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1. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 83

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
dische Feigen), von denen oft ein einziger Baum mit seinen Lustwurzeln ganz allein für sich einen Wald bildet. Im März beginnt die heiße Jahreszeit. Das Gras ver- dorrt, die Bäume entlauben sich, und der Boden wird zu Staub. Die Lust glüht wie ein Ofen, der Kopf wird betäubt, kein Schlaf stärkt die erregten Nerven. Tag und Nacht ist jeder in Schweiß gebadet. Alles sehnt sich nach Regen, der sich gewöhn- lich auch im Mai einstellt. 5. Das Hochland von Dekan senkt sich von Westen nach Osten, ist aber sowohl an der Westküste (Malabar) wie an der Ostkliste (Koromandel) mit Randgebirgen um- geben. Diese üben auf das Klima der Halbinsel einen großen Einfluß aus. Wenn nämlich vom Mai bis September die Monsunwinde aus Südwest wehen, so entladen sich die Regenwolken an der Westküste, während die Ostküste dürr und regenlos bleibt. Wenn aber vom Oktober bis April die Winde aus Nordost wehen, dann hat die Ostküste Regen, nicht aber die Westküste. Das Innere des Landes aber bekommt nur selten Regen (warum? S. 67) und ist daher vielfach dürr und wüstenartig. Auf einer kleinen Insel an der Westküste liegt Bombay [bombeh] (800 T.), der Haupthafen für Baumwolle und Baumwollenwaren. An der flachen Ostküste liegt an der einzigen Stelle, die durch größere Schiffe zu erreichen ist, die Hafenstadt Madras (400 T.). 6. Die Bewohner Vorderindiens (260 Millionen) gehören größtenteils dem Hindustamme an. Nur etwa der siebente Teil besteht aus Muhamedanern und ein- gewanderten Christen. (Etwa 12 000 Europäer.) Die Hindu bilden noch heute wie vor Jahrtausenden vier Kasten: 1. Brah- manen oder Priester; 2. Krieger; 3. Ackerbauer und Gewerbtreibende und 4. Knechte. Zu keiner Kaste gehören die Parias. Dieselben sind so verachtet, daß niemand sie berühren noch mit ihnen essen und trinken darf. Die Hindu verehren Brahma als den Schöpfer, Wifchnu als den Erhalter und Schiwa als den Zerstörer der Welt. Diesen Götzen bringen sie in prachtvollen Tempeln (Pagoden) Opfer. Nach ihrem Glauben wandert die Seele eines Verstorbenen in den Leib eines andern Menschen oder Tieres. Daher scheuen sie sich, irgend ein Tier zu töten, ausgenommen Fische. Wer mit Brahma vereinigt werden will, muß jede Arbeit meiden und alles um sich her ver- gessen. Daher sieht man an allen öffentlichen Plätzen die Büßer vor ihren Götzen- bildern sitzen. Sie peinigen sich in jeder nur denkbaren Weise. Dort sitzt einer im heißen Sonnenbrande noch zwischen fünf Feuern, ein andrer steht tagelang auf den Zehenspitzen; dieser macht weite Reisen in Schuhen mit spitzen Nägeln, jener hängt sich so lange an einen Baum, bis ihm die Arme absterben. Das Leben ist für den Hindu nur eine Prüfungszeit, die er auf jede Weise abzukürzen sucht. Daher ziehen auch alljährlich große Scharen nach Benares und stürzen sich in die heiligen Fluten des Ganges. Gewöhnlich verbrennen die Hindu ihre Toten. Die Sitte jedoch, daß sich die Frau beim Tode ihres Mannes mit ihm verbrennen läßt, ist von den Eng- ländern ausgerottet worden. — Das Christentum findet nur langsam Eingang. 7. Seit 1857 steht Vorderindien vollständig unter der Herrschaft Englands, dessen Königin seit 1876 auch den Titel „Kaiserin von Indien" führt. Zu Vorder- indien gehört auch die Insel Ceylon (Kaffee). 26. Hinterindien. (4mal so groß wie Deutschl. — 40 M.) 1. Von den mächtigen Strömen, welche das Land durchfließen, ist der Mekong am bedeutendsten. In den Niederungen gedeiht der Reis so vorzüglich, daß auch Vorderindien z. T. von hier aus damit versorgt werden kann. Die Westküste ist im Besitz der Engländer; den übrigen Teil nehmen die Reiche Annam, Siam

2. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

3. Erdkunde - S. 181

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 181 — dunkelfarbige Urbewohner. Verhältnismäßig sehr gering ist die Zahl der Europäer (etwa 200 000). Ungefähr 3/4 aller Bewohner Indiens sind noch Heiden (An- Hänger des Brahmaismus, Buddhismus u. a.), 57 Millionen bekennen sich zum Islam, 21/2 Millionen zum Christentum. Die ehemalige Einteilung der Hindu in vier Gesellschaftsklassen oder Kasten (Priester, Krieger, Ackerbauer und Gewerbetreibende, Dienende) ist in Anpassung an die modernen Erwerbszweige um- gestaltet, indem sich die beiden unteren in mehrere neue Kasten auf- gelöst haben. Die außerhalb der Kasten stehenden P a r i a s werden als rechtlos mit Verachtung behandelt. A. Die Kimataja-Länder. Am obern Indus liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, eine herrliche Alpenlandschaft, mit der Hauptstadt Srinagar (120 000 E.), wo die feinen Kaschmir-Shawls gefertigt werden. B. Das Tiefland des Indus. La höre (177 000 E.) im obern Jndusgebiet, dem fruchtbaren Pandschab, ist ein wichtiger Handelsplatz. — Peschawer (Peschauer, 84 000 E.) ist als „Thor Indiens" eine wichtige Grenzfestung gegen Afghanistan. C. Das Tieftand des Ganges. Es ist außerordentlich dicht bevölkert und hat viele große Städte. — Delhi (193 000 E.) an der Dschamna, dem großen rechten Nebenfluß des Ganges, soll früher als Residenz des Großmoguls 2 Millionen Einwohner gehabt haben. Aus der Glanzzeit sind noch viele herrliche Tempel und Paläste erhalten. — Allahabad am Zusammenflusse des Ganges und der Dschamna hat 175 000 E. Benares (220 000 E.) ist eine den Indern heilige Stadt mit vielen Badeplätzen in dem göttlich verehrten Ganges. - Patna (165000 E.) ist der Hauptmarkt für Opium, welches besonders nach China ge- liefert wird. — Kalkutta an dem auch Seeschiffen zugänglichen westlichen Mündungsarme des Ganges (862 000 E.) ist der Sitz der indischen Regierung und der zweite Seehandelsplatz.

4. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

5. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

6. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 69

1874 - Mainz : Kunze
— 69 - Spaniens und der Türkei. Resultat der Besitz von Algier (Numidien). Diese neue Provinz in subtropischer Zone, der- westlichste der drei einst gefürchteten türkischen Raubstaateu, mit einer Küstenlänge von mehr als 130 Meilen, zwischen Tunis (Karthago) und Marocco (Mauretanien), erstreckt sich im Innern den Atlas hinauf so weit als gerade die französischen Waffen reichen. Große Kriegsschule im Kampfe mit den eingebornen Mauren, Arabern, Berbern (Kabylen)*). Hauptstadt Algier, in schöner gesunder Lage, schnell emporblühend, der untere Stadttheil europäisch, der obere muhamedanisch. Dahinter in weiter Ausdehnung die Fruchtebene M etidja. An der Grenze von Tunis Bona (Hippo regius), nach dem Innern zu Eon- stantine (Cirta). Auch in den Oasen im Gebiet des kleinen Atlas Denkmäler der karthagischen und römischen Herrschaft. Die übrigen Besitzungen dienen zunächst Handelszwecken. Die bedeutendem: 1) In der Nähe des grünen Vorgebirges das durch die Sierra Leona von Guiuea geschiedene untere Flußland des S e- n e g a l und Gambia (Senegambie n). Tropische Productious- kraft dieses Landes; Gummi**). 2) Von deu beideu Maskareueu die kleinere Insel Bonrbon lreuuion) (s. Ii, §. 5). 3) In Vorderindien das Gebiet von Pondich e ry auf der Küste Coromaudel. In Hinterindien ist Frankreich jetzt glück- licher Rival Englands durch den auf der chinesischen Seite, in Cochinchina (Hauptstadt Hue) und Cambodja gewonnenen Einfluß. Das Delta des Maykauug mit der Stadt Saigun französisch. 4) In Polyuesien seit neuester Zeit die Marquesas- inseln, Neucaladouieu (Strascolouie) und das Protektorat über diecultivierteu Gesellschaftsinseln. Katholische Mission im Kampfe mit der evangelischen. 5) In Amerika kleinere Trümmer der frühern großen Be- sitzungeu: einige der kleinen Antillen, wie Martinique und *) Auch die Juden bilden in allen diesen mnhamedanischen Küsten- staaten einen ansehnlichen Theil der städtischen Bevölkerung; die länd- liche treibt weniger Ackerbau als Viehzucht. **) Die alten karthagischen Handelswege zwischen dem Mittelmeere und Hochsudan zu erneuern ist wegen der kriegerischen mnhamedanischen Ber- bern und Fnllahs jetzt noch nicht möglich.

8. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 225

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt V. § 142. 225 bau so außerordentlich wertvolle Tikbaum zu finden ist, bedecken die Gebirge. Die Niederungen sind überaus reich an Reis, aber auch Baumwolle, Pfeffer, Thee u. a. wird gebaut. — Das Land ist reich an edlen Metallen. — Die Industrie liefert Seiden- und Baumwollenwaren. Die Bevölkerung besteht auf Malakka aus Mala Yen (Mohammedanern), im Nw. aus Hindus und sonst aus Mon- golen (Buddhisten). Im 0. und S. haben die fleißigen Chinesen bereits Fuß gefaßt, he-- stellen das Land und treiben Handel und Gewerbe. Staaten Hinterindiens: a) Selbständiger Staat. 1. Das Königreich Siam(Sajam, 630000 qkm mit 6^/z Million Einwohnern) umfaßt das Flußgebiet des Me- nam, des mittleren Mekong und einen Teil der Halbinsel Malakka. Die weiten Flußniederungen bil- den ein Reisfeld. Der weiße Elefant wird hier als heilig verehrt. Hauptstadt Bangkok (200000 Einwohner), wichtiger Ausfuhr- Hafen von Hinterindien (Reis). Die Stadt liegt ganz verborgen im Grün der üppigen, tropischen Pflanzen- Welt, nur Pagoden, buddhistische Tempel, die wie Stusenpyrami- den ausschn, ragen hoch aus demselben empor. Zahlreiche Ka- näle durchziehen die Stadt. An ihnen stehen die Häuser zum Teil auf Pfählen, andere sind auf Bambusflößen errichtet (Fig. 83). 13*

9. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 228

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
228 Kursus Ii. Abschnitt V. § 143. Die Tierwelt Vorderindiens wird vertreten durch den Elefant, der gezähmt ein sehr nützliches Haustier geworden ist, außerdem durch Nashorn, Königstiger und Löwen (letzterer fast nur im Judusgebiet) u. a. Giftige Schlaugen (Brillen- fchlange) sind sehr zahlreich. Den wilden Tieren fällt jährlich eine große An- zahl Menschen zur Beute (im Jahre 1882 allein 47000). Die Urbevölkerung, die dunkelhäutigen Dravidas (heute noch im Dekan und auf Ceylon), wurden von den arischen Indern verdrängt oder vermischten sich mit denselben. Die vorherrschende Religion ist die brahmanische; die Mohammedaner, welche etwa um das Jahr 1000 iu das Land fielen, wohnen hauptsächlich im Pandschäb. — Die Engländer bemächtigten sich erst seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts eines umfangreicheren Gebietes in Indien; heute haben sie mit Ausschluß kleiner Distrikte an den Küsten, die den Franzosen und Portugiesen gehören, das ganze Gebiet in ihren Händen, und zwar 2u als unmittelbaren Besitz; das übrige entfällt auf Vasallenstaaten, die ganz von ihnen abhängig sind. — Dies sogenannte „Kaiserreich Indien" umfaßt mit dem sich anschließenden Gebiet von Hinterindien (Barma) aber ohne Ceylon 4850000 qkm mit 295 Millionen Einwohnern. Im östlichen Hindnstän: Hauptstadt Kalkutta (mit Vorstädten 1120000 Ein- wohner) am Hngli, dem einzigen Mündungsarme des Ganges, welcher von größeren Schiffen befahren werden kann. Si^ des englischen Vize-Königs; wichtigste Handelsstadt für Indien mit großartiger Industrie. — Patna (133000 Einwohner), industriereich (Seide, Baum- wolle, Indigo und Opium). Das mittlere Hindustän liegt zwischen dem Himalaja und dem Vindhyagebirge; es bildet das große Tiefland des Ganges und seines Nebenflusses Dschamna und ist sehr fruchtbar und gesund. Indische Kultur, d. h. religiöses Leben, Kunst, Handel und Industrie, habeu sich hier früh und vollständig entwickelt. Delhi (210000 Einwohner), die ehemalige Residenz des Großmoguls, mit schönen Palästen, soll früher 2 Millionen Einwohner gehabt haben. — Benäres (200000 Einwohner) ist die heilige Stadt des Brahmaismus und der Hauptsitz der Brahmanen, von zahlreichen Pilgern aufgesucht. Hier zahllose Scharen heiliger Affen. Schalweberei. — Allahabäd (180000 Einwohner) an der Mündung der Dschamna. — Lakimu (260000 Einwohner). Das westliche Hindnstän umfaßt das Jndnsgebiet. Im Pandschäb: Lahore (120000 Einwohner). — Am Nw.-Rande des Himalaja liegt das an Naturschönheiten reiche Hochtal Kaschmir, in welchem das feine Haar der langhaarigen Tibetziege zu den kostbaren Kaschmirschals verwoben wird. In der Südliälfte von Vorderindien (Plateau von Dekan und Küstengebiete) sind wichtig: Madras (mädr'a's, 510000 Einwohner), Mittelpunkt des Handels auf der Koro- mandelküste (Indigo, Zucker, Arrak, der aus Reis hergestellt wird, Opium). — Bombay (bombe), mit 770000 Einwohnern, liegt auf einer kleinen, durch einen Damm mit der Küste verbundenen Insel, zweite Handelsstadt Indiens; Hauptstation der englischen Flotte. In der Nähe von Bombay berühmte unterirdische Felsentempel. — Im Innern von Dekan: Haiderabäd (450000 Einwohner). Die Insel Ceylon oder Singhala (66000 qkm) wird vom Festlande durch die Palkstraße getrennt. Sie ist überaus fruchtbar und reich au Palmenwäldern, Kaffee, Zuckerrohr, Baumwolle, Pfeffer, Zimt, Bananen und Brotfruchtbäumen; an ihren Küsten wird ergiebige Perlenfischerei getrieben.— Colombo (157000 Einwohner), Ausfuhrhafen. — Point de Galle (peunt) ist ebenfalls wie Eolombo als Station der ozeanischen Postdampfer wichtig. Zu den unabhängigen Himälajastaaten gehören Nepal und Bhutan; elfterer, am Südabhange des mittleren Himalaja gelegen, wird durch das unbewohnte Sumpflaud (Taräi) am Südfuße des Gebirges von Britisch-Jndien geschieden.

10. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 227

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt V. § 143. 227 Fig. 85. Krautartige Baumwolle. (Gossypium /W ? herbäceum.) 1—2 m hoch. Knospen. Blüten -"ff ? und aufgesprungene Fruchtkapsel (rechts). Jad <$ den Abhängen des Himalaja Thee; ferner ß* 5 Palmen und die Baniane oder indische % F ^ige, Von deren Elften Lnftwurzelu jich Fig. 86. Schwarzer Pfeffer. (Piper nigrum.) in den Boden senken, welche dem weit Füchte. - Bis 8 m hoch kletternd. ausgreifenden Geäst als Stütze dienen. — Infolge dieser üppigen tropischen Fruchtbarkeit ist dies Gebiet auch überaus dicht bevölkert und eine Großstadt reiht sich an die andere. b) Der westliche Teil des Tieflandes, das Flußgebiet des Indus, leidet dagegen unter großer Trockenheit. Hier ist fruchtbares Land nur unmittelbar an dem Indus selbst und an den Ufern seiner Nebenflüsse; nur im nördlichen Teile des Pandschäb (Land der 5 Ströme), wie man das Land zwischen Indus und Satledsch nennt, findet sich infolge reicheren Niederschlags und künstlicher Bewässerung ein fruchtbarer Landstreifen. — Gegen Osten hin breitet sich eine weite Wüste aus (Tharr), durchsetzt von Oasen, in denen wie in der Sahara die Dattelpalme gedeiht und das Kamel als Lasttier dieut. 2. Das südliche Dreieck oder das Plateau von Dekan wird im N. von dem Vindhyagebirge begrenzt, an den Küsten durch Randgebirge (West-Ghats auf der Mälabar- und Oft-Ghats auf der Koromäudelküfte). — Das Innere des Landes ist ziemlich trocken und stellenweise steppenartig, fruchtbar hingegen, wo ge- nügende Bewässerung vorhanden ist. — Das Küstengebiet ist wieder überaus fruchtbar und reich. Hier ist die Heimat des schwarzen Pfeffers (Fig. 86), und auch der Zimt, dessen Heimat die nahe der Südspitze liegende große Insel Ceylon ist, wird angebaut. Bedeutend ist die Kaffeeproduktion auf Ceylon, die aber in neuerer Zeit abgenommen hat und an deren Stelle die Theeprodnktion tritt.
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