Naturgeschichte.
A. Der menschliche Körper.
1. Kaukasier, weiß.
2. Mongole, gelb. 8. Äthiopier, schwarz.
4. Indianer, rot.
Der menschliche Körper zerfällt in drei Hauptteile: Kopf,
Rumpf und Glieder. Am Kopfe unterscheidet man Schädel
und Gesicht, am Rumpfe Hals, Brust und Bauch; die
Glieder heißen Arme und Beine. Am Kopfe befinden sich die
meisten Sinneswerkzeuge. Der Rumpf enthält die vorzüg-
lichsten Ernährungs- und Verdauungsorgane. Die Glie-
der endlich sind die wichtigsten Fortbewegungswerkzeuge.
a. Knochen. Das feste Knochengerippe (Skelett), aus mehr 5- Maiaye, schwär,braun,
als 200 Knochen bestehend, macht beinahe 1/8 vom Gewichte des ganzen Körpers aus
und dient teils zur Stütze, teils zum Schutze edler Teile. Die Röhrenknochen sind
lang, rund, hohl und mit Mark angefüllt, die schalenförmig gebogenen Knochen
dagegen flach und platt. Die unregelmäßigen Knochen haben sehr verschiedene
Gestalt. Alle Knochen sind auswendig mit der dünnen, festen Be in haut umgeben.
Die weichen Knorpel an den Enden der mit einander verbundenen Knochen (Gelenke)
werden von einer Kapsel eingeschlossen und durch starke, geschmeidige Bänder, die
Sehnen oder Flechsen, zusammengehalten.
Am Kopfe unterscheidet man den Schädel (Fig. 6) und das Gesicht. Der
fast runde Schädel bildet eine Höhle, in der das Gehirn liegt. Er ist aus dünnen,
platten Knochen gebildet, die größtenteils durch zackige Nähte
mit einander verbunden sind, und besteht aus dem Stirn-,
Scheitelbein, Hinterhaupte und den Schlafbeinen.
Das Gesicht enthältdas Nasenbein, diethränenbeine,
worin die Augen sich befinden, und die Wangenbeine mit
den beiden Kiefern oder Kinnladen, worin die 32 Zähne
stecken. Der Mensch hat 8 Schneide-, 4 Eck- und 20 Backen-
zähne (y-jttt)* Der im Gaumen steckende Teil eines
Zahnes heißt Zahnwurzel, der obere Zahnkrone. Die gjß 6
Krone wird von dem Zahnschmelz umgeben. Der Zahn- i. Stirnbeins 2. Scheitelbein,
nerv ernährt den Zahn. Öftere Reinigung der Zähne ist Zzb!i?unj> ¿t&Ks
nötig. Schneller Wechsel zwischen warmen und kalten Spei- jj- Aanbein^ % ^Jochbein
sen und Getränken schadet den Zähnen. 10. Hinterhauptbein.
Der Rumpf wird durch Wirbelsäule (Fig. 7k) oder Rückgrat, Brust-
knochens) und Becken (g) gebildet. Die Wirbelsäule besteht aus 24 hohlen Wirbel-
knochen, die mit Rückenmark angefüllt sind. Die 7 obersten Wirbel heißen Hals-
(h), die 12 folgenden Brust- und die 5 untersten Lendenwirbel. Zwischen den
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einzelnen Wirbelknochen liegen Knorpelscheiben, durch welche eine Beugung der Wir-
belsäule möglich wird. An den 12 Brustwirbeln sitzen die Rippen (1), welche die
Brust einschließen. Die 7 oberen Rippenpaare (wahre) sind lang und vorn mit dem
Brustbeine verbunden. Die 5 unteren Paare hängen vorn nicht zusammen und
heißen falsche Rippen. Das Becken (g) ist am untern Ende des Rückgrats und
wird aus den Hüft- und Beckenknochen zusammengesetzt.
Man unterscheidet obere und untere Gliedmaßen. Die obern bestehen aus
dem Schlüsselbein (Ir), Schulterblatt (1), Oberarm (m), Unterarm felle (n)
Kleinfinger- — Speiche (o) Daumenseite^ und der Hand, aus Handwurzel (8
Knochen p), Mittelhand (5 Knochen r) und Fingerknochen (s). Vier Finger
sind je 3-, der Daumen 2knochig. — Zu den unteren Gliedmaßen gehören Ober-
schenkel (t), Unterschenkel (Schien-(u) und Wadenbein (v), die Kniescheibe (^v),
der Fuß mit Fersenbein (x), Fußwurzel (7 Knochen z), Mittelfuß (5 Knochen
aa) und Zehen, welche wie die Finger zusammengesetzt sind (dp).
h b. Muskeln. Die Knochen sind mit
mehr als 500 Muskeln (Fleisch) beklei-
det, welche aus vielen feinen, elastischen
Fasern bestehen, die durch Verkürzung
oderverlängerung alle Bewegungen des
Körpers hervorbringen. In der Mitte
sind die Muskeln gewöhnlich dicker. An
den Enden verdünnen sie sich zu weißen,
sehr zähen Sehnen oder sehnigen Häu-
ten, die an den Knochen angewachsen sind.
Die Muskeln werden von den Nerven
und feinen Blutgefäßen durchzogen, die beide
ein Zusammenziehen und Ausdehnen dersel-
den möglich machen. Ist ein Muskel mit
seinen Enden an zwei verschiedenen Knochen
angewachsen, so bewirkt seine Verkürzung
oder Verlängerung eine Bewegung dersel-
den (Beuger, Strecker). Die Muskeln der
willkürlichen Bewegung, die also beim
Gehen, Stehen, Laufen, Sitzen, Springen,
Essen, Trinken u. s. w. thätig sind, liegen
dicht unter der Haut und sind durch starke
Sehnen mit den Knochen verbunden. Die
Muskeln der unwillkürlichen Bewe-
gung, beim Umlauf des Blutes, bei den
verschiedenen Absonderungen und Auslee-
rungen thätig, befinden sich mehr im Innern
des Körpers.' Gute Ernährung und Turnen
kräftigt besonders die Muskeln.
c. Verdaitttnst. Verdauungswcrk-
zeuge (Fig. 8.) sind die Mundhöhle
mit der Zunge (Fig. 8. 1), Schlund-
kopf (2)mitspeiseröhre (6), Magen
(10), Gedärme(19—25), Leber (14)
und Milz (18). Die Speisen werden
im Munde von den Zähnen zermalmt,
mit Speichel erweicht und durch den
Schlund (2) und die Speiseröhre (6) in den Magen (10) geführt. — Dies ist
ein aus mehreren Häuten gebildeter Beutel Er liegt dicht unter dem Zwerchfelle
(7), einer starken Haut, welche die Brust- von der Bauchhöhle scheidet, ein wenig nach
6'g. i.
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TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
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Willen im Gehirn statt und wird von da nach irgend einem Körperteile durch die
Bewegungsnerven fortgeleitet, so bewegt sich dieser Körperteil. Wird ein Reiz
durch die Außenwelt hervorgebracht und durch die Empfindungsnerven nach dem
Gehirn fortgeleitet, so fühlen oder empfinden wir etwas. — Durch die 5 Sinne steht
die Seele mit der sie umgebenden Welt in Verbindung.
Das Gesicht, der edelste Sinn, hat zum Werkzeuge das Auge. Die Augen liegen
in tiefen, mit starken Knochen geschützten Höhlen. Äußere Teile sind Augenbrauen
und Augenlider mit Wimpern. Sie schützen das Auge vor demeindringen fremder
Körper. Aus einer Drüse im äußern
Augenwinkel wird die Thränenfeuch-
tigkeit ausgesondert. Innere Augen-
teüe sind der kugelförmige Augapfel
(Fig. 10). Er besteht aus drei Haut-
schichten. Die äußerste, dickste und
vorndurchsichtige heißt Hornhaut(ä).
Dahinter liegt die farbige Regen-
bogenhaut oder Iris (1), die in der
Mitte eine kleine Öffnung hat, welche
der Augenstern oder die Pupille
(Kindlein) heißt (m). Hinter dieser
Öffnung, die schwarz zu sein scheint,
und in der sich das, was wir sehen, ab-
spiegelt, liegt die Krystalllinse (p).
Im gesunden Zustande kann sie sich
wölben und verflachen. Verliert sie
erstere Eigenschaft, so wird das Auge
weit-, im andern Falle kurzsichtig. Die dritte Hautschicht ist die Netzhaut (t), von
welcher aus der Sehnerv (a) ins Gehirn geht. Vordere (n) und hintere Augen-
kammer (o) sind mit einer wässrigen Flüssigkeit angefüllt. Die von einem Gegen-
stände ausgehenden Lichtstrahlen fallen durch Hornhaut, Pupille, Augenwasser, Kry-
stalllinse auf die Netzhaut. Ist die Netzhaut gegen die Lichteindrücke unempfänglich,
so heißt diese unheilbare Krankheit der schwarze Star. Undurchsichtigkeit der Kry-
stalllinse erzeugt den grauen Star. Zu grelles, schwaches, flackerndes Licht, zu
nahes Sehen ist dem Auge schädlich.
Das Organ des Gehörsinns ist das Ohr. Fig. 11. Es hat 3 Teile.
Das äußere Ohr besteht aus Ohrmuschel
(Fig. 11. a) und Gehörgang (b) mit den das Ohren-
schmalz absondernden Drüsen. — Das mittlere
Ohr,die Paukenhöhle(e),istdurchdas Trommel-
fell von dem Gehörgange getrennt. In ihr liegen
3 Gehörknöchelchen: Hammer (ä), Amboß (s) und
Steigbügel (k), so genannt, weil sie Ähnlichkeit mit
diesen Gegenständen haben. Sie ist durch die
eustachische Röhre mit der Mundhöhle verbunden.
Das innere Ohr ist ebenfalls eine Höhle (Laby-
rinth) mit einer wässrigen Flüssigkeit angefüllt und
besteht aus Vorhof, Schnecke (g) und drei Bo-
gengängen (h). Hier breiten sich die aus dem Ge-
hirn kommenden Gehörnerven (i) aus. Die Schall-
wellen werden von der Ohrmuschel aufgefangen,
Fig. 1»
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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durch das Trommelfell und die Gehörknöchelchen bis zum Labyrinlh fortgeleitet, wo
sie auf den Nerv wirken. Unreinlichkeit, Erkältung der inneren Teile des Ohres
schwächen das Gehör.
Das Organ des Geruchsinnes ist die Nase, eine aus Knochen und Knorpeln be-
stehende, durch eine Scheidewand in zwei Teile geschiedene Höhle. Im Innern der-
selben ist eine Schleimhaut, in welcher sich die Riechnerven verzweigen. Wenn
äußerst feine Teilchen eines Körpers auf diese Nerven einwirken, was nur beim Ein-
atmen geschehen kann, so riechen wir.
Das Organ des Geschmackssinnes ist die Zunge, ein sehr beweglicher Muskel
im Munde. Sie ist mit kleinen Wärzchen bedeckt, in welche die Spitzen und Öffnungen
der Geschmacksnerven münden. Wir schmecken nur dann, wenn Stoffe in flüssigem
Zustande mit diesen Wärzchen in Berührung kommen. Die Speicheldrüsen son-
dern den zur Auflösung und Verdauung der Speisen nötigen Speichel ab.
Das Organ des Gefühlssinnes endlich ist die aus drei Schichten bestehende Haut.
Die Ober- oder Hornhaut ist unempfindlich. Darunter liegt die bei den einzelnen
Menschenrassen verschieden gefärbte Schleim- und unter dieser die dicke Lederhaut.
In derselben befinden sich die Schweißdrüsen und die Wurzeln der Haare und
Nägel. Die Haare sind feine, röhrenförmige Gewächse, mit einer Feuchtigkeit an-
gefüllt. Vertrocknet diese, so werden die Haare grau. Sie fallen aus, wenn die
Haarwurzeln krank sind. Die Nägel bestehen aus horuartiger Masse. Abhärtung
der Haut durch häufige kalte Waschungen und Baden ist ratsam.
8. Das Tierreich.
§ 1. Säugetiere. Der gemeine türkische Affe oder Magot, den Bären- und
Kamelführer oft zu uns bringen, kommt schon bei Gibraltar vor. Er ist schmächtig,
langbeinig, hat an den Vordergliedern Hände, an den Hintergliedern Greiffüße, einen
ziemlich langen Schwanz oder gar keinen, Backentaschen und nackte Gesäßschwielen.
Er wird über x/2 m hoch und ist gelbbraun behaart, das Gesicht kahl. In seiner
Heimat hält er sich am liebsten auf Bäumen auf, frißt Früchte, Insekten, andere kleine
Tiere und ist sehr schlau, listig und nachahmungssüchtig.
Auch der rotbraune, ungeschwänzte, Iv, m hohe Orang-Utang (Waldmensch —
warum?) auf Borneo, der schwarze Schimpanse, der Pavian in Afrika mit hundeähn-
lichem Kopf, der schwarze Brüllaffe mit bärtigem Kinn in Amerika sind Affen. Meer-
katzen mit Wickelschwanz leben in der neuen Welt.
2. Die gemeine Fledermaus, von der Größe und Farbe der Hausmaus, lebt bei
uns. Vermöge ihrer nackten Flughäute, welche sich zwischen den Rumpfseiten, den
langen Fingern der Vorderfüße (mit Ausnahme des Daumens) und den Beinen be-
finden, kann sie flattern. Die Ohrmuscheln mit sehr feinem Gefühl sind so lang wie
der Kopf. Sie kaun mit Hilfe derselben das Abprallen der durch ihren Flug bewegten
Luft von festen Körpern wahrnehmen und diesen ausweichen. Am Tage hängt sie
kopfabwärts an dunkeln Orten, in der Dämmerung aber sucht sie ihre Nahrung, die
in einer großen Menge schädlicher Insekten besteht, weshalb sie zu schonen ist. Im
Winter hält sie Winterschlaf.
Fledermäuse sind auch: die langohrige Fledermaus mit sehr langen Ohren, der
fliegende Hund auf den Sunda-Jnseln mit hundeähnlichem Kopf.
3. Der Haushund hat langgestreckten Körper, dünne, hohe Beine, kleinen, läng-
lichen Kopf mit hervortretender, unbehaarter, feuchter Nase (scharfer Geruch) und
glatter Zunge. Am Maule stehen lange Spürhaare. Das Gebiß ist sehr stark mit
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stelb und schwarz gefiederte Wiedehopf mit aufrichtbarer Federkrone, die kleinen Kolibris
m der heißen Zone. f. Spaltschnäbler (kurzen, breiten, weit gespaltenen Schnabel):
die Ranch schwalbe mit rötlicher, die Hausschwalbe mit weißer Kehle.
4. Die Haustaube ist ein sehr beliebter Hausvogel und verschiedenartig ge-
fiedert. Ihr Oberschnabel ist in der Nähe der Wurzel mit einer fleischigen Haut über-
zogen, in der vorn die mit einer Knorpelschuppe bedeckten Nasenlöcher liegen. Die
Füße, an deren langen Zehen (die sämtlich in gleicher Höhe stehen) ohne Bindehaut
(Spaltfüße) stumpfe Nägel sitzen, sind kurz, die Flügel lang und spitz. Die Jungen,
für welche sie große Liebe hat, sind Nesthocker. Sie füttert sie zuerst mit im Kropfe
erweichten Körnern.
Tauben sind die schnelle Brief-, die oben blaugraue Holz-, die Wandertaube
in Amerika.
5. Das Haushuhn lebt fast nur auf dem Erdboden; die kurzen Flügel können
den plumpen Körper kaum ertragen. Der Schnabel ist kurz und gewölbt, der Ober-
schnabel etwas übergreifend, das Gefieder verschieden, bei den Männchen oft sehr
schön. An Kopf und Unterschnabel befinden sich rote Fleischlappen. Die 3 Vorder-
zehen sind am Grunde durch eine schmale Haut verbunden, die Hinterzehe steht höher
(Sitzsüße). Es trinkt schöpfend. Eier und Fleisch geben eine gesunde Nahrung. Die
Jungen sind Nestflüchter.
Hühnerarlige Hausvögel sind: das weiß
punktierte Perlhuhn, der Truthahn oder Puter
mit langer, roter Kehlhaut, der prächtig gefiederte
Pfau, der rote Gold- und weiße Silberfasan. Wild
leben das graubraune Rebhuhn, die gelbgraue, weiß-
gewellte Wachtel, das weiße Schneehuhn, der weiß-
gesprenkelte Auerhahn, das stahlblau glänzende Birk-
huhn.
6. Der Strauß (Fig. 6) ist der größte aller
Vögel, über 2 m hoch und 50 kg schwer. Er ist
dunkelgrau, das Weibchen mehr bräunlich, und hat
weiße Schwanz- und Flügelfedern, die in Büscheln
am Körper stehen und zum Ausputz von Damenhüten dienen. Die kräftigen Lauffüße
haben nur 2 Vorder- und keine Hinterzehen. Er lebt in der Sahara.
Der schwanzlose Kasuar hat haarartiges Gefieder. Beide gehören zu den Laufvögeln.
7. Der Storch ist ein allbekannter und beliebter Zugvogel. Er wird etwa Iw
hoch. Sein Federkleid ist weiß mit schwarzen Flügeln und Schwanzfedern. Besonders
lang sind der Hals mit dem kleinen Kopfe und ganz geradem, roten
Schnabel, sowie die hochroten Füße. Die 3 Vorderzehen sind durch
eine schmale Bindehaut mit einander verbunden (Watfüße). Er
geht schrittweise und streckt beim Fluge die Beine nach hinten.
Im Schlafe steht er auf einem Beine und steckt den Kopf unter
einen Flügel. Sein Nest baut er auf Dachfirsten aus trockenen
Reisern. Im Winter hält er sich in Ägypten auf.
Sumpfvögel sind auch der bläulich graue Reiher (Fig. 7), die
dickhalsige Rohrdommel, der scheue Kranich, der schwarz und weiße
Ibis mit sichelartigem Schnabel in Ägypten, der bezopfte, fast schwarze
Kiebitz, die Schnepfen mit biegsamem Schnabel.
8. Die weiß oder grau gefiederte Gans ist etwa */2 m lang.
Die Beine stehen weit nach dem Hinterleibe zu. Die 3 Vorder-
zehen sind mit Schwimmhäuten verbunden (Schwimmfüße). Der Rumpf ist stark,
die Brust kräftig, der Hals lang und schlank, der Kopf nur klein. Der gelbe Schnabel
ist mit einer Wachshaut überzogen, der Oberschnabel an der Spitze etwas über-
greifend. Die Schnabelränder sind gezähnt. Ihr Gang ist watschelig, aber sie kann
gut fliegen und schwimmen. Das Gefieder ist dicht und fettig.
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Zähne an ihrer Wurzel befindliche Giftbläschen auf. Das Gift strömt in die gemachte
Wunde und tötet fast alle warmblütigen Geschöpfe (Ausbrennen der Wunde. Unter-
binden des gebissenen Gliedes oberhalb der Wunde). Sie hält Winterschlaf.
Andere Schlangen sind: in heißen Ländern die giftige Brillenschlange, die
Klapperschlange mit einer aus 18—20 hornartigen Ringen bestehenden Klapper am
Schwanzende, die nicht giftige, rötlich graue Riesenschlange. Bei uns lebt die nichl
giftige, oben graublaue, unten weiße Ringelnatter mit 2 weißen Flecken an den Seiten
des Kopfes.
Die Reptilien haben rotes, kaltes Blut, atmen durch eine oder zwei Lungen,
können ebenso gut im Wasser wie auf dem Lande leben, sind teils mit einer nackten,
feuchten, klebrigen, drüsigen Haut, teils mit hornartigen Schildern bedeckt und ver-
mehren sich fast alle durch Eier, denen die Schale fehlt, die aber in Schleim gehüllt
sind und meistens im Wasser von der Sonnenwärme ausgebrütet werden. Sie haben
ein zähes Leben und machen eine Verwandlung durch. Wegen ihrer unheimlich schlei-
chenden Bewegung und ihres häßlichen Aussehens sind sie bei den Menschen wenig
beliebt. Einige sind sogar giftig.
§ 4. Amphibien. Der grüne Wafferfrosch wird 6—8 cm lang. Er hat
längs des schwarzgeflecken Rückens 3 gelbe Streifen. Unter dem Bauche ist er weiß
oder gelb. Der Körper ist kurz, breit, schwanzlos und mit einer schleimigen Haut
überzogen. Das Maul ist weit, die fleischige Zunge schlägt nach hinten über, die
Zähne sind sehr klein. Die weit hervorstehenden Augen haben keine Augenlider, wohl
aber eine Nickhaut. An den kürzeren Vorderfüßen befinden sich 4, an den längeren
Hinterfüßen 5 mit Schwimmhäuten versehene Zehen. Er legt weiche, wie Schleim-
kugeln aussehende Eier. Die Jungen, Kaulquappen, sind zuerst den Fischen ähnlich,
atmen durch Kiemen und leben nur im Wasser Nach einiger Zeit bekommen sie
Hinter-, dann Vorderbeine, verlieren den Schwanz, atmen durch Lungen und können
nun ebensogut im Wasser wie auf dem Lande leben (Fig. 11). Er verzehrt viel schäd-
liches Ungeziefer und hält Winterschlaf.
Verwandte Lurche sind der grüne Laubfrosch, die warzige Kröte, die unten gelb
Ä Unke, der gelb gefleckte Feuersalamander, der unten gelbe, oben bräunliche
emolch.
Amphibium heißt wechsellebiges Tier (Wasser — Land). Die Lurche haben
rotes, kaltes Blut, machen eine Verwandlung durch und sind zwar häßliche, aber
doch nützliche Tiere.
§ 5. Fische. Der Flußbarsch (Fig. 12) wird über 40cm lang. An der langen
Rückenwirbelsäule sitzen viele Rippenpaare (Gräten). Äußere Gliedmaßen fehlen.
Ihre Stelle vertreten aber Flossen. Das sind knochige Strahlen, welche durch eine
ziemlich starke Haut mit einander verbunden sind. Rücken- e u. f, Schwanz- d und
Afterflosse c sind einzeln. Hals- a und Bauchflossen b, welche den Gliedmaßen der
höheren Tierklassen entsprechen, doppelt vorhanden. Diese Flossen sind, mit Aus-
nahme der teilweise stacheligen Rückenflosse, rot. Das Blut ist rot und kalt. Der
Körper besteht aus Kopf und Rumpf. Am Kopfe befinden sich das hornige Maul, die
großen Augen ohnelider und hinter diesen die beweglichen, hornartigen, gestachelten
Kiemendeckel. Unter diesen liegen diekiemen,kammartig an einander gereihte, häutige,
von zahlreichen Blutgefäßen durchzogene Blättchen, die an 4 bogenförmigen Knochen
befestigt sind und Kiemenbogen heißen. Äußere Gehörwerkzeuge fehlen, doch kann er gut
hören. Der dicke, fleischige Körper ist ganz mit rundlichen, platten Hornschuppen be-
deckt, die auf dem Rücken gelblich grün, unten silberweiß gefärbt sind. Einige Rücken-
schuppen sind dunkler, so daß der Fisch dunkle Querflecken über dem Rücken hat.
Innere wichtige Teile sind das Herz mit einer Herz- und einer Vorkammer, die ziem-
lich große, doppelte Luftblase, Gedärme, Rogen (Eier) oder Milch (Rogner —
Milchner). Der Barsch nimmt Wasser durch den Mund auf und drückt es durch die
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Kiemen wieder aus dem Körper. Dabei ziehen dieselben die im Wasser enthaltene
Luft aus. Von hier gelangt die Luft ins Blut oder in die Luftblase. Durch Füllung
oder Entleerung derselben kann er sich leichter oder schwerer machen und im Wasser
steigen oder sinken. Wodurch atmet der Fisch also?
Ähnliche Fische heißen 1. Grätenfische und zwar a. Stachelflosser (warum
so?) Dazu gehören der Kaulbarsch, der grauweißliche, rötlich punktierte Zander oder
Zant, der kleine Stichling, b. Weichflosser (warum?) sind: das bekannte Gold-
fischchen, der breite Bressen, der schlangenartige, dunkelgrüne Aal(Fig.13), der grün-
lich graue Hecht mit spitzem Kopfe, der allbekannte Hering, der Wels (Fig.14), 2—3m
lang, mit großem, platten Kopf, 6 Bartfäden am Munde und langer Afterflosse, die
Schellfischarten (Dorsch, Kabeljau —Leberthran) mit 3teiliger Rücken- und 2teiliger
Afterflosse, die breiten Schollenarten (Steinbutte, Flunder), welche die Augen auf
einer Seite stehen haben, die dunkle, bunte Quappe ohne Schuppen. — 2. Knorpel-
fische haben ein knorpeliges Skelett, keine Schuppen, meistens keine Schwimmblase. Dazu
gehören der bis 5 m lange, ükantige Stör (Kaviar — Hausenblase), der noch größere
Hausen, der im Meer lebende bis 9m lange, oben aschgraue, unten weißliche Haifisch,
auch Menschenfresser genannt (warum?), welcher bis 400 dreieckige, spitze Zähne in seinem
Rachen hat, der Hammerfisch mit hammerähnlichem Kopf, die schlangenartige, oben
grünlich, unten weiße Neunauge oder Pricke.
Die Fische leben ausschließlich im Wasser, haben rotes, kaltes Blut, flossen-
förmige oder keine Gliedmaßen, einen mit Schuppen oder Schildern bedeckten oder
nackten, seitlich zusammengedrückten Körper und atmen durch Kiemen.
8 6. Insekten. 1. Der Maikäfer wird 2—3cm lang. Sein Körper ist durch
2 tiefe Einschnitte in Kopf, Brust und Hinterleib geteilt (Kerbtiere). Am Kopfe stehen
unbewegliche Augen, die aus vielen kleinen Äuglein zusammengesetzt sind, und ge-
knickte Fühler. Der Mund enthält als Freßwerkzeuge eine hornige Ober- und
Unterlippe, hinter diesen die sich wagerechl gegen einander bewegenden hakigen Ober-
und Unterkiefer. Neben dem Munde stehen gegliederte Freßspitzen oder Taster,
mit welchen er fühlt. Die Brust besteht aus drei Teilen oder Ringen. An jedem
Ringe ist ein Fußpaar. Jedes Bein besteht aus Schenkel, Schienbein und Fuß, an
dem sich 5 Glieder (Zehen) befinden. Der zweite Brustring hat oben außerdem ein
hornartiges, braunes, der dritte ein netzartiges, Weichesflügelpaar, das in derruhe
der Quere nach zusammengefaltet und durch die Vorderflügel bedeckt wird. Der
Hinterleib besteht aus mehreren, beiderseits mit einem weißen, dreieckigen Fleck ver-
sehenen Ringen. An den Seiten derselben sind feine Luftlöcher, durch welche der
Käfer atmet und riecht (Tracheeen). Er hat weißes, kaltes Blut. Aus seinen Eiern,
die er in die Erde legt, entstehen Engerlinge (weiße Würmer mit 3 Fußpaaren),
welche 3 Jahre in der Erde als Larven leben (Schaden). Im vierten Jahre ver-
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Verwandt sind die heuschreckenartige Schaumcikade, die braune Bettwanze, die
roten Kochenill- oder Schildlausarten, die Laus.
6. Der Baumweißling. Seine 4 feinen, weißen, schlvarz geaderten und mit
schwarz geflecktem Rande versehenen Flügel sind mit zartem Staube, lauter schön
gefärbten Schüppchen, bekleidet. Mit dem fadenförmigen Unterkiefer, der einen auf-
rollbaren Rüssel bildet, saugt er Saft aus den Blumen. Die zusammengesetzten Augen
sind halbkugelig, die 3 Brustringe verwachsen. Aus den Eiern, die er an die Baum-
rinde legt, entstehen Raupen, welche sich später verpuppen. Aus der Puppe kommt
der Schmetterling.
Schmetterlinge sind der Kohlweißling, dessen weiße Flügel schwarze Spitzen haben,
der schwarze Trauermantel, der gelbe, schwarz gefleckte große und kleine Fuchs,
der gelbe Citronenfalter. Besonders nützlich ist der weißliche Seidenspinner (Fig. 17),
dessen Flügel 3 matte Querstreifen haben. Er ist ein Nachtfalter (warum?) oder Spin-
ner; denn seine Raupe umspinnt sich mit einem Kokon, der die Seide giebt. Schädlich
sind die Raupen des graubraunen Kiefern-, des dunkeln Processionsspinners, der
gelblichen Nonne, ebenso die verschiedenen Motten.
7. Die Stubenfliege ist grau. Sie hat nur 2 netzartige, wenig geaderte Flügel.
Die Freßwerkzeuge dienen zum Sangen. Am Kopfe befinden sich 2 zusammengesetzte
und 3 kleine Nebenaugen. Am Ende jedes der 6 Beine sind 2 Fußballen, die überall,
selbst an sehr glatten Gegenständen, haften. Aus ihre« Eiern, die sie in faulende
Gegenstände legt, entstehen fußlose Maden, die sich nach etwa 2 Wochen verpuppen.
Zu den Zweiflüglern gehören auch die etwas kleinere Stechfliege, die glänzend
blaue Schmeißfliege. Lästig sind die Stechmücke, die schwarzbraune Viehbremse,
der braune, ungeflügelte Floh.
Die Insekten (Kerbtiere) haben weißes, kaltes Blut, einen durch 2 tiefe Ein-
schnitte in Kopf, Brust und Hinterleib geteilten Körper, 3 Paar gegliederte Beine,
1—2 Paar Flügel, ant Hinterleibe bis 9 mit einer hornartigen Masse umgebene
Ringe. Sie machen eine Verwandlung durch.
§ 7. Spinnen. Die Kreuzspinne wird über 1 am lang. Auf dem Bruststück
befinden sich 3 einfache, schwarze Augen. Der Hinterleib ist eiförmig, rotbraun und
hat oben weiße, sich dreifach kreuzendeflecken, welche dieform eineskreuzes bilden;
daher ihrname. Am untern Ende des Hinterleibes befinden sich 6 hundertfach durch-
löcherte Spinnwarzen, woraus die Fäden ihres Gespinstes hervorkommen. Aus ihren
Eiern entstehen gleich kleine Spinnen, die sich mehrmals häuten.
Bekannt sind die Hausspinne, der langbeinige Weberknecht, die kleinen Mil-
den, der braune Holzbock. Die braune Tarantel, der krebsartige Skorpion sind
Die Spinnen haben 4 Beine, zweiteiligen Körper, 2—12 einfache Augen, machen
keine Verwandlung durch, atmen teils durch Lungen, teils durch Tracheeen.
§ 8. Krttstentiere. Der Flußkrebs (Fig. 18) wird bis 16 cm lang. Sein
Panzer ist grünlich braun. Das Kopfschild hat vorn einen spitzen Nasenstachel, zu
dessen Seiten auf feinen Stielchen die zusammengesetzten, beweglichen Augen und 2
lange, äußere, sowie 2 kurze innere Fühler sitzen. Am Kopfbruststück befinden sich
17.
18.
lästig.
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6 Schneidezähnen oben und unten. Zu jeder Seite derselben steht oben und unten
je 1 besonders starker, gekrümmter Eckzahn. Neben diesen sitzen oben 6, unten 7
Backenzähne. Er frißt am liebsten Fleisch. Die Zehen, vorne 5, hinten 4, sind mit
stumpfen, nicht einziehbaren Krallen versehen. In seinen mehr als 20 verschiedenen
Raffen (nenne solche!) ist er der treue Freund des Menschen und ihm als Wächter,
Jäger, Fischer, Hirt, Polizeidiener, Zug- und Schlachtvieh in alle Klimas und Länder
gefolgt. Tollwut. —
Raubtiere sind der graue, einem Fleischerhunde ähnliche Wolf, der rotbraune, schlaue
Fuchs, die Hyäne mit abschüssigem Mähnenrücken. — Die Hauskatze hat rundlichen,
oben etwas abgeplatteten Kopf, kurze Schnauze, spitze Ohren, rauhe Zunge, schleichenden
Gang, an den (vorn 5, hinten 4) Zehen scharfe, einziehbare Krallen. Sie erhascht ihre
Beute im Sprunge. Ihr meistens hellgrauer Pelz hat schwarze Querstreifen und ist, gerieben,
elektrisch. Schnurrt. Ihr verwandt ist der braungelbe Löwe (Wüstenkönig, Fig. 1), das
stärkste aller Raubtiere, der bis 2 m lang und 1 m hoch wird. Der männliche Löwe hat am
Halse eine Mähne. Größer ist der rostgelbe, schwarzgestreifte Tiger, das gefürchtetste Raub-
tier Asiens. Der rötlichgelbe Leopard hat Flecken ohne, der Jaguar Flecken mit Ringen.
Der Haus- oder Steinmarder ist braun mit weißer Kehle. Der Körperbau ist äußerst
schlank, der Rücken hinten höher als vorn. Die Füße sind kurz, die Ohren queranstehend.
Bisamdrüse. — Verwandt sind: der schwarzbraune Iltis mit weißen Ohrenrändern, das
rotbraune Wiesel, der dunkelbraune Zobel, das im Winter weiße Hermelin, der plumpe
Dachs, die im Wasser lebende Fischotter.
Der gem. braune Bär (Fig. 2) wird bis 2 m lang und Iva m hoch. Er ist das
größte Raubtier Europas, träge, plump, aber kräftig gebaut. Die Augen und Ohren
sind klein, der Schwanz kurz, die Beine stark, die furchtbaren Tatzen mit 5 Zehen und
langen, gebogenen, unbeweglichen Krallen versehen, die Sohle, mit der er ganz auftritt,
(Sohlengänger) ist glatt.
Insektenfresser sind der schwarze Maulwurf mit rüsselförmiger Schnauze, der durch
das Wegfangen schädlicher Insektenlarven in der Erde sehr nützt, der stachelige Igel,
welcher selbst die giftige Kreuzotter vertilgt, die kleine Spitzmaus.
4. Das Riesen-Känguruh wird fast 2 m lang. Es ist graubraun, hat lange
Hinter- und kurze Vorderbeine. Die Weibchen haben am Bauche eine Tasche (Beutel-
tiere), in der sich längere Zeit die Jungen aufhalten. Seine Heimat ist Neuholland.
Die Beutelratte (Oposium) trägt ihre Jungen längere Zeit auf dem Rücken herum.
5. Die Hausmaus ist grau, Füße, Ohren und der geringelte Schwanz sind fast
ganz kahl. An jedem Vorderfuße befinden sich 4, an jedem Hinterfuße 5 ganz freie
Zehen mit Krallen. Sie hat in jeder Kinnlade 2 scharfe, meißelartige Schneide-, keine
Eck- und H Backzähne. Beim Nagen (womit?) bewegt sich der Unterkiefer von vorn
nach hinten. Sie vermehrt sich sehr stark. —
Nagetiere sind die größere Ratte, der scheue Hase, das ihm gleichende Kaninchen,
das rotbraune Eichhörnchen, der braunrötliche Biber, das langstachelige Stachel-
schwein, das Alpen-Murmeltier.
6. Das Pferd ist groß, schnell, edel, schön. Den länglichen Kopf trägt es ge-
wöhnlich senkrecht. Die Ohren sind klein und sehr beweglich, die Augen groß und leb-
haft. Der Hals ist oben mit einer Mähne versehen, die schlanken Beine haben kräftige
Muskeln. An jedem Fuße ist nur eine mit einem hornartigen Huf bedeckte Zehe. —
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Der langohrige graue Esel, das schwarz gestreifte Zebra sind auch Einhufer.
7. Das Rind ist ein hochfüßiges, hageres, mit stark hervortretenden Knochen-
gelenken und dickem Rumpfe versehenes Tier. Auf dem Kopfe trägt es 2 runde Hörner.
Die Kinnladen, von denen sich die untere nach allen Seiten bewegen kann, sind weit
vorgestreckt. Im Oberkiefer fehlen die Schneidezähne. Der Hals hat unten eine
Wamme. An jedem Fuße befinden sich 2 mit Hufen eingeschlossene Zehen und 2
kleine Afterzehen. Das Tier kaut seine Nahrung (Pflanzenstoffe) wieder. Sein Magen
hat 4 Abteilungen: Pansen oder Wanst, Netzmagen (aus diesem kommt die ge-
nossene Speise noch einmal ins Maul zurück und wird wiedergekäut), Psalter,
Labmagen. Kuhpocken. —
Die Ziegen haben seitlich zusammengedrückte, quergestreifte Hörner und schlichte
Haare, so auch die feinwollige Angoraziege, der Steinbock mit gewaltigen Hörnern.
Das Schaf hat gekräuselte Haare (Wolle). Merino. Die flüchtige Antilope hat spiral-
förmig gewundene, runde, hohle Hörner, die der Gemse sind an der Spitze scharf nach
unten gebogen. — Der Edelhirsch hat ein ästiges Geweih, ebenso das Renntier, das
Haustier der Polarbewohner, das Elentier oder Elch, das dunkelbraune Reh. Die lang-
halsiae, buntgefleckte Giraffe lebt in Afrika. — Das Kamel (Schiff der Wüste) Fig. 3
hat keine Hörner, langen Hals, buckligen Rücken (Dromedar einhöckrig — Trampeltier
zweihöckrig). Es ist gelehrig, ausdauernd und legt mit einer Last von 2—300 kg täglich
wohl 70 km zurück. Seine bläuliche, bittersalzige Milch ist sehr gesund und nahrhaft.
Das rotbraune Lama wird als Lasttier in Amerika gebraucht. Diese Tiere gehören zu
den Paarfüßern oder Wiederkäuern. 8 9
8. Das Hausschwein hat einen plumpen Körper, der mit einer dicken, fast un-
behaarten (Borsten) Haut bedeckt ist. Die Nase ist in einen Rüssel verlängert. Die
dreieckigen Eckzähne ragen oft als Hauer aus dem Maule hervor. An jedem Fuße
befinden sich 4 hornartige Hufe, von denen nur zwei auftreten. —
Dickhäuter oder Viclhufer sind auch: der Elefant (Fig. 4) in Indien und Afrika.
Er tft das größte Landtier, 3—5 m lang, bis 3 m hoch und 3—4000 kg schwer. Er
hat einen langen, beweglichen, mit einem fingerartigen Fortsatz versehenen Rüssel, dessen
er sich zu verschiedenartigen Verrichtungen bedient.' Seine Stoßzähne geben Elfenbein.
Der asiatische E. hat vorn 5, hinten 4, der afrikanische an jedem Fuße 4 Zehen. In
seiner Heimat wird er als Haustier gehalten. Das Rhinoceros hat auf der Nase 1
oder 2 Hörner und das Flußpferd 4 Hufe an jedem Fuße.
9. Der Seehund ist gelblich grau mit dunkeln Flecken. Er hat einen rundlichen
Kopf, ein Gebiß wie die Raubtiere, starke Schnurrhaare, Nasenlöcher, welche von
innen durch eine Hautklappe zu verschließen sind. Ohrmuscheln fehlen ihm. Die kurzen
Vorderfüße sind fast flossenartig, die Hinterfüße stehen wagerecht wie eine Flosse nach
hinten. Er bewohnt die nördlichen Meere und kommt nur selten ans Land. —
Im Wasser lebende Säugetiere sind auch: das größere Walroß mit langen
Eckzähnen im Oberkiefer. Der Walfisch sieht wie ein Fisch aus, ist aber das größte
Säugetier. Er wird bis 30 m lang. Statt der Vorderfüße hat er Flossen, statt der Hinter-
füße eine wagerecht liegende Schwanzflosse. Die Nasenlöcher (Wasserstrahl) liegen auf dem
Kopfe. Der Körper ist oben schwarz, unten heller und fast unbehaart, der Hals sehr kurz
3.
4.
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