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Stätte nieder und dankte Gott, daß er ihm den Sieg verliehen. Auch den Uebrigen kehrte allmählich die Besinnung zurück. Als ihre Mordgier gesättigt war, reinigten sie sich von dem Blute der Erschlagenen, wallsahrteten in feierlichen Zuge zu der Grabesstätte des Erlösers und sangen Loblieder zu Ehren des Allerhöchsten. Dann wühlten sie Gottfried zum Könige. Aber der demüthige Held sprach: „Ich will nicht da die Königskrone tra-
gen, wo mein Heiland unter der Dornenkrone geblutet hat", und nannte sich nur Beschützer des heiligen Grabes. Schon im folgenden Jahre starb er, und sein Bruder Balduin wurde nun König von Jerusalem.
7. Ende des Königreichs Jerusalem 1187. — Das Königreich Jerusalem hatte harte Kämpfe mit den Ungläubigen zu bestehen. Vorzüglich brachten es die muhammedanifchen Herrscher von Aegypten oft in große Bedrängniß. Zwar kamen ihm von Zeit zu Zeit neue christliche Heere zu Hülfe; aber die Noth der Christen in Palästina wurde dennoch immer größer. Endlich eroberte der tapfere Sultan Salädin von Aegypten die heilige Stadt und mächte der christlichen Herrschaft ein Ende, nachdem sie _88 Jahre bestanden hatte. Nun rüsteten sich die mächtigsten Könige in Europa, um das gelobte Land wieder zu gewinnen. Es erfolgte noch eine ganze Reihe von Kreuzzügen; allein dieselben hatten keinen dauernden Erfolg. Nach und nach kamen alle christlichen Besitzungen in Palästina wieder in die Hände der Türken. Das war der Ausgang der Kreuzzüge, die beinahe 200 Jahre dauerten und 6 Millionen Christen das Leben kosteten.
8. Folgen der Kreuzzüge. — Doch waren diese Züge nicht ohne wichtige Folgen für ganz Europa. Durch sie lernte man bis dahin ganz fremde Länder kennen und mit diesen zugleich die Sitten, Gebräuche und Einrichtungen fremder Völker. Manche Erzeugnisse des Morgenlandes wurden nach Europa gebracht, manche Kunst dahin verpflanzt. Vorzüglich wurde der Handelsverkehr wichtig, der seit jener Zeit von den Ländern am Mittelmeere in Asien getrieben wurde. Von den Seestädten
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Extrahierte Personennamen: Gott Gottfried Balduin
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Jerusalem Palästina Europa Palästina Europa Europa Asien
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116. Brandenburg.
1. Preußens Entstehen. — Das Königreich Preußen ist aus der Mark Brandenburg hervorgegangen, die noch heute als Provinz den Mittelpunkt dieses Staates bildet. Die deutschen Volksstämme, welche in den ältesten Zeiten hier ihre Wohnsitze hatten, zogen bei der großen Völkerwanderung (Nr. 73) aus dem Lande und an ihre Stelle traten slavische Stämme, besonders die Wenden. Kaiser Heinrich I. der Finkler besiegte dieselben (Nr. 85). errichtete die Nord mark und setzte Markgrafen oder Grenzstatthalter ein, um die Grenzen des Reiches vor ihren Angriffen zu schützen. Heinrichs Sohn, Otto der Große (Nr. 86), stiftete zur Bekehrung der Wenden christliche Bisthümer; aber das Christenthum konnte unter dem rohen Volke noch keine sichere Stätte finden und wurde in langen, hartnäckigen Kämpfen wieder verdrängt.
2. Albrecht der Bär. — Fast zwei Jahrhunderte später (1134) wurde Graf Albrecht aus dem Hause Ballenst ä dt, wegen feiner Tapferkeit der Bär genannt, zum Markgrafen der Nordmark gesetzt. Der entriß den Wenden einen großen Theil ihres Gebietes, eroberte ihre Stadt Brandenburg an der Havel und nannte sich seitdem Markgraf von Brandenburg. Dazu verlieh ihm der Kaiser die Würde eines Erzkämmerers des deutschen Reiches. In dem neu gewonnenen Lande führte Albrecht das Christenthum ein und verpflanzte viele deutsche Ansiedler dahin, durch welche der Ackerbau und die Gewerbthätigkeit belebt, Dörfer und Städte angelegt und deutsche Sprache und Gesittung verbreitet wurden. So wurde die Mark Braudeuburg ein christliches und deutsches Land.
3. Brandenburg in schwerer Zeit. — Die Markgrafen gelangten bald zu großem Ansehen im Reich. Sie gehörten zu den sieben mächtigsten deutschen Fürsten, welche allein das Recht erhielten, die Kaiser zu wählen. Seitdem hießen sie auch Kurfürsten. Indeß hatte die Mark, nach dem Aussterben des Hauses Ballenstädt, unter den bayerischen und luxem-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrichs Heinrichs Otto Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht
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nebst Mark und Ravensberg in Westfalen, sowie im Osten das Herzoglhnm Preußen.
4. Preußen bis zu seiner Verbindung mit Brandenburg. — Die Preußen, welche an der unteren Weichsel und Memel wohnten, hatten lange am Heidenthum festgehalten und allen Versuchen, sie zum christlichen Glauben zu bekehren, hartnäckig widerstanden. Endlich kam der zur Zeit der Kreuzzüge in Palästina gestiftete deutsche Ritterorden (Nr. 91) in ihr Land und unterwarf es in fünfzigjährigen blutigen Kämpfen seiner Herrschaft. Das Christenthum gewann jetzt festen Boden, neue Städte wurden gegründet und durch einwandernde deutsche Ansiedler deutsche Sitte verbreitet. Sitz des Ordensmeisters wurde die Stadt Marienburg. Fast drei Jahrhunderte dauerte seine Herrschaft. Dann fand die Reformation in Preußen Eingang: der Hochmeister Albrecht von Brandenburg trat zur evangelischen Kirche über und erklärte sich zum erblichen Herzog von Preußen. Ihm folgte sein Sohn Albrecht Friedrich in der Herzogswürde, und als dieser ohne männliche Nachkommen starb, fiel das Herzogthum an dessen Schwiegersohn Johann Sigismund von Brandenburg. So wurde (1618) das Herzogthum Preußen mit dem Kurfürstenthum Brandenburg vereinigt.
118. Der große Kurfürst.
1. Mehrung der Macht Brandenburgs. — Auf Johann Sigismund folgte sein Sohn Georg Wilhelm als Kurfürst von Brandenburg. Der war der einzige unter den Ho-henzollern, dem es an Herrscherkraft und Einsicht fehlte, wie sie zumal eine schwere Zeit erforderte. So gerieth das Land durch den dreißigjährigen Krieg, der während seiner Regierung wüthete, in die tiefste Zerrüttung. Unsägliches Elend, Verheerung und Zerstörung herrschte überall: in der Hauptstadt Berlin wohnten zuletzt nur noch 300 Bürger, die nichts als das nackte Leben hatten. Zum Glück folgte dem schwachen Vater ein anv-
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Albrecht_Friedrich Albrecht Friedrich Johann_Sigismund_von_Brandenburg Johann Johann_Sigismund Johann Georg_Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Brandenburg Palästina Marienburg Brandenburgs Brandenburg Berlin
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Lande Sinear, einer weiten Ebene zwischen den großen Strömen Euphrat und Tigris, und wohneten daselbst. Und sie brannten Ziegelsteine und sprachen: „Wohlauf, lasset uns eine Stadt und einen Thurm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, daß wir uns einen Namen machen; denn wir werden vielleicht zerstreuet in alle Länder." Da sah der Herr die Stadt und den Thurm und sprach: „Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und sie werden nicht ablassen von Allem, das sie vorgenommen haben. Wohlauf, lasset uns ihre Sprache verwirren, daß Keiner des Andern Sprache vernehme." Also zerstreute sie der Herr von dannen in alle Länder. Die Stadt aber heißt Babel, weil der Herr daselbst verwirret hat aller Länder Sprache.
3. Entstehung des Hei den thu ms. — Und nach ihrer Zerstreuung über die Erde entfernten sich die Menschen immer weiter von Gott und vergaßen ihn zu ehren und ihm zu dienen. Da ward ihr Sinn verfinstert, und die Erkenntniß des wahren, einigen Gottes ging ihnen verloren. Weil aber die Menschen sich gar nicht völlig losmachen können von Gott, so blieb ihnen auch nach ihrem Abfalle noch ein dunkles Gefühl für das Göttliche übrig. Doch sie vermochten nicht mehr zu unterscheiden zwischen dem Schöpfer und den Werken, die er geschaffen hat und in denen feine ewige Kraft und Gottheit sich kund gibt. So geschah es, daß sie beide vermischten, daß sie vergängliche Geschöpfe an die Stelle des unvergänglichen Gottes fetzten und statt des einen, wahren Gottes viele falsche Götter (Götzen) verehrten. Diese Ausartung der Religion heißt Heidenthnm. Ihm verfiel die ganze Menschheit mit Ausnahme eines einzigen Volkes, das Gott dazu erwählte, seine Erkenntniß ans der Erde zu bewahren.
4. Die ältesten Völker. — Wie die Wohnsitze, welche die Menschen eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, mußte nun auch ihre ganze Lebensweise sich verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küstengegenden vom Fischfang; die, welche in rauhen Gebirgsländern hauseten, lebten von der Jagd, und die Steppenvölker trieben
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Ii. Die Gnecken.
31. /Griechenland und die Griechen. /
/l. Die Halbinsel Griechenland. — Die Völker, welche wir bisher betrachteten, hatten ihre Wohnsitze theils in Afrika, wie die Aegypter, theils in Asien, wie die Babylonier, die Perser, die Phönizier und die Israeliten. Jetzt verlassen wir diese Erdtheile und gehen nach unserem Europa über. Und da kommen wir denn von Asien her zunächst nach der Halbinsel, die ganz im Südosten Enropa's sich in das Mittelmeer hinausstreckt. Der südliche Theil derselben heißt Griechenland, weil er von dem Volke der Griechen bewohnt wird. Es ist ein kleines, schmales Land, in welches das Meer tiefe Einschnitte macht, die viele treffliche Häfen enthalten. In seinem Innern ist es überall von Gebirgen durchschnitten, so daß es in eine Menge abgeschlossener Landschaften zerfiel, die von sehr verschiedener Beschaffenheit waren. Die einen derselben lagen offen gegen das Meer, höchst geeignet für Handel und Seeverkehr; andere waren weidenreiche Gebirgsgegenden, welche die Viehzucht begünstigten, andere fruchtbare Thalebenen oder fonnige Hügelstrecken, in denen der Getreide-, Wein- und Oelbau auf die üppigsten Ernten rechnen durfte. Im Ganzen war das Land gesegnet durch stets heiteren Himmel, milde gesunde Lust und einen meist ergiebigen Boden. Da konnte denn ein Volk, wenn es den Segen der Natur zu benutzen verstand, in allen Stücken herrlich gedeihen.
2. Die Bildung der Griechen. — Und kein Volk der Erde war mit reicheren Anlagen und Kräften ausgestattet,
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Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Afrika Asien Europa Asien Griechenland
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• feit seiner Vaterstadt nicht mehr selber, denn zu ihrer Entwicklung bedurfte es längerer Zeit. Aber gleich wie die Spartaner ihre Kriegstüchtigkeit den Einrichtungen des Lykurgus verdankten, so waren es die trefflichen Gesetze des weisen Solon, welche zu Athens Glanz und Ruhm den Grund gelegt haben.
39. Die Perserkriege. Miltiades.
1. Darius und die griechischen Städte in Kleinas i e n. — Ungefähr hundert Jahre nachdem Solon den Athenern Gesetze gegeben hatte, kam eine große Gefahr über ganz Griechenland. Der mächtige Perserkönig Darius (s. Nr. 13), dessen Reich viele Länder Asiens umfaßte und sich im Westen bis an das Mittelmeer erstreckte, herrschte auch über eine Reihe blühender Handelsstädte, welche die Griechen auf der westlichen Küste von Kleinasien gegründet hatten. Diese Städte, vor allen das reiche Milet, trugen das persische Joch mit Widerstreben und erhoben endlich einen Aufstand, um ihre alte Freiheit wieder zu erlangen. Die Athener standen ihnen in diesem Kampfe bei. Doch was vermochten alle Anstrengungen der Städte gegen die gewaltige Uebermacht der Perser! Sie wurden überwältigt und mußten unter die persische Herrschaft zurückkehren.
2. Dariuj fordert die Griechen zur Unterwerfung auf. — Darius war höchlich erbittert gegen die Athener. Daß ein so kleines Völkchen es keck gewagt, die Empörer gegen ihn, den stolzen König, zu unterstützen, das mochte er nicht ertragen, Täglich beim Mittagsmahle mußte ihm ein Diener zurufen: „Herr, gedenke der Athener!" Aber nicht Athen allein sollte den Frevel büßen; ganz Griechenland wollte er sich unterwerfen. Er rüstete eine furchtbare Heeresmacht, gegen welche kein Widerstand möglich schien. Ehe diese aber aufbrach, sandte er Herolde nach Griechenland, die forderten von den einzelnen Staaten Erde und Wasser. Das waren Zeichen der Unterwerfung; die Darreichung derselben bedeutete: „Unser Land sammt seinen Flüssen, Seen und Meereshäfen ist dir, o König, Unterthan". Mehrere griechische Städte
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Darius_( Darius Dariuj Darius Darius
I, Zm Christenthum. Die alten Deutschen.
65. Jesus Christus und die Apostel.
1. Die Fülle der Zeit. — Wie die Bibel zwei Theile hat, das Alte und das Neue Testament, so zerfällt auch die Weltgeschichte in zwei Haupttheile, das Alterthum und die christliche Zeit. Dem Alterthum fehlte bei aller Macht und Blüthe, zu welcher einzelne Völker gelangten, das Wichtigste und Höchste, die wahre, vollkommene Religion, die allein Heil und Frieden der Menschheit geben kann. Daher nahm die Sünde je mehr und mehr überhand; und als in dem gewaltigen römischen Reiche, das alle damals bekannten Länder und Völker umfaßte, die Herrschaft der Kaiser begann, war das allgemeine Verderben so hoch gestiegen, daß menschliche Macht und menschlicher Rath an der Rettung verzweifeln mußten. Nur die Rückkehr zu Gott, die Vereinigung mit ihm konnte Hülfe bringen; aber wie sollte die tiefgesunkene Menschheit den verlassenen Gott wieder finden? Er war der ganzen Heidenwelt unbekannt; und das kleine Volk Israel, das allein von dem einen lebendigen Gott wußte, vermochte aus dem heiligen Gesetze nur die Tiefe der Süude zu erkennen, in die es gerathen war, ohne doch Erlösung von derselben erlangen zu können. Aber jetzt war auch die Zeit erfüllet, da Gott der Menschheit mit seiner Hülfe nahen konnte. Er sandte ihr seinen Sohn Jesus Christus, auf daß Alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern
Andrä, Erzählungen a«s der Weltgeschichte. Ausg. A. 6te Aufl. 12
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Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Heerden von Ort zu Ort. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechts nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Auf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich diejenigen Völker, welche in fruchtbaren Ebenen, in Flußthälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten sich niedergelassen hatten. Sie gründeten sich feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, Gewerbe, Schifffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nöthiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch welche sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst die morgenländischen Völker.
2. Die Aegypter. Der Nil und das Land Aegypten.
1. Die Nilländer. — Im nordöstlichen Afrika, nahe der schmalen Landenge, welche diesen Erdtheil mit Asien verbindet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in das Mittelmeer. Er kommt aus dem heißen Süden her und legt einen Weg von mehr als 800 Meilen zurück, bis er in's Meer fällt. Sein Name ist Nil. Von den Ländern, die er durchströmt, nannte man das obere ehemals Aethiopien oder Mohrenland; das untere bis zum Meere hin heißt noch heute Aegypten. Aethiopien ist fast ganz unbekannt geblieben; Aegypten dagegen war schon im hohen Alterthum berühmt und ist eines der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt.
2. Aegypten. — Es erstreckt sich etwa 150 Meilen lang am Nile hin und wird int Osten und Westen von öden Gebirgen begrenzt, welche das nur 2—4 Meilen breite Flußthal umschließen. Im Norden erweitert sich das Thal in eine Tiefebene, die, von zwei Armen des Nils und dem Meere umgeben, ein Dreieck bildet und wegen ihrer Aehnlichkeit mit einem griechischen Buchstaben das T!_elt a genannt wird. Diese Ebene und das schmale Fluß-
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37. Lykurgus in Sparta.
1. Lykurgus zum Gesetzgeber erwählt. — In Sparta herrschten immer zwei Könige zugleich _ Allmählich riß qroße Unordnung im Staate ein, und die Könige waren mch im Stande, Eintracht und Frieden zu schaffen. Da wandten sich die Spartaner an den weisesten ihrer Mitbürger und baten thu, durch eine neue Gesetzgebung der herrschenden Verwirrung ein Ende zu machen. Dieser Mann hieß Lykurg ns Er war der Bruder eines der beiden Könige und hatte, als dieser gestorben war für dessen unwürdigen Sohn eine Zeitlang die Regierung geführt. Dann war er weit in fremden Ländern nmhergereiset und hatte die Sitten und Einrichtungen mancher anderen Volker kennen gelernt. Jetzt war er bereit, als Gesetzgeber seines Volkes aufzutreten. Zuvor aber ging er nach Delphi und befragte da-Orakel. Er erhielt den Ausspruch, seine Gesetze würden für Sparta die besten von allen sein. Hierdurch ermuthigt, begann
er das schwierige Werk.
2./Der Rath der Alten. — Zuerst setzte^ er den
Rath der Alten ein, der die beiden Könige in der Regierung zu unterstützen hatte. Derselbe bestand aus 28 Mitgliedern, die wenigstens 60 Jahre alt sein und ein uutadelhaftes Leben geführt haben mußten. Denn nur den erfahrensten und besten Männern sollte die Leitung des Staates anvertraut sein. Merkwürdig war die Art und Weise, wie die neuen Mitglieder dieses Rathes gewählt wurden. Zuverlässige Männer schlossen sich in ein Hau? Lin, von dem aus sie Alles hören, aber nicht sehen konnten, was draußen in der Versammlung des Volkes vorging. Nun schritten die Bewerber einzeln vor dem Volke einher, und die Männer in dem Hause merkten sich, bei welchem der Vorübergehenden die Menge.das stärkste Beifallsgeschrei erhob: dieser wurde in den
Rath ausgenommen.
3. Spartanische Einrichtungen. — Alsdann vertheilte Lykurgus alle Ländereien gleichmäßig unter die Bürger. Jede spartanische Familie erhielt ein gleich großes Grundstück,
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Römer.
50. Roms Erbauung.
1. Das Römervolk. — Das zweite Volk Europa's, das sich in der Geschichte einen großen Namen gemacht hat, sind die Römer. Von ihnen ist das gewaltigste Weltreich gegründet worden, das je bestanden hat. Alle Länder, welche rings um das Mittelmeer liegen: das ganze südliche Europa, das nördliche Afrika und weite Länderstrecken in Asien, haben sie sich unterworfen und Jahrhunderte hindurch beherrscht; und durch ihre Sprache, ihre Gesetze und Einrichtungen haben sie auch auf die späteren Völker großen Einfluß geübt. Der Anfang dieses merkwürdigen Volkes war aber ein sehr geringer.
2. Romulus und Remus. — In der Mitte der schönen Halbinsel Italien, nicht weit von dem Tiberflusse, lag in alter Zeit die Stadt Alba longa. Dort herrschte ein König mit Namen Numttor. Dieser hatte einen Bruder, A m u l i u s, der war herrschsüchtig, stieß den Numitor vom Throne und machte sich selbst zum Könige. Als aber nun Nnmitors einzige Tochter Zwillingssöhne gebar, den Romulus und den Remus, ward dem Amulius bange, diese könnten ihm dereinst die Königsherrschaft wieder entreißen. Er nahm daher die beiden Knaben, übergab sie einem Diener und sprach: „Wirf sie in die Tiber, auf daß sie ertrinken!" Und der Diener ging hin und setzte die Knaben in einer Wanne auf den Fluß. Da trieben sie nun auf den Wellen hin und her; endlich aber schwamm das Schifflein wieder an's Ufer und blieb dort stehen. Bald darauf kam ein Hirt des Weges, der hörte, wie die Knäblein bitterlich weinten, hob sie auf und
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Asien Italien