Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 81

1888 - Leipzig : Engel
— 81 — und drehte sich hauptsächlich um die Frage, ob der Messias schon gekommen sei oder nicht. Dabei unterliess es Geronimo nicht, die scheusslichsten Anklagen gegen den Talmud zu erheben und zu behaupten, dass er gestatte, die Eltern zu schlagen, Gott zu lästern und Götzendienst zu treiben. Die Disputation endete, wie vorauszusehen war: Geronimo gab vor, üher die Juden gesiegt zu haben, aber die Juden wurden in ihrem Glauben nicht wankend gemacht und die erhofften Massentaufen fanden nicht statt. In seinem Unmuthe verbot der Papst, den Talmud und die jüdischen Religionsschriften zu studiren, und ordnete an, dass sämmtliche Juden gezwungen würden, dreimal des Jahres christliche Predigten anzuhören. Diese Befehle kamen jedoch nicht zur Ausführung. Wiederholt abgesetzt, verlor Benedict auch in Spanien seinen Einfluss, und auch Ferrer, dessen Schwärmerei vom Concil zu Constanz verdammt wurde, stieg bald ins Grab. Unter dem milden Papst Martin V. athmeten die Juden etwas freier auf. Nicht geringes Verdienst erwarben sich um diese Zeit mehrere Männer durch die von ihnen verfassten, das Judenthum vertheidigende Schriften. Unter diesen ist der bekannteste der Arzt Joseph Alb o (1380—1444), ein Schüler Chasdai Creskas’. Er schrieb in Soria das religionsphilosophische Werk „Ikkarim“ (Grundlehren), in dem er die von Maimuni aufgestellten 13 Glaubensartikel auf drei zurückführte, auf das Dasein Gottes, die göttliche Offenbarung und den Glauben an Lohn und Strafe. Das „Ikkarim“, das durch seine leichtfassliche und an-muthige Darstellung einen grossen Leserkreis gefunden hat, ist oft gedruckt und durch W. und L. Schlesinger ins Deutsche übersetzt. Auch der fruchtbare philosophische Schriftsteller und Prediger Joseph den Schemtob, der am Hofe des Königs Juan ü. von Castilien ein Staatsamt bekleidete, trat in mehreren Schriften gegen das Christenthum auf. In seinem Hauptwerke „Kebod Elohim“ (Ehre Gottes) zeigte er sich allerdings nicht wie sein Vater Schemtob den Schemtob als Feind der Philosophie, entscheidet sich aber doch für den Vorschlag des Salomo den Aderet, dass die philosophischen Schriften erst im reifem Alter gelesen werden sollen. Er starb 1460 als Märtyrer, sein Sohn Schemtob den Joseph schrieb einen geschätzten Commen-tar zum „More Nebuchim“. Zeitgenosse des Joseph den Schemtob war D. Abraham Benveniste, der, auf Wunsch der castilianischen Gemeinden im Jahre 1432 zum Hofrabbiner und Oberrichter vom Könige Juan ü. ernannt, den letzten Versuch machte, die zerrütteten Gemeindeverhältnisse und das infolge der Bedrückung gesunkene geistige Leben der spanischen Juden zu heben. Zu diesem Zwecke berief er im Mai 1432 nach der Hauptstadt Valladolid eine allgemeine Synode, bestehend aus Vertretern der Gemeinden, Gelehrten und sonst angesehenen Männern, welche Beschlüsse fassten über die Hebung des religiösen Unterrichts, über die Wahl der Richter (Dajanim), über das Vorgehen gegen die jüdischen Angeber und Verleumder, über die Regelung des Steuerwesens, die Erhaltung des Friedens im Schose der Gemeinden und auch Massregeln trafen zur Beseitigung des den Hass der Bevölkerung erregenden Luxus. Als Hof- oder Oberrabbiner folgte dem Don Abraham Benveniste, dessen Enkel sich durch Gelehrsamkeit und Wohlthätigkeit auszeichneten, R. Isaak 6

2. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 85

1888 - Leipzig : Engel
- 85 - Arzt und Gelehrter in hoher Achtung stand, nach Venedig, wo er nach sechs Jahren sein thatenreiches Leben beschloss (1508); in Padua wurde er bestattet. Sein Bibel-Commentar ist von Juden und Christen sehr geschätzt, oft gedruckt und zum Theil ins Lateinische übersetzt. Gleich Abravanel begaben sich viele der Verbannten nach Italien und nach den griechischen Inseln, viele suchten in Nordafrika und in der Türkei eine neue Heimat. Haarsträubend sind die Leiden, welche die Unglücklichen auf ihren Wanderungen zu dulden hatten. Tausende rafften Hunger und Pest weg, Tausende kamen durch grausame Menschen um oder tödteten aus Verzweiflung sich selbst. Gegen 12000, die in Castilien wohnten, wandten sich nach dem nahegelegenen Navarra, von wo aber schon 1498 alle Juden ebenfalls vertrieben wurden. Gleiches Schicksal ereilte in demselben Jahre die Juden der Provence. Etwa 120000 der spanischen Exulanten zogen nach Portugal. §. 16. Die Juden in Portugal. In Portugal, wo die Juden seit uralter Zeit wohnten und unter den Avest-gothen wie später unter den christlichen Königen gleiches Schicksal mit ihren spanischen Glaubensgenossen theilten, nimmt die Geschichte der Juden erst mit dem 12. Jahrhundert ihren Anfang. Hier lebte die Familie Jachia-Negro, deren Urahn Jachia Ibn Jaisch, ein weiser, tapferer und reicher Mann, bei dem ersten König von Portugal als Hausminister und Reiteranführer in grosser Gunst stand. In keinem Lande waren die inneren Verhältnisse der Juden so früh vom Staate geordnet als in Portugal. Schon der duldsame und strenggerechte König Affonso H3. (1248—1279), der die Juden gegen die fanatische Geistlichkeit in Schutz nahm, regelte das Rabbinatswesen. An der Spitze der portugiesischen Juden stand ein vom König ernannter Oberrabbiner, der die von der Gemeinde gewählten Local- und Provinzialrabbiner bestätigte, in Begleitung eines Oberrichters, eines Kanzlers, Secretärs und Executors alljährlich sämmtliche Gemeinden des Landes bereiste, die Verwaltung der Legate und Waisengelder beaufsichtigte und in die Rechenschaftsberichte der Gemeinden Einsicht nahm. Auch das Gemeinde- und Steuerwesen der Juden war durch das Gesetz geregelt. Sie wohnten in besondern Judengassen, deren es in Lissabon, der grössten jüdischen Gemeinde des Landes, mehrere gab; dieselben wurden allabendlich geschlossen und von zwei königlichen Wächtern bewacht. Sie beschäftigten sich mit Wein- und Landbau, betrieben die verschiedensten Handwerke und einen ausgebreiteten Handel mit Landsproducten und Waaren. Sie waren gesellschaftlich von den Christen getrennt und mussten viele sehr drückende Steuern zahlen, wie: Kopfsteuer, Rabbinatssteuer, Flottensteuer, d. h., sie mussten zu jedem neuen Schiffe, das der König ausrüstete, einen Anker und ein neues 60 Ellen langes Tau liefern, Personalsteuer, Steuer von Wein, Fischen, Geflügel und Getreide. Trotz dieser drückenden Steuern hatten die Juden Portugals allen Grund mit ihrer Lage zufrieden zu sein. Sie waren von den Königen geschützt und
   bis 2 von 2
2 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 2 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 1
9 0
10 16
11 15
12 1
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 2
21 0
22 2
23 0
24 0
25 1
26 2
27 16
28 0
29 0
30 0
31 8
32 0
33 0
34 0
35 0
36 10
37 7
38 0
39 5
40 1
41 0
42 1
43 0
44 0
45 5
46 0
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 1
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 1
26 2
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 1
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 1
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 1
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 1
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 1
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 1
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 2
154 0
155 0
156 0
157 1
158 1
159 2
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 1
175 0
176 0
177 2
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 3
190 0
191 0
192 0
193 0
194 1
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0