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1. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 80

1828 - Soest : Nasse
— 80 - Yin. Urtheil. i <*Osltcr. Hier siehst Du zwei verschiedene Handschriften liegen: welche von beiden ist wol die schönste? Siehe sie recht an, und dann, sage mir Dein Urtheil darüber. Ä. Ich soll Dir mein Urtheil sagen; aber ich weiß jci nicht, was ein Urtheil ist. V. Wenn ich zu Dir gesagt hätte: Sage mir Deine Meinung darüber, — so würdest Dn mich verstanden haben : aber das Wort Urtheil ist Dir noch fremd, ob Du gleich Urtheile sprichst, so oft Du den Mund aufthust. K. Ich? — Urtheile? V. Allerdings. 5)ast Du in Deinem Leben wol eine Zitrone gesehsn? K. Ja, mehr als Eine. V. Weißt Du noch, wie sie aussahen ? K. Ich weiß es noch recht gut. V. Du hast also eine Vorstellung von der Zitrone. — Hast Du auch wol semals gelbe Blumen, gelbe Bänder und Tücher gesehen? K. Oft habe ich der- gleichen gesehen. V. Hast Du auch rothe und blaue Blu- men gesehen? K. Auch solche sehr oft. V. Sehen die ^ro- then, gelben und blauen Blumen ganz einerlei aus? K. Nein, nicht einerlei. Gelb sicht anders ans, als roth; und roth anders, als blau. V. Du hast also eine Vor- stellung von diesen verschiedenen Farben. Nun denk» ein- mal an die Zitrone, erinnere Dich auch der gelben, rotbcn und blauen Blumen, und sage mir: Welcher von diesen dreien Blumen waren die Zitronen am ähnlichsten? Sl Den gelben. V. Worin bestand die Aehnlichkeit? K. Die Blume sah gelb aus, und die Zitrone sah auch gelb ans. V. Siehe, Du verbindest also die Vorstellung von der gel- den Farbe mit der Vorstellung von der Zitrone, denkst und sprichst: Die Zitrone ist gelb. Und diese Verbindung nennet man ein Urtheil. Sah die Zitrone nicht auch blau ans? K. Nein, blau sah sie nicht ans. V. Indem Dn dieses sagst, denkst Dn an die Zitrone und auch an die blaue Farbe: und weil Dn diese beiden Vorstellungen nicht mit einander verbinden kannst, so sprichst Du: Die Zitrone sah nicht blau, aus. Auch das ist ein Urtheil; aber ein verneinendes, weil Dn ans meine Frage: „Sah die Zitrone blau ans?" —.antwortetest: Nein, blau sah sie nicht ans. — Ich sagte vorhin: Du sprächst Urtheile aus, so oft

2. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 293

1828 - Soest : Nasse
293 sind, weil man 10 bis 14 Tage mit ihnen durch brennende und wasserlose Sandwüsten reisen kann, ohne daß man nöthig hat, sie zu tränken, und die mit einer Last von 1200 Pfund in einem Tage 12 Meilen zurücklegen. — Natürlicher Weise sind die Menschen in den heißen Län- dern nicht so stark und nicht so thätig, wie in den ge- mäßigten Himmelsstrichen, und darum hat Gott den Bo- den in diesen Ländern so fruchtbar gemacht, daß er bei- nahe ohne alle Bearbeitung die schönsten Früchte in dem größten Ueberflnsse hervorbringt. Die Natur ist dort in beständigem Wachsthums, die Bäume werden nie kahl und die Felder nie leer, sondern Blüthen und Früchte, Saa- ten und Ernten folgen ununterbrochen auf einander. Da die Bewohner dieser Länder wegen der großen Hitze keine schwere Kleidung tragen können, so hat Gott dafür ge- sorgt, daß die Seidenraupe ihnen durch ihr feines Gewebe die leichteste Kleidung verschafft. Ganz anders sind dagegen die Produkte der kalten Länder. Hier kann der Boden nicht anders, als höchst unfruchtbar sein, weil der Winter in diesen Ländern nur für wenige Wochen aufhört, und die in den langen Som- mcrtagcn unglaublich schnell emporgewachscncn' Pflanzen von der Kälte gctödtet werden, ehe sic noch zur gehörigen Reife gelangt sind. Das Pflanzenreich liefert also in diesen Ländern den Menschen fast gar keine Nahrung. Aber was ihnen hier abgeht, wird ihnen reichlich durch eine außer- ordentliche Menge von Fischen und wilden Thieren ersetzt. Indem sie btcfc" zu erjagen suchen, kommt ihr Blut in Wallung, und wird in beständiger Wärme erhalten und die dicken Pelze des erjagten Wildes schützen sie gegen die erstarrende Kälte. Aber ihren größten Reichthum machen die Rennthiere aus, denn von ihnen erhalten sie alles, was wir von unserm Rindvieh, unsern Pferden und Scha- fen erhalten, und sie sehen fast alle ihre Bedürfnisse durch diese Thiere befriedigt, ohne daß sie nöthig haben, für die Erhaltung derselben die geringste Sorge zu tragen. Die ganze Nahrung des Nennthiers besteht nämlich in Baum- blättern und Moos, und diese sucht es sich selbst, sogar im härtesten Winter, indem es das Moos mit seinem Geweihe und mit dem Hufe unter dem Schnee hervor zu kratzen

3. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 352

1828 - Soest : Nasse
352 Noch andere Völker auf der Erde, welche gesittete Völker genannt werden und wozu auch wrr gehören, beschäftigen sich, außer der Viehzucht, auch mit dem Ackcrbaue, und verstehen allerlei Künste und Hand- werke. Sie wohnen in festen und künstlichen Häusern gesellschaftlich bei einander in Städten, Dörfern und Fle- cken. Unter ihnen gibt es verschiedene Stände, nemlich Fürsten, Edelleute, Bürger, Bauern, und verschiedene Berufs arten und Gewerbe, indem einige den Acker bauen, andere ein Handwerk oder eine Kunst treiben, noch andere sich mit dem Handel oder den Wissenschaften beschäftigen. Gesittete Völker leben nach bestimmten G e- setzen, d. h. sie haben unter sich ausgemacht, was jeder thun und nicht thun darf, und wer unter ihnen wohnen will, muß versprechen, sich diese Gesetze gefallen zu lassen und sie zu befolgen. Damit dieses von Allen, auch von den Unverständlgen und Bösartigen geschehen möge, so wählen sie unter sich einige verständige und rechtschaffene Männer, und geben ihnen den Auftrag, darauf zu sehen, daß jeder den Gesetzen gehorsam sei, und den Ungehor- samen zu strafen, wenn sie nicht ans Erinnerungen ach- ten. Diese Personen werden die Obrigkeit, und eine solche große gesellschaftliche Verbindung wird eine b ü r- gerliehe Gesellschaft oder ein Staat genannt. In manchem Staate hat nur Einer das Recht, Gesetze zu geben und die Obrigkeit zu wählen. Dieser heißt dann der Regent oder Monarch, oder er wird Kaiser, Kö- nig, Fürst oder Herzog genannt. Die Länder, welche unter seiner Herrschaft stehen, machen sein Reich oder seinen Staat'ans. — Ein Staat, in welchem mehrere Personen die höchste Gewalt gemeinschaftlich haben, wird ein Freistaat oder eine Republik genannt. Ihr kennt doch die Himmelsgegenden ? Die vorzüglichsten sind Norden (oder Mitternacht), Süden (oder Mittag), Westen

4. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 354

1828 - Soest : Nasse
354 Auf- oder Niedergang, oder des Mittags um 12 Uhr, oder bei einer Reife in einem Walde, oder in der Stadt, oder auf dem Dorfe aus der Lage der Kirchen, oder mit dem Kompasse in der Hand jebc Weltgegcnd bestimme» können. Versucht es einmal gleich hier in der Stube! E u r o. p a. 1. Portugal, ein kleines, meistenthcils fruchtbares, aber wenig angebautes Land, in welchem viel Wein, Oehl und Reis wächst. Auch an Südfrüchten, d. h. an Pome- ranzen, Citronen und Feigen, ist kein Mangel.- Man fin- det in Portugal weit mehr Esel und Maulesel, als Pfer- de. Wie man bei uns auf Pferden reitet, so reitet man in Portugal auf Mauleseln. Dies Land liegt uns unter allen andern in Europa am westlichsten. Dre Hauptstadt des Landes heißt Lissabon. Die Einwohner Portugals werden Portugiesen genannt. 2. Spanien liegt für uns vor Portugal und ist ein großes, zum Theil sehr fruchtbares Land, in welchem die feinste Schafwolle, gute Seide, sehr viel Wein (besonders Mallaga) und Oehl (Oliven- oder Baumöhl), und Baum- wolle gewonnen wird. Die Spanischen Pferde, Esel und Maulesel sind vortrefflich. Die Hauptstadt dieses Landes und Residenz (Wohnort) dcs Königs von Spanien heißt Madrid. Aus Spanien kommt man über die Pyre- näen, ein Gebirge, nach 3. Frankreich. Dies große, fruchtbare Land ist reich an Wein, Getreide, Oehl, Obst und edlen Früchten. Wir merken uns die Hauptstadt dieses Landes: Paris, in welcher mehr als eine halbe Million Menschen wohnen, und die Städte: Toulon, Bordeaur, Marseille *). Die Ein- wohner Frankreichs werden Franzosen genannt. Von Frankreich kommen wir, wenn wir östlich ziehen, nach 4. Deutschland, welches an 11,000 Quadratmei- len groß ist. (Unter einer Quadratmeile versteht man ein Stuck Land, welches eine Meile lang und eine Meile breit ist.) Es ist über 100 Meilen lang und über hundert Meilen breit, und wir müßten also, wenn wir täglich ____________ 4 Mei- *) lies: Bordoh, Marsellje.

5. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 357

1828 - Soest : Nasse
T- 357 — häufig. — Die Hauptstadt des Lundes, und Residenzstadt des Königs heißt Stockt) o tm. Jo. Großbrittanien (oder England, Schott- land) und Irland, besteht aus zwei großen Inseln, zusammen so groß, als halb Deutschland. In England baut man vortreffliche Gerste, und daher ist auch das Eng- lische Bier das beste. Die Viehzucht ist in diesem Lande sehr hoch getrieben, besonders die Schaf- und Pferdezucht, daher die Englische Wolle, nächst der Spanischen, die beste ist, und die Englischen Schafe für die besten in Europa gehalten werden. Das Englische Leder ist berühmt. Sehr- reich ist England an Steinkohlen, und das beste Zinn ist das Englische. — Der König von England wohnt in London, einer der größten Städte in der Welt, m wel- cher mehr als eine Million Menschen wohnen. Wer diese ungeheure Stadt nach ihrer ganzen Länge, durchwandert, hat einen Weg von beinahe anderthalb Meilen zu machen. Sie enthält 8000 große und kleine Straßen, 34 Markt- plätze, und beinahe 500 Kirchen und Kapellen. Beständig kommen auf dem Flusse, an welchem London liegt, auf der Themse, Schiffe ans alten Theilen der Erde an, und mall rechnet, daß jährlich mehr als 13000 Schiffe aus- und einlaufen, denn die Engländer treiben unter allen Europäern den größten Handel und sind durch ihre großen ,Flotten die Herren auf den mehrsten Meeren der Welt. Auch haben es die Engländer in Fabrikwaaren sehr weit gebracht, so daß, Englische Messer, Schceren, Tuche, Kattune, Porzcllain und Uhren für die besten gelten. 11. Das e u r o p ä i s ch e R u ß l ñ n d ist das größte Land in Europa. Es ist 7 mal größer als Deutschland; aber das ganze russische Reich ist 2 mal so groß als Europa, indem Per größere Theil dieses Reichs zu Asien gehört. Es ist von verschiedener Beschaffenheit. Im äußersten Nordcll findet man nur Gesträuche, Beeren, Marienglas, Pelz- thiere in großer Menge, Fische und Federvieh. In einem andern Theile des Landes bringt der Boden doch Gerste und einige Gartenfrüchte hervor, und die mittlern Gegen- den haben Ackerbau, Obst und gllte Viebzncht, wilde Pferde und ungeheure Waldungen. Noch weiter gegen Mittag bringt das Land Wein, Obst, Lorbeerbäume und Getreide, wor-

6. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 358

1828 - Soest : Nasse
358 worunter auch der Reis ist, in Menge hervor. In diesen Gegenden sind die Esel und Kameele die gewöhnlichen Lastthiere, die Büffelochsen ziehen den Pflug, und die Pferde werden erlegt und gegessen. Viele Bewohner dieses ftuchtbarcn Landstrichs in Asien, wissen nichts von Häu- sern, sondern wohnen beständig in schlechten Hütten oder in Zelten, und ziehen mit ihren Hecrden aus einer Gegend in die andere. Viele schlagen in Felsen, Höhlen oder Erd- hütten ihre Wohnungen auf. Diese Bewohner Rußlands heißen Tataren. Die Hauptstadt Rußlauds und Resi- denz des mächtigen russischen Kaisers heißt Petersburg. Eine andere sehr große Stadt dieses Landes heißt Mos- kau, die 1812, von den Russen selbst angezündet wurde, als die Franzosen eben einmarschirt waren. Nach diesem Opfer wurde Deutschland, ja der größte Theil von Europa, Mit der Freiheit von der Vorsehung beschenkt. Die mchr- sten Russen sind Christen, besonders griechischer Konfession. 12. Die Türkei ist ein sehr fruchtbares und warmes Land und daher reich an vortrefflichen Produkten, be- sonders an Reis, Wein, Südfrüchten, Baumwolle, Seide, Tabak; an Rindvieh, Schafen, Pferden, Eseln und Sal- peter. Das türkische Garn ist berühmt. Aus der Seide machen die Türken prächtige Stoffe und Tapeten. Der Mais oder das türkische Korn ist auch bei uns bekannt. Aus Ziegenfellen macht man in der Türkei den schönsten Korduan und Saffian. Die Hauptstadt des Landes heißt Konstantinopel. Sie ist die Residenz des türkischen Kaisers, welcher auch Großsultan oder Großherr genannt wird, und die größte Stadt in Europa, aber nicht die schönste; denn sie hat fast lauter hölzerne Häuser, und krumme, schmutzige Straßen. Die europäische Türkei ist nicht so groß, als Deutschland; aber es gehören zu die- sem Reiche große Länder in Asien und Afrika, so daß das ganze Reich 4 mal größer ist, als Deutschland. Die Tür- ken haben die Mahomedanische Religion. Mahomed lebte im 7ten Jahrhundert und gab sich für einen Propheten aus. Er setzte seine Religion aus der heidnischen, christ- lichen und jüdischen zujammen. 13. Ungarn ist zum Theil ein sehr gebirgiges.und waldiges Land, zum Theil aber auch äußerst fruchtbar, und

7. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 359

1828 - Soest : Nasse
359 und besonders sehr reich an Gold, an Wein, in einigen Gegenden auch an Getreide, Safran, Honig, Obst, schö- nem Rindviehe und schönen Pferden, an Stein- und Quellsalzc, und fast allen andern Mineralien. In dem Sande einiger Ungarischer Flüsse werden Goldkörner ge- funden. Auch hier bedient man sich des Büffels beim Ackerbaue. An Fischen hat das Land Ueberfluß. Die vornehmsten Städte Ungarns heißen Presburg und Ofen. Mitten durch das Land strömt die Donau. 14. Böhmen, ein gebirgiges und waldiges, aber doch im Ganzen sehr fruchtbares Land. Am reichsten ist es an Getreide, Edelsteinen, Holz, Eisen und Zinn. Die Böh- men sind sehr betriebsam und geschickt, besonders im Leinwcben und Spihenklöppeln, in der Verfertigung de6 Glases, im Bergbau und in der Musik. Die Elbe durchströmt das Land. Das Riesengebirge trennt es von dem benachbarten Schlesien. Die Hauptstadt Böhmens heißt Prag. Mähren ist auf allen Seiten von Gebirgen einge- schlossen, hat aber dennoch Getreide, Safran und Süß- holz; Flachs und Hanf wird in Menge gewonnen. Die zahlreichen Bergwerke liefern Vitriol, Alaun, Schwefel, Eisen, Blei, Silber und Steinkohlen. Die beiden vor- nehmsten Städte heißen Brünn und Olmütz. Böhmen, Mähren und Ungarn, ein Theil von Italien, Gallizien und ein Stück von Deutsch- land gehören dem östreichischen Kaiser, der im ganzen ein Land beherrscht, das so groß als Deutschland ist, 15. Preußen ist größtentheils ein ebenes und frucht- bares Land, voll schöner Wiesen und Viehweiden. Seine Hauptprodukte sind: Getreide, Flachs, Hanf, Vieh aller Art, Wildpret, auch Bären, Wölfe, Elenthiere, sehr viele Fische, holzreiche Waldungen, Bernstein, Eisen, Blei und Steinkohlen. Die Weichsel strömt durch das Land. In einem Theile Preußens gibt cs vortreffliche Pferde und Ochsen. Die größten Städte dieses Landes heißen: K ö- n i g s b e r g, Elbing. An den Preußischen Küsten (Mee- res-

8. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 83

1828 - Soest : Nasse
83 ich Dir nun sage, daß ein Mispel mehr iß, als ein Malter: so wirst Du auch wissen, ob ein Mispel mehr ist, als ein Scheffel, wenn ich es Dir gleich nicht sage. Nicht so? K. Ja, wenn ein Mispel mehr ist, als ein Malter: so muß er auch mehr, als ein Scheffel sein. V. Nun siche, daß ein Malter mehr ist, als ein Scheffel, wußtest Du schon. Daß ein Mispel mehr ist, als ein Malter, sagte ich Dir: daß ein Mispel mehr ist, als ein Scheffel, wußtest Du zwar noch nicht, ich sagte es Dir auch nicht; aber Du schlossest es aus dem, was Du wußtest. X. Angenehm. Unangenehm. Gleichgültig. Äknd. Ach lieber Vater, da lag hier ein Buch auf dem Tische und da las ich darinnen. Da redeten zwei Perso- nen mit einander und da sagte die eine: das ist gleich- gültig: und da verstand ich cs nicht, und da dachte ich gleich: ich muß meinen lieben Vater fragen. V. Du hast ganz recht gedacht, und ich will es Dir sogleich erklären. Zuvor aber muß ich Dich an Etwas erinnern. Menu man erzählt, so muß man nicht alle Sätze der Rede mit und da, anfangen, wie Du jetzt thatest. Besser »bürde es geklungen haben, wenn Du so erzählt hättest: Als ich das Buch aufschlug, so las ich darin ein Gespräch zweier Personen, wovon die Eine sagte: Das ist gleichgültig. Weil ich nun das nicht verstand, so nahm ich mir vor, meinen Vater um Erklärung zu bitten. Hast Du mich wol verstanden? K. Ja, lieber Vater, ich werde mir das merken und künftig nicht mehr so oft sprechen: und da.- V. Nun will ich Dir auch sagen, was Gleichgültig heißt. Isis nicht wahr: Manche Dinge machen Dir Lust, sind Dir lieb oder angenehm, und manche andere Dinge machen Dir Unlust, sind Dir nicht lieb, sondern unangenehm? Z. B. Wenn Du die Nachricht bekämst, daß Dein Freund Wilhelm krank und in Gefahr zu sterben wäre? K. Das wäre mir sehr unangenehm. N. Wenn er aber heute zu Dir kommt und mit Dir spielt? K. Ei, das ist mir lieb! V. Und wenn er nun zu Dir kommt, willst Du lieber, F 2 daß

9. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 292

1828 - Soest : Nasse
292 sie sind von so verschiedener Art, daß man sie unter gewisse Abtheilungen (Klassen) bringen muß, um sie zu übersehen, und sie von einander unterscheiden zu können. Diese Abthei- lungen werden Reiche der Natur genannt, und ihrer sind drei: Das Thierreich, das Pflanzenreich und das Mineralreich. Diejenigen Länder, in welchen ge- sittete Völker wohnen, haben manche Produkte, besonders aus dem Pflanzenreiche im Ueberflusse, weil ihre Bewoh- ner das Land sehr sorgfältig bebauen. Dagegen fehlt es manchen Ländern gerade an diesen Produkten, weil sie einen unfruchtbaren Boden haben, oder schlecht angebaut sind; aber sie haben wiederum andere Produkte im Uebcr- flusse, welche die Natur selbst hervorbringt, z. B. Metalle, Holz oder Salz. Dadurch sind die Menschen auf den Gedanken gekommen, die überflüssigen Produkte ihres Landes nach solchen Ländern hinzubringen, wo es an diesen Produkten fehlt, sie da zu verkaufen, und sich für das ge- löste Geld die ihnen fehlenden Produkte einzukaufen. So ist der Handel entstanden, wobei die Waaren entweder zu Laude, vermittelst der Wagen und Lastthiere, oder auf den Flüssen und auf dem Meere, vermittelst der Schiffe, aus einem Lande in das andere gebracht werden. Weise und gütig hat es Gott so eingerichtet, daß jedes Land, oder wenigstens jeder große Erdstrich, das heißt: jeder beträchtliche Theil der Erde, gerade diejenigen Pro- dukte hat, welche für die Bewohner desselben, nach Maß- gabe der Witterung (desklimas), die nothwendigsten und wohlthätigsten sind. So bringen z. B. diejenigen Länder, welche eme heiße Luft, und keinen Winter haben, die kräftigsten, saftreichsten und kühlendsten Früchte hervor, z. B. Kokosnüsse, Muskatnüsse, Oliven, Pisang, Dat- teln, Orangen, Melonen und Ananas. Auch findet man in diesen Ländern die größten und stärksten Lastthiere, wel- che alle Beschwerlichkeiten der heißen Witterung ertragen können, ohne dadurch zu verderben, z. B. die Elephan- ten, welche 14 bis 15 Fuß hoch, mehr als 16 Fuß lang und 50 Centner schwer werden, und sich bei dieser Größe und Schwere dennoch so leicht bewegen, daß sie täglich 14 bis 15 Meilen zurücklegen; die Kameele, diese vortreff- lichen Lastthiere, welche in heißen Ländern unentbehrlich

10. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 323

1828 - Soest : Nasse
— 323 — Kirschen ähneln, und die Bohne enthalten; der Thee- baum, dessen geröstete Blatter Thee genannt und sehr Heuer bezahlt werden; der Gewürznelken- und der Muskatnuß-Baum; der Lorbeerbaum und der Zimmtbaum, dessen Rinde ein sehr starkes Gewürz ist. Um ihres schönen Holzes willen sind folgende ausländische Bäume merkwürdig: Der Mahagoni-Baum in Ame- rika, dessen braunrothes Holz eine treffliche Politur an- nimmt und überaus dauerhaft ist; das Ebenholz, dessen schwarzes Holz einen schönen Glanz hat, wenn cs polirt ist; der Brasilien-Holzbaum, aus dessen Holze man eine schöne Farbe bereitet; der Buchs-Baum, dessen Holz zu Flöten, Kämmen, Zahnstochern und feinen Ge- räthschaften verarbeitet wird ; der P la tane n -Baum, welcher auch bei uns jetzt häufig gepflanzt wird. — Eben so merkwürdig sind noch einige andere ausländische Bäume, welche besonders zur Ernährung der Menschen dienen und überaus fruchtrcich sind, z. B. der Feigen- baum, der nie zu blühen scheint und doch so viel Fruchte trägt, indem die Blütbenknospe schon die Frucht ist und die feinen Staubfäden inwendig sitzen. Die Olive, oder der Oelbaum, dessen Früchte vorzüglich zur Bereitung des Baumöls benutzt werden; die Palmen, herrliche Baume, von welchen einige über 100 Ellen hoch werden, und weder Aestc noch Zweige, sondern bloß am Gipfel einen starken Büschel Blätter haben. Die Kokos-Palme trägt Nüsse von der Größe eines Kinderkopfs, in welchen ein Milchsaft enthalten ist, der als ein erquickendes Getränk genossen i )ird und verhärtet ein schönes Ocl gibt. Die Fa- sern, womit die Schale der Nuß umgeben ist, werden zu Stricken verarbeitet; aus den großen Blättern dieses Baumes macht man Körbe und Hute, und gebraucht sie zum Decken der Häuser, weil sie sehr dick und fest sind. Die Dattelpalme bat auch schöne Früchte, ans deren Kernen ein Mehl gemacht wird. Aus dem Mark der Sagopalme wird auch ein nahrhaftes Mehl gemacht. — Der Brod ha um hat eine melonenförmige Frucht, die geröstet wie Wcizcnbrod schmeckt. Diese Bäume tragen beständig so reichliche Früchte, daß drei Bäume einen Menschen das ganze Jahr hindurch ernähren. X 2 Von
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