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1. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 8

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
8 Lykurg und Solon. schnellenden Stämme zerreißen ließ; den Riesen am Meeresstrande schleuderte er in den Abgrund, und den Ausbehner legte er in das kleine Bett, hieb ihm die hervorragenben Beine ab und tötete ihn, wie dieser so vie len anbetn gethan. Er erlegte den wilden Stier, der die Ebenen von Marathon bei Athen beunruhigte; zu Kreta tötete er den Minotaur, ein Ungeheuer, das halb Stier, halb Mensch war und dem alljährlich mehrere Jünglinge und Jungfrauen zum Opfer fielen. Als König von Athen hat Theseus noch sehr segensreich gewirkt. 3 Den Argonantenzug unternahmen mehrere griechische Helben unter der Führung des Jason. Sie wollten aus dem Sanbe Kolchis am schwarze« Meere das golbene Fell eines Wibbers holen, das in einem Haine ausbew ahrt und von einem Drachen und von feuerfpeienben Stieren bewacht würde. Durch die Zauberkünste der Königstochter Mebca, welche ihn lieb gewonnen hatte, gelang es Jason, das Fell zu erhalten. Eine Salbe schützte ihn vor den Tritten und Feuerflammen der Stiere, mit benen er ein Stück Felb pflügen mußte. Als aus den Drachenzähnen, die er in das Felb zu säen hatte, geharnischte Männer hervor-wuchsen, warf er einen bezauberten Stein unter letztere, so daß sie sich um ben-selben stritten und unter einember zerfleischten. Den Drachen aber besprengte er mit einem fchlafbtingenben Wasser. Auf der Flucht tötete Mebea ihren mitgenommenen kleinen Bruder und streute die Gebeine am Meeresufer umher; bet nachfetzenbe König von Kolchis erkannte das auf einem Felsen stehenbe Haupt seines Sohnes und ließ von der weiteren Verfolgung der Argonauten ab. Sie kamen glücklich roleber in Griechenlanb an. 4. Der trojanische Krieg, 1200 v. Chr. Paris, der Sohn des Königs von Troja an bet Westküste Kleinasiens, entführte Helena, die Gemahlin des Königs Mene laus von Sparta. Agamemnon stellte sich nun an die Spitze der griechischen Helben, welche den ihnen angethanen Schimpf rächen und die Helena n>ieber zurückholen wollten. Sie' fuhren auf 1200 Schiffen hinüber nach Kleinasien und belagerten das stark befestigte Troja. Selten verging ein Tag ohne Kampf; die berühmtesten Helben verloren hierbei ihr Leben, unter biefen auch Achilles, der herrlichste Grieche und Hektor, ein Sohn des Königs von Troja. Nach neunjähriger Belagerung fiel enbtich Troja durch die List des Oblisseus. In dem Bauche eines riesigen hölzernen Pferbes verbargen sich die tapfersten Männer, währenb die Schiffe scheinbar die Heimfahrt antraten. Die Trojaner verließen ihre Stadt und fanben das wunberbare Pferd. Da brachte man einen Griechen geschleppt, welcher sich im Schilf verborgen und absichtlich hatte gefangen nehmen lassen. Er sagte, wenn sie das Pferb in ihre Stadt brächten, so würde Troja die Königin von Asien und Griechenlanb werben. Da das große Pferb nicht durch die Thore zu bringen war, so rissen die Trojaner ein Stück der Mauer nieber und zogen es nun jubelnb in die Stadt. Man tanzte und schmauste vor Freuben bis tief in die Nacht. Als enblich alles im tiefsten Schlummer lag, öffneten die Griechen die verborgene Thür am Bauche des Pferbes, öffneten schnell die Thore Trojas, und die inzwischen zurückgekehrten Griechen brmtgert in die Stadt. Schlachtenruf, Waffengeklirr und Feuerschein weckte die unglücklichen Trojaner. So war das mächtige Troja nach zehnjährigem Kampfe erobert und zerstört. Die Hellenen kehrten nun zurück nach Griechenlanb. Helena folgte ihrem Gemahl wieber nach Sparta. 7. Lykurg und Kokon. 1. Lykurg lebte zu Sparta um das Jahr 888 v. Chr. und war von königlicher Herkunft. Er wollte die Spartaner zu einem kräftigen und tapferen Volke heranziehen und gab ihnen neue Gesetze, die sich bis auf die Erziehung der Kinder heraberstreckten. Schwächliche Kinder würden ausgesetzt. Vom siebenten Iaht an kamen die Knaben in öffentliche Anstalten, um bafelbst erzogen zu werben. Man unterrichtete sie aber meist nur in körperlichen Uebungen, wie in Laufen, Springen, Ringen und Speerwerfen. Auch Hunger und Durst, Hitze

2. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 15

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Julius Cäsar. 15 redung der beiden Feldherren kam es bei Zama, 202, zur Schlacht, in welcher die Karthager geschlagen wurden und in harte Friedensbedingungen einwilligen mußten. Hannibal floh vor den Nachstellungen der Römer von Land zu Land und tödtete sich endlich selbst durch Gift. — Karthago war indessen wieder aufgeblüht; da ruhten die Römer nicht eher, bis es zu einem dritten Kriege kam, in dem Karthago nach der tapfersten Gegenwehr in dreijähriger Belagerung von den Römern erstürmt und bis auf den Grund zerstört wurde. In demselben Jahre, 146 v. Chr., wurde auch die reiche Stadt Korinth zerstört und Griechenland in eine römische Provinz verwandelt. 14. Julius Käfar. 1. Innerer Zustand Roms. Je größer das römische Reich wurde, desto mehr verschlechterten sich die Zustände und Sitten des Volks. Bildung und Reichtum waren nur im Besitze Weniger. Verschwendung, Arbeitsscheu und Bestechlichkeit wurden immer allgemeiner, und es entstanden zuletzt blutige Bürgerkriege, in denen einzelne ehrgeizige Männer alle Gewalt an sich zu reißen suchten. Zu diesen gehörten zum Beispiel Marius und Sulla, jener ein Plebejer und dieser ein Patrizier. Fürchterlich waren die Verfolgungen, die der jedesmalige Siegende über seine Gegner verhängte. Plündernd, raubend und mordend durchzogen die Banden die Stadt, und wie in Rom, so auch in vielen andern italienischen Städten. Marius und Sulla waren übrigens ausgezeichnete Feldherren, die glänzende Siege gegen auswärtige Feinde erfochten; namentlich geht uns Deutschen Marius etwas näher an, weil er es war, der die Teutonen bei Aquä Sextia, dem jetzigen Aix in Südsrankreich, 102 v. Chr., und die Cimbern bei Vercelli, 101 v. Chr., besiegte. Der größte römische Feldherr und einer der geistreichsten Männer Roms war Julius Cäsar. 2. Cäsars Jugend. Schon als Knabe zeigte er außerordentliche Anlagen und zog die allgemeine Bewunderung aus sich. Da der Väter srüh starb, so übernahm seine vortreffliche Mutter, die edle Aurelia, die weitere Erziehung. Besonders Julius Cäsar, lernte er von ihr die Freundlichkeit im Umgange und die sanfte, einnehmende Beredsamkeit, die ihm später aller Herzen gewann und ihn zu einem der beliebtesten und ausgezeichnetsten Redner Roms erhob. Schon als Jüngling besaß er nicht nur ausgezeichnete Kenntnisse, sondern auch große Unerschrockenheit und Entschlossenheit. Auf einer Reise nach der Insel Rhodus wurde er von Seeräubern gefangen genommen, die von ihm 20 Talente Lösegeld forderten. „Was," rief Cäsar, „für einen Mann wie ich verlangt ihr so wenig? Fünfzig Talente sollt ihr haben!" Indes seine Begleiter das Lösegeld holten, verweilte Cäsar unter den Räubern in heiterer Laune. Er las ihnen seine Gedichte und Reden vor und gebot ihnen Ruhe, wenn er arbeiten wollte; ja er drohte ihnen, sie kreuzigen zu lassen, wenn sie ihm nicht gleich zu willen waren. Endlich kam das Lösegeld. Die Räuber setzten ihn bei Milet an der Westküste von Kleinasien an's Land. Nun verschaffte er sich schnell einige starkbemannte Schiffe, setzte den Räubern nach, nahm ihnen das Geld wieder ab und ließ alle kreuzigen. 3. Cäsar und Pünpejus. 'Durch seine Freundlichkeit und Freigebigkeit

3. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 20

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
20 Die Völkerwanderung. die alten Kirchenhistoriker berichten von 10 Verfolgungen. Die erste fand unter dem römischen Kaiser. Nero statt; er ließ einen Teil Noms niederbrennen, um sich an dein Brande zu ergötzen und die Stadt dann schöner wieder aufzubauen. Die Schuld schob er auf die Christen, die nun auf das grausamste verfolgt wurden. Unter Neros Regierung wurde Paulus enthauptet und Petrus gekreuzigt. Feinde des Christentums waren ferner die Kaiser Domitian, Trajan, Markus Aurelius und Diokletian. Ignatius, ein Schüler des Johannes, war um's Jahr 100 Bischof von Antiochien. Der sonst edle Trajan ließ ihn vor sich kommen und fuhr ihn hart an. Ohne Furcht bekannte Ignatius seinen Glauben; er wurde in Fesseln gelegt, nach Nom geführt und dort den Löwen beim Kampfspiele zum Fraße vorgeworfen. Polykarpus, Bischof von Smyrna, starb unter dem Kaiser Markus Aurelius auf dem Scheiterhaufen. „Polykarpus" von Herder. Justinus wurde zu Sichern geboren; da er ausgezeichnet begabt war, ließ ihn sein Vater von den berühmtesten Lehrern unterrichten und schickte ihn zur weiteren Ausbildung auf Reifen. Bei aller Erkenntnis, die er sich bei verschiedenen Weisen erworben hatte, fand er die Ruhe der Seele nicht, nach der er verlangte. Da begegnete er einst am Meeresstrande einem ehrwürdigen Greise, der ihn auf den Heiland hinwies. Jnstin wurde Christ und ein eifriger Verteidiger des Christentums, wodurch er sich den Haß der Ungläubigen zuzog. Mit mehreren andern würde er in's Gefängnis geworfen und fodann enthauptet, 163 nach Christo. 3. Konstantin der Grotze hatte lange Jahre gegen seine Mitkaiser zu kämpfen. Ueber der untergehenden Sonne erschien ihm einst ein Kreuz mit der Aufschrift: „Durch dieses wirst du siegen!" Alle erstaunten. In der darauffolgenden Nacht, fo erzählt die Sage weiter, erschien ihm Christus selbst mit dem nämlichen Zeichen und befahl ihm, von jetzt an stets das Kreuz dem Heere vorauf tragen zu lassen. Das Kreuz führte ihn nun von Sieg zu Sieg. Konstantin ließ sich durch christliche Lehrer unterrichten, verbot, die Christen zu verfolgen, und erhob das Christentum zur Staatsreligion. Im Jahre 325 berief er die erste Kirchenversammlung nach Nieäa in Kleinasien, zu welcher 318 Bischöfe erschienen, um Unordnungen und Neuerungen, die sich in's Christentum eingeschlichen hatten, zu beseitigen. Kurz vor seinem Tode empfing er die heilige Taufe. Seine Residenz hatte er von Rom nach Byzanz verlegt, welches durch die Lage zwischen zwei Weltteilen und zwei Meeren, sowie durch seine anmutige Umgebung ihm besonders als neue Hauptstadt geeignet erschien. Nun ließ er herrliche Bauwerke aufführen, unter andern auch prächtige Kirchen, und nannte die Stadt Konstantinopel.*) Seine Mutter Helena war eine fromme und wohlthätige Frau, die sich um die Verbreitung des Christentums sehr verdient gemacht hat. In ihrem 80. Jahre reiste sie nach Palästina, besuchte und beschenkte die heiligen Stätten und ließ sich im Jordan taufen. Nach ihrem Tode baute Konstantin über dem wiederaufgefundenen Grabe des Herrn eine prächtige Kapelle, neben welcher sich aus Golgatha bald eine andere Kirche erhob. 18. Die Wökkerwanderung. 1. Die Hunnen, ein Volk aus Asien, erschienen um das Jahr 375 im östlichen Europa und ließen sich hier nieder. Es war ein rohes und wildes Volk mit schwarzem, struppigem Haar, schmutziggelber Gesichtsfarbe, hervorstehenden Backenknochen und flacher Nase. Sie hatten einen starken untersetzten Körper mit breiten Schultern. Von ihren Pferden waren sie unzertrennlich; sie aßen, tranken und schliefen auf denselben. Ihre Speise waren Wurzeln und rohes *) Der Kaiser Theodosius der ©rosse teilte 895 das Reich unter seine beiden Söhne. Nun xab es ein weströmisches und ein oströmisches Reich mit den Hauptstädten Rom und Konstantinopel.

4. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 4

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
4 Die Phönizier.. — Babylonien und Assyrien. wurden die Leichname einbalsamiert; noch jetzt findet man solche ganz eingetrocknete Leichname oder Mumien. 4. Geschichtliches. Vondenaltenkönigen oderpharaonen war Sesostris der berühmteste; er lebte etwa 1350 Jahre vor Christi Geburt und war ein gar gewaltiger Eroberer, der weithin über Asien und Afrika herrschte. Zu seiner Zeit wohnten in Unterägypten in dem Lande Gosen die Kinder Israel, welche späterhin durch Moses hinweggeführt wurden, weil sie von den Königen zu sehr bedrückt wurden. 2. Iie Phönizier. 1. Land und Leute. Phönizien war ein schmaler Küstenstrich am Mittelländischen Meere, nördlich vom Lande Kanaan. Die bedeutendsten Städte waren Tyrus und Sidon; sie lagen am Meere und trieben Handel und Schifffahrt: sie befuhren die Küsten des Mittelländischen Meeres; später wagten sie sich sogar durch die Meerenge von Gibraltar hinaus und besuchten entfernte Länder; von England brachten sie Zinn, von den Ostseeküsten Bernstein, von Spanien edle Metalle mit nach Hause. Um ihren Handel recht einträglich und blühend zu machen, legten sie Kolonieen an, deren berühmteste' Karthago an der Nordküste Afrikas war. 2. Erfindungen und Gewerbfleitz. Den Phöniziern werden mancherlei Erfindungen nachgerühmt. Das Glas sollen phönizische Schiffer beim Kochen erfunden haben; sie hätten, um sich einen kleinen Feuerheerd zu bereiten, Salpeterstücke von ihren Schiffen geholt, da keine Steine zur Hand waren; der Salpeter verband sich in der Glut mit Asche und Kieselerde zu einem glänzenden Glas-Körper. Anfangs wurde es so kostbar wie Gold und Silber gehalten und zu allerlei Schmucksachen verwandt. Die Purpurfarbe entdeckte ein Hirt, dessen Hund eine Purpurschnecke am Meere zerbissen und durch seinen rotgefärbten Mund die Aufmerksamkeit des Schäfers auf sich zog; sie war so hoch geschätzt, daß nur Könige Purpurgewänder tragen konnten. Den Phöniziern verdanken wir auch die Erfindung der Buchstabenschrift; sie waren ferner die ersten, welche im Handel geprägtes Geld anwandten. Ihre Webereien waren im ganzen Altertum berühmt. Aus dem Bernstein, Gold, Silber, Kupfer und Zinn fertigten sie mancherlei hochgeschätzte Schmucksachen und Geräte. 3. Die Religion. Auch die Phönizier verehrten, wie fast alle Völker des Altertums nicht einen, sondern mehrere Götter. Ihr oberster Gott war Baal, der Sonnengott. Ast arte war die Mondgöttin. Dem Moloch, welcher die zerstörende Gewalt darstellte, legte man kleine Kinder in die glühenden Arme seiner Bildsäule. 4. Geschichtliches. Zur Zeit Davids und Salomos regierte der König Hiram von Tyrus, unter welchem Phönizien seinen höchsten Glanz erreichte. Der König Pygmalion ermordete den Gemahl seiner Schwester Dido, um sich in den Besitz von dessen Reichtümern zu setzen. Er fand sie aber nicht. Als. nun Dido vor ihrem habsüchtigen Bruder floh, hoffte er, die Schätze bei der Einschiffung noch wegnehmen zu können, und bestellte deshalb mehrere Aufpaffer. Die vorsichtige Dido aber hatte sich schon vor Tagesanbruch mit allen ihren Begleitern und Reichtümern eingeschifft und war auf und davon. Sie landete an der Küste Afrikas und erhandelte von den dortigen Bewohnern so viel Land, als sie mit einer Ochsenhaut umspannen könne. Man bewilligte ihr die scheinbar lächerliche Forderung, erstaunte aber nicht wenig, als sie die Haut in schmale Riemchen zerschnitt und damit eine große Fläche Landes umspannte. Hier baute sie die Stadt Karthago, 888 v. Eh. 3. Waöykonien und Assyrien. 1. Babylon und Ninive. Nimrod, der gewaltige Jäger von dem Herrn, gründete die Stadt Babylon; sie lag an beiden Ufern des Euphrat; sie bildete

5. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 7

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Griechische Helden. dels und des Betrugs; Ares lmars), der Schlachtengott. Zeus thronte im Kreise der 11 himmlischen Genossen auf dem Olymp und regierte die Welt. Außer den genannten gab es noch eine große Zahl anderer Gottheiten. Man verehrte sie in Prachtvollen Tempeln. Zu Ehren des Zeus, des Apollo und des Poseidon veranstaltete man an verschiedenen Orten Festspiele, zu denen das Volk von nah und fern herbeiströmte. Die berühmtesten waren 3. Die olympischen Spiele, welche alle vier Jahre in der Nähe von Olympia zu Ehren des Zeus gefeiert wurden. Hier traten Jünglinge und Männer im Wettkampfe gegeneinander auf._ Der Sieger wurde mit einem Oelzweige gekrönt und in ganz Griechenland gefeiert und gepriesen. Der Wettstreit bestand in Lausen, Ringen, in Faustkampf, Wagenlenken und Werfen. Maler und Bildhauer stellten ihre Kunstwerke aus. Dichter und Geschichtsschreiber trugen ihre Werke vor.'| 4. Die Orakel waren Aussprüche' der Götter; auch nennt man so den Ort, an welchem diese Göttersprüche erteilt wurden. Das berühmteste Orakel war das zu Delphi. In einem prachtvollen Tempel befand sich ein Erdspalt, aus dem zuweilen heiße, betäubende Dämpfe emporstiegen.^Sobalddies geschah, setzten die Priester einen Dreifuß über den Erdfpalt; eine Priesterin setzte sich aus denselben und verfiel bald in Verzückungen. Die dabei von ihr ausgestoßenen Worte zeichneten die Priester auf und brachten einen Sinn hinein. Diese Göttersprüche waren meistens zweideutig, wie wir z. B. bei Krösus gesehen haben. Die Griechen singen keine wichtige Sache an, ohne vorher das Orakel um Rat gefragt zu haben. 6. Griechische Kelden. 1. Herkules. Mit dem Aufblühen des hellenischen Stammes erwachte in Griechenland ein Heldengeist eigentümlicher Größe. Der berühmteste der Helden oder Heroen war Herkules. Schon in der Wiege bekundete er seine göttliche Herkunft, indem er zwei große Schlangen erwürgte; in seinem 18. Jahre tötete er einen Löwen. Auf feiner ersten Wanderung kam er an einen Scheideweg; da stellten sich ihm zwei Jungfrauen entgegen, die Göttinnen des Lasters und der Tugend. Obwohl jene von strahlender Schönheit war und ihm die höchste Wonne verhieß, so folgte er doch der zweiten und gelangte so auf dem rauhen Pfade der Arbeit, Entbehrung und Tugend zu Ehre und Nachruhm. .In zwölf-facher schwerer Arbeit wurde sein Wille und seine Kraft geprüft und gestärkt, so daß er der erste öeld Griechenlands und ein Wohlthäter der Menschheit wurde. 2. Tycseus war von königlicher Herkunst und ein Zeitgenosse des Herkules. Auf seiner Wanderung tötete er einen Rieien, welcher den Vorübergehenden auflauerte und sie von hinten erschlug; sodann den Fichtenbeuger, der die Wanderer an zwei zusammengebeugte Fichten band und sie dann durch die zurück- Grieche und Frau.

6. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 17

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Die alten Deutschen. 17 Drucke der Armut. Es ließ sich Geld und Getreide schenken und schaute mit Leidenschaft den Fechtspielen und Tierkämpfen zu. — Augustus herrschte mit vieler Klugheit und Mäßigung; er regierte mild und weise. Künste und Wissenschaften blühten, und inan nennt diese Zeit „das goldene Zeitalter" der römischen Literatur. Damals lebten der Redner Cicero/ die Dichter Horaz, Ovid und Virgil, der Geschichtsschreiber Livius. Glückliche Kriege erweiterten die Grenzen des Reichs; nur gegen die Deutschen erlitten die Römer eine große Niederlage Das wichtigste Ereignis unter seiner Regierung war die Geburt Christi. Seinen Nachfolgern rief man zu: „Sei glücklicher als Augustus und besser als Trajan!" 15. pie affen Deutschen. 1. Das Land. Zu der Zeit des römischen Kaisers Augustus war Deutschland oder Germanien noch ein rauhes, unwirtliches Land voller Sümpfe und Wälder mit feuchter und kalter Luft. In den dichten Wäldern hausten der riesige Ur oder Auerochs, das Elentier, der Wolf und der Bär; auf den sonnigen Wiesen und Bergabhängen aber weideten zahlreiche Pferde und Rinder. 2. Die Leute. Die Deutschen waren hohe, kräftige Gestalten mit breiten Schultern, gewölbter Brust, blauen Augen, goldgelben Haaren und weißer Hautfarbe. Vor ihrer Donnerstimme erschraken selbst die kriegserfahrenen Römer. Von Jugend auf härteten sie ihren Körper aus alle Weise ab. Die Kinder liefen halb nackt umher und gewöhnten sich frühzeitig an Raffe und Kälte. Kalte Bäder dienten das ganze Leben hindurch zur Stärkung der Glieder. Einen großen Teil des Leibes ließen sie unbedeckt. Das Kleid war ein Tierfell, das wie ein Mantel umgeworfen wurde, oder auch ein wollenes oder leinenes Gewebe. Krieg und Jagd waren ihre Lieblingsbeschäftigungen. Zuhause übten sie sich mit ihren Waffen oder überließen sich träger Ruhe auf der Bärenhaut, tranken Met und spielten Würfel, während dte Weiber und Sklaven das Feld bebauen mußten. Die Deutschen waren redlich und bieder, ohne List und Falschheit. Sie liebten Freiheit und Vaterland und ehrten Treue und Keuschheit. Den Frauen bewiesen sie besondere Hochachtung, und die Ehe war ihnen heilig. Jeder Gast wurde auf's ,beste bewirtet. Die Wohnungen waren Hütten von Lehm mit Stroh gedeckt; sie lagen in der Mitte der Feldmark; diese war mit einem Pfahlwerk eingehegt. Mehrere solche Besitzungen bildeten einen Weiler, mehrere Weiler einen Gau. o. Bürgerliche Einrichtungen. Das Volk zerfiel in Freie und Unfreie; jene waren die Eigentümer der Grundstücke oder Allode, diese Pächter oder Sklaven. Rur der freie Mann durfte Waffen tragen. Im Haufe regierte das Familienoberhaupt. Der Vorsteher eines Gaues hieß Gras, der Anführer im Kriege Herzog. Wichtige Angelegenheiten wurden in den Volksversamm« lungen bei Reu- und Vollmond an einem geweihten Orte (Malstatt), unter einer großen Eiche oder bei einem großen Steine beraten. Das Aufgebot aller Freien nannte man den Heerbann. Die Hauptwaffen waren ein Schild aus Rutengeflecht oder bemalten Brettern und ein Speer; beim Kampf in der Nähe benutzte man auch die Keule und eine Streitaxt aus Stein. Die Schlacht eröffnete ein wilder Kriegsgesang; auf der Wagenburg waren die Weiber und feuerten ihre Männer zum Kampfe an. 4. Die Religion. Die alten Deutschen verehrten ihre Götter in heiligen Hainen, wo sie ihnen Opfer aus Tieren und Früchten darbrachten. Ein Gang nach den heiligen Wäldern hieß Waldfahrt oder Wallfahrt. Ihr oberster Gott war Wodan oder Allvater, der Gott des Himmels und Lenker der Schlachten. Zwölf Äsen unterstützten ihn in der Weltregierung. Seine Gemahlin Freia war die Göttin der Liebe und Beschützerin der Ehe; man nannte sie auch Hera (die Hehre, Glänzende), Bertha (die Strahlende), Holla oder Holle (die Holde). Von Wodan hatte der Mittwoch (Wodanstag), von Freia der Freitag, von Damm, Geschichtsbilder 2

7. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 30

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
30 Friedrich Barbarossa. Äs^”tl&Xofg"u^Cu8 welch-- inbeffen Bfjväi. r ss sii'äsäs? wandt, tn allen ritterlichen Künsten von Jugend auf geübt; seine Auaen bkm uni) feurig, sein Haar blond und gelockt, die Haut weiß die Wcmaen rot ■ Pr war geistig hochbegabt, voll unbeugsamen Mutes, streng'gegen feinde aeaen Remge versöhnlich, gegen Hilfsbedürftige mild und wohlthätig gegen alle^recht """ Er wollte das kaiserliche Ansehen wie- der herstellen und kam deswegen mit dem Papst und den Italienern in harte Kämpfe. 3. Seine Kämpfe in Italien. Die lombardischen Städte waren durch den Handel mit dem Morgenlande reich und mächtig geworden und trotzten der deutschen Herrschaft; an ihrer Cp che stand das stolze Mailand. Sechsmal ist Friedrich nach Italien gezogen; zu Pavia ließ er sich als König der Lombarden und in Rom als Kaiser frönen. Sobald er aber dem Lande den Rücken gewendet hatte, entstand ein neuer Aufruhr. Auf seinem zweiten Zuge nahm er die Krone vom Haupte und schwor, sie nicht eher wieder aufzusetzen, bis er die meineidige Stadt der Erde gleich gemacht habe. Nach zweijähriger Belagerung brach die Hartnäckigkeit der Mailänder; in höchst demütigem Aufzuge erschienen die Abgesandten im kaiserlichen Lager, mit Stricken um den Hals, Asche auf dem Haupte und Kreuze in den Händen. Mailand wurde zerstört. Späterhin hatten die lombardischen Städte einen Bund gegen Friedrich geschlossen; da zog er zum fünften-male gegen sie aus; doch jetzt versagte ihm Heinrich der Löwe den Gehorsam. Friedrich fiel ihm zu Füßen; allein der Löwe war unerbittlich und Friedrich Barbarofla. ' ^hrte mit seinem Heere nach Deutsch- Uoi o f,rc, _ land zuruck. Fredrich verlor dre Schlacht bei Legnano 1u6, schloß dann nnt den Städten einen Waffenstillstand, der später rn einen vollständigen Frieden verwandelt wurde, und versöhnte sich mit dem Papste. Zürnend ging Friedrich nach Deutschland zurück, den Löwen zu züchtigen. Ermal ließ er ihn vorladen; er kam nicht. Da sprachen die Fürsten die Reichs-acht über thu aus und erklärten ihn seiner Länder verlustig. Nur seine Erb-lande Braunschweig und Lüneburg behielt er. — Als Friedrich zum sechsten Male, ohne Heer, nach Italien zog, wurde er überall mit Jubel empfangen 4. Sem Kreuzzug und Tod. Auf einmal kam die Kunde aus dem Morgen-lande, daß Sultan Saladin von Aegypten Jerusalem erobert habe. Da zog Friedrich an der Spitze eines ansehnlichen Heeres nach Kleinasien hinüber. Als V?e.r aus seinem Streitrosse den Fluß Saleph durchschwimmen wollte, rissen thn die Wellen nnt sich fort, und er ertrank. Die Leiche wurde zu Antiochien Vi
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