Kapitel Xi. Das Kaisertum. 77
§ 2. Die Erneuerung des Römischen Reiches.
1. Das Kaisertum des Augustus.
Neben dem Kaiser (Cäsar) blieb der Senat als Einrichtung der Republik Leitung, bestehen. Immer wieder trat dessen Bedeutung noch hervor. Auch alle sonstigen republikanischen Beamten blieben. Aber in der Hauptsache herrschte uur ein Wille, der des Kaisers. So wurden die Verhältnisse unter Oktaviauus, dem der Senat den Titel Augustus (der Erhabene) gab, und so blieben sie. Um die Macht des Kaisers besonders zu stützen, schuf Augustus sich eine Garde, die Prätorianer in Rom.
Der Kaiser leitete säst alle öffentlichen Angelegenheiten, so die Finanzen Verwaltung, des Reiches. Da nur ein Teil der Provinzen vom Senate beaufsichtigt wurde, ein anderer Teil aber vom Kaiser, so gründete er eine besondere Kasse, die den Namen Fiskus (Geldkörbchen) erhielt. Ebenso wurden geleitet die Getreideversorgung Roms, der Straßenbau, die Flußregulierung des Tiber, die Feuerwehr Roms.
Die Hauptstadt Rom wurde von Augustus besonders prächtig ausgebaut. Man sagt, Augustus übernahm Rom als Ziegelstadt und hinterließ eine Marmorstadt. Auch die Sitten suchte er zu bessern, freilich ohne Sitten. Erfolg. Man liebte Genuß und Üppigkeit. Die Roheit der gebildeten Stände zeigte sich besonders im Wohlgefallen an den Fechterkämpfen (Gladiatoren) nud an den Tierkämpfen.
2. Die Bildung des Jahrhunderts und besonders der Augusteischen Zeit.
Schon in den letzten Jahren der Republik waren Dichter und Geschieht- Achter und schreiber hervorgetreten. Die Rednerkunst (Cicero) hatte am griechischen schreibet. Vorbild sich gehoben. Jetzt fanden die literarischen Künste an Augustus einen eifrigen Förderer. Sein Freund Mäeenas unterstützte ihn darin anfs eifrigste. Berühmte Dichter der Zeit sind: Vergil, der ein großes Epos über Vergil. die Anfänge Roms und damit eine Fortsetzung der Ilias Homers gab. Das Epos hieß die Änei's, weil Äneas der Hauptheld desselben ist. Ein anderer Dichter war Ovid, der griechische und römische Sagen hübsch darzustellen Oöib. verstand (seine Verwandlungen). Beliebt waren Terenz und Properz, die |e™earjunb Elegieen dichteten. Einer der bekanntesten ist der Odendichter Horaz gewesen. Horaz. Unter den Geschichtschreibern ragt besonders Livius hervor, von dessen um- Livms. fassendem Werk nur einiges erhalten ist. Diese Dichter aber wurden alle mehr oder weniger von den Griechen beeinflußt. Die Hauptuniverfitüt des Reiches war Athen. Auf Rhodos war eine Rednerschule. So war die römische Geistesbildung in der Hauptsache griechische Bildung. Die griechische Wissenschaft wurde weiter gepflegt. Muster für die Geschichtschreibung war der Grieche Polybins, der einst Freund des jungen Scipio gewesen war und Polybius. den Brand Karthagos gesehen hatte. Für die Geographen war Vorbild Eratosthenes, der im 3. Jahrhundert vor Christus gelebt hatte. Er ist der Eratosthenes. bedeutendste Geograph des ganzen Altertums gewesen und hat auch den
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Extrahierte Personennamen: Augustus Cäsar Augustus Augustus Augustus Augustus Augustus Polybins Scipio Eratosthenes Christus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Roms Roms Rom Rom Roms Athen Rhodos
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Europas und Nordamerikas. Ter Außeuhandel steigt stetig. Im Jahre 1907
betrug die Einfuhr 1038 Millionen, die Ausfuhr 908 Millionen Mark. Die
Hauptgegenstünde der Einfuhr sind Rohbaumwolle (242), Eisen und Stahl (73),
Reis (65), Zucker (36), Wolle (30), Maschinen (20), Indigo (aus Deutsch-
land) (12). Der Hauptgegenstand der Ausfuhr ist Seide und Seidenstoffe (331),
es folgen Baumwollengarne und -gewebe (102), Kupfer (61), Kohlen (40),
Tee (27), Zündhölzer (20), Porzellan und Lackwaren (28), Kampfer (10). In
der Einfuhr steht Englaud au der Spitze aller Handelsmächte. Die Ausfuhr
Japans geht hauptsächlich uach Frankreich (Seide), nach den Vereinigten Staaten
(Seide und Tee) und nach China (Streichhölzer, Gewebe, Fische). Deutschland
erhält aus Japan Seide, Kampfer, Strohbänder zu Hüteu, es liefert vor-
wiegend Metallwaren, Farbstoffe und Instrumente.
6. Stääte. Tokio ^(2^/8 Mill. Einw.), die Hauptstadt des Landes, gleicht
iu ihren Verkehrs- und Beleuchtungseinrichtuugen einer europäischen Großstadt.
In den letzten 30 Jahren ist sie eine bedeutende Industriestadt geworden. Sie
liegt an der seichten Bucht gleichen Namens. Durch die Lage an einer
tiefen, geräumigen Bucht, die Nähe der Hauptstadt und die großen Tee- und
Seidenbezirke der Umgebung ist Yokohama (394 T.) die erste Hafenstadt
Japans geworden. Die zweitgrößte Hafenstadt ist Kode (500 T.). Für deu
Verkehr mit China und Korea hat Nagasaki (176 T.) die günstigste Lage.
Osaka (1,2 Mill. Einw.), das „japanische Venedig", ist für den Binnenhandel
die wichtigste Stadt Japans.
Mit Japan ist jetzt auch das Kaiserreich Korea (218000 qkm, 12 Mill.
Einw.) vereinigt worden. In dem warmen Süden herrscht der Reisbau vor.
Der Norden liefert Getreide. Die Küstenbewohner sind Fischer. An Boden-
schätzen sind anßer Gold auch Eisen, Kupfer und Kohlen vorhanden. Zur
Ausfuhr gelangen Seide und Papier.
Iv. 5üäaner>.
1. Vorderindien.
(4865000 qkm, 300 Mill. Einw., 61 auf 1 qkm.)
Vorderindien besteht aus drei natürlichen Landschaften. Im Norden
trennt der Himalaja Indien von Zentralasien. Zwischen dem Oberlans des
Indus und der Mündung des Ganges breitet sich ein gewaltiges Tiefland
(Hindostan) ans. Ostlich von dem Unterlaus des Jndns liegt die Wüste Tharr.
Das Gebiet südlich. vom Narbada nimmt das Hochland Dekan (^üden) ein.
1. Der Himalaja (— Heimat des Schnees) ist das mächtigste Hoch-
gebirge der Erde. Es nimmt einen ebenso großen Raum ein wie das König-
reich Preußen, dreimal so viel wie die Alpen. Der höchste Berg ist der Mount
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Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Europas Nordamerikas Deutsch- Japans Frankreich China Deutschland Japan Tokio Yokohama Japans China Korea Osaka Japans Japan Korea Himalaja_Indien Zentralasien Narbada
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2. Die "Cicfcbenc am Fuße des Himalaja besteht aus dem Fünfstromland
lpandschab) im Westen und dem eigentlichen Hindostan. Das Fünfstromland
hat seinen Namen von den fünf Nebenflüssen, die der Indus, nachdem er
den Himalaja durchbrochen, auf feinem Mittellauf aufnimmt. Für die
Schiffahrt hat der Indus geringe Bedeutung, da die Stromschnellen im Mittel-
lauf und gewaltige Sandmassen an der Mündung die Schiffahrt hindern.
Das Fünfstromland gehört zu den fruchtbarsten Gebieten von Indien. Von
den fruchtbaren Gebirgstälern im Himalaja wird Kaschmir wohl der Garten
Indiens genannt. Aus den Haaren der Kaschmirziege werden kostbare Schals
hergestellt.
Hindostan ist die gewaltige Tiefebene am Ganges und Brahmaputra.
Ter Ganges entsteht aus zwei Quellflüssen. Als mächtiger Strom erreicht
er die Ebene. Von seinen Nebenflüssen sind 12 größer als der Rhein. In
Bengalen ist er schon so öreit, daß man nicht von einem Ufer zum andern
sehen kann. Bei seiner Mündung bildet er gemeinsam mit dem Brahmaputra ein
Delta, das Bayern an Größe übertrifft. Er führt jährlich etwa 200 Miß. cbm
Schlickstoffe dem Meere zu. Der Ganges, die Lebensader Indiens, ist bis
zum Himalaja schiffbar. Große Seeschiffe können bis Kalkutta fahren.
Im April beginnt mit der Schneeschmelze im Himalaja der Ganges zu
steigen. Vom Mai bis November steht Hindostan unter der Herrschaft des
Sommermonsnns. Daun gibt es fast täglich Gewitter mit Regengüssen. Im
August sind viele tausend qkrn vom Ganges überflutet, der den Boden mit
fruchtbarem Schlamm bedeckt. Durch die Überschwemmungen des Ganges
haben sich am Fuße des Himalaja und namentlich im Mündungsgebiet mächtige
Sumpfgebiete gebildet, die Dschungeln. Bambusrohr, Schlingpflanzen und
Schilf bilden mächtige Dickichte. Hier lauert der blutgierige Tiger auf seine
Beute. Da rascheln die gefährlichen Giftschlangen. Dort bahnt sich das plumpe
Nashorn seine Pfade. Am Wasser harrt das gefräßige Krokodil auf Beute.
Das übrige Tiefland ist von unvergleichbarer Fruchtbarkeit. Auf dem
feuchten Schlammboden schießt bei dem heißen Klima die Pflanzenwelt üppig
hervor. Manche Pflanzen machen in einer Nacht singerlange Triebe. Die
Felder können mehrere Ernten <Reis 4) hervorbringen. Nirgends werden fo
viele Arten von Feldfrüchten aller Art gepflanzt wie in Indien. Für die
Ernährung der Jndier spielt eine Hirseart (Sorghum) die Hauptrolle. Der
Pandschab liefert zur Ausfuhr viel Weizen. Indien liefert mehr Reis als
alle übrigen Länder Asiens. (S. 104.) In der Erzeugung von Baumwolle
wird es nur von den Vereinigten Staaten übertroffen. Neben Baumwolle
kann auch viel Jute ausgeführt werden.
Die Wüste Tharr östlich vom Unterlauf des Indus hat keinen Anteil
am Sommermonsun. Der Regen fehlt fast völlig. Im Klima stimmt sie mit
Arabien und Vorderasien überein.
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3. Das Hochland von Dekan wird im Osten und Westen von Rand-
gebirgen eingeschlossen. Die Westghats erreichen eine durchschnittliche Höhe
von 1000 m. Die Basalt- (Norden) und Granitberge (Süden) fallen znr
Küste steil ab, nach Osten gegen sie allmählich in die Hochfläche über. Die
Ostghats sind der steile Ostrand der Hochfläche. Weil sich das Hochland von
Dekan nach Osten senkt, wenden sich die Flüsse dem Bengalischen Meere zu.
Verbreitung der wichtigsten Nutzpflanzen in Indien.
Den Westghats bringt der Sommermonsun reiche Negenfälle, während die
Ostghats ihre Niederschläge zur Zeit des Wintermonsuns erhalten. Das
Hochland selbst ist regenarm. Im regenarmen Innern sind Grassteppen nicht
selten, jedoch wird hier auch uoch viel Hirse angebaut. Die gut bewässerten
Randlandschaften liefern Baumwolle, Kaffee, Tee und Jute. Durch das Aus-
bleiben des Regeus entstehen oft in großen Bezirken Hungersnöte.
Die Insel Ceylon stimmt in ihrer Bodengestalt mit dem südlichen Teil
der Westghats überein. Der Adamspik ist 2200 m hoch. Infolge der reichen
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Bewässerung und des heißen Klimas ist Ceylon das Land der Palmen, des
Kaffeebaums und des Teestrauches. Ceylon und die Landschaft Assam liefern
jetzt schon mehr Tee als China, das Heimatland des Tees. Ceylon erzeugt
auch den besten Zimt und viel Pfeffer.
4. Mivtsckaftlicke Verhältnisse. Der größte Grundbesitzer der Wel^
ist die indische Regierung. Im Nordeu, wo der Kleiubesitz vorherrscht, pachtet
der Pächter sein Laud unmittelbar von der Regierung. Im Süden haben einzelne
Pächter große Flächen vom Staate auf eine Reihe vou Jahren übernommen.
Sie geben sie dann an Unterpächter ab. Die Regierung hat durch Anlage von
künstlichen Bewässerungen und die Ciusühruug des Teeanbaus die Erträge
des Landes sehr gesteigert.
Durch die Fürsorge der englischen Regierung hat Indien das dichteste
Eisenbahnnetz in Asien. 'Infolgedessen können die Mineralschätze ausgenutzt
werden. Indien liefert die meisten Kohlen in Asien. Es gewinnt für
50 Millionen Mark Gold, ist auch reich an Edelsteinen aller Art. In neuerer
Zeit hat sich auch der Fabrikbetrieb nach europäischem Muster sehr ausgedehnt.
In Baumwollgarnen tritt Indien auf dem asiatischen Markt schon in Wett-
bewerb mit England.
5. Handel. Der Außenhandel Indiens ist größer als der aller übrigen
Staaten Asiens. Die Einfuhr hatte 1909 einen Wert von 1850 Millionen
Mark, die Ausfuhr 2170 Mill. Mark. Die Hauptgegeustände der Ausfuhr
sind Jute, Baumwolle (343), Reis, Häute, Öle, Tee, Lpium (116), Weizen,
Wolle, Kaffee, Holz. Obwohl Indien viel Rohbaumwolle gewinnt, führt es
doch für über 500 Mill. Mark Baumwollgewebe eiu. Die wichtigsten Gegen-
stände der Einfuhr sind daneben Metallwaren, Zncker, Eisenbahnmaterial,
Seide, Kleiderstoffe, Farbwaren, Papier. Die Hauptverkehrsländer für Indien
sind England, die Kolonien Englands, Deutschland, die Vereinigten Staaten,
China, Japau.
6. Die kenokner. In Vorderindien treffen wir fast alle Menschen-
raffen und Bekenner der Hanptreligionen. Das Hauptvolk siud die Hindu.
Sie haben die dunkleren Dravidas aus dem sruchtbareu Hindostan nach
dem südlichen Dekan verdrängt. Die Hindu haben einen schönen, kräftigen
Körperbau. Sie siud klug und geschickt. Sie haben großartige Bauwerke
errichtet.
Tie alte Einteilung der Hindn in streng geschiedene Kasten läßt sich in
der Neuzeit nicht mehr genau durchführen. Nach Ansicht der Hindn gingen
aus dem Mnnde Brahmas die Priester, aus seinen Armen die Krieger, aus
seineu Scheukelu die Kaufleute und ans seinen Füßen die Handwerker und
Diener (Kulis) hervor. Die Urbevölkeruug wurde von den eingedrungenen
Hindu verachtet und gemieden (Parias). Neben Brahma, dem Schöpfer,
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Extrahierte Ortsnamen: Ceylon Ceylon China Ceylon Nordeu Indien Asien Indien Asien Baumwollgarnen Indien England Indiens Asiens Indien Indien England Englands Deutschland China Japau
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Mangel des Familien-glücks und der erwünschten Nachfolge.
Tiberius einziger Thronrebe.
Augustus'tod 14 n. Chr.
Des goldenen Zeitalters der Litteratur Weiter Abschnitt.
Es blüht die Dichtkunst: P. Vergilius Maro (aus Audes bei Mantua) — Äneis, Eklogae, Georgien, Bukolika. Q. Horatius Flaceus aus Venusia (Oden. Epodeu. Satiren) — beide in Mäeenas' Gunst. A. Tibnllns begünstigt von M. Valerius Messala Corviuus, der selbst dichtete; S. Propertius — Fortsetzer der Lyrik des Catullus ■— P. Ovidius Naso aus Sulmo (Metamorphosen. Fasten). Tristia (in Tomi am schwarzen Meer verfaßt, wohin er verbannt war).
Geschichtschreibung: T. Livius Pataviuus, G. Asi-uius Pollio (verloren). Trogns Pompejus, Cornelius Nepos; auch Valerius Maximus (vergl. o. S. 5 die Quellen und n. S. 141). Nb. Darunter schon Übergänge des goldenen Zeitalters zum silbernen. —
17 v. Chr. Säkularfeier (Horatii carmen saeculare).
Die Familie des Augustus.
Viel Unglück hatte der Herrscher in seinem Hause: Julia, einziges Kind, einerseits so leichtfertig, daß sie nach Pan-dataria (2 v. Chr.) verbannt wnrde, andrerseits doch die natürliche Kaisermacherin, vermittelst ihrer Hand. Es starben: Ihr erster Gemahl Marcellus, Sohn der Oetavia (24/3), Drusus (f 9 v. Chr.), und G. und Lucius Cäsar (4 und 2 n. Chr.), Julias Söhne aus der zweiten Ehe mit Agrippa — die geliebten Enkel des Augustus.
Es blieb nur Tiberius— seit 11 v. Chr. vermählt mit Julia; dann adoptiert (4 v. Chr.), wie von dem Tiberius der Germauieus, und Mitregent. Tac. Ann. I. 3: illuc cuncta ver-gere: filius, collega imperii, consors tribunicise potestatis adsumitur. Hatte Livia darauf hingearbeitet durch gewaltsame Mittel, mit Hülfe ihres Arztes? Ohne solche jedenfalls.
Augustus starb auf einer Reise in Nola. Ihm wurden göttliche Ehren zu teil: Altäre errichtet. Ihm zu Ehren der Monat Sextilis Augustus genannt (wie der Quiuctilis Julius) Nb. Die „Diviuität" wird ein dauerndes Monarchenattribut.
Tiberius Claudius Nero 14—37.
O hoznines ad servitutem paratos.
Tacit. annal. Hi, 65.
Unzweifelhaft ein tüchtiger Feldherr (bewährt in den Alpenländern, Germanien und Pannonien), ein tüchtiger Finanz-mann (450000000 Mark) — schon betagt und geneigt zur Menschenverachtung: Keim des späteren Wütens)."
*) Auch Tacitus, der hauptsächlich um seiner schneidenden Charakteristik des Tiberius willen in den Augen der neueren Kritiker mehr und mehr gesunken ist, erkennt zweierlei Abschnitte des Lebens an, nur daß er den
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Extrahierte Personennamen: Tiberius P._Vergilius_Maro Horatius_Flaceus Valerius_Messala_Corviuus P._Ovidius_Naso Livius_Pataviuus Trogns_Pompejus Cornelius_Nepos Valerius_Maximus Augustus Julia Marcellus Drusus Lucius_Cäsar Cäsar Julias_Söhne Agrippa Augustus Julia Tiberius Livia Augustus Augustus Julius) Tiberius Claudius_Nero Tiberius
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Buntes litterarisches Treiben in Rom: Die Griechen — erst
geduldet, dann gefeiert — reißen die Römer mit fort. Der Ju-
gendnnterricht von Staatswegen geschützt: Cäsar verleiht allen Lehrern der artes liberales (rote allen Ärzten) in Rom das
Bürgerrecht. Alle hervorragenden Männer der Zeit, mehr und
mehr die Söhne der Optimaten überhaupt bringen eine Zeit des Studiums in Griechenland (Athen, Rhodus) zu. Griechische Schriftsteller im Dienste des geistigen Lebens Roms seit Polybins.
Für die bildende Kunst ist die Zunahme des (modischen?) Kunst. Wohlgefallens an den in den Kriegen gesehenen und erbeuteten Kunstwerken wichtig; die Bauten werden immer prächtiger (hymet-tischer Marmor). •
Griechische Musik (und Tanz) wurde gepflegt, aber die eigene Schöpfung geht eher zurück.
In den Bürgerkriegen hindert den Aufschwung besonders der bildenden Künste der Geldmangel.
Die Konzentration der Macht wie der Mittel in einer Hand belebt sie allmählich. Das Zeitalter des Angustus, bildet die Ergänzung dieses Cäsarisch - Ciceronianischen als sein zweiter Abschnitt.
Iv. Periode: 44—30, Der entscheidende Sieg der Monarchie: endgültiger Übergang zum Kaisertum. Antonisch-Oetavianische Epoche.
.Cäsars Tod wirkte ähnlich wie Sullas Rücktritt: Die Provinzen, Klientel- und Barbarenstaaten zwar wurden als solche nicht erschüttert — dafür war das römische Reich zu fest gefügt. Aber in Italien ward die Frage des Nachfolgers sogleich brennend.
Die Nächsten der Erbschaft schienen (oder wähnten sich) Streit um die M. Antonius consul, M. Ämilius Lepidus, der magister Erbschaft, equitum des Diktators; besonders aber der Großneffe und (testamentarische) Adoptivsohn G. Octavius (nachdem er Kunde Nachster^und von der Adoption empfangen: G. Julius Cäsar Octavianns), Erbe'deta-der in Apollonia studierte und den Augenblick des Beginns des titanu--Partherkrieges erwartete, jetzt aber schleunigst nach Italien kam.
Schon längst hatte Cäsar ihn als Sohn behandelt (z. B. sich um seine Erziehung bekümmert, ihn Prvskribierte losbitten lassen). Nb. Vergl. das Verhältnis des Perikles zu Aleibiades.
Geboren 63 v. Chr. (im Konsulate Ciceros) ist er jetzt neun- klug und zehn Jahre alt: Er ist selbst klug — über seine Jahre —, gut siü(md>-beraten und vom Glücke begünstigt.
Gegenüber stehen die Mörder, die anfangs nur auf dem Kapitol sich sicher fühlen, einen Rückhalt aber an der teicdcrmör-Mehrheit im Senat finden (Amnestie), der Antonius — durch auf den Sc-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Sullas_Rücktritt Sullas Antonius Ämilius_Lepidus Julius_Cäsar_Octavianns Cäsar Apollonia Cäsar Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Griechenland Athen Rhodus Roms Antonisch-Oetavianische Italien Italien
Arier und Urbevölkerung.
Erste Niederlassung der Arier im Indus-(Stebiet.
Patriarcha lischc Zeit.
1. Nördliches Dreieck zwischen Indus, Himalaya (Jmaus Mons?) und Bindhya-Gebirge (Vindins Mons), das eigentliche Ariarta (Arierland, noch heute Hauptgebiet und Sitz der Hindus». Das Land der Mitte um den Djnmna und oberen Ganges: Madhjadessa? Brennend heiße Ebene, fruchtbares Tiefland des Ganges; hier üppigste Vegetation, Palmen, Mangohaine, Gärten, Felder mit doppelter Ernte, fast müheloser Ertrag.
2. Südliches Dreieck: Dekhan, zwischen Bindhya-Gebirge, West-Ghats (Küste Malabar), Nilgherri-Gebirge und Ost-Ghats (Küste Koromandel). Flüsse: Namados, Godawery, Kistnah, Krishua. Ein wildes, waldiges, gebirgiges Plateau mit dichten Dschungeln (d. H. ein Gewirr von Bäumen, dichtem Unterholz, unzähligen Sträuchen und Schlingpflanzen) bedeckt.
Süd spitze, vom Gap an erfüllt vom Aligherri-Gebirge.
Dazu gehört: Ceylon (Taprobane oder Salice insula. Zusammenhang mit dem Festlande?).
Ethnologie. 1. Hellfarbige Bewohner (Hindus) besonders im nördlichen Teil, Zusammenhang mit dem baktrischen, medischen, persischen Stamm in unserm Jahrhundert nachgewiesen. Die Hindus sind Ost-Arier, das östlichste Glied der indogermanischen Familie.
2. Dunkelfarbige wollhaarige Urbewohner (Äthiopen des Ostens).
Geschichte. Gemeinsame Urheimat der (Ost- und West-) Arier wahrscheinlich zwischen Bolor-Dagh und Hindu-Kuh (Paropanisns) am oberen
Oxus. Bon dort stieg der eine Zweig nach Iran, der andere, dem Kabul-
Paß folgend, in das Indus-Land (auch Eranier?). Wann? 800? Um 600 ist die Brahmavarta entwickelt (s. S. 21).
Die ostarische Geschichte ist lehrreich, mehr als beglaubigte Kulturgeschichte oder gar Geschichte des inneren Lebens, wie als politische Geschichte. Bezeichnend die indogermanische Sinnigkeit.
Die Quellen der älteren Zeit sind weder Baudenkmale, noch Geschichtswerke, sondern Werke der Dichtkunst und Religion.
Bei dem Mangel an historischem Sinn eine eigentliche Chronologie unmöglich. Wir unterscheiden drei Perioden:
1. Periode: X—500.
2. Periode: 500—327 (Alexander Magnus).
3. Periode: 327—jetzt (Zeit der Invasionen und der Fremdherrschaft).
Nb. Hierher gehört nur die erste Periode. Wir geben jedoch als
Anhang den Ausblick auf die spätere Geschichte. *)
1. Periode. Sie zerfällt in drei Teile (oder Stadien der Entwickelung).
1. Stadium: Das Leben im Pendjab, Fünfflußland — Indus.
Quellen: Die heiligen Vedalieder oder -Gebete (besonders der Rig-Veda).
Zustand: Das Volk treibt Ackerbau und Viehzucht und lebt gauartig in kleinen Stämmen, an deren Spitze ein Patriarch, der Vi^pati (Ssanörriq) steht. Seine Genossen: Vai^jas,
*) Es scheint dafür hier der geeignetste Platz.
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Extrahierte Personennamen: Krishua Alexander_Magnus Alexander Magnus
Um die Mitte des dritten Jahrhunderts führt der mächtige König Asoka in seinem Reich den Buddhismus ein; ähnlich in den Nachbarreichen.
Die auf die iudo-kythische Invasion (Hiungnu) folgende nationale und damit brahmanische Reaktion wird dem fremdartig erscheinenden Buddhismus verderblich seit dem Befreier des Landes, Vicramaditya (unter diesem der Dichter Kalidasa — Sakontala). Verknöcherung des Buddhismus, der im 6—7. Jahrhundert in Indien ausgerottet, reformiert in Tibet (als Lamaismus mit einer vollständigen Hierarchie — Dalai-Lama an der Spitze) sich behauptet und auch nach China sich verbreitet. Indien eine Beute der Fremden. 1000: Mahmned, 1398: Timur Lenk. 1525: Reich des Großmogul in Delhi. Seit 1498: Europäer.
Indiens weltgeschichtliche Leistung: Die erste Aufstellung des Pantheismus und des Pessimismus in Religionssorm. Ältester Vertreter der Mongolen. China. (Das Land der Seres bei den klassischen Völkern.)
Geographie. Kern des chinesischen Reiches zu allen Zeiten sind die Chinesische Landschaften um das Flußpaar Hwaug-Ho und Yank-tsze-kiang, gelber und G6enc-blauer Fluß. Nord-China ist ein außerordentlich fruchtbares, dem Ackerbau günstiges ebenes Gebiet. Der Boden bedeckt mit Löß (eine braune, leicht zu zerreibende und doch bei Wasserdurchbrüchen wandartig stehenbleibende Erde?) Ost-China völlig ebenes Gebiet des Unterlaufes der Flüsse.
Süd-China ein Alpenland; ähnlich so West-China mit Gebirgsland.
Ethnologie. Mongolen — vielleicht mit Aufsaugung einer älteren oder Urbevölkerung. Die Chinesen wanderten wahrscheinlich vom Tarim-becken in ihr geschichtliches Gebiet. —
Auf einen Zusammenhang in vorgeschichtlicher Zeit weist eine gewisse Analogie der Kultur, die Gemeinsamkeit astronomischer Kenntnisse, besonders die bezeichnende Übereinstimmung ihrer Anschauung von den Mondstationen oder dem Mondsternkreis (Bahn des Mondes) mit denjenigen der Inder und Araber.
Quellen. Einheimische: 1. Der wahrscheinlich von Confncins zu- Chinesische sannnengestellte Shuking — geschichtliche Dokumente, Reden, Proklamationen, Geschichts Ratschläge der Staatsmänner, umfassend die Zeit von 2357—720 v. Chr. "e"
Die Chronologie ist bis 1100 unzuverlässig.
Tendenz: Die philosophischen Grundlagen des altchinesischen Staatswesens darzulegen. — Grundlage von des Konfucius Reformation 213 verbrannt, aber zum größeren Teil wiederhergestellt.
2. Tshu-shu oder die Bambusbücher des (295 v. Chr. gestorbenen Lehnsfürsten) Hsiang von Wei. (Aufzeichnungen geschichtlichen Inhalts.,
3. Das Geschichtswerk des Sz-ma-tsitzn (100 v. Chr.)
Ausländische: Marko Polo (veuetian. Reisende; 13. Jahrh.). Engländer,
Deutsche (Missionar Gützlaff. v. Richthofen, hervorragendste Darstellung).
Geschichte. Sage von Fohi, dem ,Urheber der Kultur. Sagenhafte Beginn einer chronologisch brauchbaren Überlieferung erst um Sfbsnoo. 1100 v. Chr.
*) In Deutschland verbreitet am Rhein.
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das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die
Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf
Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel.
Europäische Besitzungen.
1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter-
iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und
8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi-
münduug ist der Haupthandelsplatz.
b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa-
pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur
(184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage
Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien.
2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.),
Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden
Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt-
stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü
(30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch
als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi
(Kescho) 150 000 E.
Vorderindien.
Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo-
stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt
und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend
dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent-
lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe
sich mit dem Brahmaputra vereinigt.
Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone
in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba-
nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze,
feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge-
weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die
größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>
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