223
Land zeigt auf seiner Oberfläche Berge, Thäler und Ebe-
nen. Eine zusammenhängende Reihe von Bergen nennt
man Gebirge, und zwar Hochgebirge, wenn der Kamm
über 5000 Fuß, und Mittelgebirge, wenn er 2 — 5000 Fuß
beträgt. Die höchsten Gebirge sind in Mittelasien und Süd-
amerika, wo sich denn auch die höchsten Berge der Erde
besinden, nämlich der Dholag ir in Asien, der 27000 Fuß,
und der Pik von Sorate in Amerika, der 23000 Fuß
hoch ist. — Das Wasser der Erde ist entweder Meer-
wasser oder Landgewässer. Das Meerwasser bildet die
große alles Land mit seinen Inseln umgebende Wassermasse,
deren Haupttheile sind: das nördliche und südliche Eis-
meer, das atlantische oder westliche Weltmeer zwischen
Europa und Amerika, der große Ocean oder das stille
Meer zwischen Asien und Amerika, und das indische Welt-
meer unter Südasien. In alle Erdgegenden macht das Meer
Einschnitte, die, wenn sie bedeutend sind, Meerbusen oder
Golfelt, wenn sie klein sind, Buchten und Baien genannt
werden. Häfen, welche zum Schuß der Schiffe vor den
Meeresstürmen dienen, sind auch nur Buchten im Kleinen,
in der Regel durch Kunst zur Aufnahme der Schiffe beson-
ders zubereitet. Meeresstellen, welche auf beiden Seiten
von Land eingeengt werden und eine Verbindung zweier
Seegewässer bilden, heißen Meerenge, Straße, Sund, Ka-
nal. Das Meer ist in beständiger Bewegung. Ununter-
brochen und regelmäßig dauern fort: die Strömung von O.
nach W., welche von der entgegengesetzten Bewegung der
Erde herrührt, und die Fluth und Ebbe oder das abwech-
selnde Steigen des Meeres nach den Küsten hinwärts und
Fallen von den Küsten abwärts, welches sich binnen 24 Stun-
den vier Mal zuträgt, und vom Monde herrührt. Außer-
dem aber wird das Meer oft genug durch die Stürme oder
Orkane bewegt, welche die Wogen oft über 500 Fuß hoch
treiben. Am unruhigsten ist das Meer in der Nachbarschaft
steiler Küsten. Die Farbe des Meers ist in der Regel grün-
lich, verliert sich aber oft auch ins Schwärzliche, Bläuliche,
Gelbliche und Röthliche. Sehr merkwürdig ist ein blauer,
15 Meilen breiter Strom, der Golfstrom, der längs der
Ostküste von Nordamerika mehrere hundert Meilen quer
durch das anders gefärbte Meer fließt, ohne daß sein Was-
ser sich mit demselben vermischte. Der Geschmack des
Meerwaffers ist salzig und bitter, und man kann es nicht
trinken. — Was die Landgewässer, welche innerhalb
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: O.
nach_W.
Extrahierte Ortsnamen: Mittelasien amerika Asien Amerika Europa Amerika Asien Amerika Nordamerika
225
(Slpg. 17, 26.); und aus ihr will ich euch jetzt etwas Ws-
niges miuheilen.
I. Asien ist der Erdtheil, in welchem die ersten
Menschen wvhneten, und von welchem aus das Menschen-
geschlecht sich über den ganzen Erdboden verbreitete, welcher
der Sitz der frühesten Kultur war, und von dem uns auch
die Bibel die meisten Nachrichten gibt. Asien hat eine Größe
von 890000 Quadratmeilen; mitten durch dasselbe von W.
nach O. zieht sich ein langer, breiter Gebirgsgürtel, der seine
größte Höhe in dem Himalayagebirge, dem höchsten Schnee-
gebirge der Erde, erreicht; seine Küsten haben viele Ein-
schnitte, und es ist umgeben von einer Menge von Inseln,
unter denen die Sundainseln im Süden die vorzüglichsten
sind. Es wird durch große Ströme bewässert, den Ob im N.,
den gelben und blauen Fluß im O., den Ganges und In-
dus im S., den Euphrat und Tigris im S. W. Es hat
daneben auch große Sandwüsten, welche häufig des Han-
dels wegen von Karawanen durchzogen werden. Im Klima
zeigen sich hier die größten Gegensätze; im N. eine grimmige
Kälte, im S. ein glühender Himmel. An Naturprodulten
ist Asien das reichste Land der Erde, indem man hier unter
einem so verschiedenen Klima fast die Produkte aller anderen
Erdtheile findet. Es kommen von daher insbesondere Thee,
Kaffee, das feine Gewürz, Gold, Edelsteine, Perlen, Baum-
wolle, Reiß, Kokosnüsse. Die wichtigsten Länder Asiens
sind: im N. Sibirien, zu Rußland gehörig, ein kaltes, we-
nig bewohntes, aber ungeheuer großes Land, wohin die
Russen zur Strafe ihre Verbrecher schicken; im O. Japan,
ein Inselstaat, China, ein großes, von den Chinesen be-
wohntes Land, woher der Thee kommt, mit der Hauptstadt
Peking; im S. Indien, ein großes, sehr fruchtbares und
stark bewohntes Land, von dem ein großer Theil den Eng-
ländern gehört; im W. Persien, Arabien, die asiatische Tür-
kei, auch Levante, Kleinasien und Syrien genannt. Hier
liegt auch Palästina, das ewig denkwürdige Land, auö dem
unser Heil stammt. Die Zahl der Einwohner beträgt ge-
gen 500 Millionen; unter ihnen gibt es viele Hirtenvölker;
durch eine ganz besondere Kunstfertigkeit zeichnen sich aber
die Chinesen aus, die freilich auch die Eigenheit haben, daß
sie keinen Fremden in ihr Land herein lassen wollen. Ob-
wohl der liebe Gott in Asien das Licht seiner Offenbarung
zuerst hat ausgehen lassen, so sind die Völker dieses Erd-
theils doch jetzt fast lauter Heiden, welche aber die christ-
Kindtrfrrund. 2. Auñ. 15
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Asiens Sibirien Japan China Peking Indien Persien Kleinasien Syrien Asien
S31
Rußland. Der südwestliche Theil Europas ist hohes
Ge birg s land und umfaßt einen großen Theil von Frank-
reich und Belgien, die Schweiz, das südliche Deutschland,
das nördliche Italien, Ungarn, Siebenbürgen und das süd-
liche Galizien. In der Mitte dieses Gebiets liegen die
hohen Alpen mit ihren höchsten Spitzen, dem Montblanc
und Mont Rosa, über 14000 Fuß hoch. Im N. und W.
der Alpen befinden sich drei verschiedene Gebirgsgrup-
pen: 1) die Karpathen in Ungarn, welche mit den Alpen
nicht zusammenhängen, sondern von Tiefländern umgeben
sind; S) die deutschen Mittelgebirge: die Sudeten, das Rie-
sen - und Erzgebirge, der Löhmerwald und das mährische
Gebirge, welche Böhmen umschließen, das Fichtelgebirge im
Herzen von Deutschland; mehr nördlich der Thüringer Wald
und der Harz; weiter westlich das Wesergebirge und die
niederrheinischen Gebirge, im Süden der Schwarzwald;
3) die französischen Mittelgebirge, der Jura an den Alpen,
die Vogesen weiter nördlich, die Sevennen im S. und die
Ardennen im N. Frankreichs. Außerdem finden sich in Eu-
ropa mehrere abgesonderte Gebirgsglteder auf den
Inseln und Halbinseln: die Apenninen, welche sich durch
Italien ziehen; die griechischen Gebirge, deren Haupttheile
der Orbelus, Balkan und Hämus sind; die Pyrenäen, das
Grenzgebirge zwischen Frankreich und Spanien; in Groß-
britannien die Gebirge von Wales, das Peakgebirge und das
schottische Hochland; in Scandinavien das Sewogebirge.
Was die Hauptflüsse unseres Erdtheils anlangt,
so bewässert die nordöstliche europäische Tiefebene vor
Allem der größte Fluß Europa's, die Wolga, die sich nach
einem Laufe von 430 Meilen in 60 Mündungen ins Eas-
pische Meer ergießt, dann der Don, der Dnjeper, der Dnje-
ster, die Dwina, die Düna in Rußland; der Riemen, der
Pregel, die Weichsel in Preußen und Polen. Im süd-
westlichen Europa sind die Hauptflüsse: die Oder, die
Elbe, die Weser, der Rhein, die Donau in Deutschland;
die Maas und die Schelde in Belgien; die Seine, Loire,
Garonne und Rhone in Frankreich; der Po und die Etsch
in Italien. In den abgesonderten Gebirgsgliedern sind
die Hauptflüsse: der Duero, Tajo, die Guadiana, der Gua-
dalquivir und Ebro auf der pyrenäischen Halbinsel; die
Themse in England; die Göthaelse auf der scandinavtschen
Halbinsel. Die wichtigsten Landseen sind: der Ladoga- One-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Frank- Belgien Deutschland Italien Ungarn Galizien Ungarn Löhmerwald Deutschland Schwarzwald Frankreichs Italien Balkan Frankreich Spanien Wales Polen Europa Rhein Donau Deutschland Belgien Frankreich Italien England
148
wahrscheinlich aber befinden sich tief unter der Oberfläche der
Erde zuerst große, große Höhlen. Von der Baumanns-
und Bielshöhle im Harz habt ihr wohl schon gehört, aber
in Norwegen und in Nordamerika gibt es noch ganz an-
dere Höhlen. In Norwegen verlor sich in einer solchen
Höhle im Jahre 1344 der ganze, sehr wasserreiche Fluß
Gaule, und es dauerte mehrere Tage, ehe er sie füllte; und
in einer andern versank im Jahre 1702 ein ganzer hoher
Berg mit dem ihm zugehörigen Flächenraum. In Nord-
amerika ist ein Naturforscher, Namens Ward, 19 Stunden
lang in diesen unermeßlichen unterirdischen Räumen umher-
gewandelt; und doch erscheinen diese nur als das obere Ge-
schoß der damit zusammenhängenden unergründlichen Tiefen.
Daß das Innere der Erde mit solchen Höhlen erfüllt sei,
hat man auch daraus geschlossen, daß bei großen Erdbeben
die Erschütterung sich oft viele 1000 Meilen weit verbreitete,
welches kaum denkbar wäre, wenn das Innere der Erde eine
ganz feste Masse wäre.
Neben diesen Höhlen aber befindet sich in der Tiefe
der Erde, wenigstens an vielen Stellen, auch ein ungeheu-
rer Feuerheerd. Das schließt man nicht bloß daraus,
daß in manchen Bergwerken eine ganz besondere Wärme
verspürt wird, und daß z. B. in Finnmarken das Gras auch
lief unter dem Schnee wächst, sondern vorzüglich aus dem
Dasein der mancherlei feuerspeienden Berge, von denen der
Besuv in Neapel, der Aetna in Sicilien und der Hekla und
Krabla auf Island euch vielleicht schon bekannt sind; es
gibt aber in Asien und Amerika noch mehrere. In der Tiefe
derselben kocht und siedet es immer; und der berühmte Rei-
fende Humboldt hat eininal in den Schlund eines solchen
Berges hinabgesehen, und hat da ganz deutlich in einer un-
geheuren Tiefe noch drei unterirdische Bergspitzen erblickt,
aus denen unaufhörlich Rauch und Feuer herausdrang. Und
die glühenden Massen, welche jene Berge auswerfen, wenn
es mit ihnen zum Ausbruch kommt, müssen doch auch irgend-
wo in den tiefsten Gründen der Erde auf einem uirs unbe-
kannten unermeßlichen Feuerheerde zugekocht und erhitzt wor-
den sein; sind diese doch so unermeßlich, daß im Jahre 79
n. Chr. G. zwei ganze Städte in Italien, Herkulanum und
Pompeji genannt, dadurch verschüttet wurden, welche man
bis heute noch nicht hat ganz ausgrabeu können. Wenn
aber alle diese Feuer, welche in der Tiefe der Erde glühen,
einmal sich zusammen thun, und plötzlich hervorbrechen, dann
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Baumanns- Norwegen Nordamerika Norwegen Nord-
amerika Neapel Sicilien Hekla Island Asien Amerika irgend- Italien Pompeji
217
auch ja recht ehren und nimmer aus den Augen lassen mö-
get, weil ihr euch sonst gleich verirren würdet.
Viii. Etwas von den Erscheinungen im Luft-
kreise. Wie die Erde eine Kugelgestalt hat, so bildet der
sie umgebende Luftraum gleichfalls eine Kugel, deren Innen-
seite auf der Erdkugel - Oberfläche ruht, während die Aussen-
seite in den unendlichen Weltraum hinausreicht. Die Höhe
des Luftkreises mag aber 8—10 Meilen betragen; noch nicht
eine Meile hoch ist sie schon so dünn, dass kein Mensch mehr
in ihr athmen kann. In diesem Luftkreise oder der Atmosphä-
re zeigen sich viele merkwürdige Erscheinungen, von denen
ich euch noch Etwas sagen will. Einige derselben gehö-
ren dem hohem, andere dem niedern Luftkreise, noch an-
dere beiden gemeinschaftlich an. Beiden gemeinschaft-
lich sind die Winde, denn oft stürmt es in der obern
Luft, während es unten ganz still ist, und umgekehrt.
Die Winde entstehen, wenn das Gleichgewicht der Luft
durch Wärme, Kälte, Elektrizität oder sonst wie aufgeho-
den wird. Dann strömt die dichtere Luft in die dünnere
hinein, und die Folge davon ist ein Luftzug, den wir nach
seiner Stärke Wind, Sturm, Orkan nennen. Je nach-
dem die Winde über grosse Ländermassen oder über Meere
wehen, bringen sie uns trocknes oder feuchtes Wetter.
Die Stürme thun oft grossen Schaden, und in manchen
Ländern gibt es heisse Winde, welche alle Pflanzen ver-
dorren lassen und selbst Menschen und Thiere todten,
z. B. der Sirokko in Italien, der Samum in Asien und der
Harmattan im westlichen Afrika; aber im Ganzen über-
wiegt der Nutzen, den die Winde haben, doch bei weitem
die Nachtheile, die sie zuweilen mit sich führen mögen,
denn sie reinigen die Luft, trocknen den Erdboden, bewe-
gen die stehenden Gewässer und bewahren sie vor Fäul-
niss, bewirken durch das Schütteln der Bäume den Saft-
umlauf, treiben Schiffe und Mühlen u. s. w.
Die übrigen Lufterscheinungen sind entweder wäss-
rige oder leuchtende. Wir reden zunächst von den
ersteren. Aus den Gewässern der Erde, wie auch vom
Lande und den Geschöpfen, die darauf wohnen, steigen
unaufhörlich eine Menge Dünste in die Höhe. Mau hat
berechnet, dass ein Mensch täglich 4 —5 Pfund, ein mit-
telmässiger Baum an einem Sommertage etwa 30 Pfund aus-
dünstet, und dass, wenn alles den Sommer über von den
Pflanzen ausgedünstete Wasser plötzlich wieder herabkäme
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
L2l
Pole gezogen; und diese nennt man Meridiane, deren es
also 360 gibt, und von denen jeder auch wieder in 360
Grade getheilt wird. Von diesen Meridianen nennt man
wiukührltch einen, und zwar den durch die Kanarische Insel
Ferro gezogenen, den ersten, wodurch die Erde wieder in
die westliche und östliche Halbkugel getheilt wird. Die Ent-
fernung eines Ortes nun vom Aeguator nach Süden oder
Norden, oder die Zahl der Grade des Meridians, vom Aegua-
tor ab gezählt, gibt seine geographische Breite; die Ent-
fernung eines Ortes von dem ersten Meridian gegen Osten
oder Westen heißt seine geographische Länge. Wenn man
also sagt: ein Ort liegt unter dem und dem Grade nördlicher -
oder südlicher Breite, so heißt das: ec liegt so und so viel
Grade nördlich oder südlich vom Aeguator; und wenn man
sagt: er liegt unter dem und dem Grade westlicher oder öst-
licher Länge, so heißt das: er liegt so und so viel Grade
westlich oder östlich vom ersten Meridian ab. Parallel mit
dem Aeguator findet ihr auf den Karlen noch 4 Kreise; die
beiden dem Aeguator am nächsten stehenden heißen die Wen-
dekreise; den nach dem Nordpol zu liegenden berührt die
Sonne an unserm längsten Tage und er heißt der Wende-
kreis des Krebses; den andern berührt sie an unserm kür-
zesten Tage, und er heißt der Wendekreis des Stein bocks.
Der Raum, den beide einschließen, heißt die heiße Zone.
Die beiden anderen Kreise, welche den beiden Polen am nach-
stensind, heißen Polarkreise; und der Raum, der zwi-
schen ihnen und den Wendekreisen liegt, wird die gemäßigte
Zone, und der zwischen jenen und den Polen liegende die
kalte Zone genannt.
Die physische Geographie betrachtet die Erde als
Naturkörper, und sie hat das Land, Wasser, Luft, At-
mosphäre, Klima, Produkte und Menschen zum Gegenstände.
Die Oberfläche der Erde besteht aus Wasser und Land.
Das Land nimmt etwa nur ein Viertel der gesummten
Erdoberfläche ein. Es besteht aus mehreren größeren oder
kleineren Massen, welche entweder verbunden sind, oder ein-
zeln im Meere liegen. Ein Stück Land, welches auf allen
Seiten von Wasser umgeben ist, nennt man Insel; hängt
es auf einer Seite mit dem Lande zusammen, so heißt es
Halbinsel, und Erdzunge, wenn es ganz schmal ist. Die
größeren Massen des im Meer liegenden Landes nennt man
Erd - oder Welttheile, deren man fünf zählt: Europa,
Amerika, Asien, Afrika und Australien. Alles
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Wende- Polen Polen Europa Amerika Asien Afrika Australien
228
Iii. Amerika, dieser erst in neueren Zeiten (1492
durch Columbus) entdeckte, zwischen dem östlichen und west-
lichen großen Ocean liegende Welttheil, hat von allen Welt-
theilen in der Lange die größte Ausdehnung. Es besteht
aus zwei umfangreichen Haupttheilen, Nord - und Süd-
amerika, welche durch die nur 7 Meilen breite Landenge
von Panama verbunden sind. Dem Flächeninhalte nach ist
Amerika nicht sogroß, wie Asten, indem derselbe nur 750000
D. Meilen umfaßt, und unter allen Erdtheilen ist es am
wenigsten bevölkert; es hat nur 50 Millionen Einwohner.
Durch den südlichen Theil des Landes an der Westküste
hin zieht sich ein Gebirge, die Anden, welches das längste
der Erde ist, und nebst 20 Vulkanen mehrere Berge hat,
welche die Höhe von 14 — 23000 Fuß erreichen. Der be-
kannte Berg Tschimborasso liegt auch hier, er ist aber nur
20000 Fuß hoch. Am meisten zeichnet sich Amerika durch
seinen Wafferreichlhum aus. Es finden sich hier die größ-
ten Ströme der Welt: in Südamerika der Amazonenfluß,
der in seinem Laufe 60 Ströme aufnimmt, welche so groß
wie die Donau sind, und nach einem Laufe von über 700
Meilen durch eine 15 Meilen breite Mündung in's Meer
fällt; der Orinoko, der 300 Meilen, und der Parana, der
460 Meilen lang ist; in Nordamerika der Mijststppi, der
eine Länge von 700 Meilen hat, und der Lorenzfluß, der
weniger durch seine Länge, als durch seinen unermeßlichen
Wasserceichthum sich hervorthut. Das Klima Amerika's
umfaßt alle Zonen; und durch den Ueberfluß belebender
Wasseradern entstehen hier die großartigsten Verhältnisse des
Pflanzenwuchses. Es finden sich hier die ausgedehntesten
Urwaldungen der Erde; Bäume bis zur Höhe von 180 Fuß,
Kräuter und Sträucher zur Höhe der Bäume. Die Kokos-
palme und Kakao, Kaffee und Zucker, Indigo, Baumwolle
und die Kartoffel, daneben auch Gold und Silber, viele
Fische, eine Menge von anderen Thieren, unter denen die
Amphibien besonders groß und furchtbar, die vierfüßigen
Thiere aber schwächer sind, machen dse Hauptprodukte des
Landes aus. Die Hauplstaaten Amerikas sind: in Nord-
amerika Grönland, Canada und die vereinigten Staaten;
in dem mittlern Theile Meriko, Centroamerika und die west-
indischen Inseln; in Südamerika Columbien, Peru, Bolivia,
La Plata, Chili, Patagonien, Brasilien. Die Ureinwohner
Amerikas sind die Indianer, welche aber meistens durch die
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Nord amerika Panama Amerika Amerika Südamerika Donau Nordamerika Amerikas Canada Centroamerika Südamerika_Columbien Peru Bolivia La_Plata Patagonien Brasilien Amerikas
S30
da- Wort Gottes gelehret wird, bleibt's nimmer ohne Frucht
auch für die äußeren Lebensverhälmisse, dieweil die Gottse-
tigkeil nicht allein die Verheißung des zukünftigen, sondern
auch dieses Lebens hat; feine Lage ist aber auch sehr gün-
stig; es ist allen anderen Welttheilen nahe, selbst Amerika
nicht zu fern; obwohl nicht, wie die übrigen Erdtheile, bis
zum südlichen Ocean reichend, steht es doch durch seinen
atlantischen Ocean mit allen übrigen Weltmeeren in Verbin-
dung; durch eilte Menge von Küsteneinschnilten ist es leicht
zugänglich; es fehlt ihm nicht an Wasser, noch an Gebir-
gen, «och an fruchtbaren Ebenen, und das gemäßigte Kli-
ma, dessen es sich im Ganzen erfreut, begünstigt den Fleiß
seiner Bewohner, so daß es einen großen Reichthum an
Produkten fast jeder Art besitzt; entbehrt es auch mancher
Voskheile der heißen Zone, fo ist eö dagegen auch ihrer
Nachtheile überhoben. Darum haben wir alle Ursache zu-
frieden zu sein, und Gott zu danken, daß wir grade hier
wohnen.
Europa hängt im Osten mit Asien zusammen, von dem
es nur durch das Uralgebirge geschieden ist, auf den anderen
drei Seiten ist es von großen Meeren umflossen, welche,
indem sie in die tiefen Küsteneinschnilte dringen, verschiedene
Namen bekommen, die ihr auf eurer Karte lesen könnt, denn
die müßt ihr immer zur Hand haben, wenn ihr Geographie
lernen wollt. Die nördlichen Länder sind bespült von dem
nördlichen Eismeere mit dem weißen Meere, der Ostsee mit
dem bottnischen und finnischen Meerbusen, aus welcher man
durch den Sund, den großen und kleinen Belt und das Kat-
tegat in die Nordsee kommt, und aus dieser durch den Ka-
nal in das atlantische Meer, welches Europa mit dem ir-
ländischen, aquitanischen und biskayschen Meere im W. be-
grenzt. Aus diesem führt die Straße von Gibraltar in das
südlich liegende mittelländische Meer mit dem adriatischen, jo-
nischen und ägäischen Meere, aus dem man durch die Dar-
danellen, das Marmormeer, den Bosporus in das schwarze
und asowsche Meer gelangt.
Die Oberfläche Europas begreift zwei verschiedene
Hauptthelle: den nordöstlichen, 100000 Q. M. um-
fassenden, welcher meistens niedrig, aber reich an Frucht-
feldern und Waldungen ist, wiewohl auch Sumpf - und
Sandsteppen vorkommen; er begreift Belgien, die Nieder-
lande, Norddeutschland, Polen, Galizien, Preußen und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europa Asien Ostsee Europa Europas Belgien Norddeutschland Polen Galizien
L32
ga - Saima - Wener - und Bodensee. Ihr sehet also, daß
es weder an Wasser noch Bergen in Europa fehlt 5 aber
auch nicht an vielen Staaten und Städten, welche Beides
wohl zu benutzen wissen. Das werdet ihr erkennen wenn ich
euch eine kurze Beschreibung der einzelnen Länder Eu-
ropas gebe.
1. Wir fangen bei Portugal an, welches an der
äußersten Südwestspitze Europas liegt. Es ist 1700 Q. Mei-
len groß und hat 3,650000 E. Das Klima ist im N. kalt,
im S. mild und angenehm; der Boden ist fruchtbar, und
es gedeihen hier die Südfrüchte: Feigen, Pomeranzen, Oliven,
Citronen, Mandeln, außerdem Wein und Reiß. Die Haupt-
flüffe sind der Minho, Duero, Tajo und Guadiana. Die
Einwohner sind katholischer Religion, und eben nicht sehr thä-
tig. Die Verfassung ist eine constitutionelle Monarchie. Die
vorzüglichsten Städte sind: Lissabon am Tajo mit 275000
E. und Porto am Duero mit 75000 E. 2. Spanien,
welches unmittelbar an Portugal grenzt, bat einen Flächen-
inhalt von 8500 Q. Meilen mit etwa 15 Millionen E. Au-
ßer den Pyrenäen durchziehen das Land viele Gebirge, die
man Sierren nennt (Sierra Morena und Nevada); im
N. ist das Cantabrische Gebirge. Die Hauptflüffe sind:
Ebro, Duero, Tajo, Guadiana, Guadalquivir. Das Klima
ist im S. und O. völlig warm, so daß auch hier die Süd-
früchte gedeihen, im Innern ist die Luft rauh und trocken.
Spanien zeichnet sich durch seine Schafzucht aus; man fin-
det hier aber auch schöne Pferde, viele Seide, Wein, Baumöl
und Quecksilber. Die herrschende Religion ist die katholische.
Die Spanier sind stolz, leidenschaftlich und träge, daher das
schöne Land nur dürftig angebaut ist. Die Verfassung ist
eine constitutionelle Monarchie, und des Streitens und der
Unruhe um die Verfassung ist Viel im Lande. Das Land
ist in viele Provinzen getheilt, welche oft den Namen von
Königreichen haben. Die vorzüglichsten Städte sind: Ma-
drid mit 120000 E., Barcelona mit 140000 E., Sevilla
mit 95000 E., Valencia mit 80000 E., Cadir mit 75000 E.,
Saragossa mit 50000 E. 3. Frankreich mit einem Flä-
cheninhalte von 10000 Q. Meilen und 35 Mill. E. Fast
die Hälfte Frankreichs ist eine höchst fruchtbare Tiefebe-
ne; von N. O. zieht sich eine Gebirgskette nach S. W.
hin, welche von den Ardennen, den Vogesen, dem Jura,
den Sevennen und den Pyrenäen gebildet wird. Die Haupt-
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Extrahierte Personennamen: Wener
Extrahierte Ortsnamen: Europa Portugal Europas Lissabon Spanien Portugal Nevada Cantabrische Guadiana Barcelona Sevilla Valencia Saragossa Frankreich Frankreichs