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Wie die Seidenraupe nach Europa kam. Die Seidenzucht wurde seit alters-
her in China betrieben; im 6. Jahrhundert wurde sie auch nach Europa verpflanzt.
Mönche brachten die Eier des Seidenspinners von China nach Konstantinopel.
Jetzt wird die Seidenzucht in China, Japan, Oberitalien, Spanien und Portugal
betrieben. In Bayern bildete sich die erste Seidenbaugesellschaft im 17. Jahrhundert.
Der Reis.
Heimat. Der Reis ist ein Geschenk Asiens. Hier wird er besonders in Indien,
Japan und China angebaut. Außerdem wird sein Anbau auch noch in Afrika,
Nordamerika, Spanien, Italien und der Türkei betrieben.
Das Äutzere. Gleich so manchen andern nützlichen Gewächsen gehört
der Reis zu der großen Familie der Gräser, ist also ein Verwandter unseres Ge-
treides. Der meterhohe Stengel wird von der Blattscheide des schmalen Blattes
umgeben. Dieses wird wohl Vz m lang und ist von parallelen Adern durchzogen.
* Der Reis.
Der Blütenstand bildet eine Rispe. Jede Blüte hat im Gegensatze zu unseren
Gräsern 6 Staubgefäße.
Anbau. Der Reis liebt als Sumpfpflanze die Feuchtigkeit. Man wählt zum
Reisbau darum auch mit Vorliebe Felder, die man be- und entwässern kann. Mei-
stens ist das Reisfeld rings mit Dämmen umgeben, um es beliebig lange unter
Wasser setzen zu können. Häufig sät man zwischen den jungen Reis Klee, Wicken
oder andere Krautpflanzen. Bei der Reisernte läßt man dann solch hohe Reis-
stoppeln stehen, daß die grünen Kräuter unberührt bleiben. Nach der Ernte werden
Stoppeln und Kräuter unter Wasser gesetzt, gehen dann schnell in Fäulnis über,
werden von Schlamm bedeckt, und das Reisfeld ist auf die einfachste und billigste
Art gedüngt und bereit gemacht, neuen Reissamen aufzunehmen. In China,
Japan und Ostindien baut man den Reis auch auf Bergen. (Vergreis.) Auch
der Vergreis fordert Feuchtigkeit, sei es durch häufigen Regen oder durch künstliche
Bewässerung.
Verwertung. Der Reis bildet für die Hälfte aller Menschen das wichtigste
Nahrungsmittel. In China, Japan und andern asiatischen Ländern ernährt sich
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Extrahierte Ortsnamen: Europa China Europa China Konstantinopel China Japan Oberitalien Spanien Portugal Bayern Asiens Indien Japan China Afrika Nordamerika Spanien Italien China Japan Ostindien China Japan
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die Lehnsherren diese meist >vieber an sich nahmen, stieg ihre Macht bedeutend.
Den größten Nutzen brachten die Kreuzzüge dem Bürgerstand. Die kostbaren
Gewebe, die die Kreuzfahrer im Morgenlande kennen gelernt hatten, gaben
Veranlassung zur Gründung von Webereien. Windmühlen verbreiteten sich
bald über ganz Europa. Der Pflaumenbaum, der Buchweizen, der Wirsing
und verschiedene Blumen fanden bei uns Eingang. Kattun, Damast, Joppe,
Sofa und Matratze verraten als arabische Bezeichnungen den. Ursprung aus
dem Morgenlande. Mit der Zeit entwickelte sich zwischen Europa und dem
Abendlande ein reger Handelsverkehr, dem manche Städte in Südsrankreich,
Italien und Süddentschland ihren großartigen Aufschwung verdanken.
Das Rittertum.
Deu Aitterstanö. In der ältesten Zeit bestand das Heer der Deutschen
nur aus Fußgängern. Erst unter Heinrich I. entstand eine Reiterei, die von
nun an die Hauptmacht des Heeres bildete. Die Reiter, gewöhnlich Ritter
genannt, schlossen sich allmählich von den Fußsoldaten ab. Zur Zeit der Kreuz-
züge stieg ihr Ansehen beträchtlich. Sie bildeten einen eigenen Stand, dem nur
Männer von Adel und Besitz angehören sollten.
Erziehung. Bis zum 7. Jahre wuchs der Sohn des Ritters unter der
Obhut der Frauen ans. Dann trat er als Edelknabe in den Dienst eines Ritters.
Hier wartete er bei der Tafel auf, säuberte die Waffen seines Herrn, hielt ihm
den Steigbügel und übte sich im Fechten, Schießen und Reiten. Mit dem
l4. Jahre wurde er Knappe und folgte seinem Herrn als Waffenträger zur
Jagd und zum Kampfe. Treue gegen seinen Herrn, namentlich in Gefahr,
war seine größte Ehre. In: 21. Jahre erfolgte seine Erhebung in den Ritter-
stand. Durch Fasten, Beten und
Empfang der Sakramente be-
reitete sich der Knappe ans
diese wichtige Handlung vor.
Am Altare gelobte er, die Ehre
rein zu erhalten, den Glauben,
die Kirche und ihre Diener zu
schirmen, die Witwen und Wai-
sen zu beschützen. Dann gab
ihm ein vornehmer Ritter drei
Schläge mit der flachen Klinge
ans den Rücken und sprach da-
bei die Worte: „Im Namen
Gottes, des hl. Michael und
des hl. Georg mache ich dich
zum Ritter."
Ausrüstung. Nach dem
Ritterschläge wurde dem jungen
Ritter die Rüstung angelegt.
Der ganze Körper war in Eisen
gehüllt und die Panzerung an
Hals, Armen und Füßen stau-
nenswert beweglich. Den Kopf
schützte ein starker Helm; das
Gesicht konnte durch das Visier
bedeckt werden. Der Schild hielt
* Ritterburg.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Michael Georg
Extrahierte Ortsnamen: Europa Joppe Europa Südsrankreich Italien Gottes
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Doch wird die Kongoschiffstraße mehrmals unterbrochen. Warum vor der Mün-
dung? Stromfchnellen und Wasserfälle werden aber von Eisenbahnen umgangen.
Das Kongogebiet fällt ungefähr mit dem Kongostaat zusammen, der Belgien gehört.
Nur mit der Kongomündung reicht er ans Meer. Der übrige Teil des Flach-
landstreisens am Meere, der Niederguinea heißt, gehört Frankreich und Portugal.
Östlich vom Kongobecken steigt das O st afrikanische Hochland auf
(s. Deutsch-Ostafrika).
Das südliche S t e p p e n h o ch l a n d hat im Osten und Süden ansehn-
liche Randgebirge, an denen sich die Wolken vom Indischen Ozean abregnen. Der
vorgelagerte Küstensaum erzeugt daher auch reichlich Wein, Weizen, Obst, Süd-
früchte und Mais, während das Innere regenarm bleibt und sogar eine Wüste,
die Kalahari, aufweist. Nur Sambesi und Orange führen ständig Wasser, während
andre Flüsse in regenarmer Zeit ganz versiegen. Die Wärme wird durch die
Höhenlage gemildert, so daß auch dauernde Ansiedelungen von Europäern möglich
waren. Die ursprünglichen Bewohner waren zumeist Hottentotten und Buschmänner.
Letztere sind kleine und hagere Neger mit äußerst scharfem Gesicht und Gehör.
Mit den Nachbarstämmen leben sie in beständiger Feindschaft. Ihre vergifteten
Pfeile sind äußerst gefährlich. Zur Zeit des Überflusses essen diese Neger sehr viel;
in der Not begnügen sie sich mit allerlei Knospen und Zwiebeln, mit Schlangen,
Würmern, Eidechsen und Ameisen oder hungern tagelang.
Während anfangs die Niederländer Herren Südafrikas waren, haben heute die
Engländer ganz Südafrika in Besitz. Vor einigen Jahren haben sie auch die beiden
Republiken Transvaal und Oranjefreistaat, die von Niederländern oder Buren
gegründet worden waren, unterworfen. Nur Portugal und das Deutsche Reich
haben noch ihre Kolonien. Der ganze Landstrich eignet sich besonders zur Vieh-
zucht. Groß ist der Reichtum an Gold und Diamanten. Der Verkehr im Lande
ist aber sehr erschwert, da fahrbare Straßen fehlen und die Randgebirge die Zu-
gänglichkeit sehr erschweren. Das Hauptsahrzeug ist der plumpe Ochsenwagen,
vor den man wohl bis 16 Paar starke Ochsen spannt. Kapstadt am Fuße
des 1100 ni hohen Tafelberges treibt gewaltigen Handel mit Schafwolle,
Straußfedern und Kapwein. Auch Port Elizabeth ist wichtiger Han-
delsplatz. Eine Eisenbahn führt von hier nach Johann esburg (Gold-
felder) und Pretoria, von da zum portugiesischen Hafen Lorenzo
Marquez. Die Engländer planen eine Eisenbahn, die vom Kaplande
bis nach Ägypten Afrika der ganzen Länge nach durchschneiden soll. Die Insel
Madagaskar (= Insel der Wildschweine), ganz von Gebirgen erfüllt, ist
größer als Deutschland und steht unter französischer Herrschaft.
Vergleichende Übersicht von Afrika.
Europäische Besitzungen.
Länder qkm Einwohner Größenvergleich
Britischer Besitz lohne Ägypten) 5 Mill. 38 Mill. 7- Europa
Französischer Besitz .... 480 Mill. 25 „ 9 X Frankreich
Deutscher Besitz 22|s Mill. 11.7 „ 4 7r X Deutsches Reich
Portugiesischer Besitz.... 2 Vio Mill. 6 72 „ fast 4 x Deutsches Reich
Türkischer Besitz ..... 4 Mill. 2074 „ Europa ohne Rußland und Balkanhalbinsel
(Tripolis'' . l „ 1 „ Deutsch Reich u.schweden
Ägypten (unter brit Einfluß) 3 „ 19 '/4 „ 7» Europa
Sudan 2 10 „ Deutsch. Reich, Österreich- Ungarn u.skandinavien
Italienischer Besitz .... 490 000 680 000 l3/4 Italien
Spanischer Besitz ..... 214 000 300 000 7» Spanien
Belgischer Besitz ..... Kamp, Realienbuch. 2 74 Mill. 14 Mill. 4 X Deutsches Reich. 10
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Extrahierte Personennamen: Elizabeth Johann Johann Lorenzo
Marquez
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Niederguinea Frankreich Portugal Deutsch-Ostafrika Transvaal Portugal Kapstadt Pretoria Afrika Madagaskar Deutschland Afrika Europa Frankreich Europa Tripolis Europa
Sudan Ungarn
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Pappeln, von Ol- und Maulbeerbäumen, an denen die Reben ranken. — Die Poebene
hat dazu eine vorzügliche Verkehrslage. Hier münden die Straßen, die nach Frankreich
und Deutschland und nach Österreich führen. Darum wurde die Ebene ein dichtbewohntes
Gebiet mit zahlreichen Städten, die infolge des Wohlstandes auch viel für Kunst
und Wissenschaft tun konnten.
Am Treffpunkt der französischen Straßen liegt das schöne Turin, die
Schweizer Straßen vereinigen sich zumeist in Mailand, der drittgrößten Stadt
Italiens. Sie ist Mittelpunkt der oberitalienischen Seidenindustrre. Weltberühmt
ist der Dom ans weißem Marmor. Mantua (am?) erinnert uns an Andreas
Hofer. Am Endpunkte der Brennerbahn liegt Verona. Venedig war im
Mittelalter die reichste und mächtigste Handelsrepublick Europas, die aber nach
Genua.
Entdeckung des Seeweges nach Ostindien und Amerika ' an'(Bedeutung verlor.
Die Stadt ist auf Inseln erbaut. Diese sind durch 157 Kanäle getrennt und durch
380 meist steinerne Brücken verbunden. Der Hauptverkehr vollzieht sich auf Gon-
deln. Die Häuser stehen auf Eichenpfählen, die 3 bis 9 m tief durch den Schlamm
bis aus die Mergelschicht hinabgehen. Der Markusplatz mit der prächtigen Markus-
kirche und dem Dogenpalast ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten Venedigs. Zu
Oberitalien rechnet man auch den Gebirgsbogen, der den Golf von Genua
umzieht. Der schmale Küstensaum — Riviera — erfreut sich eines außer-
ordentlich milden Winters, weshalb viele Kranke und Erholungsbedürftige dort
weilen. Im innersten Winkel des Golfes liegt Genua. Vom Hafen, der von
Masten wimmelt, macht die Stadt einen unvergleichlich schönen Eindruck. An den
Bergabhängen steigen die Häuser auf, und im Hintergründe erscheinen die schnee-
bedeckten Gipfel der Alpen.
Der Apennin durchzieht die Halbinsel in ihrer ganzen Länge. In den
Abruzzen erreicht er seine größte Höhe; bis zu 3000 m steigen die Berge empor.
Auf den höchsten Teilen liegt eine mehrere Wochen anhaltende Schneedecke. Der
größte Teil des Gebirges ist nacktes Gestein mtb erzarm. Wild fällt das Gebirge
nach Osten ab und läßt nur einen schmalen Küstensaum. Das westliche Hügelland,
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Extrahierte Personennamen: Andreas
Hofer
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Mailand Italiens Mantua Verona Venedig Europas Genua Ostindien Amerika Venedigs Oberitalien Genua Genua