Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 14

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 14 — net- Weil er durch seine Leutseligkeit und Freundlichkeit beim Volke sehr beliebt war und wegen seiner Erfahrungen und seiner hohen Geburt beim Adel in hoher Achtung stand, weil er ferner sich auch durch die Eroberung der Insel Salamis um fein Vaterland verdient gemacht hatte, so wählte man ihn 3um ersten Archonten (594) und gab ihm deu Auftrag, ein neues Gesetz auszuarbeiten. (Als Grundlage des Gesetzes galt ihm der Grundsatz: nicht der kriegerischen Tüchtigkeit, sondern der allgemeinen Geistesbildung soll die erste Stelle gewidmet fein.) Zunächst versöhnte er die Parteien dadurch, dass er den Armen die Schulden erleichterte, dann theilte er die Bürger in 4 Klassen nach dem Ertrage ihres Grundbesitzes, ferner legte er die Regierung in die Hand der nenn Archonten (höchste obrigkeitliche Personen). Den Archonten, die immer nur ans ein Jahr gewählt wurden, zur Seite stand der Rath der 400; und alle wichtigen Beschlüsse (Krieg, Frieden, Bündnisse) übertrug er Der Volksversammlung, die aus allen über 20 Jahre alten Bürgern bestand. Der Areopag, das höchste Gericht, war aus den verdientesten Männern zusammengesetzt. Er forderte Rechenschaft von allen Beamten, führte öffentliche Aufsicht über die Sitten der Erwachsenen und überwachte auch die Erziehung der Jugend. Jeder Athener musste irgend ein Handwerk oder eine Kunst erlernen. Vom 7. Jahre an wurden die Knaben öffentlich erzogen und unterrichtet (Leibesübungen, Musik, Dichtkunst und Redekunst). Nach Vollendung der Verfassung ließ Solon die Athener schwören, binnen 10 Jahren nichts daran zu ändern und ging ins Ausland (nach Aegypten, Eypern, zu Krösus in Lydien). Als Solon wieder nach Athen zurückkehrte, waren die Athener in Parteien zerfallen (bte Vornehmen und die Volkspartei). Er versuchte die Eintracht wieber herzustellen, als es ihm aber nicht gelang, Zw er sich vom Staatsbienste und ans Athen gänzlich zurück und starb auf Cypern bei beut bortigen ihm befreundeten Herrscher. (Die Regierung des Tyrannen Pisistratuö und seiner Söhne Hippias und Hipparch). §. 13. Die Perserkriege (500 — 449 v. Chr.). 1. Miltrades. Einige Griechenstämme waren schon in alter Zeit nach Kleinasien ansgewanbert uttb hatten bort Mühenbe Städte gegrünbet. Durch Cyruö, den Perserkönig, verloren sie ihre Selbstänbigkeit und unter Darms würde den kleinasiatischen Griechen das Joch so brütfenb (der Tyrann von Milet reizte sie zum Ausstaube), bass sie es abzuschütteln beschlossen; bet ihnen bitbet die Athener beistanben, so rüstete Darius ein Heer, um ganz Griechenland zu unterwerfen. (Seine Gesandten^ die Erbe und Wasser als Zeichen der Unterwerfung forderten, würden in Sparta und Athen getöbtet). Der erste Versuch des Darius mislang gänzlich (Flotte von Sturm vernichtet, das Landheer durch Hunger ttnd Ueberfälle). Da fetzte das persische Heer auf 600 Schiffen nach Griechenland über, und sammelte sich bei Marathon. Neuntausend Athener und 1000 Platäer (die Spartaner sagten sie dürften vor dem Vollmond nicht ins Feld rücken, ihr Hauptgrund aber war Eifersucht), schlugen das zehnmal stärkere Heer der Perser vollständig (490). Der Anführer der Griechen war der tapfere Held Mtltiades. (Zehn Anführer,

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 16

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 16 — Die Griechen ehrten und priesen ihre beiden Helden Themistokles und Aristides. Aber der erstere wurde, nachdem er Athen wieder aufgebaut, dennoch durch das Scherbengericht verbannt (er habe sich wollen zum Könige machen) und starb in Kleinasien. Aristides blieb in Athen als Anführer der Flotte und starb zwar arm, aber mit dem Bewusstsein, stets das Beste des Volkes gewollt zu haben. Athen wurde nun die erste Macht in Griechenland (Hegemonie) und galt als erste Seemacht. 4. Cimon. Die Feindseligkeiten zwischen Persern und Griechen dauerten noch lange Jahre fort, bis endlich Cimon, der Sohn des Miltiades, die Perser in der Schlacht am Enrymedon (460) zu Lande und zur See schlug. Griechenland und auch das griechische Kleinasien wurde durch diese Siege von den Persern befreit. Cimon verwandte sein ganzes Vermögen zur Verschönerung der Stadt und trotzdem konnte auch er der Verbannung nicht entgehen, wennschon man ihn später wieder zurückrief. §. 14. perikles (444 v. Chr.). Perikles, der Sohn des Helden Xanthippus, hatte sich schon bei Lebzeiten des Cimon zu dem obersten Führer in Athen emporgeschwungen. In seiner Jugend suchte er sich bei den tüchtigsten Lehrern besonders in der Philosophie und Beredsamkeit auszubilden, und bald wurde er durch seine gediegene Bildung, seine großartige Beredsamkeit, sein Feldherrntalent der einflussreichste Mann. Neben diesen Eigenschaften zeigte er sich stets gerecht, wohlwollend, uneigennützig und liebevoll. Mit einer großen Einfachheit in der Lebensweise und unermüdlicher Arbeit sür das Wohl des Staates verband der reiche Perikles auch eine große Liebe zur Kunst. Perikles erhob die Hegemonie Athens zu einer fast unbeschränkten Herrschaft über die Bundesgenossen. Aus der gemeinsamen Kasse (Beiträge aller griechischen Staaten) ließ Perikles Schisse bauen, Niederlassungen gründen und besonders auch prächtige Bauten und Bildwerke ausführen. Unter Perikles erlangte Athen die höchste Macht und den höchsten Glanz. §. 15. Der peloponnesische Krieg (431—404 v. Chr.). 1. Kleon. Nikias (Nicias). Die Glanzzeit Athens dauerte nur kurze Zeit, denn noch bei Lebzeiten des Perikles begann ein säst 27jähriger Krieg, welcher Griechenland und besonders Athen furchtbar verheerte: der pelopomiesische Krieg. Die noch freien Staaten in Griechenland, Sparta an der Spitze, sahen mit Besorgnis die Macht Athens wachsen; als nun in einem Streite zwischen Korinth und Korcyra Athen für den letzteren Staat Partei genommen hatte, verband sich Korinth mit Sparta und anderen Staaten des Peloponnes gegen Athen, und es begann einer der verderblichsten Bruderkriege. Die Athener, welche zur See die Ueberrnacht hatten, verheerten mit ihrer großen Flotte die Küsten des Peloponnes und die Spartaner, zu Lande überlegen,

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 13

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 13 — (die herrschenden Dorier) 9000 größere und die unterworfenen Lacedämonier 30,000 kleinere gegen Zins erhielten. Die Sklaven (Heloten) hatten das Feld der Dorier zu bebauen und blieben Eigenthum des Staates. 2. Die beiden Könige, ursprünglich nur durch die Greisenversammlung (über 60 Jahre) und später nach den messenischen Kriegen auch durch die Ephoren (Aufseher, Vorsteher) beschränkt, hatten den Heeresbefehl und bekleideten das höchste Priesterthum. 3. Der Handel und Verkehr mit Fremden wurde möglichst beschränkt, aller Aufwand war untersagt (eisernes Geld). 4. In den Spartanern sollte vor allem Gemeinsinn und kriegerische Tüchtigkeit geweckt werden, daher Stadt ohne Mauern, unablässige körperliche und kriegerische Uebungen schon von Jugend auf (vom 7. Jahre an), Gewöhnung an Gehorsam und Entbehrung, an Hochachtung gegen das Alter, an knappe, treffende (lakonische) Rede. Nachdem die Häupter des Volkes dem Lykurg versprochen hatten, die Einrichtungen und Gesetze auszuführen und bei ihnen zu verharren, bis er wiederkehre, verließ er Sparta und starb im Auslaude. 400 Jahre ist der kleine Staat blühend gewesen. Die durch kriegerische Ausbildung u. s. w. gewonnene Kraft bewährten die Spartaner zunächst in den zwei messenischen Kriegen. Im ersten Kriege (743—724) eroberten die Spartaner Messenien und machten es zinsbar. Im zweiten Kriege (685—668) kämpften anfangs die Mesfenier unter ihrem heldenmütigen Anführer Ariftomeneö glücklich, später aber siegten die Spartaner wiederum und die meisten Messern* gingen nach Sicilien und gründeten Missana (Messina). Durch diese Siege und Eroberungen nahm Spartas Macht so zu, dass es die Hegemonie (Ober- leitung) über fast alle Staaten des Peloponnes erhielt. §. 12. Solon (594 v. Chr.). Athen, in der Landschaft Attika gelegen, welche nur wenige Quadratmeilen vom Hellas umfasste, gelangte neben Sparta besonders in den Perserkriegen zu großer Bedeutung. Wie die Spartaner, so waren auch die Bewohner von Attika freiheitsliebend und tapfer, aber zugleich auch in Handwerken, sowie im Handel und in Schiffahrt geschickt, und vor allem für Künste und Wissenschaften hochbegabt. Als der letzte König von Attika, Kodrus (1068), den Tod fürs Vaterland gestorben war, wurde das Königthum abgeschafft und man wählte Archonten (Vorsteher), die anfangs lebenslänglich, später auf je 10 Jahre ihr Amt verwalteten. Endlich wurden alljährlich 9 Archonten gewählt. Da aber die Archonten oft willkürlich regierten, und die Vornehmen (der Adel) das niedere Volk hart bedrückten, so entstanden oft blutige Ausstände in der Stadt Athen. Da erstand endlich ein Mann in Athen, der den Frieden zwischen Volk und Adel feststellen und der Retter des Staates werden sollte: der weise^Solon. Solon, ans königlichem Geschlechte stammend, sammelte auf Reisen vielfache Kenntnisse (einer der sieben Weisen) und war auch als Dichter ausgezeich-

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 15

1875 - Braunschweig : Bruhn
jeder auf einen Tag das Commanbo führend). Die Athener feierten jubelnd den Sieg und die gefallenen Helden durch würdige Denkmäler auf dem Schlachtfelde. Miltiades, der gefeierte Held, führte im folgenden Jahre einen mislnngenen Angriff auf die Insel Paros aus und starb, vom Volke wegen des vergeblichen Feldzugs angeklagt, an der vor Paros erhaltenen Wunde im Kerker. 2. isbcmistofifti, Aristides, Levnibas. Nach Miltiades trat Themistokles an die Spitze Athens. Mit trefflichen Anlagen ausgestattet, widmete er sich schon früh der Kriegs- und Staatskunst (Abneigung gegen Musik) und erkannte, dass nur durch eine Flotte dem Feinde entgegengetreten werben konnte. (Seine Freundlichkeit und Freigebigkeit machten ihn beim Volke beliebt.) Sein Gegner Aristides, ebenfalls für den Ruhm des Vaterlandes erglüht, war ruhiger und felbstfuchtlofer als Themistokles. Wegen feiner Unparteilichkeit als Richter würde er „der Gerechte" genannt. (Um den Aristibes aus dem Wege zu schaffen, ließ Themistokles ihn durch das Scherbengericht verbannen. Aristibes schrieb fein eigenes Urtheil auf die Scherbe.) Unterbeffen bewirkte Themistokles die Erbannng der Flotte, inbem er die Einkünfte der Bergwerke von Lauriou dazu verwanbte. 3. Bald begannen die Perser von neuem den Krieg (489). Darms starb inmitten feiner Rüstungen, die sein Sohn Zerxes in großem Maßstabe fortsetzte. Mit iy2 Mill. Kriegern und 1200 Kriegs- und vielen Lastschiffen rückte Xerxes gegen Griechenland» heran. (Uebergang über den Hellespont). Das nbrbliche Griechenlanb unterwarf sich der furchtbaren Macht ohne Wiber-stanb. Als die Perser aber den Engpass von Thermopylä burchfchreiten wollten, stellte sich ihnen der Spartanerkönig Leonidas mit 300 Spartanern und 7000 anberen Griechen entgegen, um den Pass zu vertheilen bis die ganze Armee gerüstet wäre. Alle Angriffe der Perser gegen die kleine tapfere Schaar waren vergebens, bis enblich ein Verrather, Ephialtes, einen verborgenen Seitenweg zeigte. Da entließ Leonibas die griechischen Truppen und starb nach dem tapfersten Wiberstanbe mit 300 Spartanern und 700 Freiwilligen den Helbentob. (Denkmal mit ehrenvoller Inschrift.) Währenb Xerxes bei Thermopylä gegen die spartanischen Helben focht, kämpfte die persische Flotte bei dem nahen Artemisium mit der griechischen. Die Schlacht blieb jeboch unentschiebert. Nun brang Xerxes in Attika ein; alle Bewohner Athens verließen die Stadt. Weiber, Kinder und Greise wurden aus die benachbarten Inseln gebracht und die waffenfähigen Männer bestiegen die Flotte, welche sich bei Salamis ausgestellt hatte. Durch eine verrätherifche List gelang es dem Themistokles, die ungeheure persische Flotte vollstänbig zu besiegen. Inzwischen hatte Xerxes das verlassene Athen verbrannt. Nach der Nieberlage seiner Flotte eilte er an den Hellespont, setzte mit seinem Heere nach Asien hinüber und ließ unter Mardonius ein Lanbheer von 300,000 Mann zurück, welches im solgenben Jahre durch den wieber zurück gerufenen Aristides und den Spartanerkönig Pausailicrs bei Platää voll-stänbig geschlagen würde. Marbonins selbst fiel an der Spitze feiner Reiter.

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 17

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 17 — fielen in Attika ein und verwüsteten das Land. In Athen, das voll Flüchtigen war, brach die Pest aus, an der auch Perikles starb. Nun leitete der reiche, aber einfältige und freche Kleon (ein Gerber) den Pöbel; der besonnene, würdige Nikias, welcher die Vornehmen auf seiner Seite hatte, konnte ihm nicht widerstehen. In der Entscheidungsschlacht bei Amphipolis siegten die Spartaner über Athen, und Kleon verlor sein Leben. Der friedliebende Nikias bewirkte nun einen Frieden von 50 Jahren, der aber nur 6 Jahre dauerte. 2. Alkibiades (Alcibiades), ein leichtsinniger, reicher, durch Geist und Schönheit ausgezeichneter junger Mann (mutwillige ^ Jugendstreiche, Liebling des Volkes), gewann bald großen Einfluss auf die Athener. Er war im Hause des Perikles erzogen und ein Schüler des Sokrates, an dem er mit großer Liebe hing (retteten sich gegenseitig das Leben), aber sein Leichtsinn vergaß immer wieder die Lehren seines edlen Freundes. (Alkibiades war in allen seinen Eigenschaften das Abbild des damaligen Volkes.) Er beredete die Athener zu einem Feldzuge gegen Syrakus auf Sicilien, und bald rüstete man eine große Flotte aus (Nikias und Alkibiades Anführer), die auf Sicilien landete. Bon seinen Feinden eines mutwilligen Frevels angeklagt und deshalb abberufen, floh er rachedürstend nach Sparta, wo er bald Aller Liebe sich erwarb und das Volk bewog, Syrakus gegen Athen zu unterstützen. Die Shrakuser siegten nun mit Hilfe der Spartaner über die Athener, deren Feldherrn (Nikias und Demosthenes) hingerichtet wurden. Alkibiades, der sich in Sparta wegen eines Vergehens nicht mehr hatten konnte, ging nun zu dem persischen Statthalter Tissaphernes in Kleinasien, wurde von diesem freundlich aufgenommen, und da er gegen die Spartaner gekämpft hatte, nahmen ihn die Athener wieder auf und übergaben ihm ihre Flotte, mit welcher er die Spartaner besiegte. Er wurde jedoch wiederum für immer verbannt, als in seiner Abwesenheit die athenische Flotte geschlagen worden war. (Er starb durch Meuchelmord.) Bald darauf wurde die athenische Flotte von dem Spartaner-Feldherrn Lysander bei Aegospotamos (Ziegenfluss) besiegt, und Athen musste sich 404 v. Ehr. dem Lysander ergeben. Die Festungswerke von Athen wurden geschleift, die Flotte weggenommen und Athens Macht war gebrochen, die Blüte Griechenlands ver- nichtet. Die Athener mussten die Regierung der dreißig Tyrannen annehmen, welche viele Grausamkeiten verübten und erst nach 2 Jahren durch Wiederherstellung der solonischen Verfassung gestürzt wurden. §. 16. Sokrates (t 399 v. Chr.). Bei dem allgemeinen Verfall der Sitten in Athen erhielt ein Mann sich untadelhaft und rein, der tugendhafte, weift Sokrates Er war der Sohn eines Bildhauers und erlernte die Kunst des Vaters. Diese befriedigte ihn aber nicht, sondern er wandte sich dem Studium der Wissenschaften zu und studierte mit Eifer die Werke der großen Philosophen. So wurde er bald einer der gebildetsten Männer seiner Zeit. Doch versäumte er auch die kriegerischen Uebungen nicht, und mehr als einmal stand er in den Reihen der mutigsten Kämpfer fürs Vaterland. Die liebste Beschäftigung aber war ihm die Jugend Dictiern, Weltgeschichte. o

6. Alte Geschichte - S. 14

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
s von Athen. Thesens zog aus und erlegte ihn. Bald leistete er den Athenern einen noch wichtigeren Dienst. Der mächtige König Minos in Kreta, dem die Athener einen Sohn getötet hatten, war mit Heeresmacht gekommen und hatte die Athener gezwungen, ihm einen jährlichen Tribut von sieben Jünglingen und sieben Jungsrauen zu schicken. Diese wurden in das Labyrinth geworfen, ein großes Gebäude mit vielen Jrrgängen, wo ein Ungeheuer, der Miu o taurus, halb Mensch und halb Stier, sie verzehrte. Jetzt sollte dieses Opfer wieder nach Kreta abgehen. Da gesellte sich Thesens zu den Jünglingen, die dem Opfertode geweiht waren. Der Vater willigte nur ungern iu die Abreise des Thesens. Dieser versprach, im Fall er siegreich zurückkehrte, anstatt des schwarzen Segels ein weißes aufzuziehen. Das Schiff kam in Kreta an. Der heldenmütige Theseus gewann die Liebe der Königstochter Ariadne. Sie gab ihm heimlich einen Knäuel, dessen Fadeu, am Eingänge des Labyrinths befestigt, ihn sicher wieder aus den Jrrgängen leiten würde. Er erlegte das Ungeheuer, woraus Minos den Tribut erließ. Theseus verließ Kreta und nahm Ariadne mit. Als sich der Held der Heimat nahte, vergaß er, statt des schwarzen Segels ein weißes auszuziehen. Der Vater hatte auf einem Felsen am Gestade des Meeres mit Sehnsucht die Rückkehr des Schiffes erwartet. Als er das schwarze Segel sah, stürzte er sich voll Verzweiflung in das Meer, das den Namen des Ägeischen erhielt. Die Athener erkannten nun Theseus als ihren König an. Die Bürger der Landschaft Attika lebten damals in zwölf voneinander getrennten Ortschaften, von denen jede ihre eigene Verwaltung und Gerichtsbarkeit hatte. Theseus machte den Bewohnern der Landschaft den Vorschlag zu einer Vereinigung, indem er viele von feinen königlichen Rechten abtrat. So kam die Vereinigung aller Bewohner zu einem Volke und in einer Stadt unter einer Gerichtsbarkeit zustande, wodurch der Grund zu der spätern Macht Athens gelegt wurde. Obschou Theseus das Volk weise regierte, so wurde er doch von einer feindlichen Partei beim Volke verdächtigt. Er ging daher in die Verbannung zum König Lykomedes aus der Insel Skyros. Dieser führte ihn einst auf eine Felsenspitze, angeblich um ihm seine Ländereien zu zeigen. Als aber Theseus sich umschaute, stürzte ihn Lykomedes ins Meer. — Die Athener bereuten bald ihre Undankbarkeit, bauten dem Theseus Tempel und Altäre und holten später seine Gebeine von der Insel Skyros

7. Alte Geschichte - S. 39

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 39 — stehlen, wenn es auf listige Weise geschah; wer freilich erwischt wurde, mußte hungern oder bekam Schläge wegen seiner Ungeschicklichkeit. Einst hatte ein Knabe einen Fuchs gestohlen und ihn unter seinen Mantel verborgen. Der Fuchs hatte den Unterleib aufgebissen, und der Knabe fiel tot zur Erde. Auch wurden die Knaben im Tempel der Artemis blutig gegeißelt, wobei sie keine Miene des Schmerzes verziehen durften. Dem Jünglinge wurde auch Ehrfurcht vor den Alten zur Pflicht gemacht. Ferner wurden dieselben gewöhnt kurz und treffend zu antworten. Daher heißt eine kurze, treffende Antwort noch letzt eine lakonische. . ^ r r. Eine Schlacht war den Spartanern ein Fest; geschmückt und mit Flötenspiel zogen sie in das Treffen. Bei folcher Tapferkeit der Bürger brauchte die Stadt keine Mauern; Mut der Bürger war ihr Schutz. Als Lykurg seine Gesetze und Einrichtungen befestigt sah, ließ er das Volk schwören, denselben so lange treu zu bleiben, bis er von Delphi zurückgekehrt sein werde, wohm er reisen müsse, um das Orakel zu befragen. Als der Gott erklärte, Sparta werde groß und herrlich sein, solange es feine Gesetze befolgen werde, sandte er den Spartanern diesen Orakelspruch; er selbst aber beschloß, nie wieder in seine Vaterstadt zurückzukehren, um nicht durch feine Rückkehr die Spartaner von ihrem Eide zu entbinden. Ja er endigte sein Leben in Kreta damit, daß er sich freiwillig der Speise enthielt. Auch befahl er feine Asche ins Meer zu streuen, damit nicht etwa die Spartaner die Gesetze äuberteu, weuu auch nur sein Leichnam zurückgebracht würde. Sparta würde die bedeuteubste Macht Griecheulaubs. 2. Solon, der Gesetzgeber Athens. 1. Seine Berufung zum Gesetzgeber. Die Dorer waren auch in das attische Gebiet eingebrochen. In ihrer Bebrängnis befragten die Athener das Orakel, woburch die Feiube von Athen abgehalten werben könnten. Sie erhielten die Antwort, daß die Dorer siegen würden, wenn der König der Athener am Leben bliebe. Da ging der König Kobrns als Bauer verkleibet ins Lager der Feiube, fing bort Hänbel an und würde erschlagen. Bald würde es bekannt, wer der Erschlagene sei, nr.b die Dorer zogen wieber ab. Nach beintobe des Königs schafften die Athener die Königswürde ab, nnb das Land würde ein Freistaat. An die Stelle des Königs trat der Archont ober Staatsverweser mit königlicher Macht. Der Sohn des Kobrns würde der erste Archont.

8. Alte Geschichte - S. 41

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 41 — neuen Gesetzen, und diese zu geben, war niemand geeigneter alsisolou, der zwischen Armen und Reichen unbefangen in der Mitte stand. Zu diesem Zwecke wurde Solon (594 v. Chr.) zum Archonten gewählt. Seine Freunde rieten ihm, er möchte die erlangte Würde benutzen, um die Alleinherrschaft (Tyrannis) von Athen zu gewinnen. Aber Solon blieb streng in den Grenzen seines Amtes. Als Archont erneuerte er das Ansehen des Areopags, eines sehr heilig gehaltenen Gerichtshofes, der schon seit alten Zeiten bestand und auf dem Hügel des Kriegsgottes Ares seine Sitzungen hielt. Diese Sitzungen wurden bei Nacht ohne Sicht gehalten, damit nicht die Richter durch den kläglichen Anblick der Angeklagten zum Mitleid bewegt würden. Ihre Urteilssprüche schrieben sie aus Täfelchen und warfen sie schweigend in die Urnen, von denen die eine die Urne des Todes, die andere die Urne der Erbarmung hieß. Waren die Stimmen auf beiden Seiten gleich, so wurde noch ein Täfelchen in die Urne der Erbarmung geworfen und der Angeschuldigte freigesprochen. Dieser Gerichtshof hatte namentlich die Aufsicht über die Sitten der Bürger und die Entscheidung über vorsätzlichen Mord, Brandstiftung, Giftmischerei 2c. Einst verurteilte der Areopag einen Knaben, der Wachteln die Augen ausgestochen hatte, zum Tode, weil ein solcher Mensch, wenn er herangewachsen sei, seinen Mitbürgern zum Verderben sein würde. Das Ansehen des Areopags befestigte Solon dadurch, daß nur die Archonten, die ihr Amt untadelhaft verwaltet hatten, unter die Richter aufgenommen wurden. Nun teilte Solon das ganze Volk in vier Klassen, die nach dem Vermögen unterschieden waren, und nach denen sich der Kriegsdienst der Bürger richtete. Die Bürger der drei ersten Klassen hatten teil an den Staatsämtern und mußten im Kriege eine schwere Rüstung haben. Aus den Bürgern der zweiten Klasse wurde die Reiterei genommen. Die vierte Klasse hatte zwar Zutritt zur Volksversammlung, aber nicht zu den Staatsämtern ; sie enthielt die unbemittelten Bürger, die im Kriege als Leichtbewaffnete, oder später, als Athen eine Seemacht war, ans der Flotte dienten. Die Volksversammlung hatte das Recht, Krieg und Frieden zu schließen, Bündnisse einzugehen, Beamte zu wählen, alte Gesetze aufzuheben und neue zu geben. Um aber ihre Macht zu beschränken, stellte ihr Solon den Rat der Vierhundert zur Seite, zu welchem jede der vier Klassen hundert Mitglieder

9. Alte Geschichte - S. 42

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 42 — Wählte. Nur was in diesem Rate beschlossen war, durfte der Volksversammlung vorgelegt werden, welche es dann entweder verwarf oder bestätigte. Die Erziehung des jungen Atheners war der Familie überlassen, doch errichtete der Staat öffentliche Ringschulen (Gymnasien). Mit dem 18. Jahre mündig, dienten die Jünglinge 2 Jahre als Soldat, mit dem 20. hatten sie Zutritt zur Volksversammlung. Ehrfurcht vor der Gottheit und gegen die Eltern wurden den Kindern ganz besonders eingeschärft. Auch für bessere Behandlung der Sklaven sorgte Solon; er gewährte ihnen das Recht, den Verkauf an einen anderen Herrn zu verlangen. Dies waren die hauptsächlichsten solonischen Gesetze, welche auf hölzernen Tafeln eingegraben wurden. Nach ihrer Einführung kamen täglich Leute zu Solon, welche an den Gesetzen Abänderungen vorgenommen wissen wollten. Um diesen Zudringlichen auszuweichen, beschloß Solon auf Reisen zu gehen. Zuvor aber ließ er die Athener schwören, die ersten zehn Jahre nichts ein feiner Verfassung zu ändern. Er ging zunächst nach Ägypten, dann nach Cypern und zum König Krösus von Lydien, dein er das Leben rettete. Zu Athen war während der Abwesenheit Solons das alte Parteiwesen wieder hervorgetreten. Dabei machte sich P i sistrahl s, nachdem er sich der Burg Athens bemächtigt hatte, zum Herrn der Stadt, behielt jedoch die Gefetzesolons bei und beförderte Handel, Künste und Gewerbe. Als Solon heim kam, wurde er zwar hoch geachtet, aber er war schon zu alt, um kräftig auftreten zu können. Er starb, als Pisistratus schon einige Zeit Tyrann von Athen war. Sein Name ist unsterblich, und mit Recht wird Solon zu den sieben Weisen des Altertums gezählt. Nach Pisistratus' Tode ging die Herrschaft auf feine Söhne über. Durch weniger kluges Benehmen aber erregten diese neue Unruhen, in denen der eine getötet, der andere verjagt wurde. Athen wurde in eine demokratische Republik verwandelt. 5. Die Perserkriege. 1. Veranlassung derselben und erster Perserkrieg. Schon unter Cyrns hatten die Perser die griechischen Städte Kleinasiens unterworfen. Darius unternahm einen Zug gegen die Scythen, die zwischen dem Taimis (Don) und dem Jster (der Donau) in den Gegenden des heutigen Südrußlands wohnten. Er ging mit einem Heere, das 700 000 Mann zählte,

10. Alte Geschichte - S. 40

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 40 — Diese Verfassung erhielt sich eine geraume Zeit; endlich aber wurden die Archonten nur auf zehn Jahre und schließlich neun Archonten auf ein Jahr gewählt. Als sick so die Reicheren über die gemeinen Bürger erhoben, entstanden auch hier Unruhen und Aufstände. Da trat der Archont Drakon als Gesetzgeber auf. Aber seine Gesetze waren so streng, daß auf jedes kleine Vergehen die Todesstrafe gesetzt war, weshalb man sagte, sie seien mit Blut geschrieben. Die Unordnung wurde daher immer ärger. Da kam Solon. Er stammte aus dem Geschlecht des Kodrus. Da sein Vater durch Wohlthätigkeit sein Vermögen geschwächt hatte, so wurde der junge Solon Kaufmann. Auf fernen Handelsreisen verschaffte er sich die Kenntnis fremder Länder und Völker. Durch feine Klugheit und Sittenreinheit, sowie durch fein leutseliges Wesen war er schon früh zu großem Ansehen gelangt und besaß das Vertrauen feiner Mitbürger. Auch durch feine Anlagen zur Dichtkunst zeichnete er sich aus. Seine ersten Verdienste um feinen Staat erwarb er sich bei folgender Gelegenheit. Die Athener hatten einen langwierigen und schweren Krieg mit den Megarensern um die Insel Salamis geführt. Sie waren des Streites so müde geworden, daß sie jedermann bei Todesstrafe verboten, noch ferner von der Eroberung der Insel zu reden. Das schien dem Solon schmachvoll, zumal da viele junge Männer sich nach einer Erneuerung des Kampfes sehnten. Da stellte er sich wahnsinnig und ließ das Gerücht davon in der Stadt verbreiten. Aber er verfaßte ein Gedicht, worin er die Athener mit kräftigen Worten zur Eroberung der Insel ermahnte; dies Gedicht lernte er auswendig. Dann rannte er auf den Markt, einen Reifehut auf dem Kopfe, und deklamierte fein Gedicht. Die Athener schenkten dem Gedichte lauten Beifall; das Gesetz wurde aufgehoben und ein neuer Feldzug beschlossen. Solon leitete den Zug, und die Mega-renfer wurden gänzlich geschlagen. Noch höher stieg fein Ansehen durch folgende Begebenheit. Die Einwohner von Kirrha hatten den Tempel des Apollo zu Delphi beraubt und erschwerten den Fremden den Zugang zu demselben. Da bestimmte Solon die Athener zur Teilnahme an einem Kriege, durch welchen das Tempelgebiet gerettet wurde. 2. Seine Gesetzgebung. Die meiste Sorge machte dem Solon die Roheit der Sitten und die drückende Lage des Volkes in Athen. Dem Übel konnte nur durch eine neue Verfassung abgeholfen werden. Die Athener sehnten sich auch nach
   bis 10 von 665 weiter»  »»
665 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 665 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 8
2 15
3 9
4 53
5 35
6 0
7 35
8 0
9 12
10 168
11 9
12 28
13 3
14 327
15 0
16 11
17 0
18 0
19 1
20 6
21 2
22 0
23 6
24 11
25 8
26 90
27 0
28 235
29 1
30 2
31 1
32 2
33 20
34 21
35 11
36 13
37 132
38 1
39 16
40 10
41 0
42 0
43 19
44 1
45 90
46 0
47 8
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 50
2 141
3 13
4 12
5 0
6 1
7 0
8 22
9 42
10 1
11 0
12 4
13 21
14 31
15 9
16 73
17 178
18 0
19 162
20 2
21 12
22 27
23 115
24 1
25 14
26 0
27 0
28 11
29 61
30 4
31 247
32 12
33 2
34 8
35 17
36 14
37 1
38 14
39 34
40 2
41 66
42 7
43 21
44 2
45 39
46 5
47 0
48 2
49 9
50 0
51 149
52 44
53 1
54 4
55 7
56 0
57 6
58 0
59 14
60 9
61 2
62 0
63 114
64 0
65 1
66 10
67 4
68 42
69 0
70 2
71 86
72 35
73 2
74 10
75 2
76 23
77 46
78 15
79 2
80 4
81 4
82 40
83 0
84 2
85 13
86 0
87 18
88 19
89 1
90 0
91 4
92 140
93 0
94 56
95 1
96 8
97 17
98 123
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1016
1 304
2 413
3 564
4 286
5 391
6 1106
7 687
8 224
9 834
10 611
11 277
12 983
13 728
14 500
15 326
16 678
17 258
18 362
19 719
20 195
21 432
22 407
23 89
24 778
25 939
26 593
27 442
28 785
29 681
30 455
31 354
32 652
33 2519
34 936
35 315
36 198
37 358
38 875
39 849
40 648
41 240
42 1080
43 889
44 395
45 242
46 440
47 670
48 505
49 499
50 1354
51 1824
52 419
53 220
54 1295
55 621
56 219
57 165
58 574
59 3186
60 233
61 567
62 720
63 346
64 418
65 559
66 138
67 441
68 291
69 44
70 127
71 463
72 494
73 893
74 496
75 561
76 354
77 414
78 472
79 405
80 696
81 4545
82 314
83 709
84 757
85 454
86 249
87 385
88 495
89 549
90 264
91 965
92 52
93 189
94 268
95 566
96 120
97 894
98 634
99 336
100 1989
101 265
102 1224
103 965
104 406
105 251
106 393
107 388
108 248
109 523
110 470
111 781
112 556
113 275
114 523
115 284
116 877
117 229
118 273
119 691
120 306
121 947
122 383
123 570
124 870
125 875
126 357
127 1354
128 380
129 602
130 386
131 1623
132 413
133 877
134 489
135 152
136 2320
137 290
138 206
139 294
140 553
141 193
142 1154
143 812
144 222
145 796
146 334
147 187
148 764
149 115
150 416
151 328
152 1205
153 232
154 384
155 573
156 765
157 449
158 403
159 587
160 357
161 340
162 342
163 399
164 355
165 522
166 970
167 229
168 452
169 319
170 421
171 965
172 472
173 1313
174 323
175 2598
176 668
177 3330
178 282
179 733
180 362
181 346
182 1778
183 2579
184 601
185 261
186 308
187 415
188 674
189 413
190 246
191 562
192 650
193 665
194 336
195 557
196 1515
197 425
198 388
199 609