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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 143

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Prov. Brandenburg. 143 Einsicht, sondern unterhalten auch eine äußerst blühende Industrie fast in allen Arien von Fabriken, so daß eini- ge Gegenden in dieser Hinsicht von keinen andern Deut- schen Ländern übertroffen werden. Auch ist der Handel sehr lebhaft und wichtig. In wissenschaftlicher Bildung stehen die Einwohner unter allen Deutschen oben an, und in keinem Lande geschieht von Seiten der Negier rung so viel für Beförderung der Künste und Wissen- schaften und für die Volksbildung, als in diesem. Regent ist ein König, jetzt Friedrich Wil- helm 111., welcher außerhalb Deutschland auch noch andere Länder besitzt, nämlich das eigentliche Königreich Preußen, nebst dem Großherzogthum Posen, und ein kleines Fürstenthum in der Schweiz, das Neufchatel oder Neuenburg heißt. Diese Deutschen Länder des Preu- ßischen Staates werden gegenwärtig in 6 folgende Pro- vinzen eingetheilt. a) Die Provinz Brandenburg. Sie hat gegen Norden Mecklenburg und Pommern, gegen Osten Westpreußen, Posen und Schlesien: geqen Süden Schlesien, Sachsen und Anhalt und gegen We- sten Sachsen und Hannover zu Gränzen, besteht aus Ebenen, mit einem meistens sandigen Boden, und wird vorzüglich von der Oder durchflossen, welche hier den Bober, die Lausitzer Neiße und die Wavthe mit der Netze empfängt. Die Elbe berührt nur einen kleinen nordwestlichen Theil derselben und nimmt hier die Havel auf. Die in Mecklenburg entsprungene Havel erhält hier die Spree, welche ihren Ursprung im Königreiche Sachsen hat. Auch die schwarze El- ster, ein Nebenfluß der Elbe, durchfließt den südlichsten Theil der Provinz. Landseen giebt es in großer Zahl, als die Templiner Seen, den Nupprnrr See. Die Provinz enthält über 730 Qmeilen und 1,600,000 fast sämmtlich evangelische Einwohner, und wird in folgende 2 Regierungsbezirke eingetheilt: 1) der Regierungsbezirk Potsdam, welcher den west- lichen Theil begreift. Berlin, Haupt - und erste Residenzstadt des Königs und Ane -drr schönsten Städte in Europa, nordöstlich von Leipzig, in einer sandigen Ebene, zu beiden Seiten der schiff- baren Spree, besteht aus 5 Städten und eben so vielen Borstäd-

2. Die Geographie in der Volksschule - S. 103

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Iii. Die britischen Inseln. 103 von Bristol (bristl) trennt Wales von Cornwall. — Weshalb kann man diesen Kanal einen „falschen" nennen? — Er verbindet nicht zwei ver- schiedene Gewässer. — Was lehrt die Karte über die Küstenbildung beiver Halbinseln? — Die Küsten sind größtenteils Steilküsten; denn die Gebirge dachen sich steil zum Meere ab. — Besonders zeichnet sich die Südküste von Cornwall durch ihre schroffen Steilküsten aus. Was ist von der Gliederung der Küsten zu sagen? — Sie sind reich gegliedert. — Inwiefern ist diese Natur der Küsten für die Schiffahrt günstig? — Sie eignen sich gut zur Anlage von Seehäfen. — Welche beiden Küsten der Halbinseln haben nach der Kartenzeichnung die meisten Seehäfen? — Die beiden Südküsten der Halbinsel. — Zeigt und nennt den nach der Kartenzeichnung bedeutendsten Seehafen der Südküste von Cornwall? — Plymouth (plimm'ß). — Diese Stadt hat den wichtigsten Kriegshafen Englands, der durch große Schutzbauten den Schiffen Schutz vor den Süd- Westwinden gewährt. Vor dem Hafeneingang steht ein berühmter Leuchtturm. Zusammenfassung: Sprich über Englands Bodengestaltung und die Küstenentwicklung der beiden westlichen Halbinseln. d) Vergleiche die Höhe der Gebirge von Cornwall mit derjenigen der deutschen Mittelgebirge nach der Kartenzeichnung! — Sie sind niedriger. — Zu welchen Gebirgsformen gestaltet sich vielfach das Bergland? — Es zeigt viel Plateaubildung. — Wo hat es die höchsten Erhebungen? — Im Süden, in der Nähe der Küsten. Das ganze Bergland hat wenig fruchtbaren Boden. Die breiten Hoch- flächen sind mit Granitblöcken übersäet, und besonders im Süden sind hohe Granitfelsen anzutreffen. An fruchtbaren Thälern und auch an Wäldern ist das Land arm. Wozu ist dieser Boden also wohl nicht geeignet? — Zur Ackerwirtschaft. Aber im Innern birgt das Bergland große Schätze, nämlich unerschöps- liche Zinn- und Kupferlager. Welches wird daher die Hauptnahrungsquelle der Bewohner sein? — Der Bergbau und Hüttenbetrieb. Zusammenfassung: Schildere Cornwall! c) Wie unterscheidet sich das Gebirge von Wales hinsichtlich der Höhe vom kornischen Bergland? — Es ist viel höher und hat seine höchsten Er- Hebungen im Norden; der südliche Teil ist niedriger. — Welches ist die höchste Erhebung des Gebirgslandes? — Der Berg Snowdon (ßnodn). — Diese Gebirgsgruppe erreicht fast die Höhe des Brockens. Welche Überein- stimmung mit dem kornischen Berglande zeigt die Gestaltung des Gebirges von Wales? — Es ist ebenfalls ein Mafsengebirge mit vielen Hochflächen. — Wie wird diese Natur des Landes auf den Wärmezustand wirken? — Auf den Hochflächen muß es durchschnittlich kälter sein als in der östlichen

3. Die Geographie in der Volksschule - S. 115

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Iii. Die britischen Inseln. 115 zur Meereshöhe hinab, so daß die steilen Gebirgsmauern, malerischen Zacken, die größtenteils schneebedeckten Bergesspitzen, die weiten Hochflächen auf den Beschauer den Eindruck machen, als befände er sich in einer Hochgebirgs- landschaft. Die zahlreichen Gebirgsseen und wilden Bergströme erhöhen noch den eigenartigen Eindruck. Der höchste Berg lst der Ben-Nevis, höher als die höchsten Berge des Erzgebirges. (Abfragen.) — Wie wird diese Ge- birgsnatur auf das Klima einwirken? — Sie trägt dazu bei, das Klima rauh, die feuchte Luft nebelig zu gestalten; die vielen Niederschläge werden vielfach in der Form von Schnee auftreten. Der felsige Boden ist überwiegend unfruchtbar. In Thälern und auf Höhen ziehen sich oft weite Moorflächen hin. Nur in manchen Flußthälern und im östlichen Flachlande finden sich fruchtbare Gegenden. Welche Be- schäftigung werden hier die Bewohner treiben? — Ackerbau. — Die Haupt- getreideart ist Hafer; aber im östlichen Tieflande wird auch viel Roggen und Flachs angebaut. Welcher Handelsartikel wird aus letzterem bereitet? — Die schottische Leinwand. — Nennt die wichtigste Hafenstadt an der Ostküste! — Aberdeen (äbberdin). — Welche Nahrungsquelle außer Seehandel bietet das Meer den Anwohnern? — Sie treiben Fischsang. — Besonders ist an der Nordseeküste der Heringsfang bedeutend, auch an der ganzen Küste der Lachsfang und der Fang des Kabeljaus lohnend. Die Hochschotten treiben auf den weidereichen Gebirgsabhängen Vieh- und Schafzucht. Auch züchten sie die kleinen, ausdauernden Hochlands-Ponies und treiben in den Gebirgsseen Fischfang. Welcher Völkerfamilie gehören sie an? Sie haben in ihren Bergen die Sitten und bunten Trachten der Väter treu bewahrt. Die rauhe Natur ihrer Heimat härtet sie ab, und sie erreichen bei ihrem einfachen Leben ein hohes Alter. Die schönen Sagen ihrer Väter pflanzen sich bei ihnen durch trauliche Erzählungen am häus- lichen Herd von Geschlecht zu Geschlecht fort. (Abfragen!) Zusammenfassung: Schildere Land und Leute in Mittel- schottland! 4. Nordschottland. Welche Übereinstimmung mit Mittelschottland zeigt Nordschottland in Bezug auf seine Bodengestaltung? — Die nordschottischen Gebirge bilden im Westen ebensalls zerklüftete Steilufer und gehen nach Nordosten in ein schmales Küstenslachland über. — Das ganze Gebirge heißt das kaledonische Gebirge. Vergleiche seine Höhe mit dem mittelschottischen Gebirge. — Es ist niedriger. Es hat auch weniger tiefe Thäler, mehr ausgebreitete Hochflächen und ist rauher und unwirtbarer als das Gebirge Mittelschottlands. Anhaltende, kalte Nebel, viele Stürme, lange, naßkalte Winter, kahle Felsen, weite Moor- 8*

4. Die Geographie in der Volksschule - S. 127

1897 - Gera : Hofmann
B. Die pyrenäische Halbinsel. 127 an einer Seite dem Fluß einen Ausweg lassen. Bei ihrem treppenähnlichen Zurückspringen nach oben gleichen sie riesigen Amphitheatern. Im Vergleich mit der Natur der Alpen fällt bei den Pyrenäeu besonders die Armut an Längsthälern, Gebirgsseen und, wegen der geringen Feuchtigkeit, auch der grasreichen Triften auf. Ihnen fehlt das schöne Sennerleben der Alpen, der Reichtum an nutzbaren Mineralien, die Größe und Fruchtbarkeit der Alpenthäler. Sie find deshalb auch weniger dicht bevölkert. Die Pflanzenwelt richtet sich in ihrem Charakter nach der Höhe der Gebirgsabhänge. An Wild ist kein Mangel. Das bedeutendste Raubtier ist der Bär. In einem der wildesten Hochthäler der Ostpyrenäen liegt die kleine Republik Andorra. Zusammenfassung: 1. Beschreibe die Pyrenäen und schildere die Natur derselben! 2. Vergleiche sie mit den Alpen! b) Zwischen den Pyrenäen und dem Ebrobecken liegt eine Reihe bergiger Stufenländer, die von dem eigentlichen Abhang der Pyrenäen deutlich getrennt sind und auch einen andern Charakter tragen. Diese Stufenländer und das Ebrobecken nehmen die Landschaften Navarra, Aragonien und Katalonien ein. Die Terrassenlandschaften von Navarra und Hocharagonien bilden ein wechselreiches, wasser- und waldreiches Bergland, dem es auch nicht an Mineralien fehlt. Es ist zum Anbau wohl geeignet und begünstigt Ackerbau, Gartenbau und Viehzucht. In den sonnigen Thälern gedeihen bereits Süd- früchte, und der Reichtum an Wild in den höheren Regionen lockt die Berg- bewohner zur Jagd. Im Osten wird das Stufenland von dem katatonischen Kü st enge- birge vom Meer abgeschlossen. Dieses schließt sich an die Ost-Pyrenäen, begleitet die Küste und wird in seinem höchsten Teile von dem Ebro in einem steilen Felsenthal durchbrochen. Dieses Küstengebirge ist sehr reich an Mineralien, besonders an Steinkohlen und Salz. Durch Ausnutzung dieser Schätze ist Katalonien zum ersten Jndustriebezirk Spaniens geworden, und seine Hauptstadt Barcelona ist Spaniens erste Industriestadt und wegen des treff- lichen Hafens auch der Seehandelsplatz der Monarchie. Den Hauptzweig der Fabrikation bilden Baumwollenwaren. Durch unermüdlichen Fleiß der Katalonier ist der Boden des Landes sehr ertragfähig geworden, so daß in jeder Beziehung Katalonien zu den wohlhabendsten Provinzen Spaniens gehört. Zusammenfassung: Sprich über die Stufenlandschaften zwischen den Pyrenäen und dem Ebrotiesland!

5. Die Geographie in der Volksschule - S. 104

1897 - Gera : Hofmann
104 5. Ausgeführte Unterrichtsbeispiele. Ebene; die Abhänge und südlichen Thäler werden ein sehr mildes Klima haben. Das Gebirgsland ist vielfach unfruchtbarer Felsboden. Die weiten Hochflächen sind durch waldlose Felsberge unterbrochen, und oft sind große Moor- und Heidestrecken anzutreffen. Die einstmals großen Wälder sind abgeholzt. Der nördliche Teil des Gebirgslandes hat aber gute Viehweiden, die steilen Abhänge und Thäler im Süden haben fruchtbaren Ackerboden. Welche Nahrungsquellen bietet diese Natur des Landes demnach seinen Bewohnern? — Die Bewohner der nördlichen Landesteile treiben Vorzugs- weise Viehzucht, die im Süden mehr Ackerbau. Das Innere der Gebirge birgt große mineralische Schätze. Im Süden des Landes finden sich reiche Steinkohlenlager und Eisengruben, und an der felsigen Nordküste liegen weltberühmte Schieferbrüche. Welche weitern Nahrungsquellen ergeben sich aus dieser innern Be- schaffenheit der Gebirge? — Bergbau und Hüttenbetrieb. — Welcher Landes- teil dürfte wohl die dichteste Bevölkerung haben? — Der südliche. Zusammenfassung: Schildere Wales! 2. Nord-England. a) Die Natur des Landes. Zeige den nördlichen Teil Englands! Welche Hauptformen zeigt hier die Bodengestaltung des Landes? — Nord-England ist größtenteils Ge- birgsland, welches nach den Meeresküsten zu von schmalen Tiefebenen um- schlössen ist. — Wie unterscheidet es sich in seiner ganzen Gestaltung von den Gebirgen in Cornwall und Wales? — Jene waren Massen- und Gruppen- gebirge; dieses ist ein Kammgebirge. — In welcher Richtung zieht sich dies Gebirge hin? — Von Norden nach Süden. — Zu welcher Bodenform geht es südlich, im mittleren England, über? — Es gestaltet sich hier allmählich zu einem Hügellande. — Welche Bedeutung hat dieses Gebirge im allge- meinen für die Flüsse Nord-Englands? — Es ist das Quellgebiet derselben und bildet die Wasserscheide zwischen dem Gebiet der Nordsee und dem der irischen See. — Vergleiche Ost- und Westabhang des Gebirges nach der Karte! — Es dacht sich nach Westen steil, nach Osten allmählich ab. — Welchem Meere liegt der Hauptgebirgskamm am nächsten? — Der irischen See. — Was folgt aus der Lage und Abdachung des Gebirges für die Ent- wickelung der beiderseitigen Flußgebiete? — Die größeren Flüsse müssen sich auf dem Ostabhang entwickeln. — Welches ist der bedeutendste? — Der Humber (hötnbr). — Welche große Seehandelsstadt liegt an dem Meerbusen- artig erweiterten Humberfluß? — Hull. — Welche andere große Seehandels- stadt an der gegenüberliegenden Westküste liegt auch an einem solchen Fluß-

6. Die Geographie in der Volksschule - S. 105

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Iii. Die britischen Inseln. 105 Meerbusen? — Liverpool (liw'rpul). — Liverpool ist einer der ersten See- Häfen Englands. Es steht im Dampfschiffverkehr mit Amerika, Westindien und Afrika. — Was lehrt die Karte über die Gestalt der Küste an der irischen See? — Sie ist reich gegliedert, zunächst Flach-, dann Steilküste, weil hier ein Gebirgszug sich steil zum Meer abdacht. — Dieser Teil des nordenglischen Gebirges heißt das Bergland von Cumberland (kömb'rländ), ist reich an Wäldern und malerischen Seen und hat im Innern auch Stein- kohlenlager. Der vorhin genannte Hauptgebirgszug besteht aus Granit und Kalkstein und bildet mit seinen steilen Felswänden, tiefen Schluchten und mannigfaltigen Höhlen eine der merkwürdigsten Gegenden Englands. Wegen seiner zahlreichen kegelförmigen Spitzen heißt das Gebirge Peak-Gebirge (pik-) oder penninisches Gebirge.*) Es enthält vielfach kalte, nackte, unfrucht- bare Hochflächen und Moorgegenden. Aber das Innere der Erde birgt die bedeutendsten Steinkohlenlager der Erde, „die schwarzen Diamanten" Englands. Auch das südliche Hügelland ist größtenteils unfruchtbar; aber im Erd-Jnnern birgt es große Steinkohlen- und Eisenlager, die sich be- sonders zwischen den Städten Birmingham (börming'äm) und Sheffield hin- ziehen. Oft findet man dort Steinkohlen und Eisen in demselben Schacht- (Abfragen.) Zusammenfassung: Schildere die Landesnatur Nord-Eng- lands! b) Die großen Fabrikbezirke Nord-Englands. Welche Nahrungsquelle eröffnet dies eisen- und kohlenreiche Land in erster Linie den Bewohnern? — Viele Leute werden mit der Gewinnung von Kohlen und Eisen ihr Brot verdienen. — Was werden die Engländer mit der großen Masse von Steinkohlen thun, welche sie selbst nicht ver- brauchen? — Sie werden damit einen großartigen Handel treiben. — Welche Orte werden die Ausfuhr übernehmen? — Die großen Seestädte, von denen wir Hull und Liverpool gemerkt haben. — Die bedeutendste Kohlenausfuhr findet aber aus der Stadt Newcastle (njukaßl) statt, weil hier große Kohlen- lager in unmittelbarer Nähe liegen, während die Kohlen nach den vorhin genannten Häfen erst aus entfernt gelegenen Schachten transportiert werden müssen. (Wiederholen.) Für welches andere Arbeitsgebiet wird der Kohlenreichtum die Haupt- grundlage bilden? — Für bedeutendes Fabrikwesen und ausgebreitete Gewerb- thätigkeit. — Weshalb? — Wo leicht und billig Kohlen zu erhalten sind, die zur Feuerung in den großen Fabrikmaschinen verwendet werden, legt man gern Fabriken an. — In welcher Gegend liefert der Boden außer *) Peak englisch, Penn keltisch = Spitze.

7. Die Geographie in der Volksschule - S. 106

1897 - Gera : Hofmann
106 X. Ausgeführte Unterrichtsbeispiele. Kohlen zugleich den Stoff, der in den Fabriken verarbeitet werden kann, das sogenannte Rohmaterial? — Im südlichen Hügellande, wo die Städte Birmingham und Sheffield liegen. — Was für Fabriken werden daher hier- in reicher Menge anzutreffen sein? — Eisen- und Stahlfabriken. — Welche Städte sind die Mittelpunkte dieses großen Eisen- und Stahlindustrie- bezirks? — Birmingham und Sheffield. — Die Eisen- und Stahlindustrie dieses Bezirkes gehört zu den bedeutendsten der Erde. In den nördlichen Fabrikdistrikten wird das Rohmaterial vom dortigen Boden nur in unbe- deutender Menge geboten. Weshalb ist es aber leicht von außerhalb zu be- schaffen? — Die großen Seehandelsstädte übernehmen die Einfuhr. — Die Mittelpunkte der beiden größten Fabrikbezirke in dieser Gegend sind die Städte Leeds (lids) und Manschester (mäntschestr). Zeige sie auf der Karte! Nenne ihre Einfuhrhäfen! — Hull und Liverpool. — Hull führt aus den europäischen Nachbarländern viel Wolle und Flachs ein, Liverpool aus West- indien viel Banmwolle. Benenne hiernach die Fabrikbezirke! — Leeds ist der Mittelpunkt eines großen Fabrikbezirks in Wolle und Leinwand, Manchester eines solchen in Baumwollenwaren. — Welchen weiteren Er- werbszweig ruft die Menge der fertigen Erzeugnisse dieser großen Fabrik- thätigkeit hervor? — Großen Binnen- und Seehandel; die Seehandelsstädte übernehmen die Ausfuhr nach fremden Ländern. Zusammenfassung: Sprich über Handel und Gewerbthätig- keit in Nord-England! 3. Das englische Tiefland. a) Welchen Teil Englands nimmt das Tiefland ein? — Den Süd- osten. — Was lehrt die Karte über die Bodengestaltung der Tiefebene? — Sie ist von mehreren Hügelreihen durchzogen. — In welcher Richtung streichen die zwei bedeutendsten Höhenzüge? — Sie beginnen beide am Bristol- Kanal; der südliche durchzieht den Süden der Tiefebene unweit der Küste bis zur Straße von Calais, der andere zieht sich in mehreren Zweigen in nördlicher Richtung bis zur Humber-Mündung hin. — In welche Teile wird durch diesen Höhenzug die englische Tiefebene geteilt? — In eine größere östliche und eine kleinere westliche. — Welche Bedeutung haben die Hügel- reihen für die Entwicklung der Flüsse? — Quellgebiet und Wasserscheide beider Ebenen. — Zwischen welchem Meerbusen erstreckt sich das westliche Tiefland? — Zwischen dem Bristol-Kanal und der irischen See. — Welches ist der bedeutendste Fluß dieses Tieflandes? — Der Severn (ßewern). — Beschreibe nach der Karte seinen Lauf! — Er entspringt auf dem Ostabhange des Gebirgslandes von Wales und fließt zunächst östlich; ein Hügelland nötigt ihn, seinen Lauf nach Süden zu richten; er mündet in den Kanal

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 219

1890 - Gotha : Perthes
219 lange Schichtlinie der Perser, rechts auf den Höhen dicht gescharte Haufen Fußvolk, und links zogen große Massen von Reitern die Schlachtlinie hinab, um sich auf dem rechten Flügel zu einer großartigen Menge zu vereinigen, deren gewaltiger Masse, wie es schien, das Häuflein der macedonischen Reiter bald erliegen mußte. Um dieser Übermacht der feindlichen Reiterei zu begegnen, ließ Alexander hinter der Schlachtlinie unbemerkt die thessalische Reiterei nach dem linken Flügel eilen, um sich neben den Bogenschützen und Thraciern aufzustellen, wahrend die peloponnesische Reiterei dicht am Meeresufer aufmarschierte, um eine Umgehung des linken macedonischen Flügels zu verhindern. Gegen die Kardaker sandte er Schützen und Reiterei, wogegen Plänkler und Bogenschützen des rechten Flügels den Feind beschäftigen sollten, wenn der Kern des macedonischen Heeres sich auf das persische Zentrum werfe. Als nun die Macedonier den Vormarsch begannen, sahen sie, daß der feindliche linke Flügel ihren rechten weit überragte, also umgehen und in der Flanke und im Rücken angreifen konnte. Um dieser Gefahr zu begegnen, verlängerte Alexander den bedrohten Flügel so weit, daß er weit über den gegenüberstehenden feindlichen hinausragte und dieses persische Corps von seinem Heere abgeschnitten ward. Daher reichten nur wenige macedonische Truppen aus, um diesen Teil des Perserheeres außer Wirksamkeit zu setzen, wenn Alexander mit dem Zentrum den Hauptangriff ausführte. War das feindliche Zentrum geworfen, so wollten die Macedonier gegen den feindlichen rechten Flügel einen Front-und Flankenangriff ausführen, ihn damit sprengen oder zermalmen. Nachdem diese Aufstellungen ausgeführt waren, rückten die Macedonier langsam vor, von Zeit zu Zeit Halt machend, um Ordnung innc zu halten, worauf es ja vorzugsweise ankam. Alexander ritt dabei die Front auf und ab und redete seinen

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 372

1890 - Gotha : Perthes
372 Thäler schmale, tief eingerissene Furchen, der Boden steinig werden. Um den Libanon breiten sich also die vielgestaltigen Gruppen der waldbewachsenen Vorberge und lachende Küste aus. Judäa dagegen zeigt nur strenge und einfache Landschastsbilder; denn auf weiten Strecken erheben sich nur einzelne Gebüsche von kahlen Olbäurnen oder wenige durchsichtige Gruppen von Palmen, und die Rasenflächen haben steppenartigem Anger Platz gemacht, und selbst die Sohle der Thäler bedeckt sich nur während der kurzen Regenzeit mit frischerem Grün, wogegen die Umgebung des Toten Meeres ganz öde bleibt. Eine solche Bodenbeschaffenheit weist die Bewohner der schmalen Küste hinaus aufs Meer, wogegen die überreichen Thalsenkungen zu Acker-, Wein- und Obstbau einladen, die höheren Thäler und Bergrücken das Hirtenleben begünstigen. Eine beherrschende Bodenfläche giebt es nicht, vielmehr nur verschieden geartete Landschaften, in welchen nur kleine Gemeinwesen (Staaten) freie Entfaltung finden und schroffe Gegensätze sich bilden. Das wichtigste Volk an der 30 Meilen langen palmenreichen Flachküste Syriens war das phönizische, dessen Städte zum Teil auf Felsinseln lagen, auf denen man wegen Mangels an Raum die Häuser 4 — 11 Stock hoch baute. In den Städten trieb man eine vielartige Industrie, denn wegen der starken Schisfahrt holte man aus fernen Ländern Rohstoffe, welche man gegen Jndustriewaren eintauschte. In Weberei, Färberei, Metallgießerei, Holzschnitzerei u. dgl. waren die Phönizier Meister, unterhielten an passenden Küstenstädten Niederlagen oder gründeten Kolonieen, legten Karawansereien an und sicherten sich in allen Jndustrieorten durch Verträge Vorrechte. Sie brachten jedem Volke, was es brauchte und tauschten dagegen anderwärts wertvolle Landeserzeugnisse ein, scheuten sich auch vor List und Menschenraub nicht, um Sklaven verkaufen zu können. Berühmt waren sie als Gold- und Glasarbeiter und als Purpur-

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 95

1890 - Gotha : Perthes
I1 95 griechische Städte zerstört, deren Bevölkerung umgebracht oder als Sklaven verkauft. Als z. B. Selinus nach nenntägigem Verzweiflungskampfe siel, wobei 16 000 Einwohner getötet, 5000 als Sklaven verkauft wurden, verstümmelten die karthagischen Söldlinge sogar die Leichen der Besiegten und schmückten sich mit den abgehauenen Gliedern der Erschlagenen. In Himera wurden 3000 Gefangene niedergemacht und die ganze Stadt zerstört, und dasselbe Schicksal traf Selinus. Diese Aus-mordung und Verwüstung Volk- und bildungsreicher Städte charakterisiert die Herzlosigkeit der habgierigen Karthager, der Engländer ihrer Zeit. Nicht minder schlimm erging es dem zwischen Weingärten und Olivenwäldern gelegenen reichen und üppigen Akragas oder Agrigent, welches 200 000 Einwohner zählte. Diese wehrten sich zwar herzhaft gegen die karthagischen Söldner, aber als man ihnen die Zufuhr abschnitt, so daß Hungersnot ausbrach, wanderten in kalter Winternacht viele Einwohner aus, viele ermordeten sich, um nicht vom Feinde zutode gemartert zu werden, oder verbrannten sich in den angezündeten Tempeln. Agrigent galt nächst Syrakus für die größte und prachtvollste Stadt der Insel und hatte eine merkwürdige Bauart, denn die Häuser zogen sich an einer durch Schluchten und Thäler gespaltenen Hügelreihe hinan, auf deren höchstem Gipfel im Nordosten die schwer zugängliche Stadtburg mit dem Zeus- und Athenetempel stand. Dieser Zeustempel galt für das größte Gotteshaus der Insel, denn er maß 340 Fuß in die Länge, 60 Fuß in die Breite und 120 Fuß in die Höhe. Seine Säulen besaßen einen so gewaltigen Umfang, daß sich in ihre Schaftkehlen ein Mann stellen konnte. Die Flächen des Mauerwerks hatte man mit halberhabenen Bildern gefüllt, welche Scenen aus dem Gigantenkampfe und dem Trojanischen Kriege darstellten. Die Menge der Statuen, Gemälde und Grab-
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