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1. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 50

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
50 Physische Geographie. d. Das westliche Bergland mit der Darling-Kette (bis 3000' h.), welche von dem Schwanfluß durchbrochen wird. 6. Das südliche Bergland (bis 3000' h.) mit gut be- wässerten, fruchtbaren Thälern und reichen Kupfergruben. §. 84. Die australischen Tiefländer. 1. Das Tiefland des Murray smörrehs, in Neu-Süd- Wales und Victoria (11,000 Q.m. groß), besteht ans öden, von nackten Bergketten durchzogenen Ebenen, deren rother, sandiger Lehmboden mit Gras., Salzpflanzen und stachlichem Gebüsch be- deckt ist. 2. Die Cumberland- fkömmberländs Ebene, zwischen den blauen Bergen und dem großen Oceau. §. 85. Die australischen Flüsse. A. Gebiet des großen Oceans: 1. Der Murray fmörrehs in Victoria, Neu-Süd-Wales und Süd-Australien. Qn. Berg Wellington suellingt'ns in den Austral-Alpen. (L. 176 M. Str. 20,000 Q.m.) Fließt durch den A l e x a n d r i n a - S e e. Md. Encounter- senkaunters Bai. — R. N. a) der Morumb idschi (Qu. Austral-Alpen) mit dem Lach lau (Qu. blaue Berge), 5) der Darling, ans mehreren ans den blauen Bergen entspringenden Flüssen gebildet. 2. Der Mackenzie smäkkvnsis in Nord-Australien. Qu. im nordöstlichen Verglande. B. Gebiet des indischen Oceans: 1. Der Victoria-Fluß in West-Australien. Qu. im nörd- lichen Berglande. Md. Cambridge- fkehmbridschs Busen. 2. Der Schwan-Fluß. Qu. auf dem westlichen Berglande. §. 86. Die australischen Seen. a. In Süd-Australien: 1) Der Torrens-See, eine sehr tief liegende, theils trockene, theils schlammige Niederung, welche nur nach starken Regengüssen zu einem großen See an- schwillt, 2) der Gairdner-See, ein westlich vom Torrens-See gelegener großer Salzsee. b. In West-Australien: Mehrere große Salzsümpfe. §. 87. Die natürliche Beschaffenheit von Australien. Boden: Das Innere von Australien ist nur sehr unvollkom- men bekannt. Unfruchtbare von Bergen durchzogene Steppenflüchen mit salzhaltigem Boden scheinen darin vorherrschend zu seiu. Naturprodukte: a) Aus dem Mineralreiche: Gold, Eisen, Kupfer, Blei, Steinsalz, Steinkohlen rc.; b) aus dem Pflan- zenreiche: Eukalypten (Gummibäume), Akacien, Norfolkfichten, Palmen, Vains, wilder Flachs rc.; eingeführt sind Südfrüchte, Wein, Maulbeerbäume, Mais, Getreide, Kartoffeln rc.; c) aus dem Thier-

2. Das Deutsche Reich - S. 160

1901 - Langensalza : Beyer
1 60 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. 3. Was haben Moor und Nebel zur Folge gehabt? Die rauhe Witterung und der sumpfige Boden gestatten nur einen ganz geringen Anbau. Daher ist die Hochfläche des hohen Veun auch zumeist kahl und öde. Nur Heidekraut und Preißelbeersträucher bedecken hier und da den Boden, und nur vereinzelt ragen aus der öden Heide einige niedrige Tannen heraus, die vom Sturme gar arg zerzaust sind. Daher ist das hohe Venn auch nur spärlich besiedelt. Sluudeulaug muß man wandern, ehe man eine menschliche Niederlassung trifft. Nur wenige Dörfer, deren Häuser zerstreut liegen, finden sich auf dem Venn. Ihre Dächer find mit Moos bewachsen und reichen oft bis dicht auf die Erde herab. Die einzeln liegenden Gehöfte sind von hohen Hecken umgeben, die vor den rauheu Stürmen, die über die Hochfläche dahinfegen, Schutz gewähren sollen. 4. Womit mögen sich die armen Leute im hohen Venn beschäftigen? Die Bewohner des hohen Venn ziehen im Sommer und Herbst hiuaus auf die Heiden und sammeln Beeren, die sie dann in die benachbarten Städte schaffen und dort feilbieten. Frauen und Männer suchen die aus- gedehnten Moorgrüude auf, graben in denselben die obere Schlamm- schicht ab und stechen dann das darunter lagernde Torf ab. Daraus be- reiten sie die Torfziegel, die ihnen als Brennmaterial dienen, oder die Torfstreu. 5. Qb denn überall im hohen Venn solche Armut herrscht? Das kann nicht sein; denn am Nordrande des hohen Venn liegen, wie uns die Karte sagt, mehrere größere Städte. Unter ihnen befindet sich sogar eine Großstadt. Es ist die Stadt Aachen, die Residenz Kaiser Karls des Großen. Hier muß eine lebhaste Industrie sich entwickelt haben. Am Nordrande der Eisel befinden sich ausgedehnte Steinkohlenlager, die sich von Aachen bis Eschweiler hinziehen. Es ist dies das Aachener Kohlenbecken. Aber auch verschiedene Erze, insbesondere Eisen-, Blei- und Zinkerze werden am Nordfuße der Eifel gegrabeu. Es hat sich infolgedessen in Aachen und den benachbarten Städten eine lebhafte Industrie entwickelt. Hunderte von. Fabriken sind hier in Betrieb, in denen Metall-, Glas-, Tuch-, Papier- und Lederwaren gefertigt werden. Auch heilkräftige Mineralwässer sprudeln aus dem Erdinnern hervor, und zahlreiche Badegäste kommen aus den ver- schiedensten Gegeuden nach Aachen oder Burtscheid, um durch die Heilkraft dieser Mineralwässer ihre Gesundheit zu kräftigen. Ausammenfassung: Das hohe Venn, das Reich des Nebels. (Lage und Ausdehnung. Moor- und Nebelbildung im hohen Venn. Besiedelung und Beschäftigung. Bodenschätze und Jndustrieplätze.) Rückblick. Der westliche Flügel des rheinischen Schiefergebirges. a) Die Glieder des westlichen Schiefergebirges. (Namen. Lage und Ausdehnung.)

3. Das Deutsche Reich - S. 169

1901 - Langensalza : Beyer
9. Die Weserlandschaften. 169 Warum sind die Gebirge Oberhessens so waldreich? Die Ge- birge Oberhessens bauen sich teils aus Buutsandstein, teils aus Basalt aus. Beide Gesteine liefern einen guten Waldboden. Da die Gebirge nicht so sehr hoch sind, herrscht der Laubwald vor. Welchen Einfluß hat die Bodenbeschassenheit auf die Be- siedelung ausgeübt? Die Landschaft ist nicht so dicht besiedelt wie die benachbarten Landschaften. Es findet sich nur eine größere Stadt (Kassel); alle übrigen Städte sind entweder kleine Ackerbaustädte oder kleine Mittel- städte. Warum hat sich Kassel inmitten dieser Ackerbaugegend zu bedeutender Größe entwickelt? Es liegt im Mittelpunkte der größten Ebene Oberhessens, an einem Kreuzungspuukt wichtiger Verkehrsstraßen (Welche sind es?); es wurde infolgedessen ein bedeutender Handelsplatz; in- folge der günstigen Lage und des regen Verkehrs entwickelte sich auch ein lebhaftes Großgewerbe; gefördert wurde das Wachstum der Stadt durch die hessischen Fürsten, deren Hauptstadt es war. Zusammenfassung: Die Fruchtauen Oberhessens. Rückblick. Das hessische Waldgebirge. a) Die Lage des hessischen Waldgebirges. d) Die Gliederung des hessischen Waldgebirges. c) Die Außennatur des hessischen Waldgebirges. cl) Die Fruchtauen im hessischen Waldgebirge. e) Die Flüsse im hessischen Waldgebirge. f) Die Städte im hessischen Waldgebirge. Ii. Stück: Das Weferbevglanö. 1. Teutoburger Wald und Züntel. Unterziel: Die Zwillingsbrüder im Vorland des hessischen Wald- gebirges. Im Norden des hessischen Waldgebirges erhebt sich ein niedriges Berg- land. Dasselbe beginnt nördlich des Diemelthales und zieht sich in zwei parallel laufenden Zügen zu beiden Seiten der mittleren Weser hin. Der westliche Zug beginnt mit dem Eggegebirge, das die Form einer Hochfläche trägt. An dasselbe schließt sich nach Nordwesten hin der Teutoburger Wald. Dieser besteht aus mehreren Bergketten, die nebeneinander hinziehen und durch Längsthäler voneinander geschieden sind. Durch tiefe Querspalten wird der ganze Gebirgszug in mehrere Abschnitte zerlegt. Das wichtigste dieser Querthäler ist die Bielefelder Scharte. Die einzelnen Bergketten tragen auf ihrem Rücken ausgedehnte Waldungen, die zum größten Teil aus prächtigen Eichen- und Buchenbeständen bestehen. Da, wo der Boden des Gebirges sandig ist, mischen sich unter den Laubwald auch Tannenbestände. Aus dem

4. Das Deutsche Reich - S. 180

1901 - Langensalza : Beyer
180 n. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. Landgrafen, und noch heute ist sie die Sommerresidenz des Großherzogs vou Weimar. Hier auf der Wartburg wohnte auch der große Reformator Or. Martin Luther, und noch heute zeigt man dem Fremden das Luther- stübchen, iu dem der große Gottesmann gewohnt hat. Unter den mancher- lei Sehenswürdigkeiten, welche die Wartburg ausweist, ist besonders die Rüstkammer und der große Sängersaal zu erwähnen. Zahlreich sind die Thäler, die sich zwischen die Vorhöhen des Gebirges und iu die Felsenseiten des Kammes einsenken. Auf beiden Seiten des Gebirges eilen zahlreiche Gebirgsbäche in raschem Laufe hinab; hie und da stürzen sie sich über die Felsen und bilden Wasserfälle. Sie haben sich meist tief in das harte Ge- stein des Gebirges eingegraben und fließen in engen, vielfach gewundenen Thälern dahin. Die Thäler sind oft so eng, daß kaum Raum ist für die Straße und für einige schmale Wiesenstreifen; auch für menschliche Ansiede- lungen ist in diesen Thälern wenig Raum. Die Ortschaften lehnen sich da- her mit ihren freundlichen Häusern an die Abhänge an und ziehen sich an denselben hinauf. Die Thalwände sind freilich oft steil, steigen nicht selten senkrecht empor. Aus dem frischen Waldesgrün, das die Hänge überzieht, ragen oft wundervoll geformte Felsengebilde hervor. Wo die Abhänge sanfter ansteigen, da drängen sich zwischen die Wälder saftige Wiesenmatten und kleine Ackerstrecken. Von den Höhen der Thalränder und Felszungen schauen vielfach Wohlerhalteue Burgen oder Ruinen in das Thal hinab. Unter allen Thälern des Thüringer Waldes ist das Schwarzathal das schönste. Die meisten der Thäler dringen bis auf den Rücken des Gebirges vor. Zahlreiche Mulden, von schützenden Bergkuppen umschlossen, senken sich in den Kamm und in die Abhänge ein. In diesen Mulden aber liegen zahlreiche kleine Gebirgsdörfer, deren freundliche Holzhäuser von Wiesen und Äckern umrahmt sind. (Aus Bildern zu gewinnen!) sachliche Vertiefung: Woher hat der Thüringer Wald seinen Namen? Nicht umsonst trägt das Gebirge den Namen Wald; denn in seiner ganzen Ausdehnung ist es reich bewaldet. Im mittleren und öst- lichen Teile des Gebirges sind die älteren Waldbestände zumeist aus Buchen, Tannen und Fichten gemischt; im nordwestlichen Teile dagegen herrscht der Laubwald vor. Ausgedehnte Buchenwälder überziehen hier das Gebirge; in tieferen Gründen gesellen sich zur Buche auch Eiche und Ahorn. Wie kommt es, daß der Rücken des Gebirges verschiedene Breite aufweist? An verschiedenen Stellen teilt sich der Hauptkamm des Gebirges und sendet nach verschiedenen Seiten Nebenäste aus. Wasistdiefolge diesergabelungen? Dadurch entstehen weite Kessel. Solch ein Kessel liegt z. B. südlich vom Jnselsberg; es ist dies der Kessel von Brotterode. Ein anderer Kessel — der Kessel von Ruhla — liegt an der Nordostseite des Hanptkamms. — Dadurch, daß sich vom Hauptkamme Seitenäste abzweigen und neben ihm herziehen, greift das Gebirge an verschiedenen Stellen weit in das Hügelland hinein. Daher kommt es auch, daß einzelne Berge — wie z. B. der Jnselsberg und der Wartberg — so weit nach Norden vorgeschoben sind. Woher haben die bekanntenberge des Thüringer Waldes ihren Namen? Beerberg: Die Waldungen, welche den Berg bedecken,

5. Das Deutsche Reich - S. 266

1901 - Langensalza : Beyer
266 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. auf der oberschlesischen Platte und umfaßt einen Flächenraum von ungefähr 6000 qkm (Vergl.!). Ein zweites Kohlengebiet bildet das Waldenburger Bergland. Dasselbe ist jedoch kleiner und liefert infolgedessen auch eine geringere Ausbeute. Außer den beiden großen Steinkohlenlagern finden sich an verschiedenen Stellen auch Braunkohlenlager, die ebenfalls eine reiche Ausbeute liefern. Reiche Eisenerzlager siuden sich auf der ober- schleichen Platte, während unter der Decke der Sumpfmoore Nieder- schlesiens Rasen ei senstein in großer Menge gesunden wird. Auch aus- gedehnte Lager von Zink- und Bleierzen besitzt die Provinz Schlesien. Daneben finden sich ergiebige Thon lag er (Wo?), und Porzellanerde und Quarzsand werden an verschiedenen Stellen des Landes in reicher Menge gegraben. Auch wertvolle Gesteine birgt das Land in seinem Innern, und in zahlreichen Brüchen werden Kalk, Marmor, Granit, Basalt u. s. w. gebrochen. b) Reich ist die Provinz Schlesien an heilsamen Mineral- quellen. In Warmbrunn und Landeck sprudelu warme Schwefelwasser aus dem Boden hervor, während eisenhaltiges Wasser die Quellen von Reinerz liefern. Die Quellen von Flinsberg endlich enthalten viel Kohlensäure. c) Die Provinz Schlesien ist reich an ausgedehnten Wal- düngen. Schlesien gehört zu den waldreichsten Gebieten Deutschlands. Be- sonders waldreich sind der Kamm und die steilen Abhänge des Gebirges. Im Riesengebirge und im Glatzer Gebirgskessel herrschen die Nadelwälder vor, während die Vorberge in der Ebene und die Ufer der Oder mit Laubwald bestanden sind. Ausgedehnte Waldungen finden sich auch in der niederschlesischeu Heide, sowie auf dem schleichen Landrücken. Fichten und Kiefern sind hier vorherrschend; doch kann man hier und da auch Erlen-und Birkenstände antreffen. d) Reich ist die Provinz Schlesien an Wild. Die ausgedehnten Waldungen bergen einen großen Wildstand. Rot- und Damhirsche, sowie Rehe finden sich in großer Menge. Hasen und wilde Kaninchen sind sehr zahlreich vertreten, und unter dem Federwild sind neben Rebhühnern, die am zahlreichsten vorkommen, auch Auer- und Birkhuhn, sowie Schnepfen und Fasanen anzutreffen. e) Wertvolle Bodenerzeuguisse liefert Schlesien in reicher Menge. Neben Flachs, Tabak und Zichorie werden Getreide und Hülsen- früchte, Kartoffeln und Zuckerrüben, sowie Gemüse aller Art in großer Menge erzeugt; auch Obst und Wein bringt die Landschaft hervor. f) Die Provinz Schlesien besitzt reiche Wasserkräfte, die in der mannigfachsten Weise ausgenützt werden können. Wie kommt es nur, daß Schlesien eine so reiche Schatzkammer bildet? Der Reichtum Schlesiens ist begründet in der Natur des Landes. Schlesien umfaßt drei natürliche Gebiete, a) den deutscheu Teil der Sudeten mit dem Jser- und Riesengebirge, mit dem Glatzer Gebirgskessel und dem Gesenke; d) den schlesischen Landrücken mit der oberschlesischen Platte und deu

6. Das Deutsche Reich - S. 83

1901 - Langensalza : Beyer
5. Das fränkische Stufenland. 83 die südliche Richtung in eine westliche umzuändern; endlich tritt ihm der Odenwald in den Weg, so daß er die Westrichtung in eine Nordrichtung umändern muß. Was wollen wir nun wissen? Welche Fragen müssen wir da beantworten? 1. Welches Gebirge füllt das Mainviereck aus? 2. Woher hat es seinen eigentümlichen Namen? 1. Welches Gebirge füllt das Mainviereck aus? Das Gebirge, das sich im Mainviereck erhebt, ist der Spessart. Der- selbe bildet die unmittelbare Fortsetzung des Odenwalds, von dem er nur durch das enge Mainthal geschieden ist. Er steigt steil aus dem Mainthal empor und wird auf drei Seiten vom Main umflossen. Im Nordwesten wird er durch die Kinzig vom Vogelsgebirge geschieden, während nach Nord- osten hin eine tiefe Senke, in welcher die Sinn dahinfließt, den Spessart von der Rhön trennt. 2. Woher hat nun der Spessart seinen eigentümlichen Namen? Im Mittelalter hieß das Gebirge Spechteshart. Als Hart bezeichneten unsere Vorfahren ein ausgedehntes Waldgebiet. Spechteshart bedeutet dem- nach Spechtswald. Aus Spechteshart ist im Lause der Jahrhunderte Spessart geworden. Der Spessart hat also seinen Namen von den ansge- dehnten Waldungen, die ihn bedecken, und von den zahlreichen Spechten, die diese Wälder beleben. Spessart heißt Spechtswald. 3. Ist der Spessart noch gegenwärtig ein Waldgebirge? Noch heute ist der Spessart ein düsteres Waldgebirge wie der Böhmer- Wald und das Fichtelgebirge. Sein Rücken und seine Abhänge sind fast ganz mit großen Eichen-, Buchen- und Tannenwäldern bedeckt, die sich stundenlang ausdehnen. Wohl angebaute Ackerflächen, wie wir solche im Maingau angetroffen haben und wie sie auch der benachbarte Odenwald aus- weist, sind nur in den tief eingeschnittenen Thälern zu finden. Daher trägt der Spessart auch ein viel düstereres und wilderes Gepräge als der Odenwald. sachliche Vertiefung: Wie kommt es, daß der Spessart zum größten Teile mit Wald bedeckt ist? Der Spessart baut sich aus hartem Granit und Schiefergestein aus. Darüber lagert aber eine mächtige Decke von Buntsandstein, wie wir solchen auch im Schwarz- und Odenwald und auf der Saal-Elsterplatte gefunden haben. Der Boden ist daher sandig, und dieser Sandboden eignet sich wenig zum Ackerbau; dagegen bildet er einen sehr geeigneten Waldboden, auf dem unsere Waldbäume sehr gut ge- deihen. Dazu kommt, daß das Klima im Spessart sehr feucht und rauh ist; namentlich ist die Sommertemperatur sehr niedrig. Der Volksmund sagt vom Spessart: „Drei Vierteljahr Winter und ein Vierteljahr kalt." Das Getreide und andere Kulturgewächse kommen hier oben nur selten zur Reife; daher kann der Ackerbau nur in beschränktem Maße betrieben werden. Da- 6*

7. Das Deutsche Reich - S. 84

1901 - Langensalza : Beyer
84 I- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. gegen ist die große Feuchtigkeit und die kühle Witterung den Waldbäumen sehr zuträglich und fördert deren Wachstum. Daher sind Rücken und Ab- hänge des Gebirges mit ausgedehnten Wäldern bedeckt. Wie trefflich auf den Höhen des Spessart die Waldbäume gedeihen, das kann man an den gewaltigen Baumriesen erkennen. Eichstämme von 40 in Höhe sind keine Seltenheit. Was hat dieser Waldreichtum des Spessart zur Folge gehabt? a) Einfluß auf die Tierwelt: Der Spessart weist große Wild- bestände auf; namentlich ist das Rot- und Schwarzwild stark vertreten. Ferner sind in diesen dichten Wäldern auch noch viele Raubtiere und Raub- Vögel anzutreffen, die in unseren Waldungen sich nicht mehr finden, z. B. Wildkatze, Geier und Uhu. b) Einfluß auf das Klima: Durch den Waldreichtum des Gebirges werden die Niederschläge bedeutend vermehrt; denn die bewaldeten Höhen halten die von Nordwesten heranziehenden Wolken fest und zwingen sie, sich über dem Gebirge abzuregnen. Dadurch wird aber die Luft feucht, und die Temperatur wird herabgedrückt. Es herrschen hier im Spessart eigentlich nur zwei Jahreszeiten: 7 Monate Winter und 5 Monate Sommer. Der Volksmund hat also ganz recht, wenn er sagt, im Spessart herrsche drei Vierteljahr Winter, und ein Vierteljahr sei es kalt. c) Einfluß auf die Besied elung: Weil der Ackerbau nur im be- schränkten Maße möglich ist, und weil das Klima rauh und unwirtlich ist, finden sich im Spessart auch wenig menschliche Niederlassungen. Die Be- Völkerungsdichte ist deshalb auf dem Spessart sehr gering. Während im gesegneten Maingau auf 1 qkm 150 Menschen wohnen, kommen in den höher gelegenen Teilen des Spessart nur 25 Menschen auf 1 qkm. Die Thäler sind etwas dichter besiedelt; aber auch hier ist die Bevölkerungszahl noch nicht halb so groß als im Maingau. 6) Einfluß auf das Volksleben und auf die Volks- beschäftigung: Die Bewohner müssen sich hier im Spessart kümmerlich ernähren; daher leben dieselben meist in ärmlichen Verhältnissen. Sie wohnen in ärmlichen Häusern, die zumeist aus Fachwerk gebaut und mit Schindeln gedeckt sind. Diese Hütten lehnen sich mit ihrer Hinterwand vielfach an die nassen Bergabhänge. Sie sind daher oft feucht und nn- gesnnd. — Die Erwerbsquellen sind gering und wenig lohnend. Ackerbau kann nur in beschränktem Maße getrieben werden, weil das Getreide mir selten zur Reife gelangt. Der Ackerbau erstreckt sich meist uur aus den Anbau von Hafer, Flachs und Kartoffeln. Die Bewohner sind darum in der Hauptsache auf die Waldwirtschaft und auf die Bearbeitung des Holzes hingewiesen. Die ausgedehnten Waldungen bergen einen großen Reichtum an Nutzholz. Das Holz wird gefällt und verflößt. Ein großer Teil wird auf dem Maine und Rheine abwärts nach Holland gebracht, wo man es wegen seiner großen Festigkeit zu Schiffsbauten verwendet; der andere Teil des Holzes wird im Spessart selbst verarbeitet. Da werden von den Be- wohnern allerlei nützliche Haus- und Wirtschaftsgeräte gefertigt, z. B. Holz- löffel und Qnirle, Nudelhölzer und Kuchendecken, Fleischmulden und Back-

8. Kleine Geographie für die Hand der Kinder in Volksschulen - S. 45

1874 - Langensalza : Beyer
45 3. Den Mittelpunkt des ganzen deutschen Berglandes bildet das Fichtel- gebirge mit Schneeberg (3300') und Ochsenkopf (3100'). Die rauhe, aber gesunde Luft gestattet nur spärlichen Anbau, doch hat es nicht unbedeutende Eisengruben-, Hütten- und Hammerwerke. 4. Vom Fichtelgebirge nach Südosten zieht sich der Böhmerwald. Der Arber erhebt sich bis 4500' und bietet eine herrliche Aussicht auf das prächtige Donauthal und die beschneiten Gipfel der Alpen. In seinem Innern ist das Gebirge rauh und wild, mit Tannen-, Fichten- und Föhren- Wäldern bekleidet. Doch bietet es auch sanfte Formen und freundliche Landschaften. 5. Vom Südende des Böhmerwaldes zieht das mährische Gebirge in nordöstlicher Richtung bis zu den Glatzer Bergen. Die unter 1 bis 5 genannten Gebirge schließen den böhmischen Elb- kessel ein. An das Fichtelgebirge lehnt sich im Nordwesten der Frankenwald, weiter hinauf der Thüringerwald an. Besonders der letztere ist reich an malerischer Schönheit. Er hat nicht das. Wilde, Rauhe und Oede des Böhmerwaldes. In seinen östlichen Theilen ist er vorherrschend mit Nadel-- holz, in seinen westlichen mit Laubholz bekleidet. Der höchste Berg ist der große Beerberg 3100'), die herrlichste Aussicht aber gewährt der Jnsels- berg (2900'). Die gutmüthigen, arbeitsamen Bewohner haben ihren Brot- erwerb hauptsächlich durch Anfertigung von Holzwaaren. Musikalische Holz- instrumente und Spielwaaren aller Art gehen von hier aus fast in alle Welttheile. Nördlich vom Thüringerwalde dehnt sich bis zum Harze das t hü- ringsche Hügelland aus, eine wellenförmige, reichbewässerte, ergiebige Fläche, nur im Nordwesten, dem obern Eichsfelde, dürr und unfruchtbar. 7. Das schöne Werrathal trennt den Thüringerwald vom Rhön- gebirge oder der hohen Rhön. Es ist eine schmale, nackte, rauhe Hochebene, an ihren Abhängen mit Buchenwäldern bekleidet. Die Thälcr enthalten theilweise schöne Wiesen und ziemlich fruchtbare Felder. Der höchste Berg ist der Kreuzberg. 8. Westlich von der Rhön erhebt sich, durch das Thal der Fulda von ihr getrennt, das Vogelsgebirge mit zahlreichen dichtbewaldeten Kuppen. 9. Südwestlich von der Rhön ist der Spessart, ein rauher, wilder Landstrich mit steilem Absall nach den Flußthälern. Finstere Tannen- Waldungen decken den Rücken des Gebirges; nur die Thäler sind bewohnt und wenige Stellen gestatten den Anbau von Getreide. Hauptgeschäft der Bewohner ist der Holzhandel. 10. Der Main scheidet den Spessart vom Odenwalde. Er fällt steil nach dem Rhemthale, sanft zur schwäbischen Hochebene hin ab und bietet mit seinen schönen Eichen-, Buchen- und Fichtenwäldern, seinen saftigen Wiesen und seinen sorgfältig angebauten Abhängen einen lieblichen Anblick.

9. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 37

1909 - Langensalza : Greßler
— 37 — bedeckte bäum- und strauchlose Fläche aus. Die Abhäuge des Feld- Herges siud mit dichten Eichenwaldern und reichem Pflanzenwuchfe bedeckt. Die dem Maine und Rheine zugewendeten Taunushöhen lrheingau) liefern vorzüglichen Wein (Rüdesheim) und edles Obst. Weltberühmte Kurorte sind: Wiesbaden, Homburg, Selters, E m s. Auf der Südwestecke, dem Niederwal?de, erhebt sich das N a t i o n a l d e n k m a l. Es erinnert an^die großen Taten, die in dem ruhmreichen Kriege 1870/71 die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches herbeigeführt haben. 2. Der Westerwald, ein flachwelliges unwirtliches Hochland, ist vielfach mit Wald und Mooren bedeckt. Das ungünstige Klima wird durch die Nordost- und Westwinde hervorgerufen, von denen die ersteren Kälte und die letzteren Regen bringen. Um die Wirkung der verderblichen Winde etwas abzuschwächen, sind die Anhöhen mit hohen Schutzhecken bepflanzt. Auf der geschützten Seite liegen die Felder und Dörfer, während die dem Winde aus- gesetzten Stellen gewöhnlich als Viehweiden benutzt werden. Das Getreide erreicht nur eine geringe Höhe. Lohnender ist der Wiesen- bau, weshalb die Viehzucht in den Vordergrund tritt. Dem Obst- bau ist das Klima nicht günstig. Die Bäume haben größtenteils ein verkrüppeltes Aussehen und die Früchte einen holzigen Ge- schmack. Der Winter ist sehr lang und streng. Was die Oberfläche dem Westerwälder versagt, das ersetzt ihm das Berginnere. Der südwestliche Teil liefert Eisen-, Kupfer- und Manganerz, sowie ausgezeichnete Tonerde. Aus der letzteren werden irdene Kannen, Mineralwasserkrüge, Behälter für Fleisch, Butter und Sauerkraut usw. hergestellt. Die Gegend heißt das „Kannen- bäckerländchen". Sehr ergiebig ist auch die Steinindustrie. Das Hauptgestein, Basalt, findet zu Waffer- und Straßenbauten Ver- Wendung. Landschaftliche Schönheiten besitzt auch das Sieben- g e b i r g e, das ebenfalls große Basaltsteinbrüche enthält. 3. Das Sauerland (— Süderland — Tüdland) senkt sich all- mählich nach Westen. Der Westrand nüt seinen Verzweigungen sührt den Namen „Bergische Höhen". Den Ostrand des Sauerlandes bildet das Rothaargebirge, das seinen Namen von dein Eisengehalt seiner Tonschieferlager hat. Das Klima ist

10. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 41

1909 - Langensalza : Greßler
— 41 dashöllental und das K i n z i g t a l. Dem Laufe des letzteren, das Unter- und Oberschwarzwald trennt, folgt die Schwarzwald- bahn, die sich in zahllosen Krümmungen zwischen den Bergen bis Schaffhausen und Konstanz fortsetzt. Die Haupterwerbsquellen der Schwarzwaldbewohuer sind Ackerbau (Getreide, Wein, Tabak, Hanf, Hopfen), Viehzucht, Waldwirtschaft (Holzfällerei und Flößerei, Köhlerei, Pech- und Teersiederei), Industrie (Bürsten, Küchengeräte, Uhren, Musikinstrumente, Fremdenverkehr. Berühmte Badeörter sind: Baden-Baden, Wildbad, Überlingen. b) Ter Odenwald erhebt sich zwischen Neckar und Main. Seine höchsten Erhebungen sind der Königsstuhl, dermelibokus und der Katzenbückel. Der südliche Teil gehört zu den an- gebautesten Gebieten Deutschlands. Der Westen treibt Acker-, Obst- und Wiesenbau. L) Ter im Mainviereck gelegene Spcjfnrt ist ein mit Buchen und Eichen prachtvoll bewaldetes Bergland. Zum Anbau ist das Gebirge seines ungünstigen Klimas wegen wenig geeignet. Eine gute Einnahmequelle bieten die Faßdauben. d) Das Fichtelgcbirge ist der Knotenpunkt des Mitteldeutschen Gebirgslandes. Vier Gebirge (Erzgebirge, Böhmer Wald, Fränkische Jura und Frankenwald) strahlen von ihm aus, und vier Flüsse (Main, Naab, Eger, Saale) entspringen auf feinen Höhen. Die Höhen sind mit dichten Nadelholzwaldungen bedeckt. Die Bewohner treiben Ackerbau (Noggeu, Hafer, Gerste, Kartoffeln), Weberei, Spinnerei und Glasbläserei. Die Stadt Hof (36 000 Einw.), ist eine lebhafte Industriestadt. e) Ter Deutsche Jura ist ein kahler Höhenzug, der den Osten und Süden des Stufenlandes in einem weiten Bogen umsäumt. Er setzt sich aus dem Fränkischen und dem Schwäbischen Jura, der auch Rauhe Alb heißt, zusammen. Ter Boden besteht aus Kalkstein, der leicht verwittert, und daher viele Spalten besitzt. Tie Regen- und Schneewasser versickern rasch und stürzen in die Spalten und Höhlen, um erst nach längerem, unterirdischem Laufe in den Tälern zum Vorschein zu kommen. Die Hochflächen sind daher äußerst trocken. Das Getreide steht kümmerlich und die
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TM Hauptwörter (200)200

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