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1. Realienbuch - S. 63

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
63 Iv wird mit einem Spaten gestochen und an der Lust zum Trocknen ausgelegt. Der weiche Torf wird erst in einen Brei verwandelt, dann in Formen gefüllt und glatt gestrichen. — Der Torf bildet sich in Sumpfgegenden, also da, wo der Untergrund das Wasser nicht durchläßt und sich daher stehendes Wasser ansammelt. In solchem Sumpfe wachsen Torfmoos, Schachtelhalm u. a. Sumpfpflanzen. Während sie an der Oberfläche noch lustig grünen, ist ihr unterster Teil oft schon abgestorben und braun gefärbt. Nach und nach wird die ganze Pflanze braun: sie verkohlt. Der im Wasser stehende Teil der Pflanze gibt nämlich nach und nach einen Teil seines Wasser- und Sauerstoffs ab, der Kohlenstoff aber bleibt zurück. Bohrt man mit einem Stocke ein Loch in den Sumpfboden, so steigen aus der Öffnung Bläschen auf, die aus einer chemischen Verbindung von Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen. (Kohlenwasserstoff S. 66, § 18, b.) Da sich dieses Gas häustg im Sumpfe oder in Kohlengruben bildet, so heißt es auch Sumpf- oder Grubengas. (S. 66, § 18, b.) — Die bedeutendsten Torfmoore finden sich an den Ufern der Ems, in der Lüneburger Heide, auf dem Riesengebirge, in der Schwäbisch-Bayrischen Hochebene usw. 12. Braunkohle, a) Untersuche verschiedene Stücke Braunkohlen mit dem Messer! An einigen sieht man deutlich, daß sie aus Holz (Bäumen) entstanden sind. Selbst die Jahresringe lassen sich noch erkennen. Zerreibe ein Stück Braunkohle! Das Holz ist mürbe geworden. Die Farbe ist braun. Sie rührt von der Verkohlung her. Wie ist diese vor sich gegangen? (S. Torf, §11!) b) Die Braunkohlen werden aus der Erde hervorgeholt. Dort liegen sie in gleichlaufenden Schichten (Flözen, d. h. Ebenen), die mit Ton- und Sandschichten abwechseln. Aus dieser Art der Ablagerung hat man geschlossen, daß sie aus überfluteten und verschütteten Wäldern entstanden sind. Das bedeutendste Lager in Deutschland befindet sich zwischen Halle, Sangerhausen und Zeitz. — Aus den Abfällen werden, wie aus denen der Steinkohlen,, Preßkohlen (Briketts) hergestellt. 13. Steinkohle. a) Die Steinkohle hat sich in ähnlicher Weise gebildet wie die Braunkohle, ist aber bedeutend älter. Darum ist sie auch mehr verkohlt. Die Holzfasern sind bei ihr nicht mehr zu erkennen. Die Steinkohle kommt in der Erde ebenfalls stets in gleichlaufenden Schichten (Flözen) vor. Unter der Steinkohlen- schicht findet sich eine Tonschicht, über ihr eine Schieferton- oder Sandsteinschicht. In diese oberste Schicht ragen häufig dunkle Stümpfe, Überreste von Baumstämmen, hinein. In der Tonschicht bemerkt man dagegen nicht selten dunkle, verzweigte Streifen (Baumwurzeln). Man hat daraus folgeuden Schluß gezogen: Der Ton war einst Sumpfland, worin die Bäume wurzelten, die Kohlenschicht aber bildete einen Wald. Allmählich sank der Sumpf. Es strömten Gewässer auf ihn ein, und so wurden die Bäume unter Sand und Schlamm vergraben und verkohlten im Laufe der Zeit. Auf der Sand- und Schlammmasse aber wuchs eine neue Pslauzeuwelt empor, die abermals verschüttet wurde. Da sich dies öfter wiederholte, so erklärt es sich, daß meist zahlreiche Kohlenschichten (30—40, ja, selbst weit über 100) übereinander lagern. An einzelnen verkohlten Baumstümpfen kann man noch erkennen, was für Wälder einst die Erde bedeckten. Sie bestanden aus Farnkräutern, Bärlappgewächsen (Schuppenbaum und Siegelbaum) und Schachtelhalmen, die zu baumhohen Stämmen heranwuchsen. In der Grafschaft Glatz hat man einen verkohlten Baum von 5 m Umfang gefunden, und im Botanischen Garten zu Breslau zeigt man sogar einen solchen, dessen Umfang mehr als das Doppelte davon beträgt.

2. Realienbuch - S. 116

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii 116 Zwischen ihm und der Sonne steht, dann ist die uns zugekehrte Seite erleuchtet, und wir haben Vollmond. Während des Übergangs vom Neu- bis zum Voll- monde haben wir zunehmenden Mond (erstes Viertel -), zwischen Vollmond und Neumond aber abnehmenden Mond (<3. letztes Viertel). 5. Sonnen- und Mondfinsternisse. Wenn zur Vollmondszeit Sonne, Erde und Mond genau in einer Linie stehen, so kann das Licht der Sonne den Mond entweder gar nicht oder doch nur teilweise treffen, weil sich die Erde da- zwischen befindet. Dann entsteht eine Mondfinsternis. Zur Zeit des Neumondes, wo der Mond zwischen Erde und Sonne steht, tritt unter gleichen Umständen eine Sonnenfinsternis (eigentlich Erdfinsternis) ein. 6. Oie Romelen oder Schweifsterne durchziehen in langgestreckten Ellipsen den Weltenraum und kehren meistens erst nach vielen Jahren zurück. 7. Oie Sternschnuppen sehen wir besonders in den Nächten vom 9.—14. August und vom 13.-14. November in großer Zahl vom Himmel fallen. Es sind kleine Welt- körperchen, die die Sonne umkreisen. Sobald sie der Erde nahe kommen, werden sie von dieser angezogen. Bei ihrem Falle reiben sie sich an der Luft so stark, daß sie erglühen, in Brand geraten und blitzartig ausleuchten. Verbrennen sie, noch ehe sie die Erde erreicht haben, so nennt man sie Sternschnuppen. Man glaubte nämlich, die Sternschnuppen fielen von dem Sterne herunter wie die Lichtschnuppe von einem Lichte. Sehr große Sternschnuppen (Meteore) nennt man Leuchtkugeln, kleinere Meteoriten. Wenn sie der Erde nahe kommen, so zerplatzen sie und fallen meist in kleineren Stücken auf die Erde herab. Eine solche Leuchtkugel fiel am 10. Februar 1896 auf Madrid herunter. Es war sonnenhell. Aber das Meteor übertraf an Helligkeit das Sonnenlicht. Die ganze Stadt erzitterte von dem Donner des Zerplatzens. Ein Haus stürzte ein, unzählige Fenster- scheiben sprangen und 17 Mädchen einer Tabakfabrik wurden von den herabfallenden Stücken des Meteors verletzt. 1890 fiel in Texas eine Feuerkugel hernieder, die ein Gewicht von 8000 kg hatte. 8. Über die Bildung der 6rde und ihrer Oberfläche herrschen noch sehr verschiedene Meinungen. Vor zahllosen Jahrtausenden — so vermutet man — war die Erde eine glühende Kugel. Ihre jetzt festen Bestandteile waren damals glühend und flüssig, und das Wasser umgab den Erdball in Form einer Dunst- schicht, die mehrere tausend Meilen dick war. Nach und nach aber erkaltete diese Dunstschicht und fiel als dichter Regen auf den Erdkörper herab. Dieser kühlte sich an der Oberfläche allmählich ab und bekam eine harte Kruste, die den glühenden Kern einschloß. Immer mehr aber schrumpfte infolge der Abkühlung der glühende Erdkern zusammen. Dabei bildeten sich Falten (Erhöhungen und Vertiefungen). Als solche Falten sind die Gebirge und Täler anzusehen. In den Vertiefungen sammelte sich das Meer. Die in ihm aufgelösten festen Stoffe setzten sich zu Boden und bildeten verschiedene Felsschichten, wie wir sie z. B. in Steinbrüchen wagerecht übereinander liegen sehen. Solche Steine heißen Lagerungs- gesteine. Andere Felsschichten, wie der Granit und Basalt, entstanden in Feuers- glut. Die feuerspeienden Berge lehren uns, daß heute noch unter der festen Erd- kruste glutstüssige Gesteinsmassen vorhanden sind, die als Lava aus dem Krater solcher Vulkane öfters stromartig hervorbrechen. 9. Gestalt der Erde. Die Erde schwebt wie ein Luftballon im uner- meßlichen Weltenraume. Sie hat nicht die Gestalt einer Scheibe — wie es dem Auge scheint — sondern die einer Kugel. Beweise: 1) Wenn wir uns einem sehr entfernten Gegenstände (einem Schiffe, Turme, Berge) nähern, so wird uns

3. Realienbuch - S. 83

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
83 Iv in ein Glas Wasser eine Handvoll Erde tut und dann das Sinken der Erde beobachtet. Zn diesen geschichteten Gesteinen gehören Schiefer, Ton, Kalkstein, Steinkohlen, Kreide, Steinsalz n. a. b) Hänfig aber findet man unter dem geschichteten Gestein auch solches, das das Gestein quer durchbrochen hat. Diese Gesteins- massen find aus der Tiefe des Erdinnern hervorgedrungen, ähn- lich wie ja auch heute noch die Lava in dem Vulkane zuweilen bis über 3000 m in die Höhe steigt. Sie schließen niemals Pflanzen oder Tiere ein. Auch lassen sie niemals Schichten erkennen. Zu ihnen gehören Granit, Porphyr, Basalt u. a. Gestein. c) In dem geschichteten Gestein finden sich infolge der durch Unterwaschungen entstandenen Senkungen auch vielfach Spalten und Risse, und in diesen lagern meist die Erze. (Erzgänge.) Ursprünglich rieselte oftmals das Wasser in den Spalten hinab, oder es stiegen heiße Dämpfe aus der Tiefe in ihnen aufwärts. Wasser und Dampf aber setzten in diesen Spalten die Stoffe ab, die sie aufgelöst mit sich führten. So entstanden die verschiedenen Kristalle, wie wir sie beim Kupfer, Gold usw. finden, und so entstanden auch die Silberadern und Erzgänge. Fig. 61. Xiii. Edelmetalle: 6old, Silber, Quecksilber. 61. 6old. a) Gold rostet nicht wie Eisen, läuft auch nicht an wie Blei, sondern behält seinen Glanz; es ist luftbeständig. Von allen Metallen verbindet es sich am schwersten mit Sauerstoff. Auch im Feuer verändert es seinen Glanz nicht. Man nennt solche Metalle edle Metalle. (Vergl. jedoch S. 78!) — Reines Gold ist nur wenig härter als Gips (S. 79) und ritzt Blei, nicht aber Kupfer und Silber. Es ist also weicher als Silber. Seine Dehnbarkeit übertrifft jede Vorstellung. Behaupteten doch die Nürnberger Goldschmiede, daß man mit einem Dukaten Pferd und Reiter vergolden könne. Es gibt Goldblättchen von solcher Feinheit, daß 10000 Stück erst 1 mm dick find. Aus 1 g Gold kann man einen Draht von 2500 m Länge ziehen. b) Die ursprüngliche Lagerstätte des Goldes sind die Gebirge, und auch heute noch findet sich das Berggold in den Höhenzügen Ungarns, Salzburgs, Schott- lands, Mexikos, Brasiliens usw. Dort liegt es in qnarzhaltigem Gestein ein- geschlossen. Es hat meist die Gestalt von kleinen Körnern oder Klümpchen, doch kommt es auch blatt-, haar-, draht- und moosförmig vor. An vielen Orten ist durch Zertrümmerung der Felsen (S. 81) das Gold mit dem Gesteine in die Fluß- täler hiuabgespült, so z. B. in Sibirien, Kalifornien, Australien; in Deutschland nur am Rhein zwischen Basel und Mannheim. Daher findet man hier das „Wasch- gold" im Flußsande oder im angeschwemmten Lande. Zuweilen hat sich im Laufe der Zeit eine neue Erdschicht darüber ausgebreitet, so daß man erst durch Schachte zu dem eigentlichen Goldlager gelangen kann. Im Jahre 1848 entdeckte ein 6*

4. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 262

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
262 unten, den Fuß nach oben — sogar an der Oberfläche des Wassers dahin! Wie ist das möglich? Nur dadurch, daß sie fortwährend kräuselnd ihre Sohle bewegt, so daß sich die Muskeln wie Wellen heben und senken. An dieser Bewegung nimmt auch der Rand der Sohle teil. So wird das Wasser an der Oberfläche wie von unzähligen winzigen Rudern geschlagen, und dadurch gleitet die Schnecke dahin wie ein kleines Boot, dessen Kiel äußerst tief geht. Eine solche „schwimmende" - Lage an der Oberfläche nimmt die Schnecke jedesmal ein, wenn sie atmen will. An der Mündung des Gehäuses, nahe am Rande, kann man beim Atmen der Schnecke eine Öffnung bemerken, eine trichterförmige Röhre, die in eine größere Höhle zwischen Körper und Mantel, die „Atemhöhle", führt. Die Wand dieser Atemhöhle ist mit einem feinen Adergeslecht durchzogen, das die „Lungen" der Schnecke bildet. „Wer an einem stillen Sommerta-ge an einem Süßwassertümpel weilt, der kann von Zeit zu Zeit die „Schneckenstimme", ein halb glucksendes, halb blasendes Geräusch, vom Wasserspiegel her hören. Eine Schlammschnecke ist vom Grunde des Wassers emporgestiegen, hat ihr Atemloch genau in die Höhe des Wasserspiegels gebracht und die mit Kohlensäure erfüllte Luft ihrer Atemhöhle hervorgeblasen. Eine Weile hängt sie nun, mit der Schale nach unten, an der Oberfläche, wobei die Ränder des Atemlochs genau derselben anhaften, und nimmt neue Luft ein." 3. Nahrung und Vermehrung. Die Nahrung der Schnecke besteht aus Pflanzenteilen. Besonders gern verschluckt sie Wasserlinsen. Auch frißt sie Stücke aus den schwimmenden Blättern größerer Wasserpflanzen heraus. — Die Ver- mehrung der Schnecke geschieht durch „Laich". Aus den Eiern kriechen die jungen Schnecken hervor. Sie sind gleich mit einem Häuschen umgeben. 126. Der Guar). 1. Vorkommen. Im Bache findet man oft den Kieselstein oder Quarz. Zerschlage ihn und ritze mit den Ecken oder Splittern Glas! Er ist so hart, daß man Glas damit ritzen kann. — Der Stoff, aus dem er der Hauptsache nach besteht, hat ihm den Namen Kiesel gegeben. Dieser Stoff findet sich in der Natur nie frei, sondern nur in Verbindung mit Sauerstoff. In diesem Zustande heißt er Kieselsäure oder Kieselerde. Sie bildet die Hauptmasse des Quarzes. Was der Kiesel- stein im großen, das sind Sand und Kies im kleinen. Kieselstein, Sand und Kies sind durch Verwitterung quarzhaltiger Felsmassen entstanden. In Steinbrüchen finden wir den Quarz auch als „Sandstein" vor. (Sächsische Schweiz.) In veredelter Form tritt uns der Quarz besonders im Achat und Bergkrystall entgegen. Der Achat wird wegen seiner schönen Färbung zu allerlei Schmncksachen (Knöpfen, Dosen u. s w.) verwendet. Tie bedeutendsten Achatschleifereien sind bei Oberstein in Birkenseld.. Der Bergkrystall hat die Form von sechsseitigen Säulen, die oben (zuweilen auch unten) zugespitzt sind. Er wird besonders auf dem St. Gotthard, in Frankreich und auf Madagaskar gefunden. Aus ihm verfertigt man ebenfalls allerlei Schmucksachen, z. B. Kronleuchter, Vasen, Ringsteine u. s. w. 2. Glasfabrikation. Zur Herstellung des gewöhnlichen Glases braucht man Quarz, Soda und Kalkstein. Man zerstampft die Materialien zu Pulver und bringt sie abgewogen in feuerfesten Thongefäßen (Glashäfen) in den Glasofen. Hier steigt die Flamme vom Feuerraume durch ein Rohr und schlägt gegen die 4—8 Schmelztiegel. Vor jedem Hafen ist ein Loch in der Mauer. Nach etwa 12 Stunden ist der Schmelzungsvorgang vollendet. Nun beginnt die Verarbei- tung. Der Glasbläser nimmt dazu ein 1v2 m langes eisernes Rohr (Pfeife) mit hölzernem Mundstücke und taucht es in die geschmolzene Masse. Dabei setzt sich diese teilweise unten an dem Rohre fest. Hierauf zieht er das Rohr heraus, bläst hinein und treibt, ähnlich wie die Knaben die Seifenblasen, das Glas unter Hin-

5. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 255

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
255 Ebenso hat sich daraus die Schale des Vogeleies, das Gehäuse der Muscheln und Schnecken, der Panzer der Krebse und der Korallenstock im Meere gebildet. xvi. Der Wraun- und Sleinkohlenwald. 119. üramikshlc iml Steinkohle. 1. Braunkohle. Untersuche Braunkohlenstücke mit dem Messer! An einigen sieht man deutlich, daß sie aus Holz (Bäumen) entstanden sind. Die Farbe ist braun. Sie rührt von der Verkohlung her. (S. Torf S. 264!) Die Braunkohlen liegen in der Erde in gleichlaufenden Schichten („Flözen", d. h. Ebenen), die mit Thon- und Sandschichten abwechseln. Aus dieser Art der Ablagerung hat man geschlossen, daß sie aus überfluteten und verschütteten Wäldern entstanden sind. 2. Entstehung der Steinkohle. Die Steinkohle hat sich in ähnlicher Weise gebildet wie die Braunkohle, ist aber bedeutend älter. Darum ist sie auch mehr ver- kohlt. Sie kommt in der Erde ebenfalls stets in gleichlaufenden Schichten („Flözen") vor. Unter der Steiukohlenschicht findet sich eine Lehmschicht, über ihr eine Schiefer- thon- oder Sandsteinschicht. In diese oberste Schicht ragen häufig dunkle Stümpfe (Überreste von Baumstämmen) hinein. In der Lehmschicht bemerkt nian dagegen nicht selten dunkle, verzweigte Streifen (Baumwurzeln). Man hat daraus folgenden Schluß gezogen: Der Lehm war einst Sumpfland, worin die Bäume wurzelten, die Kohlenschicht aber bildete einen Wald. Allmählich sank der Sumpf. Es strömten Gewässer aus ihn ein, und so wurden die Bäume unter Saud und Schlamm vergraben und verkohlten im Laufe der Zeit. Auf der Sand- und Schlammmasse aber wuchs eine neue Pflanzen- welt empor, die abermals verschüttet wurde. Da sich dies öfter wiederholte, so erklärt es sich, daß meist zahlreiche Kohlenschichten (30—40, ja selbst 120) übereinander lagern. (Andre nehmen an, daß die Schichten durch angeschwemmte Pflanzenreste entstanden seien.) Aus den verkohlten Baumstümpfen kann man auch noch erkennen, was für Wälder einst die Erde bedeckten. Sie bestanden aus Farnkräutern, Bärlappgewächsen (Schuppenbaum und Siegelbaum) und Schachtelhalmen, die zu baumhohen Stämmen heranwuchsen. In der Grafschaft Glatz hat man einen verkohlten Baum von 5 m Umfang gefunden, und im botanischen Garten zu Breslau zeigt man sogar einen solchen, dessen Umfang mehr als das Doppelte davon beträgt. 3. Gewinnung. Steinkohlenlager finden sich in der Rheiuprovinz, in West- falen, Schlesien, Böhmen, Sachsen, England (Erdk., S. 130), Nordamerika, China u. s. w. Auf dem europäischen Festlande ist das Saarbrückener Steinkohlenlager das größte. Es ist 70 Ion lang, stellenweise 15 km breit und 2—3üs km dick. Über dem Steinkohlenlager steht mitten im Felde ein Häuschen. Darin ist der Eingang zum Schachte. Hier „fahren die Bergleute ein". Auf langen Leitern steigen sie, zuweilen 3oo—400, ja, 900 m tief, in den dunkeln Schoß der Erde. In der Hand hält jeder eine Sicherheitslampe. Diese ist mit einem doppelten, feinen Drahtnetze versehen, damit sie das in den Bergwerken sich ansammelnde „Gruben- gas" (S. 264) nicht entzünde. Dieses Gas fürchtet der Bergmann sehr. Er nennt es „schlagende Wetter". Es entzündet sich leicht und richtet daun furchtbare Verheerungen an. Gerät der Bergmann mit dem Grubenlichte an solches Gas, so dringt es durch das Drahtgitter und entzündet sich innerhalb desselben. An dem Drahtgitter aber kühlt sich (da Metall gut leitet) die Flamme so schnell ab, daß sie nicht nach außen gelangen kann. Um die Gase zu entfernen, hat nian in jedem Bergwerke Luftzüge angebracht. Dennoch kommen oft furchtbare Unglücksfälle vor, so 1869 im planeuschen Grunde bei Dresden, wo 275 Arbeiter an einem Tage das Leben verloren.

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 268

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
268 134. Schlußbetrachtung. Betrachtet man die Felsen näher, so bemerkt man, daß viele von ihnen aus Schichten bestehen, die gleichlaufend übereinander gelagert sind. Da man in diesen Schichten häufig Abdrücke und Überreste von Seetieren (Mu- scheln, Schnecken, Fischen, Ko- rallen) gefunden hat, so nimmt man an, daß sie durch Ablage- rung im Meere entstanden sind. (Von solcher Ablagerung kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man in ein Glas Wasser Gesteinsschichten. °u,e Hand voll Erde thut und dann das Sinken der Erde beobachtet.) Zu diesen geschichteten Gesteinen gehören Schiefer, Thon, Kalkstein, Steinkohlen, Kreide, Steinsalz u. a. Häufig aber findet man unter dem geschichteten Gesteine auch solches, das die Schichten quer durchbrochen hat. Diese Gesteinsmassen sind aus der Tiefe des Erdinnern hervorgedrungen, ähnlich wie ja auch heute noch die Lava in den Vulkanen zuweilen bis über 3000 m in die Höhe steigt. Sie schließen niemals Pflanzen oder Tiere ein. Auch lassen sie niemals Schichten er- kennen. Zu ihnen gehören Granit, Porphyr, Basalt u. a. In dem geschichteten Gesteine finden sich infolge der durch Unterwaschungen entstandenen Senkungen auch vielfach Spalten und Risse, und in diesen lagern meist die Erze. (Erzgänge.) Ursprünglich rieselte oftmals das Wasser in den Spalten hinab, oder es stiegen heiße Dämpfe aus der Tiefe in ihnen aufwärts. Wasser und Dampf aber setzten in diesen Spalten die Stoffe ab, die sie aufgelöst mit sich führten. So entstanden die verschiedenen Krystalle, wie wir sie beim Kupfer, Gold u. s. w. finden, und so entstanden auch die Silberadern und Erzgänge. xx. Am Körper von Menschen und Tieren. 135. Der gemeine ömidmuri». 1. Körperbau. Der gemeine Bandwurm lebt in den Eingeweiden der Menschen. Der sogenannte Kopf ist etwa so groß wie ein Stecknadelknopf und vorn mit einem Kranze von Haken versehen, mit denen sich das Tier im Darme seines Wirtes festhält. An der Seite des Kopfes sitzen 4 Saugnäpfe zum Festsaugen. Einen Mund hat der Bandwurm nicht. Er kann ihn auch entbehren, da die Nahrung durch die Hant seines Körpers eindringt. An den Kopf schließen sich die Glieder an, zuweilen 6—800, so daß das Tier nicht selten eine Länge von 2—4 m er- reicht. Die Glieder bilden sich nach und nach in der Weise hintereinander, daß das am Kopfe sitzende Glied stets das jüngste, das letzte aber das älteste Glied ist. 2. Verwandlung. Die ältesten Glieder lösen sich, wenn sie reif sind, vom Bandwurme los und gelangen, oft mit Millionen von Eiern beladen, mit dem Kote nach außen. Hier kriechen sie zuweilen eine Zeitlang umher und setzen schließlich die Eier ab oder verlieren sie beim Absterben. Da die Schweine mit großer Gier im Kote wühlen, so gelangen solche Eier nicht selten in den Magen eines Schweines. Hier bildet sich das Ei zu einer erbsengroßen „Finne" (Blasen- wurm) aus. Wird aber solches finnige Fleisch von einem Menschen genoffen, so entwickeln sich die Finnen in seinem Körper wieder zu Bandwürmern. Auch in dem Körper der Hunde, Katzen, Fische u. s. w. leben Bandwürmer. Bei allen Arten
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