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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 68

1918 - Leipzig : Voigtländer
vergelten. Und Alexander werden die Götter die Großmut lohnen, die er an meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern geübt hat. Ich reiche ihm hier durch dich meine Rechte." Der Soldat ergriff die schon erstarrende Hand, und Darms verschied. Gleich darauf kaw Alexander herbeigeritten. Er war sehr bewegt bei dem Anblick, breitete seinen Mantel über den königlichen Leichnam und ließ ihn mit großer Pracht bestatten. Der schändliche Mörder aber, den er bald darauf gefangen nahm, wurde hingerichtet. 28. Alexanders letzte Taten. 1. Mexander und Klitus. Alexander war jetzt Herr des ganzen großen perserreiches. (S. die rote Grenzlinie auf Karte I.) Er legte den persischen Königsschmuck an, umgab sich nach Art der persischen Könige mit einem glänzenden Hofstaate und forderte, daß man sich nach morgenländischer Sitte vor ihm niederwerfen sollte. Schmeichler priesen seine Taten über alle Maßen und machten ihn dadurch so übermütig, daß er sich sogar zu Grausamkeiten hinreißen ließ. (Einst, bei einem schwelgerischen Gelage wurde er über die größten Helden des Altertums erhoben und einem Gotte gleichgestellt. Sein Feldherr Kittus widersprach heftig diesen Lobeserhebungen. „Alexanders rief er vom lveine erhitzt, „Alexander hat seine Taten nicht allein verrichtet; das meiste haben seine Krieger getan. Größer als er war sein Vater Philippus." Man sah, wie Alexander über diese Heben von Zorn erglühte, und führte Klitus rasch hinweg. Aber bald kehrte dieser in den Saal zurück und wiederholte noch eifriger feine vorige Behauptung. Da riß Alexander, außer sich vor lvut, einem der Uttv stehenben die Lanze aus der hanb und durchbohrte denselben Mann, der ihm in der ersten Schlacht gegen die Perser das Leben gerettet hatte-Aisbalb ergriff ihn Reue und (Entsetzen über seine blutige Cat. Drei Tage lang wollte er tveber essen noch trinken, lag weinenb und seufzend auf seinem Lager und rief unaufhörlich: „Klitus, Klitus!" Nur all* mählich gelang es dem Zuspruch feiner Zreunbe, ihn zu beruhigen. 2. Mexander in Indien. Unersättliche Ruhmbegierde trieb Alexanber zu neuen Taten. Auch Inbien, das reiche Land des Ostens, wollte er seiner Herrschaft untertänig machen. Er führte sein Heer über den großen 3nbusström, von dem das Land seinen Hamen hat, eroberte viele Städte und besiegte mehrere inbische Könige, die mit einer Menge von Streitwagen und riesigen (Elefanten gege§ ihn in die Schlacht rückten. Keine (Befahr beugte seinen Mut: überaß

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 138

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 138 — der Sterbende: „Freund, das ist mein größter Schmerz, daß ich dir deine Wohlthat nicht einmal vergelten kann; aber Alexander wird sie dir vergelten. Und dem Alexander werden die Götter die Großmnth lohnen, die er an meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern geübt hat. Ich reiche ihm hier durch dich meine Rechte." Der Soldat ergriff die schon erstarrte Hand, und Darius verschied. Gleich darauf kam Alexander herbeigeritten. Er war sehr bewegt bei dem Anblick, breitete seinen Mantel über den königlichen Leichnam und ließ ihn mit großer Pracht bestatten. Der schändliche Mörder aber, den er bald darauf gefangen nahm, wurde hingerichtet. 49. Alexanders letzte Thaten. 1. Alexander und Klitns. — Alexander war jetzt Herr des ganzen großen Perserreiches. Er legte den persischen Königsschmuck au, umgab sich nach Art der persischen Könige mit einem glänzenden Hofstaate und forderte, daß man nach morgenländischer Sitte sich vor ihm niederwerfen sollte. Schmeichler priesen seine Thaten über alle Maßen und machten ihn dadurch so übermüthig, daß er sich selbst zu Grausamkeiten fortreißen ließ. Einst, bei einem schwelgerischen Gelage, wurde er über die größten Helden des Alterthums erhoben und einem Gotte gleichgestellt. Sein Feldherr Klitus widersprach heftig diesen Lobeserhebungen. „Alexander", rief er, vom Weine erhitzt, „Alexander hat seine Thaten nicht allein verrichtet, das Meiste haben seine Krieger gethan. Größer als er war sein Vater Philippus". Man sah, wie Alexander über diese Reden von Zorn erglühte und führte den Klitus rasch hinweg. Aber bald kehrte er in den Saal zurück und wiederholte noch eifriger seine vorige Behauptung. Da riß Alexander, außer sich vor Wuth, einem der Umstehenden die Lanze aus der Hand und durchbohrte denselben Mann, der ihm in der ersten Schlacht gegen die Perser das Leben gerettet hatte. Alsbald ergriff ihn Reue und Entsetzen

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 406

1864 - Essen : Bädeker
406 nes. Der glaubte, wie sein Lehrer Sokrates, daß der Mensch desto glücklicher sei, je weniger er bedürfe — und wohnte darum nicht in einem Hause, sondern in einem Faß. Der König Alexander, der von ihm gehört hatte, ging zu ihm. Er lag gerade in seiner Tonne, um sich an der Sonne zu wärmen. Der König dachte, er würde doch aufstehen und ihm entgegenkommen. Aber Diogenes blieb liegen, als wenn die Ankunft des Königs gar nichts Besonderes sei. Alexander redete lange mit ihm, und fand seine Antworten so treffend und geistreich, daß er freundlich zu ihm sagte: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" — „Ja!" ant- wortete Diogenes, „tritt mir ein wenig aus der Sonne!" Da erkannte der König, daß er einen Mann gefunden hatte, welcher weder Geld, noch schöne Kleider, noch sonstige Herrlichkeiten begehrte, sondern mit Wenigem zufrieden war; und er sagte zu den Umstehenden: „Wahrlich, wenn ich nicht Alexander wäre, so möchte ich wohl Diogenes sein!" Mit glühendem Eifer begann Alexander nun die Eroberung des persischen Reiches. Von Europa setzte er nach Asien über den Hellespo nt. Hier traf er mit den Persern am Flüßchen Granikus zusammen. Seine Feldherren wieder- riethen es, im Angesicht des Feindes über den Fluß zu gehen; aber Alexander ant- wortete: „Der Hellespont würde sich ja schämen, wenn wir dieses Flüßchen fürch- teten." Mit diesen Worten stürzte sich der kühne Jüngling in den Fluß; seine Macedonier folgten, und glücklich wurde das jenseitige Ufer erreicht. Sogleich begann auch der Kampf, und fast hätte Alexander hier sein Leben verloren; denn zwei persische Führer sprengten auf ihn los, hieben ihm auf den Kopf, daß der Helm zersprang, und schon hob der eine den Arm empor, um ihm den Kopf zu spalten. Da, in dem gefährlichen Augenblicke, sprengte Alexanders Feldherr Klitus herbei und schlug mit einem Streiche dem Perser den rechten Arm herunter, daß Schwert und Arm zugleich herabfielen. Alexanders Leben war gerettet. Die Eroberung Kleinasiens war die Frucht dieses Sieges. Im Südosten dieser Halbinsel lag die Stadt Tarsus, welche von dem Cydnus durchflossen wird. Hier kam Alexander bei großer Hitze an, mit Staub und Schweiß bedeckt. Das klare Wasser des Flusses lud ihn zum Bade ein. Aber kaum war er einige Minuten in demselben, so überfiel ihn ein heftiges Fieber; leichenblaß und zitternd an allen Gliedern mußte er aus dem Bade getragen werden. Die Krank- heit verschlimmerte sich bald so, daß die Ärzte ihn verloren gaben, und keiner mehr etwas verordnen wollte. Und doch war Alexanders Genesung eben jetzt sehr nöthig; denn der persische König, Darius Codomannus, war mit einem großen Heere im Anmarsche. Da entschloß sich sein treuer Arzt Philippus, ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel anzuwenden. Während er damit beschäftigt war, den Trank zu bereiten, erhielt Alexander v»n seinem treuen General Parmenio einen Brief, in welchem dieser ihm schrieb: „Alexander, wenn dir dein Leben lieb ist, so trau' dem Philipp nicht; denn er ist von Darius bestochen, daß er dich vergifte I" — Alex- ander legte den Brief unter sein Kopfkissen. Philipp trat herein mit ruhiger, freier Miene; mit fester Hand reichte er Alexandern den Becher, und dieser nahm ihn mit der einen Hand, während er mit der andern dem Philipp den Brief reichte. Während Philipp las, trank Alexander ruhig die Arznei. Der Arzt war entrüstet über diese Verläumdung; doch Alexander suchte ihn zu beruhigen mit den Worten: „Der Ausgang wird dich rechtfertigen." Wirklich stand Alex- ander schon am dritten Tage wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres. Unterdessen war Darius Codomannus mit einem Heere von einer halben Mil- lion herangerückt. Bei dem Städtchen Jssus trafen die Heere auf einander; aber trotz der großen Überzahl wurden die Perser von den Macedoniern geschla- gen. Darius sprang aus seinem Wagen, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, seine Frau, zwei Töchter und ein Sohn, das ganze Lager, voll von den größten Kostbarkeiten, fielen den Siegern in die Hände. Die gefangene Familie des Darius brach in lautes Wehklagen aus, weil sie glaubte, daß Darius erschlagen sei. Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Ver- sicherung, daß Darius noch lebe. Er behandelte die hohen Gefangenen mit der

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 437

1872 - Essen : Bädeker
— 437 — nes. Der glaubte, wie sein Lehrer Sokrates, daß der Mensch desto glücklicher sei, je weniger er bedürfe — und wohnte darum nicht in einem Hause, sondern in einem Faß. Der König Alexander, der von ihm gehört hatte, ging zu ihm. Er lag gerade in seiner Tonne, um sich an der Sonne zu wärmen. Der König dachte, er würde doch aufstehen und ihm entgegenkommen. Aber Diogenes blieb liegen, als wenn die Ankunft des Königs gar nichts Besonderes sei. Alexander redete lange mit ihm, und fand seine Antworten so treffend und geistreich, daß er freundlich zu ihm sagte: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" — „Jal" ^ant- wortete Diogenes, „tritt mir ein wenig aus der Sonne!" Da erkannte der König, daß er einen Mann gefunden hatte, welcher weder Geld, noch schöne Kleider, noch sonstige Herrlichkeiten begehrte, sondern mit Wenigem zufrieden war; und er sagte zu den Umstehenden: „Wahrlich, wenn ich nicht Alexander wäre, so möchte ich wohl Diogenes seinl" Mit glühendem Eifer begann Alexander nun die Eroberung des persischen Reiches. Von Europa setzte er nach Asien über den Hellespont. Hier traf er mit den Persern am Flüßchen Granikus zusammen. Seine Feldherren wider- riethell es, im Angesicht des Feindes über den Fluß zu gehen; aber Alexander ant- wortete: „Der Hellespont würde sich ja schämen, wenn wir dieses Flüßchen fürch- teten." Mit diesen Worten stürzte sich der kühne Jüngling in den Fluß; seine Macedonier folgten, und glücklich wurde das jenseitige Ufer erreicht. Sogleich begann auch der Kampf, und fast hätte Alexander hier sein Leben verloren; denn zwei persische Führer sprengten auf ihn los, hieben ihm auf den Kopf, daß der Helm zersprang, und schon hob der eine den Arm empor, um ihm den Kopf zu spalten. Da, in dem gefährlichen Augenblicke, sprengte Alexanders Feldherr Klitus herbei und schlug mit einem Streiche dem Perser den rechten Arm herunter, daß Schwert und Arm zugleich herabfielen. Alexanders Leben war gerettet. Die Eroberung Kleinasiens war die Frucht dieses Sieges. Im Südostcu dieser Halbinsel lag die Stadt Tarsus, welche von dem Cydnus durchflossen wird. Hier kam Alexander bei großer Hitze an, mit Staub und Schweiß bedeckt. Das klare Wasser des Flusses lud ihn zum Bade ein. Aber kaum war er einige Minuten in demselben, so überfiel ihn ein heftiges Fieber; leichenblaß und Mernd an allen Gliedern mußte er aus dem Bade getragen werden. Die Krank- heit verschlimmerte sich bald so, daß die Ärzte ihn verloren gaben, und keiner mehr etwas verordnen wollte. Und doch war Alexanders Genesung eben jetzt sehr nöthig; denn der persische König, Darius Codomannus, war mit einem großen Heere im Anmarsche. Da entschloß sich sein treuer Arzt Philippus, ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel anzuwenden. Während er damit beschäftigt war, den Trank zu bereiten, erhielt Alexander von seinem treuen General Parmenio einen Brief, in welchem dieser ihm schrieb: „Alexander, wenn dir dein Leben lieb ist, so trau' dem Philipp nicht; denn er ist von Darius bestochen, daß er dich vergifte!" — Alex- ander legte den Brief unter sein Kopfkissen. Philipp trat herein mit ruhiger, freier Miene; mit fester Hand reichte er Alexandern den Becher, und dieser nahm ihn mit der einen Hand, während er mit der andern dem Philipp den Brief reichte. Während Philipp las, trank Alexander ruhig die Arznei. Der Arzt war entrüstet über diese Verläumdung; doch Alexander suchte ihn zu beruhigen mit den Worten: „Der Ausgang wird dich rechtfertigen." Wirklich stand Alex- ander schon am dritten Tage wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres. Unterdessen war Darius Codomannus mit einem Heere von einer halben Mil- lion herangerückt. Bet dem Städtchen Jssus trafen die Heere auf einander; aber trotz der großen Überzahl wurden die Perser von den Macedoniern geschla- gen. Darius sprang aus seinem Wagen, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, seine Frau, zwei Töchter und ein Sohn, das ganze Lager, voll von den größten Kostbarkeiten, fielen den Siegern in die Hände. Die gefangene Familie des Darius brach in lautes Wehklagen aus, weil sie -glaubte, daß Darius erschlagen sei. Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Ver- sicherung, daß Darius noch lebe. Er behandelte die hohen Gefangenen mit der

5. Die Weltgeschichte in Biographien und Skizzen - S. 47

1880 - Danzig : Gruihn
Alexanders Feldzug gegen die Perser und andere Volker. 47 sondern in einem Fasse. Alexander der Große, welcher schon viel von ihm gehört hatte, besuchte den Weisen. Als Diogenes den König mit seinem prächtigen Gefolge auf sich zukommen sah, lag er gerade in seinem Fasse, um sich an der Sonne zu wärmen. Der König dachte: „Jetzt wird er doch aufstehen und mir entgegenkommen". Aber Diogenes blieb liegen, als wenn ihm die Ankunft des Königs gar nichts Besonderes schiene. Nachdem ihn der König eine Weile betrachtet hatte, sprach er: „Diogenes, ich sehe, du wohnst schlecht und bist schlecht gekleidet, du darfst dir eine Gunst von mir ausbitten. Wenn es möglich ist, soll es dir gewährt werden". — „Ich habe nichts nöthig", antwortete der Weise. „Willst du mir aber einen Gefallen thun, König Alexander, so gehe mir ein wenig aus der Sonne". Da erkannte der König, daß er einen Mann gefunden hatte, welcher weder Geld noch schöne Kleiber, noch sonstige Herrlichkeiten begehrte, sondern mit wenigem zutrieben war, und er rief ans! „Wahrlich, wäre ich nicht Alexanber, so möchte ich Diogenes sein!" Nach Bumüller u. Curtmann. 29. Alexanders Feldzng gegen die Perser mtfr andere Wlker. Schlacht am Granikus. 334 v. Chr. Nachbent Alexander mehrere unruhige Nachbarn besiegt hatte, trat er seinen großen Eroberungszug an, der in wenigen Jahren das große persische Reich zerstörte. Er setzte mit nur 35000 Manu nach Kleinasien über die Straße der Dardanellen, damals Hellespont genannt. Daraus besuchte er das Schlachtfeld von Troja, und als er vor dem Grabe des Achilles staub, rief er: „O glücklicher Achilles, der bu im Leben einen treuen Freund und im Tode einen Homer zum Sänger beiner Thaten gefunben hast". Nicht weit von der Küste traf er an dem kleinen Flusse Granikus ein persisches Heer. Um es anzugreifen, mußte man durch den Fluß. Erfahrene Feldherren wiberriethen dies dem Alexanber. Doch er rief: „Der Hellespont würde sich ja schämen, wenn wir bies Flüßchen fürchteten". Er stürzte mit seinen Soldaten hinein, watete glücklich hinüber, griff an, schlug die Feinde und erbeutete ihr Lager. Aber in dieser Schlacht wäre der allznmuthige Führer balb selbst nm's Leben gekommen. Zwei persische Generale sprengten aus ihn los — bettn der hohe Feberbusch auf spiegelblankem Helm machte ihn kenntlich. Der eine Perser gab ihm einen Hieb auf den Kops, daß der Helm zersprang, und als er sich zu diesem Gegner wanbte, hob schon der zweite bett Arm zum Todesstreiche auf. In diesem Augenblicke eilte Klitus, ein braver Macedottier, herbei und schlug dem Perser mit einem fürchterlichen Hiebe Arm und Schwert zur Erde, indeß Alexander den andern Perser erlegte. Durch diesen Sieg wurde er Herr von Kleinasien. Alexander in Gordium. Jetzt wandte er sich in das Land nach der Stadt Gordinm, unweit des schwarzen Meeres. Hier fand er an einem Wagen den berühmten gordischen Knoten, welcher aus Baumbast so künstlich geschlungen war, daß er unlöslich schien. Ein alter Orakelspruch aber sagte, daß derjenige ganz Asien beherrschen würde, der ihn löste. Als auch Alexander den Knoten untersucht hatte, nahm er fein Schwert und zerhieb ihn. Sein Arzt Philippus. Nahe an dem südöstlichen Winkel Kleinasiens lag die berühmte Stadt Tarsus an einem Flusse. Alexander kam bei großer Hitze, ganz mit Staub und Schweiß bedeckt daselbst an. Das klare frische Wasser des Flusses lub ihn ein, sich zu baden; kaum aber war er hineingestiegen, als die unerwartete Kälte des Wassers ihm plötzlich ein heftiges Fieber erregte. Er mußte herausgetragen werden, ward sehr gefährlich krank, und kein Arzt getraute sich, ihm etwas zu verordnen, weit jeder fürchten mußte, wenn Alexander stürbe, als die Ursache seines Todes angeklagt zu werden. Da entschloß sich fein treuer Arzt Philippus, ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel zu wagen. Er bereitete einen Trank. Indeß kam ein eilender Bote von einem treuen Feldherrn Alexanders mit folgendem Schreiben: „Traue dem Philippus nicht, der Perserkönig soll thn bestochen haben".— Alexander legte den Brief unter fein Kopfkissen. Philippus trat herein mit einer ruhigen, freien Miene; mit fester Hand reichte er Alexander den Becher. Dieser nahm mit der einen Hand den Becher und trank ihn aus, während er mit der andern den Brief an Philippus gab. Der Arzt ward unwillig über die Beschuldigung; Alexander suchte ihn zu beruhigen und sagte: „Der Ausgang wird dich rechtfertigen'. Und nach wenigen Tagen staub Alexanber wieder gefuttb unter feinen jubelnden Soldaten.

6. Die Weltgeschichte in Biographien und Skizzen - S. 49

1880 - Danzig : Gruihn
Alexanders letzte Thaten. Wasser auf die Erde. Als die Soldaten solche Enthaltsamkeit ihres Königs sahen riefen sie voll Bewunderung aus: „Auf, führe uns weiter; wir sind nicht müde- wir sind nicht durstig; wir halten uns nicht für sterblich, wenn ein solcher König uns führt!" Darius Ende. Der flüchtige Darms ward endlich von seinem eigenen Statthalter von Baktrien, Bessus, gefangen genommen und fortgeführt. Dieser Elende ließ sich sogar zum Könige ausrufen. Das hörte Alexander und jagte mit einem Trupp Reiter dem Verräther nach. Als dieser seine Verfolger in der Nähe witterte, versetzte er seinem Könige mehrere Dolchstiche und eilte' dann mit seinen Leuten auf raschen Pferden davon. Alexanders Reiter fanden den unglücklichen Darius mit Blut und Staub bedeckt in den letzten Zügen liegen. Er bat sie um einen Trunk Wasser, und ein Macedonier brachte ihm etwas in seinem Mme. Erquickt sprach der Sterbende: „Freund, das ist das höchste meiner Leiden, daß ich dir die Wohlthat nicht vergelten kann; doch Alexander wird sie dir vergelten. Ihn mögen die Götter für die Großmnth belohnen, die er meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern erwiesen hat. Hier reiche ich ihm durch dich meine Hand". Nach diesen Worten verschied er. Eben jetzt kam Alexander selbst herangesprengt. Gerührt betrachtete er die Leiche des Mannes den er, ohne ihn zu hassen, so eifrig verfolgt hatte. Er breitete seinen Mantel über ihn aus und ließ ihn nach Pers« polis bringen, wo er in der königlichen Gruft feierlich beigesetzt wurde. Dann brach Alexander schnell wieder auf, um den schändlichen Mörder zu verfolgen und ruhte nicht eher, bis er denselben eingeholt und grausam hatte hinrichten lassen. Theilweise nach Bumüller u. Bredow. 30. Alexanders lehte Thaten. „ Klitus Tod. Als Alexander das große persische Reich erobert hatte, veränderte er seine Tracht und seine Sitten. Er nahm eine schöne Perserin zur Frau kleidete sich selbst wie ein Perser und verlangte von allen seinen Soldaten und Freunden, daß sie nach morgenländischer Sitte vor ihm niederknieen sollten. Sein Stolz artete bald in Uebermnth und Eitelkeit aus, so daß die unbedeutendste Kleinigkeit rhn bis zur Grausamkeit aufbringen konnte. Einst bei einem Schmause erhoben Schmeichler die Thaten Alexanders über die glänzendsten Thaten der berühmtesten Helden der Vorzeit. Nur Klitus, der dem Könige in der Schlacht am Hellespont das Leben gerettet hatte, stimmte nicht ein, sondern setzte die Thaten Philipps, Alexanders Vater, über die Thaten des Sohnes. Da gerieth der berauschte Alexander in Wuth, riß einem Trabanten die Lanze aus der Hand und erstach den, der ihm das Leben gerettet hatte. Als er zur Besinnung kam, erstarrte er fast vor Schrecken über seine That; er weinte auf's heftigste, und drei Tage und drei Nachte lag er ohne Speise und Trank in seinem Zelt, und rief unaufhörlich: „Klitus, Klitus!" Alexander in Indien. 327. Bald darauf unternahm Alexander einen Feldzug nach Indien und machte hier große Eroberungen. Einer der Könige Indiens ward aufgefordert sich zu ergeben. Er erschien mit edlem Anstande und sprach zu Alexander:, „Warum o König, wollen wir einander mit Mordgewehren versuchen, wenn du nicht gekommen bist, uns Wasser und Korn zu nehmen? Um entbehrlicher Dmge willen soll kein verständiger Mensch Krieg führen und todten. Worin ich mehr habe, bin ich gerne bereit dir mitzutheilen, und das, woran es mir fehlt, schäme ich mich nicht, von dir dankbar anzunehmen". Alexander antwortete: „Also 9{aubft du, es sollte ganz ohne Streit unter uns abgehen? Nein, das geschieht nicht; ich werde mich vou dir nicht an Großmnth besiegen lassen". Und Alexander gab ihm Kostbarkeiten, welche die indischen Geschenke weit übertrafen Alexanders Rückkehr und Tod. Als Alexander jenseits des Indus gekommen war und noch immer weiter wollte, weigerten sich seine Soldaten, ihm zu folgen; denn sie sehnten sich nach der Heimat zurück. Er versuchte sie aufzumuntern; aber es erhob sich ein grollendes Gemurmel, und manche weinten. Da verschloß er sich unwillig drei Tage lang in seinem Zelte, und keiner durfte vor ihn kommen. Da aber die Soldaten trotzdem bei ihrem Entschlüsse behauten, begann er den Rückzug nach Persien. Die eine Hälfte des Heeres zog zu Wasser, Krüger, Die Weltgeschichte. , <
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