Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Quellenbuch - S. 106

1885 - Leipzig : Brandstetter
— 106 — könntet los werden, und einander verhießen beizustehn und ihr gutes Recht zu schirmen; so würde euch Gott ohne Zweifel nicht verlassen und die Unbilligkeit dämmen helfen." Also gedachte Stauffacher bei sich selber, der Frauen Rat möchte gut sein, machte sich auf gen Uri und lag aüda etliche Tage still, zu lauschen, wie der gemeine Mann gesinnt wäre. Da hörte er von vielen vertrauten Ehrenleuten große Klage und Unwillen wider den Landvogt. Nun war der Stauffacher froh; doch vertraute er sein Anliegen diesmal nur einem verständigen und achtbaren Manne zu Uri, Walther Fürst genannt. Dieser lobte der Frauen Rat und erbot sich, seinesteils solchem Anschlage beizutreten. Hierauf erzählte er ihm von dem Gesellen aus Unterwalden, Arnold von Melchthal, wie derselbe sich bei ihnen in Uri verborgen halte, aber oftmals heimlich gen Unterwalden zu den Seinen wandele; er fei ein tapferer, verständiger und zuverlässiger Mann, wiewohl noch jung, habe auch große Blutsfreundschaft in seinem Lande und könne dieser Sache gute Dienste leisten. Diesen riefen sie nun zu sich, und wurden also diese drei Männer, Walther Fürst von Uri, Werner von Stauffach von Schwyz und Arnold von Melchthal von Unterwalden, mit einander eins, daß sie Gott zu Hilfe nehmen und dieser Sache sich unterwinden wollten; des schwuren sie einen Eid zu Gott und den Heiligen zusammen. Weiter verabredeten sie und verpflichteten sich feierlich, daß jeder von ihnen unter seinen Blutsfreunden und vertrauten Leuten heimlich um Hilfe und Beistand werben und, die dazu geeignet wären, in ihr Bündnis und Eidesgelübde aufnehmen sollte: nämlich, daß sie wollten behilflich sein, ihre alte Freiheit wieder zu gewinnen, die tyrannischen Landvögte zu vertreiben, die Willkürherrschaft zu stürzen, einander bei Gericht und Recht zu schirmen und daran Leib und Leben zu setzen, doch daß nichtsdestominder jede der drei Landschaften dem heiligen römischen Reiche nach wie vor gebührlichen Gehorsam leisten, auch jeder einzelne seinen sonderlichen Pflichten, dazu er von alters her verbunden gewesen, es sei gegen Gotteshäuser, Herren, Edle oder Unedle, solle Genüge thun, sofern als dieselben sie nickt von ihren Freiheiten und wider Recht zu drängen vornehmen. Auch ward abgeredet, daß' sie diese Sache bei Eidesgelöbnis heimlich hielten bis zu der Zeit, da sie ihren Bund gemeinsam in allen drei Waldstätten zumal offenbaren wollten. Also ward dieses Bündnis von den genannten drei tapfern Männern in dem Lande Uri fürerft gemacht und geschworen, davon die Eidgenossenschaft entsprungen und das Land Helvetia, jetzt Schweizerland genannt, wieder in seinen uralten Stand und Freiheit gebracht worden. Da fuhr der Stauffacher froh gestärkt wieder heim gen Schwyz, und Arnold von Melchthal mit Konrad von Baumgarten, der zur Stund auch den Bnnd beschwur, heimlich mit einander gen Unterwalden; da wirkte der eine ob dem Wald, der andre nied dem Wald, und that jeder, so viel er vermochte, für die beschworene Sache. Aber von Zeit zu Zeit, so oft etwas vorfiel, daß vonnöten war, sich zu unterreden, kamen sie nachts zusammen an einem verabredeten Orte ant See. Der lag

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Alte Geschichte - S. 81

1848 - Leipzig : Brandstetter
81 Sprach's, und erregt' ihm stärker des Grams wehmüthige Sehnsucht; Weinend hielt er sein treues, geliebtes Weib in den Armen. — Und wie erfreulich das Land den schwimmenden Männern erscheinet, Welchen Poseidon's Macht das rüstige Schiff in dem Meere Schlug, mit Orcan umdrängend und aufgeschwollener Brandung; Wenige retteten sich aus graulicher Fluth an's Gestade Schwimmend daher, und häufig umstarrt die Glieder das Mecrsalz; Freudig anjetzt ersteigen sic Land, dem Verderben entronnen: So war ihr auch erfreulich der Anblick ihres Gemahles, Und fest hielt um den Hals sic die weißen Arm' ihm geschlungen." „So war — fährt Jacobs fort — die Liebe der Griechen. Tief und innig, nicht sich erschöpfend in reichem Wortfluß der Empfindsamkeit, nicht die Schranken überwogend, die ihr besonnene Klugheit setzte, weßhalb sie denen kalt scheint, die nur in moderner Ueberschwenglichkeit der Rede Leidenschaft erkennen wollen." Wie herrlich sind auch Homer's übrige Frauengestalten, Andromache vor allen, die edle Gattin Hektor's. Das anmuthigste Gemälde eines wohl- geordneten Familienlebens und weiblicher Häuslichkeit gibt Homer in dem 7. Gesänge der Odyssee. Auf der Insel Scheria nämlich wohnte der Kö- nig Alkinoos, dessen Gattin Arete und Tochter Nausikaa das Haus und die Wirthschaft mit so vielem Fleiße und Verstände bestellten, daß ihm selbst, den Hausgenossen und Gästen wohl und behaglich wurde. Mit dieser Häuslichkeit verbanden aber Beide so viel Geist und Herz, so viel Anmuth und Sitte, so viel liebenswürdige Einfalt, daß man es dem Vater anmerkt, wie er sein Töchterchen liebt; und von der Gattin heißt es: „Sie erkor Alkinoos drauf zur Gemahlin, Welcher sic ehrt, wie nirgend ein Weib aus der Erde geehrt wird Aller, die jetzo vermählt das Haus der Männer verwalten. Also hoch im Herzen wird jene verehrt und geachtet, Wie von Alkinoos selbst, so auch von den trautesten Kindern, Auch dem Volk, das umher wie der Göttinnen Eine sie anschaut, Freudig mit Gruß sie empfangend, so oft die Stadt sie durchwandclt. Denn nicht fehlet es ihr an Geist und edlem Verstände, Ja auch Zwiste der Männer entscheidet sie selber mit Weisheit." §. 15. Die Amphiktyonen-Versammlung, das delphische Orakel und die olympischen Spiele. In jenen wilden kriegerischen Zeiten gab es immer weise Männer, welche einsahen, daß das Volk der Griechen durch Uneinigkeit und Zwie- tracht untergehen würde; sie sannen auf Mittel, den Landfrieden, wenn auch nur auf kurze Zeit, wieder herzustellen. Dazu diente besonders die Am- Phiktyonen-Versammlung, ein Bundesgericht der Hellenen zur Schlich- tung von Streitigkeiten unter den Bundesstädten und zur gemeinsamen Vertheidigung gegen auswärtige Feinde. Man führte den Ursprung dieses Bundesgerichtes auf den attischen König Amphiktyon zurück; seine Haupt- sitze hatte es in Thermopylä und Delphi. In letzter Stadt bestand aber noch eine andere Stiftung, die nicht wenig dazu beitrug, durch ihr göttliches Ansehen Frieden und alle mit dem Frieden verbundene Wohl- Weltgeschichte. I. g

4. Alte Geschichte - S. 169

1848 - Leipzig : Brandstetter
169 Philipp (Iii.) den macedonischen Thron, unter dem die Römer zuerst in Griechenland eindrangen. In dem ersten macedonischen Kriege, in den er mit den Römern verwickelt wurde, weil er mit ihren Feinden, den Cartha- gern, ein Bündniß geschlossen hatte, wurde er von Titus Quintius Fla- min ius nach einem dreijährigen Kriege besiegt und seine Macht gelähmt, denn er mußte 1000 Talente den Römern zahlen, seinen Sohn als Geißel geben, die Flotte ausliefern und die Freiheit Griechenlands anerkennen, die Flaminius feierlich verkündete, als die Gesandten aller griechischen Staaten bei den isthmischen Spielen versammelt waren. Freilich gaben sich die Römer den Anschein, als ob sie gekommen waren, nur um Philipp als den Unterdrücker der griechischen Freiheit zu demüthigen, allein in dem Anscheine lag nur das Streben, die Herrschaft Griechenlands von Macedo- nien an Rom zu bringen. Dieß zeigte Rom deutlich in seinem Kampfe mit den Aetoliern, die überwältigt wurden und römische Oberherrschaft aner- kennen mußten. Hiermit zerfiel auch der Bund der Aetolier, deren Gebiet bald darauf eine römische Provinz wurde. Da stand noch ein Mann auf, den man mit Recht den letzten großen Griechen nennt, Philop ömen aus Ar- kadien, der im Stande gewesen wäre, des Vaterlandes Untergang aufzuhalten, wäre nicht die Uneinigkeit und die Schlechtigkeit der Gesinnung unter den Griechen schon so weit gediehen, daß an keine Rettung mehr zu denken war. Selbst die Spartaner, die durch die Gesetze Lykurg's am längsten frei*geblieben waren, hatten durch eigene Könige, welche grausame Tyrannen waren, ihre Freiheit verloren. Philopömen, der Feldherr der Achäer, schlug zwei Könige der Spartaner, die sich nun wirklich mit ihm zur Verfechtung der guten Sache, für die er alle griechischen Städte zu gewinnen suchte, verbanden. Allein nur wenige blieben ihm getreu, und eben als Philopö- men die abtrünnige Stadt Messene zum Gehorsam zurückführen wollte, wurde er auf einem Streifzuge von feindlichen Reitern überfallen. Er stürzte vom Pferde, wurde gefangen genommen, als 78jähriger Held von den Machthabern der Stadt eingekerkert und zum Giftbecher verurtheilt. Allein die Achäer rächten auch seinen Tod, sie eroberten Messene, ließen die Leiche Philopömen's mit allem Gepränge, das bei der Todtenfeier großer Männer üblich war, verbrennen und bestatten. Die Asche wurde in einer Urne in feierlichem Zuge in seine Vaterstadt Megalopolis getragen und dort in ei- nem prächtigen Grabmale beigesetzt. Das ganze Heer der Achäer und die Abgesandten vieler griechischen Städte begleiteten den Zug, und auf dem Grabe wurden die Urheber des grausamen Urtheils aus Messene hingerich- tet. Nach dem Tode Philipp's (Iii.) rüstete sich dessen heldenmüthiger Sohn und Nachfolger, Perseus, voll Haß gegen Nom zum Kriege und so entstand der zweite macedonische Krieg. Mit ihm griff zugleich Gen- tius, König von Jllyrien, die Römer an. Letzter ergab sich, sobald die Römer nahten. Erster kämpfte drei Jahre lang und oft siegreich, bis ihn Aemilius Paulus, ein Sohn des bei Cannä gefallenen Eon-

5. Neuere Geschichte - S. 22

1848 - Leipzig : Brandstetter
22 den. Als er gebrochen am Leibe, aber noch immer aufrechten Muthes, keine Rettung sah, ergab er sich, doch einige Stunden darauf, nachdem die Für- sten in die Trümmern von Landstuhl eingezogen waren, ereilte ihn der Tod. So fiel ein tapferer Ritter seiner Zeit, ein Held an Muth und Gesinnung. Als Luther die Nachricht von Sickingen's Tode hörte, wollte er sie lange nicht glauben, da sie sich aber bestätigte, sann er tief nach und brach dann in die Worte aus: „Der Herr ist gerecht, aber wunderbar. Er will seinem Evangelium nicht mit dem Schwerte helfen!" Hutten irrte noch als Flüchtling eine Weile umher, verfolgt wie das Wild des Waldes. Eine Einladung von dem Könige Franz wollte er nicht annehmen; krank und elend wanderte er nach Basel zu seinem alten Freunde Erasmus. Dieser aber, selbstsüchtig, und furchtsam wie er war, verleugnete jetzt den Freund, obschon er Huttens Geist früher hoch geschätzt hatte. So mußte der Flüchtling, weil ihn der Baseler Rath nicht dulden wollte, weiter ziehen; endlich fand er bei dem edlen Ulrich Zwingli in Zürich ein Unterkommen. Hier wurde er zwar mit Sorgfalt und christlicher Liebe gepflegt, allein der Züricher Rath wies ihn aus Rücksicht gegen den Kaiser auch aus der Stadt. Zwingli sandte ihn nun zu einem befreundeten Pfarrer auf der Insel des Zürchersees Usnau, wo er nach kurzen Leiden im 36. Jahre seines stürmischen Lebens starb. So ging in Erfüllung, was Hutten einst selbst an Luther schrieb: „Dein Werk, heiliger Mann, ist aus Gott und wird bleiben; meines ist menschlich und wird untergehen." §. 6. Fortgang der Reformation. Während der Kaiser und der Papst in blutige Kriege verwickelt waren, konnte die Reformation in Deutschland ungehindert fortschreiten. Luther blieb fast ein Jahr auf der Wartburg, wo er sich mit der Uebersetzung des Neuen Testaments (einzele Bücher des A. T. hatte er schon früher in die deutsche Sprache übertragen) beschäftigte. Unterdessen waren aber unter Doctor Karlstadt's Leitung einige Schwärmer in Wittenberg und in der Nähe der Stadt hervorgetreten, welche die Reformation der Kirche auf eine gewaltsame Weise fortsetzen wollten, in den Kirchen die Altäre, Bilder und heiligen Gefäße zertrümmerten, Mönche und andere Geistliche mißhandelten und dabei Vorgaben: „sie thäten dies Alles auf Gottes Befehl." Als Luther dieß hörte, schrieb er an den Kurfürsten, er möge ihm erlauben, zurückzukehren; ungeachtet ihm diese Erlaubnis nicht gegeben wurde, machte er sich dennoch auf, und sandte an den Fürsten folgendes Schreiben: „Aus Liebe zu Ew. Kurf. Gnaden Hab' ich dieß Jahr mich einschließen lassen; aus Noch aber meines eigenen Gewissens, da bei längerer Nach- giebigkeit das Evangelium erniedrigt wird und der Teufel den Platz ein- nimmt, wo ich ihm länger auch nur eine Handbreit weiche, muß ich ein Anderes dazu thun und Hervorbrechen, und wenn's neun Tage eitel Herzog

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 85

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85 terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides zu sich. , ‘ ' Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe- ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt. Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol- chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510 Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles, stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in- dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar- tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet, -selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun- dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo- menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit- ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin- gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 78

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
78 Alte Geschichte« Ephorat entweder errichtete, oder doch die Macht des- selben erweiterte. Ungefähr vierzig Jahre später begann der zweite messenische Krieg (682- 608 v. Chr.). Besonders die Jugend Messeniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit ihrer Vater, und wünschte das harte Joch der Spartaner abzuwerfen. Vor allen aber glühte der messenische Jüng- ling Aristo men es vor Begierde, sein Vaterland zu be- freien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber auch den Spartanern ward, als sie im Gedränge der Noch das Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Führer baren, von den Athenern der Dichter Lyrtäus gesandt, dessen Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder ho- den. Bei Stenpklerus kam es zwischen beiden Parteien und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristome- ues siegte. Er ward immer kühner und unternehmender. Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des Heldenmutheö mußte er sich, durch die Verrätherei der Ar- cadier genöthigt, in die Festung auf dem Berge Ira werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Sparta- ner. Er gerieth in spartanische Gefangenschaft, aber wunderbar gerettet, wurde er von Ira aus aufs neue furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück. Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Ira durch Überfall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere Ausdauer des Kampfes den Messeniern unmöglich ge- macht. Viele Messcnier wunderten aus. Die Übrigen, welche auf Ira oder dem Laude zurückgeblieben waren, wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil des meffenischen Landeigenthnms durch das Loos unter sich. Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furcht- bar zu werden drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit, welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v. Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 545

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 545 Michael Paläologus griff alsbald mehrere Besitzungen der Lateiner mit Glück an; im Jahre 1261 stürmte sein Feld- herr Strategopulus Constantinopel; Balduin Ii. muß- te flüchten; die Herrschaft der Griechen ward wieder her- gestellt. 3. Di e Kaise r von Nieäa: Theodor Lascaris (1204- 1222), Johannes Hi. Dueas Vataces ( 1222 - 1255 ), Theodor Lascaris Ii. (1255 - 1259), Johannes Iv. Lascaris (1259), Mi- chael Paläologus. Constantinopels Verlust hatte den Griechen wieder Muth und Stärke gegeben. Selbst Helden traten jetzt aus dem Kreise derselben hervor. So der Schwieger- sohn Kaisers Alexius 111., Theodor Lascaris (1204 — 1222), der am Anfänge bloß über drei Städte und zwei tausend Soldaten geboten hatte, aber im Laufe einer acht- zehnjährigen siegreichen Regierung daö kleine Fürstenthum Nicaa zur Größe eines Kaiserthums ausdehnte. Sein Ei- dam und Nachfolger Johannes Ducas Vataces (1222-1255) erweiterte die Gränzen des neuen Staates noch mehr, und bedrängte selbst Constantinopel auf allen Seiten. Zugleich sorgte Vataces für den innern Wohlstand seines Reichs, besonders durch Beförderung des Ackerbaues. Auch war die Erziehung der Jugend und die Wiederbele- bung der Wissenschaften ein Gegenstand seiner ernsten Für- sorge. Theodor Lascaris 11.(1255- 1259), obwohl er seinem Vater Vataces an Tugenden weit nachstand, führte während seiner kurzen Negierung sein Heer dreimal in das Herz der Bulgarei. Durch Michael Paläolo- gus, einen griechischen Großen von einem alten, berühm^- teo Hause, wurde zwar Johann es Iv. Lascaris (1259), der bei dem Tode seines Vaters Lascaris Ii. noch minder- jährig war, um Thron und Freiheit gebracht, aber auch die Herrschaft der Griechen in Europa wiederhergestellt.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 329

1861 - Leipzig : Brandstetter
329 Es kam zur offenen Schlacht. Mit vorgehaltenen Lanzen hatten die geharnischten Ritter ihre Schlachtordnung in langen Reihen aufgestellt; die Schweizer stiegen von den Bergen herab. Sie konnten die eiserne Mauer lange nicht durchbrechen. Endlich aber, es war der heißeste Tag im Jahre, ermatteten die Ritter in ihren schweren Waffen; ein Banner sank nach dem andern und die Herren wurden von den Schweizern erschlagen, „denn in diesem Streite nahm man von beiden Seiten Niemand gefangen." Es lagen ihrer wohl 2000 Herzogliche, darunter nahe an 400 Herren mit gräflichen Wappen, und Herzog Leopold selbst erschlagen. Die Schweizer hüteten nach alter Sitte drei Tage lang das Schlachtfeld. Der schönste der Berichte von dieser Schlacht ist die Heldenthat des eidgenössischen Ritters Arnold von Winkelried, der, als er sah, daß seine Landsleute mit aller Mühe den feindlichen Lanzenwald nicht durch- brechen konnten, sich an die Spitze einer keilförmigen geordneten Schaar stellte und mit den Worten: „Ihr lieben Eidgenossen, gedenkt meines Weibes und meiner frommen Kinder," gegen den Feind rannte, mit ausgebreiten Armen so viel Spieße faßte, als er ergreifen konnte, und sie in die breite treue Brust drückend, sterbend mit sich zu Boden riß. In die Lücke drangen die Seinigen ein. So brach Arnold von Winkelried „der Freiheit eine Gasse." Das war die berühmte Schlacht bei Sempach am 9. Juli 1386, in welcher die Eidgenossen, wie einst die Athener bei Marathon, die Bluttaufe der Freiheit empfingen. Von dieser Zeit an wurde die Tapfer- keit der Schweizer höchlich gerühmt und gefürchtet; „Gott habe zu Gericht gesessen", hieß es, „über den muthwilligen Trotz der Herren von Adel." Noch einmal siegten die Schweizer bei Näfels, dann wurde Friede geschlossen mit Oestreich, erst auf sieben, dann auf zwanzig Jahre. Hatten auch die Eidgenossen noch manchen schweren Kampf mit auswärtigen Fürsten und selbst unter einander zu bestehen, so wurde doch ihre schwer erkämpfte Freiheit nicht von ihnen genommen. Fast das ganze Helvetien war dem großen Bunde beigetreten, als der Burgunder Herzog die Schweizer auf's Neue zu bedrängen begann. Allein im Kampfe mit diesem mächtigen Feinde wuchs auch ihre Kraft, und in den Schlachten bei Granson und Murten erfochten sie Siege, die ganz Europa in Staunen setzten. Fürsten und Könige bewarben sich um die Gunst des freien, tapferen Volkes und es wurde von dem an Sitte der fremden Fürsten, durch eine Leibwache von Schweizern, deren Treue und Tapfer- keit sprüchwörtlich geworden war, sich vor jeglichem Verrath zu schirmen. „Von vielen Fürsten", so ließ ein späterer östreichischer Fürst (Herzog Siegmund 1478) verkündigen, „seien ihm Bündnisse angetragen worden, aber, müde der oft erprobten Untreue der Fürsten, wolle er sich nur noch aus die Eidgenossen verlassen."

10. Geschichte des Alterthums - S. 111

1861 - Leipzig : Brandstetter
111 Kampf mit den Persern in befriedigender Weise ab. Die griechischen Städte der jonischen Küste sollten frei sein, die persische Flotte durfte nicht mehr das ägäische Meer befahren; dagegen sollte den Persern Aegypten und die Insel Cypern als unbestrittener Besitz verbleiben. Cimon selbst war auf dem letzten Zuge gegen diese Insel gestorben (449), nach Einigen an Krankheit, nach An- dern an einer Verwundung. Die Flotte kehrte nach Athen zurück, die Asche des Feldherrn mit sich führend, wie er selbst einst die ans Scyros gefundene Leiche des Thesens in die Vaterstadt znrückgebracht haben soll. Das Maaß der inneren Zwistigkeiten jedoch erschöpfte sich erst, nach- dem Athen von einem empfindlichen Schlage betroffen und dadurch einiger- maßen zur Nachgiebigkeit gestimmt worden war. Die reichen Handelsherren auf Aegina, die sich mit dem von Athen eingesetzten demokratischen Regi- ment nicht zu befreunden wußten, waren großentheils ausgewandert und eine bedeutende Anzahl derselben hatte sich nach dem nördlichen Böotien gewendet und einiger Städte, darunter Orchomenos und Koronea, sich be- mächtigt. Unter dem Feldherrn Tolmidas rückte alsbald ein zum großen Theil ans den Söhnen der Edlen des Landes gebildetes Heer aus Attika in Böotien ein. In der Schlacht bei Koronea fiel die Blnthe der athenischen Jugend. Der größte Theil der Mannschaft ward getödtet oder gefangen, der Feldherr selbst siel im Getümmel des Kampfes und so groß war der Eindruck, welchen dieser Verlust auf die übrigen griechischen Staaten machte, daß Euböa und Megara allsogleich das Haupt erhoben und nicht säumten, mit den Waffen in der Hand ihre Unabhängigkeit zu erklären. Zugleich rückte ein spartanisches Heer in Attika ein, von Eleusis aus Athen bedrohend. Durch geschickte Vermittelung aber gelang es dem Perikles, die Gefahr abzuwenden. Das abtrünnige Euböa ward zum Ge- horsam zurückgeführt und als zeitweilige Ausgleichung der nach seinem Stifter genannte perikleische Frieden geschlossen (443), welcher eine dreißigjährige Waffenruhe ans den hellenischen Boden zurückführen sollte. Athen gab Lokris, Phocis und Böotien ihre Selbstständigkeit zurück und verzichtete auf Tröcene und die achäischen Küstenstädte traten in den pelo- ponnesischen Bund zurück; Sparta und Athen verbürgten sich gegenseitig ihre Hegemonien, gestatteten den übrigen Staaten freien Anschluß an einen oder den andern Bund und sicherten einander ungehinderten Verkehr zu Wasser und zu Land. 8. 5. Periklcs. Schon zu Cimons Lebzeiten war dem athenischen Staate ein neuer Lenker erwachsen, unter welchem Athen die Höhe der politischen Macht, der Geistes- und Kunstbildung erreichte, welche Griechenland überhaupt zur Bildungsschule für alle Zeiten und alle Völker erhoben hat. Wie
   bis 10 von 45 weiter»  »»
45 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 45 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 3
6 0
7 1
8 0
9 1
10 21
11 4
12 0
13 0
14 30
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 5
24 0
25 1
26 0
27 3
28 3
29 0
30 0
31 0
32 1
33 2
34 0
35 0
36 1
37 18
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 11
44 0
45 4
46 2
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 43
2 99
3 5
4 3
5 0
6 1
7 21
8 4
9 21
10 2
11 0
12 2
13 4
14 61
15 0
16 47
17 113
18 1
19 8
20 4
21 3
22 5
23 45
24 0
25 13
26 1
27 1
28 5
29 1
30 2
31 130
32 2
33 2
34 1
35 11
36 1
37 5
38 0
39 18
40 2
41 9
42 3
43 28
44 2
45 9
46 7
47 0
48 1
49 3
50 1
51 0
52 23
53 3
54 3
55 23
56 4
57 0
58 71
59 9
60 3
61 0
62 0
63 3
64 0
65 1
66 4
67 2
68 15
69 7
70 3
71 23
72 4
73 3
74 5
75 4
76 0
77 32
78 2
79 0
80 3
81 0
82 29
83 0
84 0
85 2
86 11
87 4
88 19
89 2
90 17
91 2
92 81
93 12
94 27
95 1
96 7
97 0
98 116
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 19
1 2
2 135
3 19
4 94
5 11
6 28
7 7
8 5
9 45
10 83
11 2
12 35
13 8
14 0
15 35
16 116
17 24
18 14
19 76
20 0
21 41
22 21
23 21
24 10
25 0
26 94
27 37
28 4
29 24
30 47
31 26
32 1
33 524
34 27
35 22
36 4
37 12
38 1
39 15
40 39
41 342
42 30
43 48
44 15
45 27
46 28
47 4
48 91
49 52
50 82
51 152
52 4
53 4
54 27
55 32
56 33
57 17
58 33
59 754
60 6
61 34
62 19
63 14
64 49
65 54
66 1
67 18
68 10
69 6
70 4
71 87
72 44
73 43
74 11
75 28
76 1
77 38
78 4
79 29
80 47
81 1227
82 23
83 1
84 11
85 36
86 4
87 6
88 153
89 18
90 2
91 49
92 20
93 2
94 0
95 2
96 0
97 70
98 10
99 7
100 523
101 1
102 302
103 18
104 1
105 6
106 28
107 3
108 11
109 0
110 12
111 42
112 224
113 3
114 6
115 9
116 149
117 7
118 18
119 2
120 67
121 175
122 9
123 65
124 19
125 23
126 18
127 56
128 102
129 33
130 2
131 103
132 54
133 3
134 7
135 2
136 170
137 1
138 6
139 4
140 39
141 24
142 57
143 218
144 6
145 31
146 36
147 6
148 19
149 5
150 33
151 67
152 136
153 15
154 12
155 79
156 209
157 33
158 86
159 3
160 1
161 34
162 17
163 32
164 4
165 21
166 123
167 56
168 2
169 72
170 13
171 111
172 77
173 107
174 5
175 132
176 10
177 220
178 3
179 60
180 2
181 36
182 111
183 116
184 17
185 14
186 11
187 26
188 6
189 22
190 146
191 44
192 61
193 1
194 14
195 14
196 167
197 34
198 24
199 11