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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 32

1896 - Leipzig : Hirt
32 wieder fest mit Deutschland zu verbinden. Er zog gegen Mailand und schwor, die Krone nicht eher wieder auf sein Haupt zu setzen, bis die Stadt erobert sei. Wohl verteidigten sich die Bewohner hartnckig; da sie sich aber bei ihren Nachbarn durch Hochmut verhat gemacht hatten, so untersttzten diese den Kaiser, und endlich mute sich Mailand doch ergeben (1162). Die Vornehmsten der Stadt erschienen im deutschen Lager, berbrachten die Schlssel aller Thore und 36 Fahnen. Hinter ihnen kam die gesamte Einwohnerschaft, barfu, mit Stricken um den Hals und Asche auf dem Haupte; mit Kreuzen in den Hnden flehte sie um Gnade. Der Kaiser sa gerade mit den Fürsten zu Tisch und lie die Besiegten lange im Regen stehen, ehe er vor sie trat. Dann ging der unbersehbare Zug an ihm vorber. Die Mailnder hatten einen Fahnenwagen, auf dem das Haupt-bauner ihrer Stadt aufgerichtet war. Dieser wurde, als er vor Friedrich vorberfahren wollte, auf Befehl des Kaisers zertrmmert, ein sichtbares Zeichen fr den Fall der stolzen Stadt. Als dies geschah, fiel alles Volk erschttert auf die Kniee und rief weinend um Christi willen die Barmherzig-keit des Siegers an. Aber Friedrich blieb ungerhrt. Er schenkte zwar den Einwohnern das Leben, aber die Stadt selbst wurde von Grund aus zerstrt. 5. Diese bermige Strenge erweckte den Mailndern (selbst unter ihren Feinden) Bundesgenossen, die dem Kaiser zum Trotz die Stadt wieder aufbauen und stark befestigen halfen. Und als Friedrich von neuem heranzog, gesellte sich diesem Bunde der alte Widersacher deutscher Kaiser, der Papst, bei. Nun fhlte sich Friedrich zu schwach und schickte dringende Botschaft an Heinrich den Lwen, ihm zu Hilfe zu kommen. 6. Der Herzog kam, aber ohne Heer. Beweglich schilderte ihm der Kaiser seine Lage; ja, er warf sich dem Jugendfreunde zu Fen und flehte ihn um Untersttzung an. Heinrich aber blieb fest; das Blut seiner Mannen sollte nicht mehr zwecklos in Italien vergoffen werden. Friedrichs Gemahlin erinnerte daran, da es dem Herrscher nicht zieme, einen Unterthanen fu-fllig zu bitten, der zu gehorchen habe. So erhob sich der Kaiser. Die alte Freundschaft war zerrissen, der Kampf zwischen Staufern und Welfen begann von neuem. 7. Zunchst zog der Kaiser gegen die Lombarden; doch er verlor die Schlacht bei Legnano (1176). So mute er doch den Gedanken aufgeben, den Gehorsam Italiens zu erzwingen. Als er sich (1177) zu Venedig vor dem Papste demtigte, waren gerade 100 Jahre vergangen, seitdem Heinrich Iv. in Kanossa Bue gethan hatte.

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 93

1918 - Leipzig : Voigtländer
I — 93 — und besaß gar keine Bildung, ctber so hart und rauh seine Sitten j®Qren t als Soldat kam ihm keiner gleich. Durch Kühnheit und -flpferkeit schwang er sich vom gemeinen Itc amte zum (Dberfeldherm etnpor. Besonders in einem Kriege gegen den ruchlosen Königjugiirtha ?°n Kumtbien hatte er sich ausgezeichnet. Jugurtha hatte die gegen % geschickten römischen Führer bestochen, ja, er wagte sich sogar ein= mal nach Rom und rief spöttisch aus: „Die ganze Stadt ist seil, enn sich nur ein Käufer findet." ctber Marius war unbestechlich. Hilfe seines Unterfeldherrn Sulla besiegte er Jugurtha und ahm ihn gefangen. Nun übertrugen die Römer Marius den gefahren Kampf gegen die Zimbern und Teutonen. 3. Der Teutonen Untergang. Zuerst zog er gegen die Ceu= °nen» die von dem südlichen Frankreich her in Italien einbrechen °Hten. ctm Rhoneflusse schlug er ihnen gegenüber ein verschanztes a9er auf. Dort hielt er sich lange ruhig, um seine Krieger erst an eit Anblick der schrecklichen Feinde zu gewöhnen. Selbst durch den j}°hn der streitlustigen Deutschen, welche die zögernden Römer der ^Cl9heit beschuldigten, ließ er sich nicht zum Kampfe bewegen. Endlich, S die Teutonen in langem Zuge an seinem Lager vorüber nach Glien zogen, folgte er und lieferte ihnen an einem günstig gelegenen e bei ctquä Sextiä, eine Schlacht. Die römische Kriegskunst ^i°cht über die ungezügelte Tapferkeit der Deutschen den Sieg: die klonen wurden gänzlich geschlagen. >. 4. Der Zimbern Vernichtung (10t). Unterdessen waren die ttnbern über die ctlpen in Italien eingedrungen. Kecken Mutes aren sie auf ihren großen hölzernen Schilden von den steilen, schnee-n& eisbebeckten Gipfeln der Berge hinabgefahren, hatten Felsen los» ^rochen, Bäume ausgerissen und in die ctlpenströme geschleubert, bi Jid) Hergänge zu bahnen, und ergossen sich jetzt verheerend über e herrlichen Gefilbe (Dberitaliens. Da kam Marius und führte sein Heer auch gegen sie. (Er stellte seine Soldaten so, daß die uhenbe Sommersonne den Feinben ins Gesicht brannte und der tdinb Wen Sanb und Staub in die ctugen jagte. Das wirkte. (Obgleich die j)^ercnheihen der Zimbern sich Mann an Mann mit Ketten gebunben ^ tat, um nicht vom Platze zu weichen, obgleich die Weiber hinter den töü n n le^en Flüchtling mit Beilen nieberhieben: das beutsche Heer Öqt aufgerieben (bei Der cell ä). So rettete Marius sein Kr ffianö Dor einer ®cfa^ tn der die Römer zuerst die kriegerische ait des deutschen Volkes hatten kennen lernen.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 140

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 140 — Mrsten erregte. Österreich, Preußen, das übrige Deutschland, England, Holland, Italien und andere Staaten verbündeten sich, das aufrührerische Frankreich zu züchtigen. 3n dieser Gefahr entfalteten die Franzosen eine staunenswerte Tapferkeit, voll Freiheitstaumel eilten zahlreiche Heeresmassen in den Kampf und schützten nicht allein das eigene Land gegen die herandringenden Feinde, sondern eroberten bald auch die benachbarten Länder Belgien, Holland und das linksrheinische Deutschland. Diese raschen Fortschritte der Franzosen wurden hauptsächlich dadurch ermöglicht, daß unter den Verbündeten selbst Unfriede ausgebrochen war, namentlich zwischen Österreich und Preußen. (Es kam endlich so weit, daß Preußen vom Kriege zurücktrat und für sich allein mit Frankreich Frieden schloß. Um so leichter siegten nun die Franzosen über die übrigen Feinde. Die glänzendsten Siege gewannen sie in Italien unter dem jungen General Napoleon Bonaparte. 2. Bonapartes Stege in Italien. Dieser berühmte Kriegsheld, eines Advokaten Sohn, war zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Huf einer Kriegsschule in Frankreich wurde er zum Artillerie* Offizier gebildet. „Der wird es weit bringen, wenn die Umstände ihm günstig sind," sagte schon damals einer seiner Lehrer. Dies tdort ging rasch in (Erfüllung. 3n die Armee eingetreten, tat Bonaparte sich durch ungewöhnlichen verstand und durch Mut so hervor, daß er schon in seinem sechsundzwanzigsten Jahre General war und an die Spitze des Heeres gestellt wurde, das in Italien kämpfte. Dort öffnete sich für ihn eine Welt des Ruhmes. Aus entmutigten, zerlumpten Soldaten, die er vorfand, machte der junge leidenschaftliche Mann mit den schwarzen Augen tapfere kampfbegierige Krieger. (Er verstand es wie keiner, ihre herzen zu gewinnen, ihren (Ehrgeiz zu entflammen und ihnen solche Begeisterung einzuflößen, daß jeder zum Helden wurde. So führte er sie von Sieg zu Sieg. In wenigen Monaten war Italien in seiner Gewalt; unaufhaltsam drang er in die österreichischen Staaten. Da zogen sich die Feinde erschreckt vom Kampfe zurück und erkauften mit großen Opfern den Frieden. 3. Bonaparte in Ägypten. Diese Kriegserfolge erfüllten die Franzosen mit den stolzesten Gedanken. Auch in dem fernen Morgenlande sollte Frankreichs Herrschaft begründet und von dort aus (Englands Macht vernichtet werden. Bonaparte erhielt den Auftrag, den kühnen Plan auszuführen. Mit einer stattlichen Flotte von 400 Schiffen, die ein starkes Landheer an Bord hatte, segelte er aus,

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 189

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 189 — Surften die Flucht ergriffen hatten, fiel dem Könige zu. Im folgenden 3at)re landete der Freischarenführer ©aribalbi mit tausend Mann Quf Sizilien. Das Volk empfing ihn als Befreier, und bald war die 9onze Insel in seiner Gewalt. Dann setzte er nach dem Festlanbe über. Eine Stadt Süditaliens nach der andern schloß sich ihm an. Ruch hier würde Viktor (Emanuel zum Könige ausgerufen, und Italien war ftf)on beinahe geeinigt. Hur üenetien gehörte noch den Öfter* schern, und der Kirchenstaat mit Rom dem Papste. Als im Jahre 1866 der Krieg Preußens mit Österreich ausbrach, schloß sich Viktor ^Manuel Preußen an. Die italienischen Truppen würden freilich von den Österreichern geschlagen. Aber um seine ganze Macht gegen Preußen wenben zu können, übergab Österreich üenetien dem Kaiser ^er Franzosen und dieser, als Friebensvermittler, es an Italien. — Kirchenstaat bestanb noch bis zum Jahre 1870, weil der fran-^fische Kaiser das päpstliche Gebiet beschützte. Ais aber der Krieg Frankreichs mit Deutschland ausgebrochen war (Nr. 82), rückten die Italiener in Rom ein. Der elfhunbertjährige Kirchenstaat hörte auf öu bestehen. Die Stadt Rom würde fjauptstabt des Königreichs Italien Und Refibenz des Königs, blieb aber zugleich Sitz des Papstes, der bcn §roßen vatikanischen Palast bewohnt. 2. Frankreich und Napoleon Iii. Nach der Februarrevolution von 1848 (s. Nr. 75, 3) würde die Leitung der neuen fränkischen Republik einem durch allgemeine Abstimmung des Volkes gewählten Präsidenten übertragen. Die Wahl traf seltsamerweise *men Mann, der sich bis bahin durch nichts hervorgetan hatte, als Jurch einen berühmten Namen und ein abenteuerliches Leben. (Es war ^iser Napoleons I. Hesse, Ludwig Napoleon Bonaparte, Msen Vater zur Zeit der napoleonischen Herrschaft einige Jahre die holländische Königskrone getragen hatte. Seine jugenb hatte er im ^uslanbe verlebt, benn nach des Kaisers Sturze war die ganze Samiiie Bonaparte aus Frankreich verbannt worben. Aber in der Verbannung hatte er sich mit den verwegensten Plänen getragen. Zweimal war er unter Ludwig Philipps Regierung heimlich nach Frankreich zurückgekehrt und hatte die Fahne der (Empörung aufpflanzt , um sich zum Herrscher zu machen. Allein beibe versuche j^aren dem Abenteurer mißglückt; der eine hatte mit seiner Der-Innung nach Amerika, der anbere mit längerer Kerkerhaft geenbet. Xetit erhob ihn das vom Glanze des Namens Napoleon betörte fränkische Volk zum Präsibenten der Republik. Sobald er die hohe

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 42

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 42 — christlichen Kaisers. Vieser hatte in Jerusalem die prachtvolle heilige Grabeskirche erbaut, und seine Mutter Helena, die noch in hohem Alter nach Palästina gepilgert war, hatte dort an mehreren Orten Kirchen und Kapellen gestiftet. Don nun an war Jerusalem nie leer von pilgern. Huch als die straber das Land in Besitz genommen hatten (Hr. 8), dauerten die Wallfahrten fort, und die Christen wurden in ihren Rndachtübungen nicht gestört. Erst als die rohen Türken Jerusalem eroberten, änderte sich das. Die Christen wurden schnöde mißhandelt, die heiligen (Drte entweiht und geplündert, wehklagend kamen die Pilger nach (Europa zurück und erzählten von dem Jammer in Jerusalem. 2. Peter von Rtntetts. Keiner verstand diese Not so feurig Zu schildern, als der französische Einsiedler Peter von Hmiens. Huf einer wallfahrt nach Jerusalem hatte er selbst die Greuel angesehen, welche die Türken verübten. Nun zog er in grobem wollenen Mönchsrock, einen Strick um den £eib, barfuß und mit einem Kruzifix in der Hand, auf einem Esel reitend von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf. Das Volk lief zusammen, wenn es ihn sah. Begeistert redete er zu der Menge: „Huf, ihr Christen, der Heiland ruft euch! Ich selbst habe in Jerusalem gehört, wie aus allen Winkeln der heiligen Stätte der Weheruf erscholl: Rettet, ach rettet uns! Und ihr wollt noch zaudern, ihr wollt nicht hören auf die Stimme des Herrn?" Die Wirkung dieser predigt war gewaltig. Das Volk sah in dem bleichen abgezehrten Pilger, dessen Rügen wie Feuer glänzten, einen von (Bott gesandten Boten. Rlle herzen wurden ergriffen von der Macht seiner Worte; allenthalben regte sich ein glühender Eifer, zum Kampfe gegen die Ungläubigen auszuziehen. 3. Oie Mrchenversammlung zu (Tlermont. Zugleich berief der Papst eine Kirchenversammlung nach der Stadt Tlermont in Frankreich (1095). (Eine zahllose Menge Volkes strömte dort zusammen, und Peter wiederholte seine Schilderungen vom Elende der (Thristen in flammender Rebe. Dann sprach der Papst: „Ihr wisset, geliebtefte Brüder, wie das £anb der Verheißung in die Hände der Ungläubigen gefallen ist. Huf, meine (beliebtesten, waffnet euch! Ein jeglicher umgürte feine senden mit dem Schwerte. Lasset uns ausziehen, und der Herr wird mit uns sein. Wir verkünden allen, die die Idaffen wider die Ungläubigen ergreifen, vollkommenen Rblaß der Sünden, und denen, die im heiligen Streite fallen werden, verheißen wir den £ohn des ewigen Lebens." So ermahnte der Papst, und alles

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 21

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 21 — sehr erfreut. (Er nannte ihn den allerer ist tieften Köntg, und diesen Beinamen trugen seitdem alle seine Nachfolger auf dem fränkischen Throne als (Ehrentitel. Chlodwig jedoch hatte das Christentum nur sehr äußerlich angenommen. (Er blieb auch als Christ, was er als Heide gewesen war: ein ungerechter, tückischer, grausamer Herrscher. Um feine Macht zu vermehren, zog er nicht allein aus Krieg und Eroberungen aus, er übte auch verrat gegen feine eigenen verwandten. Damit keiner ihm die Alleinherrschaft streitig mache, räumte er sie alle durch Mord aus dem Wege. 8, Mohammed. 1. Eine neue Religion. Während sich das Christentum unter den deutschen Völkern ausbreitete und unsere zum großen Teil rohen vorfahren allmählich zu sanfteren Sitten gewöhnte, geriet die christliche Kirche da, wo sie zuerst erblüht war, im Morgenlande, in argen verfall. Der (Blaube hatte in den herzen )etne Kraft verloren: man diente (Bott mit den Lippen, wandelte aber nicht in seinen Geboten. Mit der größten (Erbitterung stritt man sich über die rechte Lehre: Hatz und Zwietracht trennte die Christen voneinander. 3n dieser Zeit der Verwirrung kam im Morgenlande eine neue Religion auf. Sie enthielt Zwar nicht die Wahrheit, wie das Christentum; aber sie erfüllte ihre Anhänger mit so stürmischer Tapferkeit und so fanatischem Cifer, daß sie allen Völkern ihren (Blauben mit Gewalt aufzwingen wollten. Bas Vaterland dieser neuen Religion ist Arabien. 2. Arabien, vom Lande Arabien wissen wir schon aus der Bibel. Die wüste, die das Volk Israel durchwanderte, der Berg Sinai, wo es das Gesetz empfing, liegen darin, von Palästina erstreckt es sich gegen Süden, von Ägypten wird es durch das Rote Meer geschieden. (Es ist eine weite Halbinsel, viermal so groß als unser Deutschland. Der Boden ist großenteils mit heißem Sande bedeckt, in dem kein Gewächs gedeiht. Selten trifft man in diesen wüsten eine frische Quelle, einen grünen Weideplatz. 3m Süden des Landes jedoch gibt es auch fruchtbare Gegenden. Dort gedeihen köstliche Gewürze, dort wachsen Kaffee, Zucker, Weihrauch, Reis und Baumwolle. Berühmt sind Arabiens edle Pferde, und das genügsame, ausdauernde Kamel ist für das heiße trockene Land ein ganz unentbehrlicher Schatz. Die wüsten-bewohner oder Beduinen führen ein Wander- und Hirtenleben; nur in der Nähe der Meeresküste liegen auch Städte, die Gewerbe und lebhaften Handel treiben.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 48

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 48 — und nahm selbst an den Turnieren der Ritter teil, alles war begeistert für den großen Kaiser, und die Dichter priesen ihn als den mächtigsten der Herrscher und als die Zierde der christlichen Ritterschaft. Das pfingst-fest zu Mainz mar der Höhepunkt des hohenstaufischen Glanzes. 22. weitere Ureuzzüge. Untergang der hohenstaufen. 1. Barbarossas ttreuzzug und Hob (1190). Hm Abend sewes Lebens unternahm der ritterliche Kaiser noch einen Kreuzzug (den dritten) nach dem gelobten Lande. Vas Königreich Jerusalem hatte seit seiner Gründung (s. Nr. 20, 6) harte Kämpfe mit den Ungläubigen zu bestehen gehabt. Besonders brachten es die mohammebani* sehen Herrscher von Ägypten in große Bedrängnis. Zwar kamen der Stadt Jerusalem von Seit zu Seit neue christliche Heere zu Hilfe; aber die Rot der Christen in Palästina wurde immer größer. (Endlich er* oberte der tapfere Sultan Salädin von Ägypten die heilige Stadt und machte der christlichen Herrschaft ein Ende, nachdem sie 88 Jahre bestanden hatte (1187). Run rüsteten sich die mächtigsten Könige in (Europa, das gelobte Land wiederzugewinnen, fluch der greise Bar» barosfa zog an der Spitze eines zahlreichen Heeres nach dem Morgenlande. Aber er sollte das Ziel seiner Kreuzfahrt nicht erreichen. Ais er in Kleinasien auf seinem Streitrosse den Fluß Saieph durchschwimmen wollte, rissen ihn die Wellen fort Leblos brachten ihn seine Gefährten ans Ufer. So beschloß Friedrich seine heldenlaufbahn. Unbeschreiblich war die Trauer des Heeres, unbeschreiblich die Trauer des ganzen Dolkes, als die Kunde seines Todes nach Deutschland gelangte. Die Kreuzfahrer gelangten bis an die Tore Jerusalems, vermochten es aber nicht zurückzuerobern. — Der Kaiser Barbarossa ist heute am bekanntesten durch eine Sage, die sich freilich ursprünglich auf den Kaiser Friedrich Ii. bezogen hat. 3m Thüringerland, erzählte man sich, tief unten im Kyff Häuserberge, sitze der Kaiser schlafend, das Kinn gestützt auf einen steinernen Tisch, durch den fein Bart gewachsen sei. Den Gipfel des Berges umkreisten Raben; endlich aber werde ein Adler \ kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwache der alte Barbarossa aus feinem Schlummer und bringe die alte Macht und Herrlichkeit des Deutschen Reiches wieder. — Sehr schön dargestellt ist diese Sage in dem Denkmal auf dem Ktyffhäuferberge. 2. Konrafoin. Dem höchsten Glanze des deutschen Kaisertums folgte bald der verfall. Don den letzten hohenstaufen waren Hein* rich Vi. und Friedrich Ii. kraftvolle Herrscher; dagegen rieben sich

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 31

1918 - Leipzig : Voigtländer
I — 31 - er die Wissenschaft liebte, zeigte er durch die hohe Rchtung und (Ehre, die er gelehrten Männern erwies. Manche zog er an seinen Hof, und er verkehrte mit ihnen wie mit Freunden. Sie waren zugleich die Lehrer seiner Söhne; denn er hielt darauf, daß diese nicht nur alle ritterlichen Übungen lernten, sondern auch in den Wissenschaften unterrichtet wurden. Seine (Töchter mußten sich nach guter alter Sitte mit Woll» arbeiten, Spinnen und weben beschäftigen; dabei wurde ihre geistige Bildung nicht vergessen. 4. Karls Frömmigkeit. Sem Ansehen in fernen Landern. Frommen Sinnes, wie er war, besuchte Karl täglich, früh und nachmittags, die Kirche. 3n flachen baute er einen prachtvollen Dom. Seine Wohltätigkeit erstreckte sich nicht allein auf die eignen Untertanen, sondern feine milden (Baden gingen sogar über das Meer, nach Jerusalem und nach Afrika hin, wo die Christen in Not waren. "Die (Ehalifen der Araber in Asien und Afrika ehrten den großen Thristenkaiser, schickten Gesandte an ihn und brachten Geschenke bar. Der mächtigste Herrscher des Morgenlandes, Harun al Raschid, schickte ihm einen (Elefanten von wunderbarer Größe, köstliche Gewürze, ein prächtiges Seit und eine Sanduhr, die durch ihre künstliche Einrichtung in Erstaunen setzte, war es 12 Uhr mittags, so sprangen an der einen Seite Türen auf; 12 Reiter ritten hervor und an der andern Seite wieder hinein. Karls Gegengeschenke bestanden in Pferden, trefflichen Jagdhunden, feiner Leinwand und andern weberarbeiten, welche die fränkischen Frauen sehr geschickt zu fertigen verstanden. 5. Karls Pfalzen. Karl hatte keine bestimmte Residenz. (Er war bald hier, bald dort; am liebsten jedoch wohnte er zu Aachen und zu Ingelheim am Rhein. Dort hatte er sich prachtvolle Schlösser (Pfalzen) erbaut. Aachen schätzte er wegen der warmen Bäder, die schon den Römern bekannt waren, während seiner letzten Lebens* iöhre hielt er sich beständig dort auf. 6. Karls Ende. Die letzten Jahre des großen Kaisers waren durch schmerzliche Verluste getrübt. Zwei treffliche Söhne starben ihm, nur sein jüngster Sohn Ludwig blieb übrig. Als nun der Kaiser fühlte, wie seine Kräfte abnahmen und sein Ende herannahte, versammelte er jn Aachen die Großen seines Reiches und stellte ihnen seinen Sohn als Nachfolger in der Kaiserwürde vor. Bann begab er sich im vollen ^aiserschmucke, die Krone auf dem Haupte, mit Ludwig und der ganzen Versammlung in die Kirche und kniete in stillem andächtigen Gebete °0r dem Altare, auf dem eine goldene Krone lag. hier ermahnte er

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 22

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 22 — F. Mohammed 6er Prophet. In diesem Lande lebte der Mann, von dem eine neue Religion ausgehen sollte. (Er hietz Itt o* hammed und war in der Stadt Mekka geboren, Als Kaufmann machte er weite Reifen, sah fremde Länder und lernte die Sitten andrer Völker kennen. Später gab er die Handelsgeschäfte auf und zog sich in die Einsamkeit zurück, hier erwachte in ihm der Gedanke, daß er von Gott berufen sei, eine neue Religion zu stiften. Die Araber waren zum größten Teile Heiden; doch hatten das Judentum und das Christen» tum hier und da (Eingang gefunden. Keine dieser Religionen wollte Mohammed anerkennen. Das Christentum kannte er nur äußerlich: seine göttliche Wahrheit blieb ihm verschlossen. Doch ließ er Christus und Moses als Propheten gelten, sich selber aber hielt er für größer. Der (Engel Gabriel, sagte er, sei ihm erschienen und habe ihm seine Berufung zum Propheten Gottes verkündet. Und nun trat er unter seinen Landsleuten auf und lehrte: „(Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet! Beten führt auf halbem Wege zu (Bott, Zasten bringt an den (Eingang des Himmels, Almosengeben öffnet die Tür. Rber verdienstlicher als dies alles ist, die neue Lehre durch das Schwert auszubreiten. Das führt zur höchsten Seligkeit, in den obersten Himmel, ins Paradies. Da sind (Bärten voll schattenreicher Bäume mit den köstlichsten Fruchten; da erwarten den Gläubigen unermeßliche Schätze, prächtige Kleiber und Pferde, ausgesuchte Speisen und Getränke und jegliche Lust der Sinne. Jedem Menschen ist sein unabänderliches Geschick (Kismet) von Gott vorherbestimmt. Darum ziehet nur unverzagt in die Schlacht, wer fallen soll, fällt auch fern vom Kampfe; wen (Bott erhalten will, der bleibt am Leben, ob er sich auch mitten in die Lanzen der Feinde stürzt." 4. lltohamiiteös Siege. So lehrte Mohammed. Seine Lehre, der Islam (d. H. (Ergebung), wurde später in einem Buche ausgezeichnet, das Koran heißt. Anfangs fand jedoch der Prophet wenig Glauben. Die (Einwohner von Mekka vertrieben ihn sogar, jo daß er nach der Stadt Medina flüchten mußte (622). Diese Flucht, die hedschra, ist den Mohammedanern so wichtig, daß sie mit dem Jahre 622 ihre Zeitrechnung beginnen, wie wir mit Christi Geburt. In Medina wurde Mohammed willig aufgenommen. An der Spitze von Tausenden, die für den neuen Glauben ihr Leben zu opfern bereit waren, zog nun Mohammed gegen seine Feinde aus und errang Sieg auf Sieg. Nichts vermochte der Tapferkeit seiner begeisterten Scharen zu widerstehen. Mekka wurde bezwungen, die Besiegten schlossen sich

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 23

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 25 — dem Propheten an, und in kurzer Zeit war ganz Arabien seiner Lehre und Herrschaft unterworfen. Selbst über die Grenzen des Landes trug er seine siegreichen Waffen. Er starb zu Medina und liegt da be* graben. Jedem Mohammedaner ist es zur Pflicht gemacht, wenigstens einmal in seinem Leben zum Grabe des Propheten zu wallfahrten Und dort zu beten. 5. Die Kalifen. Mohammeds Nachfolger, die Kalifen, Ahnten ihre Herrschaft bald über einen großen Teil Asiens und über die Nordküste von Afrika aus. Ruch Palästina mit Jerusalem fiel in lhre Gewalt. Die Araber drangen sogar in Europa ein. von Afrika her kamen sie über die Meerenge von Gibraltar und eroberten Spanien (711). Mehrere Jahrhunderte lang haben sie dort geherrscht. Aber sie suchten ihre Macht noch weiter auszubreiten. Mit einem gewaltigen Heere überschritten sie die Pyrenäen, und Frankreich, ja das ganze christliche Abendland schwebte in großer Gefahr, ihre Beute 3u werden. Da wurde ein fränkischer Held, Karl Martell, der Retter der Christenheit. 9. Die Hausmeier. Karl Iftarteh. Pippin der Kleine. 1. Die Hausmeier. Chlodwigs Nachkommen auf dem fränkischen Throne waren ihm gleich an Grausamkeit, aber nicht an Herrscherkraft. Ja, durch ihre Laster gerieten sie endlich in solche Erschlaffung, daß sie sich gar nicht mehr um die Regierung kümmerten, ttur bei der großen Heerschau, die jedes Frühjahr gehalten wurde, bekam das Volk seinen König zu sehen. Da fuhr er nach alter Sitte ®uf einem von Dchsen gezogenen Wagen nach der Versammlung, setzte sich auf den Thron und ließ sich von dem Volke das herkömmliche beschenk reichen. Die Regierung des Reiches überließ er ganz seinem obersten Beamten, der hausmeier genannt wurde. 2. Karl Ütartell. Manche dieser hausmeier waren sehr tüchtige Männer. Besonders ragte unter ihnen Karl Martell (der Hammer) hervor, so genannt, weil er wie ein Hammer alle Feinde niederschlug, äls die Araber von Spanien aus in Frankreich eindrangen, zog Karl -"üt seinen Franken gegen sie aus und besiegte sie bei Cours und Poitiers in einer gewaltigen Schlacht (732). Zahllose Araber wurden getötet, die übrigen flohen nach Spanien zurück. Es war ein herrlicher ^ieg, von den wichtigsten Folgen. Wäre das Christenheer erlegen, wer «ann sagen, wie weit sich die Araber Europa unterworfen hätten, und
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