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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 1

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Erstes Kapitel. 9281640. Geschichte des brandenburgisch-preuischen Staates bis zum Regierungsantritt des Groen Kursrsten. Erster Zeitraum. 9381133. Die ltesten Bewohner und die Grndung der Nordmark. Die ltesten Bewohner. Die ltesten Gebiete, auf denen sich der brandenburgisch-preuifche Staat aufgebaut hat. find die Lnderstriche zwischen der mittleren Elbe und Oder, die Flugebiete der Havel und Spree, auerdem der nrdliche Teil des Regierungsbezirks Magdeburg. Nach den Mitteilungen des rmischen Geschichtsschreibers Tacitns waren die ltesten Bewohner dieser Gegenden Deutsche, nmlich die Sem-nonen, die einen Teil des groen Suevenstammes bildeten, welcher die weiten Gebiete jenseits der Elbe innehatte. Den Semnonen gegenber und zwar an der unteren Elbe hatten die Langobarden ihre Wohnsitze; in der Neumark, an der Warthe und Netze, lebten die Burgunder. Diese Volksstmme, wahrscheinlich einige Jahrhunderte v. Chr. ein-gewandert, haben nur kurze Zeit auf mrkifchem Boden geweilt. Die Semnonen fhrte der Strom der Vlkerwanderung (I. T. S. 197) nach Westen, wo sie unter anderen Stmmen untergegangen zu sein scheinen; die Burgunder grndeten an der Grenze Galliens, am Oberrhein und an der oberen Rhone, die Langobarden in Oberitalien neue, schnell ausblhende Reiche. Are Menden. 1. Wohnsitze. In die freigewordenen Gebiete rckten von Osten her die slavischen Wenden (Venedi) ein, welche die wenigen zurck-gebliebenen Deutschen unterwarfen. Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 1

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 23

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
23 Zweiter Abschnitt. Msreitnng des Ghristentums ei den Zynischen.') 1. Bei den ostgermanischen Stmmen. Schon vor der Zeit der Vlkerwanderung hatten die oft germanischen Stmme (Goten, Alanen, Sneven, Wandalen, Longobarden) das Christentum in der Form des Arianis mus angenommen. Ihr Bischof Illfilas bersetzte die Bibel mit Ausnahme der Bcher der Könige ins Gotische. Von dieser ber-setznug, die noch zum Teil in verschiedenen Handschristen vorhanden ist, befindet sich eine als silberner Codex", der silberne Buchstaben aus roten Pergamentblttern zeigt, in der Universittsbibliothek zu llpjala. Auf ihren Wanderzgen trafen diese deutschen Volksstmme in den Lndern des rmischen Reiches mit katholischen Christen zusammen, die sie oft mit wilder Grausamkeit verfolgten und hierdurch den inneren Frieden und die Festigkeit der eigenen Staaten zerrtteten. 2. Bei den sd- und westdeutschen Stmmen. Jndendonau-gegen den fand schon im zweiten Jahrhundert durch rmische Hndler, Soldaten und Gefangene das Christentum vereinzelt Verbreitung; um die Mitte des fnften Jahrhunderts erschien der hl. Severinns (^482) und entfaltete eine auerordentliche Missionsttigkeit. Er war aus der Einde des Orients herbeigeeilt, hatte mitten unter den kriegerischen Vlkern, die durch die Alpentler ihren Weg nach dem sonnigen Italien nahmen, in der Gegend von Wien fr sich und seine Genossen ein Kloster gegrndet und verkndete mit unermdlichem Fleie und groem Ersolge dreiig Jahre lang das Evangelium. Unter den linksrheinischen Germanen hatten sich bereits in der Rmerzeit einzelne Christengemeinden gebildet; doch eine allgemeine Verbreitung sand die christliche Religion erst dann, als Chlodwig und seine Franken das Christentum und zwar in der Form des rmisch-katholischen Bekenntnisses angenommen hatten. Die Franken suchten auch ihre rechtsrheinischen Nachbarn, be-sonders die Sachsen, sr das Christentum zu gewinnen. Doch da diese in den frnkischen Priestern nur Sendboten der verhaten frnkischen Macht erblickten, wurden sie abgesagte Feiude des Christentums, die jeden christlichen Missionar, der sich in ihren Gauen sehen lie, in blutiger Weise verfolgten. Immer neue Glaubensboten kamen aus Eugland und J) Wacker, Lesebuch Nr. 179: Dersieg des Christentums der das Heiden-tum" und Nr. 180: Einfhrung des Christentums in Deutschlaud".

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 3

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
3 den Galliern, und die Bezeichnung Deutsche, von dem Worte diot = Volk entstanden, wurde erst um das Jahr 100.0 n. Chr. gebruchlich. Den Osten Deutschlands, die weiten Gebiete rechts von der Elbe, bewohnten die Sneven, eine groe Gruppe von Stmmen, die als Nomaden ein unstetes Leben fhrten, fr sehr kriegerisch gehalten wurden und stets zur Auswanderung geneigt waren. Zu ihnen gehrten die Burgunder in der heutigen Provinz Posen, die Wandalen in Schlesien und Galizien und die L o n g o b a r d e n an der unteren Elbe. Die Goteu wohnten im sdlichen Rußland und zerfielen in Oft= und Westgoten. Die westdeutschen Stmme, die zwischen Rhein und Elbe saen, hatten sich durch die Rmer, ihre westlichen Grenznachbarn, allmhlich an ein sehaftes Leben und rmische Kultur gewhnt. Die wichtigeren unter ihnen waren die Cimderu. die Teutonen, die Angeln und Sach-s en, die an der Mndung der Elbe, ans der cymbrischen Halbinsel und an der Nordsee wohnten. Die Friesen saen an der Emsmndung, die Cherusker hatten an der mittleren Weser und am Harz ihre Wohn-Pltze. Im dritten Jahrhundert n. Chr. entstanden die groen Vlker-vereine der Alemannen, Franken, Sachsen und Goten. x) Die alten Deutschen waren nach den Berichten der Rmer von hohem Wchse und riesiger K r p e r kr a f t. Ihre trotzig blickenden blauen Augen und ihr rotgelbes Haar flten Furcht und Bewunderung zugleich ein. Die Kleidung bestand bei beiden Geschlechtern aus leinenen und wollenen Unterkleidern, die bei den Frauen tiefer herabreichten und durch einen Grtel aufgeschrzt werden konnten. der die Unterkleider legten sie einen Mantel, der mit einem Dorn oder einer Spange auf der rechten Schulter zusammengehalten wurde, Gegen die Klte des Winters schtzten sie sich durch Tierfelle, die sie wie Mntel der die Schultern warfen. Schuhe kannten sie nicht; man ging barfu oder suchte die Fe durch ein Stck von einem Tierfelle, das mit Riemen befestigt wurde, zu schtzen. Die Frauen besetzten ihre Kleider wohl mit bunten Bndern oder Pelzstreisen; goldene und silberne Spangen, Halsketten und Arm-Mitder dienten als Schmucksachen, zu deueu spter allerlei Zierate aus Bernstein (Scheiben, Ringe, kleine xte und Pfeile, Schiffchen und mensch-liche Figuren) hinzukamen. Das Haar wurde zusammengedreht und als Schps oben auf dem Kopse befestigt. Die Nahrung bestand in den Frchten des Feldes. Milch und Brot, wildem Obst und dem Fleisch der erlegten Tiere. Ein Lieblings- J) Siehe I. Teil, Seite 188. 1*

4. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
I. Von den Anfngen deutscher Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters. 9 n. Chr. Barns, Feldherr des Kaisers Augustus, wird mit drei Legionen vom Cheruskerfrsten Arminins im Teuto-burger Walde vernichtet. 375 476 800 919 Einbruch der Hunnen in Europa. Germanische Vlker-Wanderung. Zge der Westgoten nach Italien (Alarich 410) und Spanien. Ende des (West-)Rmischen Reiches. Chlodwig grndet das Frankenreich (um 500). Die Ostgoten (König Theoderich) in Italien. Der Frankenknig Karl der Groe, Begrnder eines christlich-germanischen Weltreiches, wird vom Papste zum Rmischen Kaiser gekrnt. Sein Reich wird von seinen Enkeln geteilt (Vertrag von Verdnn 843, von Mersen 870). Der Sachsenherzog Heinrich I. wird König des Ost-frnkischen (Deutschen) Reiches. Sein Sieg der die Ungarn (933). 955 Heinrichs Sohn Otto I., der Groe, besiegt die Ungarn auf dem Sechfelde (unweit Augsburg). 962 Otto I. wird Rmischer Kaiser. Das Heilige Rmische Reich Deutscher Nation. 1099 Der erste Kreuzzug: Eroberung von Jerusalem. Zeittafel A. B.

5. Die mittlere und neue Welt - S. 9

1873 - München : Lindauer
9 Zehentländer (agri decumätes) angegriffen hatten, durch eine Meuterei der Soldaten beit Tod. Die Seele der Meuterei, Maxi^minus Thrax (23$#238), Sohn eines Goten und einer Vanbalin, war der erste Barbar auf dem römischen Tron. Er besiegte die Deutschen mehrmals und führte die sechste Christen-Verfolgung herbei. Der Senat in Nom stellte ihm in Pupieuus und Balbinus zwei Gegenkaiser auf, beiteit die Prätorianer einen britten, den Gordianns, an die Seite stellten. Die beiden Senatskaiser wurden von den Prätorianern, Maxi minus bei der Belagerung von Aqnileja erschlagen. In den folgenden 32 Jahren (238—270) herrschten acht Kaiser, welche dem Verfalle des Reiches nicht zu steuern vermochten Gordianus (238 - 244) kämpfte seit 241 mit Glück gegen den Sassaniden Sapor I, wurde aber von seinen eigenen Leuten ermordet. Philippus Arabs (244—249) feierte 248 das 1000jährige Bestehen Roms, wurde aber ein Jahr später von De eins getötet. Decius (249—251) verhiug die siebente Christenverfolgung und fiel in einem Kriege gegen die Goten. Der vom Heer als Imperator ernannte Gallus (25l 253) duldete seines Vorgängers Sohn Hostilianns (f 252) als Mitkaiser, veranlaßte die achte Christenverfolgung und wurde von Ämilianns (253) verdrängt, der nach etlichen Monaten dem Valerianus (254—260) weichen mußte. Dieser nahm seinen Sohn Gal-lienns zum Mitregenten an, rief die neunte Christenverfolgung hervor (die Päpste Stephanus und Sixtus, der Diakon Laurentius, der Bischof Cyprian von Karthago) und trieb die Alemannen und Franken über den Rhein, und die Goten über die Donau zurück. Er geriet 260 in die Gefangenschaft der Perser und kam in derselben 268 um. Seinem Sohne Gallienus (260—268) stellten die Heere gleichzeitig 19 Herrscher (die sogenannten 30 Tyrannen, wie sie Trabellius Pollio unpassend nach den 30 Tyrannen in Athen nannte) entgegen, unter welchen Po'sthnmus, und nach ihm Te'trikus in Gallien und Odeua'thus in Palmyra die bedeutendsten waren. Nachdem Gallienus bei der Belagerung von Mediola'nnm (Mailand) ermordet worden war, folgte Klaudius Ii (268—270), welcher die Alemannen aus Italien zurückschlug und nach einem bei Rissa (in Serbien) über die Goten errungenen Siege an der Pest starb. Sein Nachfolger Aurelianus (270—275) besiegte die Deutschen in Pannonien und säuberte Italien von beu Alemannen, bagegen zog er alle Römer aus Dacien nach Mosien (Dacia Aurelianj) zurück nnb überließ Dacien den das Reich bebräugenben Goten. Die Königin Zeno'bia von Palmyra, welche nach ihres Gatten Obenathns Er-morbuug in Palmyra regierte nnb den Orient vom Romerreich loszureißen versuchte, warb 273 besiegt itttb gefangen. Palmyra, anfangs vom Sieger geschont, warb balb barauf zerstört, weil feine Einwohner nach Abzug des Aurelianus einen Verwanbten der Zenobia, Achilleus, zum Kaiser ausgerufen,hatten. Nachbem Aurelianus auch beu Usurpator Firmus in Ägypten unterworfen hatte, zog er nach Gallien, wo sich ihm Te^trikus nach einem Scheinkampfe (bei Chalons für Marne) ergab. Der Kaiser, vom Volke als Wieberhersteller des Reiches (restitutor orbis) begrüßt, warb

6. Die mittlere und neue Welt - S. 10

1873 - München : Lindauer
10 auf einem Zuge gegen die Perser auf Anstiften seines Geheim-schreibers ermordet. Klaudius Ta'citus (275—276), vom Senat zum Kaiser ernannt, vertrieb die Alanen ans Asien, wurde aber von den Soldaten erschlagen. Dasselbe Geschick hatte sein Brnder und Nachfolger Florianus (276). Diesem folgte, von den Soldaten erhoben, Probus (276—282), ein ausgezeichneter Kaiser, welcher sämtliche Usurpatoren besiegte, die Grenzen gegen die Vandalen, Alemannen, Burgunder und Franken sicherte und die Befestigungslinie in Süddeutschlaud bis Regims-burg (Regensburg) vorschob. Er wurde von seinen Soldaten, die er an Kanälen, Weinbergen und Grenzwällen arbeiten ließ, bei feiner Vaterstadt Sirmium (in Pannonien) ermordet. Das Heer erhob den Prätorianerpräsekten Karns (282—283) zum Kaiser. Dieser ernannte feine «Löhne Kari'nus und Numerianus zu Mitregenten, übergab ersterem den Westen, siegte mit letzterem an der unteren Donau und wurde nach einem glücklichen Feldznge gegen die Neu Perser (durch einen Blitzstrahl oder von Mörderhand?) getötet. Numerianus wurde auf dem Rückwege von Persien, Karinus nach sieben Monaten zu Rom ermordet. Dioklctianus (284—305) nahm schon 285 seinen Waffengefährten Maximiauus zum Mitregenten (Anqnstus) an und übertrug ihm den 'Westen. Dieser besiegte die Bag ander: (Leibeigenen) in Gallien, sowie die Franken und Alemannen, mußte aber Britannien dem Usurpator Karaus ins überlassen. Um neuen Verlusten zu begegnen, nahmen beide Herrscher 292 einen Cäsar an, den Konstantins und Galenits, mit welchen sie sich in die Regierung des Reiches teilten (Diokletian bekam den Osten, Maximian Italien, Spanien und Afrika, Konstantins Gallien und das erst zu erobernde Britannien, Galerins Thrazien und Jllyrien). Kon stantius unterwarf Britannien wieder, Maximian bezwang die Mauren in Afrika, Diokletian unterdrückte einen Aufstand in Ägypten und setzte den Tirida^tes auf Armeniens Tron, Galerins nötigte den Perserkönig Narses zur Verzichtleistung auf Mesopotamien und fünf Provinzen jenseits des Tigris. Von Galerins angetrieben, untersagte Diokletian die Ausübung der chn|b liehen Religion und erregte dadurch die r e h n te C h ri st en v erfolgen g (303—305), die besonders im östlichen Teile des Reiches wütete. 305 dankte Diokletian gleichzeitig mit Maximian^ ab (ersterer pflegt seinen Garten bei 'Salma in Dalmatien). Galerrus und Konstantins nahmen den Titel Augustus au, während Max?minus (Syrien und Ägypten) und Severus (Jtalieu und Afrika) zu Cäsaren ernannt wurden. Nach dem Tode des Konstantins (306) bekam sein natürlicher Sohn Konstantinus dessen Länder, und mit Beginn des Jahres 308 hatte das Reieb s e ch s Herrscher, die sämtlich'den Titel Au g ustu s führten. Nachdem vier derselbe ihr Leben beendigt hatten (Maximian, zum zweitenmal Kaiser, 310 ermordet, Galerins stirbt 311, Maxeutius 312, Maximinus entleibt sich 313), kam es zwischen den Kaisern Licinius und Konstantin zum Kampfe. Liciuius von

7. Die mittlere und neue Welt - S. 11

1873 - München : Lindauer
11 Konstantin zweimal besiegt, trat diesem 314 alle europäischen Länder außer Thrazien oft, begann aber 323 den Krieg aufs neue und wurde, nachdem er bei Adrianopel und bei Chalce^dou geschlagen worden war, 324 gefangen und hingerichtet. § 2. Die Jeit von der Alleinherrschaft Konstantins des Kroßen 6is zum Untergänge des weströmischen Weiches, 324—476. Konstantin der Große, Alleinherrscher, 324—337. T)te Alleinherrschaft Konstantins hat drei folgenreiche Begebenheiten aufzuweisen: 1. Die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion. Von seiner Mutter Helena für den christlichen Glauben gewonnen, hätte Konstantin schon 312 ein allgemeines Toleranzedikt erlassen und 313 den öffentlichen Übertritt zum Christentum gestattet. Zur Alleinherrschaft gelangt, erklärte er 324 die christlichereligion förmlich als Staatsreligion, untersagte den Heiden die öffentlichen Opfer und ließ sich 337 taufen. Auf seine Veranlassung war 325 das erste ökumenische Konzil (so genannt, weil die Christenheit näatjg rfc olxovfjsvrjq vertreten sein sollte) zu Nicäa berufen worden, welches die Irrlehre des Art'its, daß der Sohn Gottes mit dem Vater nur ähnlicher, nicht gleicher Natur sd (o/zotoumo;, nicht ofioovaio?), verworfen wurde. Verfolgung des glaubensstarken Bischofs Athanasins von Alexandria. 2. Die Verlegung der Residenz nach Byzanz (bei der Einweihung N o v a N o m a, später K o n st a n t i n o P e l genannt), wodurch der Grund zur späteren Teilung des Reiches gelegt war. 3. Die Vollendung der von Diokletian vorbereiteten Despotie, die einen vorherrschend morgenländischen Charakter hatte. a) Einteilung des Reiches in 4 Präfekturen (Oriens, Jllyrikum, Jtalia, Gallia), 13 Diözesen und 117 Provinzen, b) Strenge Rangordnung unter den Beamteu. c) Trennung der Civil- und Militärämter, d) Neues Abgabensystem mit einer alle 15 Jahren wiederkehrenden Vermögensabschätzung (Judiktions-cyklus, der mit dem 26. September 312 begann). Eine von Konstantin den Scirrmvtert und Vaudaleu gewährte Unterstützung veranlaßte 330 die Goten zu einem Einfalle in Mosten. Konstantin schlug sie zurück und nahm einen großen Teil der Sarmateu in die Donauprovinzen auf. Die Nachfolger Konstantins des Großen bis zur bleibenden Teilung des Ueiches, 337—395. Von den drei Söhnen Konstantins erhielt Konstantins Ii den Orient, Konstanz die italische, Konstant in us Ii die gallische Präfektur. Nachdem K o n st a n t i n u s im Kampfe mit K o n st a n z, dieser aber im Kampfe mit dem Empörer Magnentins umgekommen war, ernannte Konstantins Ii seinen Vetter Gallus zum Cäsar des Ostens, bewog den Vetranio, der sich in Jllyrien zum Augustus aufgeworfen, zur Abdankung und gelangte durch Besiegung des Mag-ueutius zur Alleinherrschaft (353—361). Da sich Gallus durch Ungerechtigkeit und Grausamkeit allgemein verhaßt machte,

8. Die mittlere und neue Welt - S. 12

1873 - München : Lindauer
12 so ließ ihn Konstantins 354 hinrichten und ernannte 355 dessen Bruder Julia uus zum Cäsar, der sich tut Kampfe mit den Alemannen und Franken durch gläuzeude Siege (namentlich 357 Bet Argentoratum-Straßburg) hervorthat. Dies mtd das Geschick, mit welcher Julia uus die Provinz Gallien verwaltete, bestimmte den mißtrauischen Kaiser, der selbst ohne Erfolg gegen die Perser kämpfte, die besten Legionen vom Rhein iu den Orient zu ziehen. Aber die meist aus Galliern und Germanen bestehenden Truppen versagter: den Gehorsam und riefen den Juliauus in Paris zum Kaiser aus. Ehe es zum Kampfe kam, starb Konstantins, nachdem er den Julianus ans dem Sterbebette zu seinem Nachfolger ernannt hatte. Jnlianus Apopata (361—363), im (arianischen) Christentum mangelhaft unterrichtet, gewann durch seine Beschäftigung mit der griechischen Litteratur eine Vorliebe für das Heidentum und suchte dasselbe, nachdem er sich in die elettsinischett Mysterien hatte einweihen lassen, wieder herzustellen (daher seht Beiname Apost ata, d. i. Abtrünniger). Sein Haß gegen das von ihm verkannte Christentum veranlaßte ihn auch zur Begünstigung der Inden, die au der von ihm ersehnten Wiederherstellung des Tempels zu Jerusalem durch Erdbeben und ein ans der Erde hervorbrechendes Feuer gehindert wurden. Auf einem Feldzuge gegen die Perser, denen er nach einem bei Ktefipho'n erfochtenen Siege tu unwirtliche Gegenden nachfolgte, fand er durch eine Pfeilwuude seinen Tod. Jovianus (363- 364), von den Truppen zum Augustus erhoben, ließ von der Verfolgung der Christen ab, verzichtete im Frieden mit den Persern auf den größere» Teil Mesopotamiens und hatte nach seinem Tode den von den Truppen erwählten Valentinianns zum Nachfolger. Balentinianus I (364-375) nahm 364 feinen Brnder Valens zum Mitregenteu an und übertrug ihm die Verwaltung des Orients. Ersterer ge-stattete feinen Unterthanen freie Religionsübung und wies die über den Rhein ~Httd dte Donau vordringenden Germanen zurück, letzterer, ein eifriger Arianer, verfolgte die Katholiken, gewährte den arianischen Westgoten, welche von den Hunnen über die uutere Douau gedrängt wordeu waren, Wohnsitze in Möfien und fiel, als diese ob des Drnckes der Statthalter zur Empörung schritten, in der Schlacht bei Adrianopel, 378. Auf Valentinian, der 375 auf einem Zuge gegen die Quaden und Sarmaten gestorben war, folgte fein Sohn Gratianus (375—383). Dieser mußte 375 Italien, Afrika und Jllyrikum seinem Bruder Valentinianns Ii, und 379 den Orient dem ausgezeichneten Feldherrn Theodosins überlassen, der die bis Konstantinopel vorgedrungenen Hunnen, Alanen. "West- und Ostgoten zurückgeworfen hatte. Gratiait unterlag dem Usurpator Ma^ximus, der, als er auch den Valentinian angriff, von Theodosius bei Aquileja besiegt wurde. Im Jahre 386 schloß Theodosius mit den Westgoten ein ^Schntz-itud Trutzbüuduiß und überredete dieselben, als Verbündete (föderati) in Mösien und Thrazien Wohnsitze zu nehmen; von den Ostgoten, die neuerdings über die Donau drängten, mußte sich

9. Die mittlere und neue Welt - S. 14

1873 - München : Lindauer
14 Eudo'xia den Tron sichern wollte. Er mußte vor den Vandalen, die Eudoxia aus Afrika herbeirief, fliehen und wurde von seinen eigenen Truppen getötet. Dem Maximus folgten noch acht Kaiser, von denen fünf (Avitrrs 455— 456, Majoriantts, 457—461, Severus, 461—465, Anthemius, 467—172, Olybrius, 472) durch den Gotenführer Ri'cimer, der sechste (Glycerins, 473) durch die Burgunder, der siebente (Julius Nepos, 474) durch deu oströmischen Hos ans den Tron erhoben wurde. Der achte und letzte Kaiser, Ronmlus Augttstulus (475—476), des deutschen Heerführers Orestes Sohn, welchen seht eigener Vater auf den Tron erhoben hatte', verlor schon 476 die Herrschaft an Odoa/ker, welcher mit seinem aus He'ntlent, Nngiern und andern germanischen Stämmen zusammengesetzten Heere die Stadt Pavi'a erstürmte und in Italien ein germanisches Reich gründete, dem 493 der Ostgotenkönig T h e o'-dorich ein Ende machte. § 3. Religion ttttb Litteratur währenb der Kerrschafl der Kaiser. Während Herodes der Große in Jerusalem als König von Judäa und Oktavianns Augustns in Nom als Kaiser regierte, wurde der Herr und Heiland der Welt, Jesus Christus, Gottes Sohn, zu Bethlehem im jüdischen Lande von einer Jungfrau aus dem königlichen Stamme Davids geboren. Sein öffentliches Auftreten im 30. Lebensjahr und sein Erlösungstod am Kreuze fallen unter die Negierung des Tiberius. Ausgerüstet mit dein heiligen Geiste, predigten die von Christus erwählten Apostel freudig das Evangelium und so breitete sich das Christentum von Jerusalem, wo sich die erste Christengemeinde gebildet hatte, mit staunenswerter Schnelligkeit über das ganze Nömerreich aus. Aber bald begann das Heidentum, das seinen Fortbestand bedroht sah, einen hartnäckigen Kamps, ans welchem das Christentum siegreich hervorging. Gleichzeitig hatte sich eine christliche Litteratur gebildet, zunächst in den heiligen Schriften des neuen Testamentes, sodann in den Schriften der heiligen Väter. Die römische Litteratur hatte unter Kaiser Augustus ihr goldenes, und vom Tode des Augustus bis zum Tode des Hadrian ihr silbernes Zeitalter. Dem goldenen Zeitalter gehören an: a) von den Dichtern: P. Vergilius Maro, geb. zu Audes unweit Mantua (70—19 v. Chr.)/ dessen schon früher (Bd. I. S. 164) Erwähnung geschah. Q. Horatius Fl accus, geb. zu Veuusta iit^ Unteritalien (65—Etlt Chr.); er zeigt iu der Lehrdichtung (Satiren, Episteln, Dichtkunst) große Selbständigkeit, in seinen. Oden ahmt er meist dem Piitdar, Alkäns, Aita'freoit und der Sappho nach. P. Ovtdins Naso, 43 v. Chr. zu Sulmo im Pelignerlande geboren und 17 n. Chr. in der Verbannung zu Tomi ant schwarzen Meere gestorben; seine Metamorphosen führen durch die gesamte Mythologie, seine Jahrbücher (Fasti libri Vi.) sind eilt historischer Kalender, seine Heroldes schmeicheln der in Nom herrschenden

10. Die mittlere und neue Welt - S. 21

1873 - München : Lindauer
21 Sie Erhebung der ßtvtocr, 69—70. Während Vitmus und Vespasia^nus sich um die Herrschaft über Rom stritten, erhoben sich die in dem Deltalande des Rheins wohnenden Bataver unter Kl. Civilis scheinbar für Ve-spasianns gegen Vitellins und erhielten nicht bloß von gallischen Völkern und den deutschen Stämmen aus dem linken Rheinufer, sondern auch von vielen Germanen rechts des Rheins (von der Seherin Ve^leda begeistert) Unterstützung. Aber nach dem Tode des Vitellins erklärte sich Civilis gegen jede römische Herrschaft und errichtete ein neues gallisches Reich. Cerea^lis, ein Feldherr des Vespasianns, machte diesem Reiche nach kurzem Bestände ein Ende, worauf die Bataver wieder in ihr früheres Bundesgenossenverhältniß mit Rom zurücktraten. Ahgriffe der Deutschen aus das römische Keich, 116—180. Um die den Germanen auf dem rechten Rheinnfer und linken Donauufer allmählich abgenommenen Länder (agri decumätes, Zehent länder) zu behaupten, legte Kaiser Hadrian einen Grenzwall an, welcher von P f ö r i n g bei Kelheim über Gnnzenhansen bis an den Neckar, Main und Rhein (bei Neuwied) sich erstreckte und später allgemein die Teuselsmaner genannt wurde. Allein diese und andere Schutzanstalten vermochten die drohende Gefahr nicht abzuwenden. Um die Mitte des zweiten Jahrhunderts wurde die ganze Donaugrenze vorn Schwarzwalde bis nach Dacien von einer Menge zum Teil neu auftretender Völker überschritten, welche über die Alpenpässe bis in die Nähe von Aqnileja vordrangen. Die Römer nannten den Krieg, den sie mit diesen Völkern (166, 175 und 178—180) zu führen hatten, den markomannisch en, weil der Name der Markomannen an dieser Seite den Römern seit Marbod der bekannteste war. Der Kaiser Markus Aure'lius nahm zahlreiche Scharen dieser Völker in sein Reich auf, ^ und sein Sohn Ko'mmobui sah sich veranlaßt, alle von den Römern im Lande der Markomannen angelegte Kastelle auszugeben. Entstehnng der germanischen völkeroereine im dritten Jahrhundert. Der Erfolg der germanischen Waffen im Markomannen-kriege lehrte die Deutschen, wie viel sich mit vereinter Kraft gewinnen ließe. Daher bilbeten sich im Laufe de§_ dritten Jahrhunderts unter den Deutschen die Völkervereine der Alemannen (vom untern Main bis zur obern Donau), der Franken (zu beiden Seiten des Niederrheins) und der Sachsen (von der Elbe bis säst an den Rhein). Im äußersten Osten Germaniens war der gotische Waffen verein entstanden, der auch die Vandalen und Alanen umfaßte. Die Goten nahmen von allen germanischen Völkern zuerst das Christentum an und grünbeten neben dem römischen Reiche ein germanisches Völkerreich,
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# Name Treffer  
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