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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 133

1910 - Hannover : Helwing
133 geschehen könne, wurde das ganze Reich in 10 Kreise eingeteilt. Jeder Kreis bekam einen Kreishauptmann. Dieser durfte die Kriegsmacht des Kreises aufbieten, um das Urteil des Kammergerichts zu vollstrecken. Das alles aber kostete viel Geld. Der Kaiser bestimmte nun, daß jeder Bürger des Reiches von je 1000 Gulden Vermögen 1 Gulden Steuer (den „ge- nieinen Pfennig") zahlen solle. So hatte das Reich nun auch eine R e i ch s - st euer. 3. Einführung des Postwesens. Im früheren Mittelalter besorgten Leute, die weit umherkamen (Musikanten, Fuhrleute, Schlachter), Briese gegen Trinkgeld. Später traten an Stelle dieser gelegentlichen Boten ständige Postboten mit Ledertasche und Mappe, die zwischen bestimmten Städten und Klöstern zu festgesetzten Zeiten gingen. Sie galten als un- verletzlich. Kaiser Maximilian wünschte drängend, daß zwischen seinen weit auseinander gelegenen Ländern eine regelmäßige und sichere Postverbindung hergestellt werden möchte. Graf Franz von Taxis erbot sich, eine solche Reichspost einzurichten und die Briefe des Kaisers portofrei vom Hoflager nach den Niederlanden zu besorgen, wenn er dafür die Einkünfte der Post haben solle. Der Kaiser nahm dies Anerbieten gern an. Im Jahre 1516 richtete der Graf von Taxis zunächst die Post zwischen Wien und Brüssel ein, späterhin dann andere Strecken, teils Reit-, teils Fahrposten. Sein Urenkel wurde Reichsgeneralpostmeister. Ihm wurde das Postwesen als Reichslehen übertragen. 4. Entstehung von Personen- und Ortsnamen. Ursprünglich hatte der Deutsche nur einennamen, den „Vornamen": Hildebrand, Hadu- brand; später fügten namentlich die Burgherren ihrem Vornamen den Namen ihrer Stammburg hinzu: Otto von Northeim, Friedrich von Zollern, Hermann von Weinsberg u. a. Andere Personen mit gleichem Vornamen unterschied man wohl durch Hinzufügung ihres Handwerks oder ihrer Kunst, so Walter der Schmied, Heinrich der Müller, Volker der Fiedler. Späterhin siel der Artikel weg und Schmied (Schmidt, Schmitt), Müller, Fiedler wurden „Familiennamen". Als nun namentlich in den Städten viele Menschen zusammenströmten, reichte der bloße Vorname nicht mehr ans, unr eine bestimmte Person mit genügender Deutlichkeit bezeichnen zu können, und das war bei Rechtsgeschäften durchaus nötig. Daher wurde es in der letzten Hälfte des Mittelalters allgemein gebräuchlich, den: Vor- namen einen Zunamen hinzuzufügen, aus dem sich dann der Familienname entwickelte. Aus einem Konrad, der aus Franken stammte, wurde ein Konrad Franke; aus einem Siegfried, der aus Hessen kam, ein Siegfried Hesse; ein Erich, der ein Steinhaus in der Stadt besaß, wurde Erich Stein-

2. Teil 1 - S. 108

1908 - Hannover : Helwing
108 aus. Die einzelnen Meister einer Zunft wohnten meist in einer Straße bei- einander. Daher stammen die noch heute vorkommenden Straßennamen: Schmiede-, Knochenhauer-, Seilwinder-, Kramer-, Bäckerstraße usw. Aus dem Marktplatz und in den Kaufhallen standen die Bänke der Meister von der- selben Zunft nebeneinander. 4. Wie die Bürger lebten. Wenns Licht anbrach, weckte der Hausvater das Ingesinde zur Arbeit. Nach dem Morgengebet wurde das Morgenbrot gemeinsam eingenommen. Es war eine Bier- oder Mehlsuppe mit Brot. Dann gingen Bürger und Tagelöhner, Meister und Geselle, Knecht und Magd an ihre Arbeit. Der Torwart öffnete das Stadttor. Lastwagen und Viehherden zogen aus und ein. Der Marktplatz belebte sich. Warenzüge fuhren heran; die Waren wurden abgeladen, geprüft und gewogen, und der Handel konnte beginnen. Zwischen der geschäftigen Menge des Volkes ritt der Ratsherr zum Rathause, schritten Priester und Mönche zu den Gottes- häusern und Hospitälern, trieben sich zahlreiche Bettler umher. Die Mahl- zeiten nahm der Bürger mit seiner Familie und dem Gesinde zusammen ein. Mann und Frau aßen von einem Teller. Gabeln hatte man noch nicht. Die in der Küche bereits zerschnittenen Fleisch- und Gemüsestücke fischte man mit dem Zinnlöffel oder Messer aus der Suppe heraus. Im ganzen lebte der Bürger sehr einfach; bei Hochzeiten, Kindtausen und sonstigen Festen aber ließ man etwas daraufgehen. Dann brach die häßliche Eigenschaft der Deutschen, daß sie unmäßig im Essen und Trinken waren, wieder durch. — Mit Sonnen- untergang wurden die Tore geschlossen und auf den Arbeitsstätten gabs Feierabend. Dann gingen Meister und Geselle in die Trinkstube ihrer Gilde. Andere saßen nachbarlich vor dem Hause zusammen, plauderten oder sahen dem Spiel und Tanz der Zugend zu. Wenn die Ratsglocke zum zweiten Male ertönte, ging man zur Ruhe. Ruhestörer wurden von der Scharwache, die nachts die Straßen durchzog, hinter Schloß und Riegel gebracht. 5. Wie die Stadt regiert wurde. Eine Stadt, die keinen andern Herrn über sich hatte, als den Kaiser, war eine freie Reichsstadt. Solche Städte, welche unter einem Herzog, Bischof oder Fürsten standen, hießen Landstädte. Der Herr der Stadt setzte ihr den Vogt, der an seiner Statt das Gericht halten mußte. Reiche Städte kauften ihrem Herrn seine Rechte ab. Dann führte der Rat der Stadt allein das Regiment, hielt das Gericht, ließ Münzen prägen, erhob Zölle und Steuern, und niemand durfte ihm dreinreden. Die Zünfte hatten zuerst keinen Anteil an der Verwaltung der Stadt. Rach und nach aber erwarben sie die Rechte freier Männer. Jetzt verlangten sie Sitz und Stimme im Rat der Stadt. In manchen Städten gab der Rat ihnen solche freiwillig; in den meisten haben sie sich dieselben blutig erkämpfen müssen. 8 liti. Das Kriegswesen im Mittelalter. Ursprünglich war jeder freie, deutsche Mann mit gesunden Gliedern zugleich ein Kriegs- mann. Alle diese zusammen bildeten den Heerbann. Der Führer des Heerbannes war der Herzog. Stämme, die einen König hatten, gehorchten ihm als ihrem Anführer. Später war der Kaiser oberster Kriegsherr. Jeder Stamm aber wurde von seinem Herzog geführt. Der Heerbann bestand meist aus Fußvolk; nur die Anführer und Edlen waren beritten. Seit der

3. Teil 1 - S. 106

1908 - Hannover : Helwing
106 kämpfen wollten, stiegen sie von den Pferden, ordneten sich zu einem dichten Hausen und streckten ihre Lanzen vor. Bevor die Eidgenossen den Feind angriffen, fielen sie auf die Knie und riefen Gott um Hülfe an. Dann stürzten sie im vollen Lauf gegen den Lanzenwald, aber sie konnten nirgends einbrechen. Da sprang — wie ein altes Lied erzählt — Arnold von Winkelried vor und rief: „Liebe Eidgenossen, sorgt für mein Weib und meine Kinder; ich will euch eine Gasse machen!" Dann umfaßte er mit beiden Armen so viele Lanzenspitzen, als er konnte, und grub sie in seine Brust. Über seine Leiche hinweg stürzten nun die Eidgenossen in den Haufen der Feinde. Fürchterlich wüteten ihre Äxte, Schwerter und Morgensterne in der Ritterschar. Tausende wurden erschlagen; die übrigen eilten zu den Rossen und suchten ihr Heil in der Flucht. Die Eidgenossen hatten ihre Freiheit gerettet. 8 Kaiser Kart Iv. 1. Wie der schwarze Tod in Deutschland wütete. Karl Iv. war ein Habsburger, nüchtern und sparsam, ein kluger Kopf, der alles, was er anfing, schlau berechnete. Er liebte Kunst und Wissenschaft und hielt streng auf Recht und Ordnung in seinen Landen. Zu seiner Zeit wurde Deutschland von Heuschrecken, Hungersnot und Erdbeben heimgesucht. Den furchtbarsten Schrecken aber verbreitete die Pest, die man den schwarzen Tod nannte. Sie wurde aus Asien nach Italien und von da nach Deutschland eingeschleppt. Schwarze Beulen bedeckten den Körper des Erkrankten und brachten ihm oft schon nach wenigen Stunden den Tod. Es war ein so großes Sterben, daß z. B. in Lübeck an einem einzigen Tage 1500 Menschen hingerafft wurden. Die Bewohner ganzer Dörfer und Städte sanken ins Grab. In Hannover starben innerhalb sechs Monate 3000 Menschen. Man sah in dem schrecklichen Wüten des Todes eine Strafe Gottes. Scharen von Büßern (Geißlern) zogen durch die Lande. Sie sangen Büßlieder, geißelten sich blutig und flehten zu Gott, daß er das große Sterben wende. Andere mordeten die Juden, weil man meinte, daß sie die Brunnen und Flüsse vergiftet und dadurch die Pest veranlaßt hätten. Drei Jahre würgte der Todesengel in Deutschland und Europa. „Darnach hub die Welt wieder an, fröhlich zu sein. Die Menschen machten ihnen neue Kleider und sangen neue Weisen." 2. Karl schafft eine neue Ordnung im Reich. Im Jahre 1355 hielt der Kaiser einen Reichstag in Nürnberg. Hier beriet er wichtige Dinge mit den Fürsten. Endlich wurde beschlossen, daß die sieben Kurfürsten allein das Recht haben sollten, den Kaiser zu wählen. Bier Kurfürsten waren weltliche Fürsten (die von Böhmen, Sachsen, Pfalz, Brandenburg) und drei geistliche (Erzbischöfe von Trier, Mainz und Köln). Die Wahl sollte in Frankfurt a. M., die Krönung in Aachen stattfinden. Die Länder der Kur- fürsten durften nicht geteilt werden. Die Kurfürsten sollten jedes Jahr vier Wochen lang sich um den Kaiser versammeln und mit ihm über wichtige Angelegenheiten des Reiches beraten. Dieses Gesetz wurde aufgeschrieben und untersiegelt. Das Siegel wurde von einer goldenen Kapsel (Bulle) umschlossen. Man nennt daher das Gesetz die „goldene Bulle". § (35. Aus dem Ltädteleben im Mittelalter. l. Wie Städte in Deutschland entstanden. Wir wissen bereits, daß die ersten Städte an den Grenzen unseres Vaterlandes aus festen Heerlagern
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