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?tn> fo-Ul ' ffr
t4 f^i y^i
Eine wahrhaft knigliche Erscheinung, wenig Kenntnisse, aber etit scharfer Verstand, wrdevolles Auftreten, fleiige Hingabe an ferne Regierungspflichten zeichneten den Monarchen aus, der im vollen Sinn König sein sollte; dagegen entstellte ihn der f^romfenlofe Egoismzz., in dem er sich selbst zum Gegenstand einer abgttischen Verehrung machte (vgl. das vergtternde Hofceremomell um den Roi-Solejl^nj(uoiml die nur zu seiner Verherr-lichnng dienenden Prachtbauten, wie das Schlo von Versailles um 150 Mill. Livres), sowie freche Unsittlichkeit neben der strengen
Befolgung der kirchlichen Vorschriften. .
b. Reaierunlmvk.ise. L'etat c'est.moi. Der König war m der That'allest^ Keine Stnde; die Parlamente gefgig; der hohe Adel von den Staatsgeschften fern gehalten; die Gerichte gehorsam oder bei Seite geschoben (lettres de cache t). Die Minister sollten nur willenlose Werkzeuge des kniglichen Willens sein. Ludwig hatte das Verdienst, die ausgezeichnetsten Männer zur Leitung der Geschfte zu gewinnen: fo Volbert, den arbeitsamen, geschftskundigen aber harten Leiter des Mtanzmmz, den gewandten Ljjynn5 als Mimjtv\_iiy ^(nayr,^;A&n, 'tiir hrta ,^ripg^|'[pn den pflichtgetreuen le Tellier und "seinen bedeutenderen So^n, det^gefhllofen Louvois,. ein unvergleich-liches Verwaltunsstaleut. von unverwstlicher Arbeitskraft. Dazu kamen in der ersten Kfte ausgezeichnete Generale, neben dem groen und Turenne ein Marschall von Luxemburg, atinat, Vulars, dazu bei: groe Fmmgserbauer, Vauban. c.? ^r die Fru.aah.en und den Volkswohlstand fmehw^Rzehrte d:e Einknfte auf alle Weise. Indem er die fremden Fabrikate durch hohe Zolle fern hielt, die Ausfuhr der Rohstoffe hinderte, den Preis de-Getreides knstlich nieder hielt, verfiel der Ackerbau, dagegen Hob sich die Industrie und der Handelshfen wurden angelegt, die Handels-mann e ' zur 'Tnlfmgenfacht, Frankreich zur ersten Kolonialmacht^ ((Sattada, Louisiana, westindische Inseln, Gmaua, Pondicher^ u. a in Vorderindien), Kanle wie der von Languedoc angelegt, ul) Le beutet und sein Sohn Louvois verbesserten das Heeresm^eu, namentltch die Artillerie und'mchten das franzsische Heer zum Men Mrm^ während der geniale Vauban die Grenzen durch eme dreifache Festuugsreihe (35 neue, etwa^O verbessert!) schirmte.
ss) Das Zeitalter Ludwigs Xiv." wurde das der franzsischen Litteratur. In der dramatychen^ssoene glnztet Corneille (t 1684), dessen Cid die klassische Zeit umleitet, und semmgner Zeitgenosse Racine (f 1699), der eigentlich> klassische Dichter dieser Zeit (Andromc^Britannims, ^et,enice;
^pknaenie Phdra, Esther, Athahe), weniger erhaben, aber eleganter und korrekter als sein Vorgnger. Von dem klassischen-Drama^Griechen-lands hat er freilich nur die miverstandenen 1?drei Einheiten m fem Drama hereingenommen. Hher als beide steht der grte Dich Frankreichs Molisrc (+ 1673), der Verfasser zahlreicher, vortrefflicher Lustspiele, wie der Gmm. der..Mu,chenftind^Tartum^. Auerdem mgen genannt werden der formvollendete, verstandige, aber poeste-arme Boilean, ein Mann nach dem Herzen Ludwigs (Satiren ,
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Tellier Ludwigs Esther Frankreichs_Molisrc Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Versailles Luxemburg Frankreich Louisiana Gmaua
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 98 —
anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen.
Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle.
4$. Die Entwässerung.
Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug.
Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden.
In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben.
In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte.
In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Producte und Handel. 47
1 Sie findet sich schon in den ältesten Zeiten, aber lange bloß Muß- und Küsten-
schissahrt; und welch ein Abstand zwischen den ersten Flößen und Kähnen bis zu den
schwimmenden Hä.isern! Die mannigfaltigen Arten der Schisse nach Bau und Bestim-
mung: Ruder-, Segel-, Dampfschiffe; Kriegs- und Transportschiffe, beide von sehr ver-
schiedenen Größen (jene ifad) Kanonen-, diese nach Tonnen-Zahl bemessen, 1 Tonne —
2000 Pfd.); Post-, Lastschiffe. Stürme und Riffe die Hauptgefahren, Winde und Strö-
mungen die hauptsächlichsten Förderungen und Hemmungen. Der „Riesendampfer" Great
Eastern (10000 Menschen); „schwimmende Festungen" (121 Kanonen).
2 Eigentlich auf einein durch Danipfkraft bewerkstelligten Rudern beruhend (daneben
Schraubendampfer, welche sich förmlich ins Wasser „hineinschrauben") und minder ab-
hängig von Winden und Strömungen; zuerst in Nordamerika auf dem Hudsonfluß 1307,
Beginn der transatlantische» Dampfschiffahrt 1333. Kriegsflotten neuerdings vorherr-
schend aus Dampfern (Rad- und besonders Schraubendampfer); ferner gepanzerte, sub-
marine, Thurmschiffe.
3 Princip der Locomotion ist hier die Reibung der durch Dampfkraft schnell gedrehten
Räder gegen die Schienen, daher auch Gränzen in der „Steigung" (daneben atmosphärische
Bahnen, wo man sich über die Höhen „hinüberpumpen" läßt). Ebenfalls eine Erfindung
des laufenden Jahrhunderts, zuerst in England, wobei übrigens die der Schienen und
des Dampfwagens (Locomotiv schlechtweg, erstes 1814) zu unterscheiden. Erste Dampf-
eisenbahn Liverpool-Manchester 1829; 1870 26330 M. Eisenbahn dem Verkehr überge-
den; die kolossalen Brücken und Viaducte einerseits, Tunneln anderseits. Großartigste
Bahn die nordamerikanische Pacisikbahn (1870 vollendet), deren höchster Punkt (c.
7700 F., 2500 Mtr.) die größte bisher von einer Eisenbahn überstiegene Höhe; größter
Tunneldurchbruch durch den Mont-Cenis (1 l/i M. oder 12220 Mtr., bis nahezu
3900 F., 1260 Mtr. 'ansteigend).
4 Darauf beruhend, daß man durch Einwirkung eines von einer „galvanischen
Batterie" ausgehenden „elektrischen Stroms" auf einen Magnet von einem Ort aus
an einem andern entfernten Ort eine Bewegung erregen kann, wenn beide Orte durch
Metalldrähte verbunden sind. Erster unterseeischer Telegraph („Kabel") 1851 zwi-
schen Calais und Dover; sehr lange Kabel durch Oceane auf die Dauer erst seit 1866
geglückt**; 1868 62570 M. Telegraphenlinien (ohne die Doppelverbindungen), darunter
3100 M. submarine Kabel. Erster (elektromagnetischer) Telegraph 1833 in Göttingen
zwischen 2 Häusern.
5 Französische Erfindung zu Ende des vorigen Jahrhunderts (Montgvisieren,
Charlier en); unpraktisch besonders wegen Schwierigkeit der Direction; bisher nur als
Schaustück und spärlich zu wissenschaftlicher Forschung in der Atmosphäre verwendet
(§. 8), neuestens aber im Krieg gebraucht (Belagerung von Paris 1870). Der „Riesen-
ballon" von Navar.
6 Der sibirisch-amerikanische Telegraph (von Rußland über das Ural-
gebirge zum Baikalsee und zur Amurmündung und der Küste entlang zur Behringsstraße,
sodann über dieselbe und der Küste entlang über Sitcha nach San Francisco und über
das Felsgebirge nach der atlantischen Küste) und das atlantische Kabel (c. 500 M.
lang, 360000 Ctr. schwer). *
§. 42. Producte und Handel. — Die Producte (Productionen) eines
Landes beruhen zunächst auf der geognostischen Beschaffenheit seines Bodens
(§. 9), auf seiner Flora und Fauna (§. 29); aber während es sich hiebei
gerade um das Aussehen der wilden Natur, abgesehen von aller menschlichen
Wirksamkeit, handelt (was also in demselben Maß zurücktritt als die Landes-
cultur fortschreitet): beziehen sich die Producte durchaus auf den Menschen
mit seinen Bedürfnissen (Nothdurft und Luxus) und kommen größtentheils
erst unter seiner Hand zu Stande. Zu diesen Rohproducten aber, in
welchen selbst schon viel menschliche Arbeit steckt, kommen noch die weiteren
Productionen der Industrie: Manufacturen und Fabrikate, zu welchen
zunächst die eigenen Rohproducte, aber auch (unter Vermittlung des Handels)
diejenigen anderer Länder verarbeitet werden. Bei der großen Menge von
Producten, welches ein von der Natur begünstigtes oder in der Cultur fort-
geschrittenes Land liefert, handelt es sich besonders um die beiden Fragen:
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Charlier
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika England Dover Göttingen Paris San_Francisco
— 207 —
Kaiser Muts Hito t. I. 1868 und gestaltete nunmehr das Reich
nach europäischem Vorbild völlig um. Amerikaner, Franzosen und
«nach dem deutsch-französischen Kriege) namentlich auch Deutsche
wurden vorzugsweise die Lehrmeister der überaus fleißigen, lern-
begierigen und ehrgeizigen Japaner, die sich vor den schmutzigen,
alles Fremde verachtenden Chinesen durch Sauberkeit, Geschmack,
höheres Streben und ein schönes Familienleben auszeichnen. Ver-
waltung, Flotte und Heerwesen wnrden nicht nur äußerlich in
der Kleidung, sondern auch im Wesen ganz modern organisiert,
der Schulzwang eingeführt (1903 bestanden 27168 Volksschulen
mit über 5 Mill. Schülern), seit 1889 sogar eine Verfassung
nach europäischem Muster gegeben. Kein anderes asia-
tisches Volk steht auf gleicher Kulturhöhe und hat die
Ergebnisse einer langen europäischen Entwickelung in wenigen Jahr-
zehnten sich in solcher Weise anzueignen vermocht. Durch deu
erfolgreichen Kampf gegen das russische Riesenreich ist Japan zur
Zeit zwar zu hohem Ansehen, aber auch in eine schwierige finanzielle
Lage gekommen, aus der es sich nunmehr erst wieder heraus-
arbeiten muß. Durch die Erwerbung von halb Sachalin,
Port Arthur als wichtigem Stützpunkt auf dem asiatischen Fest-
land und die Oberhoheit über Korea ist es aber zu hohem
Ansehen emporgestiegen und hat alle Aussicht zu den Staaten
Asiens eine ähnliche Stellung einzunehmen wie England zum
europäischen Festland.
Produktion. Wie in China ist auch in Japan der Ackerbau
die vornehmste Beschäftigung. Derselbe im Verein mit dem
Gartenbau steht auf sehr hoher Stufe und liefert hauptsächlich
Reis, Gerste, Südfrüchte, Tee und Lackpflanzen; auch andere Ge-
treide, Tabak, Hanf, Baumwolle, Ölgewächse und viele Gemüse
werden gebaut, da der Japaner Pflanz ennahrnng bevorzugt.
Aus diesem Grunde kommt die Viehzucht nicht recht auf, die
Kultur des mit der Kamelie nahe verwandten Teestrauches ist
weit verbreitet, ebenso die Seidenzucht; Tee und Seide spielen
daher für den Export eine bedeutende Rolle. Der Bergbau
liefert Gold, Silber. Blei, Zinn und Quecksilber, namentlich Stein-
kohlen, Eisen, vorzügliches Kupfer und treffliche Porzellanerde in
Menge. Salz ist im Uberfluß vorhanden. Die Fischerei in den
Binnenseen und an den Küsten lohnt mit reicher Ausbeute.
Die vielseitige Industrie steht der europäischen nahezn gleich,
da die Japaner mit bewunderungswürdiger Geschicklichkeit fremde
Erzengnisse nachahmen. Manche wie die feineren Lackwaren stehen
unerreicht da.
Dem Handel sind 32 Häfen geöffnet. Dem Schiffsverkehr
dienten 1906: ' 5710 Schiffe europäischer Bauart mit 1126 908 t,
davou 1766 Dampfer mit 797 6741, sowie 19 886 Schiffe einheimischer
Bauart mit 2 382 867 t. Eisenbahnen durchzogen i. I. 1905
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Arthur
Extrahierte Ortsnamen: Japan Sachalin Korea Asiens England China Japan
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
18
durch stetige Vermehrung der vorbeugenden Mittel neben den
repressiven, welche ohne Voraussicht die Gefahren bekämpfen,
ein immer größeres Gleichmaß, einen wachsenden Rhythmus nach
innen und außen. Deutschland besitzt im frühen Mittelalter wenig
Aktivität, weil es eine dünne Bevölkerung hat, die sich unregel-
mäßig ernährt und wenig erzogen ist. Die Ztändebildung ist eine
geringe. Die Familie oder Zippe steht im Vordergrund- Ztaat
und Religion legen sich erst an, Kunst und Wissenschaft fehlen-
die Rohproduktion ist sehr einfach, das Gewerbe kaum vertreten,
der Handel fehlt. Alle Tätigkeiten sind unregelmäßig - man lebt
ohne Voraussicht und wirkt nur unter zwingenden Umständen
zusammen. Je mehr wir durch die folgenden Jahrhunderte hin-
schreiten und der Gegenwart uns nähern, desto mehr wächst die
Spannkraft durch das Wachstum in die Millionen hinein, durch
bessre Ernährung und Erziehung. Landwirtschaft, Gewerbe und
Handel, Ztaat, Religion, Kunst und Wissenschaft bilden umfas-
sende Organisationen mit hochverfeinerter Arbeit. Infolge zahl-
reicher vorbeugender Mittel, wie Versicherung, Erziehung, Hy-
giene, gestaltet sich eine enge Vereinigung zahlloser kleiner und
größerer Rhythmen auf allen sozialen Gebieten heraus, wie
die Maschinen im kleinen, wird das Volksleben durch dies alles
immer mehr eine Organisation, die gewaltige Kräftemassen sam-
melt und bei ihrer Ausgabe sparsam verfährt.
In enger Wechselwirkung mit dieser Gesamtentwicklung er-
folgt die gewerbliche Entwicklung und zwar in vier großen Stufen.
Im Mittelalter finden wir zuerst das Haus- und Hausiergewerbe.
Man stellt zeitweise rohe gewerbliche Produkte her und nur für
die Hausgenossen oder im Umherziehen. — vom 13. Jahrhun-
dert an ungefähr tritt das Handwerk stärker hervor. In den
Stadtstaaten, die gegen Ende des Mittelalters sich entfalten, wird
das Gewerbeleben eine dauernde, selbständige Tätigkeit. Das
Handwerk organisiert sich in Werkstatt und Innungen und
schreitet zu kunstgewerblicher Arbeit fort. — Vom 16. Jahrhun-
dert an steigt daneben die Hausindustrie empor. Der Markt er-
weitert sich durch die Bildung der territorialen Fürstentümer und
die vermehrte Tätigkeit von Handel und verkehr. Größere
Unternehmer lassen als Verleger vermehrte Mengen gewerblicher
Produkte für den wachsenden Bedarf herstellen. — Seit dem 18.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
83
raten nicht selten zu schnelles Wachstum. Das weiße und
schlaffe Gesicht zeugt bei diesem oder jenem jungen Menschen
von verminderten Blutkörperchen. Nervöse Schwäche macht sich
bemerkbar in Verringerung der Leistungen, im Zucken der Ge-
sichtsmuskeln, in zappligen Körperbewegungen. — Die Militär-
tauglichkeit nimmt nach den reichsstatistischen Feststellungen deut-
lich ab. 1898 gab es unter den Militärpflichtigen Deutschlands
noch 530/0 Taugliche/ heute find es nur noch 50o/o. während
von der landwirtschaftlichen Bevölkerung 590/0 Militärtaugliche
gestellt werden, sinkt diese Zahl in Großstädten auf unter 40o/o,
in Berlin auf 28%. Die Gymnasien liefern unter den Schulen
die größte Zahl Militäruntauglicher, weil aus den Führer-
familien viele überzüchtete junge Leute hier zusammenkommen.
— Die Geburtenziffer ist in ständiger Abnahme. Diese wurde
lange verdeckt durch das starke Wachstum der deutschen Be-
völkerung, welches in den letzten Iahren 800 000—900 000
betrug. Ts stellt sich aber immer klarer heraus, daß die
starke Abnahme der Todesfälle durch die verbesserten hygie-
nischen Maßnahmen einen wesentlichen Einfluß darauf hat.
Die Geburten in Deutschland stellten sich in den siebziger
Jahren des vorigen Jahrhunderts auf 40o/gg der Bevölkerung,
1872 sogar auf 42,6o/gg- 1910 dagegen auf 30,7o/gg. Die abso-
lute Geburtenziffer war trotz wachsender Bevölkerung 1908
2 077 000, 1909 2 038 000, 1910 1 983 000. Eine besonders
starke Abnahme zeigt die Ziffer der Großstädte,- während Stutt-
gart z. B. in den letzten Jahren stark sich vermehrt hat, nimmt
die Zahl der Geburten ständig ab. Diese Tatsachen rühren
nicht allein aus natürlichen Gründen her, sondern auch aus
sozialen, wie aus der Wohnungsnot, der Verteuerung der Le-
bensmittel, Vergnügungssucht u. dgl. Die geschwächte körper-
liche Kraft spielt aber sicher eine bedeutende Nolle dabei-
die Kinderlast wird vielen zu groß. — Oie starke Säuglings-
sterblichkeit ist eine weitere schwerwiegende Folge, während
diese in England 1910 nur 10,60/0 der Lebendgeborenen aus-
machte, in Frankreich 1906 14,30/0, kam sie in Deutschland
1910 auf 16,2o/o, in Bayern sogar auf 20%. Ist auch in den
letzten Iahren eine leichte Verringerung des Prozentsatzes ein-
getreten, so ist die Sterblichkeit noch viel zu hoch- es sterben
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Berlin Deutschland England Frankreich Deutschland Bayern
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TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Joseph Friedrich_Karl_Joseph_( Friedrich Karl Clemens_Wenzeslaw August Maximilian_von_Oesterreich Maximilian Justus_Febronius Joseph Joseph Leopold Leopold Joseph Schnbarth Werner
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Polen Trier Hontheim Deutschland Deutschland Salzburg Deutschlands Sachsen Schwaben Rheinländer Spanien Kursachsen Kleefeld
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation.
aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden
das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei-
willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem-
ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche
ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen
von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften
ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un-
ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich
durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer
Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai-
land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo-
logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo,
Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit-
baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so
hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach-
ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör-
lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett-
eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und
dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll-
ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai-
ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein
Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie
aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer-
störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart
nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr
Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und
strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel-
lungen bereiteten.
Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea-
trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte
dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her-
zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi-
schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im
Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere
und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade
ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im
November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem
Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische
Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach-
folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge-
hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun-
gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Bea- Friedrich Boleslaw_von_Polen Boleslaw
Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. 103
an den Thoren Europas und Asiens. Der griechische Kaiser gebot aber auch
über die ganze Kraft seines Reichs und war dabei nicht von dem guten
Willen der großen Lehenträger abhängig, wie die meisten abendländischen
Herrscher; das Reich besaß eine geregelte Finanzverwaltung, einen Staats-
schatz, daher verfügte der Kaiser über regelmäßige Reichseinkünfte und
konnte Heere und Flotten ausrüsten und unterhalten. Die Mannschaft
wurde zum größten Theil aus Barbaren geworben, -namentlich aus Sla-
ven, welche sich im Reiche niedergelassen hatten; die Befehlshaber wa-
ren dagegen meistens Griechen, welche oft genug bewiesen, daß die er-
erbte römische Kriegskunst noch von keinem andern Volke erreicht war.
Die Vertheidigung des Reiches und Konstantinopels wurde besonders
durch die Lage am Meere erleichtert, und tüchtige Kaiser richteten deß-
wegen auch ihr Hauptaugenmerk auf die Seemacht, indem sie mit Recht
glaubten, Konstantinopel könne nicht fallen, so lange es das Meer frei
habe. Diese Hauptfestung war damals zugleich der erste Handelsplatz der
Welt; sie vermittelte den Verkehr zwischen Europa und Asien, und stand
mit dem russischen Novgorod so gut in Verbindung als mit Italien,
Frankreich und Deutschland. Auch der alte Gewerbfleiß hatte sich in
den Städten erhalten und selbst die Barbaren fanden bald die griechi-
schen Fabrikate so unentbehrlich, als heut zu Tage die vielnamigen In-
dianer in Amerika und Neger in Afrika die englischen. Handel und
Industrie waren deßwegen die Quellen, welche dem Staatsschätze die
besten Zuflüsse gaben.
Dem Kaiser Heraklius folgten einige unbedeutende Kaiser, bis 717
Leo Iii. der Jsaurier, ein tüchtiger Feldherr, sich des Thrones be-
mächtigte. Dieser schlug die Araber zurück, die Konstantinopel ein
ganzes Jahr belagerten und dabei 100,000 Mann verloren haben sol-
len, stürzte aber das Reich durch sein Verbot der Bilderverehrung in
Verwirrung. Dazu sollen den Kaiser politische Rücksichten bewogen
haben; der Koran verbietet jede bildliche Darstellung nicht nur Gottes
und höherer Wesen, sondern überhaupt alles Lebendigen, daher die Mos-
lemin überall gegen die Bilder, namentlich religiöse, wütheten. Zu
Leo's Zeit ließ der Chalife Iezid (723) alle Bilder in den Kirchen der
eroberten Provinzen zerstören, was den griechischen Kaiser auf den Ge-
danken brachte, den mohammedanischen Fanatismus als den gefährlichsten
Feind dadurch zu entwaffnen, daß in dem griechischen Reiche selbst alle
heiligen Bilder weggeschafft würden. Dem ersten Befehle (726) folgte
bald (730) ein noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehal-
tung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst
in Privathäusern setzte. Dagegen erhob sich Widerstand von Seite des
Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem
Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische
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Extrahierte Personennamen: Leo_Iii Leo Gregor_Ii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Europas Asiens Konstantinopels Konstantinopel Europa Asien Italien Frankreich Deutschland Amerika Afrika Konstantinopel Gottes
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Das heilige römische Reich deutscher Nation.
Krieg gegen die lombardischen Städte (1155).
Weit schwerer als die republikanisierenden Römer waren die freien
Städte der Lombardei zu bezwingen, über die Friedrich als Nachfolger
Karls des Großen die Oberherrschaft ansprach. Diese waren seit Hein-
rich Iii. gewohnt sich selbst zu regieren, weil keiner der nachfolgenden
Kaiser im Stande gewesen war, eine feste Herrschaft über sie geltend
zu machen, und um die kaiserlichen Titel kümmerten sich die Städte
wenig. Sie waren reich durch Gewerbe und Handel, namentlich machten
die Lombarden fast alle Geldgeschäfte; hierin hatten sie nur die Juden
zu Nebenbuhlern; da diese aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden,
behaupteten die Lombarden das Uebergewicht.
Der lombardische Adel wohnte in den Städten, freiwillig oder ge-
zwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aemter. Besonders
hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bi-
schofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Ho-
heitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben,
so daß die Städte in der That Republiken waren. Unter ihnen waren
Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel,
der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung ent-
faltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mailand die mäch-
tigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bologna, Verona,
Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere
waren reich und von einer zahlreichen und streitbaren Bürgerschaft be-
wohnt. Wären diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit,
wo starke Mauern fast unüberwindlich machten, der ganzen Welt Trotz
bieten können; allein sie haderten unaufhörlich mit einander. Pavia,
als die alte longobardische Königsstadt, wetteiferte mit dem stärkeren und
reicheren Mailand um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren
Städte, welche sich nicht unterordnen wollten, mit grausamem Ueber-
muthe. Die Bürger von Lodi baten den Kaiser um Schutz gegen Mai-
land, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er
zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kai-
serliche Siegel, beschimpften die Boten und zerstörten das wehrlose Lodi.
Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil
sein Heer zu klein war, doch verheerte er Mailands Gebiet bis vor die
Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden
für ihre Tücke, mit der sie ihm überall Nachstellungen bereiteten.
Friedrich erwirbt Burgund (1156). Er züchtigt Polen (1157).
Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea-
trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Karls Friedrich Friedrich Friedrich_Bea- Friedrich