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des Kaisers Vespasian durch ihre Orakelsprche die Germanen zum Frei-heitskampfe aufrief und wie eine Gttin verehrt wurde. Zauberei und Wahrsagerei waren weitverbreitet, und auch der Glaube an Hexen, der erst in spterer christlicher Zeit auftaucht, mu als ein Rest aus heidnischer Vorzeit augesehen werden.')
d) Die Bestattung der Toten war durch Religion und Sitte geboten. Die Leichen wurden entweder begraben oder verbrannt, die Asche und die Knochenreste gewhnlich in einer Urne gesammelt, die meist zu mehreren zusammengestellt und mit einem Erdhgel bedeckt wurden. In einigen Gegenden findet man Dolmen, freistehende Grabkammern aus groen Steinblcken, oder Ganggrber. Die einzelnen Leichen wurden in liegender oder sitzender Stellung bestattet. Da das Leben im Jenseits als eine Fortsetzung des diesseitigen gedacht wurde, pflegte man den Toten alles mitzugeben, was ihnen im Leben lieb oder unentbehrlich gewesen war, Waffen und Schmuckgegenstnde, Gerte aus Stein und Kupfer und anderem Metall. Die gefallenen Helden wurden von den Walkren in die Himmelsburg Walhalla gebracht, wo sie sich an lustigen Jagden und Heldenkmpfen aller Art erfreuten. Frhliche Gelage wurden abgehalten, bei denen sie den kstlichen Met aus den Hrnern der Auerochsen oder den Schdeln erschlagener Feinde tranken. Die Strohtoten, d. h. alle, welche nicht den Tod auf der Walstatt gefunden hatten, waren von den Freuden des Himmels ausgeschlossen; sie kameu in das schaurige, unterirdische Reich der grimmigen Hel oder Hela. Ein wtender Hund bewacht den Eingang. Der Saal heit Elend, die Schssel Hunger, das Wasser Gier, der Knecht Trg, die Magd Langsam, die Schwelle Einsturz, das Bett Krankheit, der Vorhang Unheil.
e) Entstehung der Welt, Weltuntergang und Welt-erneneruug. Im Anfange der Zeit war und) der Edda nichts vor-handen als ein ungeheurer Abgrund; nach Norden hin bildete sich die kalte Nebelwelt Nislheim, nach Sden hin die Feuerwelt Muspel-heim; der ghnende Abgrund zwischen beiden war mit Eis gefllt. Da kam von Muspelheim ein Funke herbergeflogen, siel in den Abgrund, belebte das Eis und bildete das erste lebendige Wesen, den Riesen Imir, den Stammvater der Frost' und Eisriesen. Odin erschlug den Riesen, und aus seinen: ungeheuren Leibe flssen soldje Strme Blutes, da alle Frostrieseu ertranken. Aus dem Riesenleibe bildete Odin die Welt, ans dem Schdel den Himmel, aus dem Gehirn die Wolken, ans den
3) Wacker, Lesebuch Nr. 178: Weise Frauen bei den alten Germanen."
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Extrahierte Personennamen: Odin
Extrahierte Ortsnamen: Himmelsburg_Walhalla Hela Nislheim Muspelheim
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ihr tugendhafter Sohn Bruno erhielt den erzbifchflicheu Stnhl zu Elu, wo er sich besonders um das Schulwesen groe Verdienste erworben hat.
Doch nochmals sollte die edle Fran den Becher der Leiden trinken. Ihre Shne Heinrich, ihr Lieblingssohn, und Bruno wurden in den besten Mannesjahren vom Tode dahingerafft, ihr Enkel, der Erzbischos Wilhelm von Mainz, sank in der Blte der Jahre dahin; er starb ans einer Reise, als er von dem Krankenbette der Gromntter znrckkehrte.
4. Ihr Tod. Mathilde erreichte ein Alter von achtzig Jahren. Sie starb an einem Samstag, an demselben Wochentage und zu derselben stunde, in der auch ihr Gemahl aus dem Leben geschieden war. Im Munster zu Quedlinburg saud sie au seiner Seite ihre letzte Ruhesttte. Von der Kirche ist sie unter die Zahl der Heiligen aufgenommeil worden.
Otto I, der Groe. (936 973.)
1. Seine Persnlichkeit. Otto war eine stattliche, wahrhast knig-liche Erscheinung. Den echten Sachsen kennzeichnete das blonde Haar; ein mchtiger Bart von rtlicher Farbe fiel ans die breite Brust herab. Er war ein gewandter Reiter, ein eifriger Jger und wohlgebt tu dem Gebrauche der Waffen. Fremdlndische Kleidung verschmhte er, auch bediente er sich gewhnlich der heimischen Mundart, obgleich er das Romanische und Slavische zu sprechen verstand. In der Jugeud hatte er feine Schulbildung genossen; erst in spteren Jahren lernte 'er das Lesen. Wie ein Lwe kmpfte er in der Schlacht, gegen die Unterwor-fenen war er gromtig und bte gegen seine ehemaligen Feinde Ver-geben und Vergessen. Sein klarer Verstand lie ihn in allen Lagen das Richtige finden, und sein starker Wille kannte keine Hindernisse. Er war heiter und sangesfroh und ein Mann von der grten Sittenstrenge. Bei allen seinen Unternehmungen setzte er sein Vertrauen auf Gott, und seine hohe Stellung betrachtete er als ein Geschenk seiner Gnade. Karl den Groen hatte er sich zum Vorbilde genommen, gleich ihm liebte er glnzende Feste und Versammlungen, gleich ihm ist er in Sagen und Liedern verherrlicht worden. Er hat Deutschland zur Weltstel-luug erhoben und das deutsche Nationalgeshl geweckt.
2. Seine Wahl und Krnung. Otto wurde, wie sein Vater es gewnscht hatte, von den Sachsen und Franken zum Könige gewhlt, und in Aachen brachten ihm die Abgesandten smtlicher deutschen Volks-stamme ihre Huldigung dar. Hierauf ging es in den D>otn, wo er von dem Erzbischos von Mainz gekrnt wurde. Er umgrtete Otto mit dem Schwerte, berreichte ihm Mantel und Szepter, salbte ihn mit dein hei-
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Extrahierte Personennamen: Bruno Heinrich Heinrich Bruno Erzbischos_Wilhelm_von_Mainz Wilhelm Mathilde Otto Otto Karl Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Quedlinburg Sachsen Deutschland Sachsen Aachen Mainz Schwerte
Pfeffer, der sehr teuer war, kannten nur die Neichen. Der Wein fand als Getrnk neben Bier mtd Met eine immer weitere Verbreitung.
Die Erziehung der Kinder war einfach. Die Knaben lernten vom Vater reiten und schwimmen und den Gebranch der Waffen; sie begleiteten ihn auf die Jagd und horchten aufmerksam zu, wenn er die eigenen Erlebnisse oder von den alten Helden erzhlte. Lesen und schreiben lernten sie nicht; nur die Shue der Vornehmen besuchten die uere Klosterschule. Die Mdchen sollten zu tchtigen Hausfrauen erzogen werden; die Ausbildung lag der Mutter ob. die ihre Tchter in allen huslichen Arbeite und Fertigkeiten unterwies. Sie lernten spinnen und weben und fertigten smtliche Kleidungsstcke fr die Familie und das Gesinde an; selbst Frstinnen machten hiervon keine Ausnahme. Auch die Ausbung der Heilkunst lag in den Hnden der Frauen. Iu spterer Zeit erhielten die Tchter der Vornehmen in dm Klstern eine weitere und hhere Bildung.
Die Stellung der Frau war eine angeschene; sie war die ge-achtete Hansfrau und die ebenbrtige Gefhrtin ihres Gemahls. Der Mann warb um die Braut bei ihrem Vater oder Vormund, denen er in der lteren Zeit Geschenke zu geben hatte. Die Brautleute wechselten goldene Ringe, die Verwandten wurden beschenkt, die junge Fran erhielt eine Morgengabe. Der Ehebund wnrde im Kreise der Verwandten geschlossen und durch eilten Priester eingesegnet. Hieraus fhrte der junge Ehemann feine Frau im feierlichen Zuge, dent Brautlaufe, in das neue Heim, wo ein Festmahl gehalten und frhliche Lieder gelungen wurden. Der Mann mute das Vermgen seiner Fran verwalten, sie beschtzen und bei Streitigkeiten vor Gericht vertreten, da den Frauen nicht das Recht zustand, als Zeuge oder Eideshelfer aufzutreten. Wer eilte Frau beleidigt hatte, mute ein hheres Wergeld zahlen, als fr die Beleidigung eines Mannes festgesetzt war. Wie sehr die Franen wegen ihrer geistigen und krperlichen Vorzge geachtet wurden, beweisen auch die alten deutschen Fraueuuamen, die spter fast gnzlich durch auslndische, meist lateinische verdrngt worden sind. z.b. Bcrchta (die Glnzende), Windet (die Starke), Skona (die Schne), Adola (die Edle). Balda (die Khue), und Namen wie Kriemhild, Bruuhild und Gudrun weisen ans den kriegerischen Geist ihrer Trgerinnen hin.
2. Z>as wirtschaftliche Leven.
Nachdem die deutschen Volksstmme sich an eilt sehaftes Leben gewhnt hatten, wandten sie sich immer mehr dem Ackerbau zu. Durch umfangreiche Rodungen wurden weite Strecken fr die Landwirtschaft
" 1 "" j4
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Extrahierte Personennamen: Fran Bcrchta Balda Kriemhild Gudrun Gudrun
Gl -
Verbrecher verabscheue. Bei Geistlichen wurde die Abendmahlsprobe angewandt; denn man nahm an, der unwrdige Genu des hl. Abend-mahls wrde dem Verbrecher zum Verderben gereichen. Das Bahrrecht oder die Blutprobe kam bei Mrdern zur Anwendung. Der ver-mutliche Mrder wurde an die Bahre des Erschlagenen gefhrt; begannen die Wunden von neuem zu bluten, so galt er fr berfhrt.') Das ge-whnlichste und vornehmste unter den Gottesurteilen war der Zweikampf.
Anfangs richtete man nach dem Gewohnheitsrecht; war ein solches fr den vorliegenden Fall nicht vorhanden, so wurde der Um-stand" uach feiner Meinung gefragt. Im fnften Jahrhundert fing man an. die mndlich berlieferten Gesetze niederzuschreiben und zwar mit Ausnahme der angelschsischen in lateinischer Sprache. So entstanden die Volks rechte, von denen das der salischen Franken, die Lex Salica, das lteste ist. In der merowingischen und karolingischen Zeit wurden auch besondere Gesetze erlassen. Da die Geistlichen ihre eigene Gerichtsbarkeit hatten, so bildete sich fr sie und ihre Hrigen allmhlich das kauouische Recht.
Die verhngten Strafen waren verschiedener Art. Verbrechen gegen die Religion, Verschwrung gegen den König, Heeresflucht und Gefhrdung des ffentlichen Friedens wurdeu mit dem Tode bestraft. Die brigen Strafen bestanden in Buen an Geld und Vieh, Gter-eutziehung, krperlicher Zchtigung oder Verstmmelung. Alle Verbrechen konnten durch Zahlung von Wergeld geshnt werden, dessen Hhe sich nach der Schwere des Verbrechens und z. B. beim Totschlag nach dem Stande des Erschlagenen richtete.
4. Kunst und Wissenschaft.
a) Der Basilikenstil. In den ersten christlichen Zeiten wurde der Gottesdienst in den Wohnungen reicher Glaubensgenossen oder in Slen abgehalten; zur Zeit der Christenverfolgungen muten die Christen in deu Katakomben ihre Andacht verrichten. Erst als das Christentum zur Staatsreligion erhoben war, fing man an, Gotteshuser nach dem Vorbilde der alten rmischen Gerichts- und Kaufhallen/der Basiliken, zu erbauen, die mich selber zur Abhaltung des Gottesdienstes benutzt wurden. So entstand unter Beibehaltung der antiken Einrichtung und Form der altchristliche Basilikenstil.
Die Basilika besteht aus einem rechteckigen Langhaus, das die Lage von Westen nach Osten hat uitd das Mittel- oder Hauptschiff der Kirche
') Vergleiche das Nibelungenlied.
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der Graf Bohemunb von Tarent. Da wegen des Streites Hein-richs Iv. mit Gregor Vir. eine Ausshnung zwischen Kaiser nnb Papst noch nicht stattgesunben hatte, beteiligten sich an dem ersten Kreuzzuge von beu Deutschen nur die Lothringer. Aus getrennten Wegeu durch Ungarn, Italien nnb Dalmatien zog das gewaltige Heer der Kreuzfahrer, das, Weiber und Ktuber mit eingerechnet, 300000 Personen gezhlt haben soll, nach Constantinopel. Von hier setzte es der den Hellespont und eroberte die Stadt Nica. Das Hauptheer nahm baun unter Mhseligkeiten aller Art seinen Weg durch die wasserarme Hochebene von Kleinasien, eroberte das feste Antiochia und schlug, nachbem die heilige Lanze gesunben war, ein trkisches Heer, das zum Entstze der Stadt heranrckte, in die Flucht. Der Graf Bohemunb von Tarent wrbe mit einem Besatzungsheere zurckgelassen, während Balbuiu mit einer Heeresabteilung nach dem oberen Euphrat gezogen war, Ebessa erobert und die Hulbiguug der Armenier entgegen genommen hatte.
3. Die Eroberung von Jerusalem. 15. Juli 1099. Nach fast brei Jahren gelangte das Heer der Kreuzfahrer, nur noch 20000 Mann stark, vor Jerusalem an. Im Anblicke der heiligen Stadt waren alle Leiben und Mhseligkeiten der langen und gefahrvollen Reise vergessen. Freubentrnen netzten die Wangen, heie Gebete stiegen aus baut-erfllten Herzen empor, alle waren von hoher Begeisterung ergriffen. Dann begann die Belagerung der Stadt. die durch mchtige Mauern geschtzt und von einem trkischen Heere verteibigt wrbe. Den Kreuz-sahrern fehlte alles, selbst das Wasser, um unter der heien Sonne beu brennenben Durst lschen zu knnen. Lebensrnittel und Belageruugs-gerte muten zu Schiffe herbeigeschafft werben; bazn hielt der Tod unter den Christen eine reiche Ernte. Nachbem die Sturmgerte herbeigeschafft. die notwenbigen Vorbereitungen getroffen und der Beistanb des Himmels angerufen war, wrbe die Erstrmung der Stadt gewagt. Der Sturm gelang, und der tapfere Herzog von Bouillon war der erste, der die feinblichen Mauern erstieg. Ein furchtbares Blntbab richteten die Kreuzfahrer unter Trken und Jubeu an. Hierauf legten sie ihre Rstung ab, taten Bue nnb besuchten die heiligen Sttten.
4. Das Knigreich Jerusalem. Ilm Jerusalem und das heilige Laub gegen die Rckeroberung durch die Trken zu schtzen, wrbe Gottsrieb zum Könige von Jerusalem gewhlt, der sich jeboch nur den Titel Beschtzer des heiligen Grabes" beilegte. Nur ein Jahr hat er diese ehrenvolle Stelle innegehabt, aber bennoch Groes iit dieser kurzen Zeit geleistet. Er schlug mit 20 000 Mann ein siebenmal
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der Frsteil, die eine Schwchung ihres Einflusses auf die Neichsauge-legenheiten frchteten. Dagegen gelang es ihm, die Macht seines Hauses ganz bedeutend zu heben. Er fhrte zuerst den Titel Erwhlter r-mischer Kaiser".
2. Seine Regierung, a) Der ewige Landfriede. Um dem Fehdewesen im Reiche ein Ende zu machen und die Unsicherheit im Laude zu beseitigen, wurde auf dem Reichstage zu Worms der ewige Laud-friede verkndet (1495). Jede Befehduug sollte aufhren, und wer den Frieden brach, mit der Reichsacht bestraft werde; das Fehdewesen verlor hierdurch jede Berechtigung.
b) Das Reichskammergericht und der Reichshofrat. Zur Verbesserung der Rechtspflege errichtete der Kaiser das Reichskammer-gericht, das anfangs seinen Sitz zu Frankfurt a. M. (1495), spter zu Speier (1527) und zuletzt zu Wetzlar (16931806) hatte.') Es war der oberste Gerichtshof fr das ganze Reich; bei ihm konnten die Reichsstnde ihre Streitigkeiten vorbringen, auerdem war es die letzte Justauz sr die mittelbaren Stnde.. Das Reichskammergericht entschied nach rmischem Rechund die Perh^d|ujten wurden schrist? I i ch niedergelegt." Bei Reidsslehustreitigkelten und Klagen gegen ,dte Re ichsuumittelbareu war der Reichshosrat zustndig, bei dem der Kaiser den Vorsitz fhrte. :
c) Eiutei luug Deutschlands in Kreise. Zur bessereu Durch-Fhrung des Laudsriedeus und zur Vollstreckung der Urteile des Reichs-
kammergerichts teilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise. Durch diese Einteilung wurde die Macht des Kaisers beschrnkt und Deutschland noch mehr zersplittert, da jeder Kreis zunchst fr sich sorgte, ohne auf das Reich Rcksicht zu nehmen.
d) Eiurichtuug der Post. Der Kaiser fhrte aitd) die Post tut Reiche et. Posteinrichtungen wie heutzutage gab es damals noch nicht; die erste Post fhrte von Wien u ad) Brssel (1516); der erste Postmeister war der Graf vou Thuru und Taxis.
e) Einfhrung einer Reichssteuer. Zur Untersttzung des Reichskarnrnergerichts und eines Reichsheeres wurde eilte Reichssteuer, der gemeine Pfennig eingefhrt; von 1000 Gulden Vermgen sollte ein Gulden, von 500 Gulden ein halber gezahlt werden.
Vergrerung der Hausmacht. Von seinem Vater erbte Maximilian sterreich. (Steiermark, Krnten, Krain und Tirol, durch seine Heirat mit Maria, der Tochter Karls des Khnen,
') Der erste Vorsitzende war der Gra/^ i'tet Fritz von Hohenzell e rn.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_Deutschland Maximilian Maximilian Maximilian Maria Maria Karls Fritz_von_Hohenzell
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Wetzlar Deutschlands Deutschland Wien Krain
Machthaber und die letzte Rechtsquelle. Da es das Streben der Fürsten ;v uach Strkung ihrer landesherrlichen Gewalt frderte, bevorzugten auch die
/, , Hohenstaufen in ihrem Streben nach absoluter Gewalt das rmische Recht.
- Die jungen Leute, die auf deu Universitten dieses Recht studiert hatten, nahmen allmhlich die Richterstellen an den Gerichten ein (Reichs-*; ' kammergerjcht und Kammergericht Joachims f. von Braudeuburg)^Dem
Volke blieb das rmische Recht fremd, und deshalb mute es sich bei t. V, . .jeinen Rechtshndeln durch Anwlte vertreten lassen.diese aber zogen die Prozesse nicht selten zu ihrem eigenen Vorteile und zum Nachteile ' ' ihrer Austraggeber in die Lnge, schlugen ein nicht immer einwandfreies
Verfahren ein und erschtterten auf diese Weise das Rechtsbewutseiu des Volkes und seinen Glauben an die Unparteilichkeit der Zchter. Fr ^ . die Entwicklung der Geldwirtschaft war das rmische Recht wohl geeignet, r^^"7bil-age der Bauern hatte es schwere Folgen.
'Das Gerichtsverfahren war durch den Einflu des rmischen^ Rechts in mancher Hinsicht anders geworden. Als Beweismittel kam die -Folter znr Anwendung. Die Strafen wurden hart und grausam.^ / ,' , /, Die Missetter wurden an dem Galgen aufgeknpft oder gefoltert. cutd&V/ 7 ' : -durch das Schwert hingerichtet oder gerdert, gevierteilt oder verbrannt;
Verstmmlungen durch Blendung der Augen, Abhauen von einzel-- e neu Gliedmaen kamen ebenfalls vor. Entehrend war die Straft. des Hundetragens, des Ailsstupens, des Ansstellens am Prangers / *'"'/* das Brandmarken und Eselreiten. Andere beltter wurden in Trme .
gesperrt, wo Arme und Beine in einen Stock eingeschraubt wurden. Verleumdern hing man einen Ring um deu Hals, schwatzhafte Weiber wurden
# * Oy! C"
ins Wo)|er getaucht, znkische zwngte man zusammen in die Beiskatze," ' ein Brett, das au beiden Enden eine ffnung hatte, durch die die Weiber fo den Kops steckten, da sie sich ansehen muten.
?as Zemgeritkl.^Das Feingericht ober die Feme (----- Strafe, Bund?) ist , in seinem Ursprnge aus das altdeutsche Volksgericht zurckzufhren, das atf,"/ der Groe durch Einfhrung von Schaffen geregelt und unter kaiserliche Ober-' , Hoheit gestellt hatte. Als spter die Landesherren das Volksgericht durch das Hofgericht zu verdrngen suchten, setzten die Westfalen diesen Bestrebungen den krftigsten Widerstand entgegen und hielten das alte Freigrafengericht aufrecht. In der rechtlosen Zeit um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts,
wo es fast berall an einer geordneten Rechtspflege mangelte, gewann das ; ,// Femgericht immer mehr an Bedeutung. Nach feinem Sitze in Westfalen fhrt
e- auch den Namen das westflische Gericht, und weil es anfangs nur ibcr Freie richtete, während die Unfreien dem Gaugericht unterworfen waren, /. nennt man es das Freigericht. Heimliches Gericht hie es. weil nur
J ^ seine Mitglieder, die Wissenden, in das Gerichtsverfahren eingeweiht waren;
sie erkannten sich an bestimmten Zeichen.
.4kafr
.
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Extrahierte Ortsnamen: Prangers Oy Westfalen Westfalen
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Mnzverschlechterungen') und die fleiig betriebene Falschmnzerei hatte der Binnenhandel stark gelitten. Deutschland wurde wieder ein Ackerbauland wie im 13. Jahrhundert. Aus Modesucht, und weil das einheimische Handwerk nicht mehr ans der Hhe stand, wurden die inlndischen Waren nicht mehr geschtzt; man bevorzugte fremde, besonders franzsische und englische Stoffe, wofr groe Summen gezahlt wurden, die dem Vaterlande verloren gingen. Die reichen Handelsstdte Nrnberg, Augsburg und Regensburg siechten langsam dahin; in Augs-brg standen mehr als 2000 Wohnungen leer, und von 6000 Webern hatten nur noch 500 Beschftigung. Wenige Städte nur wie Leipzig und Frankfurt a. M. blieben auf der Hhe und beteiligten sich durch ihre Messen an dem Welthandel, der im brigen vollstndig in den Hnden der Auslnder lag.
Am traurigsten sah es auf dem Lande ans. Wo frher blhende Drfer mit fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen waren, sand man jetzt Gestrpp und wst liegende Flchen. Die Wolfe hatten sich so sehr vermehrt, da sie heulend in die Drser eindrangen, und auch die Dors-Hunde rotteten sich wie wilde Raubtiere zusammen. Nach einem Berichte des schwedischen Feldherrn Bansr war alles Land zwischen Oder und Elbe derart verwstet, da daselbst weder Hunde noch Katzen, geschweige denn Menschen und Pserde sich aufhalten konnten. Die verwilderten Soldaten plnderten, qulten und schndeten die armen Bauern mit ausgesuchter Bosheit. Das allgemeine Elend war unsglich, und um den Hunger zu stillen, griffen die Leute zu Blttern, Gras, Wurzeln und dem Fleische halb verwester Tiere. Tausende sanken in ein frhes Grab, andere machten durch Selbstmord ihrem elenden Leben ein Ende. Viele verlieen bettelarm die Heimat, um anderswo mit Weib und Kind vielleicht einem noch schlimmeren Schicksale entgegen zu gehen.
Weil es an Arbeitskrften mangelte, Vieh, Saatkorn und Geld fehlten und die Bauern wegen ihrer geringen Bildung den Acker nicht erfolgreich genug zu bestellen verstanden, konnte der Landwirtschast nicht aufgeholfen werden. Viele Bauersleute verloren infolge ihrer starken Verschuldung ihr Besitztum oder gerieten in vllige Leibeigenschaft, andere schlssen sich den nach dem Kriege entlassenen Soldaten an und wurden Diebe und Ruber.2)
1) Im Jahre 1623 galt ein guter Taler soviel als 20 solcher, die sich im Umlauf befanden.
2) Wacker; Lesebuch Nr. 189: Deutschland nach dem Dreiigjhrigen Kriege".
Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Tl 18
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Extrahierte Personennamen: Brockmann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nrnberg Regensburg Leipzig Frankfurt_a._M. Deutschland
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Zu Ehren der Gttin Ostara, der Schwester Donars, wurde im Frhjahr das Fest der wiedererwachten Natur, das Osterfest, gefeiert. Auf Bergen und Hgeln wurden groe Holzhaufen aufgeschichtet und an-gezndet und mit Blumen geschmckte Ziegenbcke als Opfer dargebracht.') Zur Verehrung der Gttin Freyja wurde das Maifest gefeiert. Alle Wohnungen wurden mit frischen Maien geschmckt, auf einem in gleicher Weise gezierten Festplatze erschollen muntere Lieder, und die frh-liche Jugend erfreute sich auf fonniger Au an lustigen Reigentnzen.
Wenn die Sonne den hchsten Stand erreicht hatte, fand das Fest der So mm er-Sonnenwende statt, das zugleich der Sterbetag des Gottes Baldnr war. Wie es noch heute in einigen Gegenden Deutschlands Sitte ist, wurden Heilkruter gesammelt, in Bndel gebunden und gesegnet.2) Beim Gewitter wurden sie auf dem Herde angezndet, um Haus und Hof vor Gefahr zu bewahren. Kranke, die in dieser Zeit Wasser tranken oder badeten, genasen. Gesunde wurden vor Krankheit geschtzt, denn das Wasser, selbst der Tau, hatte in diesen Tagen eine ganz besonders heilbringende Kraft.
Durch das Ernte- oder Herbstsest sollte dem Gotte Wodan, der Feld und Flur gesegnet hatte, in besonders feierlicher Weise der schuldige Dank gespendet werden. Auf den ckern wurden groe Holz-stoe augezudet und auserlesene hren und Tiere geopfert, um den Segen fr die cker und das Gedeihen der Herden herabznflehen.
Als die Germanen zum Christentume bekehrt waren, legte man den heidnischen Festen und Gebruchen eine christliche Bedeutung bei; aus dem Julseste wurde das Weihuachtssest, aus dem Feste der Gttin Ostara mit seinen Osterseuern und Ostereiern, den Sinnbildern des wiedererwachen-den Lebens, das christliche Osterfest.
e) Sdett- Willen der Götter und die Zukunft suchten die Germanen ans mancherlei Weise zu erforschen. In heiligen Hainen hielten sie weie Rosse, deren Wiehern als gttliche Zeichen gedeutet wurde. Sie beobachteten den Flug der Vgel, beschauten die Eingeweide der Opfer-tiere und warfen Stbchen, auf denen die heiligen Runeuzeicheu eiuge-kerbt waren. Gttliche und prophetische Kraft wurde den weisen Frauen, den Alrnnen,3) zugeschrieben. Die rmischen Schriftsteller-weisen ans Albrnua, besonders aber ans Belle da hin, die zur Zeit
*) Vergleiche die Osterfeuer.
Es ist das Weihkrantsbnnd, das am Tage der Krautweihe (Maria Himmelfahrt in der Kirche geweiht wird.
3) Nuna Geheimnis; Alrune (Alrenne) = Allwissende; bergt.: zuraunen.
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Extrahierte Personennamen: Donars Maria_Himmelfahrt Maria
der sich aus achteckiger Grundlage (Oktogon) erhebt und an die lteren italienischen Zentralanlagen, am meisten an San Vitale in Ravenna, erinnert, während die meisten Kirchen der damaligen Zeit im Basilikenstil erbant wnrden.
5. Karls Tod. Kaxl erfreute sich bis in sein hohes Alter einer krftigen Gesundheit. Als er sein Ende herannahen sah, lie er die Groen seines Reiches nach seiner Pfalz zu Aachen kommen und stellte ihnen seinen Sohn Ludwig als Mitregenten und Nachfolger vor. Am folgenden Sonntage ging er in das von ihm erbaute Mnster, wo er seinen Sohn aufforderte, die Krone vorn Altare zu nehmen und sich selber zu krnen. Bald darauf wurde Karl von einem heftigen Fieber ergriffen, das nach kurzem Krankenlager feinen Tod herbeifhrte.
Wie eine Riefengestalt steht Karl der Groe vor unfern Augen. Dem Abendlande hat er den Vorrang vor dem byzantinischen Kaiserreiche, dem Mittelalter seine Staatsverfassung ge-geben. Den Fürsten der Nachwelt galt er als das Ideal eines christlichen Herrschers, dem gleichzukommen sich die grten bestrebten, der aber von keinem bertroffen ist. Sage und Dichtung H^en um ihn einen bltenreichen Kranz gewunden, und von der Geschichte ist er mit dem Beinamen der Groe" geehrt worden.
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Ludwig der Fromme. (814840.)
Der Erbe des von Karl dem Groen gegrndeten Reiches, das int Norden die Eider, im Westen den Ebro, im Sden den Garigliano, im Osten die Elbe, im Sdosten die Save als Grenzen hatte, war sein Sohn Ludwig; wegen seiner Frmmigkeit, seines Eifers fr die Ausbreitung des Christentums und feiner Wohltaten gegen die Kirche erhielt er-den Namen der Fromme". Er grndete das Kloster Corvey au der Weser, aus dem der hl. Ansgar, der Apostel des Nordens", der sptere Bischof von Hamburg, hervorging. In Ludwigs Auftrage soll auch der Heliand gedichtet sein.^
Ludwig war ein edler, hochgebildeter Fürst, der von den besten Gesinnungen beseelt war; doch fehlte ihm die Tatkraft und der starke Wille des Vaters, der das gewaltige Reich aus den verschiedensten Volks-stammen zusammengefgt und mit fester Hand zusammengehalten hatte. Da Ludwig jedem der Vasallen Reichsgter als Eigentum bere, machte er sie zu mchtig und sich selber von ihnen abhngig.
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Extrahierte Personennamen: Karls Ludwig Ludwig Karl Karl Karl_der_Groe Karl Ludwig Karl Karl Ludwig; Ludwig Ansgar Apostel Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwig