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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 41

1913 - [s.l.] : Hirt
11. Heinrich Iv. 41 und hatte nur die Macht der Kirche im Auge. Adalbert war heiter und prachtliebend; auch er wollte die Macht des Erzbistums mehren und geriet dadurch in Kmpfe mit den umwohnenden schsischen Groen. Seinen Ha gegen diese Pflanzte er in Heinrichs Herz. Sonst war er ein tchtiger Mann. (/-Das Ansehen des Reiches wahrte er gegen die alten Feinde des Reiches, die Ungarn. I Adalbert setzte es durch, da Heinrich schon mit fnfzehn Jahren fr mndig erklrt wurde; dadurch gewann er noch mehr an Einflu. Aber nicht lauge; deun die deutschen Fürsten ntigten Heinrich, diesen Ratgeber zu entfernen. Doch seine Ratschlge hatte der junge König nicht vergessen. Vor allem wollte er die Sachsen unter die Knigsmacht beugen. Er be-bcn ad)fen-handelte diesen Volksstamm daher herrisch und baute sich im Sachsen-lande Burgeu, deren festeste die Harzburg war. Das bermtige Ve-nehmen der Ritter, die sich in des Knigs Umgebung befanden, erbitterte die umwohnenden Bauern und Edlen. Es entstand ein Aufruhr, die Sachsen vertrieben ihren Zwingherrn und brachen seine Burgen. Heinrich fand wenig Hilfe, als er die Aufstndischen zchtigen wollte. Er wendete sich sogar an den Papst, der gern die Gelegenheit ergriff, den Schiedsrichter zu spielen. Aber er konnte sich nicht mit ihm verstndigen. Papst Gregor Vii. gab vielmehr den Sachsen recht und verhngte der den Kaiser, der ihn absetzen wollte, die hchste kirchliche Strafe, den Bann^"""' ^Llnd die deutschen Fürsten, die einen mchtigen Kaiser nicht haben reu*bvn-wollten, stellten sich auf die Seite des Papstes. Sie erklrten, der Heinrich iv. Schwabenherzog Rudolf, des Knigs Schwager, an der Spitze, ihrem Könige, einen andern whlen zu mssen, wenn er sich nicht binnen Jahresfrist vom Banne lse. Hierdurch zwangen sie Heinrich Iv., mitten im Winter der die schneebedeckten Alpen nach Italien zum Papste zu ziehen, um sich mit diesem zu vershnen. Alles verlie ihn in seiner Not; nur eine Treue zeigte sich strker als der drohende Tod. Bald nach seiner Mndigkeitserklrung war Heinrich gentigt worden, sich mit der Tochter des Markgrafen von Susa, namens Berta, zu vermhlen. Lauge Zeit hatte er sich widerwillig von der ihm aufgedrungenen Gemahlin abgewendet und wollte sich von ihr trennen. Im Unglck erst lernte er sie lieben, als sie mit weiblicher Traij ihm durch alles Ungemach folgte. Als er nach Italien zum Papste zog, begleitete sie ihn. Es war im harten Winter, die Berge der Alpen starrten vor eisigem Frost und

2. Das erste Geschichtsbuch - S. 87

1892 - Gera : Hofmann
— 87 — H2. Die Burg zu Nürnberg. (Blätterbauer.) Aber auch die Burg in der großen Stadt Nürnberg in Bayern erinnert an den ersten Hohenzoller. Von dort kam er als Retter nach Brandenburg. Auf der Burg wohnte er als Burggraf, d. H. kaiserlicher Beamter der freien Reichsstadt. Cr führte das Kriegsvolk an und sprach in Streitfällen Recht. Seine Feinde gaben ihm später den Spottnamen „Nürnberger Tand" (d. H. Spielzeug), weil die Nürnberger schon damals mit Spielwaren und Lebkuchen handelten. In der Provinz Brandenburg hört man noch häufig die adeligen Namen Quitzow, Putlitz, Rochow u.a. Sie weisen in die Zeit zurück, da die Ritter dieses Namens sich mit aller Kraft wehrten, den Fremden aus Süden als Herrn anzuerkennen. Auch die Namen Friefack und Plaue sind mit dem Namen des ersten Hohenzollern in Brandenburg untrennbar verbunden. Beides waren feste Burgen der Quitzows, die dem neuen Fürsten trotzig widerstanden. (Plaue liegt am Anfang'des Plaueschen Kanals zwischen Havel und Elbe, Friesack am kleinen Rhinsluß.) Der erste Hohenzoller belagerte diese Burgen, zerbrach ihre dicken Mauern und unterwarf die Gegner. Gute Dienste leistete ihm dabei eine gewaltige Kanone. Sie war so schwer und die Wege so schlecht, daß immer viele Bauern ihre Pferde vorspannen mußten, um das Ungeheuer fortzubringen. Sie gaben ihr deshalb den Spottnamen „faule Grete". Vor ihren riesigen Kugeln war aber keine Burg und keine Mauer sicher. Nicht lange vorher hatte der Mönch Berthold Schwarz zu Freiburg am Schwarzwald das Schießpulver erfunden. Er wollte Gold machen und mischte deshalb in einem Schmelztiegel Schwefel, Salpeter und Kohle, woraus noch heute Pulver verfertigt wird. Ein Funke fiel in die Mischung, entzündete sie und schleuderte alles mit furchtbarer Gewalt umher. Bald wandte man die neue Erfindung im Kriege an. Bis dahin hatte man mit Armbrüsten geschossen und mit Maschinen Felsstücke gegen Burgen und Stadt-

3. Das erste Geschichtsbuch - S. 59

1892 - Gera : Hofmann
— 59 — Thonpfeifen; in geflochtenen Körbchen stand holländischer Tabak, und in kleinen Pfannen glimmte Torf zum Anzünden der Pfeifen. Auf einem Seiteutifche stand ein kräftiger Imbiß und an jedem Platze ein tüchtiger Bierkrug. Es wurde zwanglos gegessen, getrunken, geraucht, gescherzt und geneckt. Der König liebte die größte Offenheit und nahm es nicht übel, wenn er selbst geneckt wurde. Hier ließ er sich vieles sagen, was er draußen sehr übel genommen hätte. Besonders laut, lebhaft und derb war der alte Dessauer. Doch nicht nur Witz und Scherz trieb man im Tabakskollegium, sondern es wurden auch die Zeitungen vorgelesen und wichtige Angelegenheiten besprochen. 3. Der unermüdliche Regent. Der König sorgte wie ein Vater für das Wohl seiner Unterthanen und ermüdete niemals in der Erfüllung seiner Pflichten. Er sagte: „Zur Arbeit sind die Regenten erkoren, nicht aber, um ihre Tage im Genuß zuzubringen. Will ein Fürst in Ehren seine Regierung führen, fo muß er alle feine Geschäfte selbst vollziehen." Er brachte strenge Ordnung in die Verwaltung, erhöhte die Einnahmen, füllte deu Staatsschatz, hob die Bildung des Volkes und schuf ein schlagfertiges Heer. Den Ackerbau, das Handwerk und die Armee hielt er für die Säulen des Staates. Im ganzen Lande bekümmerte er sich um den Ackerbau und die Viehzucht. Wo es nötig war, unterstützte er die Landleute mit Saatkorn, Vieh und Holz. Seine Staatsgüter machte er zu Musteranstalten der Landwirtschaft und befreite die Bauern darauf von der Hörigkeit. Das verödete Ostpreußen verwandelte er durch die fleißigen Ansiedler in ein blühendes Land. Den „kleinen Mann" schützte er gegen die Übergriffe der Beamten. So befahl er: „Ich will nicht, daß die Herren Räte mit den Pferden meiner Bauern spazieren fahren." Alle Zweige der Gewerbthätigkeit förderte er kräftig. Seine Unterthanen sollten nur inländische Erzeugnisse kaufen, damit das Geld im Lande bleibe. Seine Soldaten trugen nur preußische Tuche. Fremde Waren wurden hoch besteuert, ja die Einfuhr gewebter Stoffe verboten. Den Handwerksmeistern schrieb er genau vor, wie sie ihre Lehrlinge halten follten. Den Hökerinnen auf Markt und Straßen befahl er, nicht Maulaffen feil zu halten, sondern neben ihrem Kram zu spinnen, zu stricken und zu nähen. Die Stadt Berlin erweiterte und verschönerte er. Alle Häuser, die ihm mißfielen, mußten weggerissen und durch neue ersetzt werden. Armeren Bürgern gab er dazu Bauplätze und Bauholz, bei reicheren sagte er kurzweg: „Der Kerl hat Geld, muß bauen!" Nach Tische ritt er meistens aus und besah die Bauten. Er hielt auf Recht und Gerechtigkeit. Von den Kniffen der Rechtsgelehrten wollte er aber nichts wissen. In Minden hörte er bei einer Gerichtsverhandlung zu, wie ein Rechtsanwalt einen Angeklagten verteidigte. „Der Kerl hat recht!" rief der König. Nun trat aber der Anwalt der Gegenpartei auf und sprach ebenso geschickt. Da rief

4. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 17

1909 - Leipzig : Hirt
*5 es <e< - ss< 0 s 36. Die ersten Geschtze. Im 14. Jahrhundert kamen die Feuerwaffen auf, nachdem das schon lnger bekannte Schiepulver durch eine reinere Herstellung des Salpeters wirksamer geworden war. Die ltesten groen Geschtze sind aus Stabeisen gearbeitet, welches zusammengeschweit und mit mchtigen eisernen Ringen umgeben wurde. Die Geschosse waren Steinkugeln. Gegen diese Waffen hielten die mittelalterlichen Festungswerke, auch die Burgen der Raubritter, die Friedrich l. von Brandenburg zu bekmpfen hatte, nicht stand.

5. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 51

1854 - Rinteln : Bösendahl
51 Naturkunde. Orte in einen sehr hellen geht, so schadet man den Augen; und in sehr Helles Licht, öder gar in die Sonne darf man nicht starr hinein sehen, weil entweder Schwache des Gestchts, oder völlige Blindheit daraus entsteht. Manche Dinge leuch- ten, ohne daß sie brennen. Faules, feuchtes Holz giebt des Nachts einen hellen Schein. Manche Thierchen, besonders die rothen Johanniswürmchen, leuchten des Nachtö. Man hat aber auch einen durch die Kunst bereiteten, leuchtenden Kör» per, der Phosphorus heißt, womit mau Buchstaben, die im Finstern leuchten, schreiben kann. Wenn man eine gläserne Röhre anhaltend reibt, so er- scheint an derselben ein Licht, welches der Hand folgt. Und wenn man fortfährt zu reiben, so wird die Röhre in den Stand gesetzt, daß, wenn. man ihr mit dem Finger nahe kommt, zwischen dem Finger und der Röhre ein bläulicher Lichtstrahl erscheint, der den Finger empfindlich schlägt imb einen Laut verursachet. Ein Gleiches erfolgt, wenn man anstattderröh- re eine Stange Siegellack oder überhaupt einen harzigen Körper nimmt. Dies Feuer nennt man elektrisches Feuer, oder electrifche Materie. Wenn man den erwärmten Rücken einer Katze oder eines Hundes im Finstern reibt t so sieht man solches Feuer in kleitten Fünkchen mit Knistern hervor- kommen, weil die Haare lebendiger Thiere clcctrifch find. Man hat nun Electrisirmafchinen, durch welche man dieses Feuer sehr leicht und in einem so hohen Grade hervorbringen kann, daß es Menschen, wie der Blitz, lähmt, oder tödtet. Wenn sich die elektrische Materie in den Wolken sammelt und aus denselben herausbricht, so erzeugt sie den Blitz, wovon der Donner nur die Folge ist. Der Blitz ists also, welcher einschlägt und zerschmettert; ist dieser einmal vorbei, so hat man sich vor dem Donner nicht zu fürchten. Weil er aber am häufigsten in hohe Gebäude und Räume einschlägt, so muß man bei solchen während des Gewitters keine Zuflucht vor dem Regen suchen. Man kann die elektrische Materie mittels der Metalle, auch des Wassers, sammeln und fortleiten, mithin durch eine auf einem Gebäude aufgerichtete metallene Stange den Blitz auffangen, und durch Stabe, Blech, Drath, die an den, Gebäude herabgehen, in die feuchte Erde leiten; dann scha- det er dem Gebäude nicht. Da die Gewitter, wenn man Vorsicht gebraucht, gar nicht oft schädliche Folgen haben: so hat man nicht Ursache, sich vor ihnen zu fürchten. Viel- st*

6. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 60

1854 - Rinteln : Bösendahl
60 Naturkunde. Gliedmaßen werden dadurch wieder belebt und vor dem Brand bewahrt, daß man sie in Schnee hält und mit Schnee reibt. Wenn durch die Erkaltung der Luft das Wasser alle sei- ne Wärme verliert, die es in Flüssigkeit erhielt: so gerinnt es zu Eis. Sei vorsichtig hei dem Gehen oder Schlittschuh- laufen auf dem Eise. 4. Erde. Die Erde als Element genommen begreift die festen Stoffe, aus welchen der Erdkörper mit allen Erzeugnissen desselben be- steht. Es sind die salzigen Gesteine oder Salze, die erdigen Gesteine oder Erdarten, die metallischen Gesteine oder Erze und die brenzlichen Gesteine oder Brenze. Es ist wahrscheinlich, und darauf führt auch die Mosai- sche Schöpfungs Geschichte, daß unsere Erde, selbst die feste- sten Gebirge, ehemals flüssig gewesen ist, und daß dieses Flüs- sige alle die Körper, die wir jetzt als Gebirgö- und Erdar- ien auf und in der Erde antreffen, in sich enthalten hat. Diese Gebirge und Erdarten aber scheinen ihre jetzige Gestalt und Festigkeit zu verschiedenen Zeiten erhalten zu haben. Die härtesten, welche auch in ihrer jetzigen Gestalt die ältesten sein mögen, sind diejenigen, welche wir Granit- auch Ur-Gebirge zu nennen Pflegen. Spätern Ursprungs scheinen die Gebir- ge zu sein, welche die Erze enthalten, die zwischen jenen in Streifen und Gängen befindlich sind; daher heißen sie auch Gang-Gebirge. Noch jüngern Ursprungs sind die Gebirge, welche aus Steinlagern ähnlicher Art, die Flötzc genannt werden, bestehen, und welche größtentheils Neste von Thie- ren und Pflanzen enthalten, die versteinert oder mit einer Masse durchzogen sind, welche zu Stein verhärtet ist. Größ- tentheilö sind cs Reste von Seethieren.. Dadurch wird wahr- scheinlich, daß unser jetziges festes Land ehemals der Meeres- boden der Vorwelt gewesen ist. Außer jenen drei Arten der Gebirge trifft man auf der Erde, besonders in niedern Gegenden, Erdlagen in weiten Strecken und mächtigen Schichten an, welche gleichfalls vom Wasser zusammen geschwemmt scheinen, z. B. lockern Sand, Lehm, Mergeltuff und dergleichen. Auch diese enthalten zu Kalk gewordene, aber gut erhaltene, Reste von Seemuscheln in ungeheurer Menge. Diese Gebirge und Erdlagen, welche aus dem Wasser geschieden und durch dasselbe zusammen geführt worden, ha-

7. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 61

1854 - Rinteln : Bösendahl
Naturkunde. 61 bcn aber auch viele Veränderungen durch unterirdische Feuer erfahren. Eine Probe davon geben jene Berge, welche feu- rige geschmolzene Massen auswerfen. Sie heißen feuerspei- ende Berge (Vulkane). „ Dergleichen ist z. B. der Vesuv im Königreich Neapel, der Ätna auf der Insel Sicilien, der Hecla mif der Insel Island. Die Masse, welche sie von Zeit zu Zeit auswerfen, heißt Lava. Anfangs ist sie heiß und flüs- sig; aber endlich erkaltet sie und wird hart; ja im Fortgan- ge der Zeit verwittert sie, überzieht sich mit Erde und wird fruchtbar. B. Die Naturreiche. Um die einzelnen Naturkörper zu übersehen, theilt man sie nach ihrem Wesen, ihren Gestalten, ihren Eigenschaften und ihren Zusammensetzungen in Reiche, Classen, Ordnungen, Familien, Gattungen und Arten. So zerfallen alle Natur- körper ihrer Gestalt lund ihrer innern Einrichtung nach in zwei große Abtheilungen- Die einen bestehen äußerlich wie innerlich aus verschiedenen Theilen, deren jeder eine gewisse bestimmte Verrichtung hat, mittels welcher diese Naturkörper sich erhalten. Diese Theile nennt man ihre Werkzeuge oder Organe und die Körper danach organische, d. i. Thiere lind Pflanzen. Die andern bestehen entweder gar nicht aitö ver- schiedenen Theilen, oder wenn sie aus verschiedenen Theilen bestehen, so hat doch keine eine Verrichtung zur Erhaltung des Ganzen; da ihnen also die genannten Werkzeuge oder Organe fehlen, so heißen sie unorganische, Irden oder Mine- ralien. Die organischen Naturkörper zerfallen wieder in zwei Abtheilungen, in solche, unter deren Werkzeugen einige den Körper in Bewegung setzen, d. t. Thiere; in solche, denen die Werkzeuge zur freien Bewegung fehlen, d. i. Pflanzen. Thiere und Pflanzen nennt man auch lebendige und schreibt ihnen Leben zu, oder Thätigket auö eigener Kraft. Also zer- fallen die Naturkörper in drei Theile, oder Reiche, in orga- nische und lebendige' mit freier Bewegung,, Thiere, in drga- nische und lebendige ohne diese freie Bewegung, Pflanzen, und in unorganische und leblose Irden. 1. Irden.' Die unorganischen Körper, von denen bis jetzt etwa 10,000 Arten bekannt sind, haben keine besonderen Werkzeuge zu ihrem

8. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 64

1854 - Rinteln : Bösendahl
Naturkunde. 64 sie lassen sich biegen, dehnen und bis zu kleinen Blättchen treiben, und zu Drath strecken. Durch das Feuer werden sie erwärmt, glühend und flüssig gemacht; und einige von ihnen durch seht heftiges Feuer sogat verbrannt. Man kennt bis jetzt mehr, als zwanzig Geschlechter der Metalle und Halbmetalle. Die bekanntesten und merkwürdigsten sind Gold, Silber, Quecksil- der, Kupfer, Eisen, Blei, Zinn, Zink. Man findet diese Metalle theils rein und gediegen, theils mit verschiedenen Erdarten und andern Stoffen vermischt; von denen sie getrennt werden müssen; welches in den Schmelz- und Hüttenwerken zu ge- schehen pstegt. Nur das Gold, und ein dem Golde am nächsten verwandtes Metall, Platina genannt, welches erst seit dem Jahre 1736 besannt ist, findet man nie vererzt, son- dern nur gediegen. Das Gold findet man auch in manchen Flüssen, aus denen es in kleinen Körnern ausgewaschen wird. Der Nutzen- welchen die Menschen aus diesen Metallen zu ziehen wissen, ist überaus mannichfaltig und groß. Das Gold, Silber und Kupfer dient ihnen- außer den zierlichen und nützlichen Gefäßen, welche die Göldarbciter und Kup- ferschmiede bereiten, zu dem gewöhnlichen Tauschmittel im Handel und Wandel, oder zu dem Gelde. Aus dem Zinn, welches am meisten und reinsten in England gefunden wird, bereiten sie vorzüglich Eßgeschirre, Teller, Schüsseln, Löffel und andere nützliche Geräthe. Häufig wird es mit Blei ver- setzt, welches daö weichste unter den Metallen ist, und zu Ku- geln, Schrot, zu Wasserrohren, zum Dachdecken und um die Schriften der Buchdrucker zu gießen, u. s. w. gebraucht wird. Aber das allernützlichste unter den Metallen, welches auch in der größten. Menge vorhanden, ist das Eisen. Es wird sowohl gediegen, als mit andern Erzen vermischt gefimdert. Das schwedische Eisen ist von vorzüglicher Güte und macht den größten Reichthum deö Landes aus. Aus dem Eifert werden die wichtigsten und brauchbarsten Werkzeuge bereitet, z. B. die Ackergeräthe, der Pflug, die Hocken, die Sensen tind Sicheln, die Ketten, die Schlösser und Schlüssel, die Messer und tausend andere. Auch wird daö Eisen in Stahl/Verwandelt, indem man cö sorgfältiger reinigt und mehrmals und heftiger, glühet. Dieses so gereinigte und gehärtete Eisen oder der Stahl ist flüssiger, weniger dem Rost ausgesetzt, und laßt sich besser, besonders zu zierlichen Gerüchen, Verarbeiten. Auch giebt es einen Eisenstein- welcher der Magnet heißt und welcher

9. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 66

1854 - Rinteln : Bösendahl
Gg Naturkunde. chem Gebrauche. In den Haushaltungen wird er, weil er sich leicht entzündet, zum Anmachen des Feuers gebraucht.— Unter den Erdharzen sind außer dem Erdöle (Naphtha) vor- züglich der Bernstein, daö mit Harz überzogene Holz (bitu- minöses Holz), wohin auch der Torf gehört, und die Stein- kohle merkwürdig. — Der Bernstein, größtentheils von durchsichtiger gelblicher Farbe, wird vorzüglich in Samland in Ostpreußen an den Ufern der Ostsee, die ihn auswirft, gesammelt; doch findet er sich auch in Lagern oder Flößen. Oft schließt er kleine Thiere, besonders Wald-Infekten, in sich, ein Beweis, daß er sonst flüssig gewesen. Wahrschein- lich stammt er auö dem Pflanzenreiche als ehemals flüssiges Baumharz. Er wird vorzüglich zu Zierrathen und niedli- chen Gerathen verarbeitet. -- Das mit Harz überzogene braun- schwarze Holz, welches in starken Lagern unter der Erde angetroffen wird, ist wahrscheinlich durch Überschwemmung oder andere gewaltsame Veränderungen dahin versetzt wor- den. Ihm ähnlich ist der Torf, welcher aus verfaulten Pflanzen, vorzüglich Moosen und Gräsern, entstanden zu sein scheint; und die Steinkohlen, welche Holz mit Thon und Eisen vermischt zu sein scheinen. Beim Verbrennen geben sie eine starke Gluth; daher sie statt des Holzeö zum Feuer gebraucht werden. Il Pflanzen. Die Pflanzen, von denen man bis jetzt etwa 40,000 Ar- ten kennt, hat Gott schon dadurch zu einer vollkommnern Gat- tung seiner Geschöpfe erhoben, daß sie Werkzeuge der Er- nährung und Fortpflanzung haben ; aber unter die Thiere ge- stellt, bei welchen noch die Werkzeuge der freien Bewegung und Empfindung hinzukommen. Jene sind die Wurzel, der Stengel oder Stamm mit den Zweigen und die Blätter. Die Wurzel, welche in den Boden hinabsteigt und die Nah- rung der Pflanzen einsaugt, hat dazu kleine Fasern mit kol- biaen und schwammigen Spitzen, welche die nährenden Stoffe, wie der Magen bei den Thieren, annehmen. Der Stamm ist derjenige Theil der Pflanze, welcher sich über die Erdober- fläche erhebt und die äußeren Werkzeuge alö Blätter, Blu- men und Früchte trägt. Die Zweige sind bloße Fortsetzungen desselben und stimmen mit ihm im Bau und der Verrichtung überein. Diese besteht darin, die aìlfgenommenen Säfte in

10. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 11

1876 - Essen : Bädeker
11 licher ist es in demselben. Damit es hell und freundlich in der Wohnstube sei, werden die Wände und die Decke derselben geweißt. Oft sind die Wände aber auch mit buntem Papier oder Tapeten beklebt oder tapezirt. Wenn die Decke der Wohnstube weit von dem Fußboden entfernt ist, so ist die Wohnstube hoch. Ist die Decke nur so weit von dem Fußboden entfernt, daß der Vater mit der Hand an dieselbe reichen kann, so ist die Wohnstube niedrig. In niedrigen Wohnstuben wird die Luft bald dumpf und schwül, besonders wenn viele Menschen in derselben sind. Darum muß man oft ein Fenster öffnen, damit frische Luft eindringen kann. Dieses nennt man das Wohnzimmer lüften. Wenn die Wände der Wohnstube weit von einander ent- fernt stehen, dann ist viel Raum (Platz) in derselben, oder sie ist geräumig. Die Wohnstube ist ein Raum im Hause oder ein Haus- raum. Sie dient dazu, um darinzu wohnen, zu essen, zutrin- ken und zu arbeiten. 2. Das Schlafzimmer. Die Bettlade, die Bettladen; das Bett, die Betten; der Schrank, die Schränke; das Waschbecken, die Waschbecken; das Handtuch, die Handtücher; der Kasten, die Kasten; der Rock, die Röcke; die Hose, die Hosen; die Weste, die Westen; der Strumpf, die Strümpfe; der Schuh, die Schuhe; der Stie- fel, die Stiefel; der Hut, die Hüte; die Mütze, die Mützen; das Kleid, die Kleider; die Schürze, die Schürzen; das Halstuch, die Halstücher; das Um- schlagtuch, die Umschlagtücher; der Mantel, die Mäntel; das Kamisol, die Kamisöler; der Kittel, die Kittel; das Hemd, die Hemden; der Pantoffel, die Pantoffel; die Kiste, die Kisten; der Koffer, die Koffer; die Schachtel, • die Schachteln; die Stecknadel, die Stecknadeln; die Bürste, die Bürsten; der Kamm, die Kämme; die Wiege, die Wiegen. Das Schlafzimmer ist, wie die Wohnstube, ein Raum im Hause oder ein Hausraum. So wie die Wohnstube dazu dient, um darin zu wohnen., so dient das Schlafzimmer dazu, unr darin zu ruhen und zu schlafen. Das Schlafzimmer hat dieselben Theile, die auch die Wohnstube hat. Die Bettlade, das Bett, der Spiegel u. s. w. sind Schlafzimmer- oder auch Hausgeräthe oder Möbel. In dem Schlafzimmer werden gewöhnlich die Dinge aufbewahrt, welche ich anziehe, oder mit welchen ich mich bekleide. Diese Dinge heißen Kleidungsstücke oder kurz Kleidung. Das Bett liegt in der Bettlade. Es besteht aus dem Strohsack, dem eigentlichen Bett, den Kissen, den Betttüchern und der Decke. Das eigentliche Beit ist gewöhnlich entweder mit Federn, oder mit Pferdehaaren ausgefüllt, also entweder ein Feder- bett, oder eine Matratze. Arme Leute müffen oft auf Stroh-, Heu- oder Moosbetten schlafen und dann wohl gar im Winter frieren. O, könnte ich ihnen doch helfen, daß sie in kalten Nächten nicht frieren müffen! — Das Bett muß hübsch rein gehalten werden. Ein unreines Bett und ein Schlafzimmer mit dumpfer Luft sind der Gesundheit schädlich. Darue^Nuß auch das Schlafzimmer rein gehalten und alle Tage ge- lüftet werden.
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