Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
59
Städte: Tr ebisonde (Trapezunt) am schw. Meere, 50000 E., Haupt-
einfuhrhasen europäischer Waren in das südwestliche Asien. Skutari,
25 000 E., Constantinopel gegenüber. Jsnik, das alte Nicäa (Concil 325),
ist jetzt ein kleines Städtchen. Smyrna, 150 000 E., erste Seehandelsstadt
Kleinasiens (Rosinen, Feigen, Seide). Ruinen von Milet, Ephesus und
Troja. Tarsus, 15 000 E., Pauli Geburtsort. — Die Insel Lypern
ist fruchtbar, aber sehr verödet.
2. Armenien und Kurdistan. Waldlose Höhen und fruchtbare,
weidenreiche Thäler. Ein Theil des armenischen Hochlandes ge-
hört zu Rußland und Persien; der Ararat liegt auf der Grenze
von drei Reichen.
Erzerum 60 000 E., Haupthandelsstadt an der Karawanenstraße zwischen
Persien und Trapezunt. — Kurdistan ist das alte Assyrien.
3. Mesopotamien (Babylonien und Chaldäa). Im oberen
Theile Steppen mit plündernden Ränberhorden, im untern Theile
fruchtbarer Marschboden. Dattelpalmen.
Bagdad, 60 000 E., — Ruinen von Ninive und Babylon. Die
Grundmauern des babylonischen Turms stehen noch.
4. Das nördliche Syrien mit Phönizien. Der Libanon
(— weißes Gebirge, wegen des Schnees, der fast das ganze Jahr
seine Gipfel bedeckt, und wegen der weißen Farbe seiner Kalkselsen
so genannt) und A n t i l i b a n o n mit dem großen H e r m o n
(3150 m), zwischen beiden das fruchtbare Thal Cölesyrien.
Der Libanon (3000 m) ist nur 2 Meilen vom Meere entfernt
(Cedern). Phönizien, ein schmales Küstenland, hatte gute Häfen.
Die einst reichen Städte Tyrus und Sidon sind jetzt erbärmliche
Flecken.
Aleppo, 75 000 E. — B e y r u t, 80 000 E., Hafenstadt. — D a m a s -
cus, 150 000 E., mitten in Obst- und Orangenhainen („Auge des Ostens");
Damascenerklingen.
5. Palästina (gelobtes Land, heiliges Land, Kanaan). 1. Der
südliche Theil des jetzigen Syriens, begrenzt im R. vom Libanon,
im O. von dem wüsten Arabien, im S. vom steinigen (peträischen)
Arabien, im W. vom Mittelmeer. So ist es von den umliegenden
gebildeten Völkern abgeschlossen. Länge etwa 40 M., Breite 10
bis 14 M., Größe (zur Zeit Christi) 450 Hj-M. — 2. Am
Mittelmeere eine 2 — 4 M. breite fruchtbare Ebene (durch das
Gebirge Karmel in eine kleinere nördliche und größere südliche
Hälfte getheilt), aus der sich dann der Boden allmählich bis zur
Höhe von 600—900 m erhebt. Dann senkt er sich plötzlich zum
Jordanthal, das tiefer liegt als der Spiegel des mittelländischen
Meeres, um sich dann ebenso steil wieder zu erheben. — 3. Der
Jordan hat seine Quellflüsse auf dem Antilibanon und Hermon,
durchfließt den See Merom (18 m über dem Meere) und er-
reicht dann nach einem Laufe von 3 Meilen den See Liberias
(Genezareth), 6 Stunden lang, 3 Stunden breit, 200 m unter
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TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
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Extrahierte Personennamen: Pauli_Geburtsort Palästina Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Asien Constantinopel Smyrna Kleinasiens Milet Ephesus Troja Armenien Kurdistan Persien Persien Kurdistan Assyrien Mesopotamien Babylonien Bagdad Ninive Syrien Tyrus Aleppo Kanaan Syriens Christi Liberias
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Auflagennummer (WdK): 6
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
7
1. Wie viel mal so viel Wasser als Land befindet sich auf der Erde?
— 2. Wie verhalten sich Wasser und Land zu einander auf den Halbkugeln,
in den einzelnen Zonen? — 3. Vergleiche die Erdtheile und die Oceane
hinsichtlich ihrer Größe! — 4. Ziehe eine Linie um die Erde, die dieselbe in
eine große Land- und Wasserhalbkugel scheidet! — 5. Welche Erbtheile und
Weltmeere liegen ganz auf der nördlichen Halbkugel? — auf der südlichen?
— östlichen? — westlichen? — Welche in allen Zonen? — nur in einer?
— in zweien? — 6. Welche Oceane umgeben die einzelnen Erdtheile?
Welche Erdtheile begrenzen die Weltmeere? — 7. Welche Erdtheile hängen
zusammen? — 8. Vergleiche die Erdtheile hinsichtlich ihrer Gestalt mit einander!
§. 10. Fortsetzung. 1. Die Grenze zwischen Meer und
Land heißt Küste. Steilküsten steigen steil auf und setzen
sich ziemlich tief steil nach unten fort; sie sind felsig und bieten
gute Häfen (England). Klippenküsten heißen sie, wenn zer-
stückelte Felsen nahe unter der Oberfläche des Wassers liegen
oder auch daraus hervorragen; für die Schiffahrt sind sie gefähr-
lich (Skandinavien). Flachküsten entstehen, wenn das Land
allmählich in den Meeresboden übergeht; sie sind hafenarm
(Nordsee). — 2. Das Wasser der Erde ist theils fließendes
in Quellen, Bächen, Flüssen und Strömen, theils stehendes in
Sümpfen, Seen und Meeren. — 3. Das Meerwasser ist bitter-
salzig, schwerer als das Flußwasser und gefriert nicht so leicht
als dieses. Im Glase ist es ganz klar, die weite Meeresfläche
erscheint bald tiefblau, bald grün und dunkelgrün. Kleine Thier-
chen verursachen das Leuchten des Meeres. Die Meerestiefe ist
sehr verschieden. (Im südatlantischen Ocean über 14000 Meter,
fast 2 Meilen tief (?)). Der Meeresboden ist nicht eben, die
Erhebungen haben aber meist sanft geböschte Abhänge. — 4. Das
Meer hat dreierlei Bewegungen:
a. Die Wellenbewegung. Sie besteht in auf- und niedergehender
Bewegung der Wassertheilchen und wird verursacht durch Wind und Erd-
beben. — Wellenberg und -thal. Höhe der Welle 2—12 m, Breite
40—120m. In der Tiefe ist das Meer ruhig. — b. Ebbe und Flut,
bewirkt durch die Anziehung von Mond und Sonne. Alle 25 Stunden
zweimal Ebbe und Flut. Springfluten 12—20m hoch, besonders in den
Busen; Ni pp fluten niedriger. Deiche und Dünen schützen das Land gegen
Fluten. — (Strand heißt derjenige Theil der Flachküste, den das Wasser
bei der Flut bedeckt und bei der Ebbe trocken legt. Er ist meistens mit
Sand, bisweilen mit Schlamm und stets mit angeschwemmten Muschelresten
und Seepflanzen bedeckt. Wenn der Wind den Sand vom Strande zu
langen Hügelreihen zusammenweht, so entstehen Dünen.) — c. Die
Strömungen, flußartige Bewegung des Meerwassers. Verursacht werden
sie durch die Achsendrehung der Erde, Verdunstung, Winde rc. Den Haupt-
richtungen nach unterscheidet man drei Strömungen: die Aequatorial-
strömung von O. nach W. zwischen den Wendekreisen und die beiden
Polar st römun gen von N. nach S. auf der nördl. und von S. nach N.
auf der südl. Halbkugel in den kalten und gemäßigten Zonen. Die Aequatorial-
strömung des atlantischen Oceans theilt sich an der Ostküste Amerikas in
zwei Arme; der nördliche fließt durch das caraibische Meer in den Busen
von Mexico, aus welchem er als Golfstrom bei Florida heraustritt. Der
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TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: England Skandinavien Nordsee Wellenberg Amerikas Florida
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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§. 57. Der Nordrand und die Sahara. 1. Die Küste ist
Wald- und quellenreich, die Höhen sind theils mit Wald bedeckt,
theils wüste. Klima gesund; Winterregen. Der schmale Steppen-
saum zwischen dem Hochlande und der Sahara ist die Heimat
der Datteln. — Viele Araber; die Ureinwohner heißen
Berbern; die Mauren sind aus der Vermischung beider ent-
standen. Herrschende Religion ist der Islam.
a. Tripolis mit dem Plateau von Barka und der großen Oase
Fezzan ist türkische Provinz. Tripolis, 30 000 E., Haupthandelsplatz.
b. Tunis, türkische Provinz nur dem Namen nach. Tunis, 150000
E.; in der Nähe liegen die Ruinen von Karthago.
e. Algerien, 12 000 (I-M. 2‘/s Will. E., seit 1830 stanz. Algier
(Alschier), 50 000 E. (Turkos).
ä. Kaiserreich Marokko, 12 000 O-M., 6 Mill. E., Muhameda-
ner; der Sultan regiert despotisch. Ackerbau und Viehzucht vernachlässigt.
Bedeutender Gewerbfleiß (Leder, Teppiche, Metallwaren). Marokko,
50 000 E., Hauptstadt. Fez, 100 000 E.; Hochschule, Handels- und Fa-
brikstadt.
2. Diewüstesähara, die größte der Erde, 700 Ml. lang
200 Ml. breit, 120 000 H>-M. Früher Meeresboden (Salz-
ablagerungen , Muscheln), der zu einer mittleren Höhe von 300
bis 350 na gehoben worden ist; nicht eben, sondern Gebirgsketten
und Hochländer von 500 —1500 m (— trocken gelegte Inseln
des verschwundenen afrikanischen Mittelmeeres), daneben Tiefebenen,
die 30—70 m unter dem Meeresspiegel liegen. Die Oberfläche
theils tiefer Sand, theils nackter Felsboden, theils fester Thon-
stellenweise weite Grasebenen. Oasen, d. h. Wohnungen, sind
niedrige, bewässerte, fruchtbare und bewohnte Stellen (Dattelpalmen,
Pfirsich- und Aprikosenbäume, Getreidefelder). Ein felsiger Höhen-
zug theilt die Sahara in eine kleinere östliche (die libysche
Wüste) und in eine größere westliche Hälfte (Sahet); erstere,
durch den Nordostpassat vom Flugsande befreit, hat mehr Oasen
(hier die berühmte Oase des Jupiter Ammon oder Siwah)
als die letztere. Die Bewohner der Oasen (im W. die durch
ihre Grausamkeit berüchtigten arabischen Beduinen, in der
Mitte die räuberischen Tuaregs, im Osten die schwarzen
heidnischen Tibbus) sind meist Nomaden, leben von Viehzucht
und Handel (Koch- und Viehsalz sind Ausfuhrproducte) und stehen
unter erblichen Häuptlingen. — Karawanen (Kameel, das
„Schiff der Wüste"; Karawanenstraßen). Der glühend heiße
Wind (Samum), der Flugsand, der Wassermangel, die heißen
Tage und kalten Nächte sind den Reisenden gefährlich.
1. Nenne die dem Nordrande Afrikas gegenüberliegenden Länder Europas!
— 2. Was weißt Du vou Karthago? — 3. Woraus schließt man, daß die
Sahara einst Meeresboden gewesen ist? — 4. Verfolge den Wüstenzug der
Sahara durch Asien! — 5. In wie fern wirft die Sahara auf das Klima
Europas? — 6. Was find Oasen?
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c. Die Franken.
§. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur
Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500
das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der
Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten
Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter-
warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte
so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte
sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die
um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne
theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd-
licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver-
schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes
Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern)
kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus-
hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732
bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine
stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom
Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden,
schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den
Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr-
schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der
Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die
germanische getreten.
§. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der
letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc.
bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen
Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten
ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs-
dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich
behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als
Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf
Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest-
gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen
zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von
ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben,
so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand
eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in
Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es
als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter:
Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde
unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk
(der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der
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TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Chlodwig Maas Karl_Martell Karl Hofämter Schenk
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
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§. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran-
lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken
dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng
katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach-
folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche
und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher
Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje-
stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt-
halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr,
1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen
wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische
Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser
geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und
wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz.
Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen,
mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus
ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern
(Christian von Braunschweig und Ernst von Mans-
feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen,
und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der
niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian
von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder-
lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die
Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren,
rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen.
Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be-
drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö-
oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh
bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626).
Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über
ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der
Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo
Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein,
Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck-
lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund
widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde
mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian
seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ.
Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions-
edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen
Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen
Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch
der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam-
keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mans- Ernst Christian
von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Christian Christian_Iv. Dänemark Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Mansfeld Wallensteins Christian
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
edikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu
entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. —
3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der
fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommer-
schen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den
Tag, da vor 100 Jahren die Protestanten dem Kaiser ihre Be-
kenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav
Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Ver-
wandten, die Herzoge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nach-
dem er die.kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach
Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wil-
helm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten,
sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht
hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald
darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder
Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog
Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen,
Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem
Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenfluß des Lech
und der Donau Tilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632).
Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen-
stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr
er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich
dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich ver-
schanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden
und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Wes-
halb?) Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei
Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sach'
sen, Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten
mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-französische
Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang
schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen Angelegenheiten *),
und beide, Schweden (Bannär und Torstenson) und Franzosen
kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald
jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Fer-
dinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu
*) Weshalb - Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und
die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein po>
litischeu.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Georg_Wil- Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
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besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester-
reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin
bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach
vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der
Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier
am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden
zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er-
folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um
den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle-
sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach
Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien
zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni
1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und
schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am
30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried-
richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am
15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in
demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen.
Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge-
mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen
Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis
1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte
nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen
Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc.
Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh-
men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde
unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser
gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das
österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar
Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover-
aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau
(1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München
wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein
Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem
man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz,
Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg-
Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis
1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an
Preußen.
§. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia
konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland
(Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser
erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im
Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Mollwitz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresias Maria Theresias Karl_Albrecht_von_Bayern Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Vii Karl Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Vii Karl Maximilian_Joseph Maximilian Franz Franz Maria_Theresia's_Gemahl Maria Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Oester- Schwerin Brieg Ungarn Breslau Oesterreichs Sachsen Hohensriedberg Sachsen Kesselsdorf Dresden Dresden Oesterreich Spanien Frankreich Sachsen Bayern Sachsen Frankfurt Ungarn Hessen Dettingen Hanau Oesterreich Frankreich Sachsen England
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Fleisches und der leichten und starken Vermehrung. Der Gold-
fisch, aus China stammend, wird seiner Schönheit wegen in
Teichen und Gläsern gehalten. Die Schollen besitzen im Ver-
hältnis zu ihrer Länge eine große Breite. Ihr Körper ist an
beiden Seiten zusammengedrückt und flach. Die Augen stehen
beide auf einer Seite des Kopfes. Sie richten beim Schwimmen
die Seite, auf der die Augen sitzen, immer nach oben. Diese
Seite ist farbig, während die andere meistens farblos ist. Zu
den Schollen gehört die Steinbutte, bis l^m lang, Augen
links stehend, mit einzelnen kleinen runden Hautknochen, in Nord-
und Ostsee und Mittelmeer, schmackhaft. (Nach London kommen
allein jährlich für 80 000 Pfund Sterling.) Der Flußaal,
bis 1,8 m lang und 15—20 Pfund schwer, dunkelgrün, gefräßiger
Räuber, geschätztes Fleisch, geht zuweilen ans Land. Der Zitter-
aal in Südamerika ist elektrisch. Der Schellfisch, r/2 m,
Schwanzflosse ausgeschnitten, oben braun, unten weiß, in der
Nordsee, besonders bei England und Schottland, sehr gesundes
Fleisch. Der Kabeljau, oben grau und gelbbraun gefleckt,
bis 1,2 na lang, heißt getrocknet Stockfisch, eingesalzen
Laberdan, eingesalzen und getrocknet Klippfisch, liefert den
Leberthran, hat gutes Fleisch und ist in Island das Haupt-
nahrungsmittel, wird auch zur Fastenzeit in katholischen Ländern
am Mitt^lmeer viel gegessen. Hauptfangort bei Neufundland, doch
auch bei Island, Norwegen re. — 2. Knorpelfische: Der Stör,
2 — 5 m lang, 100 — 400 Pfd. schwer, hat 5 Reihen von
Schuppenschildern, lebt in der Nord- und Ostsee, steigt im April
und Mai in die Elbe (bis Wittenberg), den Rhein (bis Straß-
burg) rc., liefert gutes Fleisch, Caviar (Rogen) und Hausenblase
(Fischleim). Der größte Stör heißt Hausen, bis 7,5 m lang,
im schwarzen und kaspischen Meere, Wolga, Donau. Schwung-
hafter Handelsartikel. Der Hai, 3—9 m lang, bis 4000 Pfund
schwer, Haut seiustachelig, oben aschgrau, sehr gefährlich, im
atlantischen Meere. Der bis 2,8 m im Umfange haltende Rachen
mit vielen Reihen glatter, dreieckiger Zähne bewaffnet. Muß sich
der hervorstehenden Schnauze wegen auf den Rücken legen, wenn
er etwas ergreifen will. Folgt den Schiffen oft tagelang. Der
Riesenhai, fast 11 m lang, mit 4000 Zähnen, unbeholfen und
ungefährlich, in nordischen Meeren. — Die Neunaugen und
Lampreten, erstere bis 1/2 m, letztere bis 1 m lang, haben
einen langgedehnten, aal- oder schlangenförmigeu Körper mit
7 Kiemenlöcheru am Halse und mit einem Rund- oder Saug-
maule. Beide Fische sind wichtige Handelsartikel.
1. Welche der im Paragraphen genannten Fische finden sich a) in Flüssen,
b) im Meere? — 2. Welche werden in Teichen gehalten? — 3. Welche
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Knorpelfische
Extrahierte Ortsnamen: China Ostsee London Südamerika Nordsee England Schottland Island Neufundland Island Norwegen Ostsee Wittenberg Rhein Wolga Donau
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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9. Korund, 10. Diamant), Zähigkeit, Adhäsion, specifisches Ge«
wicht, Durchsichtigkeit, Farbe, Stärke und Art des Glanzes, Ver-
änderung des Aggregatzustandes, chemische Zusammensetzungrc.
(Erklärung dieser Ausdrücke: siehe Physik und Chemie).
Die Mineralien kommen in allen drei Aggregatzuständen vor;
die meisten sind fest. Diese sind entweder von regelmäßigen Flächen,
Ecken und Kanten begrenzt, womit der innere Bau übereinstimmt
— dann heißen sie Krystalle, krystallisiert (Krhstallsysteme)
— oder sie haben keine bestimmte Gestalt, dann nennt man sie
gestaltlos, amorph.
1. Gieb die vier Klassen der Mineralien an! — 2. Wie verhalten sich
die Mineralien jeder Klasse im Wasser? im Feuer? — 3. Gieb die Merk-
male der Salze, der Metalle an! — 4. Prüfe und ordne in Klassen:
Blei, Kalk, Soda, Zinn, Salpeter, Sand, Schwefel! — 5. Vergleiche und
unterscheide diese nach Gestalt, Härte, Farbe, specifischem Gewicht rc.! —
6. Was sind Krystalle? was heißt amorph?
§. 103. Salze. 1. Wiederhole die Merkmale der Salze!
Die meisten Salze haben eine weiße Farbe, wenige sind anders
gefärbt. Der Geschmack ist sehr verschieden. Härte und
specifisches Gewicht sind gering. Genaueres über Salze siehe
Chemie.
2. Die wichtigsten Salze: a. Steinsalz (Kochsalz)
kommt krystallisiert in Würfeln vor, die manchmal trichter-
oder treppenförmig gruppiert sind; es ist in der Regel weiß,
fettglänzend und von reinsalzigem Geschmack; an der Luft wird es
feucht, weil es Wasser anzieht. Im Feuer verknistert es, schmilzt
schon in der Lichtflamme und färbt diese gelb. Das Kochsalz
kommt vor als Stein-, Steppen-, See- und Soolsalz.
— Das Steinsalz bildet, begleitet von Gyps und Thon,
mächtige Lager und wird bergmännisch gewonnen. — Wieliczka
seit 1253. Staßfurt. — Steppensalz überzieht den Boden
weiter Strecken Mittelasiens, Südamerikas rc. mit einer Kruste.
— Das meiste Salz liefert das Meerwasser; es enthält durch-
schnittlich 31/2 pct., Binnenmeere mit starkem Süßwasserzufluß
und geringer Verdunstung, z. B. die Ostsee, weniger, das mittel-
ländische Meer mehr, der atlantische Ocean noch mehr. Durch
Feuer oder Sonnenwärme läßt man das Wasser verdampfen. —
So0l- oder Quellsalz ist in Quellen oder Brunnen aufge-
löstes Steinsalz. Schwache Soolen werden gradiert, ge-
sättigte nicht. — Das Kochsalz ist von der größten Wichtig-
keit. Dem Menschen ist es Nahrungsmittel; eine Person
bedarf jährlich 12—13 Pfund; es dient zur Würze der Speisen,
zum Salzen des Fleisches, der Butter u. s. w., zur Bereitung
anderer Salze, zur Seifen- und Glasbereitung, Glasur.
—- b. Der Salmiak, gewöhnlich flockig, mehlartig, gelblich oder
c/f J'-Li ' {
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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3. Meeresglieder (Meerbusen, auch Golf, Bai, Bucht
genannt, ist ein Theil des Meeres, der an mehreren Seiten von
Land umgeben ist; ein Meerestheil, der auf zwei einander gegen-
überstehenden Seiten vom Lande begrenzt ist, so daß er als ein
schmaler Arm zwei größere Meerestheile verbindet, heißt Meer-
enge, Straße, Canal oder Sund. Vgl. damit Landenge):
a. Das weiße Meer, ein Glied des Eismeeres, nur die
Hälfte des Jahres voll Eis frei. — d. Die Nordsee, 12000
ffspmeilen; an den deutschen Küsten Sandbänke, den Schiffern
gefährlich; Ebbe und Flut; Fischerei. Theile der Nordsee:
Znhder-See (spr. Sender-See), Dollart, Jadebnsen. — c. Die
Ostsee, 6400 s^-Meilen, durch das Skager-Rack, Kattegat
(Katzenloch), den Snnd (*/2—4 Meilen breit), den großen und
kleinen Belt mit der Nordsee verbunden; — Wasser weniger salzig
(20/0), friert daher leicht zu; — Süd- und Ostküste flacher als
die gegenüber liegende; — heftige Stürme; — Ebbe und Flut
kaum merklich. Theile: bottnischer, finnischer und rigaischer Meer-
busen. — d. Um Großbritannien: Pas de Calais (spr. Pa-
de-Kallä), der Canal oder das Aermelmeer, St. Georgs-
Canal, die irische See, der Nordcanal. — e. Busen
von Biscaha oder Gascogne (spr. Gaskonje), — f. Das
mittelländische Meer, 47000 -Meilen, verdankt seine
Entstehung einem Meeresdurchbrnch von W. her; — sehr starke
Verdunstung, daher strömt aus dem atlantischen Ocean Wasser
ein; — sehr gute Häfen an Spanien, Frankreich, Oesterreich.
Westliches Becken bis Sicilien: Straße von Gibraltar (Säu-
len des Hercules, 7 Meilen lang, 2 Meilen breit), Busen von
Lion und Genua, thrrhenisches Meer. — Oestliches Becken:
Jonisches Meer mit dem Busen von Tarent, adriatisches Meer
mit dem Busen von Triest; Archipelagus (Jnselmeer), die Dar-
danellen (Hellespont, 10 Meilen laug, */4 Meile breit), Marmara-
Meer, Straße von Constantinopel (4 Meilen lang, 1200 Schritt
breit). — g. Das schwarze M eer, 8700 ^-Meilen; dichte
Nebel; ohne Inseln; wenig salzhaltig; die europäische Küste flach
und sumpfig. Das asowsche Meer.
4. Inseln in
а. dem nördl. Eismeere: Nowaja-Semlja, Spitzber-
gen, die Lofodden;
б. dem offenen atlantischen Ocean: Island (Hekla, Geiser),
Für -Öer (Schafinseln), Shetlands-J. (spr. Schet-
länds), England und Schottland, Irland;
c. der Nordsee: Borkum, N ordern ei, Spikeroog,
Wangeroog, Helgoland, Föhr, Sylt;
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]