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1. Realienbuch - S. 30

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
30 durch die Faust oder das geheime Gericht der heiligen Feme, sondern durch das Reichskammergericht entschieden werden. Er teilte Deutschland in 10 Kreise und führte das Postwesen ein. Karl V., von 1520—56, der mächtigste Fürst seiner Zeit, in dessen Reich die Sonne nie unterging, war ein Feind der Reformation. Zu Leopold I. Zeit, von 1658—1705, rissen die Franzosen Elsaß und Straßburg an sich, die Türken aber wurden bei Wien entscheidend geschlagen. Franz l. war Maria Theresias Gemahl. Dessen Sohn Joseph Ii., von 1765—00, wurde als ein wahrer Vater von seinen Unterthanen geehrt und geliebt. Franz Ii., von 1792 bis 1806, war der letzte deutsche Kaiser aus dem Hause Habsburg. <1. Das Leben im Mittelalter. Die Zeit von Aufrichtung des deutschen Reiches durch Karl d. Gr. bis etwa zur Reformation nennt man das Mittelalter. Während desselben schieden sich die Bewohner unseres Vaterlandes mehr und mehr in drei Stände: Wehr-, Lehr- und Nährstand, a. Zum Wehrstande gehörte der Adel oder die Ritterschaft mit ihren Vasallen und Kriegsknechten. Zur Ritterwürde gelangten nur Söhne von Rittern, nachdem sie sich während ihrer Lehrzeit als Edel- knaben und Knappen tadellos und tüchtig erwiesen hatten. Unter bestimmten Feier- lichkeiten (Ritterschlag) wurden sie dann in die Zahl der Ritter aufgenommen, wo- bei sie sich verpflichten mußten, die Kirche zu ehren, Recht und Wahrheit zu ver- teidigen, Witwen und Waisen zu schützen. Zur Förderung des ritterlichen Sinnes veranstalteten die Fürsten oft Turniere oder Waffenspiele. Dem Tapfersten wurde zuletzt ein Preis oder Dank von edler Frauenhand überreicht. Daß aber die Ritter oft gegen einander oder gar gegen friedliche Bürger die Waffen in wilder Fehde führten, war nicht löblich. Die Vasallen und Kriegsknechte der Ritter kämpften größtenteils zu Fuß. Die Erfindung des Schießpulvers und der Gebrauch desselben im Kriege gestaltete das ritterliche Heerwesen gänzlich um. d. Zum Lehr stände gehörte die Geistlichkeit. Nur allein die Mönche in den Klöstern beschäftigten sich damals mit Volksunterricht. In den Klosterschulen wurden Kinder, wohl auch Jüng- linge, unterrichtet. Ebenso unterwiesen die Mönche dasvolk durch Lehre und Beispiel im Acker- und Gartenbau, im Betriebe verschiedener Handwerke und Kunstfertigkeiten, sowie in der Krankenpflege. Vielfach beschäftigten sie sich mit dem Abschreiben und Verbreiten der damals bekannten Bücher. Als aber zunehmender Reichtum sie träger, genußsüchtiger, lasterhafter machte, hörte ihre Lehrthätigkeit mehr und mehr auf. e. Zum Nähr stände gehörte die Landbevölkerung und in den Städten der Bürger- und Gewerbestand. Die Landleute waren meistens Leibeigene der Fürsten, Klöster und Ritter und führten alh solche gewöhnlich ein kümmerliches Dasein. Besser hatten es die Stadtbewohner. Die Handwerker waren anfangs den Edeln der Stadt zinspflichtig. Als sie aber später in Zünfte zusammentraten, errangen sie auch bürgerliche Rechte und Anteil an der Verwaltung. Auch die Kunst wurde von den Zünften sorgsam gepflegt. In sogenannten Singschulen trugen ehrsame Meister die von ihnen gedichteten Lieder vor. Der berühmteste Meistersänger war Hans Sachs, Schuhmacher in Nürnberg. Die deutsche Baukunst stand damals schon in hoher Blüte. Die herrlichsten Bauwerke des deutschen oder gotischen Baustils sind der Kölner und Straßburger Dom. Die Rechtspflege war dagegen sehr mangelhaft. Zwar hatte das Volk schon geschriebene Gesetze: den Sachsen- und Schwaben- spiegel, doch nahmen in den Kämpfen zwischen Kaisern und Päpsten die Verbrechen zu. Schreckliche Folterqualen und grausame Todesstrafen waren damals gebräuch- lich. Manchmal entschied auch ein sogenanntes Gottesurteil. Dennoch nahm die all- gemeine Unsicherheit so zu, daß im Volke selbst zuletzt die sehr gefürchteten Fem- gerichte entstanden. Im Mittelalter sind auch wichtige Entdeckungen und Er- findungen gemacht, a. Christoph Kolumbus, 1438 zu Genua geboren, war der

2. Realienbuch - S. 44

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
44 liches versuchte Andreas Hofer in Tyrol. Auch er unterlag. Österreich mußte nach zwei blutigen Schlachten bei Gr. Aspern und Wagram zu Schönbrunn mit Napoleon Frieden schließen. ä. Ein schwerer Schlag sollte Preußen noch treffen. Die Königin Louise, die so viel für ihr Vaterland gethan hatte, besuchte im Jahre 1810 ihren Vater, den Großherzog v. Mecklenburg-Strelitz, und starb am 19. Juli auf dessen Schlöffe Hohenzieritz. 6. Napoleons Zng nach Rußland 1812. Napoleon wollte auch Rußland de- mütigen und erklärte Alexander im Sommer 1812 den Krieg. Mit einer halben Million Krieger, unter denen auch Preußen waren, zog er nach Rußland. In zwei Schlachten wurden die Ruffen geschlagen, und die Franzosen erreichten endlich Moskau. Aber die Russen gaben ihre Hauptstadt den Flammen preis, und die Franzosen muß- ten den Rückzug antreten. Bald stellte sich ein furchtbar strenger Winter ein, und was das Schwert der Russen nicht wegraffte, das kam durch Hunger und Kälte um oder ertrank beim Übergang über die Beresina. Von dem großen französischen Heere gelangten nur 30 000 ohne Waffen, krank und elend in ihr Vaterland zurück. Die Preußen, unter Aork, waren in den Ostseeländern von allem verschont geblieben. 8 19. Preußens Erhebung und Deutschlands Befreiung. Der Freiheitskrieg von 1813—1815. „Der König rief, und alle, alle kamen." a. 1813. Jeden Deutschen ergriff nun die freudige Hoffnung, daß jetzt die französischen Sklavenketten gebrochen werden könnten. Jetzt oder nie, dachte jeder. Eine unaussprechliche Be- geisterung erfüllte jeden, besonders in Preußen. Die Schriften und herrlichen Frei- heitsgesange eines Arndt, Körner und Schenkendorf schürten das Feuerder Vater- landsliebe mächtig in den Herzen an. Friedrich Wilhelm begab sich von Berlin nach Breslau und erließ von da aus einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jägerkorps. Scharenweise eilten nicht nur Jünglinge herbei, sondern sogar Familienväter, Beamte, Künstler und Gelehrte. Die nicht mitziehen konnten, gaben, was sie hatten: Geld, Kleidungsstücke, Verbandzeug für die Krieger. Auch die Landwehr trat jetzt zu- sammen. An ihren Mützen trug sie ein Kreuz mit der Inschrift: Mit Gott für König und Vaterland. Das war die Losung zum bevorstehenden Kriege. Eiser- nes Kreuz. Der König schloß mit Rußland und England ein Bündnis. Er erklärte Napoleon den Krieg und rief am 17. März 1813 sein Volk zu den Waffen. Gleich darauf rückte Napoleon vor, und es kam zur Schlacht bei Lützen und Groß- Görschen am 2. Mai. Obgleich das französische Heer fast doppelt so groß war als das der Verbündeten, so blieb die Schlacht doch unentschieden. Hier wurde der edle General v. Scharnhorst schwer verwundet und ließ sich nach Prag bringen. Die Ver- bündeten gingen aber etwas zurück, um Verstärkungen an sich zu ziehen. Napoleon verfolgte sie, und es kam den 20. und 21. Mai 1813 zu einer sehr blutigen Schlacht bei Bautzen, die wieder unentschieden blieb. Napoleon sagte: „Wie? nach einer solchen Schlächterei keine Resultate? Nicht einmal den Nagel von einer Kanone lassen sich diese Preußen nehmen." Er hatte die Kraft und den Mut der Verbündeten kennen gelernt und bot ihnen einen Waffenstillstand auf 6wochen an, der auch angenommen wurde. Während des Waffenstillstandes rüsteten alle Par- teien. Österreich und Schweden traten den Verbündeten bei. Diese teilten ihre groß- ßen Heere in 3 Haufen. In Sachsen stand unter dem österreichischen Feldherrn Schwarzenberg die Hauptarmee, in Schlesien unter Blücher die schlesische und nördl. von Berlin unter dem schwedischen Kronprinzen Bernadotte die Nord- armee. Am 23. August wurden die Franzosen, welche Berlin nehmen wollten, von den preußischen Generalen Bülow und Tauenzien bei Gr. Beeren geschlagen. „So flutscht et bäter!" Dann drang Blücher vor. Als sich aber Napoleon mit seiner

3. Realienbuch - S. 48

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
48 Einflüsse in Deutschland. Österreich aber trat ihm hierbei hindernd entgegen. Daher kam es 1866 zwischen beiden zum Kriege. Mit Österreich verbanden sich die meisten größeren deutschen Staaten, mit Preußen außer einigen norddeutschen Ländern auch Jtali en. König Wilhelm beschloß, seine Feinde zu überraschen und an ihrer Vereinigung zu hindern. Darum wurde nach dem Plane unseres „Schlachtendenkers" Moltke in Böhmen, Nord- und Süddeutschland zugleich gefochten. Preußische Truppen be- setzten schnell Sachsen, Kurhessen und Hannover. Dann rückten sie in drei Heerhaufen in Böhmen ein und schlugen die Österreicher (vom 23.—29. Juni) bei Trautenau, Podol, Gitschin. Jetzt vereinigte sich die Elbarmee unter Herwarth v. Bitten- feld mit der I. Armee unter Prinz Friedrich Karl, und König Wilhelm selbst griff Benedeck, den österreichischen Anführer, bei Königsgrätz den 3. Juli 1866 an. Die Schlacht tobte schon von 7 Uhr morgens. Die Preußen konnten aber keinen ent- scheidenden Sieg davon tragen, weil die Stellung der Österreicher sehr fest war. Mit Sehnsucht erwartete man die Ii. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wil- helm. Endlich gegen 2 Uhr nachmittags kam auch diese auf dem Schlachtfelde an und brachte die Entscheidung. Sie nahm das Dorf Chlum, den Mittelpunkt der österr. Stellung, und durchbrach die feindlichen Reihen. In wilder Flucht verließen die Österreicher das Schlachtfeld, doch die Preußen folgten ihnen mit solcher Schnelle, daß sie keine Zeit behielten, sich wieder zu sammeln. Schon nach wenigen Tagen standen diepreußen vorwien. Auch diesüddeutschen waren vomgeneral Vogel v. Falken- stein bei Kissingen, Aschaffenburg, Hünfeld geschlagen worden. Da mußten Österreich und dessen Bundesgenossen den Frieden zu Prag schließen (23/8. 66). Hannover, Kurhessen, Nassau, Schleswig-Holstein, sowie kleinere Teile von Bayern und Hessen-Darmstadt wurden mit Preußen vereinigt. Die Staaten nördlich vom Main traten unter Preußens Führung zum norddeutschen Bunde zusammen, und auch mit den Süddeutschen wurden Bündnisse abgeschlossen. Österreich mußte ganz aus dem deutschen Bunde treten und Kriegskosten zahlen. — So stand endlich Deutsch- land wieder groß und mächtig da. § 23. Der „siebenmonatliche" deutsch-französische Krieg 1870—71. a. Die Ursache war französische Eitelkeit und Raublust. Ein Vorwand zum Kriege war bald gefunden. Die Spanier hatten ihre Königin vertrieben und boten dem Prinzen Leopold v. Hohenzollern die Krone an. Napoleon stellte aber nun an König Wilhelm in beleidigender Art das Verlangen, dem Prinzen die Annahme der Krone zu verbieten und sich schriftlich zu verpflichten, niemals einzuwilligen, wenn einhohen- zoller die spanische Königskrone annehmen wolle. König Wilhelm wies alle diese Anträge zurück. Da behauptete Napoleon, Frankreichs Ehre sei verletzt und erklärte den 19. Juli 1870 Preußen denkrieg. Napoleon hoffte auf die alte deutscheuueinig- keit, hatte sich aber sehr verrechnet; denn ganz Deutschland erhob sich wie ein Mann gegen den schnöden Friedensstörer. Lieb Vaterland, magst ruhig sein! ertönte es in allen deutschen Gauen, und alles eilte herbei zur „Wacht am Rhein". b. Der Krieg gegen das französische Kaisertum. Nach 14 Tagen war das ganze deutsche Heer kampfbereit in drei Haufen an der französischen Grenze. Die I. Armee unter dem General v. Steinmetz stand bei Trier, die Ii. unter dem Prinzen Friedrich Karl (dabei die Sachsen unter ihrem Kronprinzen Albert) bei Mainz, die Iii. unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (nord- und süddeutsche Truppen) in der Rheinpsalz. Das Oberkommando führte König Wilhelm selbst. Bismarck, Moltke und Roon begleiteten ihn. Auch die Franzosen wurden von tapfern Generalen: Mac Mahon (Mahoug), Bazaine (Basähn) u. a. ange- führt. — Napoleon besetzte am 2. August 1870 die preußische Stadt Saarbrücken.
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