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1. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 30

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 30 — Traumgesicht eine Warnung senden wolle, und daß er nach sechs Tagen sterben werde. Er gab sich deshalb frommen Bußübungen hin, um sich auf den Tod vorzubereiten; aber die sechs Tage vergingen, und es geschah nichts Bemerkenswertes; ebenso sechs Wochen und sechs Monate. Am siebenten Jahrestage des Traumes aber wurde Heinrich zum römischen Kaiser gekrönt. Noch im Spätherbst 1013 wurde der Zug über die Alpen angetreten. Die Begleitung des Königs war nicht sehr zahlreich, aber sie war desto auserlesener, und das Heer bestand aus mutigen, dem Könige treu ergebenen Rittern und ausgesuchter Mannschaft. Die Gemahlin des Königs, Kunigunde, hatte sich ebenfalls dem Zuge angeschlossen. Den Bischof Walter von Speyer, einen klugen und gewandten Geistlichen, hatte Heinrich als Gesandten an Papst Benedikt Viii. vorausgesandt. Er sollte ihm ankündigen, daß König Heinrich seine Wahl anerkenne, wenn Benedikt dagegen sich bereit erklären wolle, ihm, dem Könige, die römische Kaiserkrone zu überreichen. Benedikt willigte gern ein, und durch einen förmlichen Vertrag, den Walter vermittelte, sicherten sich beide gegenseitige Unterstützung zu. Gregor wurde mit einem Bistum abgefunden. Als König Heinrich im Anfang des Jahres 1014 nach Oberitalien kam, wurde er von einem Teile der lombardischen Geistlichkeit freudig aufgenommen, während der Gegenkönig Arduin sich nach seiner Stammburg Jvrea, unweit Turin, zurückzog. Von dort aus sandte er eine Botschaft an Heinrich mit dem Anerbieten, sich zu unterwerfen, wenn ihm eine italienische Grafschaft als Lehen gegeben werde; auch erbot er sich, feine Söhne als Unterpfand seiner Treue zum Könige zu senden. Heinrich würdigte den feigen Italiener keiner Antwort und begab sich nach Pavia, wo die Bürger ihn, eingedenk der Zerstörung ihrer Stadt bei dem letzten Besuche des Königs, ehrfurchtsvoll aufnahmen. Nach kurzem Aufenthalt aber reiste er weiter nach Ravenna, bis wohin ihm Papst Benedikt entgegenkam. In Gegenwart der beiden obersten Häupter der Christenheit wurde hier eine Synode gehalten, auf der verschiedene

2. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 93

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 93 — Das Gefolge des Papstes, die große Zahl der Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe, die den Statthalter Christi umgaben, wetteiferten an Glanz mit der kaiserlichen Hofhaltung; aber neben den Rittern und hohen geistlichen Würdenträgern waren es auch die bürgerlichen Abgeordneten der Städte, die hier zum erstenmale zeigten, daß sie es vermochten, eine Pracht zu entfalten, die ihrem großen Reichtum entsprach. Nachdem so die Versöhnung zwischen dem Papst und dem Kaiser vollzogen war, kehrte letzterer nach Deutschland zurück, mit der festen Absicht, jetzt Vergeltung zu üben an dem Welfen Heinrich dem Löwen. Dieser lag gerade vor Demmin, als er die Kunde von der von ihm so verhängnisvollen Aussöhnung erhielt. Die Nachricht traf ihn wie ein Donnerschlag; er wußte, was nun kommen werde. Schnell schloß er deshalb Frieden mit den Wenden und kehrte nach Braunschweig zurück. Kaum war er dort angelangt, als er schon die Ladung erhielt, sich einem Reichsgericht zu stellen, das in Worms zusammentrat. Aber im Trotz weigerte sich Heinrich, vor diesem Gericht sich zu verantworten, und ebensowenig folgte er einer zweiten und dritten Aufforderung, die ihn nach Goslar und Magdeburg berief. Desgleichen lehnte er einen Vergleich ab, den der Kaiser ihm anbot, wonach Heinrich eine Strafe von 5000 Mark Silber zahlen sollte. Als so alle Versuche gescheitert waren, sprach der Kaiser auf dem Fürstentage zu Würzburg im Januar 1180 die Reichsacht über den Herzog aus und erklärte ihn aller seiner Reichslehen, insbesondere der beiden Herzogtümer Bayern und Sachsen verlustig. Bayern sollte Graf Otto von Wittelsbach erhalten, der in den italienischen Feldzügen sich um den Kaiser sehr verdient gemacht und ihm einmal bei Verona sogar das Leben gerettet hatte; Sachsen sollte unter mehrere Herren, geistliche und weltliche, geteilt werden. Aber nicht ohne die heftigste Gegenwehr ergab sich Herzog Heinrich dem Kaiser, und seine zahlreichen Feinde, die sich schon in Gedanken seine Besitzungen teilten, jubelten zu früh.

3. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 74

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — an gebrochenen Herzen in der Blüte der Jahre. Aber nicht lange darauf mußte der Kaiser dasselbe erleben an seinem zweiten Sohne Heinrich, den er bereits zum deutschen Könige hatte krönen lassen. Auch dieser, erst 23 Jahre alt, widerstand den Lockungen der vielen geistlichen und weltlichen Feinde seines Vaters nicht, die ihn offen zur Empörung aufreizten; und obgleich er bei seiner Krönung versprochen hatte, sich nicht in Regierungsangelegenheiten mischen zu wollen, so lange sein Vater lebte, so brach er doch sein Wort und stellte sich im Jahre 1104 an die Spitze eines Ausstanbes gegen den Kaiser. Dieser besanb sich in großer Bebrängnis. Die Nachfolger Gregors hatten den Bannfluch gegen ihn erneuert, und nun hatte sich Paschalis Ii. sogar nicht gescheut, dem Sohne anzuraten, dem von der Kirche ausgestoßenen Vater den Gehorsam^ zu kündigen! Im Schloße zu Ingelheim, wo einst die deutschen Könige in Macht und Herrlichkeit ihres hohen Amtes so oft gewaltet hatten, wurde Heinrich Iv. von seinem eigenen Sohne auf hinterlistige Weise gefangen genommen und in strenger Haft gehalten. Der unnatürliche Sohn zwang den Vater, sich selbst der Regierung für unwürdig zu erklären und alle seine Güter und Schlösser, seine Krone, sein Reich und alles was er besaß an ihn abzutreten; ja er zwang ihn sogar, öffentlich Kirchenbuße zu thun! Und nicht einmal die Freiheit erhielt bei* Kaiser auf solche entwürdigende Demütigung; denn es wurde ihm fcebeutet, daß er in der Gefangenschaft zu verharren habe, bis der Sohn anberweitig über ihn beschlossen habe. Aber trotzbem gelang es bent so tief ge-beinütigten Manne, bte Kerkermauern zu verlassen, und braußen fanb er auch Freunbe, bte sich feiner annahmen. Freilich fanb er sie nicht unter den Großen, unter den Fürsten und Vasallen des Reiches; aber unter den Bürgern der Städte fand er treue Herzen, die jetzt für ihn eintraten. Sie hatten stets mit dankbarer Verehrung an diesem Kaiser gehangen, der ihnen so viele Rechte und Freiheiten gewährt hatte, wie kaum einer feiner Vorfahren, und die Härte des Sohnes gegen den Vater hatte sie

4. Geschichte des Mittelalters - S. 93

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 93 - Er suchte einen Kampf mit dem Papste nicht. — Auslieferung Arnold's von Brescia. Unterlhadrian Iv. wurde der Ausbruch des Kampfes noch verhindert durch beiderseitiges Nachgeben: 1. Friedrich hält dem Papst den Steigbügel. 2. Auf dem glänzenden Reichstag zu Befanyon (1157) allgemeine Entrüstung der Deutschen über den in einem päpstlichen Schreiben gebrauchten Ausdruck „Benefizien." Kardinal Roland (später Alexander Iii.): „Von wem hat der Kaiser das Reich, wenn nicht vom Papste?" Hadrian erklärt in einem Entschuldigungsschreiben, daß er das Wort in der Bedeutung: „Woltaten" verstanden habe. Veranlassung zum Kampfe: 1159 Hadrian Iy. stirbt. Zwiespältige Papstwahl: 14 Kardinäle für Alexander Iii., 9 für Viktor Iy. Friedrich ist gegen Alexander Iii. (Aeußerung zu Besannen), setzt nach Viktor's Iy. Tode noch zwei Gegenpäpste ein. Mailand, Frankreich und England für Alexander. (Frankreich und England beginnen eine Rolle in der Geschichte zu spielen.) 1159-1177 Schisma. Alexander Iii., ein vortrefflicher Mensch, hat als Papst dieselben Ziele wie Gregor Vii. (S. p. 81.) Er ist seinen Gegenpäpsten an Klugheit und Energie überlegen. Eigentlich besteht schon seit 1159 ein Kampf zwischen Kaiser und Papst. Aber Alexander kann sich nicht in Rom behaupten. Erst 1165 Einzug in Rom. Offener Kampf feit 1167. Umschwung des Kampfes zu Gunsten des Papstes und der Lombarden durch ihre offene Verbindung. Grund für Alexander: Er will Friedrich in Italien nicht zu mächtig werden lassen und mit Hülfe der besiegten, aber nicht gebeugten Städte feine Anerkennung erzwingen. Jeder Gegner war einzeln dem mächtigsten Herrn der Christenheit unterlegen, zusammen gewinnen sie das Uebergewicht. Zeichen des Uebergewichts: 1. 1167 Lombardischer Städtebund. Schutz- und Trutzbündniß „zur Verteidigung ihrer Rechte," in Wahrheit zur Vernichtung der deutschen Herrschaft in Italien. *) 1) Vgl. Abfall der Niederlande.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 130

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 130 — d. Die durch die getrennten päpstlichen Hofhaltungen noch vermehrten Geldforderungen der Kirche erhöhten die schon vorhandene Erbitterung des Volkes. 6 In den großen Konzilen treten die Geistlichen und bte weltliche Macht als Schiedsrichter der Papste auf. 5. Die großen Konzile. 1409 Pisa: „Aus der heiligen Zweifaltigkeit wurde heilige^Dreifaltigkelt." 1414—18 Kostnitz, auf Veranlassung des Kaisers Sigismund von Johann Xxiii. berufen. Aufgaben: a. Beseitigung des Schisma. b. Beseitigung der Ketzerei des Huß. v. Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern, ad a. Die drei Papste zur Abdankung gezwungen. Johann Xxiii. widerrief die Abdankung, wurde geachtet und mußte sich trotz der Unterstützung durch Friedrich von Oestreich „mit der leeren Tasche" endlich fügen. Martin V. alleiniger allgemein anerkannter Papst, ad b. Huß verbrannt 1415 und sein Freund Hieronymus von Gegen das freie Geleit Sigismund's sagte die Geistlichkeit: „einem Ketzer braucht man sein Wort nicht zu halten" (vgl. Karl Y. und Luther zu Worms.) ad c. Die Reformation gehindert durch den schlauen Martin V. Abstimmung nach den fünf Nationen, italienische, französische, deutsche, englische, spanische. Martin Y. schließt mit den einzelnen Nationen besondere Konkordate. _ t m . _ , Beschlüsse: a. Das allgemeine Konzil soll über dem Papst stehen. (Gerson,'Kanzler der Sorbonne.) Bleibt in Geltung bis zum Unfehldarkeitsdogma 1870. b. Ein solches soll alle Jahre vom Papste berufen werden (geschieht nicht). 1431 Basel: Den gemäßigten Hussiten „Utraquisten wird der Kelch —1448 beim Abendmahl und die Priesterehe gewährt. Dadurch die Hussitenkriege beendigt. Reform der Kirche hintertrieben durch Einzel-Konkordate (Aeneas Sylvius). Reformdekrete nur in Frankreich angenommen (pragmatische Sanktion — galvanische Kirche). g, 35t Einfluß auf Bauern- und Bürgerstand. Bei Ritterstand und Hierarchie zeigt sich als Folge der Kreuzzüge neben der höchsten Blüte zugleich der Keim des Verfalls.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 110

1912 - Breslau : Hirt
110 Das Zeitalter der Kreuzzge und der Hohenstaufen. 64. 65. fangengesetzt und starb im Kerker. Zuletzt fiel Enzio, der trotz seiner Jugend schon zu den tchtigsten Heerfhrern seiner Zeit gerechnet wurde, in die Hnde der Bolognesen, die ihn bis zu seinem Tode in Haft behielten. Aber diese Unglcksflle brachen weder die Macht noch den Mut des Kaisers. Von einer endgltigen Niederlage noch weit entfernt, begab er sich nach Unteritalien, Friedrichs um neue Rstungen vorzunehmen; hier starb er nach kurzer Krankheit (1250). aob (1250). cvn Deutschland und Italien lie er den Brgerkrieg zurck; sein Tod be-siegelte den Untergang seines Hauses. Urteile der Den Charakter Friedrichs Ii. hat man je nach dem Parteistandpunkte Friedrich- sehr verschieden beurteilt. Die Bettelmnche haben ihn nicht nur zum Ketzer gestempelt, sondern sogar den Antichrist in ihm gesehen. In Deutschland aber konnte das Volk den Friedenskaiser, der das wohlttige Landfriedens-gefetz gegeben hatte, nicht vergessen, sowenig er sich sonst auch um Deutsch-land hatte kmmern knnen. Auf ihn, dem kein gleich Gewaltiger, kein Ebenbrtiger nachfolgte, und der des Reiches Herrlichkeit mit hinabgenommen, bezieht sich ursprnglich die Kyffhuferfage, der Ausdruck der Sehnsucht des deutschen Volkes, die erst spter auf Barbarossa bertragen wurde. Friedrich als Friedrich war in seinem Wesen mehr Italiener als Deutscher, verfgte Mensch, aber der eine universale Bildung. Hatte die Berhrung mit dem Orient in der Zeit der Kreuzzge die Anschauungen des Abendlandes berall erweitert, so war dies nirgends mehr zu bemerken als in Sizilien. Am Hose zu Palermo, wo sich morgenlndischer Glanz entfaltete, trafen Christen, Juden und Mohammedaner zusammen, und Friedrich verkehrte mit gelehrten Vertretern der brei Religionen. Er beherrschte sechs Sprachen: das Deutsche, Italienische, Franzsische, Griechische, Lateinische und Arabische. Gelehrte Werke aus den verschiedensten Gebieten lie er an seinem Hofe vorlesen, Werke des klassischen Altertums aus dem Arabischen ins Lateinische ber-setzen. Er verstaub die Natur zu beobachten, lie seltene Tiere in Tiergrten sammeln und schrieb ein Buch der die Falkenjagb. Es regten sich bei ihm geistige Interessen, mit benen er seiner Zeit weit vorauseilte, und die erst sehr viel spter unter den Bewohnern des Abenblanbes allgemein ge-werben sinb. Wie in feinem Kampfe gegen die Ansprche des Papsttums und in der Schpfung des ersten absoluten Staates, so steht er auch durch feine Aufklrung am Wendepunkte des Mittelalters und der sich bereits ankndenden Neuzeit. 65. Der Untergang der Hohenstaufen. Nach dem Tode Friedrichs Ii. wurde die Vorherrschaft des Papsttums nicht mehr bestritten und das Kaisertum nicht wieder erneuert. Solange jeboch Unteritalien und Sizilien in den Hauben von Nachkommen Friebrichs blieben, fhlten sich die Ppste in Rom nicht sicher. Es wurde deshalb eins der Ziele ihrer Politik, den ehemaligen Normannenstaat, auf den sie als auf ein Lehen des Apostolischen Stuhles Anspruch erhoben, den Staufern zu entreien. ttonrab Iv. Nach Friedrichs Tode hatte sein Sohn Konrad Iv. Deutschland ver-(1250-1254). raffen unj) ^in unteritalisches Erbe angetreten, war aber bereits 1254 ge-sterben. Da er nur einen Sohn im Kindesalter, Konradin, hinterlie,

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 64

1912 - Breslau : Hirt
64 Das Frankenreich unter den Karolingern. 3638. Das Vorbild des Knigs belebte bett Eifer seiner Umgebung. Die Hos-schule, eine Art Akabemie, an bereu regelmigen Sitzungen der König selbst mit seiner Familie teilnahm, war der Mittelpunkt der gelehrten Stubien. Der knftige Geistliche wurde hier ausgebildet, aber ebenso der fr den Laienstand bestimmte Knabe. Von der Hofschule zweigten sich spter neue Schulen ab; Klster und Bischofssitze wrben die Mittelpunkte lateinischer Bilbung. Ebenso groß aber war seine Sorge fr nationale Bilbung. Damals kam der Ausbruck Deutsch" (b. h. zum Volke gehrig, volkstm-lich" von ahb. diot = Volk) als Bezeichnung der Volkssprache (im Gegensatz zum Lateinischen und Romanischen) aus1. Aus seiner Zeit stammen auch die ersten zusammenhngenden Auszeichnungen (zunchst religisen Inhaltes) in beutscher Sprache. Die alten deutschen Helbenlteber lie Karl sammeln, während schon sein Sohn Ludwig nichts mehr davon wissen wollte. Auch gab er den Winben und Monaten beutfche Namen und begann selbst die Abfassung einer deutschen Grammatik. Karls Kaiser- 37. Die Erneuerung des abendlndischen Kaisertums. Das <25?e?.80v) Reich Karls des Groen umfate die meisten Sauber, die einst das Westrmische Reich gebildet hatten. Dazu kamen des Knigs Stellung als Schirm-Herr der abenblnbischen Kirche und die Idee des Universalreiches. Be-sonders in Italien regte sich der Wunsch, das westrmische Kaisertum zu erneuern und die Kaiserwrbe auf den frnkischen König, den Patrizins von Rom und Hort der abenblnbischen Christenheit, zu bertragen. Als bah er 799 Papst Leo Iii., den die Rmer vertrieben hatten, von Karl nach Rom zurckgefhrt worben war, setzte er ihm am Weihnachtstage 800, während er am Altare Petri kniete, eine goldene Krone aufs Haupt; zugleich hulbigte ihm das anwesende Volk als Imperator und Augustus. Bedeutung Karl betrachtete sich fortan wie die rmischen Kaiser seit Konstantin der Kaiser. bo absolute Oberhaupt des ihm unterstellten Reiches und lie sich ronung. kafjer Ott feinen Untertanen einen neuen Treueid schwren, in dem der Ungehorsam gegen den Kaiser als Versto gegen gttliches Gebot anerkannt wurde. Die Weltmonarchie war somit von den Rmern ans die Deutschen ber-gegangen. Die Kulturwelt, welche die politische Arbeit der Karolinger und die kirchliche der Ppste neu geschaffen hatte, erhielt durch die Erneuerung des Westrmischen Kaiserreiches eine ihrer Gre und Selbstndigkeit wr-dige politische Gestalt; sie bettigte die ihr innewohnende Kraft baburch, ba sie weiter lebte, wirkte und fortschritt, auch als diese Forin zerbrochen war. Karls Per. 38. Karls Persnlichkeit und Tod. Rckblick. Karl war ein ge- w<Mger Mann von helbenmigem Wchse mit groen, lebhaften Augen. Sein Aussehen war achtunggebietend, der Gang fest, die Stimme hell. Seine Tracht war die heimifch-frnkifche: nur bei Festlichkeiten erschien er in golbburchwirktem Kleibe mit Diabein. Seine Lebensweise war einfach und mig, die Jagb seine Erholung. Sein Lieblingsaufenthalt war Aachen. i Erst spter wurde der Ausdruck Deutsch" zur Benennung des Volkes selbst verwandt.

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 72

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
72 Deutsche Kaisergeschichte bis zum Ausgang des Interregnums 9191273. Friedrich krnte sich selbst in Jerusalem und kehrte dann nach Unter-italien zurck. 3. Friedrichs Ttigkeit in Italien und Deutschland bis 1235. Whrend Friedrichs Abwesenheit hatte der Papst des Knigs Erblande in Unteritalien besetzt. Dieser vertrieb jedoch die ppstlichen Truppen (Schlssel-soldaten genannt, weil sie das ppstliche Wappen, den Schlssel Petri, als Abzeichen trugen) mit Hilfe der deutschen Kreuzfahrer aus seinem Lande und schlo mit dem Papste, der ihn von dem Banne lste, den Frieden von San Germano 1230. Die folgenden Jahre verwertete Friedrich ganz im Interesse seines silischen Reiches. Er schuf dort eine geregelte Verwaltung, ordnete das Steuer- und Heerwesen, gab ein vor-zgliches Gesetzbuch heraus und hob den Handel und Wohlstand des Landes. In Deutschland fhrte unterdessen des Kaisers Sohn Heinrich als Reichsverweser das Regiment. Dieser suchte sich der vterlichen Oberhoheit zu entziehen und verfuhr so, als ob er von seinem Vater knig-liehe Vollmacht erhalten habe. Er sttzte sich auf die mchtig empor-blhenden Städte, während Friedrich die Macht der Fürsten begnstigte, was zu vielfachen Wirren und Fehden Veranlassung gab. Im Jahre 1234 emprte sich Heinrich im Bunde mit den Lombarden offen gegen seinen Vater; doch Friedrich zog gegen ihn, schlug die Emprung nieder und schickte seinen Sohn in ein apnlisches Gefngnis, wo er gestorben ist. Dann hielt der Kaiser einen glnzenden Reichstag zu Mainz 1235. Hier verkndete er ein Landsriedensgesetz in deutscher Sprache und besttigte die Landeshoheit der Fürsten; auch die Ausshnung mit den Welsen kam hier zustande, indem Friedrich dem Enkel Heinrichs des Lwen, Otto dem Kinde, Brauuschweig-Lneburg als erbliches Herzogtum verlieh. Nachdem der Kaiser seinen zweiten Sohn Konrad zum deut-scheu Könige hatte whlen lassen, verlie er Deutschland auf Nimmerwiedersehen und kehrte nach Italien zurck. 4. Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Nach-dem Friedrich so in Deutschland die Ordnung wiederhergestellt hatte, wandte er sich gegen die lombardischen Städte, die sich gegen ihn emprt hatten und die kaiserliche Oberhoheit abzuschtteln suchten. Wieder stand Mailand an ihrer Spitze. Friedrich schlug sie bei Cortenuova am Oglio 1237, stellte aber so harte Friedensbedingungen, da es zu keiner Einigung kam. Die Lombarden verbndeten sich nun mit dem Papste Gregor Ix., den Friedrich dadurch erzrnt hatte, da er seinen

9. Die Neuzeit - S. 20

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 20 — Auch in Dänemark und in dem bis auf die neuere Zeit mit ihm verbundenen Norwegen wurde die lntherisch-evangelische Kir-chenordnnng eingeführt. Hier theilte der König die Kirchengüter mit dem Adel. § 6. England unter dem Hanse Tndor. Ranke, engl. Gesch. im 16. u. 17. Jahrh., 4 Bde. Manrenbrecher, England im Reformationszeitalter. v. Raumer, Beiträge zur neuern Gesch. aus dem britisch. Museum und Reichsarchive, I.thl. Die Königinnen Elis. u. Maria Stuart. Das Streben Englands nach freisinniger Verfassung hatte den Boden vorbereitet, aus dem die Reformation starke Wurzeln' schlug. Zu der politischen Freiheit gesellte sich nach langwierigen Kämpfen die religiöse und der Erwerb einer ruhmvollen protestantischen Herrschaft, unter deren Schutz Handel und Gewerbe sich mächtig entfalteten. Ans Heinrich Vii.z den Ersten aus den: Hause Tudor folgte 1. Heinrich Viii. 1509—1547, zuerst ein eifriger Anhänger des Papstes, der dem theologisch gebildeten König wegen seiner Streitschriften gegen Luther den Titel „Vertheidiger des Glaubens" verliehen hatte. Diese Ergebenheit erwies sich aber als eine äußerliche, nachdem Clemens Vii. sich geweigert hatte, den König, der in die Anna Boleyn verliebt war, von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien, einer Tante Karls V., zu trennen. Da der König mit seinem Vorwand, daß Katharina die Wittwe seines verstorbenen Bruders gewesen sei und er über solche Ehe Gewisseusscrupel empfände, bei Clemens Vii. nichts ausrichtete, ließ er die Scheiduug durch deu Erzbischof Thomas Eranmer von Eanterbury aussprechen und zwang den Klerus, anstatt des Papstes, ihn, den König, als Oberhaupt der englischen Kirche anzuerkennen. Das unermessliche Kirchengut fiel der Krone zu und wurde zum Theil an Höslinge verschleudert. Mit despotischer Strenge forderte darauf Heinrich Viii. von feinen Unterthanen die Beschwörung von 6 Grundartikeln, nach denen die neue Kirche sich von der katholischen nur durch das Supremat unterschied. Widerstrebende, Lutherauer sowohl wie Katholiken, überlieferte er dem Henker (Tov des Thomas Morus, Vers. der Utopia). Auch im Privatleben folgte der König rücksichtslos seiner tyrannischen und sinnlichen Natur. Von seinen sechs Gemahlinnen, unter denen Katharina von Aragonien, Anna Boleyn und Johann a Seymour die Mütter von Thronerben wurden, ließ Heinrich Viii. zwei, die Anna Boleyn und die Katharine Howard, hinrichten.

10. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 93

1864 - Hannover : Hahn
93 zur Kircbe in dem Geiste zu ordnen versucht, lvie das Privileg für die slavischen Laude es ihn: hier erlaubte; Kirchen und Klöster als Bildungsanftalten jener Zeit neu begründet und begünstigt"), unk Handel und Wandel befördert hatte; machte alsbald die Politik der damaligen Zeit weitere Ansprüche an den jungen Fürsten, und zwar waren dies vor allen anderen die Pläne der Hohenstaufen aus Italien und die dem entsprechenden Kriegszüge. Es ist wohl an der Zeit, diese und deren Absicht etwas näher zu erläutern. Pabst und Städte waren die dem llebergewichte der hohen- stanstschen Kaiser in Italien gegenüberstehenden Mächte, welche ge- brochen werden mußten. So lange der Pabst noch behauptete, die deutsche Kaiserkrone sei ein von ihm zu vergebendes Beneficium, war damit zugleich eine Oberhoheit in Anspruch genommen; wenn auch später der Pabst durch seinen Legaten Roland diesen Akt als: .jbonum factum“ erklärte, so sah man leicht ein, daß durch ein solches trügerisches Wortspiel nichts Dauerndes gewonnen sei. Die Städte hatten behauptet, sie haben allein beim Erscheinen des Kaisers eine Abgabe für den Heeresuntcrhalt zu leisten; ihr Territorium vom Kaiser zum Lehn zu nehmen, und kaiserliche Richter und Notarien anzuerkennen. Allein der Kaiser vermißte dauernde Einkünfte, — allerdings die Grundlage für eine dauernde Macht; und um hier zum Ziele zu kommen, nahm er zunächst die einträglichen Regalien (Münze, Zoll, Markt, Bergbau re.) in An- spruch. Dieser Streitpunkt ward einer Reichsversammlung auf den roncalischen Feldern, 1158, vorgelegt, welche zwar auch von den Städten mit 28 Abgeordneten beschickt wurde, wo aber doch der Kaiser, der auch die berühmten Juristen der Universität Bologna, Jrnerius, Bulgarus u. A. für sich hatte, überwog. Es ward ihm zugesprochen: 1) Bestätigung und Einsetzung des Bürgermeisters in den Städten (Podesta). 2) Alle obigen Regalien, dazu noch Salinen, Mühlen, Fischereien, Constskationcn und Sporteln, so wie nochmals jene Abgabe zu Römerzügeu, — es sei denn, daß besondere Privilegien davon be- freien. ') Cf. Orig. Guelph. Iii., Praefat. § 13 pag. 35, und ibid. Lib. Vii., Cap. I., § 121.
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