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gegen die Bedrcker. ^ Friedrich und August Wilhelm von Schlegelf,Heinrich von Kleist, Ernst Moritz Arndt, Max von Schenkendorf, Theodor Krner, der Snger und Held zu-gleich, und Friedrich Rckert entfachten durch ihre feurigen Lieder in den Herzen des Volkes hingebende Vaterlandsliebe und einen glhenden Ha gegen die Knechtschaft der Franzofen.
Der Turnvater" Jahn krftigte die Jugend durch feine Turu-bungen auf der Hohenheide bei Berlju fr deu bevorstehenden Be-freinugskampf und begeisterte durch fein Buch Deutsche Volkst-r-^ne" das Volk fr deutsche Art und deutsche Sitte.
So gleichsam ueugeboreu iu religiser und sittlicher Hiuficht, durfte das Preuische und deutsche Volk einem erfolgreichen Kampfe, einer befferen Zukunft vertrauensvoll eutgegeuschaueu.
V. Zwei Keffer in der Not.
Zwei vaterlandsliebende, tchtige Männer waren es besonders, die dem Könige in schwerer Zeit als treue Ratgeber helfend zur Seite standen. Als erstem sei erwhnt:
1. Freiherr von und zum Stein. Er wurde am 26. Oktober 1757 3n Nassau an der Lahn geboren. Nachdem der talentvolle Jngling seine Studien beendet hatte, widmete er sich dem Bergfache und trat in preuische Dienste. Bald zeichnete er sich so sehr aus, bah ihm die Leitung der West-slischen Bergmterund die Beaufsichtigung des Fabrikwesens in der Mark bertragen wurde. Stein nahm seinen Wohnsitz zu Wetter a. d. Ruhr, und hier fhlte er sich so wohl, da er spter oft sagte: Zu Wetter habe ich das Glck der Einsamkeit genossen, ich hnge an der schnen Gegend mit Liebe."
Im Jahre 1788 wurde Stein zum Direktor der Kriegs- und Do m nenkammer zu Kleve und Hamm ernannt. Sein grtes Ver-dienst in dieser Zeit war die Vollendung der vor Jahren bereits in Angriff genommenen Schiffbariuachung der Ruhr und die Herstellung von 150 km Chausseen in der Grafschaft Mark. Er dachte sogar an eine Verbindung der Ruhr mit der Lippe durch eine Wasserstrae.
Int Jahre 1803 ernannte ihn der König zum Oberprsidenten derjenigen westflischen Landesteile, die damals schon im Besitze Preuens tottrat. Durch die vortrefflichen Eigenschaften feines Geistes und Herzeus durch seinen klaren Verstand, seine Redlichkeit und Offenheit, seine Frsorge fr alle Unglcklichen und Notleidenden, seine tiefe Gottesfurcht - gewann er bald die Herzen aller.
Den vorzglichen Oberprsidenten berief der König bereits im Jahre 1804 nach Berlin und machte ihn zum Finanzminister. Wegen gewisser Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Könige und ihm erhielt Stein im Jahre 1807 seinen Abschied und zog auf seine Gter in Nassau.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich August Wilhelm_von_Schlegelf,Heinrich_von_Kleist Wilhelm Ernst_Moritz_Arndt Ernst Max_von_Schenkendorf Max Theodor_Krner Friedrich_Rckert Friedrich Jahn
r~
305
bcn Nachweis, ba viele Krankheiten bnrch kleine Organismen im menschlichen und tierischen Krper erzengt werben. Der Franzose Pastenr wrbe der Begrnber der Bakteriologie, Robert Koch fanb den Milzbranb- und bcn Cholerabazillus, Behring trat bnrch die Erfiubuug des Heilserums dem Wrgengel Diphtherie erfolgreich ent-gegen, Pettenkofer gab bnrch seine Forschungen den Ansto zur Begrndung der Hygieue. Durch die von Rntgen entbeckten X-Strahlen wrbe eine eingehenbere und leichtere Untersuchung des menschlichen Krpers ermglicht.
Mit den Entdeckungen auf dem Gebiete der Naturwissenschaften hielt die Entwickelnng der Technik gleichen Schritt; man verlie sich nicht mehr auf den Zufall, sondern sttzte seine Versuche ans wissenschast-liehe Methoben. Durch die Erfindung des Telegraphen, des Telephons und der drahtlosen Telegraphie durch den jungen Italiener Mareoni ist ein Gebankenaustausch auf weite Entfernungen leicht und fchnell ermglicht. Im Jahre 1879 erbaute Werner Siemens in Berlin die erste elektrische Eisenbahn. Die Erfinbnng der Nhmaschine, der Photographie, der Schnellpresse, der Streichhlzer, der Gas- und elektrischen Beleuchtung, des Hinterlader- und Zndnadelgewehres, des Gustahls, wo-durch die Eisen- und Stahlindustrie einen ungewohnten Aufschwung nahm und die Herstellung von befferen Geschtzen und von Panzerplatten gefrdert wurde, verdanken wir neben vielen anderen dem 19. Jahrhundert. Ganz Bebcntcnbcs wrbe ebenfalls im Maschinenbau geleistet; fr alle Zweige des gewerblichen Lebens wrben sinnreiche Arbeitsmaschinen erfnnben, die die Menfchen fast ganz ersetzen, der Massenerzeugung bienen und ihre Arbeit mit der grten Genauigkeit verrichten.
e) Das Unterrichtswesen. Der Vater der neueren Pdagogi wurde Johann Heinr. Pestalozzi, der jedoch durch die mchtige Anregung. die er gab, fruchtbarer fr Erziehung und Unterricht geworden ist. als durch sein eignes Wirken. Der Knigsberger Philosoph Friedr. Herbart suchte die Pdagogik auf der Psychologie aufzubauen; erst durch wahres psychologisches Wissen kann die Pdagogik als Lehre zu einer gewissen Vollkommenheit und Brauchbarkeit gelangen; denn nur durch die Psychologie empsngt die Handhabung der pdagogischen Mittel Sicherheit und Zusammenhang und das Geschft des Erziehers Einheit und Zweck-Migkeit." Tchtige Theoretiker und Praktiker auf dem Gebiete des Volksschulwesens in der ersten Hlfte des 19. Jahrhunderts waren Diesterweg, Overberg, Sailer und Graser; in der zweiten
Prockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 20
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Nationalgefhl wurde wieder geweckt, Goethe war fritzisch" gesinnt,. Lesfing schuf sein von warmer Vaterlandsliebe durchhauchtes Drama Minna ' von Barnhelm". Ost erreich verlor seine Stelle als Vormacht in Deutschland, wodurch der Dualismus beider Mchte (sterreichs und Preuens) an Schrfe zunahm. Frankreich erlitt eine starke Einbue an politischem Ansehen. Engl and befestigte feine Vorherrschaft zur See.x)
Iii. Ariedrichs des Groen Generate.
1. Ter General von Schwerin. Kurt Christoph von Schwerin erhielt in feiner Jugend eine tchtige Ausbildung, da er von seinen Eltern zum Studium der Wissenschaften bestimmt war. Aber in dem Jnglinge steckte ein Soldat. Er verlie deshalb feine Bcher und trat in das mecklenburgische Heer ein. Nach der Besitzergreifung Vorpommerns durch Preußen wurde er preuischer Soldat und gelangte als tchtiger Offizier bald zu hohen militrischen Stellen.
Unter Friedrich Ii. zum Feldmarschall ernannt, gelang es ihm, die Schlacht bei Mollwitz zu retten. Am zweiten Schleichen Kriege beteiligte sich Schwerin nur kurze Zeit; wegen unverdienter Krnkungen nahm er seinen Abschied, v
Beim Ausbruche des dritten Schleichen Krieges trat er auf persnlichen Wunsch seines Knigs wieder als Oberfeldherr an die Spitze einer Heeres-abteilnng. Mit 15000 Mann fllte er durch Schlesien in Bhmen eindringen. Als er aber seine Armee zu einem erfolgreichen Angriffe gegen die Truppen-macht der sterreicher fr zu schwach hielt und um weitere 10 000 Mann bat, sagte der König: Es ist schon gesorgt, die fehlenden 10 000 Mann seid ihr selber, Herr Feldmarschall."
In der Schlacht bei Prag rettete der mutige Held die Ehre der preuischen Fahnen. Das Fuvolk hatte unter dem vernichtenden Feuer der feindlichen Geschtze arg zu leiden und begann zu weichen. Die Schlacht war verloren, wenn nicht ein khner Angriff eine glckliche Entscheidung herbei-fhrte. Kurz entschlossen sprang der 73 jhrige Held vom Pferde, ergriff eine Fahne, und mit den Worten: Mir nach, Kinder, das Schlachtfeld mu unser fein!" fhrte er die braven Soldaten von neuem den Feuerschlnden der sterreicher entgegen. Die Schlacht war gewonnen, aber der heldenmtige Feldmarschall lag, von mehreren Kugeln durchbohrt, entseelt auf der Walstatt.
Sein Tod war fr den König ein herberer Verlust, als die Vernichtung eines ganzen Heeres.
Der Mensch mu mit einem Auge zur Erde, mit dem andern zum Himmel hinsehen, sonst gelingt keine Arbeit, und das Herz wird schmutzig und unfltig," war der Leitspruch des groen Helden.
2. Ter General von Ziethen. Joachim Hans von Ziethen stammte aus der Grafschaft Ruppin, wo sein Vater von dem Ertrage seiner Lndereien lebte. Im elterlichen Hause wuchs er schlicht und einfach auf und geno weder eine gengende Erziehung, noch einen eigentlichen Unterricht. In seinem
') Znrbonfen, Repetitionsfragen.
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Extrahierte Personennamen: Nationalgefhl Goethe Lesfing Minna Christoph_von_Schwerin Friedrich_Ii Friedrich Feldmarschall Joachim_Hans_von_Ziethen
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Schwerin Vorpommerns Prag
13
Zu Ehren der Gttin Ostara, der Schwester Donars, wurde im Frhjahr das Fest der wiedererwachten Natur, das Osterfest, gefeiert. Auf Bergen und Hgeln wurden groe Holzhaufen aufgeschichtet und an-gezndet und mit Blumen geschmckte Ziegenbcke als Opfer dargebracht.') Zur Verehrung der Gttin Freyja wurde das Maifest gefeiert. Alle Wohnungen wurden mit frischen Maien geschmckt, auf einem in gleicher Weise gezierten Festplatze erschollen muntere Lieder, und die frh-liche Jugend erfreute sich auf fonniger Au an lustigen Reigentnzen.
Wenn die Sonne den hchsten Stand erreicht hatte, fand das Fest der So mm er-Sonnenwende statt, das zugleich der Sterbetag des Gottes Baldnr war. Wie es noch heute in einigen Gegenden Deutschlands Sitte ist, wurden Heilkruter gesammelt, in Bndel gebunden und gesegnet.2) Beim Gewitter wurden sie auf dem Herde angezndet, um Haus und Hof vor Gefahr zu bewahren. Kranke, die in dieser Zeit Wasser tranken oder badeten, genasen. Gesunde wurden vor Krankheit geschtzt, denn das Wasser, selbst der Tau, hatte in diesen Tagen eine ganz besonders heilbringende Kraft.
Durch das Ernte- oder Herbstsest sollte dem Gotte Wodan, der Feld und Flur gesegnet hatte, in besonders feierlicher Weise der schuldige Dank gespendet werden. Auf den ckern wurden groe Holz-stoe augezudet und auserlesene hren und Tiere geopfert, um den Segen fr die cker und das Gedeihen der Herden herabznflehen.
Als die Germanen zum Christentume bekehrt waren, legte man den heidnischen Festen und Gebruchen eine christliche Bedeutung bei; aus dem Julseste wurde das Weihuachtssest, aus dem Feste der Gttin Ostara mit seinen Osterseuern und Ostereiern, den Sinnbildern des wiedererwachen-den Lebens, das christliche Osterfest.
e) Sdett- Willen der Götter und die Zukunft suchten die Germanen ans mancherlei Weise zu erforschen. In heiligen Hainen hielten sie weie Rosse, deren Wiehern als gttliche Zeichen gedeutet wurde. Sie beobachteten den Flug der Vgel, beschauten die Eingeweide der Opfer-tiere und warfen Stbchen, auf denen die heiligen Runeuzeicheu eiuge-kerbt waren. Gttliche und prophetische Kraft wurde den weisen Frauen, den Alrnnen,3) zugeschrieben. Die rmischen Schriftsteller-weisen ans Albrnua, besonders aber ans Belle da hin, die zur Zeit
*) Vergleiche die Osterfeuer.
Es ist das Weihkrantsbnnd, das am Tage der Krautweihe (Maria Himmelfahrt in der Kirche geweiht wird.
3) Nuna Geheimnis; Alrune (Alrenne) = Allwissende; bergt.: zuraunen.
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Extrahierte Personennamen: Donars Maria_Himmelfahrt Maria
Xiv
1813 am 20. Mai gewinnt Napoleon mit Hilfe der Bayern bei Bautzen den Ubergang der die Spree und vollendet'am 21. Mai den Sieg bei Wurschen.
1813 am 9. Okt. schliet Bayern durch Wrede zu Ried mit sterreich einen Vertrag, tritt aus dem Rheinbnde aus und schliet sich dem Bunde gegen Napoleon an.
1813 am 30. und 31. Okt. kmpfen an der Seite der sterreicher die Bayern unter Wrede bei Hanau gegen Napoleon. Auflsung des Rheinbundes.
1814 am 29. Januar unentschiedene Schlacht bei Brienne; am 1. Febr. zieht sich Napoleon bei La Rochiere besiegt zurck; am 28. Febr. das unentschiedene Treffen bei Bar fr Stube, am 20. Mrz das unentschiedene Treffen bei Arcis fr Aube; am 1. Nov. Erffnung des Kongresses in Wien.
1815 der letzte Kampf der Verbndeten gegen Napoleon.
1815 am 8. Juni stellt der Kongre zu Wien eine Bundesakte her, nach welcher an die Stelle des deutschen Reiches der deutsche Bund tritt, und lst sich am 18... Juni auf. Bayern mu Salzburg und fein Gebiet in Tirol an sterreich abtreten und bekommt Wrzburg. Aschaffenburg und einen Strich Landes am linken Rheinufer die Rheinpfalz.
1815 Abfchlieung des heiligen Bundes.
1815 am 20. November der zweite Pariser Friede: Besttigung der Wiener Bundesakte; Landau, von Frankreich herausgegeben, 'kommt an Bayern und wird deutsche Bundesfestung.
1817 am 5. Juni wird zwischen Papst Pius Vii und König Max I ein Konkordat abgeschlossen (best. 24. Okt. 1817).
1818 am 26. Mai Verfassung fr Bayern; Edikt fr die protestantische Gesamtgemeinde.
1818 erfindet Gabelsberger ein neues System der Stenographie (1831 als
erster Stenograph in Bayern angestellt).
18251848 König Ludwig I.
Geschichtschreiber von Westenrieder, Bischof von Sailer in Regensburg, Bischof Wittmann in Regensburg; an der Universitt Mnchen: der Philosoph von Schelling, der Naturforscher von Schubert, der Philolog und Schulmann von Thiersch, der Naturforscher Oken, der Professor der Geschichte von Grres, die Theologen Jgnaz von Dl-linger und Mhler, der Philosoph von Baader, der Augenarzt von Walther, der Astronom von Gruithuisen, der Sprachforscher Schmeller, der Physiker Ohm, der Chemiker Fuchs, der Rechtsgelehrte von Seuffert, der Philologe von Lassaulx. In Mnchen: der Architekt von Klenze, die Bildhauer Canova, Rauch, von Thorwaldsen und von Schwanthaler, der Erzgieer von Miller, der Glasmaler von Ainmller, der Kunstakademie-Direktor Kornelius, die Maler Schnorr, Wilhelm von Kaulbach (Direktor der Kunstakademie), Peter He, Heinrich He, Karl He, Schraudolph, Schwind, Adam, Rottmann, Piloty (Direktor der Kunstakademie), Wilhelm Diez u. a. m.
1826 wird die Universitt von Landshut nach Mnchen verlegt.
1827 Errichtung eines Franziskanerklosters in Mnchen.
1827 grndet König Ludwig den Ludwigsorden und die Knigin Therese den Theresienorden.
1829 Landrte fr die einzelnen Kreise im diesseitigen Bayern.
1830 Erffnung des Klosters Metten (1840 eine Abtei).
1832 wird Prinz Otto König von Griechenland.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Max_I Max Ludwig_I. Bischof_von_Sailer Bischof_Wittmann Schelling Schubert Schulmann_von_Thiersch Jgnaz_von_Dl-linger Baader Walther Sprachforscher_Schmeller Ohm Fuchs Canova Schwanthaler Miller Kornelius Schnorr Wilhelm Kaulbach Peter_He Heinrich_He Heinrich Karl_He Karl Schwind Rottmann Piloty Wilhelm_Diez Wilhelm Ludwig Ludwig Otto_König Otto
Extrahierte Ortsnamen: Bautzen Ried Rheinbnde Hanau Wien Wien Salzburg Aschaffenburg Rheinpfalz Landau Frankreich Regensburg Regensburg Mnchen Mnchen Bayern Metten Griechenland
294
spteren Kaisers Friedrichs Iii.), der seit seiner Reise, die er 1837 mit dem Dichter (Emanuel (Bethel und dem Philologen Karl Otfried Mllers durch Griechenland unternommen hatte, sich die Erforschung des alten Griechenlands, besonders des Peloponnes, zur Lebensaufgabe gemacht Hatte, durch seinen begeisterten Vortrag in der Berliner Singakademie, dem der knigliche Hof beiwohnte, von neuem Interesse fr Olympia erweckt, aber erst 1874 gelangte der Plan, Olympia wieder auszu-graben, zur Ausfhrung. Curtius war der geborene Leiter dieser Ausgrabung. Auf Kosten des [Deutschen Reiches fhrte er, untersttzt von vielen Gelehrten (Hirschfeld, Treu, Furtwngler u. a.) und Architekten (Btticher, Bohn, Drpfeld u. a.), von Oktbr. 1875 bis Mrz 1881 seine Aufgabe glnzend aus.
4. Ergebnisse der Ausgrabungen.
Trotzdem in der schier verwirrenden Menge von Mauern und Trmmern fast alle Gebude des alten Olympia festgestellt sind, trotz-dem einige sehr wertvolle Statuen, Reliefs, Inschriften, Mnzen u. a. m. aufgefunden sind, ist uns doch zu unserm groen Schmerze durch die Ausgrabungen klar geworden, da eine sehr groe Menge der kostbaren Bauwerke schon im Altertum zerstrt war, und da von dem Herrlichen Statuenwalde, der einst das Auge des Besuchers blendete, schon vor der Verschttung kaum mehr als die Basen und Standspuren vorhanden waren.
Dennoch Haben einige wichtige Entdeckungen in der Altis alle Aufwendungen (gegen 800000 Mark) gerechtfertigt. Besondere Erwhnung verdienen: a) die Nike des Paionios aus Mende, b) der eustempel2) mit seinen Giebelgruppen (Ostgiebel: Pelops und Oinomaos; Westgiebel: Kentauren und Lapithen) und den Herakles-Metopen, c) das Heraion mit dem Hermes des Praxiteles und einem Kolossalkopf der Hera.
ad a. Schon Pausanias erwhnt die Nikestatue des Pai-onios (aus dem 4. Iahrh. v. Chr.). Nach einer aufgefundenen Inschrift war das Kunstwerk ein Weihegeschenk der Messenier und Nau-paktier zu Ehren des Jeus. Der aufgefundene Torso es fehlten die vordere Seite des Kopfes und die Arme - ist vom Bildhauer R. Grttner in der Weise ergnzt, da die Gttin mit der erhobenen Linken und der herabhangenden Rechten einen Mantel hlt, der sich durch den starken Luftzug wie ein Segel blht, während man frher annahm, da die Gttinw dem erhobenen linken Arm einen Sieges-Kranz getragen habe.
ad b. Der Ieustempel (64,10 m lang, 27,66 m breit und bis
3) K. o. Mller, Professor der Archologie in (Bttingen, f 1840 zu Athen, wo er auf dem Kolonos Hippios begraben liegt.
2) Das grte Kunstwerk des Tempels, das 12 m hohe Goldelfenbeinbild des Jeus, ein Werk des Pheidias, kam unter Theodosius I. 393 nach Konstantinopel und ging dort bei einer Feuersbrunst zu Grunde (vgl. S. 266).
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Emanuel_(Bethel Karl_Otfried_Mllers Karl Curtius Bohn Iahrh
109
Darum ließ der brave Offizier den Treulosen jetzt hinaus
vor die Stube führen und ihm von frischer Hand hundert
Prügel bar auszahlen, lauter gute Münze, und war kein einziger
falsch darunter. Dem Edelmann aber gab er unbetastet sein
Eigentum zurück. Das wollen wir beides gut heißen. und
wünschen, daß jedem, der Einquartierung haben muß, ein so
rechtschaffener Gast und jedem Verräter eine solche Belohnung
zuteil werden möge. Heb-!.
194. Die Rache.
Der Knecht hat erstochen den edlen Herrn,
der Knecht wär' selber ein Ritter gern.
Er hat ihn erstochen im dunkeln Hain
und den Leib versenket im tiefen Rhein.
Hat angeleget die Rüstung blank,
auf des Herrn Roß sich geschwungen frank.
Und als er sprengen will über die Brück',
da stutzet das Roß und bäumt sich zurück.
Und als er die güldnen Sporen ihm gab,
da schleudert's ihn wild in den Strom hinab.
Mit Arm, mit Fuß er rudert und ringt;
der schwere Panzer ihn niederzwingt. nhland.
195. Oer Esel und die drei Herren.
Ein armer Bauer wollte sterben,
drei Söhne standen um ihn her.
„Ach, arme Kinder!“ seufzet er,
„euch hinterlass ich nichts zu erben,
als meinen Esel! Und mein ganzes Testament
ist dies: Besitzt ihn ungetrennt;
dem dien’ er heute, jenem morgen,
und wer ihn braucht, mag ihn versorgen.“
Der Vater stirbt. Der Ält’ste muss
ihn wohl am ersten haben.
Von früh bis in die Nacht lässt er den Schimmel traben,
an Futter nichts, an Schlägen Überfluss.
„Mein Bruder,“ denkt er, hat ihn morgen,
der wird ihn schon mit Kost versorgen.“
Der zweite holt den matten Gaul
und überladet ihn mit Säcken.
„Ha, ha! das Schmausen macht dich faul,
du liess’st es dir beim Bruder schmecken.“
Der Esel keucht mit dürrem Gaurn
und schleppt sich bis zum Stalle kaum.
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100
„Reicht just sein Helmbusch dem Marschall an’s Maul
„Doch ist er auch klein, so ist er nicht faul
„Zu trotzigem, stolzem Befehle.“
Und wohl vernimmt’s der wack’re Pipin,
Bemerkt, wie die Grollenden flüstern,
Mit Murren folgend gen Welschland zieh'n,
Ihm säumig gehorchen und frevelhaft kühn
Sich mürrischer täglich verdüstern.
Und stark im Geiste, gewaltig und klug,
Erwägt er’s mit weisen Gedanken.
„„Sei heut’ des Weges, der Mühen genug,
„„Gehemmt der Schaaren gewaltiger Zug!
„„Errichtet zum Fechtspiel die Schranken!
„„Herbei gebracht den gewaltigen Leu!
„„Den Kämpfer will ich ihm stellen! —““
Wohl seltsam scheint die Bestellung und neu,
Und mit Neugier murmeln, es murmeln mit Scheu
Die trotzigen, stolzen Gesellen.
Rings wird der Platz mit Gittern umhegt,
Dahinter die Sitze der Ritter,
Erhaben des Königs Balkon. — Da frägt
Wohl Jeder, zu Unmuth und Sorgen erregt:
„Wie schwach doch, wie schwankend das Gitter I
„Ein Ruck mit der mächtigen Tatz, und es fällt,
„Und das Ungethüm sitzt uns im Nacken.
„Doch der dort oben, der winzige Held,
„Wohl hat er sich trefflich sicher gestellt,
„Zu schaun, wie die Krallen uns packen!“
Und der Leu wird gebracht im vergitterten Haus,
An der Schranke geöffnet das Pförtchen.
Und der Thiere König er schreitet heraus,
Und die Ritter erfasst nun Schrecken und Graus,
Und keiner redet ein Wörtchen.
Doch zweifelnd sieht sich der Löwe befrei n
Und reckt in der Freiheit die Glieder
Und schreitet getrost in die Schranken hinein
Und zeigt der Zähne gewaltige Reih n,
Laut gähnend, und strecket sich nieder.
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319
2. Da pfiff das Blei, daß blutig wund
ein Krieger wankt und sinkt:
ein rotes Kreuz auf weißem Grund
ist's, was ihm tröstlich winkt;
ihn stützt und führt aus heißer Schlacht
ein rot bekreuzter Arm
dahin, wo schon fein Bett gemacht,
da ruht er weich und warm.
3. Und wen ins Herz die Kugel traf,
ist ledig aller Pein;
still senken ihn zum letzten Schlaf
Die Kameraden ein.
Ein schwarzes Kreuz auf grünem Plan
verkündigt's an der Stell':
Hier liegt ein Held und schläft heran
deu himmlischen Appell.
4. Doch seht ihr all die Kreuze gern:
vergeht ihr Krieger nicht
das beste Kreuz, das Kreuz des Herr n,
das allen Heil verspricht!
Dem Kämpfer gibt es tapfern Mut,
dem Wunden stillt's den Schmerz,
dem Toten dieut's zur Grabeshut
und deutet himmelwärts.
272. Kiebestätigkeit im Deutsch-sranmschen Kriege.
(Th. Lindner.)
Während in dem glorreichen Kampfe gegen Frankreich die
Söhne unsers Vaterlandes tapfer kämpften und stritten, lag es der
bürgerlichen Bevölkerung ob, die große Heeresverwaltung zu unter-
stützen, den Kriegern mehr als das unbedingt Notwendige zu ge-
währen, und ihnen im Felde Erleichterungen zu verschaffen. Ein
rühmlicher Eifer waltete durch alle deutschen Gaue ohne Ausnahme.
Zahllose Vereine bildeten sich, Sammlungen ergaben reichliche Ein-
nahmen, große Körperschaften, wie Städte und andre, gingen in
freudiger Freigebigkeit voran. Jede Kunst, Geld und Gaben heraus-
zulocken, kam daneben in Anwendung. Die „Liebesgaben" flössen
reichlich in allerlei Dingen, die der Nahrung, Erquickung, Beklei-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
163. Der Graf von Zollern.
(Gust. Schwab.)
1. Der junge Hohenzoller-Graf
er dient dem Württemberger brav,
er dient ihm redlich früh und spat
in Jagd und Feld, in Feld und Rat.
2. Doch als verschied Herr Eberhard,
die Witw’ im Lande Meister ward,
da sattelt er sein Roß und spricht:
„Fahrt wohl, dem Weibe dien’ ich nicht!“
3. Sein Knappe sprach: „Herr, das ist schlimm
Verwahret Euch vor Frauengrimm!“
Er aber lachte trotziglich:
„Es wird kein Weib verschlingen mich!'
4. Er rief so laut es unterm Tor,
da drang es in der Herrin Ohr;
und als er auf dem Zollern saß,
traf ihn ein Bot’ am vollen Glas.
5. Der reicht ein kleines Brieflein hin
ihm von der Württembergerin;
er zieht die Augen ein so tief:
Was gilt’s, es ist kein Liebesbrief!
6. „Verschlingen alleweg will ich
dein Gut, dein Schloß, dein Leben, dich!
Kein feiges Weib, wie du geglaubt,
es traf dein Hohn ein Fürstenhaupt!“
7. „Es traf? — Nun gut, wenn’s nur sie traf!“
entgegnet spottend ihm der Graf,
„doch anders hab’ ich jetzt zu tun,
die Städte lassen mich nicht ruhn.
8. Von Reutlingen, von Ulm die Herr’n
den Ritter fingen gar zu gern,
es ist auf ihr beladnes Roß
gefallen gar zu oft mein Troß."
9. Und indem zog der helle Haus
der Städter aus dem Tal herauf.
Der Bote macht sich schnell hinaus;
der junge Graf bestellt sein Haus.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]