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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 184

1836 - Eisleben : Reichardt
184 Griechenland. Griechenlands von dem drückenden Joche der Türkischen Herrschaft, wird für Griechenland, in Hinsicht seiner Landeskultur und der wissenschaftlichen Bildung seiner Bewohner, ein neuer Zeitraum beginnen. Griechenland bildet einen monarchischen Staat, an dessen Spitze ein König, jetzt Otto, ein Sohn des Königs von Baiern, steht. Darin: 2) auf dem Festlande: Athen, Haupt- und Residenz- stadt, östlich don Zante, unweit des Meerbusens von Egina, war eine der berühmtesten Städte des Alterthums, ist aber jetzt sehr herabgckommcn, und enthalt noch viele Ruinen ihrer alten herrlichen Gebäude. Eine Festung auf einer Anhöhe beherrscht die Stadt. Auch wird jetzt hier ein königlicher Residenzpallast erbaut. Athen hat etwa 12,000 Einwohner. — Missolunghi, Stadt und Festung, östlich von der Insel Ecphalonia, am Ein- gänge in den Meerbusen von Patras, bekannt durch die hel- denmütige Vertheidigung der Griechen. — E 0 rinth, sonst eine der schönsten und berühmtesten Städte des Alterthums, jetzt sehr herabgekommcn, südwestlich von Athen, liegt auf der Land- enge, die von ihr den Namen führt, und die nördliche Halbinset Griechenlands mit der südlichen Halbinsel oder Morea verbindet, hat zwei Häfen, den einen am Meerbusen von Patras und den andern am Meerbusen von Egina, und auf einem Berge eine Festung. — Napoli di Romania, Stadt und starke Festung, südlich von Eorinth, auf einer Landzunge, an einem Meerbusen des Griechischen Meeres, hat einen großen Hafen und lebhaften Handel. — Maina, Flecken, südwestlich von Napoli di Ro- mania, an der südlichsten Spitze von Morea und unweit des Vorgebirges Matapan, ist der Hauptort der Maisiotcn, eines Griechischen Volksstam ncs, der sich immer frei von der Türki- schen Herrschaft erhalten hat. b) von den Inseln sind die bemerkcnswertheften folgende: Negroponte, durch eine Meerenge von der nördlichen Halb- insel Griechenlands getrennt, ist die größte Insel im Archipela- gus. — And ros, südöstlich von Negroponte, eine der ange- nehmsten und fruchtbarsten Inseln im Archipelagus. — Tine, felsig, aber sehr angebaut und stark bevölkert, liegt südöstlich von Andres. — Syros, Syra, südwestlich von Tine und von hohen Bergen durchschnitten, jetzt sehr bevölkert und den lebhaf- testen Handel treibend, mit der Stadt Hermopolis, welche die größte und blühendste Griechenlands und der Hauptsitz des Griechischen Handels ist, und einen Hafen und 30,000 Einwohner hat. — Naxos, Naxia, südöstlich von Tine, wo ein vor- trefflicher Wein gewonnen wird. — Hydra, kleine Insel, süd- östlich von Napoli di Romania und nahe an der Ostküste von Morea, ist zwar nur ein unfruchtbarer Felsen ohne Quellwasser, aber ungeheuer stark bevölkert und berühmt durch ihre Einwoh- ner, die als die geschicktesten Seeleute des Griechischen Meeres bekannt sind, und starke Schifffahrt und Handel treiben.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 30

1865 - Eisleben : Reichardt
- 30 — 431—338 4. Die Jeit des Verfalles. 431—404 Der peloponnesifche Krieg Athen's Bundesgenossen waren: Macedonien, Platää, die Inseln des Archipelagus und die asiatischen Colonien. Auf Seiten Sparta's stand, mit Ausnahme des neu- tralen Argos, der ganze Peloponnes, ferner im Hellas die Landschaften Megara, Phocis, Locris und Böotien. 431 König Archidamus fällt mit 60000 Mann in At- tica ein a). Die Athener plündern die Küsten des Peloponnes. Auf des Pericles Rath begab sich das Landvolk nach Athen, die Heerden wurden nach Euböa gebracht. 430 Wiederholung der gegenseitigen Einfälle. Die Pest in Athen. Einnahme von Potidäa. Den von Hunger aufgeriebenen Potidäern wird freier Abzug gestattet und die Stadt mit athenischen Kolonisten besetzt. 420 Belagerung von Platää. Pericles stirbt. Die Thebaner, alte Feinde Platää's, b ^hatten die Pelo- ponnesier gegen diese Athen befreundete Stadt aufgerufen. Sie hatte nur 480 Mann Besatzung, die sich heldenmü- thig vertheidigt. o) — Pericles starb an der Pest. Bon den nun austretenden Demagogen < Volksführern) gewann der Gerber Eleon den größten Einfluß. 427 Mytilene ä) von den Athenern wieder unterwor- fen. Die Peloponnesier erobern Platää. Der durch Eleon angeregte Beschluß, die Mytilener zu tödten, gereut das Volk, und derselbe wird noch rechtzei- tig widerrufen, ehe der Feldherr Paches ihn ausgeführt hat. Doch werdeu 1000 Rädelsführer hingerichtet. Die noch übrige Besatzung Platää's es wird von den Lace- dämoniern getödtetth und die Stadt zerstört. 425 Einnahme von Pylus und Sphacteria Der athenische Feldherr Demosthenes nimmt das mes- senische Pplus, doch nicht die davorliegende Insel Sphacte- a) Kurz zuvor wurde Melesippus als Herold nach Athen geschickt. Welche Worte rief er aus, als er ungehört wieder über die Grenze ging? b) Schon von den Zeiten der Perserkriege her. Auch hatten zu An- fang des Krieges die Platäenser 180 gefangene Thebaner hin- gerichtet. c) In welcher Weise befestigten sie die^Stadt? ä) Hauptstadt von Lesbos, einer der Sporaden. e) Ein Theil hatte sich glücklich durchgeschlagen. i) Welche Frage legten sic jedem Gefangenen vor?

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 37

1899 - Gera : Hofmann
37 Tüchtigkeit unwiderstehlich zu machen. Sie umfaßte den Staat, die Gesellschaft und die Familie. An der Spitze des Staates standen zwei Könige, welche Anführer im Kriege, die obersten Priester, Vorsitzende der Gerusia und Vollstrecker der Gesetze waren. Die Gerusia bestand aus 28 Geronten (Greisen über 60 Jahre) und den beiden Königen und war die höchste richterliche und Verwaltungsbehörde. Die fünf Ephoren führten anfangs die Aufsicht über die Sicherheit der Bürger; später legten sie sich auch die Aufsicht über die Könige bei und wurden so die wichtigste Behörde. Die Volksversammlung bestand aus den Spartiaten, die über 30 Jahre alt waren; sie beschloß die Gesetze durch bejahenden oder verneinenden Zuruf. Das Land um Sparta war in gleichgroße Freigüter für die Spartiaten, das dahinterliegende in gleichgroße Lehensgüter für die Periöken geteilt; der Grundsatz der Gütergleichheit sollte durchgeführt werden. Um Einheit und Einfachheit in der Gesellschaft zu erhalten, war aller Luxus, der Besuch aller Fremden und das Reisen im Aus- lande verboten, eisernes Geld und gemeinsames Essen eingeführt. Die Zuthaten zu den Mahlzeiten wurden von den Einzelnen nach bestimmtem Verhältnis geliefert. Berühmt ist die schwarze Suppe aus Schweine- fleisch, Blut, Essig und Salz. Bis auf die Familie und die Kinder- erziehung erstreckte sich das Recht des Staates. Schwächliche und ver- krüppelte Kinder wurden ausgesetzt. Vom- siebenten Jahre an wurden die Knaben öffentlich und gemeinsam erzogen. Sie wurden abgehärtet und körperlich fleißig geübt. Mitten im Winter mußten sie baden, barfuß gehen und auf Schilf aus dem Eurotas schlafen. Sie wurden häufig gegeißelt und durften dabei keinen Schmerz äußern. Zur Übung in der Kriegslist durften sie stehlen, wurden aber unbarmherzig gezüchtigt, wenn sie sich ertappen ließen. Den Alten waren sie Gehorsam und Ehrfurcht schuldig. Beim Sprechen mußten sie kurz und bündig („lakonisch") sein. Als Knaben gefragt wurden, was sie in Sparta lernten, antworteten sie lakonisch: „Gehorchen und befehlen!" — „Was wir als Männer wissen müssen!" — „In Athen lernt man reden, in Sparta handeln!" Nichts ehrte den Spartaner mehr als der Tod fürs Vaterland; nichts schändete ihn mehr als feige Flucht. Nicht um das Leben, wohl aber um die Ehre ihrer Söhne sorgten die Mütter. Siegreich mit dem Schilde oder tot auf dem Schilde, das war gleich ehrenvoll. Als einst eine spartanische Mutter erfuhr, daß ihr Sohn ehrenvoll gefallen sei, da rief sie glücklich: „Dazu habe ich ihn erzogen, daß er fürs Vaterland zu sterben wüßte!" An den Übungen der Knaben nahmen die Mädchen teil. Sie turnten und härteten sich ab. Die Frauen waren in Sparta mehr geachtet als irgendwo in Griechenland. 4. Lykurgs opfermutiges Ende und die Wirkung seiner Gesetze. Das Orakel zu Delphi urteilte über die Gesetze: „Solange Sparta ihnen treu bleibt, wird es groß, herrlich und unbesieglich sein!" Lykurg nahm einen Eid von seinen Mitbürgern, an seinen Gesetzen bis zu seiner Rückkehr nichts zu ändern, ging auf Reisen und kam nie wieder. Sparta aber dehnte kraft seiner Gesetze nach und nach seine Herrschaft auf den ganzen Peloponnes aus. — Besonders schwer war die Unter-

4. Deutsche Schulgeographie - S. 124

1908 - Gotha : Perthes
_124 hier viele Gegenden wegen ihrer hohen Lage ein verhältnismäßig rauhes Klima haben. Der Ackerbau hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die vorherrschende Ziegenzucht bedroht die letzten Reste des Waldes. Die Oliven- und die Weinkultur sind am einträglichsten; das Haupterzeugnis sind die Korinthen (getrocknete Trauben einer kernlosen Spielart). Von allen Völkern der Halbinsel zeichnen sich die Griechen durch all- gemeiner verbreitete Volksbildung aus und sind in dieser Beziehung wie in Handel und Schiffahrt würdige Nachkommen der alten Hellenen. Nördlich vom Golfe von Korinth liegt der Schwerpunkt jetzt wie im Altertum an der buchtenreichen, von Ebenen unterbrochenen'"Ostseite. Von der wasferscheidenden Pinduskette ziehen ostwärts zwei Gebirgs- züge: das kambunische Gebirge im N., das mit dem griechischen Göttersitze Olymps (nahezu 3000m) endet, und der Othrys im S., an der Küste erheben sich Ossa und Pelion, und dieses Gebirgs- Viereck Thessalien (ein kleines Abbild von Thracien) umschließt die Ebenen des Peneios, die Hauptkornkammer des Landes. Die nächste Landschaft, Böotien, besteht aus mehreren kleineren Ebenen (Theben, abflußloser, jetzt trocken gelegter Kopa'issee), die im N. durch niedere i) Griechisch, — der Leuchtende, weil größtenteils mit Schnee bedeckt.

5. Deutsche Prosa - S. 22

1900 - Gera : Hofmann
22 Ernst Curtius. Welch ein Fortschritt im Vergleich mit jenen Beutezügen, in denen griechische Scharen, wie die Wikinger der ügäischen See, zuerst in der Ge- schichte auftauchen! Aber auch diese Gründungen sind noch Ergebnisse großer Volksbewegungen, welche, vom nordischen Alpenlande ausgehend, die ganze Halbinsel durchwogten und erst in dem Doppelgriechenland diesseits und jenseits des Meeres zur Ruhe kommen. Es waren Kolonien ohne Mutterstädte, sie gehören noch dem griechischen Mittelalter an, wo in gärender Unruhe die Völkerschaften ihre festen Wohnplätze suchten. Mit dem neunten Jahrhundert ist Hellas äußerlich fertig, der Schauplatz hellenischer Geschichte naturgemäß abgegrenzt. Diese Grenzen waren aber nicht im stände, die Schranken zu bilden, innerhalb derer sich die anwachsende Volkskraft zurückhielt. Jetzt treten einzelne Städte hervor, welche ihren Beruf darin erkennen, die Schranken zu durch- brechen, den Überschuß an jungem Volk auswärts zu leiten und durch eine große Rhederei die Auswanderungshäfen ihrer Umlande zu werden. Das war der Anfang städtischer Kolonisation; dafür ist das achte Jahr- hundert das epochemachende. Milet war die erste Königin der Meere; dann Chalkis am stillen Fahrwasser von Euboia. Von Chalkis erhielt Korinth den Anstoß. Denn in Hellas wurde ja alles ein Gegenstand des Wettkampfes und bald gab es keinen günstig gelegenen Ort, von wo nicht aus enger Bucht die Seestraßen in das Weite gebahnt wurden. Was man draußen suchte, waren sehr reale Gegenstände. Denn die Städte waren diesseits und jenseits so dicht an einander gereiht, daß sie bei rasch an- wachsender Volksmenge außer stände waren, sich auf eigenem Grund und Boden die nötigen Hilfsquellen zu verschaffen. Man suchte und fand sie in den Gegenden, die von der Heimat am verschiedensten waren, in den breiten Stromthälern südrussischer Steppen wie im Delta des Nillandes. Hier fand sich unerschöpflicher Vorrat an Korn, an Fischen, an Holz, Metall und allem für den Schiffbau nötigen Material. Die Kolonieen wurden überseeische Vorstädte der Mutterstadt, für den täg- lichen Bedarf unentbehrlich. Aber das Bedürfnis war nicht der einzige Antrieb; der Gottes- dienst gab die Weihe. Als Apollodiener sind die Hellenen ihrer geistigen Überlegenheit sich bewußt geworden und damit auch der Verpflichtung, den heilbringenden Dienst auszubreiten. Die Errichtung eines Apollo- altars war das erste, wodurch der fremde Strand an Hellas geknüpft wurde. Jede Stadtgründung war eine Mission. Darum galten in Delphi die Männer, welche das Wasser der Arethufa tranken, d. h. die Bürger von Chalkis, für die besten aller Hellenen, weil sie am kühnsten Propaganda machten am Strande von Thrakien wie am Aetnafuß und am kampanifchen Golfe.

6. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 27

1892 - Gera : Hofmann
27 Mitrauen zu entwaffnen, verlie er Sparta auf 10 Jahre und hielt sich in gypten, Kleinasien und Kreta auf, um dort Gesetze und Sitten kennen zu lernen. Dann kehrte er auf Bitten seiner Mitbrger zurck und gab auf Grund der altdorischen Sitten und des dorischen Charakters seiner von Streit durchwhlten Vaterstadt neue Gesetze. 3. Lykurgs weise Gesetzgebung. Dieselbe wollte die Spartaner 820 durch Einfachheit und Migkeit zufrieden und glcklich, wie durch v. Chr. krperliche Abhrtung und kriegerische Tchtigkeit unwider-stehlich machen. Sie umfate deu Staat, die Gesellschaft und die Familie. An der Spitze des Staates standen zwei Könige, welche Anfhrer im Kriege, die obersten Priester, Vorsitzende des Rates der Alten und Vollstrecker der Gesetze waren. Der Rat der Alten wurde ge-bildet aus 28 Greisen, die der 60 Jahre alt und von tadellosem Lebens-Wandel waren, und den beiden Knigen. Er war die hchste richterliche und Verwaltungsbehrde. Die Volksversammlung bestand aus den Spartiaten, die der 30 Jahre alt waren, und beschlo die Gesetze durch be-jaheuden oder verneinenden Zuruf. Das Land um Sparta wurde zu gleichen Teilen unter die Brger verteilt. Die Grundstcke durften nicht verkauft werden. Um Einheit und Einfachheit zu erhalten, war aller Luxus, der Besuch von Fremden und das Reisen im Auslande ver-boten, eisernes Geld und gemeinsames Essen eingefhrt. Die Znthaten zu den Mahlzeiten wurden von den Einzelnen nach bestimmtem Ver-hltnis geliefert. Berhmt ist die schwarze Suppe aus Schweinefleisch, Blut, Essig und Salz. Bis auf die Familie und die Kindererziehung erstreckte sich das Recht des Staates. Schwchliche und verkrppelte Kinder wurden grausam ausgesetzt. Vom siebenten Jahre an wurden die Knaben ffentlich und gemeinsam erzogen. Doch dachte man dabei nicht an Bildung des Geistes durch Kunst und Wissenschaft, wohl aber wurden die Kinder abgehrtet und krperlich fleiig gebt. An den bungen der Knaben nahmen auch die Mdchen teil. Mitten im Winter muten sie baden, barfu gehen und auf Schilf aus dem Enrotas schlafen. Sie wurden hufig gegeielt und durften dabei keinen Schmerz uern. Zur bung in der Kriegslist durften sie sogar stehlen, wurden aber unbarmherzig gezchtigt, wenn sie sich ertappen lieen. Den Alten waren sie Gehorsam und Ehrfurcht schuldig. Beim Sprechen muten sie kurz und bndig (lakonisch") sein. Als Knaben gefragt wurden, was sie in Sparta lernten, antworteten sie lakonisch: Gehorchen und Befehlen!" Was wir als Männer wissen mssen!" In Athen lernt man reden, in Sparta handeln!" 4. Lykurgs opfermutiges Ende. Das Orakel zu Delphi urteilte der die Gesetze: So lange Sparta ihnen treu bleibt, wird es groß, herrlich und unbeweglich sein!" Lykurg nahm einen Eid von seinen Mitbrgern, an seinen Gesetzen bis zu seiner Rckkehr nichts zu ndern, ging auf Reisen und kam nie wieder. Sparta aber dehnte kraft seiner Gesetze nach und nach seine Herrschaft auf den ganzen Peloponnes aus.

7. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 28

1892 - Gera : Hofmann
28 1>) Kokon. 1. Athens wirre Zustnde. Whrend der dorischen Wanderung wurde Athen von den dorischen Stmmen belagert. Das Orakel sagte: Das Volk siegt, dessen König fllt!" Da ging der athenische König Kodrns verkleidet in das dorische Lager, fing Hndel an und wurde erschlagen. Die wegen des Orakelspruchs erschreckten Dorer zogen ab. Die Athener aber hielten keinen fr wrdig, die Krone eines Kodrus zu tragen, und schafften die Knigswrde ab. Dafr whlten sie Archonten1), erst auf Lebenszeit, dann auf zehn Jahre und zu-letzt neun Archonten auf ein Jahr. Um der wachsenden Unordnung zu steuern, gab der Archon Drakon so strenge Gesetze, da man sagte, sie wren mit Blut geschrieben gewesen. Trotzdem wurde es nicht besser, sondern schlimmer. J) Archonten = Herrscher. Vergl. Monarch Alleinherrscher. 594 2. Solons weise Gesetzgebung. Der weise und tapfere Solon v. Chr. wurde der Retter des Staates. Er erleichterte die Lage der ber-schuldeten Brger durch Aufhebung der persnlichen Schuldknecht-schast. Das Volk wurde nach dem Ertrage des Grundbesitzes in vier Vermgensklassen geteilt. Aus der ersten wurden die 9 Archonten, aus den drei ersten der Rat der 400 gewhlt. Dem Kriegswesen standen 10 Strategen vor. Recht wurde durch die Geschworenen-Gerichte gesprochen. Die Gesetze wurden zunchst von dem Rate der 400 vorberaten, und dann wurde in der Volksversammlung der dieselben beschlossen. Zur Volksversammlung gehrten alle Brger der vier Klassen, die der 20 Jahre alt waren. Dieselbe whlte auch die Beamten. Die oberste Aufsicht der die Staatsverwaltung fhrte der j Areopag2), dessen Mitglieder allein nicht jhrlich wechselten, sondern aus gewesenen Archonten auf Lebenszeit ernannt waren. Die Er-ziehung der Kinder war Sache der Eltern. Die Mdchen wurden daheim von der Mutter in huslichen Arbeiten unterwiesen. Schulen fr die Mdchen gab es nicht. Die Knaben dagegen wurden durch tchtige krperliche und geistige bung in den Gymnasien^) gleichmig ausgebildet. Vom 18. bis 20. Jahre dienten sie als Krieger in den Grenzsestungeu. Jeder Brger mute in den inneren Streitigkeiten eine bestimmte Partei ergreifen. Wer seine Brger-pflichten vernachlssigte, verlor sein Brgerrecht. 2) Areopag genannt, weil er sich auf einem dem Kriegsgott Ares (Mars) geweihten Hgel versammelte. 3) Gymnasium, von dem griechischen Worte gymnos nackt, leicht gekleidet, ffentlicher Platz fr Leibesbungen, dann auch Versammlungsort der Gelehrten (Philosophen). Davon haben unsere Gelehrtenschulen den Namen Gymnasien. In den griechischen Gymnasien wurde Musik gepflegt; es wurden die Werke der Dichter des Volkes gelesen und Redebungen gehalten. 3. Gute Wirkung seiner Gesetze. Die Gesetze wurden auf hlzerne Sulen geschrieben und auf der Burg Akropolis aufgestellt. Das Volk gelobte, in zehn Jahren nichts daran zu ndern. Solon

8. Bd. 2 - S. 189

1837 - Eisleben : Reichardt
.Griechenland. 189 E., jetzt ist sie von ewigen Hundert armer Leute bewohnt, wird aber wohl unter der gegenwärtigen Regierung des neuen Königs bald wach- sen und ausblühen. Die Trümmer des alten Korinth liegen ganz ab- geschieden von dem jetzigen Korinth und nehmen einen sehr beträchtli- chen Raum ein, und man stößt in dem weiten Chaos von Ruinen aus viele Fragmente von Alterthümern. Korinth liegt in einer schönen, fruchtbaren Ebene, am Hauptein- gange der Landenge oder des Isthmus, wodurch Livadien und Morea mit einander verbunden sind. Wenige Orte bieten eine so schöne und zum Handel günstige Lage dar. Zwischen den beiden Meerbusen von Ägina oder Athen und von Lepanto oder Korinth gelegen, hat dieser Ort zwei Häsen, den einen Lechäon, an dem letztem und den an- dern Kenchrea am erster», aber beide sind jetzt fast völlig versandet und verödet. Gut erhalten ist noch die starke und große Citadelle Akrokorinth, die sich aus dem nahen, steilen und 1400 oder nach Andern 2100 F. hohen Berge Phuka erhebt und eine Vormauer der Halbinsel Morea ist, indem sie den wichtigen Isthmus und die weite Ebene vom Saronischen Paß bis an das Gebirge von Argolis beherrscht. Sie ist nach dem Urtheile der Kenner der wichtigste militärische Punkt in ganz Griechenland, ein zweites Gibraltar, und bei einer richtigen Vertheidigung fast unüberwindlich. Die Akrokorinth, von ihrem Fuße aus gesehen, erscheint wie ein ungeheurer drohender Riese, und ihre Felsenwälle und Mauern kommen dem Auge in der großen Höhe ganz klein vor. Gegen 2 Stunden gebraucht man, um hinauf zu kommen auf dem gepflasterten, breiten, ziemlich erträglichen Wege, der aber manche steile Seite hat. Nähert man sich der Festung, so strecken überall ungeheure schwere Stücke und Feldschlangen ihre Mündungen entgegen. Durch mehrere gewölbte, lange, finstere Thore geht es hin- durch an Schildwachcn vorbei, und man gelangt dann zur Komman- dantenwohnung, einem kleinen, isolirten, festen Gebäude, das äußerlich und innerlich ein ganz Türkisches Ansehn hat. Sonst gebot hier ein Türkischer Aga und keinem Christen war es vergönnt, auch nur den Fuß der Akrokorinth zu betreten. Jetzt ist dies freilich anders. Voir Batterie zu Batterie, von Werk zu Werk, alle einander deckend und sich wechselseitig bestreichend, gelangt man endlich auf den höchsten Punkt der Akrokorinth, bei einem kleinen, runden alten Tempel an. Man genießt auf dieser Stelle, wo man sich indessen festhalten muß, um nicht von dem hier ewig herrschenden Winde in die tiefsten Abgründe geschleudert zu werden, eine entzückende Aussicht. Das Auge schweift weit über den Meerbusen von Agina und von Lepanto, und in weiter Ferne leuchtet hoch über den Golf und die Insel Salamis die Akro- polis von Athen im schimmernden Abendroth. Die Masse von Ge- schütz, welche sich in den vielen weitläustigen Werken befindet, ist sehr bedeutend. Uraltes Geschütz mit dem Venezianischen Löwen, meist 48- und 36-Pfünder, Türkisches vom schwersten Kaliber, mit dem Osma-
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