TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
§ 64. Der dritte punische Krieg. Karthagos Zerstörung. 179
daß sie die Stadt verlassen und sich zehn Meilen vom Meere im Innern des Landes ansiedeln sollten, da trieb die Verzweiflung sie zum Äußersten. Mit deu ungeheuersten Anstrengungen suchten sie sich frische Waffen zu verschaffen. Es gelang ihnen auch eine Zeitlang, den Römern Widerstand zu leisten, so lange sie nämlich von außen mit Lebeusmitteln unterstützt werden konnten. Ja sie errangen sogar über die Römer beträchtliche Vorteile, und in mehr als einem kühnen Ausfälle waren sie glücklich. Aber unterdessen hatte Publius Coruelius Scipio Ämiliauus den Oberbefehl übernommen und alle Ortschaften um Karthago herum in seine Gewalt gebracht. Als nun die Zufuhr aufhörte, mußte auch die Kraft zum Widerstände sinken. Karthago wurde eingenommen. Aber noch war die Bnrg nicht erobert, wohin sich der Befehlshaber mit der Hauptmacht zurückgezogen hatte. Erst nach sechstägigem Straßenkampfe, während welchem die Stadt schon brannte, fiel die Burg in Feindeshand. 50 000 Männer mußten sich ohne Widerstand ergeben und die Stunde für das unglückliche Karthago hatte geschlagen. 17 Tage dauerte der Braud. Stadt und Burg wurden so vernichtet, daß auch keine Spur mehr übrig blieb. Alle Städte, welche den Karthagern Hilfe geleistet, wnrden ebenfalls geschleift. Es war dies in demselben Jahre, in welchem auch Korinth unterlag. Afrika zählte fortan zu deu römischen Provinzen und Ulika wurde Hauptstadt.ö-
Anmerkungen.
1. Marcus Porcius Cato, der Ältere, war ein Mann von änßerst einfacher Lebensweise, allen Neuerungen, besonders anch aller griechischen Budnng abgeneigt, weil er dafür hielt, daß die römische Kriegstnchügkeu dadurch geschwächt werde. Er bekleidete die höchsten Ehrenstellen und war auch Censor, weshalb er den Beinamen Censorinns führte. Als solcher war er ungemein streng und trat aller Schwelgerei und Üppigkeit entgegen. Auch dem Auswaude der grauen in Kleidung und Schmuck setzte er Schranken. Dagegen war er hart in seinem eigenen Hause, geizig und schmutzig, grausam gegen feine Sklaven, unversöhnlich gegen seine Feinde. Seit er Karthago abgeneigt war, schloß er feine Reden im Senate nie anders als mit den Worten: „Das ist nun meine Meinung, und überdies meine ich noch, daß man Karthago zerstören müsse."
2. Die ganze Tücke der Römer geht aus der Art hervor, wie sie die Karthager im Anfange behandelten. Zuerst verlangte man 300 Kinder aus den vornehmsten Familien als Geiseln. Als man diese hatte, verlangte man erst Auslieferung aller Waffen, unter dem Vorwande, diese nützten doch nichts mehr, da Rom für Sicherheit sorgen werde. Und jetzt erst, da die Karthager hilflos waren, kündigte man ihnen an, daß sie, die Seefahrer, die Hafenstadt verlassen und im Binnenlande sich ansiedeln müßten. Das war mehr, als die Karthager ertragen konnten. Es bemächtigte sich der Einwohnerschaft eine allgemeine Verzweiflung. Tag
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 98 —
anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen.
Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle.
4$. Die Entwässerung.
Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug.
Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden.
In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben.
In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte.
In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 134 —
65. Zagen vom Titisee.
Da, wo heute der Titisee sich ausbreitet, stand in alten Zeiten eine prächtige Stadt und ein reiches Kloster. Die Bewohner wurden schließlich so üppig, daß sie Weißbrotlaibe aushöhlten und in der Kruste wie in Schuhen einhergingen. Da versank die Stadt in die Tiefe und an ihre Stelle trat der See. Bei Hellem Wetter kann man die Turmspitze des Klosters sehen, und an stillen Sonntagsmorgen tönen die Glocken der versunkenen Stadt herauf.
Man erzählt, der See sei unergründlich tief*). Einst versuchte eilt Mann, die Tiefe zu messen. Er fuhr aus einem Kahn in die Mitte des Sees und warf an einer fast endlosen Schnur das Senkblei aus. Da ries eine fürchterliche Stimme:
„Wenn du mich willst messen,
So werde ich dich fressen!"
Voll Schrecken ließ der Mann von seinem Unternehmen ab, und seitdem hat cs niemand mehr gewagt, nach der Tiefe des Titisees zu forfcheu.
Vor vielen, vielen Jahren fing der See an, ansznbrechen. Da kam in der Nacht eine alte Fran, verstopfte unter zanberhaften Worten die Öffnung mit ihrer weißen Haube und verhinderte dadurch deu Abfluß. Von der Haube verfault jedes Jahr ein Faden, und wenn der letzte Faden geschwunden ist, bricht der See ans und überschwemmt durch den unterirdischen Kanal zwischen Titisee und Löffeltal das ganze Dreisamtal.
Nach B. Baader.
66. Der Ttldberg.
Der nach allen Richtungen weithin sichtbare Feldberg, die höchste Erhebung des Schwarzwaldes, bildete schon in alter Zeit die Gemarkungs-grenze zwischen dem Breisgan und dem Albgau. Beim Ursprung der Alb, nicht an der höchsten Spitze des Bergstocks, schieden sich die beiden Gaue. Auch der düstere, au dem steilen Nordabhang eingebettete Feldsee, der heute je zur Hälfte dem Fürsten von Fürstenberg und dem Rai-martibnr gehört, war früher schon hälftig geteilt. Im Anfang des 12. Jahrhunderts erhielt das im Jahre 1093 von den Zähringern gegründete Kloster St. Peter die Hälfte davon nebst anderen Gütern von einem frommen Stifter zum Geschenk.
Südlich grenzten an den Feldberg die Besitzungen des Albtalklosters St. Blasien, das in diesem Tal, wie auch im oberen Wiesental die
*) Tatsächlich beträgt die größte Tiefe 30 Meter.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Das Wasser. Das Weltmeer. §. 3.
7
Orte, welche unter derselben Isotherme liegen, also dieselbe mittlere Jahres-
wärme haben, können dennoch eine verschiedene mittlere Sommer- und Winter-
temperaturhaben; jene wird durch die Iso th eren, diese durch diejsochimen en
bezeichnet, welche weder unter sich, noch mit den Isothermen parallel sind.
2. Das Wasser ist theils fließendes in Quellen, Bächen,
Flüssen, Strömen, theils stehendes in den Seen und dem Meere.
Vom Meere kann man die übrigen Formen des Wassers unter
der Benennung continentale Gewässer unterscheiden. Zwischen
beiden Arten findet ein durch die Atmosphäre vermittelter Kreislauf
statt, indem die continentalen Gewässer größtentheils dem Meere
zuströmen, hier aber in Dünste verwandelt werden, die zum Theil
sich wieder in continentale Gewässer auslösen.
a. Das Weltmeer oder der Ocean ist die zusammenhän-
gende Wassermasse, welche die tiefsten Einsenkungen der Erdrinde
ausfüllt und das feste Land (Continente wie Inseln) allenthalben
umgibt. Wie es aber das Festland begrenzt, so wird es auch von
diesem begrenzt vermittelst User, Küsten oder Gestade, und wie
es die einzelnen Theile des Festlandes von einander trennt, so
verbindet es sie auch wieder vermittelst der Schifffahrt. Durch stete
Angriffe auf die Grenzen des Festlandes hat das Meer vielfache
Einschnitte in dieses gebildet, die nach ihrer verschiedenartigen Größe
Buchten (Fiorden), oder wenn sie etwas größer sind, Baien
heißen. Große Einbiegungen des Meeres ins Land nennt man
Meerbusen (Golfe). Auch hat dasselbe vermittelst zahlreicher
Durchbrüche oder Meerengeu, Straßen, Sunde große Strecken
Landes in Binnenmeere verwandelt.
Die größte Wassermasse ist auf der südlichen Halbkugel (wo das
Verhältniß zum Lande — 8:1 ist, dagegen auf der nördlichen 8 : 3).
Da zugleich die östliche Halbkugel das meiste Land, die westliche das
meiste Wasser hat, so ist der Nordosten das Gebiet der festen, der
Südwesten das der stüssigen Form.
Von den continentalen Gewässern unterscheidet sich das Meer
wesentlich 1) durch den Salzgehalt (durchschnittlich 2 Loth im
Pfunde) und das in Folge desselben stärkere spezifische Ge-
wicht, weshalb das Meer größere Lasten trägt als ein Fluß, und
die Schiffe sofort tiefer im Wasser gehen, wenn sie aus dem
Meere in einen Fluß einlaufen; 2) durch eine gleichmäßigere
Temperatur seiner Oberfläche; 3) durch seine eigenthümlichen
Bewegungen, insbesondere durch das nur an den Küsten des
Landes bemerkbare periodische Steigen und Fallen des Oceans
(nicht der Binnenmeere), welches wir Ebbe und Flut nennen;
4) durch eine größere Tiefe, die an einzelnen Stellen den
höchsten vertikalen Erhebungen des Festlandes (27,000') gleich-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
8
Eigenschaften des Meeres. §. 3.
kommt, ja nach den neuesten Beobachtungen diese weit übersteigt
(im südatlantischen Océan 43,380'?); 5) durch ein eigenthümlicbes
(phosphorescirendes) Leuchten der Oberfläche desselben bei dunkler
Nacht, verursacht durch eine unzählige Menge von Jnfusionsthieren.
Der Salzgehalt des Meeres ist nicht überall gleich, sondern
am stärksten in der heißen Zone wegen der starkem Verdunstung, und
in der kalten Zone wegen Mangels an Zufluß von Süßwasser, welches
hier erstarrt; am geringsten dagegen an den Küsten, wo große Flüsse
ausströmen (in Asien und Südamerika).
Die Temperatur des Meerwassers hangt zwar von der Tem-
peratur der Atmosphäre (also mittelbar von der geographischen Breite
und den Jahreszeiten) ab, aber nicht in gleichem Grade, wie die Tem-
peratur des Landes und nur bis auf einige hundert Fuß Tiefe. Die
Temperatur des Wassers nimmt mit zunehmender Tiefe ab, und zwar
um so stärker, je höher die Temperatur der Oberfläche ist, weshalb
unter dem Aeqnator die größten Contraste zwischen der warmen Ober-
fläche und der kalten Tiefe Vorkommen. Nur unter hohen Breitegraden
ist die Oberfläche kälter als die Tiefe.
Der Meeresspiegel, obgleich er den regelmäßigsten Theil der
Erdoberfläche bildet und deshalb als Grundlage für Höhenmessungen
dient, ist nicht überall gleich hoch; namentlich haben die Binnenmeere
bald eine stärkere Höhe als der Océan (so die Ostsee) wegen des
starken Zuströmens von Flußwasser, oder wegen periodischen Eindrin-
gens des Océans, bald eine geringere (so das Mittelmeer) wegen der
ftärkern Verdunstung und des geringen Ersatzes für dieselbe durch die
Flüsse. Auch ist zuweilen ein Binnenmeer höher als ein anderes, welches
mit ihm in Verbindung steht (so das schwarze Meer, dem bedeutende
Ströme zufließen, höher als das Mittelmeer).
Die Bewegungen des Meeres sind dreifacher Art:
aa. Der Wellenschlag entsteht, wenn die Luft auf die Wasser-
fläche einen ungleichmäßigen Druck ausübt, -wodurch sie das Gleichge-
wicht der Oberfläche stört, während diese fortwährend bemüht ist, das
Gleichgewicht herzustellen. Die Differenz zwischen der Höhe des
Wellenberges und der Tiefe des Wellen thales steigt wahrschein-
lich nicht leicht höher als 32'. Das An- und Zurückprallen der Wellen
an hohen und steilen Küsten heißt Brandung.
bd. Ebbe und Flut entsteht vorzugsweise durch die Anziehung
unseres nächsten Weltkörpers, des Mondes, aber auch durch Einwir-
kung der Sonne. Sie wechseln alle 25 Stunden zweimal, erreichen
ihre größte Höhe und Tiefe nach dem Neu- und Vollmond und bieten
zur Zeit der Nachtgleichen die größten Contraste dar. Man unter-
scheidet daher tägliche, monatliche und jährliche Perioden von Ebbe
und Flut.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
92 Das Jordanthal. Das todte Meer. §. 27.
nereth) oder das galiläische Meer (von seiner Lage in Galiläa),
auch See von Tiberias genannt von der an seinem Westufer lie-
genden spätern Hauptstadt Galiläas. Durch ein erweitertes Thal
erreicht er auf der dritten Stufe das todte Meer oder den As-
phalt fee und in diesem sein Ende, so daß die Fortsetzung seines
Thales, die bis zum aelanitischen Meerbusen reicht (das Ghor der
Araber), trocken liegen bleibt.
Durch seine tiefe Lage (schon 700' unter dem Spiegel des Mittelmeeres)
ist das Klima am See Genezareth fast tropisch und die Umgebung
die reizendste in ganz Palästina; sie war auch der Lieblingsaufenthalt
des Heilandes, „He Wiege seiner ersten Lehren, die Heimat seiner
Jünger (Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes), oft das Asyl vor seinen
Verfolgern." Gegenwärtig sind die Hauptorte durch Erdbeben in Trüm-
merhaufen, die Ostseite in eine von räuberischen Beduinen bewohnte
Wüste, die einst so bevölkerte Westseite in eine fast menschenleere Einöde
verwandelt. Ebenso war die den Abschluß des Jordanthales im S.-W.
bildende Oase von Jericho, welche durch die Taufe Christi auch eine
historische Bedeutung gewonnen hat, einst wegen ihrer Balsamgärten
und Palmenhaine, wegen ihrer Paläste und Festungen berühmt, ist aber
seit der arabischen und türkischen Herrschaft in Verödung gesunken und
gegenwärtig eine brach liegende Fruchtstelle mitten in der Wüste.
Das todte Meer, 1200' (1235) unter dem Spiegel des Mit-
telmceres liegend (also die tiefste sichtbare Depression der Erdrinde), be-
steht aus zwei sehr verschiedenen Theilen, einem größern, nördlichen,
(1000') tiefen Becken, und einem kleinern, südlichen, sehr seichten (höch-
stens 10' tiefen), welche beide durch eine flache Halbinsel von einander
geschieden und durch einen schmalen, sehr seichten Canal verbunden sind.
Die starke Ausdünstung des ungewöhnlich salzigen Wassers bewirkt, daß
Alles, was in seine Nähe kommt, von einer Salzkruste überzogen wird.
Auf der Oberfläche des durch die Dichtigkeit der Salzsoole spezifisch
schweren Wassers schwimmen zuweilen, besonders nach vorhergegangenen
Erdbeben oder starkem Wellenschläge, schwere Asphaltschollen, die sich
vom Boden oder den Seitenwänden abgelöst haben.
2. Das Ostjordanland (Peräa, d. h. das Jenseitige) ist
keineswegs, wie man bis vor nicht langer Zeit geglaubt hat, eine
inhaltleere Wüste, sondern es enthält noch eine Menge Ueberreste
von zahlreichen, heute zum Theil namenlosen Ortschaften und Pracht-
bauten, die nach den dort gefundenen griechischen und lateinischen
Inschriften aus den Zeiten der Römerherrschaft (von Claudius bis
Constantin d. Gr.) herrühreu.
3. Das westjordauische Land besteht, wie wir bereits bei
der allgemeinen Beschreibung des syrischen Landes gesehen (s. S. 90),
aus a. einem schmalen Küstensaume im W., der durch das ins
Meer vorspringende Gebirge Karmel in zwei ungleiche Hälften,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Tiberias Andreas Jakobus Johannes) Claudius_bis
Constantin Constantin
Extrahierte Ortsnamen: Galiläa Jericho Christi Palmenhaine
Erstes Buch.
Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie
durch Kyrns.
Die Urgeschichte.
Erstes Kapitel.
Die Erde als Wohnplaß des Menschengeschlechts.
Unsere Erde ist eine Kugel von 5400 Meilen Umfang, und ihre
Oberfläche ist 9,282,000 Ouadratmeilen groß, von welcher das Wasser
6,900,000 Quadratmeilen, das Land also nicht ganz 2,400,000 Qua-
dratmeilen einnimmt. Diese ungeheure Kugel schwebt frei im großen
Welträume, wie wir in weiter Ferne Sonne, Mond und Sterne
schweben sehen. Gottes Allmachtshand Halt und tragt sie, gebietet
ihren Theilen, sich gegenseitig anzuziehen und aneinander zu schließen,
und Er führt die Erde ihre Bahn, so lange es ihre Bestimmung ist
unter den andern Sternen zu wandeln. Der Erdboden selbst erhebt sich
in mannigfaltiger Form bis zu 28,000 Fuß über den Spiegel des Meeres;
die größeren Höhen, Gebirge genannt, sind es hauptsächlich, welche das
Wasser einsaugen, das als Dunst in der Luft schwebt; es sickert in ihnen
hinunter und tritt als Quelle hervor; Schnee, Regen, Thau und Hagel
verstärken durch ihren Zufluß die Quellen, diese werden zu Bächen und
Flüssen, welche durch die tiefen Furchen der Gebirge dem Meere zurinnen,
das sie aufnimmt, wieder in Dunst verwandelt und als Wolken
entsendet, welche die Winde über die Erde hinwegtragen, damit Thiere
und Pflanzen erquickt werden. Unzählige Gewächse bekleiden den Erd-
boden, von dem Tange auf des Wassers Grund bis zu der Flechte, welche
sich an das Felsenhorn des Hochgebirges heftet, und in Luft, Wasser,
1«
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation.
aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden
das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei-
willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem-
ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche
ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen
von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften
ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un-
ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich
durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer
Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai-
land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo-
logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo,
Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit-
baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so
hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach-
ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör-
lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett-
eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und
dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll-
ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai-
ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein
Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie
aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer-
störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart
nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr
Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und
strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel-
lungen bereiteten.
Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea-
trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte
dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her-
zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi-
schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im
Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere
und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade
ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im
November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem
Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische
Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach-
folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge-
hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun-
gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Bea- Friedrich Boleslaw_von_Polen Boleslaw
44 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie.
er als Fremdling Aufnahme fand und durch Reichthum, Gastlichkeit, so
wie durch kriegerische Entschlossenheit bei Fürsten und Stämmen zu hohem
Ansehen gelangte. Dies Land zeigte ihm der Herr als die künftige Hei-
math des Volkes, das von ihm abstammen und von dem aus der Segen
Gottes über alle Völker der Erde ausgehen sollte. Diesen Glauben
übergab Abraham (st- 1817 v. Ehr.) seinem Sohne als ein heiliges
Vermächtniß und dieser den Enkeln und Urenkeln; so bewahrten die
Erzväter die Verheißungen Gottes für das gesunkene Menschengeschlecht
und wurden geistiger Weise die Stammväter eines neuen Menschenge-
schlechtes. Der Urenkel Abrahams (d. h. Vater der Völker), Joseph, wurde
durch wunderbares Schicksal der erste Mann nach dem Pharao im Lande
Aegypten und er berief seinen greisen Vater Jakob und seine Brüder zu
sich und räumte ihnen die Triften Gosens, zwischen dem Nil und der
arabischen Wüste Etham, ein. In Aegypten wuchs die Familie des
Jakob während 215 Jahren zu einem Volke heran, das von dem Hasse
und der Furcht der Aegypter viel zu dulden hatte. Dadurch wurde es
seiner ägyptischen Heimath (Aegypten hat noch jedes Volk durch seine
Natur, seinen „süßen" Nil und die Fruchtbarkeit des Bodens wie durch
einen Zauber gefesselt) entfremdet und für den Ruf des Moses empfäng-
lich, der es auf Gottes Befehl nach Kanaan, seiner hohen Bestimmung
entgegen führen sollte. Wie Gott Männer, welche Er zu großen Dingen
erwählt hat, wunderbar aus Gefahren errettet und den Lauf der Ereig-
nisse zu ihren Gunsten lenkt, so leitete Er auch das auserwählte Volk
durch Meer und Wüste, denn es war Sein Rathschluß, daß durch Israel
die Völker der Erde sollten gerettet werden. Am Berge Sinai, der sich
in seinen Granitfelsen zu 8000 Fuß aus der Wüste erhebt und bis
nach Aegyptens Gränze schaut, gab Er Israel die Zehn Gebote; die Erde
erbebte und die Decke des Himmels flammte in Blitzen, als der Allmäch-
tige sprach, das Bollwerk des Glaubens errichtend, das wie ein himmel-
anstrebendes Gebirge über alle menschlichen Einrichtungen und Satzungen
emporragt und den im Treiben des alltäglichen Lebens, in den dunstigen
Schichten der Erwerb- und Genußsucht befangenen Sinn zum Himmel
emporrichtet. Aber Israel hing doch an Aegypten; die wasserarmen
Wüsten und Steppen erregten seine Sehnsucht nach dem Nillande, Ent-
behrung und Mangel nach den verlassenen Fleischtöpfen; das verdorbene
Volk wurde durch Gottes sichtbares Walten ebenso wenig gründlich
bekehrt, als es sich durch die Strafen, welche die Frechsten hinwegrafften,
zu unwandelbarem Gehorsam und Glauben bewegen ließ. Darum mußte
alles Volk, das noch Aegypten gesehen hatte, bis auf zwei Männer in der
Wüste sterben und durfte die Schwelle des ihm bestimmten Landes nicht
überschreiten. Auch Moses (1457) starb, nachdem er von dem Berge
Nebo in das Land der Verheißung und Erfüllung geschaut.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Abraham Abrahams Joseph Jakob Gott_Männer
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Gottes Abrahams Gottes Kanaan Israel Israel Israel Gottes