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1. Geschichte der neuesten Revolution - S. 64

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
64 cher und grauenvoller war der Eindruck, welchen das fort- dauernde Toben des Aufruhrs in den Gemüthern Aller her- vorbringen mußte, welchen der Aufruhr ein Greuel ist. Handwerker, Arbeiter und Tagelöhner, die man für das Luftgebilde von Freiheit und Gleichheit leicht fanatisiren und verführen konnte, bildeten die große Mehrzahl der Kam- pfenden. Verdächtige Mitglieder der Gesellschaft, die im Trüben fischen wollten, hatten sich darunter gemischt. Die eigentlichen Leiter der Bewegung lauerten, Unheil brütend, im Hintergründe. Um sich Waffen zu verschaffen, plün- derte man die Waffen- und Pulvervorräthe der Kaufleute und durchsuchte die Wohnungen der Offiziere. Während die Empörer, durch die hochgethürmten Barrikaden gedeckt, aus dem Hinterhalt kämpften, setzten sich die tteuen Trup- pen des Königs dem Barrikadenfeuer und den Steinwürfen von den Dächern auf die für sie verderblichste Weise aus, wodurch oft ganze Glieder durch Steine und Schüsse nieder- gestreckt wurden, ehe sie nur überhaupt zu einem Angriff gelangen konnten. Eine Hauptftätte mörderischen Kampfes war die Ge- gend am Aleranderplatz, in den mehrere Straßen ausmün- den und wo sich drei Barrikaden von kolossaler Bauart erhoben hatten. Hier waren nicht nur Büchsenschützen, sondern auch zwei Kanonen aufgestellt, welche man aus dem Schützenhause herbeigeholt hatte. Dort war es auch, wo mehrere Mitglieder der berliner Schützengilde, hinter einer Dachrinne versteckt, so sicher und immer nach gegenseitiger Verabredung schossen, daß sie selten den Mann, auf wel- chen sie zielten, verfehlten. Was sonst nur im Kriege ge- gen erbitterte Feinde zu geschehen pflegt, das geschah hier mit kaltem Blute gegen pflichttreue Soldaten, die nicht etwa für schnödes Geld geworbene Söldlinge, sondern Kinder des eignen Landes und Volkes waren! Ein Versuch, das Gebäude des Königsstädtischen Theaters hier in Brand zu stecken und den Schrecken und die Verwirrung durch das entfesselte Element noch zu vermehren, wurde durch noch rechtzeitig ankominende Truppenverstärkungen vereitelt. In- dessen loderten an verschiedenen andern Stellen der Stadt Brände empor; man trug sich mit dem Gerücht, daß alle königlichen Gebäude in Asche gelegt werden sollten, und die Feuerlohe, die sich in langen Streifen über den Horizont der Stadt hinwegwälzte, fügte zu dm Schrecknissen der

2. Geschichte der neuesten Revolution - S. 91

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
91 eine sehr unsichere und entfernte Hülfe Zusagen konnte, so wandte sich der Großherzog von Baden an Preußen, das auch jetzt wieder als der Hort Deutschlands erschien und zur Dämpfung des jainmervollen Aufruhrs bereitwillig sein Schwert zog. Preußen ließ seine am Niederrhein, an der Nahe, in Mitteldeutschland bereitstehenden Truppencorps vorrücken und der Prinz von Preußen selbst übernahm den Oberbefehl. Ehe jedoch die ersehnte preußische Hülfe anlangte, ent- schloß sich die provisorische badische Regierung, die Offensive zu ergreifen und zwar gegen Hessen, das man noch immer hoffte, revolutioniren zu können. Am Nachmittag des 30. Mai überschritten plötzlich badische Truppen (mehrere Regi- menter Infanterie, dann Dragoner, Geschütze und eine Menge Freischärler) die hessische Grenze und rückten gegen Heppenheim, wo sich ein Theil des Peuckcr'schcn Reichs- corps befand. Die Badener kamen auf Schußweite nahe, ohne daß man auf den Ueberfall gefaßt gewesen. Allein ein Bataillon Hessen, mit einiger Reiterei und Geschütz, warf sich dem vierfach überlegenen Feinde entgegen und schlug ihn nach Lautenbach, dem ersten badischen Dorfe, und weiter zurück. In wilder Flucht eilten die badischen Schaaren nach Heidelberg zurück. Die Soldaten waren furchtbar erbittert über die Unfähigkeit ihres Führers, des ehemaligen Lieute- nants Sigel und forderten laut die Rückkehr des Groß- herzogs. Auch des Landcsausschusses bemächtigte sich Furcht und Zwietracht, und man sah sich genöthigt, um mehr Ein- heit in die Oberleitung zu bringen, eine provisorische Regierung aus fünf Mitgliedern zu ernennen. Neben dieser Regierung that sich aber schon wieder ein „Klub des entschiedenen Fortschrittes" auf, der sich auf die s. g. Schwei- zerlegion, d. h. die Trümmer aller früheren Freischaaren, desperate Flüchtlinge und Abentheurer stützte und geradezu auf die „rothe Republik" mit den entsprechenden Schreckens- maßregeln zusteuerte. An der Spitze dieser äußersten Partei stand Struve, von dem Brentano selbst in der eben berühr- ten Erklärung erzählt, daß er den unsinnigen Plan hatte, den Ministern 6000 Gulden Besoldung zu geben, Gesandte nach Rom und Venedig, Agenten nach Petersburg und Ungarn zu schicken und alle Stellen mit schwerem Gelde an ausländische Abentheurer zu vergeben. Die Karlsruher Bürgcrwehr war gegen Struve und die Schweizerlegion so furchtbar erbittert, daß es zu den blutigsten Auftritten ge-

3. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 263

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
263 dem Wasser im Sonnenscheine, und beide lachten ihren Bruder aus, daß er's nicht eben so gut haben wollte. Aber was geschah? Das eine war kaum in den großen Teich gekommen, so sprang ein Hecht auf dasselbe zu und verschlang es. Das andere, das sich auf der Oberfläche des Wassers belustigte, bemerkte ein Raubvogel, schoß auf dasselbe herab, fing es und fraß es auf. Nur das kluge und folgsame dritte Goldfischchen blieb allein übrig. Der gute Mann freute sich über seine Folgsamkeit — und brachte ihm alle Tage das beste Futter. So lebte es immer recht vergnügt und erlebte ein hohes Alter. Dem Narren gefällt seine Weise wohl; aber wer Rath ge- horchet, der ist weise (Sprüchw. 12, 15.). Die Furcht des Herrn, das ist Weisheit; und meiden das Böse, das ist Verstand (Hiob 28, 28.). Was mir gehorchet, wird sicher bleiben, und genug haben, und kein Unglück fürchten (Sprüchw. 1, 33.). 15. Der kleine Menschenfischer. Ein kleiner Knabe in England, noch keine 6 Jahr alt, hört mal erzählen, daß an manchen Orten in Indien die Mütter ihre kleinen Kinder tödteten; es sei vorgekommen, daß eine Mutter ihrer zehn ermordet habe. „Warum sind denn aber dort die Mütter so böse?" fragt der Knabe. Man antwortet ihm, die Frauen glaubten damit nichts Böses zu thun; denn sie wüßten nichts von Gott und seinem Wort. „Nun, da muß man ihnen Bibeln geben," erwiedert der Kleine; „und ich will ihnen aus meiner Sparbüchse eine kaufen und schicken, damit sie lernen, daß man die Kinder nicht tödten darf." Mehrere Monate trägt er sich in seinem kleinen Kopfe mit dem Gedanken; die Bibel wird gekauft, in Papier ge- wickelt und in Ermangelung eines Petschafts mit einem Geld- stück versiegelt. Schon will der Knabe das Packet ohne Aufschrift und weitere Adresse auf die Post bringen und meint, es fei genug, wenn er sage, sie sollten's nur nach Ostindien an die heidnischen Frauen schicken. Er wird sehr traurig, als er hört, daß das so nicht geht. Da begegnet er aber bald darauf einen ihm bekannten Schiffskapitän, Namens Pigott, der nach Indien fährt. Er erzählt ihm ganz trostlos seine Geschichte, und dieser beruhigt ihn mit dem Versprechen, seine Bibel mitnehmen zu wollen. Das Kind läuft nach Aaus, sie zu holen. Doch ehe er sie fortträgt, sagt er zu seiner größern Schwester: „Warte, wir wollen noch Zeichen in die Bibel legen, damit die armen

4. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 48

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
48 Zeit mit der einen Seite am Feuer gelegen war, sagte er: „Man wende mich um, ich bin auf der einen Seite genug gebraten." Nachdem man ihn gewendet hatte, blickte er gen Himmel, betete für die Einwohner von Rom und gab den Geist auf. Nicht geringere Standhaftigkeit bewiesen auch Weiber. Blandina, eine Sclavin, von zartem schwächlichen Kör- per, wurde vom Morgen bis an den Abend mit allen Arten von Martern so gepeinigt, daß endlich die Peiniger selbst gestanden, sie wüßten keine neue Qual mehr anzuwenden, und sie begriffen nicht, wie sie noch leben könne, denn ihr ganzer Leib war überall geöffnet und zerrissen. Und doch blieb sie bei dem Bekenntniß: „Ich bin eine Christin, und das Böse, was man den Christen nachsagt, ist Verleum- dung." Endlich sollte sie den wilden Thieren vorgeworfen werden. Mit Freuden, wie zu einem Hochzeitmahle, ging sie dem Tode entgegen. Sie wurde in ein Netz gesteckt und einem wilden Stiere Preis gegeben, der sie mit den Hör- nern hin und her schleuderte, bis sie den Geist aufgab. Wenn auch äußerlich nicht so martervoll, doch innerlich desto furchtbarer war der Kampf, den Perpetua zu bestehen hatte. Sie war eine junge zwei und zwanzigjährige Frau, und weil sie Christum nicht verleugnen wollte, hatte man ihr den Säugling schon von der Brust gerissen. Und nun trat auch der Vater, ein Heide, zu ihr in den Kerker und sprach: „Habe Mitleid, meine Tochter, mit meinen grauen Haaren, mit dem Kinde, das dich nicht überleben kann. Laß dich erweichen und opfre den Göttern." Dann küßte er ihr die Hände, warf sich ihr zu Füßen, nannte sie nicht mehr seine Tochter, sondern seine Gebieterin über sein Schicksal, und beschwor sie, seinen Bitten Gehör zu geben. Und doch wi- derstand sie denselben um Deß willen, der gesagt hat: „Wer mich nicht mehr liebt, als Vater und Mutter und Weib und Kind, ist mein nicht werth," und empfing geduldig den To- desstoß von der Hand des Henkers, nachdem eine wilde Kuh, der sie vorgeworfen war, ihre Kräfte grausam an ihr ver- sucht hatte. Auch Kinder sollten ein Zeugniß davon geben, welche da sei die Kraft des Glaubens in denen, die dem Herrn treu sind. Cyrillus, ein zarter Knabe, war bereits von seinem Vater verstoßen worden, weil er nicht aufhören wollte, den Namen Christi anzurufen. Nun ward er vor den Rich- ter geführt, und Dieser sprach gütig: „Mein Kind, ich will
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