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1. Alte Geschichte - S. 9

1869 - Mainz : Kunze
9 c. Der Peloponnes, Griechenlands Mropolis', ein ifo- liertes, fast inselartiges Bergland, das durch eine Quermaner uber den Jsthmos von Hellas abgefperrt werden tonate. So besah die Halbiistel die Vortheile insularer Lage ohne deren Nachtheile. Das Gebirgsfystem des Peloponnes ohne Verbindung mil den Stamnigebirgen Mittel- und Nord-Griechenlands. Dasselbe geht von dem mittleren Hochland Arkadien, der ,peloponnesischen Schweiz' aus. Dies Land ganz von Gebirgen eingefchlosfe.n, nur im Westrand von dem Fluhthal des Alpheios durchbrochen. Die hochsten Erhebungen (uber 7000') dieser Randgebirge im Norden: Kyllene, Aroania und Erymanthos, niedriger die Ketten der ubrigen Seiten. Um das Arkadische Binnenland lagern stch die Kiistenlànder, theils nnr Abdachungen jener Randgebirge, theils durch eigne Gebirge felbstandig gegliedert; dies namentlich durch den fast 6000' hohenparnon, derimcap Ma le a, und den Tay gelo s, den hochsten Gipfel des Peloponnes (7416'), der im Cap Tànaron anslauft, von zwei Flussen, Enrotas und Pamisos begleitet. So bildet der Peloponnes wieder vier Halbinfeln, die meffenifche, die zwei lakonischen, die argolische, daher schon im Alterthum mit einem Platanen- oder Weinrebenblatt verglichen. Iii. Mima, Vegetation. Ungewohnlicher Wechfel der klimalischen Verhàltniffe auf kleinem Raum. Uebergang von der Alpennatur des Pindos bis zum Palmenklima Mesfeniens und der Kykladen. Herod. Ili, 106: t] Exxùg rag coqug noxxóv ri y.dwiota y.ey.q(/uuèvag hxu/e. Einfluh des Reichlhums der Naturformen, der Vegetation, der sndlichen Klarheit der Luft und der Lichteinwirkung auf die geistige Entwicklung, die religiosen Vorstellungen und den Kurstt- sinlì der Bewvhner. Der Boden im Ganzen mager, die Bewàsferung nicht aus- reichend, ìoeil die Mehrzahl der griechischdn Flusse entweder quellenlose, im Sonnner versiegende Giestbàche sind oder nur ge- ringen Wasferschatz in ihren Quellen haben. Auch die zahlreichen Landseen nur in der Regenzeit wafferreich. — Bei dichter Be- volkerung kein ausreichender Ertrag. Fruchtbarste Strecken: die thesfalische, bootifche, meffenifche Tiefebene. Grohe Mannigfaltigkeit der Lebensweisen fé nach der wechselnden Natur: Jagd und Vieh- zucht, Weinbau und Ackerbau, Schifffahrt und Fischfang.

2. Erdkunde - S. 126

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 126 — lich geworden, die Bewohner verarmt und verkommen. Nur lang- sam hebt sich mit der zunehmenden Bildung anch der Wohlstand. Haupterzeugnisse des Bodens und zugleich hervor- ragende Handelsartikel sind: Korinthen (1897 um 26 Millionen Mark), Wein, Oliven, Feigen und Tabak. Als Haustier ist vor- herrschend die Ziege. — Die Industrie gewinnt allmählich an Be- deutung. Lebhaft sind Schiffahrt und Handel. — Griechenland ist eine eingeschränkte Monarchie. Hauptstadt ist Athen (111000 E.), eine nengebaute Stadt mit Universität. Die Akropolis trügt großartige Überreste der Herr- lichsten Bauten des griechischen Altertums (Bild 39). — Piräus (42 000 E.) ist Hafenstadt für Atheu. — Larissa ist der Haupt- Handels- und Jndustrieplatz im nördlichen Griechenland. — Patras (38 000 E.), Ausfuhrhafen für Wem und Korinthen. Die Land- enge von Korinth ist mittels eines Kanals durchstochen. Pie griechischen Inseln. 1. Euböa (italienisch Negropoute), die größte griechische Insel, nahe der Ostküste. 2. Die Kykladen, meist vulkanischen Ursprunges, sind sehr fruchtbar und stark bevölkert. Die Stadt Hermupolis (18 000 E.) auf der Insel Syra ist eine wichtige Schiffahrtsstation. 3. Die Jonischen Inseln an der West-und Südküste sind sehr fruchtbar, haben mildes Klima und dichte Bevölkerung. Die wichtigsten sind Corsu und Zante (Zakynthos) mit den gleich- namigen Hauptorten. C. Aas Königreich Serbien. Serbien, ein fruchtbares Bergland, liegt südlich der Donau fast ganz im Flußgebiete der Morava. Die zum flavischen Stamme gehörende Bevölkerung — 2^2 Millionen auf 48 000 qkm — ist griechisch-orthodox und beschäftigt sich zumeist mit Getreide-, Obst- und Weinbau und Viehzucht, vornehmlich Schweinezucht. Die Industrie ist ohne Bedeutung. Der Handel beschränkt sich Haupt-

3. Alte Geschichte - S. 59

1870 - Mainz : Kunze
59 Gerichtstag, sehr mäßig, — später auch Ekklesiastensold für Besuch der Volksversammlung); 6000 jährlich aus den über 30 Jahre alten Bürgern erloost, welche nach abgelegter Prüfung vereidet, in einzelne nach Bedürsniß mehr oder weniger zahlreich zusammengesetzte Ge- richtshöfe vertheilt, nach Anhörung von Anklage- und Berthei- digungsreden, Zeugenaussagen u. s. w. ihr Verdikt geben „nach den Gesetzen und worüber keine Gesetze sind, nach gerechtester Ge- sinnung". Außerordentliche Zunahme der Prozesse, da manchen der Bundesgenossen die eigene Gerichtsbarkeit genommen. Außer- deni Fachgerichte: Kriegs- und Handelsgerichte u. a. 2) Finanz- und Kriegsverwaltung. Für die erstere, welche eine Menge von Beamten beschäftigte, darunter den gegen das sonst für die Beamten geltende Prinzip einjähriger Amtsdauer auf 4 Jahre^gewählten Aufseher der öffent- lichen Einkünfte (Pericles bekleidet dieses einflußreiche Amt regelmäßig) ist zu merken: 1) daß die Lasten der Bundes- genossen jetzt ans 600 (einmal 1200) Talente jährlich gestiegen waren, 2)_ neben der außergewöhnlichen Vermögenssteuer, den ge- wöhnlichen Steuern und Einkünften, Markt-, Hafenzöllen u. s. w. die regelmäßigen Eh r eul eistuug en d e r R eich en, z. B. die Choregie, Ausstattung des Chors für die theatralischeil Aufführungen, die Trierarchie, Ausrüstung und Befehlignng eines Kriegsschiffs, wozu der Staat Rumpf, Mast, Sold der Mannschaft liefert. Die oberste kriegerische Würde bekleiden die 10 jährlich gewählten Strategen; allgemeine und nahezu lebenslängliche Wehr- pflicht; nnt dem 18. Jahre beginnt 2jährige Präsenzzeit zu Posten- und Festungsdienst im Lande; die athenische Landmacht circa 29o00 Hopliten, wozu leichte Söldnertrnppen, Reiter, Bogenschützen; die Seelnacht mindestens 300 Trierern 3) Handel und Erwerb. Der Ackerbau tritt mehr und mehr in den Hintergrund; der Großharrdel bedingt das attische Leben, bestimmt namentlich den Charakter der Hafenstadt Piräus; dort Magazine, Hallen, Börscngebünde (Deigrna); unter den aus der ganzen Mittelmeerwelt zuströmenden Produkten ist von be- sonderer Wichtigkeit das Getreide und die Seefische der politischen Gegenden, daher der Besitz der Wasserstraßen des Bos- porus und Hellespont eine Lebensfrage für Athen; der Markt zu Athen Hauptplatz für den Detailverkauf, zugleich der tägliche Versammlungsort der -Müßigen: die Handelsiuteressen bilden ein wichtiges Moment für die Politik des Staats, Hasell- und Markt- zölle eine wichtige Finanzquelle: daher malmigfache Begünstigungen

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 85

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 33. Die Entwicklung des griechischen Staaten- und Volkslebens. 85 verschiedenen Volksstämme, als eigentliche Herrscher waren. Wir finden im ganzen griechischen Altertum keine Spur von despotischer Machtvollkommenheit. Später erlosch die königliche Gewalt in den meisten Staaten und es traten Volksregierungen an deren Stelle. Da aber, wo die königliche Gewalt noch in den Händen Einzelner lag, machte sich bald der Einfluß der Vornehmen im Volke geltend, ohne welche der König nichts Wichtiges ausführen konnte. Die Herrschergewalt lag teilweise iu den Händen der Ratsoersammlung, W dem Könige beigegeben war. "Bald gab es in Mittel- und L-üdgriechenland vorwiegend Republiken, d. h. Gemeinwesen, an deren Regierung jeder freie Bürger An-teil hatte. 84) Keinen geringen Einfluß auf die freiheitliche Entwicklung Griechenlands hatten die Büuduisse, welche einzelne Städte mit den Nachbarstüdten eingingen. Zweck dieser Bündnisse war gegenseitige Hilfeleistung, insbesondere zum Schutze eines gemeinsamen Heiligtmns. Ein solches Bündnis von Bewohnern der Umgegend (Ainphiktyonen) nannte man eine Amphiktyonie. Die berühmteste Amphiktyonie war die von Delphi, welche von zwöls Völkerstämmen beschickt wnrde und vorzüglich deu Schutz des Tempels des Apollo zu Delphi zum Zwecke hatte.. Das National-bewußtseiu -der Griechen wurde insbesondere noch durch die gemeinsamen religiösen Feste und Spiele gestärkt, unter denen die olympischen, welche alle vier Jahre im heiligen Haine Olympia in der Landschaft Elis dem Zeus Olympios zu Ehren gefeiert wurden, die berühmtesten waren. 85) Eine äußerst günstige Einwirkung ans das Emporblühen des griechischen Handels und Seewesens übte der Umstand ans bafc die Griechen den Überfluß ihrer Bevölkerung nicht in ferne Lander zu senden brauchten, sondern die benachbarten Inseln und die Uferstaaten der Meere, welche Griechenland umgaben, bevölkern konnten. Diese Kolonien blieben in steter Verbindung mit der Heimat. Während die Kolonisten von ihrem Vaterland Kraft und Stärke, Sinn fur Freiheit und ein geordnetes bürgerliches Staatswesen mit fortnahmen, brachten sie von den Erzeugnissen ihres Kunst- und Gewerbefleißes dahin zurück, beförderten den Verkehr und mehrten den Wohlstand. Diese Kolonien erstreckten sich mcht nur bis nach Italien und Kleinasien, sondern bis an das Schwarze Meer, Afrika, Spanien und selbst nach Gallien. Dte berühmtesten Kolonien sind die an der kleinasiatischen Küste: Milet, Smyrna, Kolophon, Ephesus, Samos, Ehios k., welche vori moniern gegründet wurden, ferner die von den Doriern ac-grundeten Städte auf der Insel Rhodus.

5. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

6. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 160

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
160 Makedonien. Thessalien. Albanien. §. 49. reichste und gewerbsamste Provinz der europäischen Türket enthält deren zweite Handelsstadt, Saloniki (70,000 E.), außerdem Ser es, den Mittelpunkt des türkischen Baumwollehandels. 3. Thessalien, südlich von Macedonien, hat ebenfalls nach allen Weltgegenden hin sehr bestimmte Naturgrenzen und bildet nach seiner jetzigen Begrenzung im S. durch den Othrys ein kesselartiges, an allen Seiten durch steile, hohe Gebirgsmauern geschütztes, fruchtbares Becken, welches ehemals ein See gewesen sein soll, bis eins der in Griechen- land nicht seltenen, gewaltsamen Erdbeben den Ossa vom Olympus trennte und der, alle Gewässer des Landes in sich ausnehmenden Salam- brta (Peneus) durch das enge, malerische Thal Tempe einen Ausgang verschaffte. In diesem Flußthale liegt Larissa (25,000 E.). die wich- tigste Stadt dieser wohlangebauten und zugleich durch überseeischen Han- del wie durch eine beschränkte Industrie blühenden Landschaft. Die Berg- völker Thessaliens sind zum Theil räuberische Kriegerstämme, wie die K l e p h t e n. 4. Albanien, bewohnt von dem halbcivilisirten, kriegerischen Volke der Ar narrten (oder Skipetaren, d. h. Felsbewohner), welche theils untereinander in beständigem Kriege leben (daher bestellt der Land- mann seine Aecker mit dem Schwert in der Hand und verbirgt seine Ernten unter der Erde), theils auswandern und den besten Theil der ägyptischen und türkischen Heere ausmachen. Ihre fast vollständige Un- abhängigkeit verdankt die Landschaft der erschwerten Zugänglichkeit der- selben, da sie an drei Seiten von hohen Gebirgen umwallt ist und an der vierten, der Seeseite, theils seichte Gewässer (in Oberalbanien), theils steile, klippenreiche Küsten (in Niederalbanien) ebenfalls natürliche Schutz- wehren bilden. In Oberalbanien (Jllyrien) liegt außer der Haupt- stadt S k o d r a (Skutari am See gl. N.) die befestigte Hafenstadt D u r a z z o (Dyrrachium) an der flachen Meeresküste, welche größeren Fahrzeugen die Annäherung versagt, weshalb die Stadt früher, als man noch weniger tiesekngehende Schiffe gebrauchte, bedeutender war. — Niederalbanien (Epirus) wurde schon im Alterthum wegen seiner wilden, schauerlichen Naturformen, der durch Erdbeben und vulkanische Thätigkeit zerklüfteten Kalkgebirge mit verschwindenden und wieder er- scheinenden Flüssen und mit Seen ohne Abfluß als das Land betrachtet, wo der Eingang zur Unterwelt sei und daher epirotischen Flüssen die Namen Achareon und Cocytus bcigelegt. Die Hauptstadt Janina liegt in der Nähe eines solchen Sees ohne sichtbaren Abfluß, die Hafenstadt Arta nahe am Busen gl. N. Ganze Districte sind verödet, wie der der Sulioten am Acheron heute nur eine Felsenwüste ist. 5. Bosnien erhält (wie Serbien) seine Bedeutung als schützen- des Vorland der Türkei (gegen Oesterreich) durch die gedrängte Anhäu- fung vielfach verzweigter Bergmassen. Als solches wurde diese verhält- nißmäßig stark bevölkerte Provinz von der türkischen Regierung stets mit besonderer Schonung behandelt und den Bosniaken eine Selbstver- waltung unter (36) eingebornen Häuptlingen gelassen. Die Hauptstadt ist Bosna Serai oder Serajewo (70,000 E.), der.mittelpunkt

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 163

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Bevölkerung, Cultur und Staatsverfassung Griechenlands. §. 49. 163 wieder von sich ausgeschieden hat, so ist sie weniger Mischsprache, als irgend eine der neuern, mit Ausnahme der deutschen. — Die aus Jllyrien und Epirus im 14. und 15. Jahrhundert eingewanderten Albanesen haben an dem Befreiungskämpfe der Griechen so ausgezeichneten Antheil ge- nommen, daß sie von diesen jetzt als Bruderstämme angesehen werden. Die vorherrschende Religion ist die griechische, andere sind gedul- det, die Juden jedoch nur in einigen Städten als Fremde. Nahrungsquellen. Landbau, Weinbau, wofür der Grieche entschieden Vorliebe zeigt, und Viehzucht sind im Innern des Landes, Handel und Schifffahrt an den Küsten und auf den Inseln die Haupterwerbszweige. Von jeher hat Griechenland, wie eine Insel, durch Schifffahrt, nicht auf dem Landwege, mit dem Morgen- und Abendlande in Verbindung gestanden und diese hat in der jüngsten Zeit einen bedeutenden Aufschwung erlebt. Geistige Cultur. Nirgendwo findet man aus so engem Raume größere Unterschiede im Bildungsgrade der Einwohner: neben der feiner» Bildung z. V. in der Hauptstadt einen fast gänzlichen Mangel an Bildung. Doch seit der Befreiung des Landes von der Fremdherrschaft ist das Unterrichts- wesen ein vorzüglicher Gegenstand der Sorge der neuen Regierung ge- wesen. In Folge eines umfassenden Gesetzes über den Volksunterricht sind eine Menge gut eingerichteter Elementarschulen entstanden, an die sich in den Hauptorten die sogenannten hellenischen Schulen anschließen, bestinimt, die Gegenstände des Elementarunterrichts weiter zu entwickeln und ihnen andere, namentlich den Unterricht in der altgriechischen Sprache, hinzuzufügen. Gymnasien, nach deutscher Art eingerichtet, bereiten auf die höhern Studien an der ebenfalls nach deutscher Weise organisirten Uni- versität in Athen vor. Staatsverfassung. Die Regierung ist eine constitutionelle Erbmonarchie. Nach der neuern administrativen Eintheilung des Landes zerfällt dasselbe in zehn Kreise (Nomarchien) mit altgriechischen Namen. Topographi-e. a. Livadien, oder das ehemalige Mittelgriechenland, mit etwas nach N. vorgeschobener Grenze, bildet das Mittelglied zwischen der nörd- lichen und südlichen der drei Halbinseln und den Uebergang von dem conlinentalen Charakter des nördlichen Festlandes zum insularen des süd- lichsten Theiles (Morea). Ihre Westseite mit einem durch Schlammab- lagerung der Flüsse ungesunden und hafenlosen Küstensaume theilt die Natur des nördlichen Theiles der ganzen Halbinsel und war von jeher von einer halb barbarischen Bevölkerung bewohnt, während die bevor- zugte Osthälfte der Mittelpunkt des politischen und religiösen Lebens des griechischen Volkes geworden ist. Außer der Hauptstadt Athen (mit dem Piräus 50,000 E.?) sind bemerkenswerth: Livadia (ehemals 14*

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 164

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
164 Topographie Griechenlands. §. 49. Lebadea in Böotien), Missolunghi, ein fester Platz am Golf von Patras, der sich (seit 1825) langsam wieder aus den Trümmern erhebt, und in der Nähe Löpanto (das ehemalige Naupaktus) mit befestig- tem Hafen, der den Eingang in den Busen von Korinth schützt. b. Morea (der Peloponnes) ist der Abschluß der ganzen Ent- wickelung des griechischen Landes, welche schon in Macedonien vorgebildet ist und hier eine so vollendete Gestalt erreicht, daß der „Insel des Pe- lops" gegenüber Mittelgriechenland fast wie ein Festland erscheint. Es hat alle Vortheile insularischer Lage (allseitige Meeresnähe, die klimatischen Verhältnisse eines reich gegliederten Küstenlandes, bestimmte Naturgrenzen der einzelnen Landschaften) ohne die Nachtheile einer solchen Lage (zu- gleich Glied eines größern Ganzen, mit dem ein steter, nicht leicht zu hindernder Verkehr unterhalten wird), ja sogar zugleich die Natur eines Festlandes (durch sein mächtiges Gebirgssystem, sein bedeutendes Bin- nenland, seine Hochebenen und geschlossenen Thalkessel). Wie in Nord- und Mittelgriechenland, so hat auch hier die östliche Seite die reichere und vortheilhaftere Gestaltung. Die Westküste ist, wie die von Mittel- griechenland, einförmig, flach, hafenlos, durch Lagunen entstellt und un- gesund, wogegen aus der Ostküste die hart ans Meer sich verzweigenden Gebirge tiefe Buchten bilden und als Halbinseln vorspringen, welche von nahen Inseln umgeben sind; die Natur weist hier auf die Verbindung mit Asien hin. Im N.-W. ist der befestigte Hafen von Patras am Golf gl. N. der Mittelpunkt des griechischen Handels mit dem übrigen Europa, im S.-O. der zweite befestigte Hafen von Nauplia oder Na- poli di Romani, im S.-W. die Häfen von Na varin, Modon und Koron (im ehemaligen Messenien). In der Mitte des arkadischen Berg- landes ist T r i p o l i tz a in einer jetzt versumpften Ebene sehr verfallen, seit es nichl mehr Residenz des Paschas von Morea ist. Korinth hat seine Bedeutung als Handelsstadt und Festung längst eingebüßt, und der Akrokorinth bietet kein Interesse mehr, als die in alter und neuer Zeit gepriesene Fernsicht im Mittelpunkte der hellenischen Länder und Meere. c. Euböa oder Negroponte, eine lang gestreckte Insel an der Ostküfte von Livadien, dem sie sich am Euripus bis auf hundert Schritte nähert. Ihre Oberfläche ist allenthalben gebirgig, zum Theil mit schönen Weiden und starken Waldungen bedeckt, aber wenig cultivirt, denn die spärliche Bevölkerung lebt von Raub und Viehzucht. 6. Die Cycladen, südlich von Euböa und Attika, ragen zum Theil hoch (1200—3000") über den Meeresspiegel empor und ihr meist vulkanischer Boden nährt durch den Reichthum und die Mannichfaltigkeit seiner Erzeugnisse eine weit dichtere Bevölkerung (auf einzelnen bis 4000 auf 1 Ihm.) als das Festland, namentlich H y d r a, welches auf kaum 2 Hs M. mehr als 20,000 E. zählt. Die Stadt Hermopolis (35,000 E.) auf der Insel Syra ist die bedeutendste nächst Athen. Die Inseln im N.-O. von Euböa, unter denen Skyro die größte ist, sind dagegen wenig angebaut und spärlich bevölkert.

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 152

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation. aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei- willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem- ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un- ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai- land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo- logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit- baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach- ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör- lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett- eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll- ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai- ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer- störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel- lungen bereiteten. Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea- trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her- zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi- schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach- folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge- hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun- gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 103

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. 103 an den Thoren Europas und Asiens. Der griechische Kaiser gebot aber auch über die ganze Kraft seines Reichs und war dabei nicht von dem guten Willen der großen Lehenträger abhängig, wie die meisten abendländischen Herrscher; das Reich besaß eine geregelte Finanzverwaltung, einen Staats- schatz, daher verfügte der Kaiser über regelmäßige Reichseinkünfte und konnte Heere und Flotten ausrüsten und unterhalten. Die Mannschaft wurde zum größten Theil aus Barbaren geworben, -namentlich aus Sla- ven, welche sich im Reiche niedergelassen hatten; die Befehlshaber wa- ren dagegen meistens Griechen, welche oft genug bewiesen, daß die er- erbte römische Kriegskunst noch von keinem andern Volke erreicht war. Die Vertheidigung des Reiches und Konstantinopels wurde besonders durch die Lage am Meere erleichtert, und tüchtige Kaiser richteten deß- wegen auch ihr Hauptaugenmerk auf die Seemacht, indem sie mit Recht glaubten, Konstantinopel könne nicht fallen, so lange es das Meer frei habe. Diese Hauptfestung war damals zugleich der erste Handelsplatz der Welt; sie vermittelte den Verkehr zwischen Europa und Asien, und stand mit dem russischen Novgorod so gut in Verbindung als mit Italien, Frankreich und Deutschland. Auch der alte Gewerbfleiß hatte sich in den Städten erhalten und selbst die Barbaren fanden bald die griechi- schen Fabrikate so unentbehrlich, als heut zu Tage die vielnamigen In- dianer in Amerika und Neger in Afrika die englischen. Handel und Industrie waren deßwegen die Quellen, welche dem Staatsschätze die besten Zuflüsse gaben. Dem Kaiser Heraklius folgten einige unbedeutende Kaiser, bis 717 Leo Iii. der Jsaurier, ein tüchtiger Feldherr, sich des Thrones be- mächtigte. Dieser schlug die Araber zurück, die Konstantinopel ein ganzes Jahr belagerten und dabei 100,000 Mann verloren haben sol- len, stürzte aber das Reich durch sein Verbot der Bilderverehrung in Verwirrung. Dazu sollen den Kaiser politische Rücksichten bewogen haben; der Koran verbietet jede bildliche Darstellung nicht nur Gottes und höherer Wesen, sondern überhaupt alles Lebendigen, daher die Mos- lemin überall gegen die Bilder, namentlich religiöse, wütheten. Zu Leo's Zeit ließ der Chalife Iezid (723) alle Bilder in den Kirchen der eroberten Provinzen zerstören, was den griechischen Kaiser auf den Ge- danken brachte, den mohammedanischen Fanatismus als den gefährlichsten Feind dadurch zu entwaffnen, daß in dem griechischen Reiche selbst alle heiligen Bilder weggeschafft würden. Dem ersten Befehle (726) folgte bald (730) ein noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehal- tung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst in Privathäusern setzte. Dagegen erhob sich Widerstand von Seite des Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische
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