Geyer.
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reits 1491 urkundlich als nicht mehr vorhanden bezeichnet, wahrscheinlich war sie
durch Brand zerstört worden. Bezüglich des Glockengusses fehlen allerdings gleich-
zeitige Nachrichten; auch ist in dem bekannten Manifest, welches der Kurfürst am
Jakobitagc (26. Juli) 1455 erließ, vorn Glockenläuten nicht die Rede. Peter
Albinus ist der älteste bekannte Chronist, der den Prinzenraub ausführlich erzählt,
und er sagt in seiner Neuen Meißnischen Chronik (1580): „Es haben sich die
Hofleute nicht gesäumet, sondern von Stund an in alle Gegenden geschickt und
sind zum Teil selbst ausgeritten, den Sturmschlag in allen Städten und Dörfern
angehen lassen, daß also das ganze Land rege wurde." Albinus, als geborner
Schneeberger, kannte die Gebrauche des Erzgebirges; er wird wohl nicht ohne
Grund voin Sturmläuten berichtet haben.
Das wichtigste Zeugnis giebt uns der um die Geschichtsforschung in Geyer
so hochverdiente Pastor Blüher, der der Prinzenglocke eine besondere Aufmerksam-
keit gewidmet hat und der den Umguß der Glocke auf Kosten des Kurfürsten für
wahr hält. Nach demselben waren auf der einen Seite der Glocke die Bildnisse
der beiden jungen Fürsten angebracht, auf der andern Seite sah man Kunz auf
der Erde liegend und das Pferd am Zügel haltend, daneben den Fürsten Albrecht
und den Köhler. Oben um die Glocke stand der Vers:
Filiólos Curt abripiebat Saxonis: Ergo
Redditionem hoc aes Christiparae memorat.
und unten:
Aufugiente Ducum plagiario rupta, sed Alrai
Ensiferi sumtu sinn reparata Patris.
A. Mcccclyi.
Blüher hat beide Distichen in folgender Übersetzung wiedergegeben:
Kurt entführte die fürstlichen Prinzen, die himmlische Jungfrau —
Diese Glocke bezeugt's — gab sie uns gnädig zurück.
Ob des fliehenden Räubers der Prinzen laut stürmend zersprang ich.
Doch aus fürstlichem Schatz ward ich wieder verjüngt.
Im Jahre 1580 besichtigte Herzog Albrecht die Prinzenglocke. Sie wurde
nach der Zerstörung der St. Niklaskirche im Turme der Lorenzkirche aufgehängt.
Die Freude über die schöne Glocke ist nicht von langer Dauer gewesen, schon
1535 ist sie abermals zersprungen. Der Umguß der neuen großen Glocke hat
im Jahre 1539 stattgefunden, ob mit Beisteuer Heinrichs des Frommen, wie
vermutet wird, ist nicht erwiesen, er geschah jedoch unzweifelhaft in der berühmten
Hilligerschen Gießhütte in Freiberg. Die große Glocke ist 1,60 m ijod), ihr
Durchmesser beträgt 1,80 m, ihr Ton gilt allgemein als ausgezeichnet. In dem
breiten Laubwerkfries, das sie umgicbt, sind kleine Medaillons angebracht, die
Karl V., Ferdinand I. nebst Gemahlinnen re. darstellen. Vorzüglich gelungen ist das
Rundbildnis Heinrichs des Frommen, wovon wir auf der Bildertnfel eine Abbildung
bringen. Außerdem ist noch der Bibelspruch Johannes 3: Also hat Gott die
Welt re. und die Jahreszahl 1539 auf der Glocke angebracht. Die Angaben
über die Schwere der Glocke sind schwankend, ein Glockengießer versicherte mir,
daß sie über 100 Zentner wiegen müsse. Sei dem, wie ihm wolle, die Geyersche
Gemeinde hängt mit großer Liebe an ihrer Glocke. Dies zeigte sich besonders
im Jahre 1839, als die dreihundertjährige Geburtstagsfeier derselben feierlich
begangen wurde. Und noch heute ruft der eherne Mund der großen Prinzenglocke
die Gemeinde zum Gotteshause und begleitet mit ihrem Schwünge des Lebens
wechselvolle Stunden! Hermann Lungwitz.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Geyer Peter
Albinus Albinus Schneeberger Albrecht Curt Alrai
Ensiferi A._Mcccclyi Albrecht Albrecht Heinrichs Heinrichs Karl_V. Karl_V. Ferdinand_I. Heinrichs Heinrichs Hermann_Lungwitz
Das Höererzgeöirge
i
Avsciznitt.
Die Landschaft des Obererzgebirges.
t. Unera Äcrniet.
Wenn anr ins Gebörg rauf kinnnt
Dort aus n Niedrlaud,
Do möcht r alles ah sn sah,
Wie sinst in Bichrn stahnd.
Do fülln da altn Hammerschmied
In gedn Naft rim ftih
Un Klipplmad mit Klipplsöck
När eitl hutzn gih.
A Wannnes un da Pudelmitz
Un ah da Ladrhus,
Dos fülln da ganzn Leit noch trong,
Geleich, üb kla, üb grüß.
Do füll, wenn ah schuh Summer is,
Dr Schnee zemstrim noch lieng,
Da Kuhlnbrenner patznweis
In dickn Wald rini krieng.
Na, na, ihr Leit, su is fei net,
Es is viel anrsch wnrn,
Es ward in darer itzing Zeit
Ka setts als Zeig geburn.
Gebliem sei när da altn Barg,
Es Wassr un dr Wind,
Da Menschn sei was Anrsch wnrn,
Dos waß gedwedig Kind.
Gebliem is ah da alta Sproch
Noch bun a feins paar Leit,
Sa schnadtn odr egal dra
In darer itzing Zeit.
Gebliem is ah dr viela Rehng
Un is halt egal reg,
Is gu wos luê in Annebarg,
Do hot's ah Niedrschlög.
Gebliem is odr ah noch wos
In unrn wing Geblit,
Un füll ah bleim wie unra Barg:
A orndlich guts Gemit! Röder-Johanngeorgenstadt.
2. Das £ic6 vsnr Erzgebirge.
Weise: Gott sei mit dir, mein Sachsenland.
Macht uns die Sorge still und matt
Auf harter Lebensbahn,
Sind wir des Kohlendnnstes satt,
Dann zieh'n wir flugs bergan:
Hinauf, wo reine Lüfte weh'n,
Im blauen Duft die fernen Gipfel steh'n,
Hinauf, hinauf ins Bergrevier!
O Greifenftein, o Morgenleit',
Ihr locket mit Gewalt!
O Auersberg im grünen Kleid,
Du hoher Spiegelwald,
Des Sonnenwirbels macht'ger Thron:
Ihr gebt dem Steiger schönsten Lohn;
Seid uns gegrüßt vieltausendmal!
Aus dunklen Forsten, treu gepflegt,
Rinnt froh der reine Quell,
Der Kuckuck ruft, der Finke schlägt,
Die Amsel jubelt hell.
Wie beut dem Aug' ein lieblich Bild
Am steilen Hang das edle Wild.
Wie schön bist du, o Erzgebirg'!
Mit Felfenboden mutig ringt,
Nicht achtend Sturm und Eis,
Bis er zur kargen Frucht ihn zwingt,
Des Erzgebirgers Fleiß.
Dein zahlreich Volk auf magerm Land,
Wie rührt es froh und flink die Hand:
Glückauf, Glückauf, du wackerer Stamm!
Orangen wachsen dir nicht wild,
Auch Myrte schwer gedeiht,
Dafür belebet dein Gefild
Lust und Zufriedenheit.
Und wird auch rar dein glänzend Erz:
Du machst gesund ein jeglich Herz;
Behüt' dich Gott, du fröhlich Land! T. S.
1
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Das Obererzgebirge.
flu urig — fluchen, wenig = würgen, v'rlaang = verleugnen, d'rwang — des-
wegen, Toong — Tagen, hiesing = hiesigen, Kann'r — Kantor, Rutkaat —
Rotkehlchen, geha — gehauen, laen — legen, wer — würde, wurn — geworden.
Die Verkleinerungsendung lein erscheint in der Form: la (le). Für die Adjektiv-
Endung ig wird manchmal et gebraucht, z. B. schaaket — scheckig, baanet = beinig.
— Aber nicht allein unbetonte Silben werden abgestoßen und verschlissen,
sondern auch solche mit einem Nebentone, z. B. Nupr — Nachbar, schawern
— scharwerken, Handschch — Handschuh, Echerla ^ Eichhörnchen, Gahlich'n
und Gahl'chen — gelbe Hühnchen, arb'n — arbeiten, nong — nachher. Auch
kurze Wörter werden mit einander verschmolzen, z. B. wemmer = wenn wir,
gimm'r geh'n wir, vnnna ^ von ihm, hottene — hat er ihn, nu'ch = nun
sich, ing — ich ihnen, Bornkinnel — gebornes Kindlein, gippt'r — giebt ihrer,
allezamm — alle zusammen, immadim — um und um, ka'sn — kann es ihnen,
gnttegor = ganz und gar, epps'n — ob sie ihn, würrerch = würde er sich.
Aus der Wortbeugung mögen nur die besondern Steigungen: serner von
sehr (— mehr) und ehnder von ehe, die eigentümlichen Zeitformen: huhl für
hielt, suhl für fiel, fuhng für fing, gehatten für gehabt und maanet für meinte
erwähnt werden.
Die Sprache des Erzgebirgers weist noch manche Eigentümlichkeit auf.
So mischt er seiner Rede gern selbstgeschmiedete Wörter bei und verunstaltet
fremde aufs grausamste. Aus Larifari macht er „Larefar", das Korsett wird
zu einem „Kartschetl", das Porzellan zu „Porzelih", eine Guirlande zur „Gor-
lande". Etwas ganz Neues ist „nieglnoglnei", wem man den Standpunkt klar
machen will, den „laxenirt" man, und ein ungezogener Junge wird nicht bei
den Haaren, sondern „bun (beim) Wisch" genommen. Während der Bauer des
Niederlandcs den ganzen Tag im Hofe und Felde „scharwerkt", „schabrt" der
erzgebirgische; er heimst nicht ein so viel als möglich, sondern er „schobert",
geht auch nicht zum Nachbar auf Besuch, sondern „hutzn". Ein lediger „Puß"
(Bursche) macht im Erzgebirge zwar keinen Lärm, aber großen „Teebes" oder
„Teebs". Als Verkleinernngssilbe braucht der Erzgebirger statt chen und lein
„la" („Kihla" — Kühchen, „Seila" — Schweinchen); außerdem ist er ein
Freund der Flickwörter „fei" und „eppr". Auch die Namen pflegt er zu ver-
unstalten. Aus einem Ludwig macht er einen „Lud" oder „Wig" und Gottlob,
-fried, -lieb verkürzt er zu „Lub", „Fried" und „Lieb". Ebenso sind im Erz-
gebirge die Spitznamen mehr denn anderswo daheim. Jeder im Dorfe weiß
z. B., wo der „Mahlhenner" wohnt, während ihm der mit Mehl handelnde
Heinrich so und so unbekannt ist. Auch fügt man den Tausnamen gern dem
Familiennamen bei. Man macht ans dem Gottlob Schulze einen „Schulzenlob",
und sein Sohn Eduard wird zum „Schulzenlobward", ja selbst ein „Hansen-
fritzenkarlfried" ist keine so seltene Erscheinung. Es bedingt schon einiges Nach-
denken, um z. B. aus „Mahlhennerwigs Puß" den Sohn von Mehlheinrichs
Sohn Ludwig und ans „Fuchsdavidkordel" die Tochter Konkordia des Guts-
besitzers David so und so, der zufällig suchsfarbige Pferde liebt, herauszufinden.
Nach Dr. Derlei u. a.
1h. Arzgebergsche Sprichwörtr.
('n Baur Hansgörg sei Lieblingsredn.)
's hot jedr, sei ar, wos ar sei, es hot a jedr Stand,
Ob im Gebörg, im Vogtland uhm, un ob im Niedrland,
Sei eigne Red, sei eigne Sprach, sei eigne Lieblingssprich. —
Wos Hansgörg denkt nn wie ar schpricht, dos macht derzahln heit iech. —
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Extrahierte Personennamen: Rotkehlchen Ludwig Gottlob Heinrich Gottlob_Schulze Eduard Eduard Mehlheinrichs Ludwig Ludwig David David Arzgebergsche_Sprichwörtr Hansgörg
Das O b e r e rz g e b ir g e.
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Dr Hansgörg is net arm, net reich, 's is a gemachte Maa,
Ar guckt siech's 's Laam (war jedr sa!) su rächt gemietlich a;
Drii» labt ar gut un reichlich a. „Dä wos mer spart anr Mund,"
(Dos is sei Red, schpricht mer dervu,) „dos kimmt ner für de Hund!"
Kimmt mittigs vun dar Arb't ar rei zer Arntezeit vum Fald,
Do warn de Pfahre ausgescharrt un's Futtr hiegestallt.
„Karline," schpricht ar zu sei Fraa, „heit wor de Arbet schwer;
Schasf's Assen rei, miech hungerts heit, su doß iech's haußen har!"
Ja, 's Assen, dos is su sei Sach! Do ka ar wos vertrag'n.
„Ach hatt" (su schpricht ar, wenn's 'ne schmeckt) „dr Buckel a en Mag'n!"
Doch gibbts net viel und a nischt guts, denkt ar: „De bist betrug'n,
Hansgörg, se ham dr wiedr mol a Halmel dorch's Maul gezug'n."
Im Ahziehlich 9 do gieht ar noch, wie sist de Leit sei gang:
In Laderhus'n, Bliemelwest, im Ruck miet Schößeln lang.
„Miet fetten neimodschen Gekrahm, do bleibt mer ner hibsch farn;
Zog iech dos ah, iech saß dodrin, wie dr Flukch in der Lotarn."
Dos Stodtvulk (na dos wißt'r schu!) dos ka ar net dersahn:
„Weil dos de Fliegn niesen härt un a de Mickn gahn!"^)
Wenn su a Harrchen aus dr Stodt im Dorfe rimstulziert,
Do denkt ar: „Du host ah noch nich en Maikäfer bolwiert!"
Nischt ka 'n mehr in de Mulle breng, als wenn zer Summrszeit
De Stodtleit miet ihrn Rimgelaaf kutschlahn ch de schiene Zeit;
Un frägt su aner nach'n Wag, — ar sogts, — dä die sei schlimm!
Doch denkt ar: „Sn a Faullenzer, dar laaft meitog nischt im!"
Noch en Maa kenn'ch, miet dan dr Gorg nischt mehr mag Ham za thu;
Dos is dr neie Harr Schandarm! ('s is wagn dr Sunntigsruh!)
Wenn ieber dan ward hargezug'n, do hilft ar orndlich miet;
's is aner (dos is seine Red) „su vun dr siemten Bitt".
Ze Mittig sitzen Gang un Maad am Tisch in langer Reih;
Un zählt sei Fraa de Orgelpfeif'n, macht angst ihr warn derbei;
Doch Hansgörg schpricht: „Ner net verzogt, ner früh sein im Gemiet, —
Wenn unser Harrgott 's Hast gibbt, gibbt ar ah 's Grast miet!"
^ De Liefet, wos sei ältste is (se ward nu achtzah Gahr),
Die is derpicht (mer sullt's net glaam) uffs Hochzichmachen gar;
Dr Hansgörg schpricht: Do gibbts noch nischt; kriegst Männer noch wieviel, —
A jedes Tippet kriegt sei Starz, a jede Barn 5) ihrn Stiel! —
Su könnt iech viel noch niedrschreim aus Hansgörgs Lexikun,
Doch mark iech schuh, 's ward eich zeviel, ihr habt schu sott dervun!
's is lauter ungehubelts Zeig, ^ ja, ja, 's is doch rächt schlimm,
Wenn aner net is gut beschlohn su unn'r de Nosech rim! Th. Krausch.
Der Dolkscliarakter -er Erzgebirges.
Der Erzgebirger ist höflich, gefällig und äußerst genügsam. Gern steht er
dem Fremden Rede, und im Zwiegespräche sucht er unaufgefordert das Beste
zur Unterhaltung beizutragen. Von seiner Genügsamkeit zeugen die einfache
Wohnung und die noch einfachere Kost. Dazu kommt Frohsinn, eine ungemeine
Verträglichkeit und große Liebe zur Reinlichkeit. Im Erzgebirge wird eifrig
gesungen und noch eifriger musiziert. Klostergrab und Breitenbrnnn, Kupfer-
berg und Gottesgab, vor allem aber Preßnitz senden Scharen von Musikern
hinaus in die Welt. Während es anderwärts oft nicht gut thut, wenn zwei
ch I» der Kleidung, ch Floh, ch gähnen, ch totschlagen, ch Birnen, ch Nase.
2*
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]