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Streifen im Klee, fingen an zu buchstabieren und brachten bald
die drei Worte heraus: Hier ist gegipst! Nun wanderte
alles zum Acker bin, sah und las, — und daß von jetzt an die
Belehrung wirkte, das brauchte ich eigentlich nicht mehr hinzu-
zusetzen.
185. Die Roggenpflanzc.
1. Ziehst du ein im Herbst gesäetes Roggeupfläuzchen vor Weih-
nachten aus dem Boden, so erblickst du dünne, braime, senkrecht in die
Erde hinabsteigende Wurzeln, die sehr tief gehen, wofern nur der Boden
locker und fruchtbar ist. Sobald aber die warmen Frühlingstage
kommen, sterben die alten Wurzeln ab; die Pflanze treibt frisch und
beginnt ein neues Leben. Ziehst du sie nun aus der Erde, so erblickst
du weiße Wurzeln, nicht, wie früher, in einer Richtung nach unten
gehend, sondern nach allen Richtungen hin ausgebreitet, viel dicker und
kürzer als die Herbstwurzeln. Diese sind dünn, denn sie brauchen keinen
hohen Stengel zu halten; sie streben tiefer nach unten, da hier mehr
Feuchtigkeit und Wärme ist; nahe an der Oberfläche würden sie auch
leicht erfrieren. Im Sommer soll die Wurzel von dem schwächsten
Regen Nahrung ziehen; darum zerteilt sich der Wurzelmund in viele
kleinere Mündchen, um leichter und schneller trinken zu können. Die
dünnen Fasern müssen aber dick werden; denn nun gilt es, einen laugen
Halm mit einer schweren Ähre zu tragen.
In demselben Maße, wie sich unten in der Erde das Würzelchen
ausbreitet, heben sich auch die saftigen, grünen Grasblättchen frisch über
die Erde empor. Das Licht und die Sonnenwärme kochen in den feinen
Röhrchen, welche in dem Halme auf- und niedersteigen, wie die Adern
in dem Körper, einen Saft aus, der so süß und nahrhaft ist, daß
Schafe und Kühe, Ziegen und Pferde kein Gras lieber verzehren, als
das Korngras. Dieses hat einen solchen Trieb, in die Höhe zu wachsen,
daß, wenn es auch von den Tieren abgeweidet, oder von den Menschen
abgeschnitten ist, es nur desto fröhlicher wieder emporschießt, um in
seiner Ähre den Menschenkindern diejenige Speise zu bereiten, welche sie
am notwendigsten brauchen und ohne die der Arme wie der Reiche nicht
wohl leben kann, welche für unsere Gegend der größte Segen Gottes
ist, — nämlich das Brot.
Das junge, weiche Ährchen zeigt sich schon sehr früh, wenn der
Halm noch ganz klein ist, in ein Blatt eingewickelt, wie in einen grünen
Mantel. Doch die Ähre darf nicht so tief unten am Erdboden bleiben,
— die aus der Erde aufsteigenden feuchten Dünste würden ihr schaden
und sie nicht zur Reise kommen lassen; darum steigt sie immer höher
und schlanker empor. Je länger der Halm, desto reiner entwickelt sich
der aus den Wurzeln aufsteigende Nahrungssaft, desto besser kann ihn
auf diesem langen Wege, den er zu machen hat, die Sonne auskochen
und zubereiten, so daß er sich zu dem mehligen Korne verdichtet. Zwar
schwankend und dünn ist das Rohr, auf dessen Spitze die Ähre sich
wiegt; doch hat es starke Knoten, daß der Wind es nicht zerknickt, und
biegsame Fasern, daß es vor dem Sturme sich beugt, der oft die Zweige
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Obstbäume wohl; derselbe darf aber nie dicht um die Wurzeln ange-
bracht werden, vielmehr muß man ihn in einiger Entfernung von dem
Baume ausbreiten. Namentlich ist darauf zu achten, daß er nicht in
frischem Zustande zur Verwendung komme.
Wer sich aus einem Banmgarten oder einer Baumschule junge
Obstbäume verschaffen kann, der braucht dieselben nur zeitig im Früh-
ling oder spät im Herbste so einzupflanzen, daß für jeden der nötige
Raum bleibt. Dabei hat er zu beachten, daß der Baum eben so tief
in. die Erde kommen muß, wie er in der Baumschule stand. Schon
beim Pflanzen muß man an der Westseite dicht am Stamme einen
Pfahl einschlageil, an welchem derselbe festgebunden wird. Der Baum
wächst dann empor und trägt Früchte, ohne daß eine weitere Pflege
nötig wäre, als daß man alle Schößlinge, welche unterhalb der Krone
aus dem Stamm hervorkommen, sorgfältig abschneidet und im ersten
Frühling alle Zweige wegnimmt, welche quer in die Krone hinein wachsen
wollen. So lange der Baum klein ist, soll die Krone nicht mehr als
3 bis 4 Hauptzweige haben. Diese schneidet man später an ihrem obern
Ende so weit ab, daß an jedem so viel Augen oder Knospen übrig
bleiben, als man will, daß kleinere Zweige daraus hervorwachsen sollen.
Auch müssen die Wurzeln vom Rasen freigehalten und ihre Ausläufer
entfernt werden. — Kann inan sich dagegen keine jungen Bäumchen
verschaffen, so ist es sehr leicht, dieselben aus Kernen zu ziehen. Man
sammelt zu diesem Zwecke Kerue von guten Obstsorten und wählt die-
jenigen aus, welche am vollsten und dunkelsten sind. Diese bewahrt man
in feuchtem Sande auf, bis sie ausgesäet werden sollen, was am besten
int Herbste geschieht. Wer eine größere Menge Bäume ziehen will, säet
die Kerne in ein Gartenbeet und versetzt dann die jungen Stämmchen
reihenweise in die Baumschule. Die Hauptthätigkeit, die in einer solchen
vollzogen werden muß, besteht in den verschiedenen Arten der Veredelung,
welche nur durch Anleitung und Übung erlernt werden können.
Berlin-Tutschek: Die Natur.
212. Der Apfel.
Es war ein reicher Mann an dem Hofe des Königs Herodes,
der war sein Oberkämmerer, und kleidete sich in Purpur und köst-
liche Leinwand, und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. Da
kam zu ihm aus fernem Lande ein Freund seiner Jugend, den er
in langen Jahren nicht gesehen hatte. Und der Kämmerer stellte
ihm zu Ehren ein großes Gastmahl an und lud alle seine Freunde
dazu. Auf dem Tische standen viele herrliche Sachen in Gold und
Silber, und viele köstliche Gefäße mit Salben, und Wein von
allerlei Art. Und der reiche Mann saß oben am Tische und war
guter Dinge, und zu seiner Rechten saß sein Freund, der aus
fernem Lande gekommen war, und sie aßen und tranken und
wurden satt.
Da sprach der Mann aus fernem Lande zu dem Kämmerer
des Königs Herodes: „Solch eine Herrlichkeit und Pracht, wie in
deinem Hause ist, erscheint mir nicht in meinem Lande weit und
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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- 205 -
feit für die Ernährung der Gewächse, und man faßt sie zusammen unter
dem Namen Düngstoffe.
Hieraus erklärt sich leicht, daß, wenn Pflanzen auf einem Stücke
Land an Ort und Stelle verfaulen und ihre Überreste mit dem Boden
vermischt werden, das Stück Land nicht magerer, sondern vielmehr fetter
und fruchtbarer wird. Die Pflanzen geben nämlich in diesem Falle der
Erde nicht nur wieder, was sie mit ihren Wurzeln aus derselben auf-
gesogen, sondern auch das, was sie durch die Blätter aus der Luft in
sich ausgenommen haben. Wenn man dagegen die Pflanzen abschneidet
und wegführt, wie dieses mit dem Heu auf den Wiesen und mit der
Saat auf den Feldern geschieht, so wird die Wiese und das Feld
magerer, und man muß wieder neue Düngstoffe zuführen.
Da man durch das Düngen beabsichtigt, dasjenige zu ersetzen, was
die Pflanzen der Erde entzogen haben, und dieses von zweifacher Art
ist, so folgt daraus, daß es auch zwei Arten von Dünger geben kann;
eine, welche das Verfaulende der Pflanzen ersetzt, und eine andere,
welche das wieder herzubringt, was den mineralischen Bestandteilen des
Bodens entnommen worden ist. Die Dinge, welche gewöhnlich als
Dünger benutzt werden, können zu beiden Zwecken dienen; denn sie ent-
halten beide Arten von Stoffen. Die Wirkung eines solchen Düngers
kann jedoch sehr vermehrt werden, wenn man ihn mit Asche, Mergel,
Kreide, Kalk, Gips, Knochen oder Salzen vermengt. Ja, man kann bis-
weilen allein mit solchen Stoffen düngen, wenn der Acker nicht arm
an verfaulten Stoffen ist; in die Länge aber reichen sie für sich nicht
aus. Ihre Wirkung besteht nicht nur darin, daß sie von den Wurzeln
der Pflanzen aufgenommen werden, sondern auch darin, daß mehrere von
ihnen, wie Asche und Kreide, die vollkommene Verwesung halbverfaulter
Stoffe erleichtern.
Mancher möchte glauben, daß es nicht besonders notwendig sei, auf
die Felder solche Stoffe zu führen, welche die Pflanzen aus dem Sande
und dem Thon in sich aufnehmen, da ja in der Erde daran kein Mangel
sei. Es ist aber wohl zu bedenken, daß diese Stoffe nicht in so großer
Menge in den genannten mineralischen Bodenbestandteilen sich vorfinden,
und daß eine gewisse Zeit und eine gewisse Einwirkung von Wasser
und Luft erforderlich ist, bevor sie so beschaffen sind, daß sie von den
Wurzeln aufgenommen werden können. Die Ursache, warum die Erde
durch Pflügen und Umarbeiten fruchtbarer wird, liegt darin, daß das,
was früher tiefer unten gelegen, nun herauf zu Tage kommt, und daß
die so an die Oberfläche gebrachte Erde eine längere Zeit hindurch der
Feuchtigkeit und der Luft ausgesetzt bleibt. Auf diese Weise wird nicht
nur das vollständige Verfaulen halbverfaulter Stoffe, sondern auch die
erwähnte Verwandlung des Thones und des Sandes befördert und der
Boden, wie man sagt, aufgeschlossen.
3. Ein anderes Mittel, durch welches die Fähigkeit der Erde,
Pflanzen zu ernähren, in hohem Grade vermehrt wird, ist die sogenannte
Entwässerung oder, wie man sie nach einem englischen Worte nennt,
die Drainage. Der Boden kann nämlich auch zu viel Wasser ent-
halten, und dann ist dieses schädlich für die Ernährung der Gewächse.
Um es zu entfernen, gräbt man je nach der Beschaffenheit und Lage des
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 191 —
und der auch, noch weiter mit Wasser verdünnt, zum Steitmachen
oder Stärken der Wäsche dient. Alles dieses ist jedermann be-
kannt; aber nicht jeder weiß, daß sich das Stärkemehl unter ge-
wissen Umständen in Zucker verwandelt. Es geschieht das z. B.
immer, wenn Gerstenkörner bei der Malzbereitung zum Keimen
gebracht werden, und nur dieser Umbildung ist es zuzuschreiben,
daß aus dem Malz Bier gebraut werden kann.
Das Stärkemehl bildet nun zwar den hauptsächlichsten, aber
nicht gerade auch den zumeist nährenden Bestandteil der Getreide-
körner. Wenn man nämlich auf die angegebene Weise aus dem
im Leinwandsäckchen enthaltenen Mehl das Stärkemehl abgeschieden
hat, und man kocht nun das in dem Gefäße befindliche, anschei-
nend völlig klare Wasser, so gerinnt in diesem alsbald ein zweiter
Stoff, der auf der Oberfläche schwimmt und wie weiße Käse-
teilchen aussieht. Man nennt denselben Pflanzen ei weiß, weil
er große Ähnlichkeit mit dem Weißen in den Vogeleiern hat;
denn dieses löst sich ebenfalls im Wasser auf und gerinnt, sobald
man es kocht. Auch ist das Pflanzeneiweiß so nährend, wie das
tierische. Im Wasser des von uns benutzten Gefäßes ist außerdem
noch eine geringe Menge Zucker aufgelöst, wie man dieses
daraus erkennt, daß dasselbe, mit einem Zusatz von Hefe ver-
sehen, in Gärung überzugehen im stände ist. Denn die Gärung
besteht in nichts anderm, als in der Zersetzung von Zucker in
Weingeist und diejenige Luftart, welche wir Kohlensäure
nennen, und wo eine Gärung stattfindet, da muß Zuckerstoff vor-
handen gewesen sein.
Öffnet man endlich nach dem Auskneten der drei genannten
Bestandteile das Säckchen, so findet man in demselben eine graue,
mit Kleie vermengte, zähe Masse, welche fast wie Leim in Fäden
gezogen werden kann. Dieselbe heißt darum auch Pflanzen-
leim oder Kleber. Bei genauerer Untersuchung findet sich, daß
Eiweiß und Kleber in den Getreidekörnern mehr nach außen
hin gelagert sind, während das Stärkemehl die Mitte derselben ein-
nimmt. Daher kommt es, daß solches Mehl, aus welchem durch
Sieben alle Kleie sorgfältig entfernt ist, weniger Nahrungsstoff
enthält, als das mit der Kleie zusammen gemahlene, obwohl letzteres
nicht so weiß ist, und daß schwarzes Brot nahrhafter ist, als
weißes. Denn mit der aus den zerkleinerten häutigen Hüllen der
Getreidekörner bestehenden Kleie sind die Schichten von Kleber
und Eiweiß so innig verbunden, daß sie von derselben nicht voll-
ständig getrennt werden können. Hierin ist denn auch der Grund
dafür zu suchen, daß Kleie, obschon sie an und für sich eben
so wenig zu nähren vermag, wie Thon oder Sand, doch noch zur
Fütterung, ja sogar zur Mästung des Rindviehes, der Schweine
und Gänse benutzt werden kann. Nicht die Kleie ist es, welche
fett macht und Fleisch giebt, sondern der Kleber, den auch der
geübteste Müller nicht von ihr abzulösen vermag.
Diese Zusammensetzung der Getreidekörner ist es nun, welche
dieselben zur täglichen Nahrung für uns Menschen geschickt macht.
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mit großer Kraft gegen diejenigen Körper, welche sie daran hindern
wollen; übertreibt man es und will sie immer mehr zusammenpressen,
so bricht sie endlich durch und zerreißt jedes Hindernis. Dies erfahren
die Knaben, wenn sie mit Knallbüchsen spielen. Sie stoßen einen
angefeuchteten Pgpierxßropfen in Vre Röhre und treiben denselben bis
in die vordere Öffnung. Hierauf wird ein zweiter Pfropfen hinein-
gestoßen; dadurch wird nun die zwischen dem ersten und zweiten Pfropfen
befindliche Luft in der Röhre immer mehr zusammengepreßt, bis sie
endlich den vordem Pfropfen mit Gewalt hinaustreibt und dabei tüchtig
knallt. Denn wenn die vorher zusammengepreßte Lust plötzlich aus-
einander fährt, so geht es niemals still ab, sondern sie knallt, pfeift,
zischt u. s. w.
Bei diesem Kinderspiele kann man noch etwas sehen, wenn man
darauf achten will. Wenn die Pfropfen die Holunderröhre gerade aus-
füllen, so läßt sich der eine nur mit großer Anstrengung vorwärts treiben,
und also wird auch die Luft zwischen beiden sehr stark zusammengepreßt.
Wenn nun der vordere Pfropfen mit einem Knalle ausgetrieben wird,
so sieht man auch etwas Dampf; das kommt daher, daß die eingeschlossene
Luft warm wird und immer wärmer, je mehr man sie zusammenpreßt.
2. Wenn die Lust wüpmr wird, so wird sie zugleich auch dünner;
sie dehnt sich aus, will mehr Raum haben und steigt in diewhe.
Wenn man nun auf einem Her§^ Feuer anmacht, so wird die Luft
über dem Herde erwärmt; sie steigt in die Höhe und drängt sich zum
Schornstein hinaus, nimmt dabei auch den Rauch mit, der sonst lieber
in der Küche bliebe. Je größer die Hitze ist, um so mehr wird auch
die Luft erwärmt und verdünnt, und um so schneller und gewaltsamer
steigt sie in die Höhe. Bei Feuersbrünsten sieht man deutlich, wie hoch
die heiße Luft Funken, brennende Schindeln, Kohlen u. dgl. empor
treibj: und weithin wirft, so daß oft entfernte Häuser in Brand geraten.
In einer geheizten Stube ist die wärmere Luft oben und die kältere
unten. Hält man ein Licht oben in die Thüröffnung, die das Zimmer
mit dem kalten Hausflur verbindet, so biegt sich die Spitze der Flamme
auswärts, weil hier die warme Luft hinausgeht; hält man das Licht
tief unten hin, so biegt sich die Spitze desselben einwärts, weil kalte
Luft unten hereinströmt, um den leergewordenen Raum wieder aus-
zufüllen. Auf ganz ähnliche Weise geschieht der Zug in einem Ofen. Wird
das Feuer angezündet, so wird die Luft in dem Ofen erwärmt und
verdünnt; sie steigt in die Höhe und geht zum Schornstein hinaus; die
kältere Luft aber drängt sich durch die untere Thüröffnung zu dem
Feuer hin, das ihrer nicht entbehren kann, wird erwärmt und verdünnt
und folgt ihrer Vorgängerin eilig nach in den Schornstein, und so geht
es fort und fort, so lange Feuer in dem Ofen ist und die Luft freien
Zutritt hat.
Die Luft will überall sein, will jedes leere Plätzchen einnehmen,
und das ist abermals eine vortreffliche Eigenschaft, welche ihr von Gott
verliehen worden ist. Denn ohne Luft kann kein Tier leben und keine
Pflanze keimen und wachsen. Die Luft dringt in die Erde ein zu den
Samenkörnern und Wurzeln; sie findet ihren Weg sogar in die Tiefe
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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gen, Eingenommenheit des Kopfes und besonders große Harthörigkeit
entstehe, welche sich aber nach und nach verlieren.
Die Luft in eingeschlossenen Räumen wird, wenn viele Menschen
beisammen sind, durch den Verbrauch des Sauerstoffes und die Bildung
des kohlensauren Gases beim Atinen sehr verdorben. Der Aufenthalt
in enger:, stark bevölkerten Städten, in Fabriken, in dumpfen, unsauber::
Wohnungen ist gewiß schädlicher, als man gewöhnlich meint, zumal da
auch noch Kohlendampf, Staub und andere fremdartige Teile die Luft
verunreinigen.
Eine trockene und mäßig warme Lust ist in: allgemeinen der Ge-
sundheit am zuträglichsten; einer reizbaren Brust sagt freilich eine feuchte
Wärme noch besser zu. Sehr schädlich ist die feuchte, mit Stoffen von
verwesenden Pflanzen und Tieren angefüllte Luft, wie z. B. die Aus-
dünstungen der Sümpfe. Alle Orte, welche in der Nähe von Sümpfen
oder andern stehenden Gewässern ohne hinreichenden Abfluß liegen, sind
von bösartigen Fiebern heimgesucht. Dies gilt in Europa hauptsächlich
von Holland und den pontinischen Sümpfen bei Rom, sowie
von den nassen Ebenen am Po, in denen der Reis gebaut wird. In
Spanien wurde der Anbau dieser Sumpfpflanze vor längerer Zeit bei
Todesstrafe verboten. Noch gefährlicher sind die Ausdünstungen der
Sümpfe in heißen Erdstrichen, besonders an Meeresküsten, die der Flut
ausgesetzt sind. Die von der Ebbe zurückgelassenen Seetiere verfaulen
in der brennenden Sonnenhitze gar bald und rufen das gelbe Fieber
und andere bösartige Krankheiten hervor, welche besonders für Neu-
angekommene sehr gefährlich sind.
Köstlich ist dagegen der Aufenthalt in den Ländern von mittlerer
Erhebung, in den Landstrichen am Mittellauf der Ströme. In der
reinen Alpen tust der Schweiz finden viele die Gesundheit wieder; doch
ist der Aufenthalt nur wenige Monate hindurch angenehm, der Winter
rauh. Brrfftleidende gehen im Winter häufig in das südliche Frank-
reich und an die italienische Küste, besonders nach Nizza. Die
eigentliche Schwindsucht verläuft jedoch an den Küsten des Mittelmeeres
gewöhnlich sehr rasch, und viele Bewohner des nördlichen Europas
finden dort ein, frühes Grab. Das kurze Wohlbefinden in den milden
Ländern des Ölbaums und der Südfrüchte ist nur ein Hoffnungs-
schimmer, dem der Tod um so schneller folgt. Dagegen giebt es in den
heißen Ländern mehrere hochgelegene Ebenen mit einem glücklichen, ge-
mäßigten Klima, das Kranken aller Art einen gesunden Wohnplatz ge-
währt. Reisende, welche die feuchten Küsten rasch durcheilen und die
Höhen besteigen, werden selten vom gelben Fieber befallen. In Ost-
indien haben die Engländer auf den Hochflächen Krankenhäuser erbaut,
in denen die in der Sumpfluft der heißen Niederungen erkrankten Sol-
daten zum großen Teile wieder Genesung finden.
Die Bewohner der hohen Alpengegenden sind stark und gesund.
Dagegen finden sich in mehreren engen, stets von kalten, feuchten Nebeln
erfüllten Thälern die Kretinen in größter Zahl, arme Blödsinnige
mit ungeheuren Kröpfen.
Der Genuß der reinen, frischen Luft erquickt und erheitert jeden
Menschen. Man sollte sich diesen Genuß so oft als möglich zu ver-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Holland Rom Spanien Frank- Nizza Europas
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zünden. Reibt man zwei Stücke trocknes Holz aneinander, so
werden sie endlich so heiß, daß sie anfangen zu brennen. Auf
diese Weise verschaffen sich die Wilden Feuer. Es sind schon
Frachtwagen durch die Hitze, welche durch anhaltende Reibung
der Räder gegen die Achse erregt worden war, in Brand geraten, —
ein Unglück, welches man durch gehöriges Einschmieren verhüten
kann, weil dadurch die Reibung beträchtlich vermindert wird.
Die Hände eines Menschen, der an einem trocknen Seile rasch
hinabgleitet, werden bedeutend erhitzt. — Wärme wird auch durch
verschiedene Mischungen und durch Gärung entwickelt, z. B.
wenn man Wasser auf gebrannten Kalk gießt, oder nasses Heu
dicht aufeinander legt.
2. Bringt man ein Metallstäbchen mit einem Ende ins Feuer,
so wird in kurzer Zeit auch das andere Ende so heiß, daß wir
es daselbst kaum zu berühren wagen. Holz hingegen, unter völlig
gleichen Umständen der Hitze ausgesetzt, jagt uns nimmer eine
solche Furcht ein. Wie geht dies zu? Diejenigen Körperteilchen,
welche im Feuer liegen, teilen die empfangene Wärme den zu-
nächst angrenzenden, diese wieder den nun folgenden bis zum
äußersten Ende hin mit, und zwar geschieht dieses bei Metall-
stäbchen überaus schnell, bei Holz dagegen ungemein langsam.
Körper der erstem Art, welche nämlich die Wärme rasch auf-
nehmen und schnell fortleiten, heißen gute, solche aber, welche
dies nicht thun, schlechte Wärmeleiter. Daher umwickeln wir
die Bäume im Winter mit Stroh, damit die in ihnen wohnende
Wärme nicht fortgeleitet werde und sie nicht erfrieren. In Betten
werden wir warm, und wir können uns der größten Kälte aus-
setzen, wenn wir gut in wollene Kleidung eingehüllt sind. Wenn
jemand halb erfroren ist, so sucht man ihn mit Schnee zu be-
decken, weil alsdann die geringe Wärme, die noch in seinem
Körper vorhanden ist, nicht weggeleitet wird. Unter einem Stroh-
dache ist es im Sommer kühler und im Winter wärmer, als unter
einem Ziegeldache. Woher kommt das? Die Wärme teilt sich
übrigens in kleineren und größeren Entfernungen auch ohne
Leitung mit, indem sie von den warmen Körpern in geraden
Linien ausstrahlt. Die Wärmestrahlen können, wie die Licht-
strahlen, durch einen Schirm aufgehalten werden; man denke nur
an einen Ofenschirm! Die Wolken thun häufig der Erde denselben
Dienst.
Um die Grade der Wärme und Kälte zu bestimmen, welche
für die verschiedenen Zwecke passen, wird der Wärmemesser oder
das Thermometer benutzt. Durch Wärme werden nämlich die
Körper ausgedehnt, und man ist daher im stände, nach dem
Grade der Ausdehnung eines Körpers seine Wärme zu bestimmen.
Man fand, daß der dienlichste Körper dazu das flüssige Queck-
silber sei. Daher verfertigt man die Thermometer aus feinen, oben
zugeschmolzenen Glasröhren, in welchen Quecksilber enthalten ist
und die auf hölzernen Brettchen oder Messingplatten befestigt
sind. Das Quecksilber steigt mit der Wärme und fällt mit der
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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Kälte, d. h. mit dem Mangel an Wärme. Um nun feste Punkte
zu erhalten, wird am Thermometer bemerkt, wie hoch das Queck-
silber stehe, wenn man es in siedendes Wasser taucht, wie tief,
wenn es in schmelzenden Schnee gebracht wird. So erhält man
den Siedepunkt und den Eis- oder Nullpunkt. Zwischen
beiden werden bei uns gewöhnlich 80 (in Frankreich 100) Ab-
teilungen oder Grade gemacht, wodurch neben der Glasröhre die
sogenannte Skala, d. h. Leiter (nach Reaumur*) oder Celsius)
entsteht. — Die Wärme des menschlichen Blutes beträgt 28 bis 30
Grad. Ein warmes Bad darf nicht mehr als 26 bis 28 Grad Wärme
haben. Kalte Bäder haben eine Wärme von 15 bis 22 Grad.
3. Unermeßlich sind die Wohlthaten, welche uns durch die
Wärme zu teil werden. Sie bewirkt, daß viel Wasserdunst von
der Erde aufsteigt, der sich in der Luft zu Wolken sammelt und
dann als Regen herniederträufelt, um unsere Fluren zu tränken.
Sie reift die Früchte unserer Felder und Gärten und macht viele
unserer Nahrungsmittel erst gar und genießbar. Durch das Feuer
erwärmen wir im Winter unsere Wohnungen, und wenn die Sonne
ihr freundliches Antlitz von uns wendet und die Erde sich in
Finsternis einhüllt, dann zünden wir unsere Lampen und Kerzen
an, um bei ihrem Lichte der Arbeit noch einige Stunden zu
widmen, welche wir ohne die Hülfe des Feuers in dumpfer Un-
thätigkeit oder unnötigem Schlafe verbringen würden. Was nützten
uns die Metalle, wenn wir sie nicht reinigen, schmelzen und
schmieden könnten? — Ohne Feuer hätten wir beinahe gar keine
Werkzeuge, namentlich keine metallene, und folglich würden wir
auch das alles entbehren, was mit diesen Werkzeugen verfertigt
wird. Fast sämtliche Handwerker brauchen Feuer; man denke an
den Bäcker, den Schmied, den Töpfer, den Färber u. s. w. —
Durch die Wärme wird das Wasser in Dämpfe verwandelt, welche
mit einer Gewalt, der nichts widerstehen kann, sich auszudehnen
streben. Diese Kraft benutzt man zum Treiben von Maschinen,
indem man den Dampf in Röhren auffängt und so leitet, daß er
gewisse Teile und vermittelst dieser endlich Räder in Bewegung
setzt. Die Dampfmaschinen besitzen eine ungeheure Kraft,
die man beim Bergbau, bei Mühlen, in Fabriken, bei Fluß- und
Seeschiffen und auf Eisenbahnen in Anwendung bringt.
So groß der Nutzen ist, den uns das Feuer verschafft, so
schrecklich sind freilich auch die Verheerungen, die es anzurichten
vermag. Aus einem kleinen Funken kann ein Feuer entstehen,
das in kurzer Zeit ein ganzes Dorf, eine ganze Stadt in Asche
verwandelt. (Lies Nr. 60.) Nach Verschiedenen.
239. Die glänzenden Erscheinungen im Lustkreise.
Außer den wässerigen Lufterscheinnngen, Nebel, Regen u. s. w.,
von denen schon öfters die Rede gewesen ist, giebt es auch noch glän-
zende, welche man zum Teil auch feurige nennt. Die Herrlichste unter
:) Sprich: Reomühr.
16
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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— 244 —
diesen, der schöne Regenbogen, den wir oft nach einem Gewitter oder
auch schon beim gewöhnlichen Regen sehen, läßt sich daraus erklären, daß,
wenn die Sonne einer dunkeln Regenwolke gegenüber steht, ihre Strahlen
sich in jedem einzelnen Regentropfen brechen, wie manes oft an einer
gefüllten Wasserflasche beobachten kann, so daß das weiße Licht sich
in die prächtigen sieben Farben (rot, orange, gelb, grün, hellblau,
dunkelblau, violett) zerlegt. Denken wir zugleich an die Verheißung des
gnädigen Gottes, der den Regenbogen als ein Zeichen des Friedens in
die Wolken gesetzet hat, so mögen wir uns dieser lieblichen Natur-
erscheinung ganz besonders freuen. — Von der Zurückweisung der Licht-
strahlen in den oberen Luftschichten rührt die Morgen- und Abend-
röte her. — Das St. Elmsfeuer besteht in kleinen Lichtbüscheln,
welche sich besonders während eines Gewitters in schwülen Nächten an
den Spitzen der Türme und Masten zeigen und von der Elektricität
herrühren. Sternschnuppen habt ihr wohl schon oft gesehen; wenn
ihr aber meint, es seien ganze Sterne vom Himmel gefallen oder doch
Stücke davon, so seid ihr im Irrtum; denn die Sternschnuppen sind,
wie man nun herausgebracht hat, sehr kleine Körper, die im Welten-
raume um die Sonne kreisen und sich entzünden, wenn sie auf ihrem
Wege in unsere Atmosphäre gelangen. Die größten unter ihnen nennt
man auch wohl Feuerkugeln. Dieselben zerplatzen gewöhnlich mit
einem Knalle und fallen zur Erde nieder; die schweren, eisenhaltigen
Steine aber, welche man alsdann in verschiedener Größe schon an manchen
Orten aufgefunden hat, nennt man M e t e o r st e i n e. In den Mineralien-
sammlungen werden Stücke aufbewahrt, die mehr als 50 Pfund wiegen.
Die Irrlichter oder Irrwische, welche hier und da als leicht be-
wegliche Flämmchen über Sumpfgegenden dahinschweben und schon
manchen nächtlichen Wanderer vom rechten Wege abgelockt haben mögen,
entstehen durch die Verbindung und Entzündung von Wasserstoff
und Phosphor. Wasserstoff ist eine Luftart, die im Wasser vorhanden
ist, ja, das Wasser ist nichts anderes, als die innige Verbindung von
Wasserstoff und Sauerstoff. Wegen seiner außerordentlichen Leichtigkeit
wird der Wasserstoff zur Füllung der Luftbälle (Luftballons) ange-
wendet. Phosphor aber ist der leicht entzündliche Körper, der zur An-
fertigung unserer Streichhölzchen benutzt wird.
Die sogenannten Höfe um Sonne und Mond, welche sich als
weiße, oft auch als farbige Ringe um diese Himmelskörper zeigen, haben
ihren Grund in der Verdichtung der Dünste unserer Atmosphäre; darum
deuten sie auch gewöhnlich auf trübes Wetter oder Regen. Die Neben-
sonnen und Nebenmonde rühren auch nur von Dünsten her, in
welchen sich Sonne und Mond spiegeln.
240. Wetter Sprüche,
Unsere Voreltern haben gar viele Erfahrungen gemacht über
Wind und Weiter, die sie in gereimten und ungereimten Sprüchen
aufbewahrten, welche dann von Mund zu Munde, ja endlich auch
in die Bücher übergingen. Wir brauchen solche Wahrzeichen nicht
gerade alle in den Wind zu schlagen und als alten Aberglauben über
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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2. Die Adern oder Flöze, welche die Steinkohlen bilden,
gleichen Asten eines großen Baumes, sind aber meistens nur bis
zu einem Meter mächtig, zuweilen jedoch auch 12 Meter. Das
Kohlengebirge steigt ebensowohl zu bedeutender Höhe hinauf, als
zu großer Tiefe hinab. In Amerika finden sich Steinkohlenlager,
welche 250 Meter über dem Meeresspiegel liegen; in England gräbt
man an einigen Orten die Kohle fast 1000 Meter tief unter dem
Meeresspiegel, schließt aber aus dem Hinabbiegen dieser Lager,
daß ihre Tiefe noch viel bedeutender sei. Wieviel Reichtum ruhet
da noch in der Erde! Wieviel Wälder stecken schon in einem
einzigen solcher Steinkohlenlager! Wie lange werden schon die
englischen Kohlenbergwerke ausgebeutet! Aber je weiter man
gräbt, desto unerschöpflicher scheint der Vorrat zu werden. Auch
Deutschland hat reiche Kohlenlager, namentlich in Böhmen, Sachsen,
besonders aber im Ruhr- und Saargebiet, dessen Kohlen den eng-
lischen an Güte nahe kommen. Die Beschaffenheit der Stein-
kohlen ist nämlich sehr verschieden, je nachdem Schwefel und
andere Mineralien ihnen beigemischt sind, oder der Kohlenstoff
in reinerem Zustande vorhanden ist.
Die Glanzkohle ist die beste; sie hat einen sehr festen Kern
und metallischen Glanz. Sie besitzt eine solche Härte, daß man sie
schleifen und polieren kann, wie den Diamanten selber. Zwölf Pfund
vom härtesten Buchenholze geben kaum so viel Hitze, wie sieben
Pfund der guten Steinkohle. Im Feuer fließt sie zu einer Art von
Kuchen zusammen und läßt wenig Asche und Schlacke zurück,
wo hingegen die mindergute Schieferkohle mit einer lodernden
Flamme leicht wegbrennt und viel Asche und Schlacke hinterläßt.
Um den flammenden Wasserstoff und den übelriechenden Schwefel
ganz aus der Steinkohle zu entfernen, verkohlt man sie noch
einmal, d. h. man verbrennt sie ohne Zutritt der Luft, wie das
Holz in Meilerhaufen zu Kohle verbrannt wird. So gewinnt man
Coaks (spr. Kohks), die im kleinsten Raume den meisten Wärme-
stoff bergen. Was bei dem Holz- und Braunkohlenfeuer nicht
schmilzen will, das muß der Glut dieser reinen Steinkohle weichen.
Und weil sie dazu so wenig Raum einnimmt, so ist diese Koch-
kohle der liebste Gast auf den Dampfschiffen und Lokomotiven
der Eisenbahn; sie ist es, die den Schiffen und Wagen Flügel
giebt, indem sie das Wasser in Dampf verwandelt; sie hilft aber
auch die Steinkohle selbst aus dunkler Tiefe gewinnen.
Lange Zeit wußte man nicht, was der gelbe, durchsichtige Bernstein
eigentlich sei, bis man die kleinen Käfer, Ameisen und Fliegen bemerkte,
die mitunter in ihm eingeschlossen sind. Oft fehlen den Tierchen einige
Füße, oder ihre Flügel sind durcheinander gewirrt und beschädigt; oft
aber sind sie auch ganz unverletzt und breiten ihre Fühlhörner aus, als
ob sie noch lebten. Da sieht man Springkäfer im Fortschnellen, Spinnen,
297.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika England Deutschland Sachsen