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Farbe desselben bei uns nur durch die Lufthülle unserer Erde hervorgerufen wird.
Der Mond übt hauptsächlich drei Einflüsse auf die Erde aus: Anziehung, Erleuchtung und Erwärmung. Eine Folge seiner Anziehung ist die Erscheinung der Ebbe und Flut, d. H. des Sinkens und Steigens des Meereswassers. Innerhalb 24 Stunden 50 Min. wechseln Ebbe und Flut an demselben Orte zweimal miteinander, so daß jede Erscheinung ungefähr sechs Stunden währt. Es haben immer zwei Orte zu gleicher Zeit Flut, und zwar
diejenigen (n und z Figur 41), denen der Mond im
Zenith und im Nadir steht. Die gerade dazwischenliegenden beiden Punkte (a und b) haben Ebbe. Der Mond Übt nämlich aus £ die stärkste Anziehung aus, eine geringere aus c, die geringste auf ??. Be-b findet sich in § Wasser, so entsernt sich dasselbe von c, da die Anziehung des Mondes die des Mittelpunktes der Erde vermindert: zugleich wird auch die 41. Einwirkung von c auf n geschwächt, da der Mond stärker auf c als auf n wirkt, und es entfernt sich auch in n das Wasser vom Mittelpunkte der Erde; von a und b fließt daher Wasser nach z und n. Eine sehr niedrige Flut nennt man Nippflut, eine sehr hohe Springflut. Diese entsteht, wenn sich Mond- und Sonnenanziehung unterstützen, also zur Zeit des Neu- und Vollmondes; jene entsteht, wenn Sonne und Mond einander entgegenwirken, also zur Zeit der Mondviertel.
§ 55. Die Kometen oder Schweifsterne.
Ein Komet besteht meist aus Kopf und Schweif. (Fig. 42.) Jener wird gebildet aus dem Heller leuchtenden Kerne und der Nebelhülle. Der Schweif befindet sich stets auf der der Sonne abgekehrten Seite und ist oft sehr lang (*/4 von dem Umfange des Horizontes); bald gerade, bald mehr oder weniger gekrümmt; bald einfach, bald in mehrere Teile gespalten, zuweilen auch fehlend.
In früherer Zeit sah man die Kometen ihrer merkwürdigen Er-
scheinung wegen als Unglückspropheten an und suchte durch verschiedene Mittel das durch sie angekündigte Strafgericht abzuwenden. Man ließ z. B. sog. Kometbußpredigten halten; ja der Komet von 1532 wurde durch den Papst Clemens Vii. in den Bann getan.
Man kann durch die Kometen hindurch andere Himmelskörper-sehen. Man könnte daraus schließen, daß die Masse der Kometen luftförmig, oder flüssig, oder gar eis- oder glasartig sei. Das ist
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
erinnert auf der Westseite der Burg der eherne Löwe. Vor dem hohen Chore im Mittelschiffe des Dornes befindet sich das Grabmal Heinrichs des Löwen und seiner Gemahlin Mathilde.
V. Kaiser Iriedrich Wotbarts Kreuzzug 1190.
1. Der erste Kreuzzug. Da die zum Heiligen Grabe nach Jerusalem wallfahrenden Pilger von den wilden Türken gemißhandelt wurden, so wurden von den Christen in Europa Kriegszüge zur Befreiung des Heiligen Landes unternommen. Der tapfere Gottfried von Bouillon eroberte 1099 Jerusalem und nannte sich Beschützer des Heiligen Grabes. Aber die fortgesetzten Angriffe der Türken veranlaßten noch viele Kreuzzüge.
2. Friedrichs Kreuzzug, Im Jahre 1190 zog der 70 Jahre alte Kaiser Friedrich Rotbart mit einem stattlichen Heere durch Ungarn über Konstantinopel nach Asien. Unter fortwährenden Kämpfen bewegte sich der Zug langsam durch Kleinasien: „Viel Steine gab's und wenig Brot. und mancher deutsche Reitersmann hat dort den Trunk sich abgetan. Den Pferden war's so schwach im Magen, fast mußte der Reiter die Mähre tragen/'
3. Friedrichs Tod. Endlich erreichte man den Fluß «Sales. Über denselben war eine Brücke gebaut, über welche das Heer nur langsam marschieren konnte. Ungeduldig und voll heiligen Eifers spornte der greise Held trotz aller Warnungen der Seinen sein Roß in die Flut. Die starke Strömung riß ihn hinweg, und nur als Leiche zog ihn ein Reiter aus den Wellen. Die Krieger und später das deutsche Volk konnten es sich gar nicht denken, daß ein so ruhmvoller Held von ihnen genommen sei. Immerfort ging die Sage, er fei niemals gestorben, er schlafe im Kyffhäufer nur einen langen Schlaf und werde zu feiner Zeit wieder hervorgehen, um des Reiches und des deutschen Volkes Herrlichkeit zu erneuern. (D. I. 3, Friedrich Barbarossa.)
Vi. Die Stadt Hraunschweig im Wittelatter.
1. Wachstum der Stadt Braunschweig. Da nach altem Rechte „die Luft der Stadt frei macht", so suchten viele Leibeigene in den Mauern der Stadt Schutz vor den Bedrückungen ihrer Herren. Wenn sie dann Jahr und Tag in der Stadt gelebt hatten, so durften sie nicht zurückgefordert werden. Wer innerhalb der Stadtmauern keinen Platz fand, siedelte sich vor denselben im Weichbilde an und schützte sich durch ein Pfahlwerk. Diese nicht als Vollbürger angesehenen Leute hießen Pfahlbürger. Als die Stadt Braunfchweig größer geworden war, wurden die um die Stadt herumliegenden Äcker durch eine Landwehr geschützt, welche bei den Durchgängen
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Europa Jerusalem Asien Kleinasien Braunschweig
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Bei Bingen wendet sich der Rhein nach Nordwesten und durchfließt in einem tiefen, engen Tale das Schiefergebirge. Da, wo der Fluß die Biegung beginnt, liegt mitten im Rhein auf einem Felsen der Mäuseturm = Mautsturm (Maut — Zoll). Mit diesem Turme bringt die Sage zu Unrecht den Erzbischof Hatto von Mainz in Verbindung. Zwischen meist steilen und oft 300 m hohen Felswänden wälzt der Rhein seine Fluten dahin. Wein- und Obstgärten bedecken die Bergabhänge; altersgraue Ruinen, weinumrankte Schlösser und Landhäuser sind entweder gleich Schwalbennestern an die Felsen geklebt, oder sie schauen vom hohen Bergesrand ins tiefe Tal herab. Am Fuße der Bergwände bleibt mitunter kaum Platz für die Eisenbahnen, die sich an beiden Ufern entlang ziehen. Häufig müssen sie in langen Tunnels die Felsenvorsprünge durchbrechen. Der bekannteste ist der am rechten Ufer gelegene Loreleyfelsen. Der Sage nach erscheint auf ihm in mondhellen Nächten die schöne, aber den Schiffern so gefährliche Stromnixe Lore. Wo die Felswände ein wenig zurücktreten, füllen den Raum zwischen Fluß und Fels malerisch gelegene Städtchen aus.
Unterhalb Bonns tritt der Rhein in die Norddeutsche Tiefebene ein. Er fließt an der größten und wichtigsten Handelsstadt des Rheintales, an Köln, vorbei, wendet sich nach Westen, betritt Holland und mündet in die Nordsee.
Rückblick: Der Rhein und seine Nebenflüsse.
Vii. Jas Kesfische und das Weserbergland.
1. Das Hessische Bergland erstreckt sich vom Rheinischen Schiefergebirge bis zur Werra. Seine höchsten Erhebungen, Vogelsgebirge und Rhön, liegen im Süden; beide werden durch das Fuldatal getrennt.
Vogelsgebirge und Rhön sind kalte und unfruchtbare Gebiete. Die Abhänge sind mit Wald bedeckt, auf den Höhen dagegen wechseln kahle Felsen mit Sümpfen und sauren Wiesen. Mit Ausnahme der Täler ist das Bergland durchweg unfruchtbar; es ist daher dünn bevölkert, und seine Bewohner sind arm. Neben dem Ackerbau und der Viehzucht bildet die Leinenweberei eine Hauptbeschäftigung.
2. Das Weserbergland. Nördlich des Hessischen Berglandes verläuft auf beiden Seiten der Weser das Weserbergland. Zu den Weserbergen, welche den südwestlichen Teil Braunschweigs durchziehen, gehören der sandsteinreiche Solling (Sollinger Platten), der waldreiche Hils und der schmale Ith. In einiger Entfernung vom linken Weserufer zieht in nordwestlicher Richtung der Teutoburger Wald. Sein nordwestlicher Teil birgt im Innern Kohlen und Eisen. (Hermannsdenkmal bei Detmold.)
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der Lüneburger Heide, die zwischen Unterelbe und Aller liegt, und aus großen Mooren, die sich besonders im Flußgebiete der Ems vorfinden.
Die Lüneburger Heide bildet eine wellige, sandige Flüche. Weite Heideflächen wechseln mit Kiefernwäldern und Mooren. Wo aber ein Heidebach fließt, da breiten sich freundliche Dörfer aus. In den letzten Jahrzehnten sind durch große Anpflanzungen und durch Bewässerungsanlagen weite, einst unfruchtbare Flächen in Kiefernwald und ergiebige Wiesen verwandelt.
Die Moore waren einst stehende Gewässer. Sumpfmoos und andere Wasserpflanzen haben im Laufe der Jahrtausende die Gewässer in einen gewaltigen Morast, in die Moore verwandelt. Heute gewinnt man aus ihnen den Torf, der in der holz- und kohlenarmen Küstengegend als Heizmaterial dient.
Den Nordrand der westelbischen Tiefebene bildet die Nordseeküste mit ihren Deichen und Marschen.
Die Nordsee dringt im Dollart und Jadebusen in das deutsche Tiefland ein. Ihr Wasser hat einen bittersalzigen Geschmack und ist daher nicht trinkbar. Zweimal täglich steigt und fällt das Wasser der Nordsee, wie das der Meere überhaupt. Das Steigen nennt man Flut, das Sinken Ebbe. Zur Zeit der höchsten Flut ist das Wasser 1—3 m höher als zur Zeit der Ebbe. Die sturmreiche Nordsee ist den Schiffern sehr gefährlich. (Nord = Mordsee.) Deshalb sind längs der Küste zahlreiche Rettungsstationen errichtet.
Die deutsche Nordseeküste ist durchweg recht flach. Sie hat deshalb viel von den andringenden Wogen zu leiden gehabt, und häufig sind große, fruchtbare Gebiete vom Lande fortgerissen worden. So bilden die Friesischen Inseln den ehemaligen Rand des Festlandes, der durch das Meer zerrissen wurde. Jetzt sind zum Schutze gegen die wilden Wogen 5—10 m hohe Dämme oder Deiche errichtet. Das Gebiet zwischen den Deichen und den Friesischen Inseln heißt das W a t t. Zur Flutzeit ist es ein Teil des Meeres, zur Zeit der Ebbe tritt das Land hervor.
Hinter den Deichen landeinwärts liegen die M a r s ch e n. Sie bestehen aus fruchtbarer Erde, die vom'meere angeschwemmt ist. Üppige Getreidefelder wechseln hier mit weitausgedehnten Wiesen, die von großen Rinderherden belebt sind. Auf künstlichen Erhebungen liegen die Dörfer und Gehöfte. — Den Übergang von der Marsch zur Heide bildet die Geest, die teils aus unfruchtbarem Sand-, teils aus fruchtbarem Lehmboden besteht.
Klima. Die feuchten Westwinde führen zahlreiche Niederschläge herbei; außerdem mildert das Meer im Sommer die Hitze, im Winter die Kälte. Die westelbische Tiefebene hat daher mäßig warme Sommer und mäßig kalte Winter.
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Extrahierte Ortsnamen: Lüneburger_Heide Nordsee Nord Mordsee
(Unter Balduin I. und Balduin Ii. bliihete das Königreich Jerusalem aber nach des letzteren Tode wurde es hart bedrängt. — Der Abtbernhard vonllair-vaux predigte einen neuen Kreuzzug.)
2. Der zweite Kreuzzug (1147—1149) wurde von Ludwiq Vii. von Frankreich unternommen. Kaiser Konrad Iii. und 90,000 Deutsche nahmen daran Theil. Durch allerlei Noth gingen die Heere zu Grunde, und der Kreuzzug war ohne Erfolg.
3. Der dritte Kreuzzug (1189—1193). Im Jahre 1187 war Jerusalem wieder in türkischen Händen. Da machten sich 1189 der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zum Kreuzzuge aus. Friedrich aber ertrank im Flusse Saleph, Philip p und Richard wurden uneinig, so dass auch hier nur ein Waffenstillstand zu Stande kam, in welchem den Christen der Besuch der heiligen Oerter erlaubt wurde. (Richards Rückkehr und Gefangenschaft.)
4. Der vierte Kreuzzug, 1202 vom Papst Innocenz Iii. angeregt, war für das heilige Land ganz erfolglos, indem die Kreuzfahrer gar nicht bis Palästina kamen.
(Ein Kinderkreuzzug im Jahre 1212 endete ganz jämmerlich Tausende von Knaben kamen auf dem Wege um oder wurden als Sklaven verkauft.)
5. Der fünfte Kreuzzug (1228—1229), vom Kaiser Friedrich Ii. unternommen, hatte zur Folge, dass Jerusalem, Bethlehem und Nararekh den Christen überlassen wurden.
6. Der sechste Kreuzzug (1248—1254). Ludwig Ix. (der Heilige) von Frankreich zog nach Aegypten, wurde aber gefangen genommen und kehrte 1254 unverrichteter Sache wieder zurück.
7. Der siebente Kreuzzug (1270). Denselben unternahm Ludwig der Heilige ebenfalls ohne Erfolg. *
(1291 war ganz Palästina wieder in den Händen der Türken.)
Fast 6 Mill. Menschenleben hatten die Kreuzzüge gekostet. Aber dennoch brachten sie der europäischen Christenheit vielen Gewinn.
Erstlich gewann das Ritterthum einen edleren Geist und strebte nach höheren Zielen, indem Ritterorden gestiftet wurden. Die hauptsächlichsten dieser Orden waren:
a. Die Johanniter oder Hospitaliter. Zweck: Pflege kranker und armer Pilger in Jerusalem. (Schwarzer Mantel mit weißem Kreuz.)
b. Die Tempelherren. Zweck: Schutz der Pilger und Kampf gegen die Ungläubigen. (Weißer Mantel, rothes Kreuz.)
o. Der deutsche Drden, 1190 gestiftet von Friedrich von Schwaben. Zweck: besonders die deutschen Pilger zu schirmen und zu pflegen. (Weißer Mantel mit schwarzem Kreuz.)
Alle diese Orden hatten anfangs ihren Sitz in Palästina. Die Johanniter gingen später nach Ehpern, dann nach Rhodus und endlich nach Malta (Malteser).
Die reichen Tempelherren wohnten zuerst da, wo der salomonische Tempel in Jerusalem gestanden, gingen dann nach Chpern; späterhin wurde der
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Ludwiq Frankreich Jerusalem England Palästina Jerusalem Bethlehem Frankreich Jerusalem Palästina Rhodus Malta Jerusalem
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Das Klosterwesen und Mönchöthum. In Aegypten um 300 entstanden, wurde es von Benedikt von Nursia (529) in Europa verändert. Nach ihm trieben die Mönche außer den Religionsübungen auch andere Beschäftigungen: Landbau, Wissenschaften, Jugenderziehung u. s. w. Jeder Mönch hatte 3 Gelübde abzulegen: Armut, Keuschheit und Gehorsam. (Be-nedictiner, Augustiner, Cluniacenser rc.)
§. 14. Kaiser Äustinian (555).
Das oströmische (byzantinische) Reich, zwar tief geschwächt, hatte sich aber doch neben den neu gegründeten germanischen Reichen noch immer erhalten. Es kam sogar unter dem Kaiser Iustinian noch einmal zur Blüte. Er hielt die Einfälle der Perser ab, ließ durch Belisar, seinen tapfern Feldherrn, das Vandalenreich in Afrika erobern und machte durch Belisar (dessen Zurückrusung) und Narses Italien zu einer Provinz des oströmischen Reiches (§. 9). Glänzende Hofhaltung in Byzanz (Constantinopel), Bau der Sophienkirche in Eonstantinopel. Einführung der Seidenzucht. Sammlung der römischen Gesetze.
§. 15. Muhammed (622) und die Araber.
Muhammed wurde 571 zu Mekka in Arabien geboren. Sein Vater starb früh, batb darauf auch seine Mutter. Sein Großvater erzog ihn bis zum 9. Jahre, dann sein Oheim, welcher ihn auf Handelsreisen mitnahm. Muhammed war ein feuriger Jüngling, edel und treu in seinem Wesen, von hinreißender Beredsamkeit, tüchtig als Kaufmann. Spater ward er Geschäftsführer einer reichen Kaufmannswittwe, dann ihr Gatte. Aus seinen Reisen lernte er Menschen, ihre Sitten und Religionen kennen. Es reiste in ihm der Entschluss, eine neue Religion zu stiften; er ging in die Einsamkeit und bereitete sich darauf vor (himmlische Erscheinungen, öffentliches Auftreten). Bald fand er Anhang. Der Hauptsatz seiner Lehre war: Es giebt nur einen Gott (Allah) und Muhammed ist sein Prophet. Im Jahre 622 musste er von Mekka nach Medina fliehen. (Vielerlei Sagen knüpften sich an die Flucht, Hedschra genannt.) Beginn der Zeitrechnung seiner Anhänger, der Muhammebaner (Moslemin:, Muselmänner). Das Hauptbuch, der Koran, lehrt die Pflichten der mu-hammedanischen Religion (Jölam). Da Muhammed verfolgt wurde, griff er zum Schwerte und verbreitete nun seine Lehre durch basselbe. Nach lojähri-gem, siegreichem Kriege unternahm er, begleitet von 100,000 Gläubigen, eine große Wallfahrt Nach Mekka. Bald barattf erkrankte er an Gift und starb. Sein Grab in Mebina würde eine Wallfahrtsstätte. Die Nachfolger Muhammeds, die Khalifen, eroberten bald ganz Arabien, Syrien, Aegypten, Persien und die Nordküste von Afrika. Später drangen die Mauren (Araber) sogar bis nach Spanien vor und eroberten das Land. (Westgothenkönig Roderich. — Schlacht bei Tours und Poitiers 732.)
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Byzanz Constantinopel Eonstantinopel Mekka Mekka Medina Schwerte Mekka Mebina Syrien Persien Afrika Spanien Poitiers
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Epos Parzival) Gottfried b. Straßburg (das Epos Tristan und Isolde) Hartmann v. der Ane. (Die Erzählung: der arme Heinrich) Walther v. der Logelwerde (Lieder aller Art). Neben der ritterlichen oder höfischen Poesie blühete im 12. und 13. Jahrhundert auch die Volkspoesie, welche von sogenannten fahrenden Sängern gepflegt wurde. Die größten Erzeugnisse der Volkspoesie sind die beiden Heldengedichte: Das Nibelungenlied und Gudrun. Sie entstanden auö mehreren kleineren Gedichten und Liedern, die erst später, am Ende des 12. oder im Anfange des 13. Jahrhunderts zu zwei Ganzen vereinigt wurden. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts begann aber schon der Verfall der deutschen Poesie, und das 14. Jahrhundert hat keine neuen größeru Dichtungen mehr aufzuweisen. Die Ausartung der Geistlichkeit und des Ritterthums (das Fanstrecht) und das Sinken der kaiserlichen Macht waren Hauptgründe zu dieser Erscheinung.
Nur noch das^ Volkslied, welches im Volke entstand und vom Volke gesungen wurde, trieb in dieser Zeit schöne, frische Zweige. Die Kunstpoesie dagegen wurde in den Werkstätten der frommen, ehrbaren Handwerkes.meister unter dem Namen: Meistergesang handwerksmäßig geübt, dass sie bald nicht mehr als Kunst gelten konnte.
Ii. Wissenschaften und Bildung. Im ersten Jahrtausend der christlichen Zeitrechnung standen in Europa die Wissenschaften im Allgemeinen auf niedriger Stufe. Nur in den Klöstern pflegten einzelne Mönche die Wissenschaften. Eine glänzende Ausnahme machte Eonstantinopel und Spanien unter den Mauren, diese letztern brachten ihre Bildung unter den Kalifen zu Eor-dovazu hoher Blüte. Es bestanden im Lande berühmte Schulen mit großen Bibliotheken. Vorzüglich zeichneten sich die Araber durch ihre Leistungen in Geographie, Geschichte, Philosophie, Mathematik, Naturwissenschaften und Astronomie aus. Sogar aus Frankreich und anderen europäischen Ländern gingen Männer nach Spanien, um daselbst bei den Arabern zu studieren. Karl der Große suchte zwar dem Aberglauben und der Unwissenheit durch Errichtung von Schulen in seinem Reiche entgegenzutreten, allein es gelang ihm nur in geringem Maße.
Erst durch die Kreuzzüge erhielten die wissenschaftlichen Bestrebungen in Deutschland und den andern europäischen christlichen Ländern neue Anregung durch die Berührung mit den Arabern. Bald nach den Kreuzzügen entstanden in Europa Hochschulen (Universitäten), wo ausgezeichnete Gelehrte wissbegierige Jünglinge unterrichteten. Die erste eigentliche Universität wurde inparis im 12. Jahrhundert errichtet. Gleichzeitig mit derselben gelangte die Universität zu Bologna zu großer Bedeutung. Im 13. Jahrhundert finbet man schon in dem christlichen Spanien (Valencia, Salamanca) und auch in England (Oxford und Cambridge) Hochschulen. In Deutschland entstanden erst im 14. Jahrhundert zunächst in Prag, dann in Wien und Heidelberg und im 15. Jahrhundert in Köln, Leipzig, Rostock, Trier, Greifswald, Freiburg, Tübingen und andern Städten Universitäten.
Als nach der Eroberung Eonstantinopels durch die Türken (1453) viele Gelehrte und mit ihnen auch die fast vergessenen Schätze altgriechischer Bildung
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sie wallfahrteten. In diesem Tempel wurde der schwarze Stein ausbewahrt und verehrt, den Gott dem Abraham durch den Engel Gabriel zuschickte.
Die Araber waren ein kühner, kräftiger Menschenschlag, begabt mit einer glühenden Phantasie und großer Neigung zur Dichtkunst. Neben wildem Haß gegen die Feinde zeigten sie Mäßigkeit, Edelmut, Gastfreundschaft und Treue. Unter diesem Volke trat im 6. Jahrhundert ein Mann auf, welcher ein sich schnell über drei Erdteile verbreitendes Weltreich und eine Religion stiftete, der noch heute die meisten Völker der östlichen Welt zugethau sind.
Dieser Mann war Mohammed, 570 zu Mekka geboren aus dem edlen Stamme der Koreischiten. Seinen Vater Abdallah verlor er im ersten Jahre; er hinterließ nur fünf Kamele und einen Sklaven. In seinem sechsten Jahre verlor Mohammed auch seine Mutter Emma, eine geborne Jüdin. Er wurde daher von seinem Oheim Ab n Ta leb erzogen, welcher die Aufsicht über die Kaaba hatte und Fürst von Mekka war. Mohammed widmete sich dem Kansmannsstande und reifte mit den Karawanen seines Oheims weit umher nach Syrien zc. Er blühte zu einem schönen Jünglinge auf von majestätischer Gestalt. Durchdringende Augen, feine Züge, Kraft und Wohllaut der Stimme hatte er von feiner Mutter geerbt. In feinem 25. Jahre wurde er Agent im Handelshause der reichen Wittwe Chadidfcha. In ihrem Geschäfte machte er viele Handelsreisen und gewann die Liebe dieser Frau in so hohem Grabe, daß sie ihn enblich heiratete. Daburch kam er in den Besitz eines großen Vermögens und konnte von nun an seinen Lieblingsneigungen folgen.
Mohammed war von jeher für religiöse Dinge begeistert gewesen. Auf feinen Handelsreisen hatte er die verschiedenen Religionen kennen gelernt, und er konnte sich weder mit dem Judentums noch mit dem Christentums befreunden. Plötzlich zog er sich in die Einsamkeit zurück, und bei feiner lebhaften Einbildungskraft und bei dem Nachsinnen und Grübeln über religiöse Dinge kam er endlich auf den Gedanken, sich für einen Propheten zu halten, feinem Volke eine neue Religionsver-faffur.g zu geben und so durch einen Glauben die getrennten Stämme feiner Landsleute zu vereinigen.
In feinem 40. Jahre erschien ihm „die Nacht des göttlichen Ratschlusses," worin ihm vom Engel Gabriel, als er in einer Höhle ruhte, feine Berufung zum Propheten Gottes verkündet wurde. Nun trat er mit feiner neuen Lehre öffentlich
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— 109 —
Der griechische Kaiser Zeno suchte den jungen Theodorich für sich zu gewinnen. Doch dieser faßte den Entschluß, ein großes Reich zu ftifteu. Er machte daher dem Kaiser Zeno den Antrag, mit seinem ganzen Volke nach Italien ziehen und den Odoaker daraus vertreiben zu wollen. Da Zeno sich als der rechtmäßige Herr Italiens betrachtete, so trat er dem Theodorich dieses Land feierlich ab und befreite sich dadurch von einem gefährlichen Nachbar.
Im Frühlinge des Jahres 489 begann die allgemeine Auswanderung der Ostgoten. 200 000 Männer mit Frauen und Kindern zogen auf beschwerlichem Marsche über die Alpen. Odoaker zog den Goten entgegen. In der dritten Schlacht wurde Odoaker bei Verona (Bern) 490 vollständig geschlagen und warf sich in seine feste Hauptstadt Ravenna. Drei Jahre lang verteidigte er sich tapfer, bis er endlich 493 gezwungen wurde sich zu ergeben, auf die Bedingung, Leben und Freiheit zu erhalten. Indes bei einem Gastmahle wurde er von Theodorich niedergestoßen.
Nun wurde Theodorich (Dietrich von Bern) Herr von ^ta-talien. Unter seiner Regierung erhob sich das verheerte Italien wieder. Ackerbau und Handel, Künste und Wissenschaften, die er beschützte, blühten wieder auf. Viele zerstörte Städte wurden wieder aufgebaut.
A n I) st n g.
17. Mohammed.
1. Mohammeds Leben. Große Bewegungen gingen im 7. Jahrhundert im Morgenlande vor sich, wodurch sogar der christliche Glaube in Gefahr kam. Das Land, wo dies geschah, ist die durch brennende Sandwüsten unzugängliche und daher von Eroberern verschont gebliebene Halbinsel Arabien. Die Bewohner, die Araber, lebten teils als Handelsleute in den Städten (Haddesi), teils als Nomaden in der Wüste (Beduinen). Die verschiedenen Stämme wurden von Stammoberhäuptern, Emiru, regiert. Einen einzigen allgemeinen Gebieter hat Arabien nie gehabt. Auch in religiöser Beziehung fehlte es dem Volke an Einheit. Viele hatten als Nachkommen von Jsmael, dem ältesten Sohne Abrahams, den Glauben an einen Gott bewahrt, andere bekannten sich zum Christentum^ noch andere verehrten Sonne und Mond. Der einzige geheiligte Einigungspunkt war die K a a b a in Mekka, ein Tempel, zu dem
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