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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 97

1918 - Leipzig : Voigtländer
beiden fielen in den Burggraben, kamen aber rnst dem Leben davon. Die (Empörung verbreitete sich rasch über das ganze Land. Die Böhmen tdollten den eifrig katholischen Kaiser Ferdinand Ii., der lieber eine „lvüste als ein Land voll Ketzer" haben wollte, nicht als ihren Landes-Herrn anerkennen; ein evangelischer Fürst sollte ihre Krone tragen. Sie wählten den jungen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zum Könige. Der ließ sich durch den Glanz der Königswürde blenden, zog nach Prag und setzte sich die gefährliche Krone aufs Haupt, hierdurch entstand ein furchtbarer Krieg, der dreißig Jahre währen sollte (1618—1648). 2. Böhmens Unterwerfung. Bald rückte unter dem streng katholischen harten Herzog Maximilian von Bayern ein Heer in Böhmen ein, besiegte den König Friedrich in der Schlacht am Neißenbergebei Prag und jagte ihn aus dem Lande. Nur einen Winter hatte sein Königtum gedauert, und daher nannte man ihn den „Idinterftönig". Nun erging ein strenges (Bericht über die Protestanten. Ihre vornehmsten Anführer wurden hingerichtet oder vertrieben. Der Majestätsbrief wurde vernichtet, die Ausübung des evangelischen Gottesdienstes wurde verboten und die katholische Religion mit Gewalt wieder eingeführt. Daher verließen viele protestantische Familien das Land. Doch Ferdinand war damit nicht zufrieden: der Kurfürst von der Pfalz, der es gewagt hatte, die böhmische Krone anzunehmen, sollte gänzlich vernichtet werden. Der Kaiser erklärte ihn in die Reichsacht und verlieh die pfälzische Kurwürde dem herzog von Bayern. (Einige protestantische Fürsten nahmen sich Friedrichs an, so der tapfere (Ernst von Mansfeld und der stürmische Christian von Braun schweig, der den handschuh der unglücklichen winter-feönigin als Feldzeichen an seinem Hute trug und sich selbst stolz nannte „(Bottes Freund und der Pfaffen Feind", stber ihre Heere wurden von Maximilians Feldherrn Cillt) geschlagen. Schon drohte dieser gefürchtete Kriegsmann, die Protestanten in Norddeutschland anzugreifen. Die rüsteten zur Gegenwehr, und der König von Dänemark trat an die Spitze ihres Heeres. Da loderte die Kriegsflamme wieder Mächtig empor. 3. wallenstein. Für den Kaiser rückte ein neues Heer aus unter dem Befehle des Generals wallenstein. Dieser Feldherr, dessen Name bald weit berühmt wurde, war ein böhmischer (Edelmann. Don Jugend auf hielt er sich zu hohen Dingen bestimmt. Dies meinte er in den Sternen gelesen zu haben; denn es herrschte damals der stwötä, Erzählungen aus btr Wsttgrschicht». Ii. fiusg. A. 7

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 89

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 89 — lich mit dem französischen König hatte Karl mehrere schwere Kriege in Italien und Frankreich zu führen. 2. Der schmalkaldische Krieg (1546—1547). Als es endlich Zum Frieden mit den auswärtigen Feinden gekommen war, kehrte der Kaiser, nicht lange nach Luthers Tode, seine Waffen gegen die Protestanten. Man nennt diesen Krieg den schmalkaldischen, weil die protestantischen Fürsten in der hessischen Stadt Schmalkalden einen Bund zu ihrer Verteidigung geschlossen hatten. An ihrer Spitze standen der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen-wittenberg (von der ernestinischen Linie) und der Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen. Aber sie hielten nicht einträchtig zusammen >" ■ und trennten ihre Streitkräfte. Da rückte der Kaiser plötzlich gegen den Kurfürsten heran, besiegte ihn in der Schlacht bei tttiihiberg ./ an der (Elbe und nahm ihn gefangen. Darauf zog Karl als Sieger 7 Nach der kurfürstlichen Hauptstadt Wittenberg. Man zeigte ihm Luthers Erab in der Schloßkirche. Einer der kaiserlichen Feldherren riet: „Man Mfe den Ketzer ausgraben und verbrennen!" Aber der Kaiser antwortete : „(Er bleibe in Buhe 1 Ich führe Krieg mit den Lebendigen, nicht mit den Toten." Des gefangenen Kurfürsten Land samt der Kur- ^ würde verlieh er dem ehrgeizigen Herzog Moritz von Sachsen-Meißen (von der albertinischen Linie), der sich ihm, nach Macht strebend, angeschlossen hatte, obgleich er selber Protestant und naher verwandter des Kurfürsten war. Nun konnte sich der Landgraf von Hessen allein nicht mehr halten. (Er ging zum Kaiser, unterwarf sich Und bat um (Bnabe. Aber der Kaiser ließ auch ihn gefangen nehmen. 3. Herzog Riba und Katharina von Schwarzburg. 3m schmalkalbischen Kriege führte der spanische Herzog Alba die Kaiserlichen Truppen. Das war der grausamste Feldherr seiner Seit; alles zitterte vor ihm, und niemand wagte seinen Befehlen Idiberftanb Zu leisten. Nur einmal hat er nachgeben müssen, und sogar einer Frau, der helbenmütigen Gräfin Katharinavonschroarzburg. Diese hatte vom Kaiser einen Schutzbrief für ihr Land erhalten, so daß Albas Scharen bort nicht plünbern bürsten. (Eines Tages saß der Herzog mit feinen Offizieren im gräflichen Schloß zu Rudolstadt an der Frühstücks-tafel. Katharina war zugegen und bewirtete ihre Gäste. Da wurde %, gemeldet, daß die Soldaten den Bauern das Vieh wegtrieben. Katharina berief sich auf ihren Schutzbrief, aber Alba lachte und Meinte, solche Dinge ließen sich im Kriege nicht vermeiden. „Das wollen wir doch sehen 1" rief die Gräfin entrüstet. „Entweder erhalten

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 90

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 90 - meine armen Untertanen ihr Vieh wieder, oder bei Gott: Fürftenbtut für Gchsenblut!" Sie verließ den Saal, der sich bald darauf mit bewaffneten Dienern füllte. Alba wurde bleich. Die Offiziere aber lobten die Frau und tapfere Landesmutter, und der Herzog mußte wohl oder übel ihren Bauern das geraubte Vieh zurückgeben. 4. Herzog Moritz von Sachsen; der Augsburger Religionsfriede (1555). Karl hatte über die Protestanten voll* ständig gesiegt. Mit einem Ütale entstand dem Kaiser ein $eind, den er nicht erwartet hatte. Der Herzog Moritz zürnte dem Kaiser, weil er ihm außer Kursachsen nicht auch noch Magdeburg und f)alberstadt gegeben hatte, und weil er seinen Schwiegervater, den Landgrafen von Hessen, in strenger Haft hielt und nicht losgab. Der Kaiser aber weilte ahnungslos ohne Streitkräfte in Tirol. Da rückte plötzlich Moritz mit Heeresmacht gegen ihn, und wenig fehlte, daß er ihn gefangen hätte. Der gichtkranke Kaiser mußte fliehend sich in einer Sänffc r durch die schneebedeckten Tiroler Gebirge forttragen lassen. Jetzt gab __ er alle Hoffnung auf, die Protestanten zu bewältigen. (Er ließ die gefangenen Fürsten frei und schloß den flugsburgerreligions* frieden (1555). Dieser gewährte den Landesherren Religionsfreiheit; nach ihrem Bekenntnis sollte sich das der Untertanen richten. Ein katholischer Fürst konnte also seine protestantischen Untertanen zwingen, katholisch zu werden, und ein protestantischer Fürst konnte seine katholischen Untertanen ebenso bedrücken; wer sich das nicht gefallen lassen wollte, durfte auswandern. Uns erscheint jetzt solcher Gewissenszwang unerträglich. 3n Wirklichkeit bedeutete er damals die (Erhaltung des bestehenden Zustandes, also die Rettung des Protestantismus. 5. Karls V. Teoö. Dieser Rusgang des Kampfes mußte den alten Kaiser tief niederdrücken. Rlle seine Pläne sah er vereitelt und erkannte, wie trügerisch irdische Macht und Große ist. Darum beschloß er, die Regierung niederzulegen. (Er übergab die meisten seiner Länder (Spanien, die Niederlande und die Besitzungen in Italien und Amerika) feinem Sohne Philipp, die deutsche tyqijertoürde seinem Bruder Ferdinand (1556). Dann zog er sich Ä ein spanisches Kloster zurück und verbrachte seine Tage mit Gebet, Gartenbau, Drechsler-arbeiten und Uhrmachen. Diel beschäftigte er sich mit dem Gedanken an den Tod. (Einst kam ihm der sonderbare (Einfall, noch bei Lebzeiten sein Leichenbegängnis zu feiern. (Er legte sich in einen offenen Sarg, ließ sich von den Mönchen in die mit Trauerflor behängte Kirche tragen, Grablieder singen und Seelenmessen halten. Rings umher brannten

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 286

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 286 — Kaiser Karl V. 1. Karls N.e.ich: seine Kriege mit Frankreichs — Kaiser Karl V. war der mächtigste Herrscher seiner Zeit. Außer dem deutschen Reiche besaß er noch Spanien, einen großen Theil von Italien und die unermeßlichen Ländermassen in Amerika, welche Columbns und die andern spanischen Seehelden entdeckt hatten. Man konnte daher von seinem weitläufigen Reiche sagen, daß in ihm die Sonne nicht untergehe. Aber bei all dieser Macht war er, wie wir gesehen haben, viele Jahre lang außer Stande, die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland zu verhindern. Denn es erhoben sich zwei Feinde gegen ihn, welche ihm viel zu schaffen machten: der König Franz I. von Frankreich und der türkische Sultan. Namentlich mit dem ersteren hatte Karl mehrere schwere Kriege in Italien und Frankreich zu führen. 2. Der schmalkaldisckie Krieg. — Als es endlich zum Frieden mit den auswärtigen Feinden gekommen war, kehrte der Kaiser, nicht lange nach Luthers Tode, nun wirklich seine Waffen gegen die Protestanten. Man nennt diesen Krieg den schmalkaldischeit, weil die protestantischen Fürsten in der hessischen Stadt Schmalkalden einen Bnnd zu ihrer Vertheidigung geschlossen hatten. An ihrer Spitze standen der Kurfürst Hann Friedrich von Sachjejlunt) der Landgraf Philipp der Großmüth-^g-e--v_on Hesjeji. Aber sie hielten nicht einträchtig zusammen und trennten ihre Streitkräfte. Da rückte der Kaiser plötzlich gegen den Kurfürsten heran, besiegte ihn in der Schlacht bei Mühlberg an der Elbe und nahm ihn gefangen. Darauf zog Karl als Sieger nach der kurfürstlichen Hauptstadt Wittenberg. Man zeigte ihm Luthers Grab in der Schloßkirche. Einer seiner Feldherren rieth: „Man lasse den Ketzer ausgraben und verbrennen!" Aber der Kaiser antwortete: „Er bleibe in Ruhe! Ich führe Krieg mit den Lebendigen, nicht mit den Todten." Des gefangenen Kurfürsten Land sammt der Kurwürde verlieh er dem Herzog Moritz von Sachsen, der sich an ihn an-

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 324

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 324 — schaft für den Seehandel nach Afrika. Ein besonderes Verdienst erwarb er sich durch die Aufnahme von 20,000 französischen Protestanten, welche die Verfolgungssucht des Königs Ludwigs Xiv. zur Flucht aus ihrem Vaterlande genöthigt hatte. Ausgezeichnet durch ernste Frömmigkeit, regsamen Fleiß und mancherlei Kunstfertigkeit, haben diese neuen Einwanderer großen Segen gestiftet. Auch der geistigen Bildung seiner Unterthanen -widmete der Kurfürst die treuste Fürsorge. Die Macht und das Ansehen seines Staates endlich vermehrte er vorzüglich durch das tüchtige stehende Heer, welches er gründete. So hinterließ er bei seinem Tode ein blühendes Land, dessen Glück und Ruhm sein Werk war. „Mein Ziel war darauf gerichtet", sprach er kurz vor seinem Ende zu seinem Sohne, „mein kurfürstliches Haus in Ruf, Flor und Ansehen zu bringen. Ich zweifle nicht, mein Sohn, du werdest in den Grundsätzen, wodurch ich den Staat glücklich beherrschte, mein Nachfolger sein: vor allen Dingen Gott vor Augen 'haben, deine Unterthanen herzlich lieben, treue Räthe hören und das Heft der Waffen nicht aus den Händen lasten, denn dadurch muß nächst göttlicher Hülfe die Sicherheit deiner Länder und der so sauer erworbene Ruhm des Kurhauses Brandenburg hauptsächlich aufrecht erhalten werden. Mit allem Fleiß sei darauf bedacht, den Ruhm, welchen ich dir als ein Erbtheil überlasse, zu wahren und zu mehren." Er starb, 68 Jahre alt, nach 48jähriger Regierung. Seine letzten Worte waren: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt". 119. Die ersten Könige von Preußen. 1. Preußen ein Königreich. — Kurfürst Friedrich Iii., des großen Kurfürsten Sohn, war kein kraftvoller Herrscher, verlieh aber, der von seinem ruhmreichen Vater begründeten Macht dadurch einen höheren Glanz, daß er ihr den königlichen Namen erwarb. Mit Zustimmung des deutschen Kaisers, dem er Beistand in seinen Kriegen leistete, setzte er sich 1701 (am 18. Januar) zu Königsberg in Preußen unter großen Feierlichkeiten

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 287

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 287 — geschlossen hatte, obgleich er selber Protestant und naher Verwandter des Kurfürsten war. Nun konnte sich der Landgraf von Hessen allein nicht mehr halten. Er ging daher zu dem Kaiser, unterwarf sich ihm und bat um Gnade. Aber der Kaiser ließ auch ihn gefangen nehmen. 3. Herzog Morjj^jhnl Sachsen; d»r Auasburger Reliqionsfriede 1555. — So hatte Karl über die Protestanten vollständig gesiegt. Aber die Sache war noch nicht zu Ende. Mit einem Male erstand dem Kaiser ein Feind, den er nimmer erwartet hatte. Moritz schämte sich der Untreue, deren er sich gegen seine evangelischen Glaubensgenossen schuldig gemacht hatte, und zürnte dem Kaiser, daß er seinen Schwiegervater, den Landgrafen von Hessen, in strenger Haft hielt. Daher rückte er plötzlich gegen den Kaiser, der, keinen Verrath ahnend, sich ohne Streitkräfte in Tyrol^befand, mit Heeresmacht heran, und wenig fehlte, daß er ihn gefangen genommen hätte. Karl mußte sich bei Nacht und Nebel, da er gerade gichtkrank war, in einer Sänfte durch die schneebedeckten Tyroler Gebirge forttragen lassen, um nicht in die Gewalt der Feinde zu gerathen. Welch' eine Demüthigung für den mächtigen Kaiser! Jetzt gab er alle Hoffnung auf, die Protestanten noch zu bewältigen. Er ließ die gefangenen Fürsten sogleich frei und schloß mit den Protestanten den Augsburger Religionsfrieden 1555, in welchem ihnen gestattet wurde, fortan im ganzen deutschen Reiche ihre Religion frei auszuüben. 4. Karl Y. stirbt im_ Kloster. — Dieser Ausgang mußte den alten Kaiser tief niederdrücken. Er sah alle seine früheren Pläne vereitelt. Er erkannte, wie trügerisch alle irdische Macht und Größe ist. Darum beschloß er, die Last der Krone nicht länger zu tragen. Er übergab die meisten seiner Länder (Spanien, die Niederlande und die Besitzungen in Italien und Amerika) seinem Sohne Philipp, die deutsche Kaiserwürde seinem Bruder Ferdinand. Dann zog er sich in das spanische Kloster St. Just zurück und verbrachte seine Tage mit Gebet, Gartenbau, Drechslerarbeiten und Uhrmachen. Viel beschäftigte er sich

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 296

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 296 — hinaus. Die Empörung verbreitete sich rasch über das ganze Land. Die Böhmen wollten den eifrig katholischen Kaiser Ferdinand 77 , der geschworen hatte, er werde die protestantischen Ketzer vertilgen, nicht zu ihrem Landesherrn haben; ein evangelischer Fürst sollte ihre Krone tragen. Sie fielen daher von Ferdinand ab und wählten den Kurfürsten F r i e d r i ch V. von der Pfalz zum Könige. Und der junge Friedrich ließ sich durch den Glanz der Königswürde blenden, zog nach Prag und setzte sich die gefährliche Krone fjtauf's Haupt. Hierdurch entstand der dreißigjährige Krieg. Zvsm 2. Böhmens Unter toerjung: Ausbr eitung des / Krieges. — Tenn bald darauf rückte unter dem katholischen jlju» Herzog von Bayern ein Heer in Böhmen ein, besiegte den König Friedrich und jagte ihn aus dem Lande. Nun erging ein schreck-iches Gericht über die abgefallenen Protestanten. Ihre vornehmsten Anführer wurden hingerichtet, ihre Prediger vertrieben, ihr Gottes-V^/h" dienst verboten. Wer sich weigerte, katholisch zu werben, mußte zum Laube hinaus. So verließen an 30,000 protestantische Familien Böhmen und es verlor Hierbnrch mit dem evangelischen Glauben zugleich seinen früheren Wohlstanb. Doch Ferbinand war mit der Wiebereroberung feines Laubes nicht zufrieben: der Kurfürst von der Pfalz, welcher es gewagt, die Krone von Böhmen anzunehmen, sollte gänzlich vernichtet werben. Der Kaiser erklärte ihn in die Reichsacht und verlieh die pfälzische Kurwürbe dem Herzog von Bayern. Vergebens war es, daß einige protestantische Fürsten sich der Sache Friebrichs annahmen: der katholische General Djllt) siegte überall. 3. Wa l l enst e in. — Schon staub kein Feind mehr gegen beit Kaiser im gelbe. Aber beitnoch blieben seine Truppen unter den Waffen, und Tilly drohte schon die Protestanten in Norb-beutschlanb anzugreifen. Da rüsteten sich biefe zur Gegenwehr, und der König von Dänemark trat an die Spitze ihres Heeres. Nun loberte die Kriegsflamme roieber mächtig empor. Für beit Kaifer rückte ein neues Heer aus unter dem Befehl des Generals Wjtlluuldjl. 'Dieser Felbherr, beffen Name balb weit berühmt werben sollte, war von Geburt ein-böhmischer Ebelmann. Von

8. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 83

1891 - Leipzig : Voigtländer
— 83 — endlich zum Frieden mit den auswärtigen Feinden gekommen war, kehrte der Kaiser, nicht lange nach Luthers Tode, nun wirklich seine Waffen gegen die Protestanten. Alan nennt diesen Krieg den schmalkaldischen, weil die protestantischen Fürsten in der hessischen Stadt Schmalkalden einen Bund zu ihrer Verteidigung geschlossen hatten. An ihrer Spitze standen der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und derlandgrasphilipp dergroßmütigevonhessen. Aber sie hielten nicht einträchtig zusammen und trennten ihre Streitkräfte. Da rückte der Kaiser plötzlich gegen den Kurfürsten heran, besiegte ihn in der S ch l a ch t b e i M ü h l b e r g an der Elbe, und nahm ihn gesangen. Hierauf zog Karl als Sieger nach der kurfürstlichen Hauptstadt Wittenberg. Man zeigte ihm Luthers Grab in der Schloßkirche. Einer seiner Feldherren riet: „Man lasse den Ketzer ausgraben und verbrennen!" Aber der Kaiser antwortete: „Er bleibe in Ruhe! Ich führe Krieg mit den Lebendigen, nicht mit den Toten." Des gefangenen Kurfürsten Land schenkte er dem Herzog Moritz von Sachsen, der sich an ihn angeschlossen hatte, obgleich er selber Protestant und ein naher Verwandter des Kurfürsten war. Nun konnte sich der Landgraf von Hessen allein nicht mehr halten. Er ging daher zu dem Kaiser, unterwarf sich ihm und bat um Gnade. Aber der Kaiser ließ auch ihn gesangen nehmen. 2. Herzog Moritzvon Sachs en;deraugsburger Religionsfriede (1555). — So hatte Karl über die Protestanten vollständig gesiegt. Aber die Sache war noch nicht zu Ende. Mit einem Mal erstand dem Kaiser ein Feind, den er nimmer erwartet hatte. Moritz zürnte dem Kaiser, daß er seinen Schwiegervater, den Landgrafen von Hessen, in strenger Hast hielt. Daher rückte er plötzlich gegeu den Kaiser, der, keinen Verrat ahnend, sich ohne Streitkräfte in Tirol befand, mit Heeresmacht heran, und wenig fehlte, daß er ihn gefangen genommen hätte. Karl mußte sich bei Nacht und Nebel, da er gerade gichtkrank war, in einer Sänfte durch die schneebedeckten tiroler Gebirge forttragen lassen, um nicht in die Gewalt der Feinde 6 *

9. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 85

1891 - Leipzig : Voigtländer
— 85 — Breitung gefunden hatte. Hier wurde auf obrigkeitlichen Befehl eine neuerbaute evangelische Kirche niedergerissen, eine andere geschlossen. Da kam es zum Aufstand. Ein Hause bewaffneter Protestanten zog vor das Schloß zu Prag, drang hinein und stürzte zwei kaiserliche Räte, die als Hauptgegner des evangelischen Glaubens bekannt waren, zum Fenster hinaus. Die Empörung verbreitete sich rasch über das ganze Land. Die Böhmen wollten den eifrig katholischen Kaiser Ferdinand Ii. nicht zu ihrem Landesherrn haben, ein evangelischer Fürst sollte ihre Krone tragen. Sie fielen daher von Ferdinand ab und wählten den jungen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zum Könige. Dieser ließ sich durch den Glanz der Königswürde blenden, zog nach Prag und setzte sich die gefährliche Krone aufs Haupt. So kam es zum dreißigjährigen Kriege (1618 bis 1648). 2. Böhmens Unterwerfung; Ausbreitung des Krieges. — Denn bald daraus rückte unter dem katholischen Herzog von Bayern ein Heer in Böhmen ein, besiegte den König Friedrich und jagte ihn aus dem Lande. Nun erging ein schreckliches Gericht über die abgefallenen Protestanten. Ihre vornehmsten Anführer wurden hingerichtet, die Ausübung des evangelischen Gottesdienstes verboten. Daher verließen viele protestantischen Familien das Land. Doch Ferdinand war mit der Wiedereroberung seines Landes nicht zufrieden; der Kurfürst von der Pfalz, welcher es gewagt, die Krone von Böhmen anzunehmen, sollte gänzlich vernichtet werden. Der Kaiser erklärte ihn in die Reichsacht und verlieh die pfälzische Kurwürde dem Herzog von Bayern. Vergebens war es, daß einige protestantischen Fürsten sich der Sache Friedrichs annahmen ; der katholische General Tilly siegte überall. 3. Wallen stein. — Schon drohte der gefürchtete Kriegsmann auch die Protestanten in Norddeutschlaud anzugreifen. Da rüsteten sich diese zur Gegenwehr, und der König von Dänemark trat an die Spitze ihres Heeres. Nun loderte die Kriegsflamme wieder mächtig empor. Für den Kaiser rückte ein neues Heer ins Feld unter dem Befehl des Generals

10. Geschichte - S. 40

1892 - Breslau : Hirt
40 § 12. Die Erhebung Preußens zum Königreich. _ ®r der eigentliche Gründer des preußischen Staates denn burrft ihn würden b,e so sehr Betriebenen Gebiete bessel zu einem L»? der schmolzen. Er war der bedeutendste Regent fdner P,eif hpnrt Pr ^ r an natürlichen Hilfsquellen armes Land empor zu einet überall Jlln* gebieteiifeen Macht. Er war der größte deutsche Kriegsheld des 17 ^abr-Hunderts der die geschändete deutsche Waffenehre wieder herstellte und wurde darum schon von seinen Zeitgenossen mit Recht „der Große« genannt § 12. Die Erhebung Preußens zum Königreich. (fr erjülh fvrp? 3^rjten Sohn und Nachfolger war Friedrich Iii. Eajt rßjlcv.e§ Kaisers Wohlwollen durch eifrige Unterftützuna desselben m den Kriegen gegen Ludwig Xiv. und gegen die Gürten S mins !mtr m.65a9ert' und nur der zähen Tapferkeit der Bewohner Sffp« ^ r von Starhemberg und dem rechtzeitigen Ein- wfm ^ nkomgs Johann Sobiesky mit seinem Heere war es zu danken daß Wien nicht in dre Hände der Türken fiel. - De? Kaiser setzte nun den E/6 6egen diesen Femd Deutschlands und der Christenheit noch über ein Jahrzehnt fort. Dabei zeichneten sich Brandenburgs Truppen besonders aus. 2. Streben nach der Königswürde. Friedrichs Iii Land war Da^kam bffi W%C Württemberg und Baden zusammen genommen, firftpn fw' Jr der.^attdenöurgtsch,preußifche Staat durch den großen Kur-%>,m fn ^ §u blner achtunggebietenden Macht erhoben worden Nun erlangte in jener Zeit der Kursürst von Sachsen die Krone von Polem Unter Friedrichs Iii. Beistand ward Wilhelm von Oranien Könia stand erboben " D ? T** berjevm Hannover in den Kursürsten-£r Ä ^ ? rl9.. Nch un Herzen des Kurfürsten Friedrich Iii. auch Ä ^ ■ ®™l9§!rone; denn auf äußeren Prunk gab er sehr viel. ärüttlnf,» m Sien lotl emer Rangerhöhung des Kurfürsten von Wu s 2ffev • ^ m6er 0ab der Kaiser seine Zustimmung ^L^ i^.^drlch „König in Preußen" nenne; doch sollte er dem Äl^Ytvtnn furi ei! Eben ausbrechenden Spanischen Erbfolgekrieg gegen Ludwig Xiv. stellen Unter Führung seines Generals, des Fürsten Leopold is“'™ ui14 ^reuii^e H^r die höchste Anerkennung des Turin ^706 ^ Herrn Prinz Eugen, z. B. in der Schlacht bei fvr» b' Die Krönung Friedrichs erfolgte am 18. Januar 1701 zu Königs-?Ir9- 5q9e. vorher stiftete er den Schwarzen Adlerorden mit der Jn- ! Seine " Am Krönungstage legte Friedrich den glänzendsten königlichen Schmuck au, setzte sich dann in Gegenwart der Großen seines Landes mit eigenen Händen die goldene Krone auf sein Haupt, um anzudeuten, daß er ferne königliche Wurde niemand verdanke. Darauf begab er sich in feierlichem Zuge mit der Königin in die Schloßkirche. Hier bestiegen sie die Throne an beiden Seiten des Altars. Nach Predigt und Gesang legte Friedlich Krone und Zepter ab, kniete mit der Königin vor dem Altar nieder und empfing mit ihr die Salbung. Hieraus folgte im Schlosse ein festliches K^ngsmahl - Auch dem Volke ward ein Fest bereitet: Es wurden für 18 000 Mart Kronungsmünzen verteilt, ein großer Ochse, gefüllt mit Schafen, stehen, Hasen und Hühnern, ward ihm auf offenem Markt gebraten, und zwei Springbrunnen spendeten roten und weißen Wein. Der König nannte sich nun Friedrich I. 1 ^
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