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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 75

1889 - München : Lindauer
75 stzen der damaligen franzsischen Nation unterrichtet, zog sterreichs und Frankreichs Aufmerksamkeit auf sich. Bei einem Zusammentreffen mit Kaiser Leopold I in Alttting verlobte er sich mit dessen Tochter Maria Antonia. Bei dieser Gelegenheit ward er zu einem Schutze und Trutzbndnisse mit Ost er reich beredet und nahm daher an drei Zgen gegen die Trken teil, welche 1683 bis zu den Thoren Wiens vor-gedrungen waren. Er half 1683 Wien entsetzen, 1685 Neuhusel und 1686 Ofen erobern, kmpfte 1687 mit Ruhm bei Esseck und Mohaez*) und erstrmte 1688 Belgrad. Von Freund und Feind wurde E manuels Tapferkeit be-wundert; die Trken nannten ihn nur den blauen König" und wichen scheu zurck, wenn er auf dem Kampfplatze erschien. Doch fr alle Anstrengungen und Opfer hatte Max Emanuel weiter nichts, als des Kaisers Tochter Maria Antonia, die er 1685 geehelicht, und mit ihr eine schwache Hoffnung auf das Erbe Spanien, denn der Maria Antonia Mutter, Mar-gareta Theresia, war die jngere Schwester des spanischen Knigs Karl Ii. der keine nheren Erben hatte. Zwar hatten Max Emanuel und Maria Antonia vor ihrer Ver-mhlnng fr sich und ihre Nachkommen nicht blos den Erb-anfprchen auf sterreich, sondern auch den auf Spanien entsagen mssen, allein Max Emanuel zhlte fr die Stunde der Entscheidung auf auswrtige Hilfe. Bald nach der Erstrmung Belgrads riefen den tapferen Emanuel Ereignisse im Westen an die Grenzen Frankreichs, dessen König Ludwig Xiv unter den nichtigsten Vorwnden ein Stck *) Bei Mohacz erbeutete Max Emanuel des Groveziers Ge-zelte, einen Teil der Kriegskasse und die trkische Kanzlei. Von den bei Ofen gefangenen Trken lie Max Emanuel 840 Mann nach Mnchen bringen, wo sie eine Wasserleitung vom groen Kessel an der Nymphenburger Allee bis zur Isar herstellen sollten. Als in der Folge die neu angelegte Maximilians-Vorstadt nach dieser Richtung sich aus-dehnte, wurde das Graben des Kanals sistiert und einer von den neuen Straen der Name Trkenstrae" beigelegt. Von diesen Trken traten die meisten zur katholischen Religion der.

2. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 386

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
386 Lothringen der neuen Völkerwanderung zu und brachen im Frühjahre 1096 nach dem gelobten Lande auf. Ihre Anzahl wird auf eine Million angegeben. Da es ihnen aber an einein kundigen Anführer fehlte, da sie selbst keine Ordnung hielten , viel Gesindel bei sich hatten und durch ihre Ge- waltthätigkeiten die Bewohner Ungarns, Bulgariens, sowie die Griechen gegen sich ausbrachten, kamen die meisten um, ehe sie Asien sahen. Hier gerieten sie unter einander selbst in Streit, trennten und verließen sich gegenseitig, so daß dann im Kampfe mit den Türken einer ihrer Führer, und zwar der mutigste, Walter von Habenichts, mit dem größten Teile seiner Leute erschlagen, und ein anderer Teil gefangen genommen und in die Sklaverei geführt würde. Nur Peter von Amiens rettete sich mit etwa 3000 Mann, ging nach Konstantin nopel zurück und wartete auf das nachfolgende eigentliche Kreuzheer. Im Jahre 1096 unternahmen den Hnuptzug die edelsten Fürsten und Ritter in heiliger Absicht, mit kräftiger Ordnung, mit kriegerischer Zucht und fürstlicher Pracht. Unter allen glänzte hervor durch Tapferkeit und Frömmigkeit der herrliche Gottfried von Bouillon, Herzog von Lothringen. Auch befand sich beim Heere der Bischof Adamar als Stellvertreter des Papstes. Nach manchen Mißhelligkeiten und Unterhandlungen mit den falschen Griechen stand endlich im April 1097 das ganze Kreuzheer, 500 000 Mann Fußvolk und 100 000 Mann Reiterei, in Asien an der Grenze der türkischen Länder, er- oberte Nicäa, schlug einen Sultan, der heftigen Widerstand leistete, nahm Edessa ein, wo ein christliches Fürstentum ge- gründet wurde, und rückte vor das stark besetzte Antiochia in Syrien. Nach einer neunmonatlichen, schweren Belagerung, während welcher die Kreuzfahrer sehr bedeutende Verluste er- litten und in großes Elend gerieten, kam Antiochia durch Verrat in ihre Hände. Aber kaum waren sie Meister der Stadt, so rückten viele türkische Emire mit einem furchtbaren Heere heran und schlossen die Christen ein. Viele entflohen heimlich aus Antiochia, da der Hunger furchtbar in der Stadt wütete; doch die übrigen hielten tapfer aus, und ein wunder- sames Ereignis entflammte die Christenscharen zu Mut und Siegesvertrauen. Es war nämlich die Lanze, mit der man die Seite Jesu durchstochen hatte, schon früher bei dem Heranziehen der Sa- razenen von Jerusalem nach Antiochia gebracht und hier bei der Hauptkirche vergraben worden. Dem frommen und be- geisterten Priester Petrus Bartholomäus wurde durch eine nächtliche Erscheinung der Ort entdeckt, wo diese Lanze sich

3. Realienbuch - S. 286

1885 - München : Oldenbourg
286 240. Die Befreiung Wiens. Im Mai 1689 wurde den Einwohnern angekündigt, daß ihre Stadt dem Erdboden gleich gemacht werden solle, daß ihnen aber eine sechstägige Frist zur Flucht nach Elsaß, Loth- ringen oder Burgund gewährt, die Flucht auf das rechte Rhein- ufer jedoch bei Todesstrafe verboten sei. Der französische Befehlshaber ließ hierauf die Stadt anzünden. Ein Feuerbrand, den der Wind durch die Luft getragen hatte, flog in die Kuppel des Domes, zündete, und die Flamme schlug auf. Bald war der ganze Dom ein Feuerball. Die Glockenstühle, allmählich durchgebrannt, wichen ans dem Gefüge, krachten und stürzten samt den Glocken hinab. Der Brand färbte den Himmel auf einen Umkreis von vielen Stunden blutig rot und verkündete den Untergang von Speier. Kurfürst Max Emanuel von Bayern war einer der ersten deutschen Fürsten, der mit seinem Heere den Franzosen entgegenrückte und im Vereine mit dem österreichischen Feldherrn Ludwig von Baden das weitere Vordringen derselben hemmte. 240. Die Befreiung Wiens. Heute sind die östlichen Nachbarn des Königs von Ungarn und Kaisers von Österreich sehr zufrieden, wenn man sie in Ruhe lässt. In den Zeiten jedoch, aus denen ich erzähle, waren sie seit länger als zweihundert Jahren die grimmigsten Störenfriede und die Erzfeinde der Christen. Der Türke hätte gerne das ganze Abendland erobert und unter die Herrschaft des Halbmonds gebracht. Von den Ungarn gegen Österreich zu Hilfe gerufen, traf der kriegerische Grossvezier Karamüstäphä Veran- staltungen, mit einem Heere gegen Österreich ins Feld zu rücken, wie seit der Eroberung Konstantinopels keines gesehen worden war. Zum Glücke fand Kaiser Leopold I. an dem polnischen Könige Johann Sobiesky einen tapferen Bundesgenossen, an den deutschen Fürsten treue und rasche Helfer und an dem Herzog Karl von Loth- ringen, dem der ländergierige Ludwig Xiv. von Frank- reich sein deutsches Reichsland genommen, einen treff- lichen Führer für sein Heer. So brach das Frühjahr 1683 an, ohne dass jedoch die Rüstungen vollendet gewesen wären; aber die Türken, die sonst erst gegen den Sommer ins Feld zu ziehen pflegten, waren diesmal im Winter aufgebrochen, überschritten die Grenze und zogen geraden Weges gegen Wien. Bestürzung und Angst erfüllte die Stadt. Der Kaiser begab sich nach Linz und viele Einwohner folgten dem Hofe. Die Zurück- gebliebenen aber waffneten sich zur Gegenwehr. Das lang-

4. Realienbuch - S. 287

1885 - München : Oldenbourg
240. Die Befreiung Wiens. 287 Same Vorrücken der Türken, die sich mit der Plünderung der Ortschaften und Schlösser aufhielten, ermöglichte es dem Herzoge von Lothringen, 12 000 Mann in die Stadt zu werfen. Dem türkischen Heere durfte er sich mit dem Reste seiner kleinen Schar nicht in den Weg stellen; er zog daher seitwärts und erwartete den polnischen König. Graf Ernst Rüdiger von Stahremberg war zum Befehlshaber der Stadt ernannt worden. Er war ein er- fahrener Kriegsheld, zeigte sich wacker und rüstig und that alles, Wien in der Eile so gut als möglich in Verteidigungs- zustand zu setzen; wer nur arbeiten oder die Waffe führen konnte, musste mithelfen. Am 14. Juni erschien der Vezier mit seinem unermesslichen Heere vor der Stadt und brei- tete sich in einem ungeheuren Halbkreise, der wohl eine Ausdehnung von 6 Stunden hatte, um dieselbe aus. Man rechnete an 50000 Zelte, die die Türken aufgeschlagen. Bald ertönte der Donner der Geschütze. Gemächlich er- öffneten die Türken verschiedene Laufgräben, die sie über- deckten und mit Sandsäcken belegten, damit ihnen die Bomben und Granaten keinen Schaden thun konnten. Sie legten Minen an, um die Basteien in die Luft zu sprengen und durch entstandene Lücken in die Stadt zu dringen, in der sie reiche Beute zu finden hofften. Am zehnten Tage liessen sie die erste Mine auffliegen, und dieses be- ängstigende Schauspiel wiederholte sich nun tagtäglich, so dass bald ein Teil der dicken Stadtmauer aus seiner Grundfeste gerissen wurde. Achtzehnmal wurde Sturm gelaufen, vierundzwanzigmal dagegen fielen die Belagerten aus. Was am Tage niedergerissen oder in die Luft gesprengt worden war, suchte man in der Nacht auszubessern. Kein Sturm, selbst nicht der Hunger und Seuchen konnten die Standhaftigkeit der Wiener beugen. Durch Gefechte, durch Krankheiten und durch ununter- brochene Strapazen schmolz aber die Besatzung immer mehr. Notraketen vom Stephansdome verkündeten die höchste Gefahr. Da erschien der Polenkönig Sobiesky mit dem Kurfürsten Max Emanuel von Bayern, »der blaue König« genannt, und mit vielen andern Fürsten Deutsch- lands im Lager des Herzogs von Lothringen, und vereint eilten sie nun auf kürzestem Wege der bedrängten Stadt zu Hilfe. Es liess sich die Rettung Wiens wagen; denn das vereinigte Heer betrug jetzt 70000 Mann. Am Morgen des 12. September sah man im Glanze der aufgehenden Sonne das christliche Heer von den Höhen des Kahlenberges herab gegen die Türken ziehen. Dies machte den türkischen Befehlshaber höchst bestürzt und kleinmütig. Seine erste Rachehandlung war, dass der Un-

5. Realienbuch - S. 289

1885 - München : Oldenbourg
242. Kurfürst Max Joseph Iii. 289 Max Emanuel bestieg im Jahre 1679 den bayerischen Thron. Die blutigen Türkenkriege (1683—99) und die Kämpfe mit den Fran- zosen erwarben ihm unsterblichen Ruhm. Als Jüngling von 21 Jahren focht er heldenmütig in den Reihen der Deutschen vor Wien gegen die Türken, und verdrängte dieselben in einem mehrjährigen Kampfe mit dem Beistände der Helden Karl von Lothringen und Prinz Eugen von Savoyen aus Ungarn. Die größte Tapferkeit aber bewies er bei der Belagerung und Eroberung der Stadt Belgrad. Ein Heer von 60000 Mann Reichstruppen war vor die von den Türken besetzte Stadt gezogen. Am 6. September 1688 begann der Sturm unter der Führung Max Emanuels. Die Türken fochten mit dem Mute der Verzweiflung. Schon hatten die Bayern die erste Bresche erstürmt, als ein tiefer Graben das Vordringen der Kühnen hemmte. Schnell ent- schlossen, schwang Max den Degen, und mit dem Rufe: „Bayern, mir nach!" sprang er mutig in die Tiefe. Begeistert folgten ihm die Seinen. Nach kurzer Gegenwehr der Türken waren die Pallisaden durchbrochen und die Wälle erobert. Max Emanuel nahm mit eigener Hand die Hauptfahne der Türken weg, die noch heute in der Hauptkirche zu München aufbewahrt wird. Todesschrecken ergriff die Türken, und im Verlaufe von zwei Stunden war Belgrad in den Händen Max Emanuels. Max Emanuel starb am 26. Febr. 1726, nachdem er seinem Sohne Karl Albrecht ans Herz gelegt hatte, des Landes Not und Leiden zu lindern und zum Segen des Volkes zu regieren. 242. Kurfürst Max Joseph Iii. Kurfürst Max Joseph Iii., der Sohn und Nachfolger des Kurfürsten Karl Albrecht Vi. von Bayern, kam im Jahre 1745 zur Regierung und war nach Geist und Herz einer der edelsten und besten Fürsten des Jahrhunderts. Beim Antritte seiner Regierung waren infolge des Kriegs die öffentlichen Kassen leer, die Unterthanen verarmt, die Quellen des Reichtums versiegt. Dieser allgemeine Notstand verursachte dem guten Fürsten schwere Sorgen. Er verwendete die Staatseinnahmen so sparsam als möglich, verringerte die Ausgaben bedeutend und traf zur allmählichen Tilgung der Landesschnld zweckmäßige Maßregeln. Dabei sorgte er für Neugestaltung der bayerischen Gesetzgebung und wußte hierdurch das Glück und die Wohlfahrt des Vaterlandes segensreich zu fördern. An Herzensgüte waren ihm wenige gleich, die je auf fürst- lichen Thronen saßen. Seine Unterthanen nannte er feine Kinder; diese hießen ihn den guten Vater Max. Jedem stand sein liebevolles Herz offen; jede Bitte fand Gehör und, wenn er's vermochte, Gewährung; ungetröstet ging keiner von ihm. Aber des Fürsten herrlicher Geist waltete nicht in allen seinen Dienern; ja diese verheimlichten ihm nicht selten die traurige Lage mancher Unterthanen. Ein erschütterndes Beispiel hierfür mußte er in den Teue- rungsjahren 1770 und 71 erfahren. Um hohe Preise war das meiste Getreide außer Land gegangen und so die durch Miß- Lefebuch für obersräu!. Volksschulen. Ii. 19

6. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 104

1882 - München : Lindauer
104 auf die Seite des vertriebenen Erz bisch ofs. Nach fruchtlosem Bemhen, das dem Domkapitel ergebene Stdtchen Neu zu erobern, suchte Karl der Khne bei dem Kaiser um Frieden nach, weil er gegen den Herzog Renatus von Lothringen ziehen und die Schweizer fr einen Einfall in sein Gebiet zchtigen wollte. Er erhielt denselben bewilligt, vermutlich gegen die Zusage, seine Tochter Maria dem kaiserlichen Prinzen M a x i-milian zur Ehe zu geben. Der Herzog von Lothringen war schon nach drei Mo-Anten bezwungen, aber er eroberte, als Karl der Khne 1476 bei Granson lspr. Grnsn") und bei Mnrten (frzs. Morat, spr. Mor) von den Schweizern besiegt worden war, sein Land wieder und wurde in der Behauptung desselben von den Schweizern untersttzt. Karl der K h n e suchte dem Herzoge Renatus die Stadt Naney (spr. Nan"y wieder zu entreien, ward aber zur Flucht gentigt und beim bergange der einen zngefrornen Sumpf erschlagen (1477). Kurz darauf vermhlte sich Maximilian mit Maria von Burgund und erwarb so die burgundischen Lnder mit Ausnahme des eigentlichen Herzogtums Burgund oder Bonrgogne, welches König Ludwig Xi von Frankreich an sich ri. Des Kaisers Freude der die Erwerbung seines Sohnes trbten zwei Kriege mit dem Ungarnknige Mathias Kor-vinus, der schlielich (1485) die Stadt Wien einnahm und den Kaiser aus Nied ersterreich verjagte. Der Flchtige be-gab sich nach Schwaben und lebte dort von den Anleihen und Geschenken, welche ihm die Reichsstdte und Klster zukommen lieen. Nach dem Tode des Mathias Korvtnits (1490) eroberte des Kaisers Sohn Maximilian Niedersterreich zurck, mute es aber geschehen lassen, da die Ungarn ihre Krone nicht ihm, sondern seinem Vetter Wladislaw Ii, der 1471 dem Georg Podebrad als König Bhmens gefolgt war (s. die Stammtafel S. 82), bertrugen. Nach Friedrichs Iii Tode bestieg sein Sohn ' Maximilian 1 (1493-1519) den deutschen Thron. Dieser strebte vornehmlich drei Dinge an: Schwchung der trkischen Macht, Wiederherstellung des kniglichen An-

7. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 114

1882 - München : Lindauer
114 empfing 1530 zu Bologna lspr. Bolonja) aus den Hnden des Papstes die Kaiserkr one. Sein Bruder Ferdinand ward 1531 als rmischer König gewhlt und gekrnt. Hneg mit dem Suff im Sofynmn, 1529-1532. Noch während des ersten Krieges zwischen Karl V und Franz 1 war der Sultan Solyman in Ungarn eingefallen und hatte den mit Karl V nahe verwandten König von Ungarn und Bhmen, Ludwig Ii (s. S. 112 die Stammtafel des Hauses Habsburg), bei Mohacs (spr. Mohtsch) geschlagen (1526). Als der Besiegte auf der Flucht umgekommen war, mate sich I oh ein n von Zapolya (spr. Spllia), W o i w o d e oder Hee rfii h rer vou Siebenbrgen,^ Krone Ungarn s an und rief gegen Karls V Bruder Ferdinand, der als Schwager Ludwigs Ii die ungarische Krone beanspruchte, den Schutz So-Ihm an s an. Dieser erschien 1529 unmittelbar vor dem Friedens-schlusse zu Cambrai mit neuer Heeresmacht in Ungarn und belagerte Wien, mute aber schon nach drei Wochen die Belage-rnng aufgeben. Auf die religisen Zerwrfnisse in Deutschland rechnend, fiel er 1532 zum dritten Male in Ungarn ein, lie sich aber durch deu hartnckigen Widerstand, welchen Jurlsch itsch iu der kleinen Festung Gnz leistete, zum Rckzge bewegen. Die Reichstage zu Spei er (1529; und Augsburg (1530) s. S. 108 und 109. Her Ig gegen Tunis, 1535. Chireddin Barbarss a, ein Anfhrer von Seerubern und trkischer Statthalter in Algier, hatte den Beherrscher von Tunis, Muley Hassan, vertrieben und wiederholt die Ksten Spaniens und Sditaliens schwer heimgesucht. Deshalb zog Karl V an der Spitze einer spanisch-italienischen Flotte wider ihn aus, erstrmte dessen Hafenschlo Goletta und brachte Tuuis mit Hilfe der in der Stadt aus ihren Gefngnissen entwichenen Christensklaven in seine Gewalt. Muley Hassan empfing sein Land zurck bis auf Goletta und die Kste, welche der Kaiser fr sich behielt. Friller Hneg mit Franz I, >5361538. Nach dem Ableben des kinderlosen Herzogs Franz Ii Ssorza von Mailand (j 1535), der den Kaiser zum Erben

8. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 115

1882 - München : Lindauer
115 eingesetzt hatte, fiel König Franz l von Frankreich in Italien ein. um das Herzogtum Mailand und einen Teil Savoyens (den er als Erbe seines mtterlichen Grovaters Philipp von Savoyen beanspruchte) an sich zu bringen. Dafr brach Karl V in Sdfrankreich cm, kehrte aber, da er weithin alles verwstet fand, bald zurck und schlo 1538 zu Nizza mit Franz einen Waffenstillstands Franz blieb im Besitze eines Teiles von Savoyen, Karl im Besitze von M a i 1 a n d, mit dem er 1540 seinen Sohn Philipp belehnte. In Ungarn wurde nach dem Tode Zapolya's (f 1540) dessen unmndiger Sohu Johann Sigmund als König gewhlt und der Sultau Solyman zum Schutze des Kindes herbeigerufen. Dieser erschien, behielt aber die eroberten Städte Ofen, Gran und Stuhlweienburg fr sich und berlie den Rest Ungarns gegen einen jhrlichen Tribut dem Bruder des Kaisers, Ferdinand. Erst 1547 ward Ungarn dem Ferdinand und seinen Nachkommen als ein Erbreich zugesprochen. Der Bug gegen Algier, 1541. Dieser Zug, welcher die Bestrafung A l g i e r' s ch e r K o rs a r e n fr die an der spanische und italienischen Kste verbten Plnderungen bezweckte, blieb ohne Erfolg: der Kaiser bte durch einen zweimaligen Sturm den grereu Teil seiner Flotte ein. Vierler Jtrieg mit Franz I, 15421544. Das Unglck des Kaisers vor Algier und das gleichzeitige Erscheinen der Trken in Oberungarn gedachte Franz I zur Wiedereroberung Mailands zu benutzen. Er erffnete unter dem Bvrwande, die von spanischen Soldaten in der Lombardei verbte Ermordung zweier (sogenannter) franzsischen Gesandten zu rchen, im Bunde mit Solyman und demherzoge von Kleve, dem der Kaiser den Besitz von Geldern streitig machte, den Krieg. Der bedrohte Kaiser brachte 1543 bcn Herzog von Kleve zur Unterwerfung, rckte 1544 gegen Paris vor und schlo 1544 mit Franz I den Frieden zu Crespy (spr. Krpi). Franz mute seinen Ansprchen aus Italien, Karl denen auf Burgund entsagen. "Der schinalkaldische -Srieg, 1547. Die Unruhen, welche bic beiden Hupter des schmalkaldischen Bundes (s. S. 109), der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen, wiederholt 8*

9. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 153

1882 - München : Lindauer
153 davontrugen, waren so entscheidend, da die Trken den fr sie nachteiligen Frieden zu Karlwitz in Slavonien eingehen muten (1699). Gem diesem Frieden behielt. Kaiser Leopold Siebenbrgen, das ihm der Grofrst schon 1696 fr den ihm gewhrten Schutz berlassen hatte, und das im Laufe dieses Krieges zurckeroberte Slavonien; den Trken blieb in Ungarn nur das Banat von Temeswar (spr. Tttmschwar). sterreich, dessen Gebiet bedeutend (um | des frheren Bestandes) ver-mehrt worden war, erhob sich zum Range einer europischen Gro-macht. Zweiter Aeichskrieg gegen Ludwig Xiv, genannt der dritte Aau-Krieg Frankreichs, 16881697. Auf die Kunde, da die trkische Hauptfestung Belgrad in die Hnde deutscher Reichstruppen gefallen sei J1688), erhob der von seinem Kriegsminister Lonvois (spr. Lnw) aufgereizte König Ludwig Xiv von Frankreich fr seines Bruders Philipp von Orleans Gemahlin Charlotte Elisabeth, Schwester des 1685 kinderlos verstorbenen Kurfrsten Karl von Pfalz-Simmern, Anspruch auf einen bedeutenden Teil der Rhein -Pfalz. Als der Kaiser mit den mchtigsten Fürsten des deutschen Reiches zur Abwehr dieses Anspruchs ein Bndnis schlo und berdies das Erzstift Kln nicht den vom franzsischen Hofe empfohlenen Egon von Frstenberg, sondern den bayerischen Prinzen Joseph Klemens (Bruder des Kurfrsten Max Ii Emanuel von Bayern) zum Erzbischofe erwhlte, lie Lud-wig Xiv die Städte Speier, Worms, Mainz und Phi-lippsburg berwltigen und die Pfalz, Baden und Wrt-temb erg besetzen (1688). Zuerst wurden diese Lnder ausge-plndert, dann aber, als ein deutsches Reichsheer sich in Bewe-gung setzte, in eine Wste verwandelt (1689). Worms, Speier, Frankenthal, Alzei, O berwesel, Ander- nach, Kochem, Kreuznach, Mannheim, Oppenheim, Ladenburg, Weinheim, Heppenheim, Durlach, Bruchsal, Rastadt, Baden, Bretten, Pforzheim u. s. w., im Ganzen 1400 Ortschaften, wurden verbrannt, die Einwohner auf franzsisches Gebiet getrieben und in der schndlichsten Weise mihandelt. Diese Grnelthaten fhrten den Kaiser und die Nieder-lande in einen Kriegsbund, welchem auch England, Spanien und Savoyen beitraten. Trotz dieser vielen Gegner behielt

10. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 160

1882 - München : Lindauer
160 nischen Monarchie mit der deutschen Kaiserwrde abgeneigt waren, Frieden zu Utrecht (1713). Philipp V wurde als König Spaniens und seiner auereuropischen Besitzungen anerkannt gegen die Zusage, da Frankreich und Spanien nie oereinigt wrden. Der Kaiser trat diesem Frieden zu Rastadt 1714 bei und bekam die spanischen Nebenlnder, nmlich Sardinien, Neapel, Mailand und die Niederlande; die Kurfrsten oou Bayern und Kln erhielten ihre Lnder und Wrden wieder. Die Beschlsse dieses Friedens wurden fr das deutsche Reich zu Baden in der Schweiz (1714) gleichlautend angenommen. 45. Die Lage sterreichs unter Kaiser Karl Vi. ie pragmatische Sanktion, 1713. In dem Testamente, welches der 1711 verstorbene Kaiser I osep h I hinterlassen hatte, war oerordnet, da nach dem Aus-sterben des sterreichisch-habsburgischen Mannesstammes seine Tch-ter folgen sollten, von denen die ltere, Maria Josepha, an August Iii, König 0on Polen und Kurfrsten oon Sachsen, die jngere, Maria Amalia, an den Kurfrsten Karl Albrecht von Bayern verheiratet wurde. Aber Karl Vi stie diese Erbfolgeordnung um, indem er 1713 unter dem Namen pragma-tische Sanktion" die Verordnung erlie, da nach seinem Tode in Ermanglung mnnlicher Nachkommen seine eigenen Tchter und deren Nachkommen, und erst nach diesen die Tchter Josephs I und deren Nachkommen die sterreichischen Lnder ungeteilt erben sollten. Das deutsche Reich erkannte die pragmatische Sanktion an, nur Sachsen und Bayern erklrten sich gegen dieselbe. Erster Hrieg Harls gegen die Trken, 17141718. Als Kaiser Karl Vi den Venetianern, welchen die Trken die Halbinsel Morea zu entreien suchten, seine Unter-sttzuug zusagte, ward ihm von der Trkei der Krieg erklrt. Die Trken wurden von dem kaiserlichen Feldherrn Eugen oon Savoyen bei Peterwardein (1716) und bei Belgrad (1717) auf das Haupt geschlagen und muten im Frieden zu Passrowitz (1718) einen Teil von Serbien, das Banat und die westliche Walachei an sterreich abtreten.
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