_Melchthal Konrad_von_Baumgarten Konrad
50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
81
Sprach's, und erregt' ihm stärker des Grams wehmüthige Sehnsucht;
Weinend hielt er sein treues, geliebtes Weib in den Armen. —
Und wie erfreulich das Land den schwimmenden Männern erscheinet,
Welchen Poseidon's Macht das rüstige Schiff in dem Meere
Schlug, mit Orcan umdrängend und aufgeschwollener Brandung;
Wenige retteten sich aus graulicher Fluth an's Gestade
Schwimmend daher, und häufig umstarrt die Glieder das Mecrsalz;
Freudig anjetzt ersteigen sic Land, dem Verderben entronnen:
So war ihr auch erfreulich der Anblick ihres Gemahles,
Und fest hielt um den Hals sic die weißen Arm' ihm geschlungen."
„So war — fährt Jacobs fort — die Liebe der Griechen. Tief und
innig, nicht sich erschöpfend in reichem Wortfluß der Empfindsamkeit, nicht
die Schranken überwogend, die ihr besonnene Klugheit setzte, weßhalb sie
denen kalt scheint, die nur in moderner Ueberschwenglichkeit der Rede
Leidenschaft erkennen wollen."
Wie herrlich sind auch Homer's übrige Frauengestalten, Andromache
vor allen, die edle Gattin Hektor's. Das anmuthigste Gemälde eines wohl-
geordneten Familienlebens und weiblicher Häuslichkeit gibt Homer in dem
7. Gesänge der Odyssee. Auf der Insel Scheria nämlich wohnte der Kö-
nig Alkinoos, dessen Gattin Arete und Tochter Nausikaa das Haus
und die Wirthschaft mit so vielem Fleiße und Verstände bestellten, daß ihm
selbst, den Hausgenossen und Gästen wohl und behaglich wurde. Mit dieser
Häuslichkeit verbanden aber Beide so viel Geist und Herz, so viel Anmuth
und Sitte, so viel liebenswürdige Einfalt, daß man es dem Vater anmerkt,
wie er sein Töchterchen liebt; und von der Gattin heißt es:
„Sie erkor Alkinoos drauf zur Gemahlin,
Welcher sic ehrt, wie nirgend ein Weib aus der Erde geehrt wird
Aller, die jetzo vermählt das Haus der Männer verwalten.
Also hoch im Herzen wird jene verehrt und geachtet,
Wie von Alkinoos selbst, so auch von den trautesten Kindern,
Auch dem Volk, das umher wie der Göttinnen Eine sie anschaut,
Freudig mit Gruß sie empfangend, so oft die Stadt sie durchwandclt.
Denn nicht fehlet es ihr an Geist und edlem Verstände,
Ja auch Zwiste der Männer entscheidet sie selber mit Weisheit."
§. 15. Die Amphiktyonen-Versammlung, das delphische Orakel
und die olympischen Spiele.
In jenen wilden kriegerischen Zeiten gab es immer weise Männer,
welche einsahen, daß das Volk der Griechen durch Uneinigkeit und Zwie-
tracht untergehen würde; sie sannen auf Mittel, den Landfrieden, wenn auch
nur auf kurze Zeit, wieder herzustellen. Dazu diente besonders die Am-
Phiktyonen-Versammlung, ein Bundesgericht der Hellenen zur Schlich-
tung von Streitigkeiten unter den Bundesstädten und zur gemeinsamen
Vertheidigung gegen auswärtige Feinde. Man führte den Ursprung dieses
Bundesgerichtes auf den attischen König Amphiktyon zurück; seine Haupt-
sitze hatte es in Thermopylä und Delphi. In letzter Stadt bestand
aber noch eine andere Stiftung, die nicht wenig dazu beitrug, durch ihr
göttliches Ansehen Frieden und alle mit dem Frieden verbundene Wohl-
Weltgeschichte. I. g
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T190: [Odysseus König Held Sohn Troja Vater Schiff Agamemnon Insel Theseus], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
169
Philipp (Iii.) den macedonischen Thron, unter dem die Römer zuerst in
Griechenland eindrangen. In dem ersten macedonischen Kriege, in den er
mit den Römern verwickelt wurde, weil er mit ihren Feinden, den Cartha-
gern, ein Bündniß geschlossen hatte, wurde er von Titus Quintius Fla-
min ius nach einem dreijährigen Kriege besiegt und seine Macht gelähmt,
denn er mußte 1000 Talente den Römern zahlen, seinen Sohn als Geißel
geben, die Flotte ausliefern und die Freiheit Griechenlands anerkennen, die
Flaminius feierlich verkündete, als die Gesandten aller griechischen Staaten
bei den isthmischen Spielen versammelt waren. Freilich gaben sich die
Römer den Anschein, als ob sie gekommen waren, nur um Philipp
als den Unterdrücker der griechischen Freiheit zu demüthigen, allein in dem
Anscheine lag nur das Streben, die Herrschaft Griechenlands von Macedo-
nien an Rom zu bringen. Dieß zeigte Rom deutlich in seinem Kampfe
mit den Aetoliern, die überwältigt wurden und römische Oberherrschaft aner-
kennen mußten. Hiermit zerfiel auch der Bund der Aetolier, deren Gebiet
bald darauf eine römische Provinz wurde. Da stand noch ein Mann auf,
den man mit Recht den letzten großen Griechen nennt, Philop ömen aus Ar-
kadien, der im Stande gewesen wäre, des Vaterlandes Untergang aufzuhalten,
wäre nicht die Uneinigkeit und die Schlechtigkeit der Gesinnung unter den
Griechen schon so weit gediehen, daß an keine Rettung mehr zu denken
war. Selbst die Spartaner, die durch die Gesetze Lykurg's am längsten
frei*geblieben waren, hatten durch eigene Könige, welche grausame Tyrannen
waren, ihre Freiheit verloren. Philopömen, der Feldherr der Achäer, schlug
zwei Könige der Spartaner, die sich nun wirklich mit ihm zur Verfechtung
der guten Sache, für die er alle griechischen Städte zu gewinnen suchte,
verbanden. Allein nur wenige blieben ihm getreu, und eben als Philopö-
men die abtrünnige Stadt Messene zum Gehorsam zurückführen wollte,
wurde er auf einem Streifzuge von feindlichen Reitern überfallen. Er stürzte
vom Pferde, wurde gefangen genommen, als 78jähriger Held von den
Machthabern der Stadt eingekerkert und zum Giftbecher verurtheilt. Allein
die Achäer rächten auch seinen Tod, sie eroberten Messene, ließen die Leiche
Philopömen's mit allem Gepränge, das bei der Todtenfeier großer Männer
üblich war, verbrennen und bestatten. Die Asche wurde in einer Urne in
feierlichem Zuge in seine Vaterstadt Megalopolis getragen und dort in ei-
nem prächtigen Grabmale beigesetzt. Das ganze Heer der Achäer und die
Abgesandten vieler griechischen Städte begleiteten den Zug, und auf dem
Grabe wurden die Urheber des grausamen Urtheils aus Messene hingerich-
tet. Nach dem Tode Philipp's (Iii.) rüstete sich dessen heldenmüthiger
Sohn und Nachfolger, Perseus, voll Haß gegen Nom zum Kriege und
so entstand der zweite macedonische Krieg. Mit ihm griff zugleich Gen-
tius, König von Jllyrien, die Römer an. Letzter ergab sich, sobald die
Römer nahten. Erster kämpfte drei Jahre lang und oft siegreich,
bis ihn Aemilius Paulus, ein Sohn des bei Cannä gefallenen Eon-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_( Philipp Titus_Quintius Philipp Philipp Aemilius_Paulus
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Griechenlands Rom Rom
22
den. Als er gebrochen am Leibe, aber noch immer aufrechten Muthes, keine
Rettung sah, ergab er sich, doch einige Stunden darauf, nachdem die Für-
sten in die Trümmern von Landstuhl eingezogen waren, ereilte ihn der Tod.
So fiel ein tapferer Ritter seiner Zeit, ein Held an Muth und Gesinnung.
Als Luther die Nachricht von Sickingen's Tode hörte, wollte er sie
lange nicht glauben, da sie sich aber bestätigte, sann er tief nach und brach
dann in die Worte aus: „Der Herr ist gerecht, aber wunderbar. Er
will seinem Evangelium nicht mit dem Schwerte helfen!"
Hutten irrte noch als Flüchtling eine Weile umher, verfolgt wie das
Wild des Waldes. Eine Einladung von dem Könige Franz wollte er
nicht annehmen; krank und elend wanderte er nach Basel zu seinem alten
Freunde Erasmus. Dieser aber, selbstsüchtig, und furchtsam wie er war,
verleugnete jetzt den Freund, obschon er Huttens Geist früher hoch geschätzt hatte.
So mußte der Flüchtling, weil ihn der Baseler Rath nicht dulden wollte,
weiter ziehen; endlich fand er bei dem edlen Ulrich Zwingli in Zürich
ein Unterkommen. Hier wurde er zwar mit Sorgfalt und christlicher Liebe
gepflegt, allein der Züricher Rath wies ihn aus Rücksicht gegen den Kaiser
auch aus der Stadt. Zwingli sandte ihn nun zu einem befreundeten
Pfarrer auf der Insel des Zürchersees Usnau, wo er nach kurzen Leiden
im 36. Jahre seines stürmischen Lebens starb. So ging in Erfüllung,
was Hutten einst selbst an Luther schrieb: „Dein Werk, heiliger Mann,
ist aus Gott und wird bleiben; meines ist menschlich und wird untergehen."
§. 6. Fortgang der Reformation.
Während der Kaiser und der Papst in blutige Kriege verwickelt waren,
konnte die Reformation in Deutschland ungehindert fortschreiten. Luther
blieb fast ein Jahr auf der Wartburg, wo er sich mit der Uebersetzung des
Neuen Testaments (einzele Bücher des A. T. hatte er schon früher in die
deutsche Sprache übertragen) beschäftigte. Unterdessen waren aber unter
Doctor Karlstadt's Leitung einige Schwärmer in Wittenberg und in der
Nähe der Stadt hervorgetreten, welche die Reformation der Kirche auf eine
gewaltsame Weise fortsetzen wollten, in den Kirchen die Altäre, Bilder und
heiligen Gefäße zertrümmerten, Mönche und andere Geistliche mißhandelten
und dabei Vorgaben: „sie thäten dies Alles auf Gottes Befehl." Als
Luther dieß hörte, schrieb er an den Kurfürsten, er möge ihm erlauben,
zurückzukehren; ungeachtet ihm diese Erlaubnis nicht gegeben wurde, machte
er sich dennoch auf, und sandte an den Fürsten folgendes Schreiben:
„Aus Liebe zu Ew. Kurf. Gnaden Hab' ich dieß Jahr mich einschließen
lassen; aus Noch aber meines eigenen Gewissens, da bei längerer Nach-
giebigkeit das Evangelium erniedrigt wird und der Teufel den Platz ein-
nimmt, wo ich ihm länger auch nur eine Handbreit weiche, muß ich ein
Anderes dazu thun und Hervorbrechen, und wenn's neun Tage eitel Herzog
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Huttens Ulrich_Zwingli Zwingli
Extrahierte Ortsnamen: Basel Zürchersees_Usnau Deutschland Wartburg Wittenberg Gottes
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85
terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen
sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides
zu sich. , ‘ '
Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung
gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe-
ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt.
Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde
Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol-
chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto
eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus
Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes
wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang
es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510
Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu
vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles,
stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber
bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider
ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr
schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine
neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in-
dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen
neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit
hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich
nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar-
tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich
Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann
ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet,
-selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun-
dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung
andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo-
menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg
nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit-
ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die
Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit
ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin-
gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die
Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte
Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein
Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta
als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König]]
78 Alte Geschichte«
Ephorat entweder errichtete, oder doch die Macht des-
selben erweiterte.
Ungefähr vierzig Jahre später begann der zweite
messenische Krieg (682- 608 v. Chr.). Besonders die
Jugend Messeniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit
ihrer Vater, und wünschte das harte Joch der Spartaner
abzuwerfen. Vor allen aber glühte der messenische Jüng-
ling Aristo men es vor Begierde, sein Vaterland zu be-
freien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber auch den
Spartanern ward, als sie im Gedränge der Noch das
Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Führer baren,
von den Athenern der Dichter Lyrtäus gesandt, dessen
Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren
öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder ho-
den. Bei Stenpklerus kam es zwischen beiden Parteien
und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristome-
ues siegte. Er ward immer kühner und unternehmender.
Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des
Heldenmutheö mußte er sich, durch die Verrätherei der Ar-
cadier genöthigt, in die Festung auf dem Berge Ira
werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Sparta-
ner. Er gerieth in spartanische Gefangenschaft, aber
wunderbar gerettet, wurde er von Ira aus aufs neue
furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte
der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück.
Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Ira durch
Überfall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern
den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere
Ausdauer des Kampfes den Messeniern unmöglich ge-
macht. Viele Messcnier wunderten aus. Die Übrigen,
welche auf Ira oder dem Laude zurückgeblieben waren,
wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten
versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil
des meffenischen Landeigenthnms durch das Loos unter sich.
Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu
einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furcht-
bar zu werden drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit,
welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v.
Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl
nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 545
Michael Paläologus griff alsbald mehrere Besitzungen der
Lateiner mit Glück an; im Jahre 1261 stürmte sein Feld-
herr Strategopulus Constantinopel; Balduin Ii. muß-
te flüchten; die Herrschaft der Griechen ward wieder her-
gestellt.
3. Di e Kaise r von Nieäa: Theodor Lascaris
(1204- 1222), Johannes Hi. Dueas Vataces
( 1222 - 1255 ), Theodor Lascaris Ii. (1255 -
1259), Johannes Iv. Lascaris (1259), Mi-
chael Paläologus.
Constantinopels Verlust hatte den Griechen wieder
Muth und Stärke gegeben. Selbst Helden traten jetzt
aus dem Kreise derselben hervor. So der Schwieger-
sohn Kaisers Alexius 111., Theodor Lascaris (1204 —
1222), der am Anfänge bloß über drei Städte und zwei
tausend Soldaten geboten hatte, aber im Laufe einer acht-
zehnjährigen siegreichen Regierung daö kleine Fürstenthum
Nicaa zur Größe eines Kaiserthums ausdehnte. Sein Ei-
dam und Nachfolger Johannes Ducas Vataces
(1222-1255) erweiterte die Gränzen des neuen Staates
noch mehr, und bedrängte selbst Constantinopel auf allen
Seiten. Zugleich sorgte Vataces für den innern Wohlstand
seines Reichs, besonders durch Beförderung des Ackerbaues.
Auch war die Erziehung der Jugend und die Wiederbele-
bung der Wissenschaften ein Gegenstand seiner ernsten Für-
sorge. Theodor Lascaris 11.(1255- 1259), obwohl
er seinem Vater Vataces an Tugenden weit nachstand,
führte während seiner kurzen Negierung sein Heer dreimal
in das Herz der Bulgarei. Durch Michael Paläolo-
gus, einen griechischen Großen von einem alten, berühm^-
teo Hause, wurde zwar Johann es Iv. Lascaris (1259),
der bei dem Tode seines Vaters Lascaris Ii. noch minder-
jährig war, um Thron und Freiheit gebracht, aber auch
die Herrschaft der Griechen in Europa wiederhergestellt.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
329
Es kam zur offenen Schlacht. Mit vorgehaltenen Lanzen hatten die
geharnischten Ritter ihre Schlachtordnung in langen Reihen aufgestellt;
die Schweizer stiegen von den Bergen herab. Sie konnten die eiserne
Mauer lange nicht durchbrechen. Endlich aber, es war der heißeste Tag
im Jahre, ermatteten die Ritter in ihren schweren Waffen; ein Banner
sank nach dem andern und die Herren wurden von den Schweizern
erschlagen, „denn in diesem Streite nahm man von beiden Seiten Niemand
gefangen." Es lagen ihrer wohl 2000 Herzogliche, darunter nahe an
400 Herren mit gräflichen Wappen, und Herzog Leopold selbst erschlagen.
Die Schweizer hüteten nach alter Sitte drei Tage lang das Schlachtfeld.
Der schönste der Berichte von dieser Schlacht ist die Heldenthat des
eidgenössischen Ritters Arnold von Winkelried, der, als er sah, daß
seine Landsleute mit aller Mühe den feindlichen Lanzenwald nicht durch-
brechen konnten, sich an die Spitze einer keilförmigen geordneten Schaar
stellte und mit den Worten: „Ihr lieben Eidgenossen, gedenkt meines
Weibes und meiner frommen Kinder," gegen den Feind rannte, mit
ausgebreiten Armen so viel Spieße faßte, als er ergreifen konnte, und sie
in die breite treue Brust drückend, sterbend mit sich zu Boden riß. In
die Lücke drangen die Seinigen ein. So brach Arnold von Winkelried
„der Freiheit eine Gasse."
Das war die berühmte Schlacht bei Sempach am 9. Juli 1386,
in welcher die Eidgenossen, wie einst die Athener bei Marathon, die
Bluttaufe der Freiheit empfingen. Von dieser Zeit an wurde die Tapfer-
keit der Schweizer höchlich gerühmt und gefürchtet; „Gott habe zu
Gericht gesessen", hieß es, „über den muthwilligen Trotz der
Herren von Adel." Noch einmal siegten die Schweizer bei Näfels,
dann wurde Friede geschlossen mit Oestreich, erst auf sieben, dann auf
zwanzig Jahre.
Hatten auch die Eidgenossen noch manchen schweren Kampf mit
auswärtigen Fürsten und selbst unter einander zu bestehen, so wurde
doch ihre schwer erkämpfte Freiheit nicht von ihnen genommen. Fast das
ganze Helvetien war dem großen Bunde beigetreten, als der Burgunder
Herzog die Schweizer auf's Neue zu bedrängen begann. Allein im Kampfe
mit diesem mächtigen Feinde wuchs auch ihre Kraft, und in den Schlachten
bei Granson und Murten erfochten sie Siege, die ganz Europa in
Staunen setzten. Fürsten und Könige bewarben sich um die Gunst des
freien, tapferen Volkes und es wurde von dem an Sitte der fremden
Fürsten, durch eine Leibwache von Schweizern, deren Treue und Tapfer-
keit sprüchwörtlich geworden war, sich vor jeglichem Verrath zu schirmen.
„Von vielen Fürsten", so ließ ein späterer östreichischer Fürst (Herzog
Siegmund 1478) verkündigen, „seien ihm Bündnisse angetragen worden,
aber, müde der oft erprobten Untreue der Fürsten, wolle er sich nur noch
aus die Eidgenossen verlassen."
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Arnold_von_Winkelried Arnold_von_Winkelried Oestreich Siegmund
111
Kampf mit den Persern in befriedigender Weise ab. Die griechischen Städte
der jonischen Küste sollten frei sein, die persische Flotte durfte nicht mehr das
ägäische Meer befahren; dagegen sollte den Persern Aegypten und die Insel
Cypern als unbestrittener Besitz verbleiben. Cimon selbst war auf dem letzten
Zuge gegen diese Insel gestorben (449), nach Einigen an Krankheit, nach An-
dern an einer Verwundung. Die Flotte kehrte nach Athen zurück, die
Asche des Feldherrn mit sich führend, wie er selbst einst die ans Scyros
gefundene Leiche des Thesens in die Vaterstadt znrückgebracht haben soll.
Das Maaß der inneren Zwistigkeiten jedoch erschöpfte sich erst, nach-
dem Athen von einem empfindlichen Schlage betroffen und dadurch einiger-
maßen zur Nachgiebigkeit gestimmt worden war. Die reichen Handelsherren
auf Aegina, die sich mit dem von Athen eingesetzten demokratischen Regi-
ment nicht zu befreunden wußten, waren großentheils ausgewandert und
eine bedeutende Anzahl derselben hatte sich nach dem nördlichen Böotien
gewendet und einiger Städte, darunter Orchomenos und Koronea, sich be-
mächtigt. Unter dem Feldherrn Tolmidas rückte alsbald ein zum großen
Theil ans den Söhnen der Edlen des Landes gebildetes Heer aus Attika
in Böotien ein. In der Schlacht bei Koronea fiel die Blnthe der
athenischen Jugend. Der größte Theil der Mannschaft ward getödtet oder
gefangen, der Feldherr selbst siel im Getümmel des Kampfes und so groß
war der Eindruck, welchen dieser Verlust auf die übrigen griechischen
Staaten machte, daß Euböa und Megara allsogleich das Haupt erhoben
und nicht säumten, mit den Waffen in der Hand ihre Unabhängigkeit zu
erklären. Zugleich rückte ein spartanisches Heer in Attika ein, von Eleusis
aus Athen bedrohend. Durch geschickte Vermittelung aber gelang es dem
Perikles, die Gefahr abzuwenden. Das abtrünnige Euböa ward zum Ge-
horsam zurückgeführt und als zeitweilige Ausgleichung der nach seinem
Stifter genannte perikleische Frieden geschlossen (443), welcher eine
dreißigjährige Waffenruhe ans den hellenischen Boden zurückführen sollte.
Athen gab Lokris, Phocis und Böotien ihre Selbstständigkeit zurück und
verzichtete auf Tröcene und die achäischen Küstenstädte traten in den pelo-
ponnesischen Bund zurück; Sparta und Athen verbürgten sich gegenseitig
ihre Hegemonien, gestatteten den übrigen Staaten freien Anschluß an einen
oder den andern Bund und sicherten einander ungehinderten Verkehr zu
Wasser und zu Land.
8. 5. Periklcs.
Schon zu Cimons Lebzeiten war dem athenischen Staate ein neuer
Lenker erwachsen, unter welchem Athen die Höhe der politischen Macht,
der Geistes- und Kunstbildung erreichte, welche Griechenland überhaupt
zur Bildungsschule für alle Zeiten und alle Völker erhoben hat. Wie
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]