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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 170

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
4. Napoleon als Kaiser der Franzosen. s^Der dritte Koalltionskrieg (1805) -und der Rheinbund. Napoleon hatte das England Angehrige Hannover besetzt, die Weser und Elbe fr englische Schiffe gesperrt und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich booten. Aus Veranlassung Euglaubs traten England, Rußland, Osterreich und Schweden zu einer neuen Verbinbnng (dritte Koalition) zusammen, um Frankreich aus seine alten Grenzen zurck-zufhren. ^ Napoleon verbndete sich mit den sddeutschen Staaten, entri dm sterreichern das von ihnen besetzte feste Ulm, zog in Wien ein und besiegte die Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht von Austerlitz (1805), während die franzsisch-spanische Flotte von dem Admiral Nelson in der Seeschlacht beim Kap Trasalgar (sdstl. von Cadiz) vollstndig vernichtet wurde. Im Frieden zu Preburg verlor sterreich seine italienischen Besitzungen und mute Tirol an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden abtreten. Anerbem verpflichtete sich i>er (Kaiser ^ranz, Bayern und Wrttemberg als Knigreiche anzuerkennen. meinen Brnber Joseph machte Napoleon zum König von Neapel, nachbem er von Schnbrunn aus erklrt hatte: Der König von Neapel hat aufgehrt zu regieren," sein Bruder Ludwig erhielt die Batavische Republik als Knigreich Hollanb, sein Schwager Murat das neugeschaffene Groherzogtum Berg. Seine Marschlle belohnte Napoleon durch Kronlehen und Erhebung in den Frjtenstcmb. Zur vlligen Vernichtung Dentschlanbs schus Napoleon den Rhein-bunb. Sechzehn Fürsten des sbwestlichen Dentschlanbs sagten sich im Jahre 1806. von Kaiser und Reich los, erkannten Napoleon als Schutz-Herrn an und verpflichteten sich sogar, Frankreich im Kriege zu untersttzen. Hessen-Darmstabt und Baden wrben Groherzogtmer. Dem Kaiser erklrte Napoleon, da er ein Deutsches Reich nicht mehr kenne. Entrstet der eine solche Treulosigkeit der Rhei'nbunbsrften, legte bcr Kaiser Franz Ii. im Jahre 1806 die beutsche Kaiserkrone uieber. Das war das Ende des Heiligen rmischen Reiches beutscher Nation" nach einem tauseubjhrigen Bestaube. b) Fernere Kriege Napoleons. Krieg liegen Wreneu. iehe Seite 176.

2. Die mittlere und neue Welt - S. 209

1873 - München : Lindauer
209 welche die bairischen Stifter und Klöster in Österreich hatten, von der österreichischen Regierung nach einem vorgeblichen Heim fallsrecht wie herrenloses Gut ohne alle Entschädigung eingezogen wurden. Äer Hrieg der dritten Hoalition gegen Frankreich, 1805. Nachdem Napoleon Bonaparte 1804 zum Kaiser der Franzosen erhoben worden war (s. das Ende des § 69), erlaubte er sich gegen das Ausland eine Reihe tief verletzender Schrite: er verwandelte die italienische Republik (s. S. 208) im Jahre 1805 in ein erbliches Königreich Italien für sich, setzte sich in Mailand die eiserne Krone der Longobarden auf und ernannte Eugen Beauharnais, den ihm seine Gemahlin Josephine in die Ehe gebracht, zum Vicekönig von Italien; zugleich gab er seinem Schwager Bacciocchi L u c c a und vereinigte die Herzogtümer Parma und Piaceuza sowie die ligurische Republik (s. S. 205) mit Frankreich. Da er gleichzeitig in B o u l o g n e einen Angriff auf England vorbereitete, vereinigte sich dieses mit Rußland und Österreich zur dritten Koalition gegen Frankreich (1805). Baiern geriet dabei in eine sehr mißliche Lage. Österreich beobachtete gegen den bairischen Kurfürsten Maximilian Iv tiefes Schweigen, während Napoleon Vertrag und Bündniß anbieten ließ. Nach langem Zuwarten stellte Maximilian Iv in Wien das Ansuchen, neutral bleiben zu dürfen, erhielt aber abschlägigen Bescheid, ja man drohte Baiern zu besetzen, wenn der Kurfürst den Anschluß an Österreich verweigere. Auf dies hin schloß sich der Kurfürst an Napoleon an und verlegte seine Residenz nach Würzburg. Das Anerbieten Österreichs, Baiern zum Königreiche zu erheben, kam zu spät und konnte schon darum keine Berücksichtigung finden, weil österreichische Truppen unmittelbar nach der Entfernung des Kurfürsten ans München in feindlicher Absicht den Inn überschritten und München besetzt hatten. Österreich schickte den Kern seiner Armee unter dem Erzherzoge Karl nach Italien, stellte ein kleines Heer unter dem Erzherzoge Johann in Tirol auf und ließ den General Mack mit 80,000 Mann an den Fuß des Schwarzwaldes ziehen. Napoleon dagegen entbot M ass e'n a nach Italien zur Defensive und wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz an der oberen Donau. Gleichzeitig rückte der französische Marschall B ern a-dotte mit einem Korps von Hannover gegen Franken vor, vereinigte sich mit den von Deroy und Wrede befehligten Baiern und mit einem andern französischen Korps, das unter Marmont aus Holland kam, und drang mit Verletzung der Neutralität Preußens durch das Ansbachsche gegen Ingolstadt vor. Mack ward in Ulm eingeschlossen und übergab (am 20. Oktober 1805, fünf Sattler, Abriß Ii. 14

3. Die mittlere und neue Welt - S. 210

1873 - München : Lindauer
210 Tage vor der in der Kapitulation bezeichneten Frist) die Festnng. Als nun der Erzherzog Karl Italien aufgab, und der französische General Ney Tirol eroberte, rückte Napoleon gegen Wien vor. Das inzwischen am Inn eiitgetioffene erste russische Heer-unter Kutusow zog sich vor Napoleon nach Mähren zurück, wohin sich auch der Wieuer Hof und das zweite russische Heer mit dem Kaisee Alexander begaben. Die vereinigten Russen und Österreicher griffen das ihnen nach Mahlen gefolgte französische Heer an, wurden aber von Napoleon am 2. Dezember, dem Jahrestage seiner Krönung durch Papst Piusvii, bei Austerlitz in der ersten Dreikaiserschlacht vollständig geschlagen. Zunächst vereinbarte Preußen, welches nach dem Durchzuge Bernadotte's durch das neutrale Ausbacher Gebiet dem öfter-reichisch-russischen Bündnisse bedingt beigetreten war, mit Napoleon zu Schönbrunn einen Separatvertrag (15. Dez. 1805), darauf schloß Franz Ii mit Napoleon den Frieden zu Preß bürg (2ß. Dezember 1805). Gemäß den Bestimmungen des Schönbrunner Vertrags sollte Preußen iu den Besitz Hannovers kommen, dafür aber Kleve und Neufchltel an Frankreich, und die Markgrafschaft Ansbach an Baiern abtreten; hingegen sollte Baiern das Herzogtum Berg an Napoleon, und die meisten seiner Herrschaften in Böhmen an den Erzherzog Ferdinand überlassen. Dem Frieden von Preßburg zufolge trat Österreich das veuetianische Gebiet, soweit es dies 1797 im Frieden zu Kampo Formio erhalten hatte, an das Königreich Italien, ganz Tirol samt den Fürstbistümern Briren und Trient, viele Güter in Vorarlberg und Schwaben, sowie die Stadt Lindau und die Markgrafschaft Burgau (zwischen Donau und Lech) an Baiern ab; außerdem erhielt Baiern von dem Kurfürsten von Salzburg die von den vormaligen Bistümern Eichstädt und Pas sau gewonnenen Teile und dazu noch die Reichsstadt Augsburg, mußte aber dafür Würz bürg an den Kurfürsten von Salzburg überlassen. Der Kurfürst Max Iv von Baiern, dem zu Preßburg gleich dem Kurfürsten von Württemberg der „König stitel" bewilligt wurde, ließ sich am 1. Januar 1806 zu München als König Max I Joseph ausrufen. Einige Tage später ernannte Napoleon den bisherigen Vicekönig von Italien, Eugen Beau-haruais, zu seinem Nachfolger in Italien und beging zu München am 14. Januar 1806 dessen Vermählung mit des Königs Max I Joseph ältester Tochter, Angusta Amalia. Den König von Neapel, der während des Krieges der Koalition beigetreten war, erklärte Napoleon für entsetzt und gab das Land seinem älteren Bruder, Joseph (31. Wärz 1806). Seinem jüngeren Brnder, Lndwig, gab er die batavische Republik als Königreich Holland (8. Juui 1806), seinem Schwager Joachim Mnrat*) *Vjoachimmurat erhielt 1808 für seine Thaten in Spanien (s. das Ende des 8 69) das Königreich Neapel, übernahm 1812das Kommando der von Napoleon Verlassenen Armee, kehrte aber 1813 von Hanau nach Neapel zurück, schloß am

4. Die mittlere und neue Welt - S. 213

1873 - München : Lindauer
213 Hxieg Österreichs gegen Frankreich, 1809. Die allgemeine Entrüstung, welche Napoleon nach dem Frieden zu Tilsit durch eine Reihe von Gewaltschritten hervorrtef, alanbte das von England aufgereizte Wiener Kabtnet zu einem neuen Kampfe für die deutsche Freiheit und zur Herstellung seines politischen Ansehens benutzen zu sollen. 3wei Brüder des Kaisers, die Erzherzöge Karl und Johann, sollten nach Baiern und Italien vorrücken, aus beiden Ländern Verstärkungen an sich ziehen und Napoleon zur Schlacht zwmgen, bevor er seine Macht gesammelt hätte. Allein Napoleon warf dem Erzherzoge Karl schon an der Isar ein größtenteils aus Truppen des Rheinbundes zusammengesetztes Heer entgegen und siegte in den Gefechten bei Abensberg (wo sich der bairtfche Kronprinz Ludwig als Kommandierender der ersten Division Napoleons durch persönliche Tapferkeit auszeichnete), Lands Hut, Eckmühl und Regensburg (April 1809). Hierauf rückte Napoleon durch Böhmen nach Wien vor und eroberte es. Der Errberroq Karl sammelte die Reste der Österreicher und erfocht bet den Dörfern Aspern und Esling (21. und 22. Mai 1809) einen herrlichen Sieg. Allein durch die Niederlage, welche dte Österreicher durch Napoleons Übermacht bald nachher (5- und 6. <Mi) beiwagram erlitten, sah sich der Kaiser zudemwteuer Frieden genötigt (14. Oktober 1809), der ihm neue Opfer (Abtretung von 2000 Quadratmeilen) auferlegte. Während dies an der Donau vorging, hatte der Sandwtrt Andre as Hofer von Passeyr in Vereinigung mit dem Wirte Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger die mit der bairischen Regierung unzufriedenen Tiroler zu den Waffen ge-rnfeu und die Franzosen und Bai ern dreimal aus dem Lande getrieben. Nach Abschluß des Wiener Friedens ließ Hofer seine Unterwerfung anmelden. Aber verleitet durch falsche Berichte, als habe Österreich die Feindseligkeit gegen die Fr anrosen erneuert, rief Hofer (15. November) seine Landsleute neuerdings zu den Waffen. Da wurde die verheißene Amnestte für verwirkt und Andreas Hofer für geachtet erklärt. Er flüchtete sich in eine Sennhütte des Passeyr-Thales, wurde aber ausgespürt und auf Befehl Napoleons zu Mantua erschossen (20. Februar 1810). Tirol wurde von Napoleon an Italien, Jllyrien und Baiern verteilt (1. Mai 1810). König Max I von Baiern erhielt für das, was er von Tirol verlor und sonst noch an Württemberg und Würzburg abgeben mußte Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel, den größeren Teil des Hausruckviertels, die Markgrafschaft Baireuth und dre Stadt Regens-bura mit dem fürstbischöflichen Gebrete. (Gebletsvermehrung 175 Quadratmeilen). Fürst Primas Karl Theodor von Dalberg bekam das neugebildete Großherzogtum Frankfurt nnt der Klausel, daß Eugen Beauharnais sein Nachfolger werden solle.

5. Die mittlere und neue Welt - S. 217

1873 - München : Lindauer
217 eine der englischen nachgebildete Verfassung (Pairskammer und Deputiertenkammer) und schloß mit den Verbündeten am 30- Mai zu Paris Frieden (der erste Pariser Friede), worin Frankreich den Umfang erhielt, den es am'l. Januar 1792 hatte. Die übrigen Angelegenheiten wurden an einen Kongreß verwiesen, der in Wien am 1. November 1814 eröffnet wurde. Napoleons Nnckkehr und der fehle Hampf der Verbündeten gegen ihn, 1815. Während die deutschen Fürsten auf dem Kongresse zu Wien über die Verteilung und Verfassung der Länder berieten, erscholl die Kunde, Napoleon sei von der Insel Elba entflohen und habe mit bewaffneter Hand einen Einfall in Frankreich versucht (1. März 1815). Die versammelten Monarchen erklärten den Friedensstörer in die Acht (13. März) und ließen unverzüglich ihre Heere gegen ihn vorrücken. Der Kampf begann und endete in Belgien. Napoleon besiegte (am 16. Juni) das preußische Heer unter Blücher bei Ligny, konnte aber dessen Vereinigung mit dem englischen Heere nicht verhindern und wurde am 18. Juni bei Wa'terloo oder la belle Alliance oder Mont St. Jean von Blücher und Wellington entscheidend geschlagen. An demselben Tage löste sich der Kongreß zu Wien auf, nachdem er (am 8. Juni) für Deutschland eine Bundesakte zu Stand gebracht hatte. Gemäß dieser trat an die Stelle des deutschen Reiches der „deutsche Bund", den die deutschen souveränen Fürsten und die vier freien Städte zur Erhaltung der innern und äußern Sicherheit und der Unabhängigkeit und Un Verletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten bildeten. Ein immerwährender Bundestag zu Frankfurt a. M. sollte über die gemeinsamen Angelegenheiten entscheiden und die Mitglieder desselben teils einzelne, teils Gesamtstimmen führen; für Österreich ward der Vorsitz in dieser Versammlung bestimmt. Die Bundesakte enthielt nachstehende Bestimmungen:^Österrei ch erhält seine verlorenen Besitzungen zurück mit Ausnahme Belgiens und bekommt zur Entschädigung für dieses das Gebiet von Venedig; Preußen behält von seinen ehemaligen polnischen Besitzungen außer Westpreußen nur das Großherzogtum Posen, tauscht den Nest von Schwedisch-Pommern nebst der Insel Rügen von Dänemark gegen Lauenburg ein und erhält die meisten seiner früheren Besitzungen in Westfalen und ant Niederrhein, das Großherzogtum Berg, ein neues Gebiet zu beiden Seiten des Niederrheins, die Hälfte Sachsens und in der Schweiz Valangin und die Hoheit über Neufchltel; Holland wird mit Belgien wieder vereinigt, und dieses „Königreich der Niederlande" nebst dem zu Deutschland gehörigen Großherzogtum Luxemburg dem vormaligen Statthalter von Holland als Wilhelm I gegeben; Barern behält die Fürstentümer Ansbach und Baireuth und erlangt für seine an Österreich abgetretenen Länder (Tirol nebst Vorarlberg, Salzburg und das Jnnviertel) die Städte Würzburg und Aschaffen-burg und einen Strich Landes am linken Rheinufer (Rheinpfalz); Sachsen verliert außer dem Herzogtum Warschau noch die Hälfte seines Königreiches; Hannover wird zu einem Königreiche erhoben und erhält von Preußen die

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 330

1868 - München : Lindauer
330 Bayern unter Karl Theodor. Rumford mit 10,000 Mann bayerischer Truppen vergeblich zu decken suchte. Da Preußen durch den Separatfrieden, den es am 5. April 1795 mit Frankreich geschlossen, die übrigen Reichsglieder preisgegeben und unter solchen Verhältnissen die Fortsetzung des Krieges von Seite Bayerns auch nicht die min- deste Aussicht ans guten Erfolg hatte, so schloß Bayern nach dem Beispiele Badens und Württembergs am 7. September 1796 zu Pfaffenhofen mit Moreau einen Waffenstillstand, worin man versprach, den Franzosen freien Zug durch das Land zu gestatten und 10 Millionen Livres nebst einer Menge von Naturalien, selbst Kunstschätzen (3300 Pferde, 200,000 Centner Getreide, eben so viel Heu, 100,000 Paar Schuhe, 10,000 Paar Stiesel, 30,000 Ellen Tuch, 20 Gemälde ans der Bildergallerie it. a. nt.) zu entrichten. Doch der schnelle Rückzug Jourdans an den Rhein, ein verlornes Treffen bei München gegen die österreichischen Generale Frölich und Fürst von Fürstenberg (11. September 1796), das Anrücken des österreichischen Generals Hotze gegen Ingolstadt nöthigte auch Moreau zu dem berühmt gewordenen Rückztlg über Augsbtlrg nach Schwaben, durch den Schwarzwald und das Kiuzingthal nach Straßbilrg. Bayern war so der aufgelegten Lieferimgen enthoben und binnen wenigen Tagen von Feinden leer. Uebrigens hatte es durch Qnartier- lasten, Contributionen, Plünderungen und Erpressungen aller Art von den Oesterreichern und Condoern nicht weniger erlitten als von den Franzosen. Der Schaden dieses Krieges belief sich auf dreißig Millionen. Diesen mehrte noch eine verheerende Viehseuche, die sich 1796—1799 über das ganze Land verbreitete. Glücklicher als Jonrdan und Moreau in Deutschland war Na- poleon Bon aparte in Italien gewesen. Seine Siege bei Montenotte, Millesimo (ein Collectivname für die Gefechte vom 13.—15. April 1796), Lodi, Arcole, Tarvis zwangen den Kaiser Franz Ii zum Frieden von Campo Formio (17. Oktober 1797). Ein geheimer Artikel dieses Friedens ver- hieß den Oesterreichern Salzburg und von Bayern alles Land am rechten Ufer des Inn nebst der Stadt Wasser- burg, wogegen Oesterreich in die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich einwilligte, ein würdiges Seitenstück

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 388

1868 - München : Lindauer
388 Bayern unter König Ludwig Ii. Generallieutenant Zoller, Kommandant der bayerischen dritten Division, fällt bei Winkels in der Nähe von Kissingen, von einem Granatstücke tödtlich verwundet. 1866 11. u. 12. Juli. Concentrirung der bayerischen Armee bei Schweinfurt und Gerolzhofen. 13. Juli. Die Hessen werden bei Laufach von den Preußen zurückgedrängt. 14. Juli. Die Stadt Aschaffenburg fällt in die Hände der Preußen. 23. Juli. Einstellung der Feindseligkeiten zwischen Oester- reich und Preußen. 24. Juli. Die Württemberger werden an der Tauber von den Preußen zurückgedrängt. 25. — 27. Juli. Unterhandlungen zwischen Oesterreich und Preußen zu Nikolsburg zum Abschlüsse eines Waffenstillstandes und zur Feststellung von Friedenspräliminarien; Oesterreich tritt aus dem deutschen Bund und überläßt dem Olmützer Uebereinkommen entgegen Bayern mit den übrigen süddeutschen Bundesgenossen der Gnade Preußens; 25. Juli. Kampf der Bayern mit den Preußen bei Helm- stadt, welcher mit dem Rückzuge der Bayern nach Waldbrunn und Uettingen endete. 26. Juli. Kamps der Bayern mit den Preußen bei Roß- brunn; die Angriffe der Preußen werden blutig zurückgewiesen, wodurch der von den Bayern beabsichtigte Rückzug hinter den Main unbehelligt bewerkstelligt werden konnte. Eine gut geführte bayerische Cavallerie-Attaque bei den Hettstädter Höfen bringt den Preußen eine empfindliche Schlappe bei. 27. Juli. Die preußische Artillerie eröffnet ihr Feuer gegen die Feste Marienberg bei Würzburg ohne Erfolg. 29. Juli. Der im Dienste Preußens stehende Großherzog von Mecklenburg wirft sich bei Seibottenreuth (südlich von Bayreuth) mit dem zweiten preußischen Reserve-Corps auf ein bayerisches Bataillon. 31. Juli. Preußen unter Führung des Großherzogs von Mecklenburg rücken in Nürnberg ein. 2. Aug. Dreiwöchentlicher Waffenstillstand zwischen Preußen und Bayern. 22. Aug. Preußen und Bayern schließen Frieden und ein geheimes Schutz- und Trutzbündniß, welches am 3. März 1867 veröffentlicht wurde. Bayern muß an Preußen 30 Millionen bezahlen und folgende Gebietstheile abtreten: 1) Bezirksamt Gersfeld mit 23,361 E.; 2) Landgericht Orb ohne Aura mit 9109 E., zusammen 32,470 E. nach der Volkszählung

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 344

1868 - München : Lindauer
344 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. Oesterreich das Schweigen und ließ, als seine Truppen bereits an der Ostgrenze Bayerns standen, durch den Fürsten Schwar- zenberg (6. September 1805) in München Eröffnungen machen, die auf eine Vereinigung der bayerischen Truppen mit den österreichischen abzielten. Max Iv verlangte aus Besorguiß für seinen Kurprinzen Ludwig, der sich damals auf Reisen in Frankreich befand, nochmals die Bewilligung zu einem neu- tralen Verhalten, wurde aber unverzüglich zum Anschluß an Oesterreich aufgcfordcrt und für den Weigerungsfall mit einem Einfalle österreichischer Truppen in Bayern gedroht. Auf dieß hin schloß sich der Kurfürst an Napoleon an, trat in der Nacht vom 8. auf den 9. September 1805 mit seiner ganzen Familie, dem Hofe, den Ministern und den Gesandten Oester- reichs, Rußlands und Frankreichs die Reise nach Würzburg an und ratifizirte dort den Allianzvertrag, den unterm 24. August 1805 sein Minister Montgelas provisorisch mit Frankreich geschloffen hatte. Das Anerbieten Oesterreichs, Bayern zum Königreiche zu erheben und ihm Salzburg, Berchtes- gaden, Passau und Eichstädt einzuverleiben, wenn für den Bruder des Kaisers Toskana wieder erobert wäre, kam zu spät und konnte schon darum keine Berücksichtigung finden, weil die österreichischen Truppen unmittelbar nach der Entfernung Maxi- milians Iv von München (am 9. September 1805) in feind- licher Absicht den Inn überschritten (am 12. September 1805) und München besetzt hatten. Oesterreich, welches dafür hielt, der Krieg würde wieder in Italien entschieden werden, wie es früher geschehen war, sendete 120,000 Mann unter seinem vorzüglichsten Feldherrn, dem Erzherzoge Karl, nach Italien, stellte 30,000 Mann unter dem Erzherzoge Johann in Tyrol auf und ließ 80,000 Mann unter dem General Mack durch Bayern und Schwaben bis zum Fuße des Schwarzwaldes ziehen, wohin bald zwei rus- sische Heere Nachfolgen sollten. Napoleon aber wollte vor Allem das österreichische Heer am Schwarzwalde schlagen, ehe die russische Verstärkung eingetrosfen wäre. Daher entbot er den Massen« mit 60,000 Mann nach Italien zur Defensive, wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz tu Deutschland und coneentrirte sein

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 353

1868 - München : Lindauer
353 Bayern unter König Max I Joseph. Die Franzosen folgten ihnen nach, warfen (am 23. April) auf der Ebene vor Regensburg die österreichische Reiterei und erstürmten in wenigen Stunden die Stadt. Beim Abzüge aus Negensburg zündeten die Oesterreicher Stadtamhof an, um die nachsetzenden Franzosen aufzuhalten, und gelangten über Cham und Waldmünchen nach Böhmen. Um die Macht Oesterreichs vollends zu brechen, eilte Napoleon mit seinen Heeresmassen längs der Donau Oesterreich zu, brachte (am 13. Mai 1809) Wien in seine Gewalt und gewann am 5. und 6. Juli 1809 die Entscheidungsschlacht bei Wagram, in welcher die Bayern unter Wrede rühmlich mitkämpften. Am 12. Juli 1809 wurde zu Znaim Waffenstillstand, und am 14. Im 1809 zu Schön- brunn der sogenannte Wiener Friede geschlossen. Oester- reich verlor 2058 Quadratmeilen mit 3’/2 Millionen Menschen und mußte 85 Millionen Franken Kriegssteuer bezahlen. Von den Ländern, die es abtreten mußte, sollte Salzburg mit etlichen benachbarten Gütern an Bayern kommen. Während dieses an der Donau vorging, hatte Andreas Hofer, Sandwirth zu Passeyr, unterstützt von dem Freiherrn von Hormayer, dem österreichischen Major Teimer, dem Wirthe Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger, die zu Gunsten Oesterreichs geschehene Erhebung der Tyroler geleitet und es dahin gebracht, daß ganz Tyrol unter den Waffen stand. Mit Hilfe der Oesterreicher unter dem Feldmarschall-Lieutenant Marquis von Cha steter wurden die im Lande zerstreuten Bayern theils getödtet, theils gefangen, theils vertrieben. Am 12. April 1809 eroberte Hofer die Stadt Innsbruck und nahm die bayerische Besatzung gefangen. Tags darauf streckte ein französisches Corps unter General Bifson bei Will au die Waffen. Wenige von den gefangenen Bayern und Franzosen entgingen dem Tode. Auch die Vorar lberger unter dem Ad- vokaten Schneider, Doktor Gries und dem Wirth Ried- müller in Bludenz folgten dem Beispiele der Tyroler. Ein warnender Aufruf an die Insurgenten vom 1. Mai blieb ohne Erfolg. Zur schnellen Unterdrückung des Aufstandes rückten daher zwei bayerische Divisionen, von dem Kronprinzen Ludwig und dem General Wrede unter dem Oberbefehl Lefevre's geführt, gegen Tyrol vor. Die Bewohner Tyrols leisteten überall ver- ■ zweiflungsvollen Widerstand. Die Bayern erstürmten (11. Mai) Sattler, bayer. Geschichte. Oq

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 359

1868 - München : Lindauer
359 Bayern unter König Maxi Joseph. im Jahre 1814 nahmen die Bayern unter Wrede und dem königlichen Prinzen Karl an dem auf Frankreichs Boden fort- gesetzten Kampfe gegen Napoleon rühmlichen Antheil, so in der Schlacht bei Brienne (1. Februar), bei Bar an der Aube (27. Februar) und bei Arcis (20. und 21. Marz)*). Paris ergab sich am 21. März. Napoleon mußte (11. April) die Krone Frankreichs an Ludwig Xviii, Bruder Ludwigs Xvi, überlassen und sich mit der Insel Elba begnügen. Am 30. Mai 1814 erfolgte der erste Pariser Friede, und fünf Tage darnach (3. Juni) wurde zwischen dem österreichischen Minister Metternich und dem (am 7. März 1814) zum Marschall und (bald darnach) zum Fürsten erhobenen Wrede ein Vertrag verabredet, gemäß welchem Bayern an Oesterreich Tyrol und Vorarlberg, das Inn- und Hausruckviertel abtreten und dafür Würz bürg und Asch affen bürg und das zu Böhmen gehörige Amt Nedwitz an der Bayrenther Grenze erhalten sollte. Da Bayern durch diesen Austausch eine Einbuße von wenig- stens 200 Quadratmeilen bevorstand, so gab Oesterreich die beruhigende Zusage, bei den Alliirten dahin zu wirken, daß Bayern die N he in Pfalz mit einem Landstriche erhalte, der das Gebiet am Nh ei ne mit dem am Maine verbände. Die Haupt- frage über die Landesentschädigung aller Betheiligten und über den künftigen Zustand Deutschlands und Enropa's sollte aus einem Congresse zu Wien durch gemeinsame Berathungen aller Mächte gelöst werden. Während dieser Congreß, der am 5. Oktober 1814 eröffnet wurde, die ihm gestellte Aufgabe zu lösen bemüht war, führte die Entweichung Napoleons von der Insel Elba und sein Wiederauftreten in Frankreich (1. Mai 1815) einen neuen Krieg der Alliirten gegen Frankreich herbei, wozu Bayern mit der höchsten Anspannung seiner ganzen Wehrkraft eiiw Armee von 80,000 Mann zusammenbrachte. Der gänzliche Sturz Na- poleons wurde durch die große Schlacht bei Waterloo oder Belle Alliance am 18. Juni 1815 entschieden, demselben *) König Ludwig I hat zur Erinnerung an diese Waffenthaten drei Straßen Münchens nach diesen Kampfplätzen benannt.
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