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die Sitte, einbalsamirte Leichname oder Mumien bei Mahlzeiten an
den Tisch zu setzen. — Den alten Aegyptern werden viele Erfindungen
zugeschrieben, als die Erfindung des Pfluges, der Weberei, der
Meßkunst, der Arznei- und Sternkunde. Sie berechneten schon das
Sonnenjahr. — Ausgezeichnet find die Aegypter in der Baukunst
gewesen, und jetzt noch erregen die Trümmer ihrer alten Baudenk-
mäler unser Erstaunen. Dahin gehören die Pyramiden, Obelisken,
das Labyrinth, die Tempel, Sphinre u. s. w.
Die Religion der alten Aegypter war Verehrung der für sie
nützlichen oder schädlichen Naturgegenstände und Naturkräfte. Da-
her verehrten sie das Gute oder Nützliche im Gotte Osiris (Sonne
und Nil) und in der Isis (Mond). Das Böse oder vielmehr das
Schädliche stellten sie in dem Niesen Typhon dar, der den Gluth-
wind bedeutet, welcher aus der südlichen Wüste wehete und dem
Lande Schaden brachte. Ebenso verehrten sie nützliche und schäd-
liche Thiere, wie das Krokodil, den Ichneumon, Ibis, die Katze,
den schwarzen an der Stirne weiß gefleckten Ochsen Apis. Diese
Thieranbetung ist offenbar eine der ärgsten Verirrungen, in welche
die von Gott abgefallenen Menschen gerathen konnten. Die Aegypter
glaubten auch an eine Seelenwanderung durch die Thierwett, weß-
balb sie wohl auch viele Thiere verehrten, und sie balsamirten ihre
Todten ein (Mumien), weil sie der Meinung waren, daß die
menschliche Seele nach ihrer Wanderschaft durch die Thierkörper
wiederum in den verlassenen menschlichen Leib zurückkehre. Darum
hielten sie auch eifrig auf ein feierliches Begräbniß. Ehe aber dieses
gestattet wurde, hielt man ein Todlengericht, das aus 40 Richtern
bestand und dem selbst die Könige unterworfen wurden. Nur wenn
das Leben des Verstorbenen unbescholten war, wurde die Leiche feier-
lich über den See Möns zum Begräbniß gefahren. — Kambyses,
der Sohn des Cyrus, brachte Aegypten 525 unter persische und
Al er ander der Große 332 unter macedonische Herrschaft. Zu-
letzt kam Aegypten an die Römer.
Griechen.
Griechenland, das den südöstlichen Theil von Europa
ausmacht, ist das Vaterland eines der gebildetsten Völker des Alter-
thums. Die älteste Geschichte dieses Volkes ist dunkel und sagenhaft.
Einwanderer aus Phöni; en und Aegypten lehrten das rohe, aber
bildungsreiche Volk die Buchstaben und den Ackerbau. Schon frühe
vereinten sich die Griechen oder Hellenen zu gemeinsamen Kriegs-
zügen. Die zehnjährige Belagerung und Zerstörung Troja's war
eine That des ganzen Volkes. Während des Kampfes vor Troja
entstanden in der Heimath Unruhen. Einzelne Volksstämme ver-
drängten einander aus ihren Wohnplätzen und schafften die könig-
liche Würde ab. Es entstanden eine Menge Freistaaten, unter
welchen Athen, Sparta und Theben die berühmtesten geworden
find. — Obschon die Griechen in Wissenschaften und Künsten als
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Extrahierte Personennamen: Cyrus
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Europa Sparta Theben
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gefangen und ermordet wurde, fand Alexander todt in seinem Blute.
Er ließ ihn feierlich begraben und strafte seinen Mörder. Auch
Indien betrat der große Eroberer, unterwarf einige Völker und
würde noch weiter vorgedrungen sein, wenn ihn-nicht das bedenkliche
Murren seiner Soldaten von weiteren Kriegszügen abgehalten hätte.
Zwölf Altäre wurden an der Gränze seines Siegeszuges errichtet.
Durch diese glänzenden Erfolge übermüthig geworden, überließ
sich Alexander in Babylon, seiner Residenz, asiatischer Schwelgerei
und oft grausamem Despotismus, wie er ihn an seinem Retter
Klitus verübte, den er bei einem öffentlichen Gastmahle ermordete.
Seine üppige Lebensart trug nicht wenig zu seinem frühen Tode
bei, der ihn im 32. Lebensjahre zu Babylon überraschte. — Sein
Tod war das Lärmzeichen eines langwierigen Krieges zwischen seinen
Feldherren, von welchen sich jeder für den würdigsten hielt, ihm
nachzufolgen. Keiner konnte sich aber zum alleinigen Herricher des
großen Reiches emporschwingen. So zerfiel Alexanders Reich in
mehrere Staaten, unter denen Aegypten, Syrien und Macedonien
die bedeutendsten wurden.
Die Römer.
Die Römer haben sich durch die allmälige Eroberung
der ganzen damals bekannten Welt einen unvergänglichen Namen
erworben. Ihre Sprache, die lateinische, ist die Sprache der Kirche
geworden und ihren Gesetzen gehorchen die Völker der späteren
Zeilen.
Nach Troja's Eroberung lande'en Trojaner in Mittelitalien
und stifteten das lateinische Reich oder Latium. Aus den Nachkom-
men der Herrscher von Latium stammten die Brüder Nomulus und
Rem u s, welche an den Ufern der Tiber eine kleine Stadt von Lehm
erbauten und dieselbe Nom nannten. Dieses geschah im Jahre 753
vor Christus. Nomulus war der erste Herricher oder König über
das kleine Gebiet. Bald mehrte sich die Zahl der Häuser und Ein-
wohner und glücklich geführte Kriege mit den benachbarten Volks-
stämmen vergrößerten das Gebiet des neuen Königreichs. Si den
Könige herrschten nach einander über Rom und legten den Grund
zu dem nachmaligen römischen Weltreiche.
Der siebente König wurde im Jahre 510 aus Rom ver-
trieben. An seine Stelle traten zwei Consuln, welche jährlich ge-
wählt wurden. Die Zeit des römischen Freistaats, nahe an
500 Jahre, war eine Reihe ruhmwürdiger Ereignisse und S ege
für die Römer. Diese glücklichen Erfolge verdankten sie ihren Tu
genden, ihrer edlen Einfachheit, ihrer Mäßigkeit, ihrem Gehorsain
gegen das Gesetz und ihrer Liebe zum Vaterlande. Im Frieden
bebauten die vornehmsten Männer ihre Felder, und es geschah nicht
selten, daß Staatsmänner und Feldherrn vom Pfluge zu ihren
hohen Würden gerufen wurden. Ihr Körper war abgehärtet und
ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des Krieges. Ihre Kleidung
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Extrahierte Personennamen: Alexander_todt Alexander Alexander Alexander Alexanders Alexanders Christus Nomulus
Extrahierte Ortsnamen: Indien Syrien Macedonien Mittelitalien Latium Latium Rom Rom