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1. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 50

1877 - Nordhausen : Haacke
- 50 — Fragen: Was bedeutet Cato's Ausspruch? — Warum scheiterte der gracchische Plan? — Wie konnte Jugurtha 6 Jahre sein Wesen treiben? 183: t Hannibal, Scipio und Philopömen (griech. Feldh.) 146: Zerstörung von Korinth und Karthago. 133: Numantia zerstört. Die Gracchen, f Attalus von Pergamum. Johann Hyrkan in Jerusalem. 22. Marius und Sulla. 1. Die Cimbern und Teutonen waren 2 deutsche Völker aus Jütland, von riesigem Körper und unwiderstehlicher Kraft. Sie erschienen an den steyerischen Alpenpässen und vernichteten bei Noreja das Heer des Papirius Carbo. (113 v. Chr.) Dann durchzogen sie die Schweiz und fielen verheerend in Gallien ein. Sie schlugen 4 römische Heere, und der „Cimberschrecken" wurde sprllchwörtlich in Rom. Da wurde der rohe aber kriegserfahrne Marius der Retter. Nachdem er, durch Verschanzungen geschützt, in kleinen Gefechten seine Soldaten an den Anblick, das Kriegsgeheul und die Fechtweise der Deutschen gewöhnt hatte, schlug er in der zweitägigen mörderischen Schlacht bei Aquä Sextiä im Rhone-Delta die Teutonen und nahm ihren Führer Teutobod gefangen. (102 v. Chr.) Inzwischen waren die Cimbern unter Bojorix über den Brennerpass nach Italien gezogen und ließen sich's in dem herrlichen Lande wohl sein. Da erschien Marius und vernichtete sie bei Vercelli auf der raudischen Ebene, westlich vom Ticino, 101 v. Chr. nach verzweifelter Gegenwehr, an der sogar die Weiber Theil nahmen. Marius wurde der dritte Gründer Roms genannt. 2. Mithridates, König von Pontus, war einer der grimmigsten und gefährlichsten Feinde Roms, ein Mann von riesiger Kraft, unternehmendem Geiste, großen Fähigkeiten — er sprach 22 Sprachen —, aber ein Barbar von Gemüth. An einem Tage ließ er 80,000 Italiker abschlachten, machte sich zum Herrn von Vorderasien und drang bis Athen vor. (88) 3. Der erste Bürgerkrieg. Zuerst war dem Sulla der Oberbefehl gegen Mithridates übertragen worden. Marius setzte es aber mit Hülfe des Pöbels durch, dass er ihm wieder abgenommen wurde. Da rückte Sulla mit seinem Heere gegen Rom, nahm es mit stürmender Hand, ließ den Marius ächten, verfolgte seine Anhänger und verstärkte den Senat mit seinen Freunden. Dann zog er gegen Mithridates, besiegte ihn in Griechenland und Kleinasien und zwang ihn zum Frieden.

2. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 92

1877 - Nordhausen : Haacke
— 92 — weiß, die Wangen roth; die blauen Augen blickten heiter, konnten aber auch zornig auflodern. Wegen seines röthlichen Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa. Er war ein Meister in allen ritterlichen Künsten, aber auch sein Geist war gebildet, sein Urtheil scharf, sein Gedächtnis untrüglich. Gegen Feinde war er streng, gegen Reuige versöhnlich, gegen Hülfsbedürstige mild und wohlthätig,' gegen Alle gerecht. Das Streben seines Lebens war aus Wiederherstellung der kaiserlichen Vollgewalt gerichtet. 3. Seine 6 Züge nach Italien. Nachdem Friedrich seinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen das Herzogthum Bayern, das seinem Vater Heinrich dem Stolzen genommen worden war, wiedergegeben, viele Raubburgen in Deutschland gebrochen und die deutschen Verhältnisse geordnet hatte, trat er seinen ersten Zug nach Italien an. Die lombardischen Städte waren durch deu Handel mit dem Oriente reich geworden und hatten sich in den Wirren viele Freiheiten und Rechte angemaßt. Besonders trotzte das mächtige Mailand dem Kaiser. Friedrich hatte nicht genug Kriegsvolk, um schon jetzt den Uebermnth zu demüthigen. Er zerstörte nur zur Warnung das seste Tortona und einige andere Städte. Dann ließ er sich in Pavia mit der eisernen, in Rom mit der goldenen Krone frönen. (1155). Dem Papste hatte er als Gegendienst den Ketzer Arnold v. Brescia, der die christliche Kirche in ihrer ersten Einfachheit herstellen und Rom zur Republik machen wollte, ausliesern müssen. Der Papst ließ ihn verbrennen und seine Asche in die Tiber streuen. Die Römer Überstelen verräterischer Weise des Kaisers Lager. Im Kampfgetümmel stürzte Friedrich vom Pferde, aber die Tapferkeit Heinrichs des Löwen rettete ihn und scheuchte die Römer hinter ihre Mauern. Dem verwundeten Löwen trocknete Friedrich das Blut ab und sagte dankbar: „Heinrich, ich gedenk' Dir's!" Bei der Heimkehr des durch Seuchen geschwächten Heeres überfielen lombardifche Wegelagerer den Kaiser an der Veroneser Klause, einem schmalen Engpass, den ein Felsenschloss beherrschte, und wälzten Felsen und Bäume herab. Aber Otto v. Wittelsbach erkletterte mit 200 Bewaffneten die steile Felswand, nahm die Burg ein und ließ die Wegelagerer über die Klinge springen. Nachdem Friedrich mit Weisheit und mächtiger Hand in Deutschland Ordnung geschafft, unternahm er 1158 d en 2. Zug nach Italien. Mailand hatte Tortona wieder aufgebaut und das treue Lodi zerstört. Es beharrte auch jetzt noch in seinem Hochmuth und Trotz; erst nach 4-wöchentlicher Belagerung unterwarf es sich. Barfuß, mit Stricken um den Hals oder Schwertern auf dem Nacken, mussten Bürger und Adlige am Throne des Kaisers Gehorsam geloben, Geiseln stellen und einen kaiserlichen Podesta (Statthalter) in

3. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 93

1877 - Nordhausen : Haacke
— 93 — die Mauern der Stadt nehmen. Auf den ronkattschen Feldern setzte hierauf Friedrich mit den Abgesandten der Städte durch berühmte italienische Rechtskundige die kaiserlichen Rechte fest. Doch kurze Zeit nach Friedrichs Abzug vertrieben die Mailänder den Po-desta und verweigerten die Steuern. Der neugewählte Papst Alexander Iii. bestärkte sie in ihrem Widerstände. Da schwur Friedrich, die Krone nicht eher wieder auf das Haupt zu setzen, bis er Mailand dem Erdboden gleich gemacht habe. Gegen 2 Jahre vertheidigte sich die mächtige und reiche Stadt mit seltener Hartnäckigkeit. Endlich bezwang sie Hunger und innere Zwietracht. Stricke um den Hals, Asche aus den Häuptern und Kreuze in den Händen, so mussten die Besiegten am Throne des Kaisers vorüber ziehen. Tann mussten alle Bewohner mit ihrer fahrenden Habe die Stadt verlassen und sich in 4 offenen Flecken ansiedeln. Die Stadt aber wurde als „Herb aller Unruhen" von den bisher unterdrückten Städten mit Hast und Schadenfreude in 6 Tagen zerstört (1162). Auf dem Dankfeste in Pavia setzte der Kaiser seine Krone wieder auf und zog dann nach Deutschlaub zurück. Der 3. und 4. Zug nach Italien hätten wenig Erfolg. Eine Pest raffte den größten Theil des kaiserlichen Heeres hinweg. In Susa wollten Verschwörer den Kaiser in seinem Bette ermorben, aber er würde gewarnt und floh verkleidet, wührenb der treue Hermann v. Siebeneichen sich in sein Bett legte. Als der Irrthum entbeckt würde, schonte man des Ritters Leben um seiner Treue willen. In Folge des harten Drucks der kaiserlichen Statthalter und des Schürens von Papst Alexanber Iii. war ein großer lombar-bischer Stäbtebuub gegen Friedrich zu Staube gekommen. Die Podesta's waren vertrieben, Mailand wieder ausgebaut und dem Papste zu Ehren die Festung Alessandria erbaut worden. Da unternahm Friedrich den 5. Zug. Auf demselben versagte plötzlich Heinrich der Löwe den Gehorsam. Dieser mächtige Fürst hatte von Bayern bis hinaus nach Dänemark seine Macht ausgedehnt. Da er sehr willkürlich schaltete und waltete, muffte ihm der Kaifer auf die Klage der Fürsten Landfrieden gebieten. Dazu wurden ihm die Güter seines Vetters Wels durch den Kaiser entzogen. Da loberte der alte Welfengroll wieder auf und dürstete nach Rache. Im Angesicht der Feinde trat er mit seinen Truppen den Rückzug nach Deutschland an. Friedrich bat und beschwor ihn am Comersee, seine Ehre und des Reiches Heil zu bedenken, ja er siel vor ihm auf die Kniee. Der Löwe aber blieb ungerührt. „Ich fürchte den Bann und spüre die Gebrechen des Alters!" rebete er sich trüglich heraus. Die Kaiserin Beatrix hob ihren Gemahl ans und sprach: „Stehet aus, lieber Herr; Ihr werbet einst dieses Tages und dieses Hochmuths gedenken, und Gott wird Euch helfen!"

4. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 97

1877 - Nordhausen : Haacke
— 97 — die „päpstlichen Schlüsselsoldaten" aus seinem Gebiete und nöthigte den Papst zum Frieden. In Deutschland schlug er einen Aufstandsversuch seines Sohnes Heinrich nieder, hielt einen glänzenden Reichstag in Mainz und berieth ein Gesetz über den Landfrieden. Die lombardischen Städte hatten inzwischen nach voller Unabhängigkeit gestrebt; aber bei Cortenuova (1237) brachte ihnen der Kaiser eine vollständige Niederlage bei. Als er seinem schönen Sohne Enz io das Königreich Sardinien verlieh, da stellte sich der Papst aus die Seite der Städter und verfluchte Friedrich als einen zweiten Herodes, heimlichen Muhamedaner und Erzketzer und dichtete ihm die scheußlichsten Verbrechen an. Ganz Italien hallte nun wieder vom Kampfgetümmel der Parteien. In Norditalien wüthete der schlaue aber grausame Markgraf Ezzelino gegen die Städter; es war ihm aber weniger um des Kaisers als um den eigenen Vortheil zu thun. Der Papst berief eine große Kirchenversammlung nach Rom; aber der wachsame Enzio nahm an 100 der heransegelnden Bischöfe gefangen. Der Ärger darüber töbtete den fast 100jährigen Greis. Sein Nachfolger Innocenz Iv. war ein noch heftigerer Gegner des Kaisers. Bei seiner Wahl ries Friedrich schmerzlich aus: „Ich habe einen Freunb unter den Karbinalen verloren und finde ihn als Feind aus dem Stuhle Petri wieder, denn sein Papst kann ein Ghibelline sein!" Von Lyon aus erneuerte der Papst die gräulichsten Anschuldigungen und den Bannfluch gegen Friedrich und erklärte ihn feiner Würben verlustig. Bei der Verkünbigung des Spruches warfen die Bischöfe die brennenben Kerzen, die sie in den Händen gehalten, zur Erde, dass sie erloschen. Der kaiserliche Gesandte aber schlug an seine Brust und ries: „Das ist der Tag des Unheils, des Zornes und des Verberbens!" Als er seinem Herrn Kunbe bavon gab, ba ergrimmte Friedrich heftig, ließ alle feine Kronen bringen und rief: „Noch sinb sie mein, und ohne blutigen Kamps soll sie mir kein Papst und kein Konzil entreißen!" In furchtbarer Weise tobte nun der Kampf der Welfen und Ghibellinen in Deutschland und Italien. Tief schmerzte den Kaiser das Unglück seines Lieblings Enzio. Derselbe wurde an der Fossalta geschlagen und von den Bolognesen in lebenslängliche Haft genommen. Ein anberer Schlag icar der Verrath seines Freunbes, des klugen und gewanbten Kanzlers Peter von Vinea. Der unglückliche Mann zerstieß sich, von Ge-wissensqual gefoltert, im Gefängnis das Haupt. In Schlesien fielen die Mongolen unter Batu Chan ein, nachbem sie unter bessert Großvater Dschingis Chan ganz Vorberasien und Rufslanb erobert hatten. Sie verbreiteten überall Verberben und Entsetzen. Bei Liegnitz auf der Wahlstatt opserte sich 1241 Herzog 7

5. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 148

1877 - Nordhausen : Haacke
- 148 — von Bayard, dem Ritter ohne Furcht und Stabes, zum Ritter Magen lassen. Aber das Glück toanbte sich, als Frunbsberg mit seinen beutfchen Lanwnechten gegen ihn zog und der tiefgefmnfte Connetable Karl von Bourbon zum Kaiser überging. An der Sesia fiel der edle Bayarb, von einer Hakenbüchsenkugel getroffen^ und versetzte durch seinen Tod ganz Frankreich in Trauer. Bei Pabta würde Franz 1525 geschlagen und gefangen genommen. An seine Mutter schrieb er: „Alles verloren, ausgenommen die Ehre!" Aber auch diese verlor er, als er nach einjähriger Haft in Mabrib die beschworenen Friedensbedingungen brach. Im 2. Kriege verbanb er sich mit dem Papste. Da würde Rom von Karls Truppen erstürmt und geplündert, der Papst gefangen und verhöhnt. Beim Sturm fiel Bourbon. Den braven frunbsberg rührte der Schlag vor Schmerz, bass seine Truppen in ungestümer, roher Weise von ihm den rückstänbigen Solb sorberten. Im 3. Kriege fiel der Abmiral Anbreas Doria von Franz ab und machte Genua felbstänbig. Im 4. Kriege Der-- bünbete sich Franz mit den Türken. Karl rückte bis in die Nähe von Paris und zwang ihn zum gänzlichen Verzicht auf Italien (1544). Auch gegen den Seeräuber Hairabin Barbarossa in Tunis unternahm Karl einen siegreichen Zug und befreite 22,000 Christenfklaven. .Die Eroberung von Algier mislang durch Ungunst Der Witterung. 2. Der fchmalfalbifche Krieg. Karl war auf dem. Gipfel der Macht. Er gebachte die protestantischen Stänbe zu unterwerfen und die lutherische Ketzern auszurotten. Die Protestanten waren wohlgerüstet aber uneinig und unentschlossen. So unterwarf der Kaiser mit leichter Mühe Sübbeutfchlanb und branb-ichatzte es hart. Die norbbeutfchen Fürsten trennten sich barauf, um ihre Länber zu schützen. Da erschien Karl in Sachsen, setzte durch den Verrath eines Müllers über die Elbe, besiegte 1547 den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen bei Mühlberg und nahm ihn gefangen. Als der blutenbe Fürst den Sieger „Allergnäbigfter Kaiser!" anrebete, ba fuhr ihn biefer an: „So? Bin ich das nun? Ihr habt mich lange nicht so geheißen!" Der unglückliche Fürst sprach: „Ich bin Ew. Majestät Gefangener und. bitte um ein fürstliches Gefängnis." Der Kaiser antwortete: „Ihr sollt gehalten werben, wie Ihr es verbient!" An die Seinen schrieb der Kaiser: »Ich kam, sah und Gott siegte!" Johann Friedrich verlor barauf den besten Theil feines Landes und die Kurwürbe an feinen Hochbegabten aber treulosen Vetter Moritz v. Sachsen und muffte dem Kaiser als Gefangener folgen. Als man dem Kaiser in Wittenberg Luthers Grab zeigte und ihm die Verbrennung bet

6. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 202

1877 - Nordhausen : Haacke
— 202 — erfocht er in Italien und zwang Östreich zum Frieden von Campo Formio (1 797), in dem es Belgien, Mailand und das linke Rheinufer abtrat. Oberitalien, Genua und später die Schweiz, Rom und Neapel wurden Republiken. Um die verhassten Engländer im Herzen ihrer Macht, in ihrem Handel, zu vernichten, beschloss er einen Angriff aus ihre ostindischen Besitzungen. Der Weg dahin ging über Ägypten und Syrien. 1798 trat Napoleon seinen Zug nach Ägypten an. Bei den Pyramiden Kairos siegte er über die Türken, nachdem er den Seinen zugerufen: „Von der Höhe dieser Pyramiden schauen 40 Jahrhunderte aus Euch herab!" Ganz Ägypten wurde erobert, aber seine Flotte von dem englischen Admiral Nelson bei Abukir an der Nilmündung zerstört. Er eroberte auch Syrien, wurde aber durch Seuchen und den Widerstand Akkon's zur Rückkehr gezwungen. Inzwischen hatten viele europäische Mächte die 2. Koalition geschlossen. Der Russe Suwarow säuberte Italien, der Erzherzog Karl von Östreich Deutschland von den Franzosen. Da kehrte Napoleon aus Ägypten zurück, stürzte das Direktorium und machte sich zum 1. Konsul (1799). Durch den Sieg bei Marengo (1800) gewann er Italien, und durch den Sieg bei Hohenlinden bedrohte Moreau (Moro) Wien. Da schloss Östreich den Frieden zu Lüneville (1801), der das linke Rhein-user Frankreich Überließ. Die geschädigten Fürsten wurden durch geistliche Bisthümer und freie Reichsstädte entschädigt; so erhielt Preußen Münster, Paderborn, Hildesheim, Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen. Die französische Nation jubelte ihrem Helden zu, der das Ausland mit Furcht erfüllte, Frankreich mit Ruhm bedeckte und durch gute Gesetze den Ausschwung förderte. Nachdem er alle Regierungsgewalt in seiner Person vereinigt hatte, machte er sich 1804 zum Kaiser der Franzosen und ließ sich vom Papste salben. Das Jahr darauf fetzte er sich die eiserne Krone der Lombarden aus und machte seinen Stiefsohn Eugen Beau Harnais (fpr. Boarnä) zum Vicekönig von Italien. Fragen: Wie lässt sich der Revolutionswahnsmu in Frankreich erklären? •— Wodurch bändigte Napoleon die Leidenschaften? — Warum hatten die „Koalitionen" keinen Erfolg? — Welcher Segen ist aus der Revolutionszeit zu uns herüber gerettet? — Wodurch wurde die Einziehung der Bisthümer und Reichsstädte ein Segen? 73. Deutschlands Erniedrigung. 1. Demüthigung Östreichs. Napoleons Übermuth verletzte vielfach den Frieden. Das den Engländern gehörige Hannover besetzte er; den bourbonischen Herzog v. Enghien (fpr. Ängjäng)

7. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 215

1877 - Nordhausen : Haacke
— 215 — Sein Geist war hochgebildet, seine Zunge wohlberedt, sein Herz fromm und für des Volkes Wohl begeistert. Er liebte den Frieden und förderte Kunst und Wissenschaft. Die Abgeordneten der Provinzen vereinigte er 1847 zu einem Landtage, der die Steuern bewilligen und bei der Gesetzgebung eine berathende Stimme haben sollte. Da brach in Paris abermals ein Aufstand aus, der den Bürgerkönig vertrieb, Frankreich zur Republik machte und seine wilden und schlammigen Wellen durch ganz Europa wälzte. Wie ein Fieber ergriff die Bewegung auch Preußen. Reine und unreine Leidenschaften wallten überall auf; edle Männer und lose Schreier machten sich zu Vertretern des Volkswillens und setzten alle Kreise in Gährung. Obwohl sich Friedrich Wilhelm Iv. der Erfüllung berechtigter Volkswünsche geneigt zeigte, so brach doch am 18. März 1848 ein furchtbarer Straßenkampf in Berlin (und dann in andern Städten) aus, in dem das Militär zwar siegte, aber trotzdem von dem friedliebenden Könige aus der Stadt zurück gezogen wurde. Er berief nun eine Nationalversammlung, die eine neue Verfassung berathen sollte. In derselben ging es oft bunt und wild her, während in den Straßen der Pöbel lärmte, schmähte und Unfug verübte. Da berief der König den Grafen von Brandenburg und den Freiherrn von Manteuffel an die Spitze der Regierung. Diese Männer schafften mit Hülse der Armee Ordnung, verlegten die Nationalversammlung "nach Brandenburg und lösten sie endlich ganz auf. Dagegen gab der König dem Lande die noch heute gültige Verfassung, nach der alle Gesetze durch Zusammenwirkung der Regierung, des vom Lande gewählten Abgeordnetenhauses und des vom Könige berufenen Herrenhauses entstehen. In der Pfalz und in Baden hatten sich die Aufständischen der Regierungsgewalt bemächtigt, aber der Prinz von Preußen, der jetzige Kaiser Wilhelm, besiegte sie, die badischen Freischaaren unter Hecker bei Waghäusel und in der Festung Rastatt, und führte die Fürsten zurück. Auch Wien hatte sich im Aufstande erhoben, war aber von dem Kroaten-Ban Jellachich genommen und gezüchtigt worden. Die Ungarn rissen sich unter Kossuth von Östreich los und konnten nur mit Hülfe der Russen wieder unterworfen werden. Dasselbe versuchten die Venetianer und Lombarden im Bunde mit König Karl Albert von Sardinien, aber der greise östreichische Feldmarschall Radetzky wars alles vor sich nieder und besiegte den Sardenkonig bei Novara 1849, woraus derselbe die Krone seinem Sohne Viktor Emanuel überließ und ins Ausland ging. 3. Deutscher Einigungsversuch. Alle deutschen Freiheitsmänner waren eifrig bestrebt, ein starkes, einiges Deutschland zu

8. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 217

1877 - Nordhausen : Haacke
— 217 — von dem Grafen Cavour und dem italienischen Volke und unterstützt von Frankreich, gegen Östreich, das bei Magenta und Sol-ferino besiegt und im Frieden von Villafranka zur Abtretung der Lombarbei genöthigt wurde. In den folgenden Jahren würden Modena, Parma, Toskana und Sicilien nach Vertreibung ihrer Fürsten, besonders durch den Freischaarenführer Garibaldi, durch Volksabstimmung mit Sardinien und Theilen des Kirchenstaates zu einem Königreich Italien vereinigt. 5. Bürgerkrieg in Nordamerika. In den Bürgerkriegen der Republik Mexiko war Leben und Eigenthum französischer Kaufleute verletzt worden, darum ließ Napoleon ein Heer einrücken, um Genugthuung zu erzwingen und Ordnung herzustellen. Er bewog Maximilian, den Bruder des östreichischen Kaisers, die ihm angebotene Kaiserkrone von Mexiko anzunehmen, dann aber — ließ er ihn im Stiche. Der edle Fürst suchte aufrichtig das Wohl des unglücklichen Landes, aber die Republikaner unter dem Präsidenten Juarez bedrängten ihn immer mehr, schlossen ihn endlich in der Festung Queretaro ein, nahmen biefe durch Verrath und erschossen den unglücklichen Kaiser (1867). Seine Gattin Charlotte, die in Europa Hülse für ihn gesucht hatte, war wahnsinnig geworden. In den vereinigten Staaten brach ein 4jähriger Brnder-krieg aus (1861 — 65), weil die nördlichen Staaten die Abschaffung der uniöürbigen Negersklaverei forderten, die südlichen aber barin die Zerstörung ihrer Baumwollen- und Zuckerproduktion, ihres Lebensnervs, sahen. Die Südstaaten schieden darum aus der Union und wählten Jefferson Davis zum Präsidenten. Die Nordstaaten widersetzten sich diesem Austritt und entfalteten unter dem ehrlichen Präsidenten Abraham Linkoln eine immer wachsende Energie gegen die Sklaven-Barone, bis endlich nach oft wechselndem Glücke und grausamen Schlächtereien die nordstaatlichen Generale Sherman und Grant den Krieg beendigten und Jefferson Davis, grade als er zu Schiffe flüchten wollte, gefangen nahmen. Der edle Linkoln befreite nun die Neger und vereinigte die Südstaaten wieder mit der Union, wurde aber von dem fanatischen Schauspieler Booth im Theater erschossen. Fragen: Welches sind die tiefern Ursachen der Revolutionen? — Woher stammt das Interesse der gebitbeten Welt an dem griechischen "yreiheitsfampfe? — Was hat der Zollverein, was die Union zu bebeuten? Warum sank nach dem Tage von Olmütz Preußens Ansehen? ^ Warum führten 1848—50 die „Nationalkämpfe" nirgenbs zum Ziele? Wie hat sich Napoleon Iii. von einem flüchtigen Abenteurer zum tonangebenben Herrscher in Europa aufschwingen können? — »Die Griechenlieber" von Wilh. Müller. „Die Polenlieber" von Platen.

9. H. 3, Teil 2 - S. 73

1911 - Ansbach : Seybold
Zweite Heerfahrt nach Italien. 73 gewandte, fromme und gesetzeskundige Männer, Doktoren der Rechte in der Stadt Bologna1); mit ihnen und andern rechtskundigen Ittännern2) hörte, beriet und entschied er die Geschäfte ^). Diese Kommission hat dann wirklich ein Verzeichnis aller ursprünglich264 der kaiserlichen Gewalt zustehenden Rechte entworfen. Öffentliche Straßen, Flüsse, Häfen, Ufer- und gewöhnliche Zölle, Münzen gehören zum Rechte des Kaisers. Das Lodrum, die Steuer, welche beim Heereszug des Königs eingesammelt wurde, die Leistung von Pferden, Wagen und Schiffen, die Silberbergwerke, die Erträge der Fischereien und Salinen und ähnliche Einnahmen sind dem Kaiser gleichfalls zugestanden. Endlich wird zu den Regalien auch die Befugnis gerechnet, alle Behörden für die Rechtspflege, also auch die Konsuln und podeftas4) einzusetzen. Endlich verordnete Friedrich, daß in jedem Treueid die Treue gegen den Kaiser ausdrücklich vorbehalten werden sollte. Zweierlei geschah um diesen Maßregeln Nachdruck zu geben.265 Einmal rückten jetzt deutsche Reichsministerialen in die lombardischen Burgen als feste Besatzungen ein. Sodarm erhielten Rainald und ©tto den Auftrag die Einsetzung der neuen Podestas vorzunehmen. Ende Januar U59 erschienen beide in Mailand. 3n den Verhandlungen wurde von seiten der Bürgerschaft geltend gemacht, daß ihr in der Übergabe des vorigen )ahres die Freiheit der Konfulwahlen zugestanden worden sei. Darüber stieg die Erregung zu einer solchen £)öhe, daß ©tto und der Kanzler sich entschlossen die Stadt zu verlassen5). Der Kaiser befahl nun alle Ausgänge (des Mailänder Gebietes) sorgfältig zu beobachten, entzog ihnen die Möglichkeit Getreide und andere Bedürfnisse sich zu erhandeln. Die traurige Lage der Mailänder wurde täglich schlimmer. Durch das Unglück wurden sie zum Verbrechen getrieben. Sie fanden einen, der sich einfältig und wahnsinnig stellte, und sandten ihn zum Lager Friedrichs, damit er auf irgend eine Art gewaltsam Hand an den Kaiser lege. Als der Kaiser an einem Morgen aus dem Schlafraum feines Zeltes trat um zu beten, lief jener herbei, umfaßte ihn und versuchte, indem er ihn bald zog bald trug, ihn an den nahen Abgrund zu zerren. Das Geschrei des Kaisers hatte den Kämmerer geweckt. Mehrere eilen herbei, ergreifen das verbrecherische Ungeheuer, stürzen es an derselben Stelle hinab und ertränken es. Nicht lange darauf wurde dem Kaiser von einem Marner ein Brief überreicht, es sei nach Italien eine Sarazene gekommen. Er werde kostbare Dinge als Geschenke bringen, Heilmittel, Ringe — so stark und wirksam vergiftet, daß der Kaiser dem Tode nicht entgehen werde, wenn er nur mit der bloßen Hand die Gegenstände berühre. -— Als der Sarazene kam, ließ ihn der Kaiser verhaften und an einem Kreuzgalgen henken6). Die älteste Universität Europas. 2) vierzehn Vertreter der vornehmsten Städte. 3) ©tto v. Freis. Iv, 3. 4) Bürgermeister. 5) Nitzsch Ii, 264 ff. ®) ©tto v. Freis. Iv, 39—45.

10. H. 3, Teil 2 - S. 87

1911 - Ansbach : Seybold
Heinrich Vi. 87 große Flotte zusammenzuziehen und dann die Stadt von der Seeseite wie von der Landseite her einzuschließen *). Da brachen Seuchen in fernem Heere aus und nötigten ihn so rasch zurückzukehren, daß selbst seine Gemahlin in die Hände Tankreds fiel, der sie übrigens ehrenvoll behandelte2). Neun Zehntel des glänzenden Heeres bedeckten die Felder um Neapel als Leichen. Den Kaiser, der dem Tode nahe mar, trug man in einer Sänfte nach Eapua. Aber so jäh und gewaltig der Wechsel des Glückes auch war, er vermochte Heinrichs jugendstarken Geist nicht zu beugen3). Nachdem er genesen und mit den Welsen sich versöhnt und durch das Löfegeld Richards ^) seine Hilfsmittel bedeutend vermehrt hatte, zog er im Mai mit einem starken Heere zum zmeitenmale nach Unteritalien5). Dort war unterdes Tankred gestorben und am 20. November hielt Heinrich in Palermo seinen Einzug und ließ sich, nachdem er von den Schätzen der normannischen Könige Besitz ergriffen hatte, am Weihnachtstage im Dome von Palermo krönen6). Welch ein Stolz es ihm war, sich endlich im Besitz dieser Krone zu fühlen, 294 bekundete er dadurch, daß er sieben Tage hindurch qekrönlen Hauptes zur Messe ging. Damals wurde dem Kaiser auch ein Sohn geboren (26. Dez. **9$ zu )esi in der Mark Ancona). Diesem Kinde gehörte Sizilien nicht nur durch die Waffen seines Vaters sondern auch als Erbe der Mutter. Zum Zeichen seines doppelten Erbrechtes ließ ihm Heinrich in der Taufe den Namen feines deutschen und normannischen Großvaters geben: Roger Friedrich. Toeche 3^3, 3^5. Darauf ernannte der Kaiser seine Gemahlin Konstanze zur295 Regentin und kehrte, nachdem er auch für andere Teile Italiens deutsche Statthalter eingesetzt hatte, in die Heimat zurück. Stöckel *50. Heinrichs Weltmachtspläne. Der Besitz Italiens war für Heinrich Vi. nur das nächste Ziel296 gewesen und kaum war dasselbe erreicht, so offenbarte sich die Wiederherstellung des römischen Weltreiches als die innerste und mächtigste Triebfeder feines jugendkräftigen Geistes?). Er stellte den Deutschen (auf dem Reichstag zu Worms U95) vor, wie nützlich es fein würde auf das Wahlrecht in Bezug auf die oberste Gewalt Verzicht zu leisten, schon um jeder Streitigkeit über die Nachfolge zu entgehen8). Dafür erklärte er sich bereit den geistlichen Fürsten die Aufhebung des Spolienrechtes9), den weltlichen die Erweiterung der erblichen Lehensfolge auf die weiblichen Erben zu gewähren10). Da die Mehrzahl der Fürsten fehlte, stimmten die anwesenden für eine 1) Arnold v. Lübeck V, 5. 2) Stöckel *49. 3) Toeche 20* u. 202. 4) S. S. *2. 5) Stöckel *50. 6) Nach Nitzsch Ii, 346. 7) Toeche 358. 8) Ranke Viii, 269. 9) Darnach fiel dem König die bewegliche Habe eines verstorbenen Prälaten zu. ’°) Nitzsch Ii, 349.
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