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1. Weltkunde - S. 59

1876 - Hannover : Helwing
59 Städte: Tr ebisonde (Trapezunt) am schw. Meere, 50000 E., Haupt- einfuhrhasen europäischer Waren in das südwestliche Asien. Skutari, 25 000 E., Constantinopel gegenüber. Jsnik, das alte Nicäa (Concil 325), ist jetzt ein kleines Städtchen. Smyrna, 150 000 E., erste Seehandelsstadt Kleinasiens (Rosinen, Feigen, Seide). Ruinen von Milet, Ephesus und Troja. Tarsus, 15 000 E., Pauli Geburtsort. — Die Insel Lypern ist fruchtbar, aber sehr verödet. 2. Armenien und Kurdistan. Waldlose Höhen und fruchtbare, weidenreiche Thäler. Ein Theil des armenischen Hochlandes ge- hört zu Rußland und Persien; der Ararat liegt auf der Grenze von drei Reichen. Erzerum 60 000 E., Haupthandelsstadt an der Karawanenstraße zwischen Persien und Trapezunt. — Kurdistan ist das alte Assyrien. 3. Mesopotamien (Babylonien und Chaldäa). Im oberen Theile Steppen mit plündernden Ränberhorden, im untern Theile fruchtbarer Marschboden. Dattelpalmen. Bagdad, 60 000 E., — Ruinen von Ninive und Babylon. Die Grundmauern des babylonischen Turms stehen noch. 4. Das nördliche Syrien mit Phönizien. Der Libanon (— weißes Gebirge, wegen des Schnees, der fast das ganze Jahr seine Gipfel bedeckt, und wegen der weißen Farbe seiner Kalkselsen so genannt) und A n t i l i b a n o n mit dem großen H e r m o n (3150 m), zwischen beiden das fruchtbare Thal Cölesyrien. Der Libanon (3000 m) ist nur 2 Meilen vom Meere entfernt (Cedern). Phönizien, ein schmales Küstenland, hatte gute Häfen. Die einst reichen Städte Tyrus und Sidon sind jetzt erbärmliche Flecken. Aleppo, 75 000 E. — B e y r u t, 80 000 E., Hafenstadt. — D a m a s - cus, 150 000 E., mitten in Obst- und Orangenhainen („Auge des Ostens"); Damascenerklingen. 5. Palästina (gelobtes Land, heiliges Land, Kanaan). 1. Der südliche Theil des jetzigen Syriens, begrenzt im R. vom Libanon, im O. von dem wüsten Arabien, im S. vom steinigen (peträischen) Arabien, im W. vom Mittelmeer. So ist es von den umliegenden gebildeten Völkern abgeschlossen. Länge etwa 40 M., Breite 10 bis 14 M., Größe (zur Zeit Christi) 450 Hj-M. — 2. Am Mittelmeere eine 2 — 4 M. breite fruchtbare Ebene (durch das Gebirge Karmel in eine kleinere nördliche und größere südliche Hälfte getheilt), aus der sich dann der Boden allmählich bis zur Höhe von 600—900 m erhebt. Dann senkt er sich plötzlich zum Jordanthal, das tiefer liegt als der Spiegel des mittelländischen Meeres, um sich dann ebenso steil wieder zu erheben. — 3. Der Jordan hat seine Quellflüsse auf dem Antilibanon und Hermon, durchfließt den See Merom (18 m über dem Meere) und er- reicht dann nach einem Laufe von 3 Meilen den See Liberias (Genezareth), 6 Stunden lang, 3 Stunden breit, 200 m unter

2. Weltkunde - S. 7

1876 - Hannover : Helwing
7 1. Wie viel mal so viel Wasser als Land befindet sich auf der Erde? — 2. Wie verhalten sich Wasser und Land zu einander auf den Halbkugeln, in den einzelnen Zonen? — 3. Vergleiche die Erdtheile und die Oceane hinsichtlich ihrer Größe! — 4. Ziehe eine Linie um die Erde, die dieselbe in eine große Land- und Wasserhalbkugel scheidet! — 5. Welche Erbtheile und Weltmeere liegen ganz auf der nördlichen Halbkugel? — auf der südlichen? — östlichen? — westlichen? — Welche in allen Zonen? — nur in einer? — in zweien? — 6. Welche Oceane umgeben die einzelnen Erdtheile? Welche Erdtheile begrenzen die Weltmeere? — 7. Welche Erdtheile hängen zusammen? — 8. Vergleiche die Erdtheile hinsichtlich ihrer Gestalt mit einander! §. 10. Fortsetzung. 1. Die Grenze zwischen Meer und Land heißt Küste. Steilküsten steigen steil auf und setzen sich ziemlich tief steil nach unten fort; sie sind felsig und bieten gute Häfen (England). Klippenküsten heißen sie, wenn zer- stückelte Felsen nahe unter der Oberfläche des Wassers liegen oder auch daraus hervorragen; für die Schiffahrt sind sie gefähr- lich (Skandinavien). Flachküsten entstehen, wenn das Land allmählich in den Meeresboden übergeht; sie sind hafenarm (Nordsee). — 2. Das Wasser der Erde ist theils fließendes in Quellen, Bächen, Flüssen und Strömen, theils stehendes in Sümpfen, Seen und Meeren. — 3. Das Meerwasser ist bitter- salzig, schwerer als das Flußwasser und gefriert nicht so leicht als dieses. Im Glase ist es ganz klar, die weite Meeresfläche erscheint bald tiefblau, bald grün und dunkelgrün. Kleine Thier- chen verursachen das Leuchten des Meeres. Die Meerestiefe ist sehr verschieden. (Im südatlantischen Ocean über 14000 Meter, fast 2 Meilen tief (?)). Der Meeresboden ist nicht eben, die Erhebungen haben aber meist sanft geböschte Abhänge. — 4. Das Meer hat dreierlei Bewegungen: a. Die Wellenbewegung. Sie besteht in auf- und niedergehender Bewegung der Wassertheilchen und wird verursacht durch Wind und Erd- beben. — Wellenberg und -thal. Höhe der Welle 2—12 m, Breite 40—120m. In der Tiefe ist das Meer ruhig. — b. Ebbe und Flut, bewirkt durch die Anziehung von Mond und Sonne. Alle 25 Stunden zweimal Ebbe und Flut. Springfluten 12—20m hoch, besonders in den Busen; Ni pp fluten niedriger. Deiche und Dünen schützen das Land gegen Fluten. — (Strand heißt derjenige Theil der Flachküste, den das Wasser bei der Flut bedeckt und bei der Ebbe trocken legt. Er ist meistens mit Sand, bisweilen mit Schlamm und stets mit angeschwemmten Muschelresten und Seepflanzen bedeckt. Wenn der Wind den Sand vom Strande zu langen Hügelreihen zusammenweht, so entstehen Dünen.) — c. Die Strömungen, flußartige Bewegung des Meerwassers. Verursacht werden sie durch die Achsendrehung der Erde, Verdunstung, Winde rc. Den Haupt- richtungen nach unterscheidet man drei Strömungen: die Aequatorial- strömung von O. nach W. zwischen den Wendekreisen und die beiden Polar st römun gen von N. nach S. auf der nördl. und von S. nach N. auf der südl. Halbkugel in den kalten und gemäßigten Zonen. Die Aequatorial- strömung des atlantischen Oceans theilt sich an der Ostküste Amerikas in zwei Arme; der nördliche fließt durch das caraibische Meer in den Busen von Mexico, aus welchem er als Golfstrom bei Florida heraustritt. Der

3. Weltkunde - S. 64

1876 - Hannover : Helwing
64 §. 57. Der Nordrand und die Sahara. 1. Die Küste ist Wald- und quellenreich, die Höhen sind theils mit Wald bedeckt, theils wüste. Klima gesund; Winterregen. Der schmale Steppen- saum zwischen dem Hochlande und der Sahara ist die Heimat der Datteln. — Viele Araber; die Ureinwohner heißen Berbern; die Mauren sind aus der Vermischung beider ent- standen. Herrschende Religion ist der Islam. a. Tripolis mit dem Plateau von Barka und der großen Oase Fezzan ist türkische Provinz. Tripolis, 30 000 E., Haupthandelsplatz. b. Tunis, türkische Provinz nur dem Namen nach. Tunis, 150000 E.; in der Nähe liegen die Ruinen von Karthago. e. Algerien, 12 000 (I-M. 2‘/s Will. E., seit 1830 stanz. Algier (Alschier), 50 000 E. (Turkos). ä. Kaiserreich Marokko, 12 000 O-M., 6 Mill. E., Muhameda- ner; der Sultan regiert despotisch. Ackerbau und Viehzucht vernachlässigt. Bedeutender Gewerbfleiß (Leder, Teppiche, Metallwaren). Marokko, 50 000 E., Hauptstadt. Fez, 100 000 E.; Hochschule, Handels- und Fa- brikstadt. 2. Diewüstesähara, die größte der Erde, 700 Ml. lang 200 Ml. breit, 120 000 H>-M. Früher Meeresboden (Salz- ablagerungen , Muscheln), der zu einer mittleren Höhe von 300 bis 350 na gehoben worden ist; nicht eben, sondern Gebirgsketten und Hochländer von 500 —1500 m (— trocken gelegte Inseln des verschwundenen afrikanischen Mittelmeeres), daneben Tiefebenen, die 30—70 m unter dem Meeresspiegel liegen. Die Oberfläche theils tiefer Sand, theils nackter Felsboden, theils fester Thon- stellenweise weite Grasebenen. Oasen, d. h. Wohnungen, sind niedrige, bewässerte, fruchtbare und bewohnte Stellen (Dattelpalmen, Pfirsich- und Aprikosenbäume, Getreidefelder). Ein felsiger Höhen- zug theilt die Sahara in eine kleinere östliche (die libysche Wüste) und in eine größere westliche Hälfte (Sahet); erstere, durch den Nordostpassat vom Flugsande befreit, hat mehr Oasen (hier die berühmte Oase des Jupiter Ammon oder Siwah) als die letztere. Die Bewohner der Oasen (im W. die durch ihre Grausamkeit berüchtigten arabischen Beduinen, in der Mitte die räuberischen Tuaregs, im Osten die schwarzen heidnischen Tibbus) sind meist Nomaden, leben von Viehzucht und Handel (Koch- und Viehsalz sind Ausfuhrproducte) und stehen unter erblichen Häuptlingen. — Karawanen (Kameel, das „Schiff der Wüste"; Karawanenstraßen). Der glühend heiße Wind (Samum), der Flugsand, der Wassermangel, die heißen Tage und kalten Nächte sind den Reisenden gefährlich. 1. Nenne die dem Nordrande Afrikas gegenüberliegenden Länder Europas! — 2. Was weißt Du vou Karthago? — 3. Woraus schließt man, daß die Sahara einst Meeresboden gewesen ist? — 4. Verfolge den Wüstenzug der Sahara durch Asien! — 5. In wie fern wirft die Sahara auf das Klima Europas? — 6. Was find Oasen?

4. Weltkunde - S. 109

1876 - Hannover : Helwing
109 c. Die Franken. §. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500 das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter- warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd- licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver- schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern) kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus- hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732 bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden, schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr- schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die germanische getreten. §. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc. bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs- dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest- gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben, so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter: Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk (der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der

5. Weltkunde - S. 135

1876 - Hannover : Helwing
135 §. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran- lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach- folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje- stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt- halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz. Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen, mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern (Christian von Braunschweig und Ernst von Mans- feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen, und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder- lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren, rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen. Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be- drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö- oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626). Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein, Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck- lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions- edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam- keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-

6. Weltkunde - S. 136

1876 - Hannover : Helwing
edikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. — 3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommer- schen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den Tag, da vor 100 Jahren die Protestanten dem Kaiser ihre Be- kenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Ver- wandten, die Herzoge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nach- dem er die.kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wil- helm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenfluß des Lech und der Donau Tilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632). Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen- stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich ver- schanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen. In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd- deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna). Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Wes- halb?) Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sach' sen, Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen Angelegenheiten *), und beide, Schweden (Bannär und Torstenson) und Franzosen kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Fer- dinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu *) Weshalb - Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein po> litischeu.

7. Weltkunde - S. 146

1876 - Hannover : Helwing
146 besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester- reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er- folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle- sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni 1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am 30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried- richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am 15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge- mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis 1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc. Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh- men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover- aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau (1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz, Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg- Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis 1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an Preußen. §. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland (Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten

8. Weltkunde - S. 206

1876 - Hannover : Helwing
206 Fleisches und der leichten und starken Vermehrung. Der Gold- fisch, aus China stammend, wird seiner Schönheit wegen in Teichen und Gläsern gehalten. Die Schollen besitzen im Ver- hältnis zu ihrer Länge eine große Breite. Ihr Körper ist an beiden Seiten zusammengedrückt und flach. Die Augen stehen beide auf einer Seite des Kopfes. Sie richten beim Schwimmen die Seite, auf der die Augen sitzen, immer nach oben. Diese Seite ist farbig, während die andere meistens farblos ist. Zu den Schollen gehört die Steinbutte, bis l^m lang, Augen links stehend, mit einzelnen kleinen runden Hautknochen, in Nord- und Ostsee und Mittelmeer, schmackhaft. (Nach London kommen allein jährlich für 80 000 Pfund Sterling.) Der Flußaal, bis 1,8 m lang und 15—20 Pfund schwer, dunkelgrün, gefräßiger Räuber, geschätztes Fleisch, geht zuweilen ans Land. Der Zitter- aal in Südamerika ist elektrisch. Der Schellfisch, r/2 m, Schwanzflosse ausgeschnitten, oben braun, unten weiß, in der Nordsee, besonders bei England und Schottland, sehr gesundes Fleisch. Der Kabeljau, oben grau und gelbbraun gefleckt, bis 1,2 na lang, heißt getrocknet Stockfisch, eingesalzen Laberdan, eingesalzen und getrocknet Klippfisch, liefert den Leberthran, hat gutes Fleisch und ist in Island das Haupt- nahrungsmittel, wird auch zur Fastenzeit in katholischen Ländern am Mitt^lmeer viel gegessen. Hauptfangort bei Neufundland, doch auch bei Island, Norwegen re. — 2. Knorpelfische: Der Stör, 2 — 5 m lang, 100 — 400 Pfd. schwer, hat 5 Reihen von Schuppenschildern, lebt in der Nord- und Ostsee, steigt im April und Mai in die Elbe (bis Wittenberg), den Rhein (bis Straß- burg) rc., liefert gutes Fleisch, Caviar (Rogen) und Hausenblase (Fischleim). Der größte Stör heißt Hausen, bis 7,5 m lang, im schwarzen und kaspischen Meere, Wolga, Donau. Schwung- hafter Handelsartikel. Der Hai, 3—9 m lang, bis 4000 Pfund schwer, Haut seiustachelig, oben aschgrau, sehr gefährlich, im atlantischen Meere. Der bis 2,8 m im Umfange haltende Rachen mit vielen Reihen glatter, dreieckiger Zähne bewaffnet. Muß sich der hervorstehenden Schnauze wegen auf den Rücken legen, wenn er etwas ergreifen will. Folgt den Schiffen oft tagelang. Der Riesenhai, fast 11 m lang, mit 4000 Zähnen, unbeholfen und ungefährlich, in nordischen Meeren. — Die Neunaugen und Lampreten, erstere bis 1/2 m, letztere bis 1 m lang, haben einen langgedehnten, aal- oder schlangenförmigeu Körper mit 7 Kiemenlöcheru am Halse und mit einem Rund- oder Saug- maule. Beide Fische sind wichtige Handelsartikel. 1. Welche der im Paragraphen genannten Fische finden sich a) in Flüssen, b) im Meere? — 2. Welche werden in Teichen gehalten? — 3. Welche

9. Weltkunde - S. 253

1876 - Hannover : Helwing
253 9. Korund, 10. Diamant), Zähigkeit, Adhäsion, specifisches Ge« wicht, Durchsichtigkeit, Farbe, Stärke und Art des Glanzes, Ver- änderung des Aggregatzustandes, chemische Zusammensetzungrc. (Erklärung dieser Ausdrücke: siehe Physik und Chemie). Die Mineralien kommen in allen drei Aggregatzuständen vor; die meisten sind fest. Diese sind entweder von regelmäßigen Flächen, Ecken und Kanten begrenzt, womit der innere Bau übereinstimmt — dann heißen sie Krystalle, krystallisiert (Krhstallsysteme) — oder sie haben keine bestimmte Gestalt, dann nennt man sie gestaltlos, amorph. 1. Gieb die vier Klassen der Mineralien an! — 2. Wie verhalten sich die Mineralien jeder Klasse im Wasser? im Feuer? — 3. Gieb die Merk- male der Salze, der Metalle an! — 4. Prüfe und ordne in Klassen: Blei, Kalk, Soda, Zinn, Salpeter, Sand, Schwefel! — 5. Vergleiche und unterscheide diese nach Gestalt, Härte, Farbe, specifischem Gewicht rc.! — 6. Was sind Krystalle? was heißt amorph? §. 103. Salze. 1. Wiederhole die Merkmale der Salze! Die meisten Salze haben eine weiße Farbe, wenige sind anders gefärbt. Der Geschmack ist sehr verschieden. Härte und specifisches Gewicht sind gering. Genaueres über Salze siehe Chemie. 2. Die wichtigsten Salze: a. Steinsalz (Kochsalz) kommt krystallisiert in Würfeln vor, die manchmal trichter- oder treppenförmig gruppiert sind; es ist in der Regel weiß, fettglänzend und von reinsalzigem Geschmack; an der Luft wird es feucht, weil es Wasser anzieht. Im Feuer verknistert es, schmilzt schon in der Lichtflamme und färbt diese gelb. Das Kochsalz kommt vor als Stein-, Steppen-, See- und Soolsalz. — Das Steinsalz bildet, begleitet von Gyps und Thon, mächtige Lager und wird bergmännisch gewonnen. — Wieliczka seit 1253. Staßfurt. — Steppensalz überzieht den Boden weiter Strecken Mittelasiens, Südamerikas rc. mit einer Kruste. — Das meiste Salz liefert das Meerwasser; es enthält durch- schnittlich 31/2 pct., Binnenmeere mit starkem Süßwasserzufluß und geringer Verdunstung, z. B. die Ostsee, weniger, das mittel- ländische Meer mehr, der atlantische Ocean noch mehr. Durch Feuer oder Sonnenwärme läßt man das Wasser verdampfen. — So0l- oder Quellsalz ist in Quellen oder Brunnen aufge- löstes Steinsalz. Schwache Soolen werden gradiert, ge- sättigte nicht. — Das Kochsalz ist von der größten Wichtig- keit. Dem Menschen ist es Nahrungsmittel; eine Person bedarf jährlich 12—13 Pfund; es dient zur Würze der Speisen, zum Salzen des Fleisches, der Butter u. s. w., zur Bereitung anderer Salze, zur Seifen- und Glasbereitung, Glasur. —- b. Der Salmiak, gewöhnlich flockig, mehlartig, gelblich oder c/f J'-Li ' {

10. Weltkunde - S. 12

1876 - Hannover : Helwing
12 3. Meeresglieder (Meerbusen, auch Golf, Bai, Bucht genannt, ist ein Theil des Meeres, der an mehreren Seiten von Land umgeben ist; ein Meerestheil, der auf zwei einander gegen- überstehenden Seiten vom Lande begrenzt ist, so daß er als ein schmaler Arm zwei größere Meerestheile verbindet, heißt Meer- enge, Straße, Canal oder Sund. Vgl. damit Landenge): a. Das weiße Meer, ein Glied des Eismeeres, nur die Hälfte des Jahres voll Eis frei. — d. Die Nordsee, 12000 ffspmeilen; an den deutschen Küsten Sandbänke, den Schiffern gefährlich; Ebbe und Flut; Fischerei. Theile der Nordsee: Znhder-See (spr. Sender-See), Dollart, Jadebnsen. — c. Die Ostsee, 6400 s^-Meilen, durch das Skager-Rack, Kattegat (Katzenloch), den Snnd (*/2—4 Meilen breit), den großen und kleinen Belt mit der Nordsee verbunden; — Wasser weniger salzig (20/0), friert daher leicht zu; — Süd- und Ostküste flacher als die gegenüber liegende; — heftige Stürme; — Ebbe und Flut kaum merklich. Theile: bottnischer, finnischer und rigaischer Meer- busen. — d. Um Großbritannien: Pas de Calais (spr. Pa- de-Kallä), der Canal oder das Aermelmeer, St. Georgs- Canal, die irische See, der Nordcanal. — e. Busen von Biscaha oder Gascogne (spr. Gaskonje), — f. Das mittelländische Meer, 47000 -Meilen, verdankt seine Entstehung einem Meeresdurchbrnch von W. her; — sehr starke Verdunstung, daher strömt aus dem atlantischen Ocean Wasser ein; — sehr gute Häfen an Spanien, Frankreich, Oesterreich. Westliches Becken bis Sicilien: Straße von Gibraltar (Säu- len des Hercules, 7 Meilen lang, 2 Meilen breit), Busen von Lion und Genua, thrrhenisches Meer. — Oestliches Becken: Jonisches Meer mit dem Busen von Tarent, adriatisches Meer mit dem Busen von Triest; Archipelagus (Jnselmeer), die Dar- danellen (Hellespont, 10 Meilen laug, */4 Meile breit), Marmara- Meer, Straße von Constantinopel (4 Meilen lang, 1200 Schritt breit). — g. Das schwarze M eer, 8700 ^-Meilen; dichte Nebel; ohne Inseln; wenig salzhaltig; die europäische Küste flach und sumpfig. Das asowsche Meer. 4. Inseln in а. dem nördl. Eismeere: Nowaja-Semlja, Spitzber- gen, die Lofodden; б. dem offenen atlantischen Ocean: Island (Hekla, Geiser), Für -Öer (Schafinseln), Shetlands-J. (spr. Schet- länds), England und Schottland, Irland; c. der Nordsee: Borkum, N ordern ei, Spikeroog, Wangeroog, Helgoland, Föhr, Sylt;
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