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1. Real-Buch für Volksschulen - S. 14

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
14 lizien, mit der Hauptstadt Lemberg; 2) Ungarn, mit der Haupt- stadt Ofen und 3) die Lombardei. 44. Das Königreich Baiern besteht aus einem größer» Theile in Süddeutschland und einem kleinern am linken Rhein- ufer. Die Verfassung dieses Landes ist monarchisch; die Stände des Reichs nehmen an der Gesetzgebung Theil. Das Land har sowol hohe Berge, als große Ebenen. Viehzucht, Getreide, viele Metalle und andere Mineralien bringt das Land hervor. München ist die Haupt- und Residenzstadt des Königs, andere Hauptstädte sind: Augsburg, wo man noch den Saal zeigt, in welchem Luther und seine Anhänger ihr Glaubensbekenntniß übergaben; Regensburg, ehemaliger Sitz des Reichstags; Nürn- berg, bekannt durch die nürnberger Waaren; Würzburg, mit einem berühmten Hospital; Speier, Stadt im Westtheile. 45. Das Königreich Württemberg hat einen fruchtbaren Boden und wohlhabende Einwohner. Die Landstände berathen sich mit der Königlichen Behörde über das Wohl des Landes. Städte sind: Stuttgart, die Residenz; Tübingen, mit einer Universität; Weinsberg, mit dem Schlosse Weiberrreu; Ulm, eine berühmte Handelsstadt. 46. Das Großherzogthum Baden bringt außer vielen an- dern Produkten viel Obst und Wein hervor. Am erzreichen Schwarzwalde werden viele Uhren verfertigt. Karlsruhe ist die Residenz, und Heidelberg besitzt eine berühmte Universität. 47. Das Großherzogthum Hessen, aus 2 getrennten Thei- len bestehend, hat einen fruchtbaren Boden. Das Land wird vom Rhein durchströmt. Städte sind: Darmstadt, die Residenz; Mainz, eine deutsche Bundesfestung; Gießen, mir einer Universitär; Worms, berühmt in der Religionsgeschichte; Offenbach, wo Sannom, ein 8jähriger Knabe, 1765 das Lied 653 unsers Ge- sangbuches machte. 48. Das Kurfürstenthum Hessen ist mehr gebirgig, als eben. Die Flüsse Fulda und Werra, welche die Weser bilden, durch- strömen das Land. Kassel und Fulda sind die beiden Hauptstädte. 49. Das Herzogrhum Nassau ist ein kleines, schönes Land, mit üppigem Getreidebau und gutem Schulunterricht. Die Lahn durchströmt das Land. Diehauptstadt des Landes heißtwiesbaden. 50. Hannover, durch das Großherzogrhum Oldenburg in zwei Theile getheilt, hat jetzt einen eigenen König, und die Ver- bindung dieses Landes mit England hat 1837 aufgehört. Zm Süden des Landes ist das Harzgebirge. Die Elb«», Weser und Ems sind Hauptflüsse. Zn diesem getreidereichen Lande ist Han-

2. Real-Buch für Volksschulen - S. 9

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
9 und Lider die in die Elbe sich ergießende Stör, die Trave, welche bei Travemünde in die Ostsee fällt. Die Nordsee ist durch die Eider und den Kanal mit der Ostsee verbunden. Zn Jüt- land fließt der Guden bei Randers ins Kattegat. Von den Landsern merken wir: den Plöner-, Seelenter - und Westensee. 23. Products. Zn Zütland und in den Marschgegenden wird viel Rindvieh gezogen, daher ist auch ein starker Handel mit Butter und Käse. Altonas Märkte werden mit Fettvieh versorgt. Viele Pferde, Schweine und Schafe werden gezo- gen. Der Fischfang wird an dem Meere und an den vielen Bächen und Flüssen eifrig getrieben. Auch an Wild fehlt es nicht, obgleich das Hochwild nicht so sehr häufig ist. Getreide liefert das Land im Ueberfiuß. Auch werden Rübsaat, Hanf, Flachs, Bohnen und Erbsen gebaut. Auf Obst hält man in einigen Gegenden ziemlich. Holz ist nicht im Ueberfiuß, aber die Geest liefert viel Torf. Salz gewinnt man zu Oldesloe, Kalk in Segeberg und Steinkohlen auf Bornholm. 24. Gewerbe und Handel ist ziemlich beträchtlich. Der Ackerbau kommt in den dänischen Staaten empor durch das Mergeln auf der Geest. Branntweinbrennereien, Ziegeleien und Kalkbrennereien findet man viele. Auch Papier, Porcellainr und Steingut werden hin und wieder verfertigt. Zu Kopen- hagen und Rendsburg findet man Glocken- und Eisengießereien. Die Lage des ganzen Landes am Meer, die vielen Meer- busen und einige Flüsse machen die dänischen Staaten zum Handel geschickt. 25. Für die Bildung der Unterthanen wird in dem ganzen Reiche viel gethan. Gelehrten-Schulen findet man in vielen Städten. Gelehrsamkeit suchen die Universitäten zu Kopen- hagen und Kiel zu verbreiten. Auf mehren Seminarien sucht man taugliche Volkslehrer zu bilden. Für zweckmäßigen Unter- richt in den Schulen ist die gütige Regierung sehr besorgt. Die christlich - lutherische Religion ist die herrschende, doch werden auch andere Religionen geduldet. 26. Die Regierung ist in männlicher und weiblicher Linie erblich. Der König wird mit dem 14ten Zahre volljährig zur Regierung. Die Herzogthümer haben eine ständische Verfassung erhalten, wodurch Abgeordnete oder Stellvertreter des Volks an der Regierung berathend Antheil nehmen. Das höchste Collegium, durch welches der König die Oberaufsicht über das ganze Land führt, ist die dänische und die schleswig-holstein- lauenburgische Kanzelei. Das Finanzcollegium führt die Auf-

3. Real-Buch für Volksschulen - S. 143

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
143 und mächtigsten Feinde waren die Bewohner der Hanse- städte. Doch in mehren Seetreffen trug er den Sieg davon und nöthigte seine Feinde zum Frieden. Wal- demar besass einen festen, männlichen Character, grosses Geschcik und eine unerbittliche Strenge, soll aber ein schlechter Christ gewesen sein. Unter seiner Regie- rung wüthete im Jahr 1350 die Pest, bekannt jrhnar untej^dem Namen: schwarzer Tod, und raffte den i^ten Theil der Einwohner hinweg. Im Jahre 1362 spülte eine sehr hohe Wasseriluth im Schleswigschen an der Westsee 30 Kirchen, viele Häuser und Dörfer weg, und mehre 100 Menschen fanden ihren Tod im Wasser. Nach Waldemar, der ohne männliche Erben starb, kam sein Enkel Oluf, der Sohn seiner Tochter Marga- retha und des Königs Hakon in Norwegen zur' Regie- rung , der also Dänemark und Norwegen zugleich besass, aber nicht lange lebte und das Reich an seine Mutter überliess. 6. Margaretha, auch, weil sie braun gewesen sein soll, die schwarze Grethe genannt, eine Frau mit männ- lichem Muthe, wurde 1387 zur Königin von Däne- mark und Norwegen erwählt, und von der Zeit an bis auf die neuere ist Norwegen ein Eigenthum der däni- schen Krone gewesen. Albrecht, König von Schweden, hatte auch Lust zur dänischen Krone, schimpfte Mar- garetha einen König hosenlos, sandte ihr einen Wetz- stein zur Schärfung ihrer Nähnadel und schwur, seine Mütze nicht aufzusetzen, bevor er sie gedemüthiget hätte. Jedoch Margaretha siegte über Albrecht, nahm ihn gelangen und liess ihm jetzt die Mütze aussetzen, im Jahr 1397 vereinte sie auch das Königreich Schwe- den mit Dänemark. Da diese Vereinigung zu Calmar zu Stande kam, so nannte man sie die calmarische Union. Die Schweden bereuten bald diesen Schritt; doch blieben sie treu, so lange Margaretha lebte. Der Geistlichkeit räumte diese Frau grosse Gewalt ein, doch drückte sie den Adel. Die Religion bestand zu der Zeit in einem Pharisäerthum, der Unterricht war dürftig und die Leibeigenschaft raubte der niedern Klasse alle Freiheit. Margaretha starb 1412 auf einem Schiffe bei Flensburg an der Pest und überliess das Reich dem Enkel ihrer Schwester, Erich von Pommern. /

4. Real-Buch für Volksschulen - S. 19

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
19 Nordens. Die katholische und reformirte Religion sind Haupt- religionen. Das Land liefert Vieh, Pferde, schöne Schafe, Gemsen, Stcinböcke, Wölfe, Bären, wildes Geflügel, Wein, Obst, Südfrüchte, mehre Arten von Metallen; Getreide ist nicht zureichend, denn wegen der vielen Gebirge ist der Boden nicht an vielen Stellen des Anbaus fähig. Der Rhein, die Rhone, die Aar entspringen am St. Gotthard. Hauptstädte sind: Basel am Rhein, Zürich am See gleiches Namens, Bern an der Aar, Schaffhausen, mit dem berühmten Rheinfall. 62. Spanien und Portugal werden größtenkheils vom Meer umgeben und nur im Nordosten durch das pyrenaische Gebirge von Frankreich getrennt. Beide Länder werden uncer dem Namen der pyrenaischen Halbinsel zusammengefaßt. Die Regierung von Spanien, wie auch von Portugal, ist monar- chisch und die Thronfolge erblich. Der Boden ist fruchtbar, wird aber von den trägen Bewohnern nicht gut angebaut. Die Einwohner bekennen sich zur katholischen Religion und stehen in beiden Ländern auf einer niedern Stufe der Bildung; die Ur- suchen davon mögen sein die vielen Kriege, die innern Unruhen, der Mangel an Geld, seitdem Amerikas Goldquellen für diese Länder verstopft sind, so wie der Mangel an Schulen und raug- lichen Lehrern. Die katholische Geistlichkeit und die vielen rau- send Mönche üben über die Einwohner große Gewalt. Mehre Gebirgsketten durchstreifen diese Lander; sie laufen fast alle voy den Pyrenäen aus und senken sich dem Meere zu. Rosinen, Südfrüchte, Honig, Salpeter, Salz, Marmor, Metalle; Schafe, mir sehr feiner Wolle, Pferde, Ziegen, Esel und spar Nische Fliegen sind Produkte dieser Lander. Der Minho, der Duero, der Tajo, die Guadiana, der Guadalquivir und der Ebro durchströmen die Halbinsel. Madrid ist die Residenz von Spanien und Liffabon die Residenz von Portugal; andere Haupt- städte sind: Oporro am Duero, wo der berühmte Portwein wächst; Sevilla, mir der größten Tabacksfabrik in Europa; Malaga, mir 6000 Weinbergen in der Nahe; Eadix, -eine wich- tige Handelsstadt. Die Witterung ist auf der Halbinsel sehr verschieden, im Norden an den Pyrenäen ist es oft empfindlich kalt und im Süden drückend heiß, was die Ursache sein soll von den vielen pestarriaen Krankheiten und dem gelben Fieber, n.it welchen die Einwohner oft behaftet sind. 63. Frankreich wird regiert von einem Erbkönig, der aber nur beschränkte Macht hat. Der Boden des Landes ist frucht- 2*

5. Real-Buch für Volksschulen - S. 142

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
142 machte auch Dithmarschen von sich abhängig, das vor- her unter Grafen stand, welche den Erzbischof zu Bre- men für ihren Schutzherrn erkannten. Zu einem Zuge gegen die Liefländer, damals noch Heiden, ermunterte selbst der Papst Waldemarn, ertheilte den Theilnehmern seinen Segen und gab dem Könige eine rothe Fahne mit einem weifsen Kreuze, von welcher man vorgab, sie sei vom Himmel gefallen Diese b ahne ward nach- her Reichsfahne, diente den Schiffern als Flagge und veranlasste den Danebrogorden. Der Zug hatte einen glücklichen Erfolg. Das Reich wurde dadurch ver- gröbert, und die Einnahme des Staats stieg auf 10 Milk Thaler, Das Meiste von Waldemars Eroberungen aber ging wieder verloren, als er von Aufrührern gefangen genommen wurde, und nach wieder erlangter Freiheit eine grosse Schlacht gegen die Holsteiner, die sich ihm nicht wieder unterwerfen wollten, die Schlacht bei Bornhöyed 1227, verlor, wo die Dithmarscher, die hier von ihm abfielen und zu seinen Feinden übergingen, ihm bewiesen, dass unterjochte Unterthanen noch keine treue Unterthanen sind. Diese wurden hierauf, wie ihnen der holsteinische Graf Adolph versprochen hatte, ein freies Volk und erkannten nur die kirchliche Hoheit des bremer Erzstifts an. Wollte dieses eine ihnen nicht gefällige Herrschaft über sie ausüben, so beriefen sie sich darauf, dass sie ein freies Volk wären ; wollte sich aber ein anderweitiger Herr der Herrschaft ihres Lan- des anmafsen, so sagten sie, dass sie unter der bremischen Kirche ständen, welche sie dann sogleich in Schutz nahm. In solcher Verfassung führten sie verschiedene glück- liche Kriege, und vertheidigten mit grosser Tapferkeit ihre Freiheit gegen die holsteinischen Grafen. Walde- mar aber machte sich nach seiner Niederlage noch be- sonders dadurch verdient, dass er eifrig für das innere Tvohl des Landes sorgte, den Handel beförderte und das berühmte jütsche Gesetzbuch entwarf. 5. Nachdem hierauf eine 100jährige Verwirrung in Dänemark geherrscht hatte, vereinigte Waldemar Iv. 1340 das zerstückelte und fast ausgelöste Reich wieder unter Einem Scepter. Waldemar, am Hofe des deutschen Kaisers Ludwig von Baiern erzogen, war in der Kriegs- uird Staatskunst gut unterrichtet. Seine gefährlichsten

6. Real-Buch für Volksschulen - S. 148

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
148 stern seines Kerkers den gereinigten Glauben, und bald darauf unterstützte ihn der König, Friedrich I., mit sei- nem Ansehn und Schutz. Herrmann Tast predigte zu Husum, wo die Geistlichkeit ihn nicht in die Kirche lassen wollte, unter einer Linde auf dem Kirchhofe vor einer grossen Volksmenge und betrat nicht lange nach- her die Kanzel in Garding. 11. Friedrich I. regierte von 1523 bis 1533. Er räumte dem Adel wieder grosse Rechte ein und ver- pflichtete sich durch eine sehr harte Handfeste zur Auf- rechthaltung derselben. Die Freiheiten, welche Chri- stian Ii. dem Bauernstande gegeben hatte, schasste Frie- drich wieder ab. Mit Eifer suchte er die Reforma- tion einzuführen. Unter seiner Regierung starb Hein- rich Müller van Zütphen 1524 bei Heide den Mär- tyrertod. Friedrich I. liess eine grosse Schuldenmasse, einen vernachlässigten Ackerbau und ein zerrüttetes Kriegswesen bei seinem Tode nach. Er starb 1553 und hinterliess das Reich seinem Sohne Christian Iii. 12. Christian 111. bestieg 1534 den Thron und re- gierte bis 1559. Klugheit, Milde, Friedfertigkeit und wahre Gottesfurcht bezeichnen seinen Character. Er fand das Land in grosser Verwirrung vor, denn nur die lutherischen Stände hatten ihm ihre Wahlstimmen gegeben, die vielen katholischen Bischöfe wählten da- gegen den jüngern Bruder Christians, Namens Hans, zum Könige. Jürgen Tvollenweber, Bürgermeister zu Lübeck, und Andere wollten aus dieser Verwirrung Vortheil ziehen und stellten einen oldenburgischen Gra- fen, Namens Christoph, an die Spitze einiger Truppen; aber Wollenwreber und sein Freund Markus wurden für ihre Verrätherei enthauptet. Den Grafen Christoph schlug der König Christian am Ochsenberge in Fühnen, und kurz darauf musste sich Christoph dem Könige er- geben. Die katholischen Bischöfe wurden jetzt abge- setzt, und Alle, welche Schuld am Aufruhr gewesen waren, enthauptet. Dann wurde die Reformation völlig eingeführt. Christian war nun eifrig besorgt um die Aufhellung seines Landes. Er schränkte den Luxus ein, setzte die Flotte in guten Stand, suchte dem Geldwucher durch Gesetze vorzubeugen, liess eine neue Kirchenagende durch den Professor Bugenhagen

7. Real-Buch für Volksschulen - S. 153

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
153 Gymnasium zu Altona, gab eine bessere Schulverordnung heraus, führte die Confirmation ein und liess Sabbaths- verordnungen verfassen. Seine deutsche Gemahlin, So- phia Magdalena, war sehr prachtliebend und begün- stigte die Deutschen sehr. Die deutsche Sprache wurde zur Hofsprache erhoben, und Deutsche machten leicht ihr Glück, Unter Christians Vi. Regierung wirkte der norwegische Prediger, Hans Egede, mit sehr sichtbarem Erfolge als Missionair auf Grönland zur Verbreitung des Christenthums. 19. Friedrich V-, ein Sohn Christians Vi., regierte von 1746 bis 1766. Er trat die Regierung nicht allein mit den edelsten Vorsätzen an, sondern sorgte auch eifrig für die Ausführung derselben. Er hall den ver- fallenen Finanzen auf, sandte eine Gesellschaft von Ge- lehrten nach Arabien, um die Erdbeschreibung, die Naturkunde, die Sitten und andere Kenntnisse von die- sem Lande in ein neues Licht zu setzen und berief deutsche Colomsten ins Land, damit verschiedene Heide- plätze urbar gemacht würden. Sein vornehmster Rath- geber bei diesen menschenfreundlichen Verfügungen war der Graf von Bernstorif. Peter Ul., Kaiser von Russ- land, bedrohete ihn mit einem Kriege, der aber durch einen schnellen Tud des Kaisers verhindert wurde. Doch die Ausrüstung eines grossen Heeres und andere Um- stände stürzten den Staat in eine Schuldenmasse von 26 Milk Thalern, welche die Auflegung einer Kopfsteuer nöthig machte. Die Unterthanen liebten ihren König sehr, und Friedrich war in jeder Hinsicht auch ihrer Liebe würdig. Er besass bei seinem schönen Körperbau milde Züge des Antlitzes und ein liebevolles, menschen- freundliches Herz. Unter seiner Regierung wirkte der dänische Gelehrte Ho 11berg durch Schrift und That auf die Bildung der dänischen Nation. 20. Christian Vil, der Sohn Friedrichs V., regierte von 1766 bis 1808. Beim Antritt seiner ruhmvollen Regierung war er gleich auf die Verbesserung des Ackerbaues und auf die Aufhellung des Bauernstandes bedacht. Darauf machte er eine Reise in andere Län- der, auf welcher ihn sein Leibarzt Struensee begleitete. Auf diesen setzte der König sehr viel Vertrauen. Nach

8. Bd. 3 B = Oberstufe d. Mädchen, (7. - 9. Schulj.) - S. 426

1911 - : Crüwell
426 dreiundsiebzigj¿ihriger Mann, schlecht gekleidet, staubbedeckt, kehrte von seinem mühsamen Tagewerk zurück. Aber jeder- mann wußte, daß dieser Alte auch für ihn arbeite, daß er sein ganzes Leben an diese Arbeit gesetzt und sie seit fünfund- vierzig Jahren noch nicht einen einzigen Tag versäumt hatte. Jedermann sah auch die Früchte seiner Arbeiten nah und fern, rund um sich her, und wenn man auf ihn blickte, so regten sich Ehrfurcht, Bewunderung, Stolz, Vertrauen, kurz alle edleren Gefühle des Menschen. 203. Religiöse Duldsamkeit Friebrichs des Großen. Die Religionen müssen alle toleriert werben und muß der Fiskal mehr das Rüge barauf haben, daß keine der anbetn Abbruch tue; bahier muß ein jeber nach seiner Fasson selig werben. Fr. Eigenhändige Randbemerkung friebrichs des Großen.

9. Bd. 3 B = Oberstufe d. Mädchen, (7. - 9. Schulj.) - S. 516

1911 - : Crüwell
516 wären gar nicht imstande, das so von uns aus zu vollbringen, was wir jetzt mit Hilfe des Staates tun. Und wer die Geschichte nicht bloß für die Stunde, lernt, damit er eine gute Note erhält, son- dern wer ein wenig tiefer über sie nachdenkt, der hat schon ge- merkt, daß Völker ohne rechte staatliche Ordnung ungebildet sind und auch sehr unsicher dahinleben, ohne recht ihres Daseins froh zu werden. Geistige Bildung, Gesittung. Wohlstand und das Gefühl der Sicherheit in Handel und Wandel sind nur in einem wohlge- ordneten Staate möglich. Das sind aber so hohe und wertvolle Güter, daß dafür jeder die Steuern, die der Staat ihm auferlegt, wirklich „gern" entrichten sollte. Das Wichtigste aber ist die Sicherheit unsers Lebens und unsers Eigentums. Wir denken ja gewiß gern nur Gutes von unsern Mitmenschen; aber wir wissen doch auch, welch ruchlose Dinge da und dort vorkommen in der Welt; solche Angriffe auf das Leben des Menschen und gegen dessen Eigentum aber wären noch weit häufiger, wenn der Staat nicht für Sicherheit und Ordnung sorgte. Wer das einmal recht deutlich fühlen will, der muß nur Reisebe- richte lesen aus wenig kultivierten Ländern, wo der einzelne bestän- dig um sein Leben und sein Eigentum besorgt sein muß. Um aber für seine Untertanen in der geschilderten Weise sorgen zu können, bedarf der Staat Geld, und all die Beträge, die wir an die Staats- kasse leisten, nennen wir Steuern. Besonders wichtig sind die Abgaben, welche der Staat von allerlei Verbrauchsgegenständen erhält; man nennt sie Verbrauchs- steuern. So erhebt der Staat Steuern auf Zucker, Salz, Bier, Wein, Fahrkarten und viele andere Dinge. Darüber wundert ihr euch; denn sooft ihr schon im Laden ein Pfund Zucker verlangt habt, noch nie hat euch jemand eine Steuer abgefordert. Aber das Pfund Zucker, das dir eben für 28 Pfennig kauftest, ist tatsächlich versteuert. Der Staat bestimmt nämlich, daß der Zuckerfabrikant ihm voii je 100 kg Rohzucker 14 M Abgabe entrichtet. Nun denkst du wohl, das ist ja fein, daß der Fabrikant das zahlen muß und nicht ich! Allein wir schlüpfen doch nicht frei durch. Hätte der Fabrikant jene l4 Jb Steuer nicht zu entrichten, so könnte er an den Kaufmann und dieser an uns jedes Kilo um 14 Pfennig und jedes Pfund um 7 Pfennig billiger verkaufen. Wir brauchten dann für das Pfund Zucker nicht 28, sondern eben nur 21 Pfennig §u bezahlen. So wandern von den 28 Pfennig 7 Pfennig von uns durch die Hand des Kaufmanns und durch die Geldkasse des Fabri- kanten hindurch für den Staat auf das Steueramt. Das ist ein Umweg, und deshalb, weil wir solche Steuern nicht geradeswegs —

10. Bd. 3 B = Oberstufe d. Mädchen, (7. - 9. Schulj.) - S. 518

1911 - : Crüwell
518 238. Meinem landesväterlichen Herzen stehen alle Meine Landeskinder gleich nahe. Aus der Kaiserrede am 31. August 1907 in Münster. r\ie Provinz Westfalen bietet ein schönes Bild dafür, daß es wohl möglich ist, historische, konfessionelle und wirtschaftliche Gegensätze in versöhnlicher Weise zu einen in der Liebe und Treue zum gemeinsamen Vaterlande. Die Provinz setzt sich zu- sammen aus verschiedenen Landesteilen, von denen viele schon lange der Krone Preußens zugehören und manche erst später dazugekommen sind. Sie wetteifern aber alle miteinander in der treuen Zugehörigkeit zu Unserm Hause. Wie Ich keinen Unter- schied mache zwischen alten und neuen Landesteilen, so mache Ich auch keinen Unterschied zwischen Untertanen katholischer und protestantischer Konfession; sie stehen doch beide auf dem Boden des Christentums, und beide sind bestrebt, treue und ge- horsame Untertanen zu sein. Meinem landesväterlichen Herzen stehen alle Meine Landeskinder gleich nahe. In wirtschaftlicher Beziehung bietet uns die Provinz gleich- falls ein höchst erfreuliches Bild. Es zeigt, daß die großen Er- werbszweige einander nicht zu schädigen brauchen, und daß die Wohlfahrt des einen auch dem andern zugute kommt. Der Bauer bebaut seine Rote westfälische Erde mit Fleiß, fest am überlieferten Althergebrachten haltend, eine kernige Natur mit eisernem Fleiß und ehrenhafter Gesinnung, von treuem Wesen, eine feste Grundlage für unser Staatswesen. Darum wird Mir der Schutz der Landwirtschaft stets besonders am Herzen liegen. Der Bürger baut seine Städte in immer vollkommenerer Weise aus; es entstehen großartige Werke gemeinnütziger Art, Museen und Sammlungen, Krankenhäuser und Kirchen. Im Schoße Ihrer Berge ruhen die Schätze, die, von fleißigen Händen der braven Bergleute gefördert, der Industrie Gelegenheit geben, sich zu be- tätigen, dieser Industrie — dem Stolz unserer Nation — wunder- bar in ihrem Aufschwünge, beneidet von aller Welt. Möge es ihr vergönnt sein, rastlos auch fernerhin Schätze zu sammeln für unser Nationalvermögen und nach außen den guten Ruf von der Tüchtigkeit und Güte deutscher Arbeit zu mehren. Ich gedenke hier auch der Arbeiter, die in den gewaltigen industriellen Unter- nehmungen vor den Hochöfen und unter Tage im Stollen mit nerviger Faust ihr Werk verrichten. Die Sorge für sie, ihren Wohlstand und ihre Wohlfahrt habe ich als teures Erbe von Meinem in Gott ruhenden Großvater überkommen, und es ist Mein Wunsch und Wille, daß wir auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge festhalten an den Grundsätzen, die in der unvergeß- lichen Botschaft Kaiser Wilhelms des Großen niedergelegt sind.
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