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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 49

1913 - [s.l.] : Hirt
13. Konradin. 49 hielten zu den Ppsten, viele deutsche Fürsten erhoben sich gegen den von der Kirche Gebannten, und sein ltester Sohn fiel von ihm ab; sein Lieblingssohn Enzio geriet in lebenslngliche Gefangenschaft der Brger von Bologna und berlebte hier den Fall seines Stammes. Sein jngerer Sohn Konrad Iv. folgte ihm zwar (1250) in der Regierung, starb aber nach vier Jahren. So war von dem ganzen Hause der Staufer nur noch Conradino = der kleine Konrad) wuchs unter ^nrs der Frsorge der Mutter in der Heimat aus der Burg Hohenstaufen ī-heran: die letzte Hoffnung des Geschlechts. Auer der Mutterliebe ver-schonte die Fre^dschast mit dem gleichaltrigen Friedrich von Baden seine Jugen^X Aber dem hochgesinnten Jngling, der in Deutschland keine Aussicht hatte, zum Herrscher erwhlt zu werden, lieen die Ansprche seines Hauses auf das Knigreich Neapel keine Ruhe. Trotz aller Vorstellungen der Mutter, die den Untergang des einzigen Sohnes in dem gefhrlichen Lande voraussah, folgte der sechzehnjhrige Konradin der Einladung seiner Anhnger in Italien, die ihm treue Untersttzung zusicherten. Die letzten Familiengter in Schwaben mute der Knigssohn verpfnden, um wenigstens ein kleines Gefolge zusammenbringen zu knnen. Hoffnungsfreudig berschritt Konradin mit seinem treuen Freunde die Alpen. Man nahm in Italien den tapferen Jngling begeistert auf. Seiu Wesen stach doch sehr vorteilhaft von dem seines Gegners Karl von Anjou ab. Diesen franzsischen Prinzen hatte der Papst herbeigerufen und als König in das Erbteil Konradins in Neapel und Sizilien eingesetzt. Karl war ein finsterer, grausamer und heimtckischer Mann, der seine Landsleute bermig begnstigte, obwohl durch deren bermut die Italiener gegen die Fremdherrschaft noch erbitterter wurden. Das Erscheinen Konradins wurde als eine Erlsung begrt; der Sieg der Deutschen schien gesichert. Es kam zur Schlacht (bei Tagliacozzo 1268). Schon hatte die Tapferkeit der deutschen Ritter, die Konradin begleiteten, den Sieg entschieden. Da zerstreuten sie sich nach ihrer Gewohnheit, um zu plndern; dies hatte ein Ratgeber Karls vorausgesehen, einen Hinterhalt gelegt und vernichtete aus diese Weise die zgellos Plndernden. Konradin mute fliehen; er vertraute auf die Treue eines von den Staufern mit Wohl-taten berschtteten Italieners; doch dieser verriet ihn und lieferte ihn an Karl von Anjou aus. Auch Friedrich von Baden war in die Hnde der Feinde gefallen. Es wurde nun Gericht gehalten der Konradin und seinen Freund. Nur eine Stimme erklrte sich fr seine Schuld und sprach das Todes- Konradins ein tietner Knabe brig.. Wagner-Lampe, Sagen und Lebensbilder. Ii. 3. Aufl. 4

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 50

1913 - [s.l.] : Hirt
50 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. urteil aus. Aber diese eine Stimme gengte dem rachschtigen Khrl, um deshalb das Urteil am letzten Hohenstaufen vollstrecken zu lassen Die Freunde saen ahnungslos im Kerker beim Schachsml, als ihnen ihr Los verkndet wurde. Wrdig und gefat hrten sie das Urteil, so ungerecht es auch war. Konradin setzte seinen letzten Willen auf, aber dabei drohte ihn der Schmerz zu bermannen, wenn er an die ferne Mutter dachte. Auf sie waren auch seine Gedanken gerichtet, als er ans dem Marktplatz in Neapel das Blutgerst bestieg. Zu den Umstehenden sprach er mit ungebrochener Stimme die Worte: Euch alle, ihr Lebenden, frage ich: Verdiene ich den Tod, weil ich mein Recht verteidigt habe? Und verdient die Treue den Tod, da alle, die zu mir standen, ihn er-leiden sollen? Vor Gott habe ich als Snder den Tod verdient, hier aber werde ich ungerecht verdammt." Das Schicksal seines Freundes, der mit ihm und um seinetwillen den Tod erleiden mute, schmerzte ihn tief. Seine letzten Worte aber waren: O Mutter, welches Herzeleid bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt; laut auf schrie vor Schmerz bei diesem Anblick Friedrich von Baden. Dann wurde auch er enthauptet, ein erhebendes Beispiel und Opfer deutscher Freund es trene^^ tribunsrber Der grausame Karl von Anjou erfreute sich des Erfolges seiner Franzosen. Freveltat nicht lange. Anf der Insel Sizilien machten sich seine Fran-zosen ganz besonders verhat. Da brach ein gewaltiger Volksaufstand los (die Siziliamsche Vesper), bei dem alle auf der Insel befindlichen Franzosen ermordet wurden. Man schttelte die franzsische Herrschaft gnzlich ab. Von Kummer und Gewissensbissen verfolgt, sank Karl in das Grab. Der Aufgang Wie der letzte mnnliche Staufer ein trauriges Geschick hatte, so auch die letzte Frau. Margarete war mit einem Landgrafen von Thringen vermhlt worden. Dieser behandelte sie so schlecht, da sie schlielich fr ihr Leben frchten mute. Sie entschlo sich zu fliehen und, wenn auch schweren Herzens, ihre beiden Shne zu verlassen. Im berma des Abschiedsschmerzes soll sie ihren Sohn Friedrich in die Wange gebissen haben. Sie sah ihre Kinder nicht wieder. In Drftigkeit und von den Ihrigen vergessen starb sie in Frankfurt a. M, wohin sie sich geflchtet hcitte^ 14. Rudolf von Kabsburg (127391). He Miertoie | sgftt bent $obe Konrads Iv., des letzten regierenden Fürsten aus dem Hause der Staufer, geriet Deutschland in eine arge Zeit der Ver-wirrung. Man whlte zu Herrschern fremde Fürsten, die nur Könige heien, aber nicht die Mhen des hohen Amtes auf sich nehmen wollten.

3. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 59

1913 - [s.l.] : Hirt
16. Maximilian 1 59 ihnen den Zutritt. Kaum waren sie durch das Tor eingelassen, so zogen sie versteckt gehaltene Waffen hervor und bemchtigten sich der Burg. Von Berg zu Berg tnten die verabredeten Zeichen. Und wohin der Schall der Glocken nicht reichte, da mahnten die auf den Berghhen entflammten Feuer das Volk zum Kampfe. Landenberg floh, als er alles verloren sah; er wurde eingeholt, doch tat man ihm nichts zuleide. Nun begab er sich zu König Albrecht. Dieser zog mit einem Heere heran, um seine Vgte zu rchen. Da traf ihn in der Schweiz der Tod. Er hatte seinem Neffen Johann von Schwaben dessen Erblnder vorent-halten; dafr erschlug ihn dieser angesichts der Habsburg. Die Wald-statte blieben frei. 16. Maximilian I. (14931519). ^Zn den Grenzlanden zwischen Deutschland und Frankreich regierte einst Herzog Karl von Burgund, der reichste Fürst seiner Zeit, wegen |rju*bn semer ungestmen Tapferkeit der Khne" genannt. Zu seinem Glcke fehlte ihm nur zweierlei: er wre gern König geworden, und er htte gern einen Sohn als Thronerben gehabt. Da er aber nur eine Tochter Maria hatte, so sollte deren Hand der Kaufpreis fr die Knigskrone des Vaters sein. Die Knigswrde konnte aber nur einer verleihen, das war der Deutsche Kaiser, damals Friedrich Iii. Und dem dnkte der Handel recht. Durch diese Heirat wuchs der Glanz und die Macht des Hauses Habsburg, und sein Sohn Maximilian konnte wohl als wrdiger Gemahl auch der schnsten und reichsten Prinzessin erscheinen. Der Erz-herzog war damals neunzehn Jahre alt, ein schner Jngling, hoch-gewachsen, von kniglichem Anstnde, mit lebhaften blauen Augen, groer, stark gebogener Nase, hoher, mchtig gewlbter Stirn und blonden Locken. Er drstete nach khnen Abenteuern, war treuherzig im Verkehr, ein Freund der Knstler und Gelehrten. Leidenschaftlich liebte er die Jagd. Einst geriet er auf der Gemsenjagd an eine Stelle, wo er weder ^n|"icms vorwrts noch rckwrts konnte. Der steile Bergrcken, die Martinswanb, "Steuer, liegt bei Innsbruck. Von unten sah man den verwegenen Jger wie in der Lust schweben, und man hielt ihn fr rettungslos verloren. Man glaubte nicht, da jemand in seine Nhe gelangen knne. Erst am dritten Tage wurde Maximilian durch die todesverachtende Treue eines Tirolers befreit. Er hatte auf keine Hilfe mehr gehofft und dem tief untenstehenden Volke durch Zeichen kundgegeben, da er sich auf das Sterben vorbereite. Whrend er noch betete, hrte er Schritte; wie ein

4. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 60

1913 - [s.l.] : Hirt
60 Ii- Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. Engel erschien ihm der Bergmann, der mit eigener Lebensgefahr auf nur ihm bekannten Stegen den jungen Fürsten rettete. Ein so khner Mann wie Maximilian gehrte aber auch dazu, um Maria von Burgund vor den ueren Feinden, den Franzosen, wie vor den Gegnern im Innern des Landes, besonders den trotzigen Brgern von Gent, zu beschtzen. Ritterlich unterzog sich Maximilian diesen Aufgaben und gewann dadurch die innige Liebe seiner Gemahlin. Aber ein jher Tod vernichtete schon nach wenigen Jahren das Glck dieser Maximilian an der Markinswand. Ehe. Maria liebte die Jagd ebensosehr wie ihr Gemahl; hoch zu Ro. den Falken auf der Hand, sprengten sie einst dahin, als ihr Pferd strzte und sie sich tdlich verletzte. Mit dem Gatten trauerten zwei Kinder um die Mutter. Im Es kamen nun schwere Jahre fr Maximilian. Er war nach dem ^hre^schm seiner Gemahlin in den Niederlanden nicht der Herrscher, sondern nur fnbem. Vormund fr seinen Sohn Philipp. Deshalb glaubten die Einwohner der beiden Städte Gent und Brgge ihm trotzen zu drfen. Man warnte Maximilian vor ihren Plnen; aber hochgemut, wie er war, beschlo er, persnlich ihren Stolz zu beugen; vielleicht vertraute er auch auf sein gewinnendes Wesen, dem nicht so leicht jemand zu widerstehen vermochte.

5. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 50

1909 - Leipzig : Hirt
Zweite Periode der Neuzeit. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 91. Frankreich unter Ludwig Xiv. 1. Ludwigs Xiv. Regierung. Zur Zeit der Ohnmacht Deutsch-lauds wurde Frankreich unter der glanzvollen Regierung Ludwigs Xiv., 1643. 16481715, der mchtigste Staat Europas. Zunchst fhrte Minister Kardinal Mazarin, ein Schler Richeliens, die Regierung fr den bei seines Vaters Tode erst fnfjhrigen König; er vergrerte Frankreich durch die Erwerbungen des Westflischen Friedens. Als Ludwig selbst die Regierung bernommen hatte, wurde er der krftigste Vertreter des Grundsatzes: L'etat c'est moi." Gesttzt auf ein starkes stehendes Heer und eine wohlgeordnete Polizei, konnte er jede Einmischung der Stnde zurckweisen. Fr die Hebung des Handels sorgte er durch die Anlage von Straen und Kanlen (Kanal von Languedoe) sowie durch die Grndung von Handelsgesellschaften und von Kolonien in Kanada, am Mississippi und in Ostindien. 2. Das Hofleben in Versailles. Wie die Regierung, wurde auch das Hofleben in Versailles Muster und Vorbild fr viele groe und kleine Fürsten. Das reich ausgestattete Schlo und der Park mit seinen zugestutzten Laubgngen, Teppichbeeten, Standbildern, Springbrunnen und Grotten verdanken dem eiteln König ihre Entstehung. Bei den zahlreichen Festlichkeiten entfaltete er eine feenhafte Pracht. Der Adel drngte sich um den Monarchen und unterwarf sich den strengen Regeln der Etikette, die das Leben dieser Gesellschaft beherrschte. Ein Ab-bild der steifen Wrde, die dabei zutage trat, sind die Trachten der da-maligen Zeit. (Bild 27 ff.) Unter den Hofdamen hatte den grten Einflu die Frau von Maintenon, die Witwe eines Schriftstellers, die als Erzieherin am Hofe wirkte. Sie wute durch ihre Bildung und ihren Geist den König so zu fesseln, da ihr Umgang und Einflu ihm unentbehrlich wurde und er sich nach dem Tode seiner ersten Gemahlin (Stammtafel S. 26) mit ihr vermhlte. Eine edle Erscheinung am Hofe war die von der Maintenon gehate Elisabeth Charlotte von der Pfalz, Tochter des Kurfrsten Karl Ludwig, vermhlt mit Herzog Philipp von Orleans, Ludwigs Bruder. Als politisches Opferlamm" hatte sie in diese ihr verhate Verbindung gewilligt, um ihr Vaterland, das Ludwig durch sie an sein Haus bringen wollte, vor seiner Rache zu schtzen. Sie bewahrte am Versailler Hofe

6. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 59

1909 - Leipzig : Hirt
Friedrich Iii. (1.) und seine Zeit. 59 Der Groe Kurfürst beantwortete diese Maregel durch das Edikt vou Potsdam, worin er die Verfolgten einlud, in sein Land zu kommen. 16000 gewerbfleiige, wohlhabende Hugenotten folgten dem rettenden Rufe (franzsische Kolonie in Berlin) und vergalten durch Anhnglichkeit an ihre neue Heimat die ihnen erwiesene Wohltat. Andere gingen nach Holland und England. 5. Das Lebenswerk des Groen Kurfrsten war Mhe und Arbeit gewesen. Von mchtigen Feinden und unzuverlssigen Freunden um-geben, hatte er mit seinen geringen Hilfsmitteln nicht alle Unternehmungen zu glcklichem Ende führen knnen. Aber er hinterlie bei seinem Tode 1688 seinem Sohne Friedrich den Staat, den er unter den schwierigsten 1688. Umstnden bernommen hatte, in fester Ordnung, in steigendem Wohl-stnde und in hohem Ansehen. Der hat viel getan!" sagte spter Friedrich Ii. an fernem Grabe. 95. Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit, 16881713. Friedrich Iii. fuhr fort, durch Teilnahme an auswrtigen Angelegen-heiten die Unabhngigkeit seines Staates zu schtzen. 1. In England war nach dem Tode der Knigin Elisabeth 1603 1603. Jakob I., ein Sohn der Maria Stuart, auf den Thron gekommen. Er und sein Nachfolger Karl I. regierten so willkrlich, da eine Revolution entstand, in der Karl I. 1649 gestrzt und hingerichtet 1649. wurde. England war dann eine Republik unter Cromwell. Nach seinem Tode wurde 1660 wieder ein Stuart, Karl Ii., König. Dessen 1660. Nachfolger Jakob Ii. trat zum Katholizismus der und schlo sich an Ludwig Xiv. an. Als nun 1688 durch die Geburt eines Krn- 1688. Prinzen die katholische Thronfolge gesichert schien, riefen angesehene Männer den Statthalter von Holland, Wilhelm von Oranien, der mit Jakobs protestantischer Tochter Maria vermhlt war, herbei. Kur-frst Friedrich Iii. untersttzte ihn, indem er ihm Hilfstruppen schickte und durch Aufstellung eines Heeres am Rheine die Niederlande gegen Frankreich deckte. Wilhelm Iii., auch von seinen Glaubensgenossen in England untersttzt, nahm, nachdem Jakob Ii. nach Frankreich entflohen war, den englischen Thron ein. 2. Der Pflzische Erbfolgekrieg, 1688-1697. Um dieselbe Zeit er-hob Ludwig Xiv. fr feine Schwgerin Elisabeth Charlotte von der Pfalz Anspruch auf einen Teil dieses Landes, obgleich sie bei ihrer Vermhlung allen Erbansprchen hatte entsagen mssen, und lie seine Truppen in die Pfalz, auch in Baden, Wrttemberg und in die Lnder am Mittel- und Niederrhein einfallen. Sofort trat der Kurfürst von Brandenburg den

7. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 21

1909 - Leipzig : Hirt
Auerdeutsche Lnder im 16. Jahrhundert. 21 Ein Versuch des Kaisers, dem franzsischen König wenigstens Metz zu entreien, war vergeblich. Die wichtige Festung blieb der drei Jahr-hunderte dem Reiche verloren. 6. Der Augsburger Religionsfriede, 1555. Der entscheidende Reichstag wurde in Augsburg abgehalten und von des Kaisers Bruder Ferdi- 1555. nand geleitet. Die Gleichberechtigung des augsburgischen Bekenntnisses (nicht des reformierten) mit dem katholischen wurde anerkannt. Die Reichsstnde (die Fürsten und die Obrigkeiten der Reichsstdte) beider Bekenntnisse hatten das Recht, das Bekenntnis ihrer Untertanen zu be-stimmen. Wer sich nicht fgen wollte, durfte auswandern. Geistliche Gebiete, deren Inhaber zum Protestantismus bertreten wrden, sollten der katholischen Kirche verbleiben: die Inhaber durften nur fr ihre Person bertreten und muten ihre Stellung und ihr Amt aufgeben. Die Evangelischen protestierten gegen diesen geistlichen Vorbehalt". Inwiefern kam die staatliche Zersplitterung Deutschlands der Reformation zu-statten? Inwiefern war die Reformation der Ausbildung der Frstengewalt gnstig? 7. Karls Y. Ende. Der Kaiser, der weder gegen die Protestanten noch gegen die Frstengewalt, weder gegen die Trken noch gegen die Franzosen Befriedigendes erreicht hatte, legte 1556, krank und der Re- 1556. gierung berdrssig, die Krone nieder. Spanien, Neapel, Mailand und die Niederlande erhielt sein Sohn Philipp Ii.; in der Kaiserwrde folgte ihm sein Bruder Ferdinand I. In einem Landhause bei dem spanischen Kloster S. Dste beobachtete Karl noch zwei Jahre den Gang der Geschichte und, wie erzhlt wird, den Gang seiner Uhren. 80. Auherdeuksche Lnder im 16. Jahrhundert. 1. Frankreich, a) Religionskriege. Von der Schweiz kam die reformierte Lehre nach Frankreich und verbreitete sich rasch. Ihre Be-kenner, die Hugenotten (d. i. Eidgenossen), wurden von den franzsischen Knigen Franzi., Heinrich Ii. und Franz Ii. verfolgt, während diese die Protestanten in Deutschland begnstigten. Trotzdem fand die refor- Die franzsischen Könige im 16. Jahrhunderl. Ludwig Xii., 14981515. Claudia, vermhlt mit Franz I., 151547. Heinrich Ii., 154759, verm. mit Katharina von Medici. Franz is 1559-60, Karlix., Heinrich Iii., Margareta, verm. mit verm. nnt Maria Stuart. 1560-74. 1574-89. Heinrich Iv. aus dem Hause Bourbon, 15891610.

8. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 22

1909 - Leipzig : Hirt
22 Erste Periode der Neuzeit. Die Zeit der Religionskmpfe. 80. mierte Lehre auch in dem franzsischen Adel viele Anhnger. Die Bour-bonen, ein Seitenzweig des Kniglichen Hauses Valois ( 71), standen an der Spitze der Hugenotten, während ihre Nebenbuhler am Kniglichen Hofe, die Guisen, die Fhrung der katholischen Partei bernahmen ^n die Zeit Karls Ix., der unter der Vormundschaft seiner Mutter Katharina von Medici stand, fllt der Anfang der blutigen Huge-nottenfnege, die mit Unterbrechungen dreiig Jahre wteten. Ena-land unterstutzte die hugenottische, Spanien die katholische Partei und von beiden Parteien lieen sich Deutsche und Schweizer als Sldner ?ntolr6en' m na) mehrjhrigen Kmpfen Friede geschlossen war, brach 157j. der Krieg von neuem aus infolge der Pariser Bluthochzeit i. I. 1572. Die Mutter des Knigs betrieb durch die Vermhlung ihrer Tochter mit dem Bourbonen Heinrich von Navarra scheinbar die Ausshnung der Parteien; aber nachdem auf den Admiral Coligny, einen der Fhrer t>er Hugenotten, der auf den jungen König groen Einflu hatte, ein vergeblicher Mordanschlag gemacht worden war, lie sie aus Furcht vor der Rache der Hugenotten in der Bartholomusnacht (23. zum 24. August) em furchtbares Blutbad unter ihnen anrichten. Etwa zweitausend Hugenotten, darunter Coligny, fielen durch Mrderhand. In anderen Stdten Frankreichs wurde das Beispiel der Hauptstadt nachgeahmt; aber die Hugenotten, weit entfernt, sich einschchtern zu lassen, leisteten nur um so kraftigeren Widerstand. Unter dem schwachen Heinrich Iii. dauerten 1tcft te fort. Er trat zu den Hugenotten der, fiel aber, während er mit Hemrich von Navarra Paris belagerte, 1589 durch Meuchelmord Mit ihm erlosch das Haus Valois. Welche Gebietserwerbungen machte Heinrich Ii. ? b) Heinrich Iv., der erste König aus dem Hause Bourbon, hatte anfangs die katholische Mehrheit des Volkes gegen sich. Erst durch seinen Ubertritt zum Katholizismus*) sicherte er seine Stellung, und dauernder ttqt em' r. ^eb aber ein Freund seiner frheren Glaubens-1o98. genosien und sicherte ihnen durch das Edikt von Nantes 1598 Religionsfreiheit und staatliche Rechte. Unter feiner segensreichen Negierung er-wngte das Volk seinen frheren Wohlstand**) wieder. Der Dolch eme<3 Meuchelmrders raffte ihn hinweg. 2. England und Schottland, a) Der englische König Heinrich Viii aus dem Hause Tudor trieb theologische Studien und schrieb eine Streit-Wt gegen Luther. Sein gutes Verhltnis zum Papste, der ihm den Ehrentitel Verteidiger des Glaubens" verlieh, hrte auf, als sich der Papst weigerte, ihn von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien zu *) Paris ist eine Messe wert." **) Ich hoffe es noch so weit zu bringen, da jeder Bauer Sonntags sein Huhn lm Topfe haben soll." \

9. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 49

1909 - Leipzig : Hirt
90. Brandenburg am Ende des 16. und am Anfang des 17. Jahrh. 49 Union und Frankreich entschlossen waren, eine Vergrerung der Habs-burgischen Macht, worin zugleich eine Gefahr fr den Protestantismus lag, nicht zu dulden. Der Tod Heinrichs Iv. hinderte den Ausbruch des Krieges, und der Kurfürst von Brandenburg einigte sich mit dem Pfalz-grafen von Neuburg 1614 im Teilungsvertrage zu Xanten: Kleve, 1614. Mark und Ravensberg kamen an Brandenburg. In Preußen fhrte Johann Sigismund, wie schon sein Vater getan hatte, die vormundschaftliche Regierung, und nach dem Tode des Herzogs fiel das Land 1618 als polnisches Lehen an Brandenburg. 1618. Wodurch war die Erwerbung Preuens vorbereitet? 4. Auf Georg Wilhelm ( 83, 1), 16191640, den schwchsten hohenzollernschen Kurfrsten, folgte der grte, Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst. Die ersten hohenzollernschen Kurfrsten. _Friedrich I-, 141540, verm. mit Elisabeth von Bayern. Friedrich Ii., der Eiserne, 144070. Albrecht Achilles, 147086. _Johann Cicero, 148699. Friedrich, Markgraf von Ansbach-Bayreuth. Joachimi. Nestor, j Albrecht,Erzbischof I 1499-1535, rerm. mit von Mainz. Albrecht, Hochmetster des Deutschen O.rdens, Elisabeth v.dnemark. seit 1525 Herzog von Preußen, f 1568. Joachim Ii. Hektor, 153571. } I _ Albrecht Friedrich, Hzg. v. Preußen, 11618, .johattn Georg, 157198. verm. mit Maria Eleonore, Erbin von I Jlich-Kleve. Joachim Friedrich, 15981608. Johann Siegmund, 160819, tlerm.mit Anna. Eleonore, 2. Gemahlin Joachim ___Friedrichs, Georg Wilhelm, 161940. Maria Eleonore, verm. mit Gustav Adolf von Schweden. Christensen, Lehrbuch. Iii. A. Neubtg. 4

10. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 12

1909 - Leipzig : Hirt
12 Erste Periode der Neuzeit. Die Zeit der Religionskmpfe. 75. 4. Mistnde. Im brigen waren die Zustnde im Deutschen Reiche wenig erfreulich. Die Bauern lebten groenteils in harter Leibeigenschaft und klagten der neue Fronden und Lasten; die Ritter, bereit Stand sein Ansehen verloren hatte, beschftigten sich mit Jagb und Trunk, mit Fehben und Raubzgen; die Fürsten waren wenig geneigt, sich dem Kaiser unter-zuordnen, und diesem lag sein Hausbesitz, auf dem seine Macht beruhte, mehr am Herzen als das Wohl des Reiches. Diese Zustnbe wrben um so schwerer ernpfnnben, je mehr die Bilbung zunahm. Groe Hoffnungen setzte man auf 1493 5. Maximilian I., 14931519, Friebrichs Iii. Sohn. Er nahm 1519 n aen ..stigen Bestrebungen seiner Zeit lebhaften Anteil, war ein khner ^ger (das Abenteuer an der Martinswanb) und ein gewanbter Turnierkmpfer (der letzte Ritter"). Er wetteiferte mit der tobt Straburg in der Herstellung von Kanonen und wurde der Schpfer einer neuen, streng geordneten Futruppe, der Landsknechte; es waren Sldner, die mit Spie, Schwert und spter mit dem Feuerrohr bewaffnet waren (Bild 2). Durch seine Vermhlung mit Maria von Burgund hatte Maximilian die Niederlande und die Franche-Comte dem habsburgischen Besitz hinzu-gefgt ( 69), und durch die Vermhlung seines Sohnes Philipp mit Johanna, der Erbin der spanischen Krone (Stammtafel S.26), verschaffte er, seinem Haufe auch Spanien und dessen Nebenlnder (darunter Neapel, Sizilien und die Kolonien in Amerika). Dadurch wurde er der Begrnder der habsburgischen Weltmacht. deutschen Reiche kam die allgemein ersehnte und auch von den Fürsten geforberte Reform der Reichsverfassung nicht zustnbe. Nur etmges konnte nach langen Reichstagsverhandlungen ins Werk gesetzt werden: ein ewiger Landfriede wurde angeordnet, ein Reichskammer-gericht eingesetzt, das die Streitigkeiten der unmittelbaren Reichsglieder zu entscheiden hatte, und Deutschland in zehn Kreise (Karte Nr 8) eingeteilt, m deren jedem ein Hauptmann die Erhaltung des Landfriedens uberwachen und die Urteile des Kammergerichts vollziehen sollte Gegen die Schweizer, die sich diesen Anordnungen nicht fgten, unternahm Maximilian einen Feldzug, der durch den Mangel an Ru= sanimenhang unter den Reichstruppen milangt Damit horte die -Zugehrigkeit der Schweiz zum Reiche auf. Bei dem gesteigerten Verkehr und dem vermehrten Gedankenaustausch der damaligen Zeit erwiesen sich bessere Pvstverbindungen als ein dringendes Bedrfnis. Bisher waren stdtische Bvtenaustalten, die be-Inders ,n den Han,astdten unterhalten wurden, das einzige, was einer Pvst m unserem Sinne hnlich war. Zur Zeit Maximilians richtete Franz von Taxis, untersttzt vom Kaiser, eine reitende Briefpost von x /en nach Brssel ein, der er andere ausgedehnte Postverbindungen folgen ke. Spater wurde feinem Haufe, das den Namen von Thurn und ^ax:s annahm, das erbliche Reichspostmeisteramt verliehen.
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