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1. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 57

1828 - Soest : Nasse
— 57 — Der Skier hat Hörner, um sich damit zu vertheidigen, der Mensch aber nicht; die Katze hat einen Pelz, welcher sie vor der Kälte bewahrt, der Mensch aber nicht; die Katze kann klettern, der Vogel fliegen, der Fisch anhaltend und unter der Oberfläche des Wassers schwimmen, der Mensch aber nicht; und doch weiß sich der Mensch immer zu helfen, weil er eine Seele hat, welche viele Dinge ver- gleichen und unterscheiden, welche urtheilen und schließen kann. Daher kommt es auch, daß der Mensch genöthigt ist, nachzudenken; die Thiere aber nicht. Der Mensch hat Hände, mit welchen er viel Nützliches und Schönes verfertigen kann. Mit ihnen kann er schrei- den, schnitzen, nähen, drechseln, die Pferde regieren, säen, ernten u. s. w. Wenn ein Thier auch so klug, wie ein Mensch wäre, so würde ihm seine Klugheit ohne Hände nichts helfen, und er würde seinen Zustand wenig verbes- sern können. — Das Thier must sich mit seiner Kraft be- gnügen; der Mensch aber kann durch sein Nachdenken Werkzeuge und Maschinen erfinden und mit seinen Hän- den verfertigen, mit welchen er seine Kräfte überaus vermehren kann. Mit der Wagenwinde, nüt dem Hebet, mit der Rolle und andern Werkzeugen kann er die größ- ten Lasten heben; mit der Flinte kann er die stärksten Thiere bezwingen; auf Schiffen wandelt er über das Meer; mit dem Luftballon fährt er in die Lnft. Er baut sich feste Wohnungen, worin er sich gegen wilde Thiere, Kälte, Hitze, Regen und Wind schützt. Er sichert sich durch Dämme gegen Uebcrschwcmmungen, und durch Gewitterableiter gegen den Blitz. Viele Thiere können zwar einen Laut von sich geben und schreien; aber sie können diesen Ton nicht durch Zunge, Zähne und Lippen vielfach abändern. Der Mensch kann die Töne im Munde durch die Sprachwerk- zenge zu Worten bilden und sprechen. Durch die Sprache geben wir Andern unsre schmerzlichen und unsre angenehmen Empfindungen zu erkennen. Wenn die Menschen sprechen, so denken sie sich etwas dabei, und suchen dem, mit welchem sie sprechen, ihre Ge- danken durch vernehmliche Laute zu verstehen zu geben. Wenn ein Mensch spricht, und andere Menschen ihn

2. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 78

1828 - Soest : Nasse
78 sind cs noch immer, wie vorhin, nur daß sic sich jetzt an- ders anfühlen, und anders aussehen, als vorhin. K. Aber Herr Ernst hat mir gesagt, daß bisweilen Holz in Stein verwandelt wird; das ist ja doch eine Verwandlung. V. Auch das ist keine Verwandlung, sondern eine Verände- rung, und Herr Ernst hat bloß aus Versehen die Worte verwechselt. Du kannst sicherlich glauben, daß kein Ding in der Welt verwandelt wird. K. Aber er hat mir ein solches Stück gewiesen: es war so schwer wie Stein, und sabe auch so aus. V. Es kann wol sein; aber darum war es doch kein Stein. Die Sache geht so zu. Man- ches Wasser führt viele Erd- oder Steintheile bei sich. Wenn nun das Holz lange in solchem Wasser liegt, so werden die Raume, in denen sich, so lange das Holz grün ist, Safte befinden, mit solchen Erd- oder Steintheilcn angefüllt. Daher kommt's, daß es hart und schwer wird, wie Stein; aber daruin bleibt cs doch Holz und wird nicht Stein. Es ist also auch nicht verwandelt, sondern bloß verändert worden. Vii. Empfinden. Erfahren. ^ind. Lieber Vater, wo ist denn die Erfahrung? Herr Ernst spricht immer, ich würde noch viel Dinge aus der Erfahrung lernen. V. Du hast schon viele Dinge ans der Erfahrung gelernt; aber Dll verstehst nur das Wort nicht. Denn wenn man eine Sache darum weiß, weil man sie selbst empfunden hat, so heißt cs: Man hat sie aus der Erfahrung gelernt. K. Weil man sie selbst em- pfunden hat? — Das verstehe ich auch nicht. V. Liebes Kind! Empfinden beißt eben das, was Du sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken nennest. Du empfindest durch den Geschmack, wenn Du etwas schmeckst; durch das Ge- sicht, wenn Du etwas siehst, u. s. w. Wenn Du diese fünf Sinne nicht hättest, so würdest Du gar nichts lernen können. Es gibt unglückliche Menschen, welche taub zur Welt kommen.' Diese hören gar keinen Schall, folglich auch keine Mcnschenrcde; lernen daher auch selbst nicht re- den.

3. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 160

1828 - Soest : Nasse
Doch jeder Nachbar schreit, so laut er kann, Such' einen Andern zu betrübn! * So kommt der Lügner öfters an: Auch selbst alsdann glaubt man ihm nicht. Wenn er einmal die Wahrheit spricht. Der gute Jüngling. Gsüt alter schwacher Mann, Der schon sechs Dutzend Jahre zahlte, Grub einstens, weil ihm Wasser fehlte, Und stöhnte, wenn er grub, und traf kein Wasser an. Ein Jüngling kam von ungefähr. Und sah den Alten zitternd stehen, Und traurig in die Grube sehen. Gib, sprach er, guter Greis, mir diese Schaufel her, Und leg' Dich dort zur Ruh! Ich will bald Wasser haben. Ich bin noch jung und kann wol besser graben. Der Alte gab sie ihm und sab ihn dankbar an. Und sprach: O, daß ich Dirs nicht lohnen kann! Der Jüngling grub und traf bald Wasser an, Und fand zugleich dort einen Schatz vergraben. Sich, guter Älter! sieh, was ich gefunden habe. Indem ich dort nach Wasser grabe'; Ta, nimm cs hin, es ist mir lieb, daß ichs gefunden habe.------- „Nein, dies verdient der Trieb, dem Schwachen bei- , , zustehen. Der Dr im schönen Herzen wohnet. Ich freue mich, daß ichs gesehen. Wie Gott Dein gutes Herz belohnet!" D. Andenken an Gott. ^^er berühmte Reichskanzler von Schweden, Graforen- stierna, ein sehr kluger, erfahrner und gelehrter Mann, - legte

4. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 124

1828 - Soest : Nasse
124 — Mutter scherze. Aber sie hatte i» der That während dieser Gedanken das Morgenbrod aufgegessen, nur hatte sie es nicht bemerkt; sie war sich dessen nicht bewußt gewesen. Gegenwart oeö Geistes. Das Gegentheil vom Vorigen. Ein Dieb hatte in einem Hause einen Kessel vom ober- - sten Boden gestohlen und wollte ihn so eben die Treppe hinunter tragen, als der Herr des Hauses kam und ihm begegnete. — Nehmen Sie sich in Acht, Herr, ries der Dieb, das; ich Sie nicht mit dem Kessel beschmutze. — Der Herr dachte nun, cs sei ein Mensch, dem seine Frau * befohlen hätte, den Kessel herunter zu holen. — Er fragte: „Was wollt Ihr denn mit dem Kessel machen?" — Es sind nur, erwiederte der Dieb, ein Paar Löcher darin zu flicken! — Der Herr dachte also, dieser Mensch sei ein Kesselflicker, und ließ ihn gehen. Worin bestand die Gegcrlwart des Geistes bei diesem Menschen? — Wußte er gleich, was zu thun war? Wußte er sich schnell in einem so nnvermnthcten und miß- lichen Zufalle zu helfen? (Man nennt auch diese Eigenschaft oft schnelle Be- sonnenheit, so wie man die Abwesenheit des Geistes auch Gedankenlosigkeit nennt.) Arbeit. Was ist denn Arbeit? —Wenn ich etwas thue, sagte Karl. — Thust Du etwas, wenn Du Ball spielst? — Thut Deine Schwester etwas, wenn sie ihre Puppen ans- und anzieht? — „Ja ich thue wol ctwaö, sagte Karl, aber doch nichts Rechtes, ich thue es da nur aus Spaß." — Du willst sagen, Du hast eben keine besonders wichtige Ab- sicht dabei; Du willst Dich nur vergnügen, wenn Du der- gleichen Dinge thust. Nicht wahr ? — „Ja, sprach Karl, so meinte ich es." — Also siehst Du, fuhr der Vater fort, daß nicht alles Arbeit ist, wobei man etwas thut. Aber wenn Du Dich hinsetzest, und mir aufschreiben willst, was Du

5. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 209

1828 - Soest : Nasse
— 209 — Sieht Er, Herr Till, so hab' ichs gemacht, und das ist das ganze Geheimniß. Ein ander Mal besuchte ihn ein junger Kaufmann, Herr Flau, der gar sehr über sein Unglück klagte. — Ei waö! fing der alte Witt an und schüttelte ihn, Er muß das Glück nur suchen, Herr Flau; Er muß darnach aus sein. Das bin ich ja lange; aber was hilfts? --- Immer kommt ein Streich nach dem andern! Künftig lege ich die Hände lieber in den Schooß und bleibe zu Hause. Ach, nicht doch! Nicht doch, Herr Flau! Gehen muß Er immer darnach, aber sich nur hübsch in Acht nehmen, wie Er's Gesicht trägt. Was? Wie ich's Gesicht trage? Ja, Herr Flau! wie Er's Gesicht trägt. Ich will's ' Ihm erklären. — Als da mein Nachbar zur Linken sein Hans baute, so lag einst die Straße voll Balken und Steine und Sparren: und da kam unser Bürgermei- ster gegangen, Herr Trik, damals noch ein blutjunger Nathsherr, der rannte mit von sich geworfenen Armen ins Gelag hinein und hielt den Nacken so steif, daß die Nase mit den Wolken so ziemlich gleich war. — Pump ! lag er da, brach ein Bein und hinkt noch heutiges Ta- ges davon. — Was will ich nun damit sagen, lieber Herr Flau. Ei, die alte Lehre: Du sollst die Jtifc nicht allzu hoch tragen. Ja, sieht Er! aber auch nicht allzu niedrig. '— Denn nicht lange darnach kam auch ein Anderer gegangen, das war Herr Schall. Der mußte Haussorgen in seinem Kopfe haben, denn er schlich ganz trübsinnig einher und kuckte in den Erdboden, als ob er hineinsinken wollte. — Krach! riß ein Seil, der Balken herunter, und wie der Blitz vor ihm nieder. — Vor Schrecken fiel der arme Wicht in Ohnmacht, ward krank und mußte 'ganze Wochen lang aushalten. — Merkt Er nun wol, was ich meine, Herr Flau, wie man's Gesicht tragen muß? Sie meinen hübsch in der Mitte. Ja freilich, daß man weder zu keck in die Wolken, noch zu scheu in den Erdboden sieht. — Mnn man so die O Auge»

6. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 210

1828 - Soest : Nasse
210 Äugen fein ruhig, nach oben und unten und nach beiden Setten umherwirft, so kommt man in der Welt schon vorwärts, und mit dem Unglück hat'6 so leicht nichts zu sagen. Noch ein ander Mal besuchte den Herrn Witt ein jun- ger Anfänger Herr Mills; der wollte zu einem kleinen Unternehmen Geld von ihm borgen. — Viel, sing er an, wird dabei nicht herauskommen, das sehe ich vorher; aber cs rennt mir so von selbst in die Hände. Da will ich'ö doch mitnehmen. Dieser Ton stand dem Herrn Witt gar nicht an. — Und wie viel meint Er denn wol, lieber Herr Willö, das Er braucht? Ach, nicht viel! eine Kleinigkeit! Ein hundert Thä- lercheu etwa. Wenn's nicht mehr ist, die will ich Ihm geben. Recht gern. — Und damit Er sieht, daß ich Ihm gut bin, so mist ich ihm obendrein noch etwas Anderes geben, das unter Brüdern seine tausend Rcichsthaler werth ist. Er kann reich damit werden. Aber wie, lieber Herr Witt! — Obendrein? — Es ist nichts; es ist ein bloßes Histörchen. — Ich hatte in meiner Jugend einen Weinhändler zum Nachbar, ein gar drolliges Männchen, Herr Grell mit Namen; der hatte sich ^ine einzige Redensart angewöhnt, die brachte ihn zui»Lbore hinaus. Ei, das wäre, die hieß? — Wenn man ihn manchmal fragte: Wie steht's, Herr Grell? Was haben Sie bei dem Handel gewonnen? — Eine Kleinigkeit, fing er an. Ein fünfzig Thälerchen- etwa. Was will das machen? — Oder wenn man ihn anredete: Nun, Herr Grell, Sie haben ja auch bei dem Bankcrutte verloren? — Ach was, sagte er wieder, cs ist der Rede nicht werth. Eine Kleinigkeit von ein Hunderter fünfe. Er saß in schönen Umständen, der Mann; aber, wie gesagt, die einzige Redensart half ihm glatt aus dem Sattel. Er mußte zum Thore da- mit hinaus. — Wie viel war es doch, Herr Wills, daß Er wollte? Ich? — Ich bat um hundert Reichsthaler, Ueber Herr Witt. 3«

7. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 228

1828 - Soest : Nasse
228 und durch Schwimmen sich retten, so gut er könnte, als aus diesem ein Krokodil! empor fuhr. — O ich Elender ! rief der arme Wanderer: wohin ich blicke, ist der gewisse Tod. — Voll unaussprechlicher Angst sank er bei diesen Worten zu Boden. Der Tiger, schon hart an ihm, that einen jähen Sprung und — fiel dem Krokodil! in den Nachen. Auch in der höchsten Gefahr verzweifle nicht! Oft dient zu Deiner Erhaltung, was im ersten Augenblick Deines Untergangs Vollendung schien. Die zwei Pflugschare. 33on einerlei Gattung Eisen und auf eben dcrsclbcw Werkstätte wurden zwei Pflugschare verfertigt. Einer davon kam in die Hand eines Landmanns, der andere wurde in den Winkel eines Schuppens geworfen, lag allda ruhig acht oder neun Monate lang und wurde mit Nost bedeckt. Jetzt erst erinnerte man sich seiner und zog ihn auch wieder hervor. Wie staunte derselbe, als er seinen ehemgligen Bruder erblickte und mit sich selbst verglich! Denn er fand ihn hell und spiegelglatt, ja glänzender noch, als er anfangs war. — Ist'das möglich! rief der Verrostete ans, — einst waren wir einander gleich. Was hat Dich so herrlich erhalten, da ich in der glücklichsten Ruhe so verunstaltet worden bin? Eben diese Ruhe, erwiederte jener, war Dir verderblich. Mich hat Uebung und Arbeit erhalten? Ihr mir verdank' ich es, daß ich Dich jetzt übertreffe. Die Gans. L?ie Federn einer Gans beschämten den nengcbornen Schwan. Stolz auf dieses blendende Geschenk der Natur, glaubte sie eher zu einem Schwane, als zu dem, was sie war, geboren z-n seilt. Sie sonderte sich von ihres Gleichen ab.

8. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 244

1828 - Soest : Nasse
- 244 - V o u den Sterne u. Die Sterne sind insgesammt große Himmelskörper, die nur deswegen so klein scheinen, weil sie so weit von nns entfernt sind. Mit bloßen Augen werden derselben über 5000 am Himmel gesehen, durch die Fernrohre aber entdeckt man deren — besonders in dem weißlichen Streifen am Himmel, der die Milchstraße genannt wird — eine ungeheure und zahllose Menge. Alle Sterne, die man nicht mehr mit bloßen Augen, sondern nnr durch Fernrohre sehen kann, sind alle unbegreiflich weit von unserm Sonnensystem entfernt *).' Man pflegt die- selben zwar nach ihrer scheinbaren Größe in Sterne von der ersten, zweiten u. s. f. herab, bis zur sechsten Größe einzutheilen; allein die einen scheinen uns nur wegen ihres Hellern Schimmers, der vielleicht nur von ihrem uns etwas nähern Stande herkommt, größer zu sein, als andere. Um die Sterne besser übersehen und merken zu können, hat man mehrere Sterne, die neben einander liegen, mit einem gemeinschaftlichen Namen benannt. So nennt man eine Gruppe von Sternen, den Bär (den Himmelswa- gen oder den Pflug), eine andere die Krone u. s. w. Eine solche Gruppe von Sternen nennt man ein Gestirn oder besser ein Sternbild. Diese Sternbilder haben mit dem Gegenstände, welchen sie bezeichnen, oft sehr wenig Achill ichkeit; sie erhielten diese Namen, um entweder das Andenken an gewisse merkwürdige Männer zu verewigen z. E. Orion, Friedrichs Ehre; oder um gewisse merkwür- dige Erfindungen zu ehren z. E. die Bnchdruckcrkunst, die Luft- *) Dcr nächste Fixstern ist 400,000 mal weiter als die Sonne von uns entfernt, und eine Kanonenkugel, die von der Erde geschossen würde, müßte, wenn sie nicht ermattete, 19 Mil- lionen Jahre fliegen, rfoe sic denselben erreichte. Das Licht von diesem Sterne würde erst in 6 Jahren 32 Taacn auf unsere Erde kommen, und viele Sterne haben wol Jahrtau- sende ain Himmel gestanden, ehe ihre Lichtstrahlen zu uns gedrungen sind. Wie nnermeßlich ist das Wcltgcbciudc, und wie groß und mächtig ist Gott, der dieses schuf und erhalt!

9. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 415

1828 - Soest : Nasse
415 T*’* lichen Flügels angekommen waren. Doch cs war keine Zeit zu verlieren, und die prcuß. Feldherrn beschlossen un- gesäumt den Angriff mit dem, was zur Hand war. So brach der Preuße aus dem Walde hervor; aber der Feind verlor seine Besonnenheit nicht, sondern stellte ihm seinen Rückhalt entgegen, und es entstand ein mörderischer Kampf. Das Gefecht stand lange Zeit, und mit gleicher Heftigkeit wurde der Kampf gegen die Engländer fortgesetzt. Ungefähr um Uhr Abends traf die Nachricht ein, daß ein ganzer preuß. Heereshaufen auf seinem Zuge von den Franzosen hart bedrängt würde; doch der Fürst Blücher ließ sich nicht dadurch erschüttern; vor ihm lag die Ent- scheidung, und nicht anders wo, und wenn hier der Sieg gewonnen wurde, so ließ sich jeder Nachtheil ver- schmerzen. Darum eilte er unaufhaltsam zur Schlacht. Es war Ix Uhr und noch stand die Schlacht. Fast zwei Heereshanfcn waren angekommen, und die Franzosen foch- ten wie Verzweifelte; allmählich bemerkte man jedoch einige Unsicherheit in ihren Bewegungen. Jetzt erschienen einige Abtheilungen von einem dritten Heereshaufen der Preußen an der rechten Seite des Feindes, so daß dessen rechter Flügel von drei Seiten bedrängt wurde. Als Wellington im Rücken des Feindes die ersten Kanonen losblitzen sahe, rief er ans: Gott Vob, daö ist der alte Blücher! und als jetzt die Feinde im Rücken und von der Seite gedrängt wurden, da setzte sich die gcknze englische Schlachtlinie i'n Bewegung und drang in das Herz des Feindes. Emen besonders schönen Anblick gewährte die Angriffs- seite des preuß. Heers. Es waren Anhöhen über Anhöhen, so daß mehrere Stufen Geschützeöfener über einander entwi- ckelt werden konnten, zwischen denen die Truppen briga- denweise in der schönsten Ordnung hinabstiegen, während aus dem auf der Höhe hinten liegenden Walde sich immer neue Massen entfalteten. Mit dem Rückzüge des Feindes ging es noch so lange erträglich, bis ein Dorf, das die Garden vertheidigten, mit Sturm genommen wurde. Nun wurde aus dem Rückzüge eine Flucht, die immer wilder und wilder wurde, und alles mit sich fortriß. Es war 9z Uhr. Der Feldmarschall Blücher versammelte die höher» Officiere und befahl, daß der letzte Hauch von Mensch ' und

10. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 334

1828 - Soest : Nasse
— 33 ì Holz läßt sich durchsägen und in viele Spänchen zerthei- len; aber sedes Spänchen löset sich beim Verbrennen in mehr Theile auf, als ein gapzer Baum Sagespänchen hat. Alles in der Welt ist in beständiger Bewegung, Sonne, Mond und Sterne, das Blut in den Adern, die Pflanzcnsäfte. — Das Wasser erhebt sich in die Luft und fällt als Regen, Schnee, Hagel u. s. w. wieder nieder. Ohne diese Eigenschaft der Körper würde alles in der Natur todt sein. — Wenn ein Körper wenig Masse hat, so läßt er sich leicht bewegen; und wenn viel Kraft ange- wendet wird, so bewegt er sich schnell. Ein Bogen Pa- pier ist leichter fortzutragen, als eine Platte Eisen, und eine Kugel fährt schneller ans der Flinte, als wir sie mit der Hand werfen. — Zuweilen scheinen sich auch Körper zu bewegen, ungeachtet sie an ihrem Orte bleiben, z. B. wenn auf einem Kahn sanft über einen Fluß gefahren wird, so scheinen sich die Bäume mit den» Ufer zu bewe- gcn; es scheint uns, als wenn sich die Sonne täglich um unsere Erde bewegt, da sie es doch nicht thut. An vielen Körpern sicht man die Zwischenräume mit bloßen Augen, z. B. an» Holze und am Schwamm; an andern nur durch Vergrößerungsgläser. Ohne diese Eigenschaft der Körper würden wir vieles entbehren müssen. Wenn »vir einheizen, so dringt die Wärme durch die Zwischenräume des eisernen Ofens; das Salz dringt in die Speisen hinein, »velche wir dadurch geschmackvoll zubereiten »vollen. Wenn man einen Körper von der Höhe herabfallen läßt, so bewegt er sich schnell nach der Erde und nicht nach den Wolken. Diese Eigenschaft der Körper heißt die allge- meine Sch »vere. Es fällt und drückt alles nach dein Mittelpunkt der Erde hin. Wir stehen also an allen Orten auf der Erde oben, und die Schìvcre »nacht, daß wir feststehen; denn ohne dieselbe würde sich alles von der Erde entfernen und nach den Wolken fallen. — Je höher ein Körper herabfällt, desto gcsch»vinder beìvcgt er sich. Wer»» n,an einen Stein von einem hohen Thurme hinabfallen läßt, so fällt er in der ersten Sekunde nur 15 Fuß, in der * zweiten dreimal so tief, in der dritten Sekunde fünfmal so tief, oder in dieser geringen Zeit 75 Fuß. Daher können die
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