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1. Alte Geschichte - S. 94

1872 - Mainz : Kunze
©ebroften, Slradjofien, grünbet am $u£e be§ ^pinbufufcf) eine Sllexa 11= berftabt, ge^t 329 über den £)j:u§ nadfj ©ogbiana: ©efangenne^ mung des> 23effo3, der unterbeffen als> 2trtaj:erre3 den ^önig^titet angenommen; rnirb auf perfifd&e 2beife gerietet, oerftümmelt und fjingeridfitet. Vorbringen bi§ über den beffen nörb= liebem Ufer die ©c^tfjenftämme beginnen: Sllexanberftabt am ^^arteä Qa\£oivöqov so/uta) gegrünbet. 2luffianb der ^ßrooingen ©ogbiana und Vaftrien; fernere Kämpfe (©pitamene§, $ülfe einzelner ©ct)tf>en= ftämme); Anlegung oon ©tabten und militärifcfjen ^ßoften; Vers mä^Iung 2tlej:anber3 mit Sftojcane, einer baftrifd)en $ürften= toc^ter; ^eranjiefjung perfiftf)er und anberer barbarifc^er ©roften in feine Sdienfte, mebifefje $radf)t und ^ofceremoniee (nqooxwitv) bei großen (Smpfanggtagen, roa§, obgleich in feiner je^igen ©teftung mit Sftotfjrcenbigfeit begrünbet, bei Seltenen und 5jlafebonen als Slbroenbung oon der oäterlidfien ©itte und Veoor^ugung der Var= baren heftigen Sbiberfprucf) finbet. Opfer biefe§ Äonftifts, melier gtoeimal §u Verfdfjioörungen in Shejcattbers nädtjfter Umgebung füf)rt, roerben Sp^ilota^ und beffen Vater ^ßarmenion, der Ver= bienftete oon Ijsfjilippg ©eneralen; . Äi e i t o 8, bei einem ©aftmaftf gu ^arafanba in ©ogbiana, der ifjm beim ©ranifos» das> Seben gerettet; der $ljtfofopf) Äallift^enes: Parteiung für und ratber 2llej:anber3 neue 3ftegierung3toeife. 3>n biefen Vorgängen liegt unter andern Veroeggrünben die ^totfpenbigfeit be§ inbifdjjen $elbgug3. Sdtefer im ©ommer 325 oonvaftra aus> angetreten; im^eere befinben fidf) 30000 auf den aftatifcejen Sanbfdejaften aufgehobene Ä’rteger. Sie §albinfel $nbien bilbet in gefd)icf)tltcf)er und geograpt)ifc§er 25e* giefyung eine eigene Sbelt, toeldje im Stltert^um die äftittelmeerlänber und ifjre Gsnttüicfhmg nur fet>r mittelbar berührt. Um 2000 b. ßfyr. @ info an* berung von Stämmen der öftlidjen Strier in ba§ ^nbust^al, tto sie in jafilreidje Heine ©tämme geteilt unter Königen äljnlidj trie die ©riedjen der Ijomerifcejen feiten ein I)eroifcf)e3 .geitatter berleben, von meinem die Sseba§ $unbe geben; um 1300 b. (£l)r. finben einzelne ©tämme attmäljlidj den 3beg nact) dem gtoeiten großen Stieflanb der §albinfel, der ©ange§= ebene; von liier au§ allmähliche (Eroberung der gangen §albinfet. 9lkmät)Iicije bößige Sseränberung be§ 33oi!3; fdjroffe $afteneinti)eilung, neue 9teiigion§borfteitungen (23rafyma, S3rai)manen), $rie ft ermaßt: be§= potifdje§ Äönigtfjum unter priefterlit^er 23ormunbfcf)aft. Um 600 b. (£f)r. dann Steaftion gegen ^Sriefterretigion und Äaftenbrucf burdj einen religiöfen Reformator Sbubbfya; toeite Ausbreitung feiner ßeijre; ©egenfafc, Äampf; Sserf^melgung be§ 33ral)mai§mu§ und 33ubbj)i§mu3. 5lle):änber tritt in Verbinbung mit £aj:Ua£>, einem dürften be§ linfen ^nbufuferf, überfdfjreitet biefen $lufj, gie^t gegen be3

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 179

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 64. Der dritte punische Krieg. Karthagos Zerstörung. 179 daß sie die Stadt verlassen und sich zehn Meilen vom Meere im Innern des Landes ansiedeln sollten, da trieb die Verzweiflung sie zum Äußersten. Mit deu ungeheuersten Anstrengungen suchten sie sich frische Waffen zu verschaffen. Es gelang ihnen auch eine Zeitlang, den Römern Widerstand zu leisten, so lange sie nämlich von außen mit Lebeusmitteln unterstützt werden konnten. Ja sie errangen sogar über die Römer beträchtliche Vorteile, und in mehr als einem kühnen Ausfälle waren sie glücklich. Aber unterdessen hatte Publius Coruelius Scipio Ämiliauus den Oberbefehl übernommen und alle Ortschaften um Karthago herum in seine Gewalt gebracht. Als nun die Zufuhr aufhörte, mußte auch die Kraft zum Widerstände sinken. Karthago wurde eingenommen. Aber noch war die Bnrg nicht erobert, wohin sich der Befehlshaber mit der Hauptmacht zurückgezogen hatte. Erst nach sechstägigem Straßenkampfe, während welchem die Stadt schon brannte, fiel die Burg in Feindeshand. 50 000 Männer mußten sich ohne Widerstand ergeben und die Stunde für das unglückliche Karthago hatte geschlagen. 17 Tage dauerte der Braud. Stadt und Burg wurden so vernichtet, daß auch keine Spur mehr übrig blieb. Alle Städte, welche den Karthagern Hilfe geleistet, wnrden ebenfalls geschleift. Es war dies in demselben Jahre, in welchem auch Korinth unterlag. Afrika zählte fortan zu deu römischen Provinzen und Ulika wurde Hauptstadt.ö- Anmerkungen. 1. Marcus Porcius Cato, der Ältere, war ein Mann von änßerst einfacher Lebensweise, allen Neuerungen, besonders anch aller griechischen Budnng abgeneigt, weil er dafür hielt, daß die römische Kriegstnchügkeu dadurch geschwächt werde. Er bekleidete die höchsten Ehrenstellen und war auch Censor, weshalb er den Beinamen Censorinns führte. Als solcher war er ungemein streng und trat aller Schwelgerei und Üppigkeit entgegen. Auch dem Auswaude der grauen in Kleidung und Schmuck setzte er Schranken. Dagegen war er hart in seinem eigenen Hause, geizig und schmutzig, grausam gegen feine Sklaven, unversöhnlich gegen seine Feinde. Seit er Karthago abgeneigt war, schloß er feine Reden im Senate nie anders als mit den Worten: „Das ist nun meine Meinung, und überdies meine ich noch, daß man Karthago zerstören müsse." 2. Die ganze Tücke der Römer geht aus der Art hervor, wie sie die Karthager im Anfange behandelten. Zuerst verlangte man 300 Kinder aus den vornehmsten Familien als Geiseln. Als man diese hatte, verlangte man erst Auslieferung aller Waffen, unter dem Vorwande, diese nützten doch nichts mehr, da Rom für Sicherheit sorgen werde. Und jetzt erst, da die Karthager hilflos waren, kündigte man ihnen an, daß sie, die Seefahrer, die Hafenstadt verlassen und im Binnenlande sich ansiedeln müßten. Das war mehr, als die Karthager ertragen konnten. Es bemächtigte sich der Einwohnerschaft eine allgemeine Verzweiflung. Tag

3. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

4. Freiburger Lesebuch - S. 134

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 134 — 65. Zagen vom Titisee. Da, wo heute der Titisee sich ausbreitet, stand in alten Zeiten eine prächtige Stadt und ein reiches Kloster. Die Bewohner wurden schließlich so üppig, daß sie Weißbrotlaibe aushöhlten und in der Kruste wie in Schuhen einhergingen. Da versank die Stadt in die Tiefe und an ihre Stelle trat der See. Bei Hellem Wetter kann man die Turmspitze des Klosters sehen, und an stillen Sonntagsmorgen tönen die Glocken der versunkenen Stadt herauf. Man erzählt, der See sei unergründlich tief*). Einst versuchte eilt Mann, die Tiefe zu messen. Er fuhr aus einem Kahn in die Mitte des Sees und warf an einer fast endlosen Schnur das Senkblei aus. Da ries eine fürchterliche Stimme: „Wenn du mich willst messen, So werde ich dich fressen!" Voll Schrecken ließ der Mann von seinem Unternehmen ab, und seitdem hat cs niemand mehr gewagt, nach der Tiefe des Titisees zu forfcheu. Vor vielen, vielen Jahren fing der See an, ansznbrechen. Da kam in der Nacht eine alte Fran, verstopfte unter zanberhaften Worten die Öffnung mit ihrer weißen Haube und verhinderte dadurch deu Abfluß. Von der Haube verfault jedes Jahr ein Faden, und wenn der letzte Faden geschwunden ist, bricht der See ans und überschwemmt durch den unterirdischen Kanal zwischen Titisee und Löffeltal das ganze Dreisamtal. Nach B. Baader. 66. Der Ttldberg. Der nach allen Richtungen weithin sichtbare Feldberg, die höchste Erhebung des Schwarzwaldes, bildete schon in alter Zeit die Gemarkungs-grenze zwischen dem Breisgan und dem Albgau. Beim Ursprung der Alb, nicht an der höchsten Spitze des Bergstocks, schieden sich die beiden Gaue. Auch der düstere, au dem steilen Nordabhang eingebettete Feldsee, der heute je zur Hälfte dem Fürsten von Fürstenberg und dem Rai-martibnr gehört, war früher schon hälftig geteilt. Im Anfang des 12. Jahrhunderts erhielt das im Jahre 1093 von den Zähringern gegründete Kloster St. Peter die Hälfte davon nebst anderen Gütern von einem frommen Stifter zum Geschenk. Südlich grenzten an den Feldberg die Besitzungen des Albtalklosters St. Blasien, das in diesem Tal, wie auch im oberen Wiesental die *) Tatsächlich beträgt die größte Tiefe 30 Meter.

5. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 7

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das Wasser. Das Weltmeer. §. 3. 7 Orte, welche unter derselben Isotherme liegen, also dieselbe mittlere Jahres- wärme haben, können dennoch eine verschiedene mittlere Sommer- und Winter- temperaturhaben; jene wird durch die Iso th eren, diese durch diejsochimen en bezeichnet, welche weder unter sich, noch mit den Isothermen parallel sind. 2. Das Wasser ist theils fließendes in Quellen, Bächen, Flüssen, Strömen, theils stehendes in den Seen und dem Meere. Vom Meere kann man die übrigen Formen des Wassers unter der Benennung continentale Gewässer unterscheiden. Zwischen beiden Arten findet ein durch die Atmosphäre vermittelter Kreislauf statt, indem die continentalen Gewässer größtentheils dem Meere zuströmen, hier aber in Dünste verwandelt werden, die zum Theil sich wieder in continentale Gewässer auslösen. a. Das Weltmeer oder der Ocean ist die zusammenhän- gende Wassermasse, welche die tiefsten Einsenkungen der Erdrinde ausfüllt und das feste Land (Continente wie Inseln) allenthalben umgibt. Wie es aber das Festland begrenzt, so wird es auch von diesem begrenzt vermittelst User, Küsten oder Gestade, und wie es die einzelnen Theile des Festlandes von einander trennt, so verbindet es sie auch wieder vermittelst der Schifffahrt. Durch stete Angriffe auf die Grenzen des Festlandes hat das Meer vielfache Einschnitte in dieses gebildet, die nach ihrer verschiedenartigen Größe Buchten (Fiorden), oder wenn sie etwas größer sind, Baien heißen. Große Einbiegungen des Meeres ins Land nennt man Meerbusen (Golfe). Auch hat dasselbe vermittelst zahlreicher Durchbrüche oder Meerengeu, Straßen, Sunde große Strecken Landes in Binnenmeere verwandelt. Die größte Wassermasse ist auf der südlichen Halbkugel (wo das Verhältniß zum Lande — 8:1 ist, dagegen auf der nördlichen 8 : 3). Da zugleich die östliche Halbkugel das meiste Land, die westliche das meiste Wasser hat, so ist der Nordosten das Gebiet der festen, der Südwesten das der stüssigen Form. Von den continentalen Gewässern unterscheidet sich das Meer wesentlich 1) durch den Salzgehalt (durchschnittlich 2 Loth im Pfunde) und das in Folge desselben stärkere spezifische Ge- wicht, weshalb das Meer größere Lasten trägt als ein Fluß, und die Schiffe sofort tiefer im Wasser gehen, wenn sie aus dem Meere in einen Fluß einlaufen; 2) durch eine gleichmäßigere Temperatur seiner Oberfläche; 3) durch seine eigenthümlichen Bewegungen, insbesondere durch das nur an den Küsten des Landes bemerkbare periodische Steigen und Fallen des Oceans (nicht der Binnenmeere), welches wir Ebbe und Flut nennen; 4) durch eine größere Tiefe, die an einzelnen Stellen den höchsten vertikalen Erhebungen des Festlandes (27,000') gleich-

6. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 8

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
8 Eigenschaften des Meeres. §. 3. kommt, ja nach den neuesten Beobachtungen diese weit übersteigt (im südatlantischen Océan 43,380'?); 5) durch ein eigenthümlicbes (phosphorescirendes) Leuchten der Oberfläche desselben bei dunkler Nacht, verursacht durch eine unzählige Menge von Jnfusionsthieren. Der Salzgehalt des Meeres ist nicht überall gleich, sondern am stärksten in der heißen Zone wegen der starkem Verdunstung, und in der kalten Zone wegen Mangels an Zufluß von Süßwasser, welches hier erstarrt; am geringsten dagegen an den Küsten, wo große Flüsse ausströmen (in Asien und Südamerika). Die Temperatur des Meerwassers hangt zwar von der Tem- peratur der Atmosphäre (also mittelbar von der geographischen Breite und den Jahreszeiten) ab, aber nicht in gleichem Grade, wie die Tem- peratur des Landes und nur bis auf einige hundert Fuß Tiefe. Die Temperatur des Wassers nimmt mit zunehmender Tiefe ab, und zwar um so stärker, je höher die Temperatur der Oberfläche ist, weshalb unter dem Aeqnator die größten Contraste zwischen der warmen Ober- fläche und der kalten Tiefe Vorkommen. Nur unter hohen Breitegraden ist die Oberfläche kälter als die Tiefe. Der Meeresspiegel, obgleich er den regelmäßigsten Theil der Erdoberfläche bildet und deshalb als Grundlage für Höhenmessungen dient, ist nicht überall gleich hoch; namentlich haben die Binnenmeere bald eine stärkere Höhe als der Océan (so die Ostsee) wegen des starken Zuströmens von Flußwasser, oder wegen periodischen Eindrin- gens des Océans, bald eine geringere (so das Mittelmeer) wegen der ftärkern Verdunstung und des geringen Ersatzes für dieselbe durch die Flüsse. Auch ist zuweilen ein Binnenmeer höher als ein anderes, welches mit ihm in Verbindung steht (so das schwarze Meer, dem bedeutende Ströme zufließen, höher als das Mittelmeer). Die Bewegungen des Meeres sind dreifacher Art: aa. Der Wellenschlag entsteht, wenn die Luft auf die Wasser- fläche einen ungleichmäßigen Druck ausübt, -wodurch sie das Gleichge- wicht der Oberfläche stört, während diese fortwährend bemüht ist, das Gleichgewicht herzustellen. Die Differenz zwischen der Höhe des Wellenberges und der Tiefe des Wellen thales steigt wahrschein- lich nicht leicht höher als 32'. Das An- und Zurückprallen der Wellen an hohen und steilen Küsten heißt Brandung. bd. Ebbe und Flut entsteht vorzugsweise durch die Anziehung unseres nächsten Weltkörpers, des Mondes, aber auch durch Einwir- kung der Sonne. Sie wechseln alle 25 Stunden zweimal, erreichen ihre größte Höhe und Tiefe nach dem Neu- und Vollmond und bieten zur Zeit der Nachtgleichen die größten Contraste dar. Man unter- scheidet daher tägliche, monatliche und jährliche Perioden von Ebbe und Flut.

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 92

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
92 Das Jordanthal. Das todte Meer. §. 27. nereth) oder das galiläische Meer (von seiner Lage in Galiläa), auch See von Tiberias genannt von der an seinem Westufer lie- genden spätern Hauptstadt Galiläas. Durch ein erweitertes Thal erreicht er auf der dritten Stufe das todte Meer oder den As- phalt fee und in diesem sein Ende, so daß die Fortsetzung seines Thales, die bis zum aelanitischen Meerbusen reicht (das Ghor der Araber), trocken liegen bleibt. Durch seine tiefe Lage (schon 700' unter dem Spiegel des Mittelmeeres) ist das Klima am See Genezareth fast tropisch und die Umgebung die reizendste in ganz Palästina; sie war auch der Lieblingsaufenthalt des Heilandes, „He Wiege seiner ersten Lehren, die Heimat seiner Jünger (Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes), oft das Asyl vor seinen Verfolgern." Gegenwärtig sind die Hauptorte durch Erdbeben in Trüm- merhaufen, die Ostseite in eine von räuberischen Beduinen bewohnte Wüste, die einst so bevölkerte Westseite in eine fast menschenleere Einöde verwandelt. Ebenso war die den Abschluß des Jordanthales im S.-W. bildende Oase von Jericho, welche durch die Taufe Christi auch eine historische Bedeutung gewonnen hat, einst wegen ihrer Balsamgärten und Palmenhaine, wegen ihrer Paläste und Festungen berühmt, ist aber seit der arabischen und türkischen Herrschaft in Verödung gesunken und gegenwärtig eine brach liegende Fruchtstelle mitten in der Wüste. Das todte Meer, 1200' (1235) unter dem Spiegel des Mit- telmceres liegend (also die tiefste sichtbare Depression der Erdrinde), be- steht aus zwei sehr verschiedenen Theilen, einem größern, nördlichen, (1000') tiefen Becken, und einem kleinern, südlichen, sehr seichten (höch- stens 10' tiefen), welche beide durch eine flache Halbinsel von einander geschieden und durch einen schmalen, sehr seichten Canal verbunden sind. Die starke Ausdünstung des ungewöhnlich salzigen Wassers bewirkt, daß Alles, was in seine Nähe kommt, von einer Salzkruste überzogen wird. Auf der Oberfläche des durch die Dichtigkeit der Salzsoole spezifisch schweren Wassers schwimmen zuweilen, besonders nach vorhergegangenen Erdbeben oder starkem Wellenschläge, schwere Asphaltschollen, die sich vom Boden oder den Seitenwänden abgelöst haben. 2. Das Ostjordanland (Peräa, d. h. das Jenseitige) ist keineswegs, wie man bis vor nicht langer Zeit geglaubt hat, eine inhaltleere Wüste, sondern es enthält noch eine Menge Ueberreste von zahlreichen, heute zum Theil namenlosen Ortschaften und Pracht- bauten, die nach den dort gefundenen griechischen und lateinischen Inschriften aus den Zeiten der Römerherrschaft (von Claudius bis Constantin d. Gr.) herrühreu. 3. Das westjordauische Land besteht, wie wir bereits bei der allgemeinen Beschreibung des syrischen Landes gesehen (s. S. 90), aus a. einem schmalen Küstensaume im W., der durch das ins Meer vorspringende Gebirge Karmel in zwei ungleiche Hälften,

8. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 3

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Erstes Buch. Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie durch Kyrns. Die Urgeschichte. Erstes Kapitel. Die Erde als Wohnplaß des Menschengeschlechts. Unsere Erde ist eine Kugel von 5400 Meilen Umfang, und ihre Oberfläche ist 9,282,000 Ouadratmeilen groß, von welcher das Wasser 6,900,000 Quadratmeilen, das Land also nicht ganz 2,400,000 Qua- dratmeilen einnimmt. Diese ungeheure Kugel schwebt frei im großen Welträume, wie wir in weiter Ferne Sonne, Mond und Sterne schweben sehen. Gottes Allmachtshand Halt und tragt sie, gebietet ihren Theilen, sich gegenseitig anzuziehen und aneinander zu schließen, und Er führt die Erde ihre Bahn, so lange es ihre Bestimmung ist unter den andern Sternen zu wandeln. Der Erdboden selbst erhebt sich in mannigfaltiger Form bis zu 28,000 Fuß über den Spiegel des Meeres; die größeren Höhen, Gebirge genannt, sind es hauptsächlich, welche das Wasser einsaugen, das als Dunst in der Luft schwebt; es sickert in ihnen hinunter und tritt als Quelle hervor; Schnee, Regen, Thau und Hagel verstärken durch ihren Zufluß die Quellen, diese werden zu Bächen und Flüssen, welche durch die tiefen Furchen der Gebirge dem Meere zurinnen, das sie aufnimmt, wieder in Dunst verwandelt und als Wolken entsendet, welche die Winde über die Erde hinwegtragen, damit Thiere und Pflanzen erquickt werden. Unzählige Gewächse bekleiden den Erd- boden, von dem Tange auf des Wassers Grund bis zu der Flechte, welche sich an das Felsenhorn des Hochgebirges heftet, und in Luft, Wasser, 1«

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 152

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation. aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei- willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem- ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un- ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai- land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo- logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit- baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach- ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör- lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett- eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll- ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai- ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer- störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel- lungen bereiteten. Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea- trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her- zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi- schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach- folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge- hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun- gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 44

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
44 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie. er als Fremdling Aufnahme fand und durch Reichthum, Gastlichkeit, so wie durch kriegerische Entschlossenheit bei Fürsten und Stämmen zu hohem Ansehen gelangte. Dies Land zeigte ihm der Herr als die künftige Hei- math des Volkes, das von ihm abstammen und von dem aus der Segen Gottes über alle Völker der Erde ausgehen sollte. Diesen Glauben übergab Abraham (st- 1817 v. Ehr.) seinem Sohne als ein heiliges Vermächtniß und dieser den Enkeln und Urenkeln; so bewahrten die Erzväter die Verheißungen Gottes für das gesunkene Menschengeschlecht und wurden geistiger Weise die Stammväter eines neuen Menschenge- schlechtes. Der Urenkel Abrahams (d. h. Vater der Völker), Joseph, wurde durch wunderbares Schicksal der erste Mann nach dem Pharao im Lande Aegypten und er berief seinen greisen Vater Jakob und seine Brüder zu sich und räumte ihnen die Triften Gosens, zwischen dem Nil und der arabischen Wüste Etham, ein. In Aegypten wuchs die Familie des Jakob während 215 Jahren zu einem Volke heran, das von dem Hasse und der Furcht der Aegypter viel zu dulden hatte. Dadurch wurde es seiner ägyptischen Heimath (Aegypten hat noch jedes Volk durch seine Natur, seinen „süßen" Nil und die Fruchtbarkeit des Bodens wie durch einen Zauber gefesselt) entfremdet und für den Ruf des Moses empfäng- lich, der es auf Gottes Befehl nach Kanaan, seiner hohen Bestimmung entgegen führen sollte. Wie Gott Männer, welche Er zu großen Dingen erwählt hat, wunderbar aus Gefahren errettet und den Lauf der Ereig- nisse zu ihren Gunsten lenkt, so leitete Er auch das auserwählte Volk durch Meer und Wüste, denn es war Sein Rathschluß, daß durch Israel die Völker der Erde sollten gerettet werden. Am Berge Sinai, der sich in seinen Granitfelsen zu 8000 Fuß aus der Wüste erhebt und bis nach Aegyptens Gränze schaut, gab Er Israel die Zehn Gebote; die Erde erbebte und die Decke des Himmels flammte in Blitzen, als der Allmäch- tige sprach, das Bollwerk des Glaubens errichtend, das wie ein himmel- anstrebendes Gebirge über alle menschlichen Einrichtungen und Satzungen emporragt und den im Treiben des alltäglichen Lebens, in den dunstigen Schichten der Erwerb- und Genußsucht befangenen Sinn zum Himmel emporrichtet. Aber Israel hing doch an Aegypten; die wasserarmen Wüsten und Steppen erregten seine Sehnsucht nach dem Nillande, Ent- behrung und Mangel nach den verlassenen Fleischtöpfen; das verdorbene Volk wurde durch Gottes sichtbares Walten ebenso wenig gründlich bekehrt, als es sich durch die Strafen, welche die Frechsten hinwegrafften, zu unwandelbarem Gehorsam und Glauben bewegen ließ. Darum mußte alles Volk, das noch Aegypten gesehen hatte, bis auf zwei Männer in der Wüste sterben und durfte die Schwelle des ihm bestimmten Landes nicht überschreiten. Auch Moses (1457) starb, nachdem er von dem Berge Nebo in das Land der Verheißung und Erfüllung geschaut.
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TM Hauptwörter (200)200

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