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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 35

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums, 35 Nun riefen ihn 773 Verwickelungen mit den Langobarden nach Italien. Er hatte auf Betreiben seiner Mutter des Desiderius Tochter geheiratet, aber nach einjähriger Ehe verstoßen. Darüber erbittert wollte Desiderius Papst Hadrian I. zwingen, die unmündigen Söhne Karlmanns, dessen Witwe zu ihm geflüchtet war, zu Königen zu salben. Auf Hadrians Hilferuf eilte Karl herbei, eroberte Pavia, nahm Desiderius gefangen und schickte ihn in ein Kloster, erneuerte den Bund mit dem Papst und nahm den Titel „König der Langobarden“ an (774). Indem Karl seinen Sohn Pippin zum König von Italien ernannte, ließ er dem Reiche eine gewisse Selbständigkeit; indessen bürgerten sich fränkische Einrichtungen bald ein. Ein infolge des langobardischen Krieges ausgebrochener Aufstand der Sachsen bewog Karl zu einem neuen Kriege, dessen Ziel ihre völlige Unterwerfung und Bekehrung war. Wiederholte Siege ermöglichten ihm (777) die Abhaltung eines Reichstages in Paderborn, wo sich die Sachsen massenhaft taufen lassen mußten. Gesandte des gegen seinen Herrn, den Chalifen von Cordoba, empörten Statthalters von Barcelona und Gerona, die hier erschienen, veranlaßten Karl 778 zu einem Zuge nach Spanien; er endete mit einem Mißerfolge, der Vernichtung der Nachhut des Heeres in den Pyrenäen, — unter den Toten befand sich Hruodland (Roland), der Held der Sage von der Schlacht bei Roncesvalles —; erst in späteren Kämpfen wurde der Landstrich s. der Pyrenäen unterworfen und die spanische Mark eingerichtet. Die Nachricht von Karls Unfall reizte die Sachsen zu einem neuen Aufstande, an dessen Spitze der Westfale Widukind, vielleicht schon früher die Seele aller Kämpfe, trat. Aber neue Siege Karls schmetterten die Empörung nieder; nun wurde die fränkische Verfassung eingeführt; blutige Vergeltung traf die Abtrünnigen. Das bewog die Sachsen zu einem neuen Verzweiflungskampfe; zur Heeresfolge gegen die Sorben aufgeboten, vernichteten sie ein fränkisches Heer am Süntel. Zornerfüllt eilte Karl herbei, ließ zu Verden a. d. Aller, wie es heißt, 4500 Aufständische an einem Tage enthaupten — Widukind war zu den 3*

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 35

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums. 35 Nun riefen ihn 773 Verwickelungen mit den Langobarden nach Italien. Er hatte auf Betreiben seiner Hutter des Desiderius Tochter geheiratet, aber nach einjähriger Ehe verstoßen. Darüber erbittert wollte Desiderius Papst Hadrian I. zwingen, die unmündigen Söhne Karlmanns, dessen Witwe zu ihm geflüchtet war, zu Königen zu salben. Auf Hadrians Hilferuf eilte Karl herbei, eroberte Pavia, nahm Desiderius gefangen und schickte ihn in ein Kloster, erneuerte den Bund mit dem Papst und nahm den Titel „König der Langobarden61 an (774). Indem Karl seinen Sohn Pippin zum König von Italien ernannte, ließ er dem Reiche eine gewisse Selbständigkeit; indessen bürgerten sich fränkische Einrichtungen bald ein. Ein infolge des langobardischen Krieges ausgebrochener Aufstand der Sachsen bewog Karl zu einem neuen Kriege, dessen Ziel ihre völlige Unterwerfung und Bekehrung war. Wiederholte Siege ermöglichten ihm (777) die Abhaltung eines Reichstages in Paderborn, wo sich die Sachsen massenhaft taufen lassen mußten. Gesandte des gegen seinen Herrn, den Ghalisen von Cordoba, empörten Statthalters von Barcelona und G-erona, die hier erschienen, veranlaßten Karl 778 zu einem Zuge nach Spanien; er endete mit einem Mißerfolge, der Vernichtung der Nachhut des Heeres in den Pyrenäen, — unter den Toten befand sich Hruodland (Roland), der Held der Sage von der Schlacht bei Roncesvalles —; erst in späteren Kämpfen wurde der Landstrich s. der Pyrenäen unterworfen und die spanische Mark eingerichtet. Die Nachricht von Karls Unfall reizte die Sachsen zu einem neuen Aufstande, an dessen Spitze der Westfale Widukind, vielleicht schon früher die Seele aller Kämpfe^ trat. Aber neue Siege Karls schmetterten die Empörung nieder ; wurde die fränkische Verfassung eingeführt; blutigö Vergeltung traf die Abtrünnigen. Das bewog die Sachsen zu einem neuen Verzweiflungskampfe; zur Heeresfolge gegen die Sorben aufgeboten, vernichteten sie ein fränkisches Heer am Süntel. Zornerfüllt eilte Karl herbei, ließ zu Verden a. d. Aller, wie es heißt, 4500 Aufständische an einem Tage enthaupten — Widukind war zu den 3*

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 34

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
34 Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. ihn in ein Kloster, erneuerte den Bund mit dem Papste und nahm die Titel „König der Langobarden“ und „Patricius der Römer“ an (774). Erhebungen der Herzoge von Priaul und Benevent machten späterhin noch mehrere Feldzüge nötig. Indem Karl seinen Sohn Pippin zum Könige von Italien ernannte, liefs er dem Reiche eine gewisse Selbständigkeit; indessen bürgerten sich fränkische Einrichtungen bald ein. Ein infolge des langobardischen Krieges ausgebrochener Auf- stand der Sachsen bewog Karl (775) zu einem neuen Kriege, dessen Ziel ihre völlige Unterwerfung und Bekehrung war. Wieder- holte Siege ermöglichten ihm (777) die Abhaltung eines Reichs- tages in Paderborn, wo sich die Sachsen massenhaft taufen lassen mufsten. Gesandte des gegen seinen Herrn, den Chalifen von Cordoba, empörten Statthalters von Barcelona und Gerona, die hier er- schienen, veranlafsten Karl 778 zu einem Zuge nach Spanien; er endete mit einem Mifserfolge, der Vernichtung der Nachhut des Heeres in den Pyrenäen, — unter den Toten befand sich Hruodland (Roland), der Held der Sage von der Schlacht bei Roncesvalles —; erst in späteren Kämpfen wurde der Landstrich s. der Pyrenäen unterworfen und die spanische Mark ein- gerichtet. Die Nachricht von Karls Unfall reizte die Sachsen zu einem neuen Aufstande, an dessen Spitze der Westfale Widukind, viel- leicht schon früher die Seele aller Kämpfe, trat. Aber neue Siege Karls schmetterten die Empörung nieder; nun wurde die frän- kische Verfassung eingeführt; blutige Vergeltung traf die Ab- trünnigen. Das bewog die Sachsen zu einem neuen Verzweif- lungskampfe; zur Heeresfolge gegen die Sorben aufgeboten, ver- nichteten sie ein fränkisches Heer am Süntel. Zornerfüllt eilte Karl herbei, liefs zu Verden a. d. Aller, wie es heifst, 4500 Auf- ständische an einem Tage enthaupten — Widukind war zu den Dänen entflohen — und schlug die Sachsen bei Detmold und an der Hase vollständig (783). Widukind verzweifelte an weiterem Widerstande und liefs sich zu Attigny taufen (785). Jetzt war die Kraft des Volkes gebrochen; aber noch bis 804 zuckten Auf- stände empor und machten wiederholte Feldzüge nötig.

4. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 1

1885 - Düsseldorf : Schwann
1. Die alten Deutschen. 1. Erstes Austinen derselben. Mm das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord-und Ostsee her die Cimberu und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Bolksstämme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutscheu mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Acute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen „Römer. Zum Schutz gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Bnrg nach der andern auffuhren. Aus diesen Burgen entstanden nachher schone deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w. 2. Volk und Bitten. Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Über die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern - Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg. Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer ober auf die Jagd ans. Drohte dem Laube aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hos zu Hof der Aufruf, und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt; nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Ge' folge an.

5. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 6

1885 - Düsseldorf : Schwann
— 6 — joche befreit. Zum bleibenden Andenken an die Hermannsschlacht haben die Teutschen dem wackeren Helden im Teutoburger Walde ein herrliches Denkmal gesetzt. Wie hieß der römische Kaiser zur Zeit der Geburt Christi? Wie tourbeit damals die Deutschen von den Römern behandelt? Wer ist der Befreier der Deutschen? Wo und wann kam es zwischen den Deutschen und Römern zur Schlacht? Was haben die Deutschen zum Danke für ihre Befreiung gethan? f 3. Chlodwig. Von bcn oiclen deutschen Völkerstämmen gelangten die Fr au-ken zur höchsten Macht. Sie wohnten in dem heutigen Frankreich und gehorchten mehreren Fürsten. Da stand um 500 u. Chr. ein Fürst auf, mit Namen Chlodwig. Er unterwarf alle fränkischen Fürsten und nannte sich König der Franken. Er war noch Heide, aber feine Gemahlin Chlotilde war eine fromme Christin. Sie bat ihren Gemahl oft unter heißen Thränen, daß er sich doch zum Christentum bekehren möge. Auch flehte sie zu Gott um Erleuchtung und Beistand für ihn. Da hatte Chlobwig im I. 496 einen heißen Kampf mit beit Alemannen vor Zülpich zu bestehen. Mitten int Gewühl der Schlacht rief er mit lauter Stimme zum Hintntel: „Gott der Christen! wenn du mir den Sieg verleihst, so will ich an bich glauben und mich taufen lassen". Er blieb Sieger und ließ sich dann durch den Bischof von Rheims unterrichten und taufen. Seine Nachfolger waren nicht so kräftige und tüchtige Regenten, als er. Deshalb verloren sie die Königswürde, und die Karolinger gelangten zur Herrschaft im Frankenreiche. Welcher beutfchc Volksstamm tourbe der mächtigste? Wie hieß ihr mächtigster König? Erzähle die Bekehrung Chlodwigs zum Christentume!

6. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 4

1885 - Düsseldorf : Schwann
— 4 2. Ne Hermannsschlacht. (9 71. Chr.) Die Kampfe zwischen den Römern und Deutschen dauerten fort. Der Kaiser Auguftus wollte sich ganz Deutschland unterwerfen. Er schickte deshalb seinen Statthalter Varus nach Deutschland. Barns suchte die Deutschen anfangs durch Geschenke und Schmeichelreden zu gewinnen. Dies gelang ihm mich bei vielen. Da fing er eine'strenge Regierung an. Die Deutschen mußten sich nach römischen Gesetzen richten lassen. Sie hatten drückende Abgaben zu bezahlen; ja zuletzt ließ er sie sogar mit Ruten peitschen. Das empörte die stolzen und freien Deutschen. Im Stillen schworen sie Rache. In dem heutigen Westfalen lebten die Cherusker, ein tapferer deutscher Volksstamm. Unter diesem Volke war ein stattlicher Jüngling, mit Namen Hermann oder Armin ins. Er war ein Fürstensohn, von schönem, großem Wnchs, untadelhaft von Sitten, ein gewaltiger Held, begeistert von glühender Vaterlandsliebe. Bei den Römern hotte er die römische Kriegskunst kennen gelernt. Sein Herz blutete, als er die deutschen Brüder so unter römischem Joche schmachten sah. Im Stillen versammelte er daher zur Nachtzeit die deutschen Stämme in einem Walde, und hier schwuren alle, die Römer aus dem Lande zu treiben. An der Weser wurde ein Aufstand veranlaßt; Varns zog mit drei Legionen bis in die Wildnisse des Teutoburger Waldes. Hier fand 9 n. Chr. die Schlacht statt. Anhaltender Regen hatte den sumpfigen Boden unwegsam gemacht, die Flüsse waren zu reißenden Strömen angewachsen und der Sturm heulte in den Wipfeln der hohen Eichen. Da plötzlich erscholl von den Bergen das fürchterliche Kriegsgeschrei der Deutschen. Den Römern wurde es unheimlich und angst. Von allen Seiten wurden sie von einem schrecklichen Hagel von Steinen, Baumstämmen, Pfeilen und Lanzen überschüttet. Entrinnen war unmöglich. Ihre schwere Rüstung, der fumpfige Boden, die Regengüffe, der Stein-und Pfeilhagel gestatteten ihnen kaum einige Schritte von der Stelle zu weichen. Fast das ganze Heer wurde vernichtet. Varus stürzte sich aus Verzweiflung selbst in sein Schwert. Der Kaiser

7. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 109

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
109 trachtete das ganze Land zwischen dem Rhein und der We- ser schon als römisches Eigenthum, und verfuhr gegen die Deutschen mit der größten Anmaßung. Da erwog in seinem Herzen die deutsche Gefahr ein edler Deutscher, aus dem Stamme der Cherusker, Namens Hermann oder Arminius. Er hatte die Römer genugsam kennen gelernt, denn er war selbst in Rom als Knabe und Jüngling gewesen. Erfüllt mit Haß und Verachtung gegen sie, erschien es ihm uner- träglich, daß die Deutschen das Joch eines fremden Volks von so verdorbenen Sitten tragen sollten. Ueberall suchte er in feuriger Rede seine Gesinnung den deutschen Fürsten und Völkern mitzutheilen, und eö gelang ihm, einen großen Bund zur Vertilgung der Römer zu stiften. Ein entferntes Volk mußte einen Aufstand erregen; Varus eilte mit seinen Hee- ren dahin; aber unterweges in den Wildnissen des Teuto- burger Waldes, in der Gegend von Paderborn, stürzten un- ter dem Sausen des Sturmwindes, unter den Strömen des Regens von allen Höhen und aus allen Schluchten die Deutschen über die auf dem durchnäßten Boden dahin keu- chenden Römer her; und obgleich diese sich mehrere Make zur Wehre zu setzen suchten, so verfolgten sie die Deutschen doch mit einem solchen Ungestüm, daß es nur einzelnen Rö- mern gelang zu entkommen, um ihren Landsleuten die Nach- richt von dem Untergange des einst so mächtigen Heeres zu bringen. Varus stürzte sich aus Verzweiflung in sein Schwert; und als der Kaiser Augustus die Kunde von der furchtba- ren Niederlage erhielt, rief er: «Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder ! » und ließ sich aus Trauer Haare und Bart wachsen. Hermann starb in einem bürgerlichen Kriege der Cherusker durch die Hand seiner Gegner, aber alö Retter der deutschen Freiheit ist er durch alle Jah/hun- derte gepriesen worden, und kein deutsches Herz soll ihn je vergessen. Die Deutschen behaupteten nach seinem Tode ihre Freiheit; ja es waren deutsche Völkerschaften, die Heruler und Rugier, welche im fünften Jahrhunderte nach Rom selbst vordrangen, den letzten römischen Kaiser absetzten und ihren Fürsten, den Odoaker, zum Könige von Rom machten. §. 7. Das deutsche Kaiserreich. Von der Mitte des vierten Jahrhunderts n. Chr. G- an bis ins achte Jahrhundert hinein ist in ganz Europa eine große Bewegung und gewaltiges Treiben unter den Völkern gewesen, das unter dem Namen der großen Völker-

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 109

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
109 trachtete das ganze Land zwischen dem Rhein und der Weser schon als römisches Eigenthum, und verfuhr gegen die Deut- schen mit der größten Anmaßung. Da erwog in seinem terzen die deutsche Gefahr ein edler Deutscher, aus dem lamme der Cherusker, Namens Hermann oder Arminius. Er hatte die Römer genugsam kennen gelernt, denn er war selbst in Rom als Knabe und Jüngling gewesen. Erfüllt mit Haß und Verachtung gegen sie, erschien es ihm uner- träglich, daß die Deutschen das Joch eines fremden Volks von so verdorbenen Sitten tragen sollten. Ueberall suchte er in feuriger Rede seine Gesinnung den deutschen Fürsten und Völkern mitzutheilen, und es gelang ihm, einen großen Bund zur Vertilgung der Römer zu stiften. Ein entferntes Volk mußte einen Äufstaud erregen; Varus eilte mit seinen Hee- ren dahin; aber unterwegs in den Wildnissen des Teutobur- ger Waldes, in der Gegend von Paderborn, stürzten unter dem Sausen des Sturmwindes, unter dem Strömen des Re- gens von allen Höhen und aus allen Schluchten die Deut- schen über die auf dem durchnäßten Boden dahin keuchenden Römer her; und obgleich diese sich mehrere Male zur Wehre zu setzen suchten, so verfolgten sie die Deutschen doch mit einem solchen Ungestüm, daß es nur einzelnen Römern ge- lang, zu entkommen, um ihren Landsleuten die Nachricht von dem Untergange des einst so mächtigen Heeres zu brin- gen. Varus stürzte sich aus Verzweiflung in sein Schwert; und als der Kaiser Augustus die Kunde von der furchtbaren Niederlage erhielt, rief er: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" und ließ sich aus Trauer Haare und Bart wachsen. Hermann starb in einem bürgerlichen Kriege der Cherusker durch die Hand seiner Gegner, aber als Ret- ter der deutschen Freiheit ist er durch alle Jahrhunderte ge- priesen worden, und kein deutsches Herz soll ihn je verges- sen. Die Deutschen behaupteten nach seinem Tode ihre Frei- heit; ja es waren deutsche Völkerschaften, die Heruler und Rugier, welche im fünften Jahrhunderte nach Rom selbst vordrangen, den letzten römischen Kaiser absetzten und ihre« Fürsten, den Odoaker, zum Könige von Rom machten. §. 7. Das deutsche Kaiserreich. Von der Mitte des vierten Jahrhunderts n. Chr. G. an bis ins achte Jahrhundert hinein ist in ganz Europa eine große Bewegung und gewaltiges Treiben unter den Völkern gewesen, das unter dem Namen der großen V ölker- _ ,

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 35

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das frnkische Reich und die Erneuerung des abendlndischen Kaisertums. 35 Nun riefen ihn 773 Verwickelungen mit den Langobarden nach Italien. Er hatte auf Betreiben seiner Mutter des Desiderius Tochter geheiratet, aber nach einjhriger Ehe verstoen. Darber erbittert wollte Desiderius Papst Hadrian I. zwingen, die unmndigen Shne Karlmanns, dessen Witwe zu ihm geflchtet war, zu Knigen zu salben. Auf Hadrians Hilferuf eilte Karl herbei, eroberte Pavia, nahm Desiderius gefangen und schickte ihn in ein Kloster, erneuerte den Bund mit dem Papst und nahm den Titel König der Langobarden" an (774). Indem Karl seinen Sohn Pippin zum König von Italien ernannte, lie er dem Reiche eine gewisse Selbstndigkeit; indessen brgerten sich frnkische Einrichtungen bald ein. Ein infolge des langobardischen Krieges ausgebrochener Aufstand der Sachsen bewog Karl zu einem neuen Kriege, dessen Ziel ihre vllige Unterwerfung und Bekehrung war. Wiederholte Siege ermglichten ihm (777) die Abhaltung eines Reichstages in Paderborn, wo sich die Sachsen massenhaft taufen lassen muten. Gesandte des gegen seinen Herrn, den Chalifen von Crdoba, emprten Statthalters von Barcelona und Gero na, die hier erschienen, veranlagten Karl 778 zu einem Zuge nach Spanien; er endete mit einem Mierfolge, der Vernichtung der Nachhut des Heeres in den Pyrenen, unter den Toten befand sich Hruodland (Roland), der Held der Sage von der Schlacht bei Roncesvalles ; erst in spteren .Kmpfen wurde der Landstrich s. der Pyrenen unterworfen und die spanische Mark eingerichtet. Die Nachricht von Karls Unfall reizte die Sachsen zu einem neuen Aufstande, an dessen Spitze der Westfale Widukind, vielleicht schon frher die Seele aller Kmpfe, trat. Aber neue Siege Karls schmetterten die Emprung nieder; nun wurde die frnkische Verfassung eingefhrt; blutige Vergeltung traf die Abtrnnigen. Das bewog die Sachsen zu einem neuen Verzweiflungskampfe; zur Heeresfolge gegen die Sorben aufgeboten, vernichteten sie ein frnkisches Heer am Sntel. Zornerfllt eilte Karl herbei, lie zu Verden a. d. Aller, wie es heit, 4500 Aufstndische an einem Tage enthaupten Widukind war zu den 3*
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