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1. Geschichte der neuesten Revolution - S. 68

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
68 ausführte. Der Zug dauerte fast drei Stunden, ehe er zu seinem Ziel, dem Friedrichshain vor dem Landsberger Thore, gelangen konnte. Als derselbe am Schlosse vorüberzog, er- schien der König auf dem Balkon, umgeben von einigen Ministern, und verweilte dort mit entblößtem Haupte, bis alle Sarge vor ihm vorübergetragen waren. Die Bestat- tung der Todten des Militärs erfolgte erst am 25. März in früher Morgenstunde. 5. ^evolutionäre Zustände in Werlin öis zur Wustösung der preußischen Nationalversammlung. Der Vereinigte Landtag kam unter stets wachsender, von einer entzügelten Presse unterhaltener Aufregung im Lande nur noch einmal zusammen, um ein neues Wahlge- setz zur Berufung einer preußischen Nationalver- sammlung zu berathen. In der preußischen Hauptstadt selbst geriethen aber bald die sich bildenden Parteien an einander, als am Tage nach dem Begräbniß der s. g. Märzhelden in der berliner „Zeitungshalle" ein heftiger Ar- tikel erschien, welcher gegen das zu frühe Ruhepredigen ei- ferte, und namentlich das Bürgerthum des Mangels an Begeisterung für die Freiheit anklagte und zwischen Bürgern und Arbeitern einen feindlichen Gegensatz aufregte. Bewaff- nete Bürgerwehrmänner und viele andere Personen dran- gen wüthend auf das Bureau ein, man wollte den Redak- teur Julius als Aufwiegler verhaften, und derselbe entging mit Mühe den beschimpfendsten Mißhandlungen. Natürlich war es auch gerade das besitzliche und verkehrtreibende Bür- gerthum, welches von den Folgen der Revolution am mei- sten zu leiden hatte. Denn in Berlin sah es den ganzen Sommer von 1848 über so aus, als wenn jeden Augen- blick wieder das Aeußerste sich ereignen, und durch einen ge- waltsamen Uinsturz Alles wieder in Frage gestellt werden könnte. Die Unsicherheit in allen Verhältnissen brachte be- sonders den Gewerben und dem Handel Verderben. Einige lausend Wohnungen standen in den Häusern ganz leer, da viele Wohlhabende die Stadt verließen, und die Mieth- preise waren überall um ein Drittheil gesunken. Viele Arbeiter waren brodloö geworden und verlangten nun auf Staatskosten beschäftigt zu werden. Solche Arbeiter bilde- ten einen Hauptbestanbtheil der berliner Demokratie und ließen sich durch verwegene Volksführer, zu denen sich herabgekom- mene Literaten, verlaufene Schauspieler u. A. aufwarfen,

2. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 307

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
307 Noch heut' so reich, als du bist gewesen ewiglich; mein Ver- trauen steht ganz zu dir," und mit dem Vers aus Paul Gerhard's Liede: „Schickt uns Gott ein Kreuz zu tra- gen, dringt herein Angst und Pein, sollt' ich drum verza- gen?" Ober sie sagte zu der sorgenden Mutter: Liebe Mut- ter, weine nur nicht; wir wollen recht beten und arbeiten; wenn ich aus der Schule komme, will ich fleißig Strohhüte flechten; der liebe Gott wird uns nicht verlassen!" — So verging fast ein Jahr nach des Vaters Tode; die Wittwe hielt mit ihrem einzigen Kinde sparsam und treulich Haus, und Beide hatten durch Gottes Segen keinen Mangel. Das Magdlein ging fleißig zur Schule, flocht-nach der Schule eben so fleißig Stroh zu Hüten; seine einzige äußerliche Un- terhaltung und Freude war eine Henne, die sich die kleine Waise vom Küchlein auferzogen und mit den abgesparten Brotkrumen ernährt hatte. Eines Tages, in der Erntezeit, geht die Mutter zu einem Bauer in dem nächsten Dorfe, um bei diesem Hafer rechen zu helfen; das Mägdlein aber geht nach seiner Gewohnheit in die Schule, und setzt sich, sobald es nach Hause gekommen, vor die Thür seiner Hütte hin, um Stroh zu Hüten zu flechten. Da kommt ein Nach- barsmädchen von zwölf Jahren, ein Kind von sehr wilder Art, und will Rosinen nöthigen, mit ihr herumzusprin- gen und Muthwillen zu treiben. Die kleine, fromme Waise will das nicht. Hierüber erzürnt, reißt sie das stärkere Nach- barsmädchen zu Boden, und knieet ihr auf den Leib, bis das Kind vor Schmerzen laut aufschreit. Als die Mutter des Abends von der Arbeit nach Hause kommt, klagt ihr die Kleine, was ihr geschehen sei. Die Mutter aber meint, es werde ihr wohl nicht viel Schaden gethan haben, und geht mit dem Kinde schlafen. Am Morgen aber klagt dieses sehr über Schmerz in seinem Leibe, kann schon nicht mehr auf- stehen, und auch durch die von einem guten Arzte in Dres- den gebrauchten Arzeneimittel werden die Schmerzen nicht gelindert, sondern immer nur größer. Da bittet das Mägd- lein seine Mutter, sie solle ihm doch den Seelsorger holen lassen, daß er mit ihr bete wie mit ihrem Vater, denn sie werde sterben. Die Mutter sagt: „Mein liebes Kind, wen hätte dann ich? Du bist noch mein Trost. Du wirst ja nicht sterben wollen!" — Das Kind antwortet: „Liebe Mutter, Gott muß Euer Trost sein; vertrauet nur ihm! Wisset Ihr nicht, wie wir singen: „„Weil du mein Gott und Tröster bist, dein Kind du wirst verlassen nicht?" " Lasset nur den Herrn 20* »

3. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 343

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
343 Hier wurde William in seinem Bericht unterbrochen. Sein Lastthier trat beiseits aus, und streckte sich nach einer saftigen Distes, die am Wege stand. Während cs aber ein Blatt nach dem andern pflückte, fuhr er in seinen lauten Gedanken fort und sprach: „Ja, sagte der Mann in dem großen Hause, die Heiden haben es unter der Herrschaft deö Teufels noch schlimmer, als wenn die Schafe zu dem Wolfe sagten: „Sei du unser Gott." Du kannst cs dir vorstellen, Jenny, wie der sie traktiren würde. Und gerade so macht es der Teufel seinen Unterthanen , den Heiden. Er läßt ihnen keine gute Stunde, und zieht ihnen die Haut über den Kopf. Hat auch an vielen Christen selbst treue Bundesgenossen, die ihnen den Branntwein verkaufen, daß sie sch'aarenweise zu Grunde gehen, wie die Fliegen an der gepfefferten Milch." — Bei diesen Worten ergrimmte Wil- liam so in seinem Herzen, daß er sich selbst vergaß und seiner Eselin einen Streich mit der flachen Hand auf den Rücken gab. Das .Lastthier nahm den Schlag für ein Zeichen, daß es weiter sollte, und setzte auch seinen Weg willig fort, obgleich an der Distel nicht nur etliche Blätter, sondern auch die saftige Krone noch übrig waren, weßwegen es auch im Weggehen einen wehmüthigen Rückblick darauf warf. — Der Knabe aber schritt auf der geistlichen Bahn weiter, auf der ihm der Mann in dem großen Hause vor- ausgegangen war, und sprach: „Den Teufel aber — und das, gute Jenny, wirst selber du nicht absprechen wollen — darf man nicht mit den armen Heiden thun lassen, was er will. Man muß wider ihn streiten und die Elenden aus seinen Zähnen reißen. Wollte auch gerne selbst wider ihn ziehen, kann aber nicht von meiner Mutter weg." Unter diesen und ähnlichen Anreden an seine Jenny, kam der Knabe heim. Dort war sein erstes Geschäfte, das müde Lastthier mit Streu und Futter zu versorgen. Dann begab er sich zu seiner Mutter in die Stube und legte die Kupfermünzen, die er aus dem verkauften Sand gelöst hatte, der Reihe nach auf den Tisch, daß sie leicht überzählt werden konnten. Während er dies that, sagte er ein Mal über das andere Mal: „Mutter, wir sollten doch für die armen Heiden auch Etwas thun! — Mutter, können wir denn für die armen Heiden gar Nichts thun? — Mutter, wie wär's, wenn wir für die armen Heiden auch Etwas thä- ten?" Das Sandweib, welches lange nur mit dem Kopf
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