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1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 81

1893 - Altona : Uflacker
— 81 — gehütet. Von Schulau gelangt man in nördlicher Richtung über Spitzerdorf nach Wedel. Auf dem Marktplatze dieser Stadt steht eine Rolandsäule, ein steinernes Standbild, das einen geharnischten Krieger darstellt. Solche Standbilder, die auch in andern deutschen Städten vorkommen, waren in früheren Zeiten Marktzeichen, d. h. Zeichen der Marktgerechtigkeit einer Stadt. Unter der Rolandsäule wurden auch Streitig- keiten geschlichtet, in Wedel namentlich beim Handel auf dein dortigen Ochsenmarkt. Bei Schulau hört das hohe Elbufer auf, und die Elb- marsch beginnt. Das höher liegende und darum trockene Land heißt Geest. 32. Das Klima unserer Heimat. Die Erde ist überall von Luft umgeben. Diese ist zu verschiedenen Zeiten von verschiedener Beschaffenheit, bald kalt, bald warm, bald feucht, bald trocken, bald bewegt, bald ruhig. Die durchschnittliche Beschaffenheit der Luft in einem Lande nennt man das Klima desselben. Die Erwärmung der Luft geschieht durch die Sonne. Je schräger die Sonnenstrahlen auf die Erde fallen, desto geringere Wärme erzeugen sie; je mehr sie sich der senkrechten Richtung nähern, desto mehr Wärme bringen sie hervor. Zu welcher Tageszeit zeigt sich die geringste, wann die höchste und wann eine mittlere Wärme? Wie die Erwärmung an jedem Tage wechselt und deutlich vier verschiedene Zeitpunkte zeigt, so ist dies bei uns auch im Verlaufe eines Jahres der Fall. In welcher Jahres- zeit ist die Hitze am größten? In welche Zeit fällt die größte Kälte? Wann zeigt sich eine Wärme, die das Mittel zwischen der niedrigsten und der höchsten hält? Welche Monate sind einander am meisten entgegengesetzt? Welche sind sich am ähnlichsten? Um das Maß der Erwärmung ganz genau fest- stellen zu können, bedient man sich eines Instrumentes, welches den Namen Thermometer oder Wärmemesser führt. 6

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 348

1843 - Altona : Schlüter
348 faltigsten Veränderungen, indem es die Wärmeverhältnisse ver- mittelt, die wiederum vielfache Bewegungen Hervorrufen. Meer und Land senden unter dem Einfluß der Wärme gewaltige Mas- sen dampfförmiger Stoffe in die Luft, welche dieselbe in sich aufnimmt und als Niederschläge der verschiedensten Art wieder zurückgibt. Die Pflanzen- und die Thierwelt, welche sich nach den Jahreszeiten und den verschiedenen Klimaten so verschieden- artig gestalten, greifen mächtig in die Mischungsverhältnisse der Luft ein. Sie ist gleichsam das Triebrad des ganzen organischen Lebens auf der Erde, welches ohne sie unausbleiblich und schnell erlöschen würde; sie ist das für das Erdganze, was die Seele für den menschlichen Leib, was der Geist Gottes für das ganze Weltall und für jede einzelne Menschenseele ist; in ihr leben, weben und sind wir. Doch trägt ihr Charakter nicht das Ge- präge der Beständigkeit, sondern vielmehr der beständigen Ver- änderung, und man könnte sie dem Gemüthe des Menschen vergleichen; sie ist gleich unbestimmt, launig oder furchtbar, bald wie jenes durchsichtig und klar, das Licht der Sonne in sich aufnehmend oder es zurückwerfend, bald mit leichteren oder dich- teren Wolken bedeckt, die es vielfach brechen und zerlegen, bald dem Himmelslichte verschlossen, sturm- und gewittervoll. Wie das Gemüth in wechselnder Erscheinung unser eigenes Innere, unsere Umgebungen und das llnendliche selbst abspiegelt, und wir nach der Beschaffenheit und seinen Zuständen hierüber ur- theilen, so läßt die Atmosphäre Meer und Erde, die unter ihr liegen, in düsterer oder freundlicher Beleuchtung erscheinen, und verzerrt auf vielfache Weise durch Brechung das Bild der Him- melskörper. So umfluthet der Luftozean die unbewegliche Feste; nach seiner Tiefe zu entwickelt sich immer reichlicher Licht und Wärme, und mit ihnen zahlloses Leben, während seine Höhen in Eis erstarren und schon in einer geringen Entfernung über jeinem Boden kein Leben mehr gedeiht. „Aber nicht bloß der Mangel an Luft, wie auf den höch- sten Bergen, sondern auch die besondere Beschaffenheit mancher Luft setzt uns beim Athmen in Verlegenheit, z. B. wenn sie im Sommer unerträglich heiß ist. In dem Lande, wo Jeremias lebte und in den umliegenden Ländern weht mitunter der Wind Samum aus den arabischen Wüsten her, der außer seiner Hitze noch schädliche Bestandtheile hat und zum Ersticken ist. Von

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 352

1843 - Altona : Schlüter
352 du in mir, laß mich ganz verschwinden, dich nur seh'n und finden. Du durchdringest Alles, laß dein schönstes Lichte, Herr, berühren mein Gesichte. Wie die zarten Blumen völlig sich entfalten und der Sonne stille halten; laß mich so still und froh, deine Strahlen fassen und dich wirken lassen. Teerstegcn. 182. Ursachen und Nutzen der Winde. So lange die Dichtigkeit der Luft allenthalben gleich ist, befindet sich die Atmosphäre tm Zustande der Ruhe; so wie jedoch diese Gleichheit durch irgend eine Ursache aufgehoben wird, er- folgt eine Bewegung, welche wir Wind nennen. Gerade so wie die Luft aus einem Blasebalge nach außen strömt, wenn sie zusammengedrückt wird, bewegt sich die Luft aus einer Ge- gend, wo sie eine größere Dichtigkeit hat, nach derjenigen, wo die Luft dünner ist. Diese Bewegung der Luftrnaffen stimmt völlig mit der des Wassers in den Flüssen überein, es ist ein förmliches Fortfließen eines Theils des Luftozeans aus einer Ge- gend nach der andern. Diese Luftströmungen sind in dem großen Haushalte der Natur von großer Wichtigkeit; sie sind von Gott, dem Herrn, alle weislich geordnet. Sie spielen bei der Befruchtung der Pflanzen nicht selten eine wichtige Rolle; Thiere würden sich bald unwohl fühlen, wenn sie sich stets in derselben Luftmasse befinden sollten, und die Winde die letztere nicht häufig erneu- erten. Dieser Austausch der Luft von mehr oder minder ent- fernten Gegenden ist es vorzugsweise, wodurch die Winde in den klimatischen Verhältnissen der Erde wichtig werden. Durch sie wird die Strenge hochnordischer und die Hitze der tropischen Gegenden gemildert; ohne sie würden Regen und andere wässe- rige Niederschläge im Innern der Festländer unbekannt sein, die Quellen würden versiegen, die Länder unfruchtbar werden. Allen Winden liegt eine Störung im Gleichgewicht der At- mosphäre zum Grunde; so vielfach auch die Ursachen derselben zu sein scheinen, so zeigen genaue Beobachtungen, daß fast im- mer Wärmeverschiedenheiten benachbarter Gegenden zur Entstehung der Winde Veranlassung geben. Wenn von zwei

4. Das Vaterland - S. 213

1854 - Altona : Lehmkuhl
213 den Wellen des Meeres erfaßt und weiter getragen. Schwer be- laden trugen die trüben Fluthen die drückende Bürde so lange mit sich herum, bis sie zur Ruhe kamen. Dann setzten sie dieselben allmälig und in wagerechten Schichten auf das Grundgestein ab. Diese Schichten verhärteten auch zu festem Stein, und zeigen deutlich genug ihren Ursprung aus dem Wasser und unterscheiden sich deutlich genug von dem Urgestein, das nie im Schoße des Meeres geruht. So hat das Meer die Erdoberfläche getäselt mit Gesteinsschichten, bunt und mannigfaltig; hier mit Kalk, dort mit Thon oder Sand, gemischt und ungemischt ; hier hat es seine Last wagerecht abgelegt, als hätte es eine Setzwaage dabei gebraucht, dort liegen die Schichten schräg, auch wobl senkrecht emporgerichtet, denn neue Hebungen brachten sie wieder aus ihrer ursprünglichen Lage. Bald enthalten sie edle Metalle, besonders aber Eisen, bald das unentbehrliche Salz, bald wieder riesige Knochenleiber von Thieren. Auch große mächtige Waldungen sind von dem Meere in die Schichten der Erde vergraben, und wohl verwahrt liegt diese Pflanzen- und Thierwelt in den steinernen Friedhöfen, als sollten diese Gräber noch den spätesten Geschlechtern Kunde geben von einer Schöpfung, die kein Auge gesehen. Mit suchendem Blick forscht der Mensch schon lange in diesen Friedhöfen, aber so groß und mannigfaltig die Zahl der Pflanzen und Thiere auch ist, die er aufgefunden hat, Menschen- gebeine liegen nicht mit unter den urweltlichen Wesen vergraben. Damit ist eine allgemeine Schöpfungsgeschichte eingeleitet, die nach 1. Mose 1 auszuführen fein möchte. Die biblischen Schöpfungstage berechnen die Erdkundigen — Geologen — auf Jahrtausende, nehmen statt der 6 Schöpfungstage nur 4 Bildungs- perioden an, haben also noch Raum für zwei höhere Entwicklungen. Ueber die Bildung der cimbrischen Halbinsel, der umliegenden In- seln und anderer baltischer Länder sind die Geologen noch sehr ab- weichender Meinung. Die meisten Neueren nehmen an, daß die Halbinsel mit den Inseln zur selben Zeit und auf derselben Haupt- spalte der Erdrinde aus dem Meere emporgehoben worden sei, auf welcher die skandinavischen Hochalpen hervordrangen. Der frühere Meeresboden war ein großes Corallenriff in einem heißen Ocean und wurde durch den gewaltsamen Durchbruch dieses Urgebirges größtentheils zertrümmert, so daß nur einzelne Abtheilungen, wie Faröe im südlichen Seeland, Möensklint und der segeberger Gyps- berg stehen geblieben sind. Die kleingeriebenen Bruchstücke der Corallenbänke lieferten das Material der verschiedenen Kalk- und Kreidegesteine, auf welchen unser Land rubt. Ob durch diese große Erdrevolution der größte Theil des Festlandes versunken ist, welches in der Urzeit den nordöstlichen Theil des atlantischen Oceans aus- füllte, von welchem England, die Hebriden-, Orkney-, Shetlands- inseln und die Färöer als Trümmer übe lg geblieben sein sollen, wagt Niemand zu beweisen.

5. Das Vaterland - S. 565

1854 - Altona : Lehmkuhl
565 ergießt sich bei der Vergleichung Drontheims mit Umea. Am Nordcap ist der Winter fast nicht strenger als in Stockholm, aber die Wärme im Sommer dort nicht höher als hier im Herbst; in Enontekis dagegen (einem kleinen Orte in Lappland) ist der Sommer 5 " wärmer und der Winter 9v- 0 kälter als am Nordcap, wie denn auch in Enontekis der Winter 19 °, der Sommer aber nur 4 o kälter ist als in Kopenhagen. Die jährliche Regenmenge in Stockholm und Westeraas ist 18 dän. Zoll, in Bergen dagegen 80. — Die jährliche Regen- menge bestimmt man durch Aufsammeln des Regens in einem Ge- fäße, worauf man mißt, wieviel jedesmal gefallen ist, und die Ergebnisse zusammenrechnet. Wenn es nun heißt, daß in Stock- holm 18 Zoll Regen gefallen sind, so will dieß sagen: wenn der Regen ein ganzes Jahr hindurch auf der Erdfläche stehen bliebe, so würde dieß am Schluffe des Jahres eine Wasserschicht von 18 Zoll geben. Das Schneewasser ist hier, wie überall, mit zum Regen gerechnet. — Die Regenmenge dieser einzelnen Orte kann zwar nicht für die ganze Ost- oder Westseite der Gebirgsmasse als Maaßstab dienen, aber nebst der allgemeinen Erfahrung leitet sie uns doch zu der Ueberzeugung, daß sie aus der Westseite der standinavischen Halbinsel viel größer ist als auf der Ostfeite. Die vielen Dünste, welche vom Meere aufsteigen, und die häufigen Ursachen, welche sie in Regen Verwandeln, wo Luftströme mit ihnen geschwängert, gegen jähe Klippen stoßen, sind der Hauptgrund des feuchten Klima's und der nebligen Luft auf der Westseite. Eben so macht der Einfluß des Meeres die Wärme gleichmäßiger, den Sommer minder warm, den Winter weniger kalt, weil das Meer im Winter nicht gefriert und die Feuchtigkeit der Seeluft im Sommer die Wärme mildert. Von der Ostseite dagegen bält die Gebirgsmasse den Einfluß des Meeres fern. Beim Besteigen der Berge bemerkt man eine Abnahme der Wärme; man wird also, wenn sie hoch genug sind, zu einer Höhe gelangen, wo die Kälte so beträchtlich ist, daß der Schnee nie schmilzt. Eine Linie, die man sich durch alle Punkte gezogen denkt, oberhalb welcher der Schnee nie aufthaut, nennt man die Schnee- linie. Diese findet sich am Nordcap in einer Höhe von 2400, im südlichen Norwegen dagegen in einer Höhe von 5600 Fuß. An der Westseite ist sie niedriger als an der Ostfeite, weil der Schnee in den nebligen, feuchten Sommern dort nicht so leicht schmilzt, als in der viel klareren Luft auf der Ostseite. Von den großen Schneemassen auf dem Folgeford und Justedalsbrä im Stifte Bergen ziehen sich große Eismasfen (Gletscher), tief in die Thäler hinab bis an die Kornäcker; da sie so bedeutend sind und stets von oben langsam nachgleiten, so vermag die Svmmerwärme sie nicht aufzuthauen. Unterhalb dieser Eismassen findet man große Erd-

6. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 469

1867 - Altona : Hammerich
------ 469 --------- 6. Nutzen und Schaden des Windes. I. Nutzen des Windes. A. Für das Leben in der Natur. 1. Aufhebung einer schädlichen Ruhe im Dunstkreise. Reinigung de^ Luft. Luftwechsel, besonders in Hinsicht auf die von Thieren und Pflanzen benutzte und ausgeathinete Luft. 2. Minderung der Kälte in nördlichen und der Hitze in den südlichen Gegenden. Mäßigung unsers Klimas im Sommer und Winter. 3. Herbeiführung der Regenwolken als der O.uellen der Fruchtbarkeit des Landes. 4. Vertheilung des Niederschlags; Verminderung in Seeländern und Vermehrung in Binnenländern. 5. Bewegung des Masters. 6. Befruchtung der Pflanzen durch Vermischung des Blüthcnstaubs. 7. Befreiung der Pflanzen von dem abgestorbenen Laube im Herbste. 8. Verbreitung des Samens gewisser Pflanzen. B. Für das Leben der Menschen. 9. Benutzung des Windes zum Bewegen der Segelschiffe in bestimm- ter Richtung. 10. Bewegung der Windmühlenflügel. 11. Die trocknende Kraft des Windes: Wege, Wäsche, Gefärbtes; — Heu, Getreide, Salinen. Ii. Schaden des Windes. A. Aus dem Grade des Windes hervorgehend: 1. Schaden an Häusern: Dachziegel und Schornsteine. 2. Schaden in Gärten und Feldern: Bäume, Aeste, Obst, Getreide und kleine Pflanzen. 3. Scheitern der Schiffe. 4. Das Aufstauen des Wassers in Flüssen und dadurch mitveranlaßte Ueberschwemmung. B. Aus der Richtung und sonstigen Beschaffenheit hervorgehend: 5. Das Zurückhalten der Schiffe im Hafen durch widrigen Wind. 6. Das Austrocknen des Landes durch den scharfen Ostwind. 7. Der Einfluß desselben Windes auf die Lunge, die Augen und Lippen. Auswerfen und Aufwirbeln des Sandes und Staubes. 8. Das Zurückhalten der Regenwolken des Westens. 9. Schädliche und giftige Winde gewisser Länder. 0. Aus der Stärke und Richtung hervorgehend: 10. Vermehrung der Gefahr bei Feueröbrünsten. 7. Der Schlußstein, — vielleicht nur ein Samenkorn, für künftige Zeit gesäet. Daß man mit einer Wasserpumpe einen Raum wasserleer machen kann, ist bekannt. Auf die ähnliche Einrichtung und Wirksamkeit einer Luftpumpe führt die Betrachtung einer kleinen Spritze. Die Luftpumpe macht einen Raum fast luftleer.

7. Theil 1 - S. 231

1867 - Altona : Schlüter
was, außer dem Christenthum, in dem noch eine höhere Freiheit ist, ein guter Mensch auf Erden besitzt und zu besitzen begehrt. 186. Ein Blick auf Schleswig-Holstein. a. 1. Meine Wiege stand nicht weit von den reizenden Ufern der Ostsee, nur wenige Stunden nördlich von dem schleswig-hol- steinischen Canal, also in dem Herzogthum Schleswig, und einige Stunden südlich von dieser künstlichen Waßerstraße, in dem Her- zogthum Holstein, da lernte ich gehen. So sind gar Viele in Schleswig geboren, die jetzt in Holstein leben und wirken, und wiederum haben Viele als Kinder in Holstein gespielt, die jetzt in Schleswigs Erde ruhen. Und wie diese beiden Lande von ihrer Schöpfung an sind zusammengefügt gewesen und — wie der Einband an dem Gesangbuche unserer Väter — durch ein „helles Silberband," nämlich durch die Eider und den schleswig- holsteinischen Canal, mit einander verbunden: so sind durch eine mehrhundertjährige Geschichte auch die Bewohner derselben in Sitten und Einrichtungen, in Gesetzen und deren Verwaltung also mit einander verwachsen und verbrüdert: daß man diese Lande und ihre Bewohner mit Recht „stammverwandt" genannt hat. 2. Sieh', va liegen sie nun, unsere heimatlichen Fluren, im Norden Deutschlands, und erstrecken sich von Hamburg bis nach Kolding hinauf. Im Norden werden sie durch die Königsau von Jütland und im Süden durch die Elbe von Hannover geschieden; im Osten bespülen die Wellen der Ostsee ihre reizenden User und im Westen zerstörte und bauet auch wieder in ruheloser Thätigkeit die West- oder Nordsee. Gar groß ist unser Vaterland also nicht; denn Holsteins größte Ausdehnung von Süden nach Norden — von Bergedorf bis zur Müudung des schleswig-holsteinischen Canals — beträgt nur ungefähr I lj Meilen, und die von der Westküste bei Büsum bis zur Ostküste bei Dahme ungefähr 17^ M.; Schleswigs Länge von Rendsburg bis nach Kolding hinauf mißt nur ungefähr 18 M., während seine Breite von der Westküste bis zur Ostseite hier etwa 12, dort 10 und an einer anderen Stelle wohl nur 8 M. beträgt. Das Ganze ist eine Landesfläche von 320 Quadratmeilen mit reichlich 958,000 Ein- wohnern, wovon 165 Qm. mit ungefähr 405,000 Einwohnern auf Schleswig kommen. Das ist nur ein kleines Stückchen un- seres Erdtheils, nur der 500fte Theil Europas; aber dennoch ist unser kleines Vaterland ein vor manchen größeren Ländern sehr bevorzugtes Land. *) „Denn wo die beiden Stosse unseres Erd- körpers, wo Land und Waßer aneinander stoßen: da drängen sie *) Von hier an von und nach Herm. Biernatzki.

8. Theil 1 - S. 279

1867 - Altona : Schlüter
279 Quecksilber in der Röhre immer höher, bleibt aber, sobald das Waßer kocht, wiederum an einem Punkte oben stehen. Auch dieser wird gemerkt und heißt Koch- oder Siedepunkt. Jetzt befestigt man das Thermometer an einem schmalen Brettchen. Der Raum zwischen dem Kochpunkte und Gefrierpunkte wird in 80 gleiche Theile, Grade, getheilt. Man zeichnet auch noch 30 bis 40 solcher Theile unter den Gefrierpunkt. Die Grade über dem Gefrierpunkte heißen Wärmegrade, die unter demselben Kälte- grade; jene werden in der Schrift mit —{— r diese mit — bezeichnet. (4- 18° R.) heißt 18 Grad Wärme nach Reaumur; sowie (— 18° R.) 18 Grad Kälte nach Reaumur. Angabe einiger Kälte- und Wärmegrade: Gefrierpunkt des Waßers = 0. Gewöhnliche Winterkälte — 10 bis 15°. Strenge Kälte = 20 bis 25°. Kälte in Polargegenden ----- 36 bis 40". In den 3 heißesten Tagen, vom 5ten bis 8ten Juli 1845, hatten wir im Schatten-s-30"; -s- 31° ist Hühnerbrut; 4“ 32° Blutwärme; 4~ 35° hitzige Krankheit. 213. Schleswig-Holsteins Klima. (Nach Herm. Biernatzki und Kuß.) 1. Die uns umgebende und durchdringende Luftmasse gehört, im Ganzen genommen, nicht gerade zu den gnädigsten Aeußerungen der Natur gegen uns. Zwar ist sie für ein 130 —140 Meilen nördlicher als die Mitte der gemäßigten Zone gelegenes Land ziemlich milde, da die durchschnittliche Kälte seit 4 0 Jahren etwa nur 1 Grad gewesen, während sie in dem südlicher liegenden Berlin I^, in München ebenfalls 1 Grad betrug. Ferner ist es wahr, daß unsere geographische Lage dem südlichen Theile von Kamtschatka entspricht, während es bei uns auch wärmer ist, als etwa in dem 14 Breitengrade südlicher gelegenen Peking. Da- gegen ist wieder in dem nördlicher liegenden Edinburgh die größte durchschnittliche Kälte 2j Grad Wärme gewesen: es könnte also trotz seiner nördlichen Lage unser Klima ein weit milderes sein. Mit dem unter ähnlichem Breitengrade gelegenen Moskau ver- glichen, ist es zwar durchschnittlich wärmer bei uns, wenn auch die augenblickliche Temperatur dort ziemlich höher sein kann. Die Ostküsten sind in der Regel kälter, als die Westküsten; aber unsere Ostsee ist auch ein besonders kältebringendes Waßer, und dem Großherzogthum Meklenburg hat vorzüglich das südliche Holstein eine Vegetation zu danken, die mindestens 10—12 Tage der un- serer nördlichen Gegenden vorauseilt. Die Sümpfe und Moore sind ein ewiger Sammelplatz aller möglichen erkältenden Dünste und darum der Temperatur äußerst nachtheilig. In gleicher Weise

9. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 2

1843 - Altona : Hammerich
2 ren noch nicht von einander getrennt,' und nirgend war ein Gewächs oder ein lebendes Wesen. Nach und nach schieden sich Land und Wasser; durch unterirdisches Feuer sanken Tiefen ein; das Wasser sammelte sich darin und bildete das Meer. Harte oder verhärtete Körper, versteinerte Schnecken, Fische und Meerpflan- zen senkten sich in Lager auf einander; es erhoben sich Felsen, die, wie die Knochen 'des menschlichen Kör- pers, das Gerippe des Erdkörpers wurden, und um diese Felsen sammelte sich daö feste Land; sie wurden gleichsam ein Rückhalt, daß Sturm und Meer nicht weiter die lose Erde hierhin und dorthin treiben konn- ten. Endlich gab ein Orkan aus Südwest der Ober- fläche unserer Erde die gegenwärtige Gestalt. Aus der südlichen Erdhälfte wurde das Land fortgestürmt; nur einzelne Felsspitzen widerstanden, und bilden jetzt spitzig auslaufende Vorgebirge; das meiste feste Land ward nach Nordosten hingeschleudert. Indeß ist auch diese Gestalt nicht von ewiger, unvergänglicher Dauer; sie leidet noch immerfort in einzelnen Theilen Veränderun- gen. Höhen sinken ein, Ebenen werden erhöht; Land wird überschwemmt; Seegrund wird trockenes Land. Und welche große Veränderungen kann ein Erdbeben hervorbringen! So das große Erdbeben, welches 1755 den 1. November-Lissabon und die umliegende Gegend zerstörte. 3. Der so befestigte Boden erzeugte jetzt durch die ihm von Gott verliehene Kraft Gewächse: Moose und Gräser, Pflanzen und Kräuter, Sträucher und Bäume. Darauf erschuf'gottes Allmacht Thiere: Gewürm, das auf dem Boden kriecht; Thiere des Feldes Und

10. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 8

1806 - Altona : Hammerich
tiem Teige, vermischt waren , und eine trübe Flut um- schloß das Ganze. Da konnte kein Gewächs haften in dem schlammigen Wesen, daß jeden Augenblick fast sei- ne Lage änderte; da fand sich keine Nahrung für lebende Geschöpfe: es war Alles wüste und leer. Was im Innern unseres Erdkörpers eingeschlossen ist, und vom Anbeginn der Welt her eingeschlossen war, kennen wir zwar nicht vollständig: allein wir sehen aus den noch fortdauernden Veränderungen auf der Oberflä- che der Erde, daß Feuer dort unaufhörlich fortbrennt, oder von Zeit zu Zeit sich aufs neue wieder entzündet; daß dieses Feuer Theile des Erdkörpers ausbrennt, so daß sie einsinken müssen, andere Theile in die Höhe schleudert, so daß sie über der Erdflache hervorragen. Durch die Würkung dieses inneren Feuers geschah es wahrscheinlich, daß auf der wüsten und leeren Erde hier große Höhlen einsanken, in welche das Wasser abfloß, dort Höhen emporgehoben wurden, die über der Wasser- fläche hervorstanden. — Doch konnten die Ufer dieser ge- sammelten Wasservorrathe nicht dauernd.sein, so lange die Erde keine Vcstigkeit hatte. Ein heftiger Sturm empörte das Meer, und die empörte Flut drang in die lockere Erde, höhlete Busen aus, riß Theile als Inseln ab, und spülte das erhöhete Land wieder aus einander. Es mußten sich erst harte Theile setzen: aus dem schlam- migen Wasser sammelten sich die Erden und senkten sich auf den Boden; was jetzt schon im Wasser gedeihen und keben konnte, Pflanzen, Schnecken, Fische, wurde vom Wasser mir einer verhärtenden Rinde umzogen, und senkte sich Lagenweise übereinander; Schmelzungen aller Art, die das Feuer im Innern der Erde hervorbrachte, lauterten die gesenkten Massen von ihren Beimischungen, und es entstanden nach und nach veste unerschütterliche Felsen, die der Wuth der Stürme und des Meeres wi-
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