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1. Für Oberklassen - S. 218

1893 - Altenburg : Bonde
218 und silbernen Gefäßen vorgesetzt wurden, auf das sorgfältigste gefüttert. Bei einer Feuersbrunst wurden vor Kindern und Geschwistern die Katzen zuerst gerettet. Starb in einem Hause die Katze, so waren alle Haus- genossen in tiefster Trauer und schoren sich die Augenbrauen ab. Der Leichnam des heiligen Tieres wurde einbalsamiert, in köstliche Leinwand gewickelt und feierlich beigesetzt. Wer eine Katze auch nur aus Versehen umbrachte, war des Todes. Dasjenige Tier, das in ganz Ägypten und am meisten vor allen Tieren verehrt wurde, war der Ochse Apis. Er mußte am ganzen Leibe schwarz sein und an der Stirne einen weißen viereckigen Fleck haben. Sein Palast war in der Königsstadt Memphis, in der Bibel Noph genannt. Priester bedienten ihn und reichten ihm mit gebeugten Knieen die heiligen Speisen. Der feierlichste Tag war der Tag, an welchem man so glücklich war, ihn zu finden. Sieben Tage dauerte das Fest. Bewaffnete zogen vor ihm her, um das von allen Seiten zu- strömende Volk abzuhalten. Hinter ihnen ging er selbst, der gehörnte Gott, in aller Pracht und Herrlichkeit, von Priestern in feierlichem Auf- zuge geleitet. Zwei Reihen Knaben gingen ihm zur Seite, und sangen in schönen Liedern sein Lob. Sein Tod versetzte ganz Ägypten in eine Trauer, als wenn das Ende der Welt vor der Thüre wäre, und diese Trauer währte, bis ein neuer Apis gefunden war. Der Götzendienst, welchen das Volk Israel in der Wüste mit dem goldenen Kalbe trieb, er- innert deutlich an diese Art der Abgötterei, welche dasselbe in Ägypten kennen gelernt hatte. Unter den ägyptischen Königen ist der berühmteste Ramses der Große, von den Griechen Sesostris genannt, um 1500 v. Chr. Mit seinem gewaltigen Kriegsheere, das 600000 Soldaten zu Fuß, 24000 Reiter und 27 000 Streitwagen zählte, unterwarf er sich einen großen Teil Afrikas und Asiens. Die gefangenen Könige spannte er an seinen Sieges- wagen. Einst geschah es, daß einer dieser Könige unverwandt auf das eine Rad blickte. Deswegen befragt, gab er zur Antwort: „O König, das Umdrehen des Rades erinnert mich an die Veränderung des Glückes. Wie hier das Unten ein Oben und das Oben bald ein Unten wird, so ist es auch mit den Königen, die heute auf dem Throne und morgen in Knechtschaft sind." Von dem Tage an behandelte Ramses, an die Wandel- barkeit auch seines Glückes gedenkend, die gefangenen Könige als Könige. Wie im Kriege, so war er auch im Frieden groß. Er teilte das Land in 36 Bezirke und legte überall Kanäle an, durch welche er die Fluten des Nils in die wasferlosen Gegenden leitete. Nach ihm führt das Land Gosen, in welchem der Erzvater Jakob mit seiner Familie sich niederließ, auch den Namen Ramses. In gleicher Weise ist eine Stadt, welche unter hartem Frondienste die Israeliten bauen mußten, Ramses genannt. Derjenige König, durch welchen Ägypten den Ausländern geöffnet und dadurch bekannter wurde, ist Psammetich. Er regierte um 666 v. Chr. mit elf Königen das Land gemeinschaftlich. Nun war eine alte Weissagung vorhanden, daß der, welcher im Tempel in einem ehernen Becher opfern würde, ganz Ägypten beherrschen sollte. Aus Eifersucht opferten sie seit- dem immer gemeinschaftlich. Einst bei einem Feste waren wieder. alle zwölf im Tempel versammelt und brachten ein Trankopser. Die Priester reichten ihnen hierzu goldene Schalen, aber aus Versehen nur elf, so daß

2. Für Oberklassen - S. 251

1870 - Altenburg : Bonde
251 mehrere Minuten vergingen in Schweigen und Schluchzen. Dann führte sie der König in sein Speisezimmer, und hier waren sie fast noch 2 Stunden allein. Sie schieden nicht, bis der König ihnen das Versprechen gab, sie am nächsten Morgen, ehe er zur Hin- richtung geführt würde, nochmals zu sehen. Aber als er in sein Zimmer zurückgekehrt war, fühlte er sich übermannt vom lange verhaltenen Schmerze; zu hart war eine nochmalige solche Prüfung; mit großen Schritten auf- und abgehend, rief er endlich aus: „Nein, ich gehe nicht, es ist zu viel/' Er schlief ruhig einige Stunden; um 5 Uhr weckte ihn sein treuer Kammerdiener dem empfangenen Befehle gemäß. Er nahm das Abendmahl und übergab dem Diener alles, was ihm, dem einst Mächtigen und Reichen, geblieben war: seinen Trauring und einige Haare für seine unglückliche Gemahlin und ein Siegel für seinen Sohn zum Angedenken, bat ihn auch wiederholt, die Seinigen zu trösten und ihn zu entschuldigen, daß er sie nicht noch einmal gesehen. Schon hörte man die gräßlichen Vorbereitungen, das Ge- töse verworrener Stimmen, den Wirbel der Trommeln und das dumpfe Rasseln fortgezogener Kanonen. Endlich um 9 Uhr kam Santerre, einer der Hauptanführer des Pöbels. „Sie kommen, um mich abzuholen," sagte Ludwig gefaßt, „ich bitte nur um einen Augenblick." Er übergab sein Testament einem städtischen Beamten, forderte dann seinen Hut und sagte mit fester Stimme: „Gehen wir!" Auf der Treppe sah er den Geistlichen auf sich warten. Er wollte von ihm Abschied nehmen. „Nein," erwiederte dieser edle und standhafte Tröster, „mein Beruf ist noch nicht zu Ende," und er folgte ihm in einem zweiten Wagen, da ihm die Herzlosigkeit nicht verstattete, an Ludwigs Seite Platz zu nehmen. Langsam ging der Zug durch eine Doppelreihe von Soldaten — über 40,000 Mann standen unter den Waffen — dem Revolutionsplatze zu, wo die Guillotine aufgerichtet stand. Es dauerte über eine Stunde, ehe man ankam. Es war die letzte Prüfung für den armen König, gewiß eine der härtesten. Als Ludwig auf dem Richtplatze ange- kommen war und den Wagen verlassen hatte, trat ihm sogleich der Geistliche zur Seite. Mit festem Schritte stieg der Verurtheilte die Stufen des Blutgerüstes hinan und empfing dort den Segen des Priesters. Er ließ sich, obwohl mit Widerstreben, die Hände binden, trat dann aber lebhaft, wenn gleich schon entkleidet, gegen die linke Seite des Schaffots hervor und begann mit vernehmlicher Stimme: „Franzosen, ich sterbe unschuldig, und du, unglückliches Volk-------", da übertönte das Wirbeln der Trommeln, wozu seine Henker schnell das Zeichen gegeben hatten, seine Stimme. Er trat zurück, die rohe Gewalt der Scharfrichter nicht abwartend, der Priester rief ihm zu: „Sohn des heiligen Ludwig, steige zum Himmel empor!" und das einst gekrönte Haupt des milden Königs fiel. Kaum war die Hinrichtung geschehen, so drängten sich Tau- sende herbei, und viele davon tauchten, die Gefahr und die Wuth der Schreckensmänner nicht achtend, ihre Schnupftücher in das Blut

3. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 144

1893 - Altenburg : Pierer
144 Schilderung der Huldigungsszene von den Schlern zu entwerfen: König Rudolf ist in seinem Lager vor Wien. Er trgt sein einfaches graues Wams, wie er tglich zu thun pflegt. Da melden ihm Boten: König Ottokar kommt daher hoch zu Ro im golddurchwirktem Gewnde und mit groem Gefolge." Ruhig und kalt empfngt er diese Botschaft. Seine Fürsten fordern ihn auf, die kniglichen Gewnder anzulegen. Doch der König antwortet kalt: Der Bhmenknig hat mein graues Wams oft verlacht, nun aber wird mein graues Wams der ihn lachen." Seine Ritter lt er in Reih und Glied treten und mit gezckten Waffen Spalier bilden. Da kommt der Bhmenknig in goldstrahlendem Ge-wnde und mit kniglicher Pracht, fllt vor dem König auf die Kniee und empfngt aus seiner Hand die Lehnszeichen. Dann erklrt der Kaiser ihn ffentlich als feinen Freund. berschrift: Ottokar von Bhmen huldigt dem König Rudolf. Ob er seinen Lehenseid nun immer treulich halten wird? 6. Wenige Wochen Schleier nehmen." Was erfahren wir also? Warum thut er das? Ergnzung: Die aufreizenden Reden seiner herrschschtigen Gemahlin Kunigunde veranlaten ihn dazu, sich von neuem zu empren. Ob Rudolf ihn jetzt vollstndig bezwingen kann? 7. König Rudolf 1278." Der Abschnitt wird stckweise gelesen. berschriften: Das Gebet vor der Schlacht. Die Ordnung der Reihen. Der Ansmarsch der Reihen. König Rudolf in Gefahr. Der Sieg. Welche Folgen hat die Schlacht auf dem Marchfelde? Bhmens bermacht ist gebrochen. Die Ostgrenze ist gesichert. Das Ansehen und die Macht des Kaisers ist wieder gestrkt. Die gewonnenen Lnder kommen an Rudolfs Sohm Dadurch wird die Habsburgische Hausmacht begrndet. berschrift: König Rudolf bricht Bhmens bermacht und stellt das kaiserliche Ansehen wieder her. Vertiefung: Wodurch hat Rudolf solches erreichen knnen? Rudolf verwendet alle seine Kraft und seine Zeit auf das Wohl des deutschen Reiches. Die deutschen Fürsten hatten ihm das Vertrauen geschenkt, und dieses Vertrauen wollte er nicht mibrauchen. Nicht nach dem Besitz fremder Lnder sehnte er sich, nicht nach uerem Glanz und groer Macht ging sein Streben; er war vielmehr bemht seinen deutschen Unterthanen, die Jahrzehnte lang in der kaiserlosen Zeit gar hart gelitten hatten, die gewnschte Ruhe und Sicherheit wieder-zugeben, dem Reiche den inneren Frieden und die Ordnung zurckzugeben, die fr das Wohl des Volkes unbedingt notwendig war. Ihm lag also

4. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 268

1902 - Altenburg : Bonde
268 Reuß gehörend. — Nicht lange nach Napoleons Ankunft im Schlosse wurde der Fürst wieder zum Kaiser gerufen. Letzterer hatte seinen gelblich weißen Mantel ausgezogen und stand mit dem Hute ans dem Kopfe in grüner Uniform mit einigen Ordenssternen an einen: mit Landkarten bedeckten Tische, neben ihm der Fürst von Neuchâtel und mehrere Adjutanten, im Hintergründe der Leibmamelnck. Napoleon reichte dem Fürsten ein be- schriebenes Blatt mit den Worten: „Lesen Sie, Fürst!" Es war eine Proklamation an die Sachsen. „Ist es nicht eine Unverschämtheit, daß man mir den Krieg erklärt hat?" so begann der übermütige Emporkömmling die Unterhaltung. Die Antwort des Landesherrn lautete: „Hierüber zu richten steht mir nicht zu, Ew. Majestät." — „Sind Sie denn nicht im Bündnisse mit Sachsen und Preußen?" — „Nein, Ew. Majestät, wir sind Vasallen Böhmens und gute Nachbarn Sachsens." Napoleon verlangte nun vom Fürsten, er möge die Proklamation an die Sachsen auf einein sicheren Wege durch Böhmen schicken. Der Fürst aber erwiderte freimütig, Se. Majestät hätten viel mehr Wege, dem Kurfürsten das Schreiben zuzustellen als er, der Fürst. Überdies möge er dem so guten Nachbar nicht gern solche Botschaft zu- gehen lassen. „Aber Sie sind doch mit dem Kurfürsten verwandt?" er- widerte Napoleon. „Ihre Frau ist eine Hohenlohe?" Nachdem der Fürst diese Frage bejaht und der Verwandtschaft auch von seiten seines Vaters Erwähnung gethan, zeigte Napoleon in dem weiteren Gespräche eine so genaue Kenntnis der ziemlich verwickelten fürstlichen Verwandtschafts- verhältnisse , daß es den Landesherrn wunder nahm. Noch mehr staunte der hohe Herr iiber des Kaisers genaue Kenntnis des Terrains der Herr- schaft Schleiz, Gera und der Thüringer Lande. Er bezeichnet sie in seinem Tagebuche als „unglaublich". Napoleon sprach dann mit dem Fürsten noch einiges über Land und Leute in der Herrschaft Reuß und entließ ihn aufs freundlichste. Am anderen Morgen verließ der Kaiser kurz nach 6 Uhr Schloß und Stadt, verlegte sein Hauptquartier nach Auma, war aber schon um 11 Uhr in Gera und fuhr nachmittags nach Auma zurück. Am 12. Oktober war Gera Hauptquartier. 3. Das ist der Krieg! Wie schrecklich es in jenen Oktobertagen zuging, berichtet der Landes- herr von jenem 10. Oktober im Anschlüsse an das Gespräch mit Napoleon: „Die einbrechende Nacht mit allen ihren Greueln machte auf einmal mein Herz mutlos und mein ganzes Mitleid rege. Feuer allerorten, wo man nur hinsah, von weitem das Dorf Zobern bei Hof in Flammen, hier

5. Für Oberklassen - S. 218

1882 - Altenburg : Bonde
218 und silbernen Gefäßen vorgesetzt wurden, ans das sorgfältigste gefüttert. Bei einer Feuersbrunst wurden vor Kindern und Geschwistern die Katzen zuerst gerettet. Starb in einem Hause die Katze, so waren alle Haus- genossen in tiefster Trauer und schoren sich die Augenbrauen ab. Der Leichnam des heiligen Tieres wurde einbalsamiert, in köstliche Leinwand gewickelt und feierlich beigesetzt. Wer eine Katze auch nur aus Versehen umbrachte, war des Todes. Dasjenige Tier, das in ganz Ägypten und am meisten vor allen Tieren verehrt wurde, war der Ochse Apis. Er mußte am ganzen Leibe schwarz sein und an der Stirne einen weißen viereckigen Fleck haben. Sein Palast war in der Königsstadt Memphis, in der Bibel Noph genannt. Priester bedienten ihn und reichten ihm mit gebeugten Knieen die heiligen Speisen. Der feierlichste Tag war der Tag, an welchem man so glücklich war, ihn zu finden. Sieben Tage dauerte das Fest. Bewaffnete zogen vor ihm her, um das von allen Seiten zu- strömende Volk abzuhalten. Hinter ihnen ging er selbst, der gehörnte Gott, in aller Pracht und Herrlichkeit, von Priestern in feierlichem Auf- zuge geleitet. Zwei Reihen Knaben gingen ihm zur Seite, und sangen in schönen Liedern sein Lob. Sein Tod versetzte ganz Ägypten in eine Trauer, als wenn das Ende der Welt vor der Thüre wäre, und diese Trauer währte, bis ein neuer Apis gefunden war. Der Götzendienst, welchen das Volk Israel in der Wüste mit dem goldenen Kalbe trieb, er- innert deutlich an diese Art der Abgötterei, welche dasselbe in Ägypten kennen gelernt hatte. Unter den ägyptischen Königen ist der berühmteste Ramses der Große, von den Griechen Sesostris genannt, um 1500 v. Chr. Mit seinem gewaltigen Kriegsheere, das 600000 Soldaten zu Fuß, 24 000 Reiter und 27 000 Streitwagen zählte, unterwarf er sich einen großen Teil Afrikas und Asiens. Die gefangenen Könige spannte er an seinen Sieges- wagen. Einst geschah es, daß einer dieser Könige unverwandt auf das eine Rad blickte. Deswegen befragt, gab er zur Antwort: „O König, das Umdrehen des Rades erinnert mich an die Veränderung des Glückes. Wie hier das Unten ein Oben und das Oben bald ein Unten wird, so ist es auch mit den Königen, die heute auf dem Throne und morgen in Knechtschaft sind." Von dem Tage an behandelte Ramses, an die Wandel- barkeit auch seines Glückes gedenkend, die gefangenen Könige als Könige. Wie im Kriege, so war er auch im Frieden groß. Er teilte das Land in 36 Bezirke und legte überall Kanäle an, durch welche er die Fluten des Nils in die wasserlosen Gegenden leitete. Nach ihm führt das Land Gosen, in welchem der Erzvater Jakob mit seiner Familie sich niederließ, auch den Namen Ramses. In gleicher Weise ist eine Stadt, welche unter hartem Frondienste die Israeliten bauen mußten, Ramses genannt. Derjenige König, durch welchen Ägypten den Ausländern geöffnet und dadurch bekannter wurde, ist Psammetich. Er regierte um 666 v. Chr. mit elf Königen das Land gemeinschaftlich. Nun war eine alte Weissagung vorhanden, daß der, welcher im Tempel in einem ehernen Becher opfern würde, ganz Ägypten beherrschen sollte. Aus Eifersucht opferten sie seit- dem immer gemeinschaftlich. Einst bei einem Feste waren wieder alle zwölf im Tempel versammelt und brachten ein Trankopfer. Die Priester reichten ihnen hierzu goldene Schalen, aber aus Versehen nur elf, so daß

6. Für Oberklassen - S. 224

1882 - Altenburg : Bonde
224 18. Der König stieren Blicks da saß, Mit schlotternden Knieen und totenblaß. 19. Die Knechteschar saß kalt durch- graut Und saß gar still, gab keinen Laut. 20. Die Magier kamen, doch keiner verstand Zu deuten die Flammenschrift an der Wand. 21.Belsazer ward aber in selbiger Nacht Von seinen Knechten umgebracht. 203. Cyrus und Krösus. Unter den Königen, denen die Juden während der babylonischen Ge- fangenschaft Unterthan waren, kommt auch Cyrus vor, oder, wie er in der Bibel genannt wird, Kores, d. i. Sonne. Er ist es, von welchem die Juden die Erlaubnis, in ihr Vaterland zurückzukehren, erhielten. Nachdem er seine Landsleute, die Perser, von dem Joche der Meder befreit hatte, zog er mit seinem mächtigen Heere, das vorzüglich aus Rei- tern bestand, von einem Lande in das andere. Wohin er kam, siegte er, plünderte Stadt und Land und zwang die Einwohner, sich an sein Heer anzuschließen. Es glich dieses einem wilden Strome, der in seinem Laufe alles mit sich dahinreißt. Ganz Asien zitterte. Da stand plötzlich in Lydien der mächtige König Krösus auf. Dieser wollte ihm noch zur rechten Zeit einen festen Damm entgegen setzen und verband sich deshalb mit allen umliegenden Völkern. Seine eigene Herrschaft erstreckte sich über ganz Vorderasien bis hinauf zum Flusse Halys, der sein Reich von Persien trennte. Er war unermeßlich reich und hielt sich deshalb auch für den glücklichsten Mann von der Welt. Einst kam Solon zu ihm, ein Weiser aus Griechenland. Diesem zeigte er alle seine Reich- tümer und Schätze und sprach dann mit innigem Selbstgefallen: „Wohlan, Solon, du bist so weit in der Welt umhergereiset, hast so viele Menschen gesehen, sage mir doch, wen hältst du wohl für den glücklichsten? — „Tellus, einen Bürger von Athen!" war die Antwort. Krösus wun- derte sich, daß er einen gemeinen Bürger ihm, dem großen Könige, vor- zöge, und fragte unwillig: „Und warum hältst du den für den glück- lichsten?" „Dieser Tellus, — antwortete er, — lebte zu Athen, als die Stadt blühete und glücklich war. Er hatte schöne und gute Kinder, er- lebte sogar Kindeskinder, und alle blieben ihm am Leben. Er selbst war brav und in der ganzen Gegend geehrt. Bei genügendem Auskommen lebte er glücklich und zufrieden und starb hochbejahrt in einem siegreichen Treffen den Tod für das Vaterland. Seine Mitbürger ehrten sein An- denken durch eine Ehrensäule, die sie ihm setzten." — „Aber wen, — fragte er, — hältst du nach diesem für den glücklichsten?" „Zwei grie- chische Jünglinge, antwortete er, — Kleobis und Biton. Sie waren Brüder und besaßen eine außerordentliche Leibesstärke. Beide trugen einst in unseren öffentlichen Kampfspielen den Preis davon. Dabei chatten sie eine innige Liebe zu ihrer alten Mutter. Diese war Priesterin. Einst bei einem Feste mußte sie notwendig nach dem Tempel fahren; aber ihre Ochsen kamen nicht zu rechter Stunde vom Felde. Da spannte sich das schöne Brüderpaar selbst vor den Wagen und zog die alte Mutter bis zum Tempel. Und als das dort versammelte Volk bewundernd umher-
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