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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 39

1896 - Leipzig : Hirt
39 zuschlieen." Die Raubritter bestrafte er streng; in Thringen lie er in seiner Gegenwart 29 hinrichten und 66 Raubburgen zerstren. Dadurch wurde er beim Volke sehr beliebt. Man erzhlte sich viele Geschichten von seiner Einfachheit und Gengsamkeit. Das graue Wams, das er gewhnlich trug, stickte er im Kriegslager wohl selbst. Als seine Krieger einst murrten, da sie nichts zu essen htten, zog er schweigend eine Rbe aus dem Felde und a sie roh; das beschmte die brigen, und sie stillten den Hunger auf dieselbe Weise. Gewissenhaft hielt er sein Wort; entstand das Sprichwort, wenn jemand log: der besitzt Rudolfs Red-lichkeit nicht. 6. So viel man ihm auch verdankte, den Wunsch, seinen ltesten Sohn Albrecht als Nachfolger zu whlen, erfllte man ihm bei Lebzeiten nicht. Als er sein Lebensende herannahen fhlte, begab er sich aus den Weg nach Speyer, weil dort im Dome viele seiner Vorgnger bestattet worden waren. Von Germersheim brach er auf, und kaum war er in Speyer angelangt, da ereilte ihn der Tod. 12. Wilhelm Fell (1307). 1. Die Habsburger stammten aus der Schweiz; aber sie besaen dort nicht viel mehr als ihre Burg; das benachbarte Land gehrte dem deutschen König. Als Rudolf von Habsburg auf den Thron gekommen war, hatte er den Schweizern ihre Rechte besttigt. Anders wurde es, als Rudolfs Sohn Albrecht, den der Vater schon zum Herzog von Osterreich erhoben hatte, zum König (1298) gewhlt wurde. Anfnglich hatte man in Deutschland von dem harten, lndergierigen Fürsten nicht viel wissen wollen, und des-halb hatte man ihn bei Rudolfs Lebzeiten nicht zum Nachfolger bestimmt. Aber nach der kurzen Regierung Adolfs von Nassau hatte Albrecht doch seine Wahl durchzusetzen verstanden. Er ging nun darauf aus, seine Besitzungen in der Schweiz dadurch zu vergrern, da er die vier Waldsttte (am gleichnamigen See) Uri, Schwyz, Unterwalden und Lnzern sich uuterthnig machen wollte. Sie sollten nicht mehr den jedesmaligen deutschen König, sondern den Herzog von Osterreich als ihren Herrn anerkennen. Es war ein Mibrauch seiner kaiserlichen Wrbe, da er diese Lande, die zum Reiche gehrten, zu Habs-burgischem Hausbesitz machen wollte. Es gelang ihm zunchst nur die Brger von Luzern zur Unterwerfung

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 44

1918 - Leipzig : Voigtländer
Nach fünfwöchiger mühevoller Belagerung drangen sie unter dein Hufe: „(Bott will es!" in die Stadt ein. Ein furchtbares Blutbad begann. Weder Greise, noch Edeiber, noch Kinder fanden Schonung; bald glich die ganze Stadt einem großen Leichenfelde. Nur Herzog Gottfried hielt sich frei von den entsetzlichen Greueln, die das Kreuzheer verübte. Rus dem Mordgetümmel eilte er in die Kirche des Heiligen Grabes, kniete barfuß im Büßerhemd an der geweihten Stätte nieder und dankte Gott, daß er ihm den Sieg verliehen habe. Ruch den übrigen Kreuzfahrern kehrte allmählich die Besinnung zurück. Sie reinigten sich vom Blute der Erschlagnen, roallfahrteten in feierlichem Zuge zum Grabe des (Erlösers und sangen Loblieder zu (Ehren des Rllerhöchftert. Dann wählten sie Gottfried zum Könige. Rber der demütige k)eld sprach: „Ich will nicht da die Königskrone tragen, wo mein Heiland unter der Dornenkrone geblutet hat", und nannte sich nur Beschützer des Heiligen Grabes. Schon im folgenden Jahre starb er, und sein Bruder Balduin wurde König von Jerusalem. 21. Die Zeit der Hohenstaufen. 1. Kaiser Kottrab 11!. Ben fränkischen Kaisern (Hr. 17—19) folgten Herrscher aus dem Hause der Hohenstaufen auf dem deutschen Kaiserthrone (1138—1254; vgl. Karte Vi). Sie führen diesen Hamen von ihrer Stammburg, die auf dem hohen Staufen lag, einem Berge in Schwaben. Nach ihrer Burg Waiblingen hießen die Hohenstaufen auch Waiblinger. Uber ein Jahrhundert lang hat dieses Herrscherhaus regiert und dem Deutschen Reiche sechs Kaiser gegeben. Der erste war Konrad 111. 2. Umfett und Waiblinger; die Weiber von weins-berg. Der Herzog Heinrich der Stolze von Bayern, aus dem alten Hause der Welfen, war unzufrieden, daß nicht er, sondern ein Hohenftaufe Kaiser geworden war. (Er empörte sich gegen Konrad, und so begann der langwierige Zwist der Ed elf en und der Waiblinger. 3n dem Kampfe gegen Herzog Heinrich siegte der Kaiser in der Schlacht bei dem Städtchen Weinsberg. Die Stadt selbst verteidigte sich aber wacker. Konrad war über den hartnäckigen Widerstand ergrimmt und gelobte, die schwerste Strafe über die (Einwohner zu verhängen. (Endlich konnte sich die kleine Zeste nicht mehr halten. Da kamen — so erzählt die Sage — grauen aus der Stadt heraus zum Kaiser und baten demütig um Gnade. „Mit Weibern führe ich keinen Krieg," sprach der Kaiser; „sie mögen frei abziehen und von

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 60

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 60 - zur Verteidigung ihres Landes und nannten sich Eidgenossen. Bald vergrößerte sich der Bund, denn noch andere Orte schlossen sich ihnen an. Alle ferneren versuche Österreichs, das Land zu unterjochen, mißlangen. Kühn traten die Eidgenossen den feindlichen Heeren entgegen, und ihre Tapferkeit, ihre Vaterlandsliebe, ihr Gottvertrauen erfochten in mehreren Schlachten glorreiche Siege. 6. Arnold von Winkelried. Einst stand ihnen die österreichische Ritterschaft in schwerer Rüstung gegenüber, Mann an Mann, gleich einer (Eisenmauer. Da, rief einer der Eidgenossen, Arnold vonlvinkelried, den Seinen zu: „Liebe Brüder, ich will euch eine Gasse machen; sorget für mein Ideib und meine Kinder!" Er sprang vor, umfaßte mit beiden Rrmen so viele der feindlichen Speere, als er konnte, drückte sie sich in die Brust und riß sterbend Mann und Speer mit zu Boden. Durch die entstandene Lücke drangen die Eidgenossen ein und zersprengten das ganze stolze Heer der Feinde. — So verteidigte die Schweiz ihre Unabhängigkeit gegen Österreichs Eroberungsversuche. Aber leider löste sie sich immer mehr auch vom Deutschen Reiche und trennte sich endlich als eigener Freistaat ganz davon. 26. Ludwig der Bayer und Friedrich der Schöne von Österreich. 1. Zwietracht im Deutschen Reiche. Es war für das Deutsche Reich sehr verhängnisvoll, daß die Kaiserkrone nicht vom Vater auf den Sohn forterbte, sondern daß die Fürsten jedesmal den Kaiser wählten. Ja, hätten sie immer den Tüchtigsten auf den Thron erhoben, hätten sie stets Herrscher gefunden, wie Friedrich Barbarossa oder Rudolf von Habsburg 1 Rber um selbst mächtiger zu werden, wollten die Fürsten gar keinen starken Kaiser; ein schwacher war ihnen lieber als ein starker; denn je kraftloser der Kaiser war, desto unabhängiger wurden die Fürsten. Durch die zunehmende Fürstengewalt erlitt aber die Einheit und Macht des Reiches Abbruch. Dazu kam, daß bei der Wahl des Kaisers nicht selten Uneinigkeit entstand. Es bildeten sich Parteien unter den Fürsten, und jede wählte einen andern Kaiser. Dies führte zum Bürgerkriege und brachte das Reich in große Verwirrung. 2. Der fromme Schweppermann. Ein solcher Bürgerkrieg erhob sich, als 23 Jahre nach dem Tode des Kaisers Rudolf von Habsburg ein Teil der deutschen Fürsten Rudolfs Enkel, Friedrich den Schönen von Österreich, ein andrer den Herzog Ludwig von

4. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 38

1913 - [s.l.] : Hirt
38 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. er siechte hin und starb in jungen Jahren. Auch Konrad shnte seine Tat durch den Tod. ^Stsouf5 Im Jahre 955 fielen nmlich die Ungarn mit gewaltiger Heeres-demlechfeld-^acht jn Deutschland ein. Augsburg wurde von ihnen hart bedrngt. Da zog Otto mit der Macht aller deutschen Stmme herbei. Vor dem König flatterte eine Fahne, geziert mit dem Bilde des Erzengels Michael. Hei war der Kampf. Tapfer hatte vor allem Konrad gestritten. Erschpft von dem Kampf und dem Sonnenbrande es war im August hatte er den Helm gelftet, da durchschnitt ihm eut/Pfeil den Hals. M?'b Adelheid bewies sich als treue Gattin und kluge Ratgeberin. Mit ihrer Hilfe gelang es Otto (962), sein hchstes Ziel zu erreichen: er wurde in Rom vom Papste zum Kaiser gekrnt. Nun war er der mchtigste Fürst in Europa. Von Dichtern und Geschichtschreibern gepriesen, blieb das Andenken an Otto den Groen" im Gedchtnis des deutschen Volkes lebendig erhalten. In Magdeburg, das durch ihn zur Hauptstadt eines Erzbistums geworden war, von wo Missionare zu den Slawen gingen, um das Christentum zu verbreiten, liegt er begraben. 10. Konrad Ii. (102439). Die Wahl Der letzte Kaiser aus dem Hause Heinrichs I. war gestorben. Jetzt fanden sich die deutschen Stmme an dem Ufer des Rheins in der Nhe von Worms zusammen, um sich einen neuen König zu kreit. Bayern, Schwaben. Sachsen, Franken und Lothringer so verschieden an An-^-^7vcysehen, Tracht, Sitte, Mundart , alle fhlten sie sich jetzt als Brder, als Shne des groen deutschen Volkes. Auf zwei Männer ans dem Herzogshanse der Franken fiel die Wahl. Es waren Vettern, beide hieen sie Konrad. Aber nur einer konnte die Knigskrone tragen. Da fiel auf Vorschlag des Erzbischofs von Mainz die Wahl auf den lteren der beiden. Als erster huldigte ihm sein jngerer Vetter. Die Wahl htte keinen Wrdigeren treffen knnen. Dic scgcns- Konrad hat die Grenzen seines Reiches nicht nur geschtzt, er hat gierung des guh erweitert. Polen und Ungarn erkannten die Hoheit des Deutschen Suims' Kaisers an. Der Kirche setzte er die Bischfe, die Macht der Herzge hielt er in Schranken, und der kleine Adel verdankte dem Kaiser ein Gesetz, das den Shnen das Gut des Vaters nach seinem Tode sicherte. Bisher hatte der Herzog oder Graf, von dem der Ritter sein Gut zu Lehen erhalten hatte, es nach dem Tode des Inhabers, auch wenn

5. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 39

1909 - Leipzig : Hirt
86. Brandenburg bis zum Eintritt der Hohenzollern in das Land. - 39 Die beiden Linien des Hauses wurden wieder vereinigt durch Wal-demar, der noch einmal die ganze Gre seines Geschlechtes zeigte. Nachdem er mehrere Kmpfe gegen benachbarte Fürsten glcklich beendet hatte, ging er einer greren Gefahr entgegen. Er leistete der Stadt Stralsund auf ihre Bitte Hilfe gegen den Fürsten von Rgen. Dieser aber schlo gegen ihn ein Bndnis mit Dnemark, Schweden, Polen, Mecklenburg, Braunschweig und noch anderen Staaten, die alle auf Brandenburgs Macht und Ruhm eiferschtig waren. Zwar mute der junge Markgraf zunchst vor der bermacht zurckweichen (bei Gransee in der Nhe von Neuruppin), aber im weiteren Verlaufe des Krieges behauptete er sich glcklich gegen alle Feinde und behielt im Frieden seine Besitzungen. Bald nach dem frhen Tode Waldemars starb auch sein unmndiger Vetter, der letzte Sprling des askanischen Hauses, das fr das Auf-blhen Brandenburgs so viel getan hatte. Die Markgrafen von Brandenburg regierten unabhngiger als die meisten anderen deutschen Fürsten; sie bten die Gerichtsbarkeit in ihrem eigenen, nicht in des Kaisers Namen und entrichteten dem Reiche keine Abgaben. Der Geistlichkeit gewhrten sie keinen groen Einflu in Welt-lichen Dingen; doch untersttzten sie die Klster, die nicht nur Pflanz-statten des christlichen Glaubens waren, sondern auch Armen- und Kranken-pflege bten und den Landleuten in sorgfltiger Bodenbearbeitung mit gutem Beispiele vorangingen. 3. Die Wittelsbacher, 1323 1378. Nach dem Aussterben des askanischen Hauses folgten drei herrenlose Jahre, in denen benachbarte Fürsten sich Teile der Mark aneigneten und die Raubritter die ffent-liche Sicherheit gefhrdeten. Es gab ja keinen Kaiser, der sich des ver-waisten Landes htte annehmen knnen, sondern nur zwei Gegenknige, die sich um die Krone stritten. Als Ludwig von Bayern mit seinem Gegner fertig geworden war, benutzte er die Lage in der Mark, um seine Hausmacht zu vergrern, und verlieh das Land als erledigtes Reichs-lehen 1323 seinem achtjhrigen Sohne Ludwig I. Es wurde eine 1323. Regentschaft fr ihn eingesetzt, aber sie vermochte weder die verheerenden Einflle der Polen abzuwehren noch sich im Innern berall Geltung zu verschaffen. Die Feindschaft zwischen Kaiser und Papst bekam auch Brandenburg zu spren. Markgraf Ludwig selbst wurde mit dem Banne belegt, und auf den Stdten Berlin und Klln lastete mehrere Jahre das Interdikt. Ludwig, seit 1347 auch Herzog von Bayern, war hufig auer Landes und machte sich auch durch sein hoffrtiges Auftreten un-beliebt. Mit Sehnsucht dachte das Volk an die geordneten Zustnde unter den Askaniern zurck. Da erschien 1348 vor dem Erzbischof von 1348. Magdeburg ein aus dem Heiligen Lande zurckgekehrter Pilger und gab an, er sei der Markgraf Waldemar. Er beglaubigte seine Aussage

6. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 40

1909 - Leipzig : Hirt
40 Brandenburgisch - Preuische Geschichte. durch Waldemars Siegelrieg und durch seine Bekanntschaft mit bessert Familiengeheimnissen. Der Erzbischos schenkte diesem falschen Wal-demar Glauben, andere Fürsten folgten seinem Beispiele, und ein groer Teil der Städte und des Adels trat auf seine Seite. Auch Kaiser Karl Iv. erklrte sich als Gegner der Wittelsbacher anfangs fr ihn; dann aber shnte er sich mit den Wittelsbachern aus und erklrte den vermeint-liehen Waldemar fr einen Betrger. Aber noch mehrere Jahre be-hanptete sich dieser; dann verzichtete er auf Brandenburg und zog sich an den anhaltischen Hof nach Dessau zurck. Inzwischen (1351) berlie Ludwig die Regierung in Brandenburg seinen jngeren Brdern Ludwig dem Rmer (der diesen Beinamen fhrte, weil er in Rom geboren war) und Otto dem Faulen. Mit 1356, ihnen schlo Karl Iv., der dem Lande durch die Goldene Bulle 18,56 die Kurwrde gesichert hatte, einen Erbvertrag, wodurch das luxem-burgische Haus das Recht der Erbfolge erhielt. Otto, ein trger, ver-schweizerischer Fürst, berlebte seinen Bruder. Karl Iv. veranlate ihn 1373, 1373, indem er mit Heeresmacht ins Land einfiel, Brandenburg an das luxemburgische Haus abzutreten. 4. Die Luxemburger, 13731415. Karl Iv., Bhmens Vater", vereinigte mit diesem Lande fr ewige Zeiten" die Mark Brandenburg und wandte ihr die gleiche vterliche Frsorge zu. Die ffentliche Ordnung wurde wiederhergestellt, der Handel blhte wieder auf. Fr den Handel nach der Nordsee ward Tangermnde der Hauptstapelplatz, sr den nach der Ostsee Frankfurt. In Tangermnde hatte Karl eine Hofburg, wo er sich hufig aufhielt. Nach Karls Iv. Tode (67) kam Brandenburg an seinen zweiten 1378. Sohn Siegmund (Sigismund), dem durch die Hand seiner Braut auch die ungarische Krone zufiel. Siegmund lebte in Ungarn und kmmerte sich nicht um die Mark, die er durch Statthalter verwalten lie. Er war in ewiger Geldnot und verpfndete die Mark gegen einen Geldvor-fchu an seinen Bettet, den Herzog Jobst von Mhren. Fr diesen war sie nur ein Mittel, Geld zu gewinnen, das er durch seine Steuer-eintreiber erprete. Als die eigentlichen Herren im Lande aber schalteten die Quitzow, ein Raubrittergeschlecht, das zahlreiche Burgen und tchtige Kriegsleute hatte. Sie lieen sich Abgaben bezahlen, berfielen die Kauf-leute, mihandelten Bauern und Brger, und sogar die greren Städte Hattert Mhe, sich gegen ihre berflle zu verteidigen. Die allgemeine Not war grer als je zuvor. 87. Die hohenzollernschen Kurfrsien des 15. Jahrhunderts. 1. Die Hohenzollern. Das alte schwbische Grafengeschlecht der Hohenzollern (oder Zollern) erhielt um 1200 die Burggrafschaft von Nrnberg (d. h. die Stellvertretung des Kaisers in der Stadt und ihrem

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 40

1902 - Leipzig : Hirt
40 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. und Bischofssitze ( 38, 3), teils um Burgen und Frstenhfe ( 41, 4). Die Brger" waren anfangs zum grten Teil freie Ackerbauer; daneben gab es leibeigene Handwerker, die nur fr ihren geistlichen oder weltlichen Herrn arbeiteten; Kaufleute lieen sich nieder wegen des Marktrechts,*) welches den wesentlichsten Vorzug der Städte vor den Drfern bildete. Seit Heinrich Ii., der die Geistlichkeit begnstigte, gehorchten die meisten Städte Bischfen. In dem Kampfe zwischen Kaisertum und Papsttum stellten sich die Brger, denen mit dem Wohlstande der Frei-heitsdrang gewachsen war, auf die Seite der Kaiser, die ihnen Befreiung von bischflicher Herrschaft verliehen. Nun wurde die bischfliche Ratsversammlung zum Stadtrate, der aus den altfreien Geschlech-tern, den Patriziern", gewhlt wurde und unter dem Vorsitze eines Brgermeisters die stdtischen Angelegenheiten verwaltete. Erhielten die Städte auch Befreiung von Abgaben und das Recht, ihre Gerichts-beamten selbst einzusetzen, so hieen sie Freistdte, spter Freie und Reichsstdte. Welche Städte führen noch heute den Titel Freie Städte? Die frei gewordenen Handwerker bildeten seit dem 12. Jahrhundert Znfte, deren Satzungen der das Ansehen der Genossenschaft und den gemeinsamen Vorteil wachten. Bei solcher Hebung des Standes war es nur natrlich, da die Handwerker auch Anteil an der Regierung verlangten. Nach harten, zum Teil sehr blutigen Kmpfen im 14. Jahr-hundert muten ihnen die Patrizier die verlangte Vertretung im Rate bewilligen. Vgl. die Kmpfe zwischen Patriziern und Plebejern im alten Rom. 2. Die.hansa, a) Entstehung. Benachbarte Städte in Norddeutsch-fand, zuerst Lbeck und Hamburg, schlssen im 13. Jahrhundert Verbindungen (Hansen) zum Schutze des Handels zu Lande und zu Wasser, da sie von Kaiser und Reich nichts zu hoffen hatten. Aus den Einzelbud-nissen erwuchs im 14. Jahrhundert der allgemeine Bund der Deutschen Hansa, der etwa 90 Städte von Amsterdam bis Riga umfate. b) Einrichtung. Auf die Einladungen Lbecks, welches fr das Einigungswerk am ttigsten gewesen war und allgemein als Vorort anerkannt wurde, versammelten sich dort die Abgeordneten der Städte, um der ihre gemeinsamen Angelegenheiten, besonders den auswrtigen Handel, zu beraten und zu beschlieen. Ungehorsame Bundesmitglieder *) Der Markt wurde ursprnglich im Anschlu an den Gottesdienst abgehalten; daher die Bezeichnung Messe".

8. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 21

1902 - Leipzig : Hirt
21 Winter eroberte, und andere wendische Stmme. Er zwang sie zu jhrlichen Abgaben. Noch jahrhundertelang haben die Kmpfe zwischen Sachsen und Slaven gedauert, allmhlich aber wurden diese nach Osten zurckgedrngt. 5. Sieg der die Ungarn. Nach Ablauf des Waffenstillstandes verweigerte Heinrich den Ungarn die Abgabe. Sie fielen daher mit un-geheurer Streitmacht in Thringen ein.30) Heinrich aber vernichtete dieselbe 933 durch den glnzenden Sieg auf dem Riade" (bei Merseburg). 933 6. Heinrichs Gemahlin. Eine treue Gehilfin und kluge Ratgeberin war dem König seine Gemahlin, die fromme Mathilde. Sie wurde im Kloster Herford erzogen, als Heinrich kam und sie zur Gemahlin begehrte. Besonders wird von ihr gerhmt, wie sie sich der Unterdrckten und Notleidenden annahm. Sie vollbrachte wie ihr Gemahl Groes ohne ueren Glanz. Das von ihr gestiftete Kloster in Quedlinburg wurde eine Hauptsttte der Bildung im Sachsenlande. Die Begriffe Wahlreich und Erbreich, auf das frnkische und das deutsche Reich angewendet. Mit welchem Rechte kann man Heinrich I. den eigentlichen Begrnder des deutschen Reiches nennen? 42. (Otto I. der Groe, 936973. V Die Anigskrnung. Heinrichs Sohn Otto fgte der Macht 936 den Glanz hinzu. Das zeigte sich gleich bei der feierlichen Krnung ^ in Aachen, die durch den Erzbischof von Mainz vorgenommen wurde. Beim Krnungsmahle bten die Herzge zum ersten Male die Erzmter" aus als Kmmerer, Truchse, Schenk und Marschall. 2. Befestigung der Einheit und Macht des Reiches, a) Den Reichsfrsten zeigte Otto, da er sie nicht als erbliche und in ihrer Regierung selbstndige Nebenfrsten, sondern nur als knigliche Beamte betrachtete, indem er sie nach seinem Ermessen bestrafte, ein- und absetzte. Daher emprten sich Herzog Eberhard von Franken, Giselbert von Lothringen und der Erzbischof von Mainz. Sogar Ottos jngerer Bruder Heinrich schlo sich ihnen an. Eberhard und Giselbert fanden ihren Tod im Kampfe; Heinrich erhielt nach wiederholter Emprung und einem milungenen Anschlage auf des Knigs Leben auf die Frbitte seiner Mutter Mathilde Verzeihung und blieb von nun an seinem Bruder treu ergeben. Er erhielt das Herzogtum Bayern. In allen Herzogtmern setzte Otto Pfalzgrafen ein, die fr den König die hchste Gerichtsbarkeit ausbten, die Krongter ver-walteten und die Herzge beaufsichtigten. So hatte die Reichseinheit

9. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 45

1902 - Leipzig : Hirt
53. Das deutsche Reich in den beiden letzten Jahrhunderten des Mittelalters. 45 Natur zu beobachten, trieb man Magie und Alchimie und suchte den Stein der Weisen. Nicht besser war es im allgemeinen mit der Erd-knde bestellt; Jerusalem galt als Mittelpunkt der Erdscheibe. Zwar waren schon im 10. Jahrhundert von Island aus Teile von Amerika (Grnland und Winland) entdeckt und besiedelt worden, aber die Kunde davon ging wieder verloren. Die Krenzzge gaben neue Anregung zu Forschungsreisen, durch welche die fernen asiatischen Lnder erschlossen wurden. Nenne franzsische Einflsse im Mittelalter. fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. 53. Das deutsche Reich in den beiden letzten Jahrhunderten des Mittelalters. \. Rudolf von Habsburg, 12731291. a) Wahl und Krnung. 1273 Schon zur Zeit der Hohenstaufen waren unter den Groen des Reiches allmhlich sieben Fürsten in den Vordergrund getreten, denen nach dem Tode Konrads Iv. die Knigswahl ganz berlassen wurde. Diese Kur-frften waren drei geistliche: die Erzbifchfe von Mainz, Trier und Kln, und vier weltliche, die Inhaber der vier Erzmter ( 42, 1): der Pfalzgraf vom Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Bhmen. Um die allgemeine Sehn-sucht der Bevlkerung nach einem Reichsoberhaupte zu befriedigen, whlten sie auf die Empfehlung des Erzbischoss von Mainz und auf Be-treiben des hohenzollernschen Burggrafen Friedrich von Nrnberg den tapferen und frommen Grafen Rudolf von Habsburg. Die Wahl geschah, wie es blich war, in Frankfurt, die Krnung in Aachen. b) Verhltnis zum Papste und zu Italien. Rudolf besttigte dem Papste alle Besitzungen und Rechte der Kirche und verzichtete auf alle Einmischung in die italienischen Angelegenheiten. Italien zerfiel, seitdem die Hohenstaufen vergeblich um dessen Unterwerfung gekmpft hatten, in unabhngige Herrschaften. c) Kampf mit Ottokar von Bhmen. Der mchtige König von Bhmen hatte auch Mhren, sterreich, Steiermark, Krnten und Kram in seine Gewalt gebracht und verweigerte dem armen Grafen Rudolf die Anerkennung. Er fiel 1278 in der Schlacht auf dem Marchfelde. 1278. Bhmen und Mhren erhielt Ottokars Sohn; mit den brigen Lndern belehnte Rudolf seine eigenen Shne und wurde dadurch der Grnder der habsburgisch-sterreichischeu Hausmacht.

10. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1902 - Leipzig : Hirt
48 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. Geistlichkeit u. a.) kam nicht zu stnde; der neugewhlte Papst schlo mit den verschiedenen Nationen Einzelvertrge. 7. Der Hussitenkrieg, 14201433. Als nach dem Tode Wenzels die aufstndischen Hussiten den wortbrchigen" Siegmund nicht als 1420. König von Bhmen anerkannten, brach ein hartnckiger Krieg aus. Die Hussiten spalteten sich in eine gemigtere Partei, die Kalixtiner (Kelchner), und eine schroffere, dietaboriten; doch waren sie nach auen einig. Unter Volksfhrern (Ziska, Prokop) schlugen die begeisterten bhmischen Bauern, obgleich sie zum Teil nur mit Dreschflegeln und Sensen bewaffnet waren, nicht nur die Kreuzheere" in die Flucht, welche der Kaiser und die deutschen Fürsten gegen sie fhrten, sondern ver-wsteten auch die Nachbarlnder. Erst der Kirchenversammlung zu 1433. Basel gelang es 1433 nach langen Verhandlungen, die Kalixtiner zu befriedigen. Die Taboriten wurden mit Gewalt unterdrckt, und Sieg-mund wurde nun von den Bhmen als König anerkannt. 8. Zwei habsburgische Kaiser. Mit Albrecht Ii., 14381439, 1439. dem Schwiegersohn und Erben Siegmunds, beginnt die ununterbrochene 1440 Reihe habsbnrgischer Kaiser. Friedrich Iii., 14401493, war wie bis geschaffen, um die Auflsung des Reiches zu vollenden. Er trieb 1493- Goldmacherei und Sterndeuterei und sah gleichmtig zu, wie die Trken, die allgemeinen Feinde der Christenheit, die von Kleinasien 1453. aus sich auf der Balkan Halbinsel festgesetzt und 1453 Konstantinopel erobert hatten, immer weitere Fortschritte machten und schon seine Erb-lnder bedrohten, wie in Bhmen und Ungarn, auf welche Lnder er Erbansprche hatte, einheimische Fürsten aufgestellt wurden, und wie in Deutschland Städte und Fürsten miteinander Krieg fhrten und berall das Faustrecht herrschte. Welche Kaiser waren aus dem Habsburgischen, welche aus dem luxemburgischen Hause und welche aus anderen Husern? 54. Zustnde und Einrichtungen. I Die Verfassung. Die Zahl der Gebiete, aus denen das deutsche Reich bestand, stieg durch die Vermehrung der Reichsstdte und die bliche Teilung der Lehen auf etwa 300.35) Seitdem die Kurfrsten unabhngig geworden waren (wodurch?), wollten die brigen Fürsten nicht zurckstehen und maten sich mehr oder weniger Hoheitsrechte an. So verwandelten sich die Reichslehen in selbstndige Staaten. Zu Kaisern whlten die Kurfrsten mit Vorliebe solche, die nur gengen Landbesitz hatten. Der Kaiser versammelte die Groen des Reiches zu Reichstagen, die sich schon zur Zeit der frnkischen Kaiser aus den
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