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1. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 55

1914 - Nürnberg : Korn
55 zu ihrem Bier und zum Branntwein mischen um dadurch ihre Getränke noch berauschender zu machen. ctto Schul». |44. Rätsel Ich bin eine Blume wie Purpur so rot, doch bin ich auch giftig und bringe den Tod. Bin ich von Silber, Stahl oder Bein, so kann ich wohl nicht mehr gefährlich dir sein. Dann dien' ich zur Arbeit und gegen den Stich des kleinsten der Spieße beschütze ich dich. Fr. Hoftm&nn. f45. Der Regen. Die Wolke ist mein Mütterlein, der Wind, der soll mein Vater sein. Mein Söhnlein ist der kühle Bach, die Frucht folgt mir als Tochter nach. Ich bin des Regen- bogens Bett, die Erd’ ist meine Ruhestatt’. Der Mensch, der ist ein Plagegeist, der mich bald gehn bald kommen heißt. Am Muttarspracae Iv. 46. Rätsel Von Perlen baut sich eine Brücke Hoch über einen grauen See; Sie baut sich auf im Augenblicke Und schwindelnd steigt sie in die Höh’; Der höchsten Schiffe höchste Masten Ziehn unter ihrem Bogen hin; Sie selber trug noch keine Lasten Und scheint, wie du ihr nahst, zu fliehn. Sie wird erst mit dem Strom und schwindet, So wie des Wassers Flut versiegt. So sprich, wo sich die Brücke findet, Und wer sie künstlich hat gefügt? 8chi]l#r. f47. Das Bächlein. „Du Bächlein silberhell und klar, du eilst vorüber immerdar. Am Ufer steh’ ich, sinn’ und sinn’: Wo kommst du her? Wo gehst du hin?“ „Ich komm’ aus dunkler Felsen Schoß, mein Lauf geht über Blum’ und Moos; auf meinem Spiegel schwebt so mild des blauen Himmels freundlich Bild. Drum hab’ ich frohen Kindessinn, es treibt mich fort, weiß nicht wohin; der mich gerufen aus dem Stein, der, denk’ ich, wird mein Führer sein.“ ue Rudoipm.

2. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 66

1914 - Nürnberg : Korn
66 löchertem Boden abgelassen und zu einer Art gröberen Zuckers gemacht werden. Der geronnene Teil heißt nun Rohzucker, Mos- kovade, Puderzucker. Man gießt ihn auch in Formen und nennt ihn dann gewöhnlich Lumpenzucker. In dieser Gestalt kommt er nach Europa um in den Zucker-Raffinerien den höheren Grad von Festigkeit und Reinheit zu erlangen. Er wird von neuem auf- gelöst, gekocht, mit Kalkwasser, Ochsenblut, auch wohl mit Eiweiß versetzt, fleißig abgeschäumt, filtriert und zuletzt in kegelförmige Gefäße gegossen, deren nach unten gekehrte Spitze eine Öffnung hat. Der obere, breite Teil des Zuckerhutes wird mit nasser Tonerde bedeckt, welche den Zucker durchdringt, die letzte Un- reinigkeit wegnimmt und ihm die gehörige Weiße gibt. Dieser geläuterte Hutzucker kommt unter verschiedenen Namen seiner Güte als: Melis, Raffinade oder Feinzucker in den Handel. Durch die untere Spitze fließt der Teil, welcher nicht in festen Kristallen angeschlossen ist, und heißt Sirup. Der Kandiszucker wird aus dem geläuterten, stark eingekochten Zucker gemacht, den man in kupferne, mit Fäden durchzogene Gefäße füllt, wo er sich in großen Kristallen ansetzt. Die Töpfe werden zuerst an einen kühlen Ort und dann wie der Hutzucker in die Trocken- stube gesetzt. Außer dem Zuckerrohr kann man noch aus manchen anderen Vegetabilien Zucker oder wenigstens einen sehr brauchbaren Sirup erhalten. In Amerika wachsen zwei Bäume, denen man ohne wei- teres im Frühjahr Zuckersaft abzapfen kann, wie man an man- chen Orten den Birkensaft abzapft zum Birkenwein. Jene Bäume gehören beide zum Ahorngeschlecht; es ist der Zuckerahorn und der schwarze Ahorn. Von diesen zwei Bäumen gewinnen die Nordamerikaner den Saft zu dem größeren Teil des Zuckers, den sie verbrauchen. In unserer Zeit wird besonders aus. Runkelrüben viel Zucker gewonnen. «ach Heinis u. Ludwig 1-56» Numcklein. Wer will mir mit seinen Backen Dreiunddrcchig Nüsse knacken? Beißt nur, daß die Schale kracht, Doch nehmt auch den Kern in acht! — Welcher Kopf hat keine Nase? Welche Stadt hat keine Straße? Welcher Laden hat keine Türe? Welches Netz hat keine Schnüre?

3. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 132

1914 - Nürnberg : Korn
132 bis zum Morgen ganz untauglich für die Lungen ist. Die Er- wachenden erheben sich dann müde und angegriffen anstatt er- frischt und gestärkt, wie das sein sollte. Ein kräftiger Mann merkt das wohl nicht; doch schwächliche Frauen und namentlich Kinder leiden darunter ohne sich davon Rechenschaft zu geben. Wie oft hört man die Klage: „Ich stehe ebenso müde aus, wie ich mich hinlegte!" — Oft mag der Grund dafür der sein, daß die Lungen eine ungenießbare Luft eingeatmet haben. Und wenn nicht, gottlob! Türen und Fenster meist so schlecht schlössen, so stände es hiermit noch schlimmer. Freilich gewöhnt man sich an die schlechte Luft und bemerkt sie kaum, solange man selbst darin steckt; doch vermindert das ihre Schädlichkeit nicht. Wenn nran aus einem ungelüfteten Schlafzimmer ms Freie tritt und dann wieder zu demselben zurüftkehrt, da merkt mau erst, wie schlecht die Atmosphäre ist. Reines Wasser, reine Luft, reine Haut, das sind die Hauptbedingungen einer guten Gesundheit. Da wir die schlechte Luft nicht sehen können, so ist es schwer uns klar zu machen, wie verderblich sie ist; allein jene „unsichtbare Luft" kann einem Menschen eben so sicher den Todesstoß geben, als versetzte man ihm einen Schlag auf den Kopf oder einen Messerstich ins Herz. Die entsetzlichen Unglücks- fälle sind uns allen bekannt, welche wiederholt vorkommen, weil man leider noch so häufig die Unvorsichtigkeit begeht das Ofen- rohr zu einer Zeit zu schließen, wo die Glut im Ofen noch Nlcht gehörig ausgebrannt ist. Es entwickelt sich das sehr schäd- liche Kohlen gas, dessen Gegenwart sich für den Augenblick nur wenig bemerklich macht. Schlafen Menschen in einem solchen Zimmer, so findet man sie erstickt in ihren Betten. Viele Men- schen haben schon beim Graben oder Reinigen von Brunnen ihr Leben verloren, indem sie eine mit einer großen Menge Kohlen- säure vermischte Luft einatmeten, wie solche bisweilen dem Innern der Erde entströmt. Dieselbe Kohlensäure kommt auch in Kellern und Brauereien vor, wo Flüssigkeiten in Gärung begriffen sind, und die Luft kann an solchen Punkten so giftig werden, daß Menschen, welche hineinkommen, auf der Stelle tot nieder- stürzen. Aus solchen Beispielen erkennt man, daß böse Luft kein bloßes Spiel der Phantasie ist. Es ist ferner erwieftn, daß Cholera, Scharlach, Typhus und die Blattern bei dem Mangel an frischer Luft sich schnell verbreiten und zum Teil von den Ausdünstungen schlechter Senken, Kloaken und

4. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 166

1914 - Nürnberg : Korn
löö Schweißlöcher. Alles in allem gerechnet, ergibt für den ganzen Körper eines erwachsenen Menschen an 2380000 offene Kanäle der Verdunstung. Könnte man dieselben aneinander legen, so erhielte man ungefähr ein so großes Loch, daß man es mit einem gewöhnlichen Teller zudecken könnte. Es ist nun sehr wichtig die Haut in einem solchen Zustande zu erhalten, welcher die Absonderung der Stoffe, deren Verbleiben im Körper durchaus schädlich ist, ge- stattet. Wenn man zwei Drittel der Haut durch irgend einen Lacküberzug undurchdringlich macht und so die Tätig- keit derselben stört, so erfolgt nach kurzer Zeit der Tod. Die Haut ist also ein äußerst wichtiges Organ und man darf über dieser bereits dreifachen Hautschicht nicht noch eine vierte anwachsen lassen, eine Schmutzschicht, welche die Grenzsperre zwischen innen und außen in ge- fahrvoller Weise verstärken würde. Der wässerige Schweiß, der sich aus den Schweißporen drängt, und der unsern Körper mehr oder weniger befeuchtet, ist kein reines Wasser. Es befinden sich in diesem gar viele Stoffe auf- gelöst, die man schwerlich sonst hier suchen würde. Es ist eine Portion Salz, einiges von Schwefel Verbindungen, es sind ferner Säuren in dem Schweiße enthalten. Die Natur lagert demnach mit dem Strome von Schweiß, den sie vom Innern des Körpers nach außen hin sendet, auf die Haut eine ganze Masse ihr nicht mehr nützlicher Stoffe ab, Nun führt zwar die Luft das Wasser in Form von feinem Dunste fort und mit diesem Dunste verbindet sich eine Menge flüchtiger Säuren des Schweißes, die ihm seinen eigen- tümlichen Geruch verleihen; aber die anderen Stoffe bleiben als feste Kruste auf der Haut zurück und bilden einen Überzug über dieselbe. Dieser verleiht der Haut jene Klebrigkeit und das sogenannte ungewaschene Ansehen, das wir an recht gehörig verschlafenen Gesichtern bemerken, bevor frisches Wasser und gute Seife die Reinigung voll- zogen. Kommt nun zu dieser klebrigen Naturschminke noch von außen her der Staub aller Art, den kein Mensch ganz von sich abwehren kann, so vollendet sich ein Über- zug, der nicht nur unserer Schönheit sondern hauptsächlich unserer Gesundheit schweren Abbruch tut. Indessen müssen wir der Natur die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie nicht so ganz und gar unbarm- herzig mit unserer Haut umgeht, sondern ein sehr praktisches

5. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 169

1914 - Nürnberg : Korn
169 wohl Himbeer- und Rosenblätter geben, aber niemals lange. Die Blätter müssen zweimal des Tages gewechselt werden; außerdem darf man die Raupen nicht mit den Fingern anfassen, sondern muß sie mit einer Feder auf die frischen Blätter übertragen. Sobald sich die Raupen verpuppen wollen, setzt man ihnen Zweige vom Heidelbeerstrauch hin, an die sie sich anheften. Ist die Verpuppung erfolgt, so beginnt das Einsammeln der Hülsen. Einige bewahrt man sich auf, um Schmetterlinge daraus zu be- kommen; die übrigen werden in heißes Wasser geworfen oder man tötet den in der Puppe entstehenden Schmetterling, indem man mit Terpentinöl getränktes Papier in die Nähe der Kokons legt. Außerdem kann man auch Kampfer dazu nehmen oder die Puppen in einem Backofen rösten. Auch in diesen letzteren Fällen werden die Kokons in heißes Wasser geworfen, welches den Leim auflöst, der die Fäden zusammenhält. Hierauf rührt man das Wasser mit Reisern um, wobei zarte Fäden von den Kokons an denselben hängen bleiben. Diese werden vereinigt, abgehaspelt und liefern die rohe Seide. Nachdem dieselbe mehrmals mit Seife abgekocht, gebleicht und geschwefelt worden ist, erscheint sie weiß, weich und glänzend und nun wird sie wie die Leinwand auf einem Webstuhl zu Zeugen verarbeitet. China und Italien liefern noch jetzt die meiste Seide; auch die Fabriken von Lyon und Valenzia sind berühmt. In Deutsch- land hat sich besonders Friedrich der Große für den Seidenbau interessiert; er legte Seidenfabriken zu Berlin, Potsdam und Magdeburg an. Indessen ist das Klima bei uns zu kalt um den Seidenbau mit demselben Erfolge zu betreiben wie die süd- licheren Länder. Rudolph. 143. Kaiserwahl Konrads des Saliers. Der fromme Kaiser Heinrich war gestorben, Des sächsischen Geschlechtes letzter Zweig, Das glorreich ein Jahrhundert lang geherrscht. Als nun die Botschaft in das Reich erging, Da fuhr ein reger Geist in alles Volk; Ein neu Weltalter schien heraufzuzieh’n; Da lebte jeder längst entschlafne Wunsch Und jede längst erloschne Hoffnung auf. Kein Wunder jetzo, wenn ein deutscher Mann, Dem sonst so Hohes nie zu Hirne stieg, Sich heimlich forschend mit den Blicken maß! Kann’s doch nach deutschem Rechte wohl geschehn,

6. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 176

1914 - Nürnberg : Korn
176 gemäß verarbeitet werden, so das Holz zu Brettern und Balken, das Eisen zu Platten und Nägeln. Erst dann sind sie zur Her- stellung von Wänden und Räumen mit Türen, Fenstern, Öfen, Schlössern u. s. w. zu verwenden. Ganz dasselbe ist der Fall mit dem Bau des menschlichen Körpers. Es sind dazu ebenfalls eine Anzahl ganz verschiedener Stoffe nötig, wie Wasser, Eiweiß, Fette, Salze, Kalke, Eisen u. s. w. Diese Stoffe müssen nun aber erst innerhalb unseres Körpers für den Aufbau vorbereitet und zu den kleinsten Körperteilchen, wie zu Bläschen (Zellen), Fäserchen, Röhrchen, Plättchen und Häutchen verarbeitet werden. Erst dann können sie zur Zusammensetzung der Knochen, Knorpel, Muskeln (oder Fleisch) und Nerven dienen. Wie bekannt, gibt es an jedem Gebäude fortwährend aus- zubessern, da es ja durch die Zeit und den Gebrauch außen und innen Schaden leidet. Natürlich sind dann die Schäden an den ruinierten Teilen nur mit demjenigen Material auszubessern, aus welchem sie gearbeitet waren; die Fenster müssen durch Glas, die Mauern durch Steine, die Schlösser durch Eisen repariert werden. — Ebenso verhält es sich mit unserem Körper. So lange wir leben, nutzt sich derselbe fortwährend in allen seinen Teilen ab und er kann nur dann ordentlich ausgebessert, da- durch aber gesund erhalten werden, wenn das Abgenutzte immer- fort wieder aufgebaut wird: das Fleisch durch Fleischstoffe, die Knochen durch Leim und Kalk, die Nerven durch Eiweiß und Fett. Das fortwährende Abnutzen (Absterben) unserer Körper- teile und das immerwährende Wiederersetzen (Erneuern) derselben nennt man den Stoffwechsel. So lange dieser vor sich geht, leben wir; hört er auf, dann sterben wir; hat er aufgehört, so sind wir tot; geht er schlecht und falsch vonstatten, dann sind wir krank. Der Stoffwechsel wird mit Hilfe des Blutes im Gange erhalten. Die Stoffe, ans denen sich das Blut bildet, werden demselben durch die Nahrung mit Hilfe der Verdauung über- geben; aus dem Blute aber bauen sich alle Teile unseres Körpers auf. Deshalb wird das Blut als die Quelle des Lebens bezeichnet. In einem Gebäude werden wir uns nur dann wohl befin- den können, wenn in dessen Räumen eine angenehme Temperatur herrscht. Wir heizen deshalb bei kaltem Wetter ein. — Auch innerhalb unseres Körpers ist stets ein gewisser Grad von Wärme (-j-37° C.) nötig, wenn der Stoffwechsel ordentlich vor sich gehen soll. Um diese Wärme zu erzeugen heizen wir auch ein und zwar mit Stoffen, die dem Verbrennungsmaterial unserer

7. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 178

1914 - Nürnberg : Korn
178 Alles Feste, was wir genießen, ganz besonders das Fleisch, muß so zubereitet und im Munde mit den Zähnen so lange verarbeitet (gekaut) werden, daß es im Magen und Darmkanale von den Verdauungssäften, vorzugsweise vom sauren Magensafte, leicht durchdrungen und aufgelöst werden kann. Je flüssiger und breiiger ein Nahrungsmittel ist oder je schneller es im Magen in eine solche Form verwandelt werden kann, desto verdaulicher ist es, und desto besser können seine Nahrungsstoffe ausgezogen und in das Blut geschafft werden. Deshalb kommt auf die Zu- bereitung und das Kauen der Speisen sehr viel an. Ein gut ge- kochtes oder gebratenes, weiches Stück Fleisch muß wie ein tüchtig zu Brei gekautes weit verdaulicher sein als hartes, wenig zerkautes Fleisch. Hartes Ei ist sehr unverdaulich; weiches da- gegen sehr leicht verdaulich. — Feste, unlösliche (also unver- dauliche) Stoffe in unseren Speisen, wie Hülsen, Schalen, Körnchen, Blätter u. dgl. erschweren, indem sie im Magen die löslichen, verdaulichen Nahrungsstoffe einhüllen, das Eindringen des Magensaftes in dieselben und hindern dadurch die Lösung dieser Stoffe. So gehen nicht durchgeschlagene Hülsenfrüchte (auch Reis) fast ganz unverdaut wieder vom Menschen. Sehr fette Speisen werden ebenfalls unverdaulicher, sobald das flüssige Fett, welches vom wässerigen Magensafte nicht durchdrungen werden kann, eine Art Hülle rings um die löslichen Nahrungsstoffe bildet. Trinkt man Milch langsam in kleinen Schlucken und ißt dazwischen Brot, so gerinnt dieselbe im Magen nur in ganz kleinen Portionen und wird dann für den Magensaft leichter durchdringlich und löslicher. Dagegen bildet sich beim schnellen Trinken größerer Massen Milch im Magen ein großer Klumpen Quark und dieser ist für den Magensaft schwer zu lösen. Aus diesen wenigen Beispielen wird man schon erkennen, daß auf das Wie beim Essen und Trinken viel ankommt. Dr. Bock. f 149. Der Fliederstrauch. Es gibt nicht viele Gewächse auf der Erde, die dem Menschen so nützlich sind wie der Flieder, dessen grünes Blätterdach mit den blaßgelben, reichblütigen Trugdolden uns so oft in der Nähe der Dörfer, hinter Mauern und Zäunen entgegenschimmert. Die in der Jugend grüne, im Alter graue und rissige Rinde sowie die Blätter gebraucht man zum Färben; das alte, gelbe Holz benutzt der Drechsler

8. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 167

1914 - Nürnberg : Korn
167 Mittel weiß, ihre Ablagerungen fortzuschaffen. Die Ober- haut, der sie so viel aufbürdet, wird von der Natur selber in kleinen Schüppchen abgestoßen, während sie eine neue Oberhaut unter derselben bildet. Wir stecken nicht gar lange in unserer Haut, sondern werfen sie in feinen Stück- chen von uns ab. Wir häuten uns nicht wie die Schlangen und dergleichen Kreaturen mit einem Male, sondern fahren äußerst langsam und stückweise aus der Haut; weshalb denn Menschen, die sich lange nicht gewaschen oder sonst die Haut durch Arbeit abgerieben haben, wie z. B. nach Hautkrankheiten, sich förmlich abhäuten und als neu© Menschen aus ihrer eigenen Haut kriechen. Das ist nun freilich eine Naturreinigung, aber eins, auf die man nicht warten kann; denn wenn sich Fettigkeit auf der Oberhaut befindet, so werden die Schüppchen der Hornhaut von derselben festgehalten und sie helfen so den Leib noch mehr verkleistern. Wer seine Gesundheit er- halten will, muß daher für gründliche Hautreinigung seines Körpers sorgen. Es ist Tatsache, daß die meisten der gewöhnlichen Krankheiten ihren Grund in unterdrückter Hauttätigkeit haben. Nach Bertisteia. f 141. Die Eidechse. Die Eidechsen sind muntere und flinke Tierchen. Stunden- lang kannst du am waldigen Bergabhange sitzen und sie bei ihren Spielen und Jagden im Sonnenscheine belauschen; immer von neuem würdest du dich an ihrem zierlichen Schwänzeln, ihren anmutigen Bewegungen, gefälligen Stellungen und kecken Sprüngen ergötzen. Wenn im Frühjahr die Eidechse das alte Kleid mit einem neuen vertauscht hat, legt das Weibchen in Erdlöcher, unter Steine, ja selbst in Ameisenhaufen sechs weißliche Eier fast so groß wie Haselnüsse mit lederartiger Schale. Hat sie ihr Geschäft ver- richtet, so geht sie ihres Weges davon. Sie bittet ihre gute Freundin, die Sonne, das Geschäft des Ausbrütens zu über- nehmen, und die tut es auch gern und umsonst. Die Eidechse könnte ja hundert Jahre auf den Eiern sitzen, sie würde nie etwas Lebendiges hervorbringen. Das Blut, das in ihren Adern fließt, ist zwar schön rot, aber so kalt, daß das Tier mit seinem Leibe den Eiern die Wärme nicht zukommen lassen kann, welche diese zu ihrer Entwicklung nötig haben. Dies und der Mangel an Nahrung ist auch der Grund, wenn im Spätherbste die Eidechse.

9. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 215

1914 - Nürnberg : Korn
215 Kameraden getroffen haben, gewarnt und vorsichtig gemacht sind. Über ihnen hängen furchtbare Felsstücke, welche jeden Augenblick herunterzufallen drohen; oft stürzt wildes Wasser in brausender Wut unerwartet ihnen entgegen oder todbringende Dünste werfen sie danieder. Natürlich ist es daher, daß sie sich, wenn sie nach überstandener Arbeit wieder in die lichten Wohnungen über der Erde kommen, gern der Freude überlassen und sich durch fröhliche Musik erheitern, weshalb auch stets mehrere unter ihnen verschiedene Instrumente zu spielen verstehen. Die herausgeschafften Erzstücke werden zuerst von dem Erd- reiche gereinigt, dann durch große Hammerwerke in kleine Stücke zerschlagen und endlich in die Schmelzöfen gebracht, wo durch die furchtbare Glut des Feuers das reine Metall von den Schlacken gesondert wird. Hier sind große Behälter, in welchen das Erz aufgeschichtet wird, doch so, daß die Feuerflammen, welche lange Zeit unterhalten werden, durch den Luftzug überall hindurchschlagen können, und bald gerät das Erz in einen glühenden Zustand; das Metall wird flüssig und nun von den Arbeitern in besonderen Formen aufgefangen, aus welchen es, wenn es erkaltet ist, herausgenommen und zu verschiedenen Zwecken verwendet wird. B-nnann. ch 185. Die Schatzgräber. Ein Winzer, der am Tode lag. Rief seine Kinder her und sprach: „In unserm Weinberg liegt ein Schatz; Grabt nur darnach!" — „An welchem Platz?" Schrie alles laut den Vater an. „Grabt nur — !" O weh! da starb der Manu Kaum war der Alte fortgeschafft, So grub man auch aus Leibeskraft. Mit Hacke, Karst und Spaten ward Der Weinberg um und um gescharrt. Da war kein Kloß, der ruhig blieb; Man warf die Erde gar durchs Sieb Und zog die Harken kreuz und quer Nach jedem Sternchen hin und her. Allein da ward kein Schatz verspürt Und jeder hielt sich angeführt.

10. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 249

1914 - Nürnberg : Korn
249 ersten Klettern Arme und Beine entzwei oder stürzt in einen so tiefen Abgrund, daß er nicht mehr gesehen wird. Dann zer- schneiden oft die anderen ihre Röcke und Hemden, machen Stricke daraus und versuchen, ihren verunglückten Gefährten zu retten. Häufig geschieht es auch, daß ein Jäger, von seiner Jagdlust fortgerissen, sich so hoch versteigt, daß er weder rück-- noch vor- wärts kann und entweder Hungers sterben oder den gefährlichen Sprung auf einen kaum handbreiten Stein wagen muß. Dann wirft er, so wird von alten Jägern erzählt, Flinte, Jagdtasche und was er sonst Schweres bei sich hat, von sich, schneidet sich mit dem Messer die Fersen oder Ballen des Fußes so tief auf, daß sie stark bluten, und springt auf das tief unter ihm vor- springende Felsstück in der Hoffnung, daß ihm das Blut an seinen Füßen statt eines Leimes dienen und ihn vor dem Ab- gleiten bewahren werde. So gefährlich nun auch die Gemsenjagd ist, und so wenig sie einbringt, so gibt es doch viele arme Men- schen in der Schweiz, die sich ihren Lebensunterhalt durch die- Was für den Wüstengürtel Afrikas und Arabiens die Dat - telpalme, das ist für den südlichen Archipelagus (Jnselmeer) die Kokospalme, die noch nutzreicher ist und mit Recht die „Krone des Pflanzenreichs" heißt. Sie hat das ganze Jahr hindurch bestän- dig Blüten und Früchte, welche nach und nach reifen. Diese Früchte sind Nüsse so groß wie ein Kinderkopf, mit einer braungelben, faserigen Hülse überzogen, der Form nach wie eine Melone. Die Schale ist sehr dick, hart, holzartig und läßt sich drechseln und polieren. An einem einzigen Stengel sitzen zehn, ja zwanzig Nüsse. Wenn sie anfangen zu reifen, enthalten sie ein schmack- haftes und gesundes Wasser, worin sich der Kern bildet, und das in solcher Menge vorhanden ist, daß ein durstiger Mensch sich vollkommen satt daran trinken und erfrischen kann. Öffnet man die Schale mit einem scharfen Messer, so springt das Wasser — Kokosmilch genannt — wie eine Fontäne in Sie Höhe. Dieser Milchsaft verdickt sich nach und nach und wird endlich zu einem festen Kern. Aus der Nuß preßt man ein Öl, das bekannte Kokosnußöl, das zum Einreiben in die Haut und zur Seifebereitung benützt wird, und womit man namentlich in Indien einen starken Handel treibt, da es die Reichen allen anderen Ölen zum Bren- nen vorziehen; denn es gibt eine helle Flamme ohne Dampf und
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