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1. Vorderasien und Griechenland - S. 215

1874 - Leipzig : Teubner
- 215 — Auge auszuschießen, hatte ihm seine Dienste angeboten, und der König, ärgerlich über seine Ruhmredigkeit, hatte geantwortet: „Wenn ich einmal mit den Vögeln Krieg führe, werde ich dich in Dienst nehmen." Der Abgewiesene ging in die feindliche Stadt und sandte auf Philipp einen wohlgezielten Pfeil ab, auf welchem geschrieben stand: „in Philipps Auge." Danach setzte sich Philipp auf Euböa und in Thessalien fest und eroberte einen großen Theil Thrakiens, wo reiche Goldbergwerke in seinen Besitz kamen. Sie lieferten ihm jährlich eine Ausbeute von mehr als 1000 Talenten und gaben ihm die Mittel in die Hand zu vielfachen Bestechungen. „Keine Mauer", so pflegte er zu sagen, „ist so hoch und steil, daß nicht ein mit Gold beladener Esel hinübersteigen könnte." Von 355—346 wüthete ein verderblicher Krieg in dem Inneren Griechenlands, der s. g. erste heilige Krieg. Die Amphiktyonen nämlich, eine Abgeordnetenversammlung hellenischer Staaten zum Schutze des delphischen Orakels, hatten auf Antrag der Thebaner den Phokiern eine unerschwingliche Geldstrafe auferlegt, weil sie sich einen dem delphischen Orakel gehörigen Landstrich angeeignet hatten, und da die Phokier nicht bezahlen konnten, so wurde der Krieg gegen sie beschlossen. Die Phokier bereiteten sich zum Kampfe auf Leben und Tod und verwendeten die reichen Tempelschätze Delphis zur Werbung von Miethstruppeu. Die meisten Staaten des mittlern und nördlichen Griechenlands wurden in diesen Krieg hineingezogen, und auch Philipp versäumte die Gelegenheit nicht, sich einzumischen und die Phokier zunächst in Thessalien zu bekriegen. Nach zehnjährigem Glückswechsel gelang es ihm, in Phokis selbst einzudringen und die Phokier gänzlich niederzuwerfen. Der Rath der Amphiktyonen beschloß aus Philipps Betrieb, daß die Städte der Phokier theils zerstört, theils in offene Flecken verwandelt, ihre Gemeinden aufgelöst wurden; man nahm ihnen die Waffen und belegte sie mit einer jährlichen Abgabe, bis die geraubten Tempelschätze völlig ersetzt seien. Ihre beiden Stimmen im Amphiktyonenrathe wurden dem makedonischen König übergeben. So war Phokis aus der Reihe der selbständigen Staaten ausgelöscht, und Philipp, in

2. Vorderasien und Griechenland - S. 217

1874 - Leipzig : Teubner
— 217 — und Geläufigkeit zu verschaffen, nahm er Kieselsteinchen in den Mund und versuchte damit rein und voll zu sprechen; um Athem und Stimme zu stärken, ging er in raschem Gang steile Abhänge hinan, indem er Dichterstellen in einem Athem laut hersagte, er suchte an der Brandung des Meeres das Tosen der Wogen mit seiner Stimme zu übertönen. In einem unterirdischen Gemache seines Hauses ftubirte er Tage und Monatelang die Haltung und die Bewegungen seines Körpers; ein spitzes Schwert, das er über die Schulter aufgehängt, wehrte dem Zucken. Damit er nicht in Versuchung käme auszugehen, schor er sich die Hälfte des Kopfes kahl. Trotzdem aber hatte er bei seinem ersten Auftreten in der Volksversammlung das Unglück, ausgezischt zu werden, so daß er die Rednerbühne verlassen mußte. Als er später wieder aufzutreten wagte, hatte er dasselbe Geschick. Bestürzt und mit verhülltem Angesicht eilte er nach Hause. Da kam einer seiner Bekannten zu ihm, der Schauspieler Satyros, um ihn aufzurichten. Als Demosthenes sich bei ihm über die Launen des Volkes beschwerte, sagte er: „Ich will bald der Ursache deines Mißgeschickes abhelfen, wenn du mir eine Stelle aus Sophokles oder Euripides hersagen willst." Demosthenes that dies; dann aber wiederholte Satyros dieselbe Stelle mit so lebendigem und angemessenem Vortrag und so ausdrucksvoller Mienennd Bewegung, daß Demosthenes ganz andre Verse zu hören glaubte. Er erkannte, was ihm noch fehlte, und begann mit neuem Eifer seine Arbeit. Nach unendlicher Mühe und Ausdauerhatte er seinziel erreicht; erwnrde der vollendetste Redner, der durch die Macht seines Wortes mehr vermochte, als Flotten und Heere, und der gewaltigste Gegner des makedonischen Königs war. Denn er setzte alle Kraft daran, den ehrgeizigen Plänen desselben entgegenzuarbeiten und seine Mitbürger zu thatkräftigem Handeln gegen die Gefahr der Knechtschaft anzutreiben. Leider fehlte den Athenern die sittliche Kraft, das, was sie als nothwendig erkannt, ernstlich und mit Aufwand aller ihrer Mittel ins Werk zu setzen. Dasverhängniß war nicht mehr aufzuhalten. Im I. 339 veranlaßte der Athener Aischines, der Geg-

3. Vorderasien und Griechenland - S. 216

1874 - Leipzig : Teubner
— 216 — beit Rath der Hellenen aufgenommen, übte fortan einen gesetzlichen Einfluß auf die Angelegenheiten Griechenlands. Zwei Jahre vor der Nieberwerfung von Phokis hatte Philipp auch die mächtige Stadt Olynth an der Küste von Makebonien überwunben und zerstört (348). Er war durch den Verrath zweier Bürger Herr der Stadt geworben. Als diese in das Lager des Königs kamen, um sich ihren Lohn zu holen, würden sie von den Soldaten Schurken und Verräther genannt. Sie beklagten sich beshalb vor dem König. Der antwortete ihnen: „Laßt euch das nicht anfechten; die Makedonier finb rohe und ungeschliffene Leute, die jebes Ding bei seinem Namen nennen." Er überließ sie den Mißhanblnngen seiner Kriegsleute, die sie tödteten. Nach dem Fall Olynths hielt Philipp erst seine Herrschaft im Norden für gesichert; er hatte oft gesagt, entweber müßten die Olynthier aus ihrer Stadt, ober er selbst aus Makebonien weichen. In den Kriegen gegen Olynth und gegen Phokis, wie auch au aubern Punkten waren die Athener unter den Gegnern Philipps gewesen. In Athen war ein Theil der Rebner und Staatsmänner, unter ihnen besonbers der schlaueaischines, von Philipp erkauft und sprach stets für Frieden und Freundschaft mit dem Makedonier; eine andre Partei sah in Philipp den größten Feind von Athens und Griecheulanbs Freiheit und drang stets auf Krieg. Das Haupt derselben war Demosthenes, der größte Redner des Alterthums und ein Mann vou seltener Uneigennützigkeit und Vaterlandsliebe. Er hatte sich früh der Beredsamkeit gewidmet, um seine Vormünder, die ihn um sein Vermögen betrogen, selbst vor Gericht verfolgen zu können, und sich außerordentliche Anstrengungen auferlegt, um ein vollkommener Redner zu werden; denn er hatte von Natur und durch Vernachlässigung in der Erziehung in Bezug auf Aussprache und Stimme und Haltung des Körpers viele Mängel. Seine Stimme war schwach und sein Athem war kurz; seine Rebe hatte von Jugenb auf etwas Stotternbes, und das R vermochte er nicht richtig hervorzubringen. Er war linkisch in seiner Haltung und zuckte mit der einen Schulter. Um daher seiner Zunge Beweglichkeit

4. Geschichte des Mittelalters - S. 183

1887 - Leipzig : Teubner
Albrecht von Östreich. Die Schweiz. 183 ?. Ebenso mißlang der Versuch des Kaisers, die drei schweizerischen Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden dem Hause Habsburg zu unterwerfen. Diese reichsunmittelbaren Lande waren rings von habsburgischen Besitzungen umschlossen, und der Kaiser machte ihnen den Vorschlag, ihre Reichsunmittelbarkeit aufzugeben und sich % der Landesherrlichkeit Östreichs zu unterwerfen. Da sie erklärten, sie wollten in denselben Verhältnissen verbleiben wie ihre Väter, und um Bestätigung ihrer Rechte und um Zusendung eines Reichsvogts baten, der nach alter Weise 2.7 den Blutbann ausübe, so gab ihnen Albrecht zwei Vögte, die aber nicht als Stellvertreter des Kaisers, sondern als die des Herzogs von Östreich auftraten und den Auftrag hatten, die widerspenstigen Lande möglichst zu bedrücken, daß sie zuletzt froh wären, unter östreichische Herrschaft zu kommen. Diese Vögte waren Ritter Geßler von Bruneck und der Edle Beringer von Landenberg; jener nahm seinen Sitz zu Altdorf in Uri, dieser zu Saruen in Unterwalden. Als Stellvertreter des Landenberg wurde noch ein dritter Vogt, ein Edler von Wolfenschießen, auf der Burg Roßberg in Unterwalden eingefetzt. Die Vögte gaben sich Mühe, das Volk mit Übermut in aller Weise zu bedrücken und seine Rechte zu kränken. Landenberg ließ einst einem reichen Bauer, Heinrich von Melchthal, wegen eines geringen Vergehens zwei Stiere vom Pfluge wegnehmen, und als Heinrichs Sohn, Arnold, dem Kriegsknecht Gegenvorstellung machte, sagte dieser mit Hohn: „Die Bauern mögen selbst den Pflug ziehen." Da schlug Arnold im Zorn dem Schergen zwei Finger entzwei. Er entfloh, um der Strafe des Vogts zu entgehen, zu Walther Fürst von Attinghausen in Uri und hielt sich dort verborgen. Landenberg forderte nun von dem Vater Arnolds, daß er ihm den Zufluchtsort seines Sohnes angebe, und da er dies nicht wollte oder konnte, so ließ er ihm die Augen ansstechen. Einst ritt Geßler durch das Dorf Steinen, wo das stattliche Hans des Werner Stauffacher stand. „Wem gehört dieser stolze

5. Geschichte des Mittelalters - S. 186

1887 - Leipzig : Teubner
186 Albrecht von Östreich. Dieschweiz befreit sich 1308. sank, rief er: „Das ist Tells Geschoß!" Auch hier steht zum Andenken eine Kapelle.*) Mu_..v Von einem Tyrannen war das Land befreit; mit dem 1. Januar 1308 begann der allgemeine Aufstand, der das mißhandelte Volk von all seinen Bedrängern erlöste. vözz?- der Neujahrsnacht erstiegen 20 junge Gesellen an einem Strick mit Hilfe einer Magd die Burg Roßberg und bemächtigten sich aller Insassen. Am folgenden Morgen ging eben Landenberg aus dem Thore seiner Burg Sarnen, ^-'Jum die Kirche zu besuchen. Da begegneten ihm 20 Männer, die ihm nach altem Brauch Kälber, Ziegen, Lämmer und Geflügel als Neujahrsgabe brachten. Er hieß sie freundlich die Gaben in das Schloß bringen. Kaum aber waren sie durch das Thor eingegangen, so zogen sie auf ein gegebenes Zeichen spitze Eisen aus dem Busen, steckten sie auf ihre langen Stäbe und machten sich, so bewaffnet, unter Beihilfe von 30 andern Männern, die in einem Hinterhalte gelegen, zu Herren der Burg. Als Landenberg hörte, was geschehen, wollte er erschreckt aus dem Lande fliehen. Er ward eingeholt; aber die Schweizer thaten ihm nichts zuleide, sie ließen ihn bloß schwören, daß er für immer ihr Land meiden wollte. Nun loderten auf allen Bergen die Freiheitsfeuer. Alle Burgen der Vögte wurden zerstört, und alle Schergen derselben flohen ans dem Lande. Keine Grausamkeit befleckte den ruhmvollen Sieg. Am 6. Januar 1308 versammelten sich die Abgeordneten von Schwyz, Uri und Unterwalden zu Brunnen und beschworen auf 10 Jahre einen feierlichen Bund zur Verteidigung ihrer Freiheit; aber vom deutschen Reiche fielen sie nicht ab.**) Das war der Anfang der Schweizer *) Die Geschichte von Tell und Geßler ist teils Volkssage, teils absichtliche Erdichtung schweizerischer Chronisten des 15. Jahrhunderts. Es ist urkundlich festgestellt, daß ein Geßler memalv zu irgend einer Zeit Landvogt in Uri oder Schwyz gewesen ist. **) So erzählen die Schweizer die Gründung ihrer Eidgenossenschaft; aber diese Geschichten sind zum größten Teil erdichtet. Einfache Thatsache ist, daß die in der Schwerz stark begüterten Grafen von H^sburg, welche im Namen des Reichs

6. Geschichte des Altertums - S. 10

1901 - Leipzig : Teubner
10 Griechische Geschichte, Kinder bald nach der Geburt ausgesetzt. Die Sorge fr die Mdchen blieb weiterhin der Mutter berlassen; doch muten sie an den krper-lichen bungen der Knaben teilnehmen. So erhielten sie einen harten, fast mnnlichen Charakter. Die Stellung der spartanischen Frau war gedrckter als die der Frau in frherer Zeit; der Mann sah in ihr nur die Mutter seiner Kinder". Nach dem siebenten Jahre verlieen die Knaben das Haus, und Erzieher berwachten die fernere Ausbildung. Sie wurden Riegen zugeteilt, deren bungen ltere Knaben (Vorturner) leiteten. Hart war die Lebensweise, streng die Zucht. Alljhrlich fanden ffentliche Geielungen im Tempel der Artemis statt. Unbedingter Ge-horsam, Abhrtung und Gewandtheit des Krpers, geschickte Fhrung der Waffen, dazu bndige (sprichwrtlich: lakonische") Rede: Das alles sollte jedem zu eigen sein. Singen und Reigentanz wurde gebt. Wer 20 Jahre alt geworden war, wurde ins Heer eingereiht, wer das 30. erreicht hatte, war Vollbrger. Als solcher durfte er heiraten, mute aber auch weiterhin in der Kaserne schlafen und speisen; je 15 bildeten eine Tischgenossenschaft. Die schwarze Suppe", bestehend aus Schweine-6litt, Essig, Salz und Fleischstcken, dazu Brot, Feigen, ein Becher Wein bildeten die Hauptmahlzeit; oft kam noch ein Stck erlegten Wildes hinzu; denn die Jagd war im Frieden die Hauptbeschftigung der Männer. In den Krieg zogen sie in rotem Festgewande, einen Kranz auf dem Haupte, unter Fltenbegleitung Kampflieder singend. Wer verreisen wollte, bedurfte des Urlaubs. Reisen ins Ausland wie der Aufenthalt Fremder im Lande wurden sehr beschrnkt. So brauchte der Spartiat, dem sein Gut alles zum Leben Ntige lieferte, wenig Geld. In Essig getauchte Eisenstbchen Eisen wurde in Lakonika selbst gewonnen dienten ihm als solches. 3. Begrndung der spartanischen Vorherrschaft (Hegemonie) in der Peloponnes. Mit der Zeit stieg die Kopfzahl der Spartiaten. Daher begann Sparta Eroberungskriege zu führen. Zuerst griff man die messenischen Stammesgenossen an (um 740). Diese leisteten hartnckige Gegenwehr. Aber auch ihre letzte Zufluchtssttte, die Burg Jthome, wurde eingenommen. Widerwillig ertrugen die Mefsenier das fremde Joch. Nach 40 Jahren erhoben sie sich zum Freiheitskampfe. Es war vergeblich. Nach dem Fall der Bergfeste Jra wurden die Be-siegten zu Heloten gemacht. Viele wanderten aus und grndeten die Stadt Messana auf Sizilien. (Sagen von Aristodemos und Aristomenes; Sage vom Snger Tyrtus aus Athen.) Weniger glcklich waren Spartas Kriege mit Arkadien und Ar-g os. Darum begngte es sich vom 6. Jahrhundert ab, mit den meisten

7. Geschichte des Altertums - S. 44

1901 - Leipzig : Teubner
44 Griechische Geschichte. nicht, die bitterste Reue zu zeigen, wenn ihn der Jhzorn zu einer schlimmen That hingerissen hatte. Mitrauen und Menschenverachtung waren ihm fremd. Seinen Soldaten war er ein guter Kamerad. (Sage vom Bucephs.lus.) 2. Sicherung des Erbes. Die Griechen jubelten laut auf, als die Nachricht von dem Tode Philipps ihr Land durcheilte. Den Knaben" Alexander verachteten sie. Aber ehe sie es sich versahen, stand er mit einem Heere sdlich der Thermopylen. Da zogen sie es vor, ihn, wie einst seinen Vater, auf einer Tagung zu Korinth zum Oberfeldherrn zu ernennen. Darauf brachte Alexander die Grenzvlker bis zur Donau und zum Adriatischen Meere unter seine Botmigkeit. Pltzlich ent-stand das Gercht, er sei in einem der letzten Gefechte gefallen. Die Griechen erhoben sich. In Eilmrschen rckte der König vor Theben und zerstrte es bis auf die Tempel und das Haus des Dichters Piudar. Erschreckt beugte sich Griechenland seinem Gebot. 3. Der Rachekrieg gegen Persien bis zum Tode des Darius. Nunmehr vollendete er die Rstungen wider Persien. Nicht ein Stck, das ganze Reich wollte er erobern. Schon die Feldzge des jngeren Kyros und des Agesilaos hatten bewiesen, da es keiner groen Streit-krfte dazu bedrfe. Der persische Staat war schwach und morsch geworden; die Könige berlieen sich einem ppigen Hofleben; die Statthalter waren fast unabhngig. Mit nur 30000 Mann zu Fu, 5000 Reitern und einer Kriegsflotte von l~l5d)iffen ging er im Frhjahr 334^ zum Angriff vor. Sein Feldherr Antipter blieb als Reichsverweser in Macedonien zurck. Er setzte der den Hellespont, opferte am Grabe Achills und hielt die Richtung anf das Flchen Grnnikos ein, auf deffen steilem Ostufer die persischen Statthalter mit 20 000^ Reitern und ebenso viel griechischen Soldtruppen seiner harrten. Beide leisteten hartnckigen Widerstand. Alexander, der in der vordersten Reihe kmpfte, wre von einem persischen Reiter niedergehauen worden, wre ihm nicht sein Freund Kleitos (Clitus) zu Hilfe gekommen. Er gewann die Schlacht und damit Kleinasien. In Gordium, etwa in der Mitte der Halbinsel, bezog er das Winterlager. (Sage vom gordischen Knoten".) Im Frhling 333 setzte er seinen Zug fort. Da die Eingangs-thore des Taurus nicht verteidigt wurden, drang er ungehindert in Cilicien (zwischen Taurus und Syrien) ein. In Tarsus fiel er ixy folge eines Bades, das er in dem eiskalten Wasser des vorbeiflieenden Kydnos genommen hatte, in ein gefhrliches Fieber, aus dem ihn der Arzt Philipp errettete. Es war die hchste Zeit; denn schon war das gewaltige Heer, das

8. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 198

1861 - Leipzig : Teubner
198 Der Krieg gegen Antiochos von Syrien. geführt, aber wie dieser glücklich zurückgeschlagen ward, erlagen auch die Tekto- sagen und die ihnen zu Hülfe gekommenen Trokmer den römischen Waffen. Die Trokmer gierigen über den Halys zurück und sandten mit ihren übrig ge- bliebenen Stammgenoßen Friedensboten, die nach Ephesos beschieden wurden^). Es wurde ihnen nichts auferlegt, als daß sie fortlsin nicht mehr ihre Grenzen überschreiten sollten. Auch Ariarathesvonkappodokien zahlte, obgleich ihm die Römer fern blieben, 600 Talente 1 2 3 * * *)v Es war eine verdiente Strafe, daß dem Cos. auf dem Heimmarsch durch Überfalle thrakischer Stamme ein Theil des Raubes abgesagt ward^). Harte Vorwürfe mustegn. Manlius Volso in Rom hören, daß er den Krieg ohne Geheiß des Senats und Volks begonnen und mit Verletzung alles Rechts geführt, daß er das Herr ohne Zucht gehalten habe, aber er erlangte doch die Ehre des Triumphs. Edle Männer hegten ernste Bedenken wegen der Ausgelaßenheit und orientalischen Üppigkeit, welche man an dem mit ihm heimgekehrten Heere wahrnahm Ü- 9. Man kann nur die verzweifelte materielle Lage und die Zerrüttung der Sittlichkeit darin erkennen, daß die Ätoler noch immer im Kriege ver- harrten. Hatten sie doch I9o Amynander nach Athamanien zurückgeführt und Philippos von Makedonien Angriffe auf dies Land zurückgeschlagen, dann Amphilochia und Aperantia eingenommen und die Doloper zum Anschluß an sich vermocht. Jetzt erscholl die Kunde von Antiochus Niederlage, kehrten die Gesandten mit trostloser Antwort ans Rom heim und kam der Cos. M. Ful- vius Nobilior über das adriatische Meer zu ihrer Bezwingung^). Durch Epeiros rückte der Cos. gegen Ambrakia, das lange widerstand und erst auf Znreden Amhnanders sich ergab. Gleichzeitig griff Philippos von neuem an und suchte Pleuratus in Gemeinschaft mit den Achäern ihre Küste heim. Da unterwarf sich das Volk, lieferte Waffen und Pferde aus, versprach 1000 Talente Silbers (die Hälfte sogleich) zu zahlen und fortan dieselben Freunde und Feinde mit den Römern zu haben. Der Senat bestätigte ihnen den Frieden O). 10. Man wird nach Hannibals Schicksal fragen. Der Auslieferung durch Antiochos war er durch die Flucht entgangen und hatte endlich nach manchen Irrfahrten bei Prusias eine Zufluchtstatte gefunden. Es ist ein ewiger Schandfleck für T. Flamininus daß er ohne Auftrag des Senats seine Aus- lieferung begehrte, ein noch größerer für Prusias daß er den Treubruch vor sich selbst zu beschönigen gedachte, wenn er den Römer zugreifen laße. Gift entzog den Mann, der wie wenig andere gegen den Gang der Weltgeschicke ge- rungen, fern von dem Vaterlande das er so heiß geliebt, gramerfüllt über das Scheitern aller seiner Plane durch Schwache und Dummheit anderer, den Händen der von ihm grimmig gehaßten Feinde7). 1) Xxxviii 12—27. — 2) Xxxviii 39 it. 40. Ariarathes erhielt auf Eume- ues Fürsprache, da er diesem feine Tochter verlobt hatte, die Hälfte erlaßen. — 3) Xxxviii 41. — 4) Xxxviii 45 — 50. Xxxix 1. 6 u. 7. - 5) Xxxvii 49 u. 50. Xxxviii 1 — 3. — 6) Xxxviii 3 —11. Die Insel Kephallenia, von wo ans Seeräuber die römischen Schiffstransporte beunruhigt hatten (Xxxvii 13), er- gab sich an M. Fulvius, aber die Stadt Same erhob sich trotzdem aus Furcht eine Kolonie zu erhalten. Ihre Bewohner wurden., als Sklaven verkauft. Die Insel be- hielten die Römer Xxxviii 28 n. 29. M. Ämilins, der Klagen der Ambrakioten vor den Senat brachte, war freilich des M. Fnlvins Persönlicher Feind, aber man kann sich doch nur des Mitleids freuen, wenn der Senat auf Verwendung Flaminins den durch Plünderung hart mitgenommenen einigen Ersatz gewährte (Xxxvii 43. 44. Xxxix 4. 5.) — 7) Xxxix 51. über den gleichzeitigen (?) Tod Scipios s. unten. Mit Unrecht stellt man Philopömcn mit diesen Heroen in eine Reihe.

9. Geschichte des Altertums - S. 41

1898 - Leipzig : Teubner
§ 14. Alexander der Große (336—323). 41 als er von Pausanias, einem Offizier seiner Leibwache, er- mordet wurde. § 14. Alexander der Große (336—323). 1. Alexander. Kaum 20 Jahr alt, trat Alexander das Erbe, das ihm sein Vater Philipp hinterlassen hatte, an. Die treffliche Erziehung, die ihm durch den großen Gelehrten Aristo- teles zu teil geworden war, und seine staatsmännische und kriege- rische Thätigkeit in den letzten Jahren — sein Angriff hatte die Schlacht von Chäronea entschieden — gaben ihm die Reife eines Mannes. Glänzend beanlagt, hochherzig, voll Begeisterung für alles Hohe und Edle, von dem Ehrgeiz erfüllt, ein Kriegsheld wie Achill und dereinst wie dieser von einem großen Dichter besungen zu werden, von feuriger Tapferkeit und tiefer Einsicht, war er eine Zierde des Königsthrones. Mit großer Treue hing er an seinen Freunden, gütig begegnete er dem besiegten Feinde und schämte sich nicht, die bitterste Reue zu zeigen, wenn ihn der Jähzorn zu einer schlimmen That hingerissen hatte. 2. Sicherung des Erbes. Die Griechen jubelten laut auf, als die Nachricht von dem Tode Philipps ihr Land durcheilte. Den „Knaben" Alexander verachteten sie. Aber ehe sie es sich versahen, stand er mit einem Heere südlich des Thermopylen-Ein- ganges. Da zogen sie es vor, ihn, wie einst seinen Vater, auf einer Tagung zu Korinth zum Oberfeldherrn zu ernennen. Darauf brachte Alexander die Grenzvölker bis zur Donau und zum Adri- atischen Meere unter seine Botmäßigkeit. Plötzlich entstand das Gerücht, er sei in einem der letzten Gefechte gefallen. Die Griechen erhoben sich. In Eilmärschen rückte der König vor Theben und zerstörte es (bis auf die Tempel und das Haus des Dichters Pindar). Erschreckt beugte sich Griechenland seinem Gebot. 3 3. Der Rachekrieg gegen Persien bis zum Tode des Darius. Sodann vollendete er die Rüstungen wider Persien. Aber nicht mit 220000 Mann, wie sein Vater gewollt hatte, sondern nur mit 35000 Mann und 160 Schiffen ging er (im Frühjahr 334) zum Angriff vor. Er setzte über die Straße der Dardanellen, opferte am Grabe Achills und hielt die Richtung auf das Flüßchen

10. Geschichte des Altertums - S. 92

1898 - Leipzig : Teubner
92 Griechische Geschichte, Geheimnisvollen und Auergewhnlichen. Beide bertraf er durch den Edelmut seines Herzens; er glaubte an die Menschen, Mitrauen und Menschenverachtung waren ihm fremd. Ein treuer Freund, ein guter Kamerad, ein Verehrer und Frderer der Knste und Wissenschaften, fr alles Hohe und Edle begeistert und begeisternd, gewann er die Heere und Völker fc sich. Nur selten verlor er die Herrschaft der sich, ein echter und lauterer Mensch zeigte er dann tiefste Reue. Ausgezeichnet als Feldherr und Staatsmann, wurde er der Bahnbrecher hellenischer Kultur. 1. Alexander und die Balkanhalbinsel. Seine Plne. Auf die Kunde von dem pltzlichen Hingang Philipps flammte halb Hellas auf, Die griechischen mit dem Knaben Alexander" hoffte man bald fertig zu werden. Und Unruhen, e^ner jjer gelbherrn trachtete selbst nach dem Throne. Dieser wurde beseitigt, bald stand Alexander selbst mit einem Heere in Mittel-griechenland; Amphiktyonen und Bundestag erkannten ihn als Ober-feldherrn an, die mit seinem Vater geschlossenen Vertrge wurden erneuert. Seine Plne, In den Bahnen, welche Jsokrates vorgezeichnet, und die sein Vater bereits betreten hatte, wollte auch er fortan wandeln: Mit dem geeinten Hellas Persien bekriegen, das besitzlose Volk durch Ansiedlungen in Asien mindern und versorgen, durch Lagerstdte die Eroberungen sichern, Macedonier, Griechen, Barbaren durch die Segnungen eines gerechten Knigtums beglcken Persien. aber nicht ein Stck, das ganze Reich wollte er gewinnen. Der Zug der 10 000 und der des Agesilaus hatten erwiesen, da es keiner groen Streitkrfte dazu bedrfe. Wohl war der einzelne (Natioual-)Perser noch immer ein tapfrer, wackrer Mann; aber die Könige waren erschlafft, ein Jftouw cu Eunuch hatte groen Einflu erlangt, Könige eingesetzt und wieder beseitigt. ^ Verwaltung und Heerwesen waren morsch geworden, die Statthalter beliebten fters eine eigene Politik, wozu sie sich griechische Sldner hielten. Khne Darms Kodo- Bergvlker hatten die Freiheit zurckerkmpft. Darius Iii. Kodomannus mamms, 336 König), ein ehrenwerter, aber schwacher Fürst, war nicht der Mann, einen Alexander zurckzuwerfen. Sicherung Bevor er nach Osten zog, wollte er noch sein bisheriges Herrschafts-der Nordgrenze, ge|et sichern. Die Triballer (nrdlich vom Balkan) wurden besiegt, die Geten durch einen Donaubergang erschreckt, die aufstndischen Jllyrier gezchtigt. Da erscholl auf einmal in Griechenland das Gercht, er sei gefallen. Sofort stand ganz Hellas auf. In Eilmrschen zog der junge Theben zerstrt,König heran, Theben wurde erstrmt und zerstrt.') Betubt unterwarf sich das ganze Land. Nachdem er Antipater (mit 14000 M.) als Reichsverweser zurckgelassen, berschritt er i. I. 334 mit 30 000 M. zu Fu und 4500 Reitern den Hellespont. 2. Der Eroberungszug nach Osten. Whrend die Flotte, welche das Heer bergesetzt hatte, nach Sden segelte, um die Hellenenstdte, die seit Spartas Verrat unter persischem Machtgebot standen, zu befreien, brachte er bei Troja Achill ein Totenopfer dar und zog an den Gra- 1) Bis auf das Haus des Dichters Pindar und die Tempel.
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