Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die fremden Erdteile - S. 25

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 25 — mit den Hindus vermischt haben. Sie haben dunkle Hautfarbe, mitt- leren Wuchs, volle Lippen und dichtes Haar, zeigen in ihrem Wesen Offenheit, Heiterkeit und Tapferkeit, andererseits aber auch ein hohes Maß von Selbstsucht. Die Frau nimmt als „Herrin des Hauses" neben dem Manne, dem „Herrn des Ackers", durchweg eine geachtete Stellung ein. Ein Hauptstamm der Dravidas sind die hochveranlagten Singhalesen im mittleren und s. Ceylon. Die Inder oder Hindus sind nach den Chinesen die zahlreichste aller Nationen der Erde. Etwa um das Jahr 2000 v. Ch. stiegen sie von den nw. Hochflächen hinab in das Pandschabgebiet und drangen erobernd nach Hindostän und Dekhan vor. Die herrliche Natur der neuen Heimat begünstigte bei dem Volke sehr früh die Entwicklung einer blühenden Knltnr. Die Hindus trieben bereits im grauen Alter- tum Kunstweberei in Baumwolle, sind die Erfinder der dekadischen Ziffern *), leisteten Großartiges in der Astronomie und in andern Wissenschaften. Alte griechische Schriftsteller (z. B. Herodot) berichten von den Palastbauten, den Riesenstädten und dem Reichtum indischer Fürsten, von den indischen Staatseinrichtungen, Straßenbauten und dem Gewerbefleiß der Bewohner. Noch heute bewuudert man die Meisterwerke indischer Dichtungen (Mahabharata, Rigveda, Sakuutala). Die uralte Religion der Inder ist der Brahmaismus. Daruach ist Brahma der Urgrund aller Dinge und durchdringt als Weltseele das All. In ihm vereinigt sich die Dreieinigkeit oder Trimnrti der indischen Götterlehre: Jndra, der Schöpfer, W i s ch n u, der Erhalter und S ch i w a, der Zerstörer. Unter letzterem verehrt man das in steter Veränderung sich immer neu gestaltende Leben. Die heiligen Bücher der Bedas wurden bereits vor 3000 Jahren in der alten Sanskritsprache (— der Reinen) verfaßt, deren Studium eiue bedeutende Umwandlung und Erfrischung in den europäischen Sprachwissenschaften hervorgerufen hat. Außer diesen Hauptgottheiten verehrt man noch zahlreiche Untergötter, gute und böse. Auch an die Seelenwanderung glaubt der Hindu, und manche Tiere sind ihm heilig. Der Brahmaismus schreibt zahllose Ceremonieen, Reinigungen, Weihungen, Räucherungen und Gebete vor. „Gute Werke, Gebete, Entsagung, Opfer und Selbstpeinigung gehören zu einem frommen Lebenswandel." Die Lehrer der Religion, die Priester, sind die gelehrten Brahminen; besondere Tempeljungsrauen, Bajaderen, tanzen bei der Feier religiöser Festlichkeiten; Fakirs bezeugen durch undenkbare Selbstpeinigung ihre Frömmigkeit. Mancherlei unmenschliche Sitten, die eng mit dem religiösen Kultus zusammenhängen, sind von den Engländern fast ganz ausgerottet. Dazu gehört die Witwenver- brennung und der Brauch fanatischer Büßer bei der Feier des „Wagen- festes" zu Ehren des Gottes Krischnah, sich von den Rädern des großen Götterwagens zermalmen zu lassen. — Die Quellen des Ganges, das heilige Benäres und andere heilige Stätten sind vielbesuchte Wallfahrtsorte. Die Tempel, Pagoden genannt, sind oft schwerfällige Steinkolosfe, im Innern aber aufs herrlichste geschmückt. Besonders berühmt sind die Höhlentempel bei Bombay (Elefanta, Salfette u. a.) und nö. von B. im Binnenlande diejenigen von Ellora. *) Man nennt sie „arabische Ziffern", weil sie durch den mittelalterlichen Verkehr der Araber nach dem europäischen Westen kamen.

2. Die fremden Erdteile - S. 28

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 28 — wenig durchforschtem Gebiete, entwickeln sich zahlreiche hohe, eng an- einander gedrückte Gebirgsketten von überaus wilder Natur, durch tiefe, schluchtenartige Thüler voneinander getrennt. Sie scheiden Tibet und das Gebirgssystem des Himalaja von den chinesischen Gebirgen. Zwischen den 5 hinterindischen Ketten, die aus diesem mehr inner- asiatischen Gebirgssystem heraustreten, fließen in langgestreckten Thälern 4 Ströme: Jräwadi, Salwen, Menam und Mekong. Die Strecken ihres Unterlaufs und ihre Mündungsgebiete sind weite Tief- ebenen von großer Fruchtbarkeit. Mekong und Salnen gehören zu den größten Strömen Asiens. Ihr Oberlauf reicht weit uach R., und das Delta des Mekong ist eins der größten der Erde. Hinterindien liegt ganz in der heißen Zone und gehört zum asiatischen Mousuugebiet. Das heißfeuchte Tropeuklima begünstigt in den Bergwäldern einen üppigen Waldwuchs (Tik-Holz) und auf dem fetten Schlammboden der Flnßthäler einen überaus ergiebigen Reisbau. Im allgemeinen erinnert die Tier- und Pflanzenwelt durchaus an diejenige von Vorderindien. Echt hinterindisch sind die Salanganennester, *) von den Chinesen als Leckerbissen geschätzt. Auf der Halbinsel Malakka sind die G u t t a p e r ch a b ä u m e **) und der Stein* otang ***) heimisch. Auch gehört die Halbinsel zu den wichtigsten Zinnländern. 2. Die Bewohner sind auf Malakka Mala Yen (wo die eigentliche Heimat dieser Raffe ist), im übrigen Hinterindien Mongolen, die aber stark mit indischem und malayischem Blute gemischt sind. Man unterscheidet drei Volksstämme: die Birmanen, die Siamesen und die Auuamiten. Da das Chinesentnm von jeher von großem Einfluß auf diese Stämme gewesen ist, bezeichnet man sie auch wohl als „Jndochinesen." Die Birmanen sind klein, aber wohlgestaltet, sehr lebhaft, höflich, aber auch unzuverlässig und infolge des Jahrhunderte langen despotischen Drucks mißtrauisch. Die Siamesen sind kriegerisch, streitsüchtig und verschlagen, ihre nicht unschönen Frauen fleißig und reinlich. Am höchsten in der Knltnr stehen die Annamiten, die zu chinesischer Bildung und Gelehrsam- keit neigen. In ihrem Gebiet haben sich auch die meisten Chinesen angesiedelt, fleißige Ackerbauer und rührige Handwerker und Händler. Die herrschende Religion in Hinterindien ist der B u d d h i s m n s. Sie entstand durch eine Art Reformation aus der ältern brahmanischen Religion. Ihr Stifter war ein Königssohn aus Nipal (Gantama), der zur Zeit des Cyrus als Buddha (Prophet, Erretter) auftrat. Er verwarf das Kastenwesen, lehrte Milde und Duldsamkeit gegen Menschen und Tiere, Enthaltsamkeit und Selbstbeherrschung, legte überhaupt das *) Von einer braunen Seeschwalbe, der Salangane, aus Seetang bereitet. **) Guttapercha, der erhärtete Milchsaft von isonandra gutta, wird zu Schläuchen, wasserdichten Zeugen, zum Überzug der Kabeldrähte u. s. tu. verwendet. ***) Die Stengel des Steinrotang (calarnus rotang), einer Schling- pflanze von ungeheurer Länge, liefern das sogenannte „spanische Rohr."

3. Die fremden Erdteile - S. 40

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 40 — führt, die er mit sich führt und weit bis ins Meer trägt (gelbes Meer). Seiner vielen Überschwemmungen wegen wird er „das Unglück Chinas" genannt. — Wichtige Pässe der Nordgrenze sind durch altes, starkes Mauerwerk gesperrt; hie und da erheben sich auf der Grenzlinie in ziemlichen Abständen von einander große viereckige Türme, der Über- lieferung nach alles Reste eines riesigen Grenzwalles, „der großen chinesischen Mauer", die vor mehr als 2000 Jahren ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut haben soll.*) [ ^üvchtnct ist mit Ausnahme des zum chinesischen Tieflande gehörigen Mündungsbeckens des Jängtsekjang durchweg Gebirgsland, dessen Aufbau bei der hier mangelnden Lößerde scharf hervortritt. Zwischen den einzelnen Gebirgsrücken finden sich vielfach vertiefte Becken, welche Senkungsfelder und zum Teil ehemalige Meeresbuchten aus vorjurafischer Zeit darstellen, die jetzt von fruchtbarem Alluvialboden bedeckt sind. Entwässert wird Südchina hauptsächlich vom Jängtsekjang, (= Sohn der Provinz Jang), auch „blauer Fluß" genannt, dessen Quellen tief in Jnnerasien liegen. Er ist der längste Strom Asiens. Sein Unterlauf ist durch deu Kaiserkanal mit dem Hoanghö ver- bnnden. Von den s. Strömen ist besonders der Sikjang (= West- strom) zu nennen. Auch hat Südchina einen großen Reichtum an Seen. Das Pk l i m a) Chinas ist ein sehr günstiges. Zwar wehen im Winter von den Hochflächen Jnnerasiens rauhe Winde, die im N. Chinas trotz der süditalischen Breitenlage des Landes reichlichen Schnee- fall und Eisbildung hervorrufen; aber im Sommer bringen die Monsune reichliche Niederschläge bei tropischer Wärme, wodurch hauptsächlich die außerordentliche Fruchtbarkeit des Landes bedingt wird. Die Ebenen Nordchjnas sind mit Weisen. Hülsenfrüchten, Tabak und Gerste bestanden, während in Südchina Reisbau, Thee- und Baumwolleu-Kultur, Seidenzucht und Zuckerrohrkultur vorherrscht. China ist die uralte Heimat der Seidenraupe. . Auch die Fasane und Goldfische sind hier daheim. Unter den Drongen und Gewürzen, die neben den Hauptprodukten zur Ausfuhr kommen, sind .Rhabarber, chinesischer Zimmet,**) Kampfer, Trepang***) und Moschus f) zu nenneu. — Steinkohleulager, Porzellanerde und Petroleum sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze. 2. Die Bewohner find die Chinesen. Ihre weizengelbe Haut- färbe, das spärliche, straffe, schwarze Haar, die hervorstehenden Backen- knochen, die schiefen, enggeschlitzten „Mandelaugen" kennzeichnen sie ans den ersten Blick als Glied der mongolischen Rasse. Die Chinesen sind die zahlreichste aller Nationen der Erde. 1/± aller Bewohner der *) Schillers Rätsel: Ein Gebäude steht da seit uralten Zeiten zc. **) Die innere Rinde der Zimt-Kassia (persea cassia), die bei uns unter dem Namen Kannehl benutzt wird. ***) Trepang, deutsch auch Seegurke genannt, ist eine Holothurie, die ge- kocht, dann getrocknet und als Reizmittel angewandt wird. f) Moschus, eine krümelartige Ausscheidung des Moschustieres, die sich in einem Beutel am Unterleibe ansammelt. Starker Geruch. Verwendung in der Medizin und zu Parsümerien.

4. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

5. Erdkunde - S. 181

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 181 — dunkelfarbige Urbewohner. Verhältnismäßig sehr gering ist die Zahl der Europäer (etwa 200 000). Ungefähr 3/4 aller Bewohner Indiens sind noch Heiden (An- Hänger des Brahmaismus, Buddhismus u. a.), 57 Millionen bekennen sich zum Islam, 21/2 Millionen zum Christentum. Die ehemalige Einteilung der Hindu in vier Gesellschaftsklassen oder Kasten (Priester, Krieger, Ackerbauer und Gewerbetreibende, Dienende) ist in Anpassung an die modernen Erwerbszweige um- gestaltet, indem sich die beiden unteren in mehrere neue Kasten auf- gelöst haben. Die außerhalb der Kasten stehenden P a r i a s werden als rechtlos mit Verachtung behandelt. A. Die Kimataja-Länder. Am obern Indus liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, eine herrliche Alpenlandschaft, mit der Hauptstadt Srinagar (120 000 E.), wo die feinen Kaschmir-Shawls gefertigt werden. B. Das Tiefland des Indus. La höre (177 000 E.) im obern Jndusgebiet, dem fruchtbaren Pandschab, ist ein wichtiger Handelsplatz. — Peschawer (Peschauer, 84 000 E.) ist als „Thor Indiens" eine wichtige Grenzfestung gegen Afghanistan. C. Das Tieftand des Ganges. Es ist außerordentlich dicht bevölkert und hat viele große Städte. — Delhi (193 000 E.) an der Dschamna, dem großen rechten Nebenfluß des Ganges, soll früher als Residenz des Großmoguls 2 Millionen Einwohner gehabt haben. Aus der Glanzzeit sind noch viele herrliche Tempel und Paläste erhalten. — Allahabad am Zusammenflusse des Ganges und der Dschamna hat 175 000 E. Benares (220 000 E.) ist eine den Indern heilige Stadt mit vielen Badeplätzen in dem göttlich verehrten Ganges. - Patna (165000 E.) ist der Hauptmarkt für Opium, welches besonders nach China ge- liefert wird. — Kalkutta an dem auch Seeschiffen zugänglichen westlichen Mündungsarme des Ganges (862 000 E.) ist der Sitz der indischen Regierung und der zweite Seehandelsplatz.

6. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

7. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

8. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 69

1874 - Mainz : Kunze
— 69 - Spaniens und der Türkei. Resultat der Besitz von Algier (Numidien). Diese neue Provinz in subtropischer Zone, der- westlichste der drei einst gefürchteten türkischen Raubstaateu, mit einer Küstenlänge von mehr als 130 Meilen, zwischen Tunis (Karthago) und Marocco (Mauretanien), erstreckt sich im Innern den Atlas hinauf so weit als gerade die französischen Waffen reichen. Große Kriegsschule im Kampfe mit den eingebornen Mauren, Arabern, Berbern (Kabylen)*). Hauptstadt Algier, in schöner gesunder Lage, schnell emporblühend, der untere Stadttheil europäisch, der obere muhamedanisch. Dahinter in weiter Ausdehnung die Fruchtebene M etidja. An der Grenze von Tunis Bona (Hippo regius), nach dem Innern zu Eon- stantine (Cirta). Auch in den Oasen im Gebiet des kleinen Atlas Denkmäler der karthagischen und römischen Herrschaft. Die übrigen Besitzungen dienen zunächst Handelszwecken. Die bedeutendem: 1) In der Nähe des grünen Vorgebirges das durch die Sierra Leona von Guiuea geschiedene untere Flußland des S e- n e g a l und Gambia (Senegambie n). Tropische Productious- kraft dieses Landes; Gummi**). 2) Von deu beideu Maskareueu die kleinere Insel Bonrbon lreuuion) (s. Ii, §. 5). 3) In Vorderindien das Gebiet von Pondich e ry auf der Küste Coromaudel. In Hinterindien ist Frankreich jetzt glück- licher Rival Englands durch den auf der chinesischen Seite, in Cochinchina (Hauptstadt Hue) und Cambodja gewonnenen Einfluß. Das Delta des Maykauug mit der Stadt Saigun französisch. 4) In Polyuesien seit neuester Zeit die Marquesas- inseln, Neucaladouieu (Strascolouie) und das Protektorat über diecultivierteu Gesellschaftsinseln. Katholische Mission im Kampfe mit der evangelischen. 5) In Amerika kleinere Trümmer der frühern großen Be- sitzungeu: einige der kleinen Antillen, wie Martinique und *) Auch die Juden bilden in allen diesen mnhamedanischen Küsten- staaten einen ansehnlichen Theil der städtischen Bevölkerung; die länd- liche treibt weniger Ackerbau als Viehzucht. **) Die alten karthagischen Handelswege zwischen dem Mittelmeere und Hochsudan zu erneuern ist wegen der kriegerischen mnhamedanischen Ber- bern und Fnllahs jetzt noch nicht möglich.

10. Geschichte des Altertums - S. 145

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Das Julisch-Claudische Haus (31 v. Chr. bis 68 n. Chr.). 145 Octavia, M. Claudius Marcellus (23 v. Chr.) starb und ihre Söhne aus ihrer zweiten Ehe mit M. Yipsanius Agrippa, des Augustus treuem Freunde, C. und L. Cäsar, gleichfalls jung starben, auch Livias, des Kaisers dritter Frau, jüngster Sohn aus ihrer Ehe mit Ti. Claudius Nero, Nero Claudius Drusus, dahingegangen war, so entschloß sich Augustus, widerwillig und zögernd, seinen älteren Stiefsohn Tiberius Claudius Nero, der ihm stets un- sympathisch war, zum Nachfolger zu bestimmen und zwang ihn nach Agrippas Tode zur Scheidung von Yipsania Agrippina und zur Ehe mit Julia. Auch sonst hatte der Kaiser in seiner Familie vielen Kummer, besonders wegen des sittenlosen Lebens der Julia und ihrer Tochter Julia Ii. Er starb 14 n. Chr. zu Nola 76 jährig. Die Regierung des Augustus, dessen Berater Agrippa, ein tüchtiger Feldherr und ein Yerwaltungstalent, und der aus etrus- kischem Adel stammende Ritter C. Cilnius Mäcenas, ein feiner Diplomat und Beschützer der Künste, waren, brachte dem Reiche großen Segen und war des großen Lobes der Dichter jener Zeit im ganzen wohl würdig. Es ist bezeichnend, daß unter der Wirkung des von Augustus gesohaffenen Friedens die Literatur erblühte: Dichter wie P. Yergilius Maro, der Yerfasser des nationalen Epos „Äneis“, Q. Horatius Flaccus, der in den „Oden“ den heiteren Lebensgenuß besang, aber auch die sittliche Tüchtigkeit früherer Zeiten und die Verdienste des Augustus feierte und in den „Satiren“ und „Episteln“ die Torheiten der Zeit humorvoll geißelte, P. Ovidius Naso, der Schöpfer der „Meta- morphosen“, die Elegiker S. Propertius und Albius Tibullus, Geschichtschreiber wie Titus Livius, der die Geschichte Roms von seiner Gründung bis zum Tode des Drusus erzählte, sie gehören neben den älteren Schriftstellern Cicero, Cäsar, der den gallischen und den Bürgerkrieg erzählt hat, und Sallustius, dem Geschicht- schreiber der Kriege gegen Jugurtha und Catilina, zu den bedeu- tendsten Erscheinungen der römischen Literatur. Wenn Augustus von Heuchelei und Verstellung nicht frei war, so ergab sich das schon aus der Art, wie der Principat begründet worden war. Es ist begreiflich, daß sein Regiment auch vielfachen Widerspruch hervorrief; die berühmteste Verschwörung, die des Cornelius Cinna, entwaffnete er durch Begnadigung ihres Hauptes. Brettschneider, Hilfsbuch. V. 10
   bis 10 von 76 weiter»  »»
76 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 76 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 0
4 13
5 0
6 25
7 1
8 0
9 1
10 5
11 8
12 3
13 0
14 0
15 8
16 0
17 12
18 0
19 0
20 8
21 0
22 44
23 0
24 1
25 0
26 5
27 0
28 1
29 2
30 0
31 1
32 2
33 0
34 3
35 0
36 0
37 9
38 1
39 1
40 0
41 2
42 1
43 0
44 0
45 21
46 0
47 0
48 1
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 26
1 5
2 7
3 23
4 18
5 0
6 6
7 7
8 21
9 65
10 0
11 15
12 3
13 7
14 26
15 14
16 24
17 95
18 2
19 2
20 8
21 13
22 12
23 11
24 2
25 21
26 15
27 4
28 8
29 7
30 3
31 5
32 0
33 13
34 0
35 16
36 10
37 0
38 4
39 3
40 2
41 66
42 5
43 58
44 0
45 22
46 4
47 79
48 23
49 12
50 40
51 4
52 31
53 19
54 2
55 103
56 9
57 1
58 0
59 18
60 6
61 13
62 1
63 86
64 19
65 47
66 7
67 5
68 18
69 4
70 16
71 49
72 18
73 1
74 13
75 3
76 23
77 13
78 1
79 14
80 2
81 0
82 5
83 1
84 5
85 4
86 6
87 2
88 52
89 13
90 4
91 3
92 136
93 6
94 12
95 47
96 16
97 132
98 140
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 33
1 31
2 7
3 15
4 12
5 9
6 42
7 27
8 27
9 4
10 29
11 23
12 23
13 20
14 14
15 33
16 28
17 0
18 11
19 92
20 58
21 0
22 19
23 4
24 14
25 17
26 9
27 11
28 33
29 87
30 3
31 49
32 57
33 118
34 30
35 1
36 3
37 9
38 8
39 37
40 21
41 5
42 17
43 51
44 7
45 25
46 12
47 38
48 57
49 11
50 26
51 14
52 47
53 16
54 149
55 2
56 9
57 10
58 72
59 71
60 13
61 18
62 20
63 18
64 18
65 20
66 3
67 8
68 7
69 8
70 6
71 8
72 33
73 6
74 259
75 17
76 48
77 20
78 138
79 11
80 24
81 165
82 20
83 74
84 14
85 47
86 38
87 80
88 24
89 21
90 17
91 162
92 24
93 7
94 6
95 18
96 5
97 13
98 20
99 14
100 77
101 98
102 13
103 31
104 136
105 46
106 21
107 46
108 31
109 151
110 25
111 6
112 14
113 218
114 114
115 60
116 9
117 5
118 19
119 22
120 30
121 11
122 25
123 39
124 28
125 20
126 80
127 505
128 19
129 40
130 8
131 55
132 29
133 71
134 143
135 2
136 413
137 48
138 39
139 23
140 5
141 2
142 62
143 19
144 9
145 82
146 32
147 69
148 50
149 131
150 11
151 8
152 66
153 80
154 38
155 12
156 4
157 17
158 10
159 484
160 26
161 26
162 28
163 15
164 27
165 193
166 93
167 8
168 26
169 6
170 0
171 7
172 113
173 345
174 10
175 249
176 17
177 140
178 90
179 90
180 14
181 41
182 59
183 243
184 151
185 68
186 75
187 126
188 124
189 92
190 2
191 10
192 56
193 78
194 74
195 88
196 28
197 11
198 4
199 62